Und am Ende, bin ich doch allein... von Jacinde ================================================================================ Kapitel 5: Bowlen- Teil 1. -------------------------- Schwanger? Schwanger? Schwanger?????!! Ich ging im Zimmer auf und ab. "Das kann nicht sein, dass.. das darf nicht sein.! Sie irren sich! Ja genau, Sie irren sich. Ich kann nicht schwanger sein. Das ist unmöglich!" "Das ist es leider nicht, Fräulein Ishii. Der Bluttest ergab eine hohe Anzahl von HCG. Dieses Hormon wird nur in der Schwangerschaft gebildet.. und..." Ich konnte dem Arzt nicht zuhören. Bis vor einigen Minuten, war meine Welt noch vollkommen in Ordnung. Und jetzt? Jetzt sollte ich schwanger sein? Von GREGOR? Der, der eine Freundin hatte? Der, mit dem ich seit der Sache, nicht mehr sprach? Der, der mir das Herz gebrochen hatte? "Fräulein Ishii, ich geben Ihnen eine Überweisung für meine Kollegen. Sie ist eine hervorragende und einfühlsame, ältere Dame. Oder haben Sie bereits einen Frauenarzt?" Hätte ich bereits einen Frauenarzt , wäre ich jetzt sicherlich nicht in dieser Lage. Denn dann hätte ich die Pille genommen. Verdammt, warum ich sie nicht genommen? Oder warum habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, ob Gregor ein Kondom benutzt? Herrgott, wie soll ich es ihm bloß sagen? Oder meinen ELtern? "Fräulein Ishii?" Der Arzt riss mich aus meinen Gedanken. "Ja.. was?" "Haben Sie bereits einen Frauenarzt?" "Nein...!" "Gut, dann wenden Sie sich an meine Kollegin. Hier." Der Arzt gab mir einen gelben Zettel, mit einem Namen und Anschrift drauf. "Wie.. was soll ich bitte damit?" "Das ist eine sehr gute Frauenärztin." "Und WAS soll ich bei einer Frauenärztin?" "Ich denke, sie wird einen Ultraschall mit Ihnen machen, um festzustellen, in welcher Woche Sie sind. Leider bin ich kein Arzt für dieses Gebiet und kann Ihnen da nicht weiterhelfen. Daher gebe ich Ihnen die Überweisung..." "Aber ich bin nicht schwanger. Ich bin erst 15. Ich kann nicht schwanger sein." Seufzend stand der Arzt auf und legte seine Hand behutsam auf meine Schulter. "Ich kann mir vorstellen, wie Sie sich fühlen, aber..." "Ach NICHTS können Sie! Ich bin NICHT schwanger und damit basta!" Ich warf ihm den gelben Zettel vor die Füße. "Und diesen bekloppten Zettel können Sie auch für sich behalten!! Tschüss!" Mit einem Knall verließ ich das Sprechzimmer. Und mit einem weiteren "Rums" war ich aus der Praxis verschwunden. Ich rannte durch die Gegend. Ohne Ziel. Ich durchquerte mehrere Straßen, bis ich, ohne es zu wollen, vor dem Geschäft meiner Eltern stehen blieb. Und zu meinem Pech, sahen sie mich. "Mila? Was machst du hier? Warum bist du nicht beim Arzt?" "Da komme ich gerade her.." "Und, was hat er gesagt?" "Nichts Mom. Nur das, was ich schon dachte. Es lag an dem Wassermangel. Ist also alles in Ordnung." "Ein Glück. Willst du nicht reinkommen und was essen?” "Neee, ich bin müde. Ich geh' lieber heim und leg mich aufs Ohr." "Und du bist dir ganz sicher, dass alles in Ordnung ist?" "Jaaa, Mom, ich bin einfach nur müde. Ich war gestern zu lange wach. Und dann noch das stundenlange Warten beim Arzt.. das war einfach nur nervig und langweilig. Und du weißt, Langeweile macht mich schnell müde!" "Wenn du meinst..." “Ja meine ich. Bis nacher dann..” Damit ging ich weiter Richtung nach Hause. Doch wie sollte es anderes sein, begegnete ich unterwegs Elsa, Michelle und Ann. "Oh hallo Mila. Wie wars beim Arzt?!" "Ja genau, was hat er gesagt?" "Ist alles in Ordnung? Lags an dem Wassermangel? Oder was war los?" Die Mädels sprachen wie wild auf mich ein. Ich hätte kotzen können. "Mir gehts gut. Es ist nichts. Das ich da zusammengebrochen bin, lag halt daran, dass ich zu wenig getrunken hatte. Wie ich es euch schon gesagt habe. Also alles gut." "Uh ein Glück, Mila!" "Das muss gefeiert werden! Und ich hab' auch schon ne' Idee", sagte Elsa. "Was hasten vor?" "Erstmal gehen wir zum Fußballspiel der Jungs. Und danach gehen wir Bowlen oder so." "Oh jaaa, das hört sich gut an..." "Was meinst du Mila- hast du Lust?" Ich war in Gedanken versunken, sodass ich dem Gespräch nicht folgen konnte.. "Hey.. MILA?" "Erde an Mila, bitte kommen!" ... "Was..?" "Willst du mit?" "Wohin?" "Oh man, hörst du eigentlich irgendwann mal zu? Wir wollen zum Fußballspiel und danach Bowlen." "Oh.." "Oh was?" "Oh, ich würde ja gerne, aber ich habe kein Geld mehr." "Taschengeld?" "Schon ausgegeben..." "Ach, macht nichts. Wir legen das für dich aus." "Das müsst ihr echt nicht.." "Aber wir wollen. Los gehts, das Spiel müsste in 30 Min. anfangen. Und wir müssen die Jungs ja vorher noch von unserem Plan überzeugen", zwinkerte Elsa uns zu. Noch bevor ich ja oder nein sagen konnte, wurde ich zu unserer Schule und somit zum Fußballfeld gezehrt. Das Spiel hatte noch nicht begonnen; also gingen die Mädels zu Mario und Co., während ich mich schon an den Rand auf Wiese setzen wollte. Denn zu allem Übel war mir schwindelig geworden. Und wie schwindelig. Ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten. Und dann, wurde mir auch noch schlecht.. War das schon die bekannte "Schwangerschaftsübelkeit?" "Ach, was solln das.. ich bin doch gar nicht schwanger", dachte ich still in mich hinein. Ich beobachtete Elsa, wie sie versuchte Mario zu überzeugen. Sie hakte sich bei ihm ein und zog einen Schmollmund. Mario hingegen verdrehte die Augen und musste wahrscheinlich im nächsten Augenblick zugesagt haben, denn Elsa sprang, wie von einer Tarantel gestochen, um ihn herum und schwang ihre Arme hin und her. Ich musste schmunzeln und schaute weg. Mein Blick fiel auf das andere Fußballteam: Die Tornados. Auch hier waren einige süße Jungs zu finden. "Was wollen die denn schon mit einer Schwangeren wie mir?" Verdammt. Ich sollte aufhören, so einen Blödsinn zu denken. Ich war NICHT schwanger. Also. Als ich zurück zu den Kickers sah, fiel mir auf, dass Gregor mich ansah. Er bemerkte, dass ich ihn ebenfalls ansah und schaute schnell weg. "Wie soll ich es ihm bloß sagen?", dachte ich wieder. Elsa, Michelle und Ann kamen zurück und verkündeten mir, dass alle so gut wie alle Kickers heute Abend mitkommen würden. "Die Jungs müssen natürlich erstmal duschen. Und solange gehen wir dann schon mal zum Bowling-Center und reservieren zwei oder drei Bahnen. Je nachdem, wer noch mitkommem wird." Elsa fing an zu rechnen. "Zählen wir mal zusammen: Tino, Philipp, die Zwillinge, Mario und ich, dann Ann, Michelle, Mila, Kevin, Christoph, Sascha.." "Sascha? Im Ernst?", fragte Michelle. "Ja? Was hast du gegen Sascha?",fragte Ann. "Nichts, eigentlich. Aber kann der Bowlen?" "Sogar richtig gut. Du glaubst gar nicht, wie viel WUMS hinter seinem Wurf steckt.." "Und warum sollte er denn bitte nicht bowlen? Weil er ein bisschen dicker ist?" "Ein bisschen? Hast du ihn schon mal angeguckt?" "Ja, das habe ich. Und anscheind besser als du!" Bevor Michelle darauf antworten konnte, mischte sich Elsa ein. "Mädels, ist doch gut jetzt. Also, wo war ich...?" "Bei Sascha..", antwortete ich. "Ach ja..ja Sascha, dann noch Tommy, Daniel.. ja und Gregor." "Was ist mit Benny?" "Ne, der weiß es noch nicht." "Und was ist mit Gregors Anhängsel?" "Wem? Conny?" "Na, wer klebt ihm sonst 24 Stunden am Tag?" "Sowas nennt man LIEBE, Michelle. Aber das scheinst du ja nicht zu kennen.", mischte sich Ann ein. "Hää? Was soll das denn heißen? Ich weiß mehr von Liebe, als du!" "Ach ja? Wenn dem so wäre, würdest du nicht so über die beiden reden." "Ich rede nicht über beide so, sondern nur über Conny.." "Oh, wir sind wohl in Gregor verknallt was?" "Tzz.. erzähl nicht son Stuss." "Stuss? Ich glaube, dass ist gar kein Stuss. DU BIST IN GREGOR verknallt!!!" "Ann, halt die Klappe.." "Warum? Ist doch romantisch.. WUHUUUUU.. MICHELLE LIEBT GREGOOOOOOOOOOOR!" Dann stand Michelle auf. Im ersten Moment dachte ich, dass sie Ann eine verpasst. Doch sie stand nur da, sah Ann abwertend an und sagte dann, dass wir heute Abend nicht mit ihr zu rechnen hätten. Und weg war sie. "Man Ann musste das sein?" "Das war doch nur ein Scherz." "Hast aber schon gemerkt, dass Michelle nicht gelacht hat oder?" "Sie versteht halt keinen Spaß.." "Irrtum. Du musstest mal wieder übertreiben.." "Jaja..So'ne Spaßbremse.." "Ann, ich..." "Mein Gott, seid ihr fertig?, warf ich ein. "Das hält man ja im Traum nicht aus. Ich dachte, ihr wolltet das Spiel sehen?!" "Wollten wir ja auch ..." "Gut, dann tut mir einen Gefallen und seid endlich ruhig..Herrjemine..." Zum Glück, kam dieses Mal kein Konter von Ann, auch wenn sie schon wieder ausholen wollte, wurde sie von Elsa durch einen Boxer in die Rippen daran gehindert. Erst 20 Minuten vorbei. Noch 70 Minuten. Man, war das öde. "Da ist ja Conny. HEY Conny, magste nicht rüberkommen?" OH nein musste das sein? "Hey Mädels. Wie gehts euch?" "Gut und dir?" "Auch sehr gut. Wie läuft das Spiel bisher so?" "Unentschieden." "Das ist schön, dann habe ich ja zum Glück noch nichts verpasst" Oh Gott, wie ich sie hasste.. "Oh Conny, bevor ichs vergesse. Hast du heute schon was vor?" "Wann heute?" Wann wohl, du Genie. Heute Nacht. "Heute Abend. Wir wollten Bowlen gehen. Hast du Lust mitzukommen?" "Um wie viel Uhr denn?" "Denn ich muss ja um 19 Uhr im Bettchen sein.. ", dachte ich und imitierte dabei ihre dämliche Stimme. Ich war so gemein. Aber sie hatte es verdient. "Oh, da muss ich erst zuhause bescheid geben. Kommt Gregor denn auch mit?" Darf er denn mitkommen? Hätten wir Conny jetzt eigentlich fragen müssen. Ohhhhhhhhhh, zum Glück konnte niemand meine Gedanken lesen. "Ja klar, aber nur, wenn du auch mitkommst." Bingo. Gregor kam "natürlich" nur mit, wenn Conny mitkam. Als ob er ne' Wahl gehabt hätte. Denn wenn Conny NEIN sagte, dann hatte Gregor KOMISCHERWEISE urplötzlich auch keine Lust mehr. Das Elsa nichts zu ihm sagte. Immerhin war Gregor ihr Bruder. Und dann ließ sie es zu, dass ihn jemand so behandelte? Mit MIR, würde es ihm besser gehen. Aber er wollte mich ja nciht. Also musste er da jetzt durch. Auch wenn er mir trotzdem leid tat. "Ich denke mal darüber nach. Ich müsste heute eigentlich noch Üben. Ich habe in zwei Wochen ein wichtiges Vorspielen." Oh und dann musst du heute schon üben? Was bist du? Ein Alien? "Ach naja, ein oder zwei Stunden hast du ja vielleicht Zeit.. oder?" "Ich überlege es mir. Okay?" "Okay. Aber wäre echt cool, wenn du mitkommst." Conny lächelte, kniff dabei ihre Augen zu und richtete ihre volle Aufmerksamkeit auf das Spiel. Auch die anderen sahen dem Spiel zu. "Maaaaan, warum schießt er denn nicht?" "Weil ihn die anderen blockieren?!" "Oh, Ann, deine Klugscheißer Art kannste woanders rauslassen.." Ging das schon wieder los? "Jaaaaa suuuppper!! Gregooooor! Leute, DAS ist mein Bruder!" "Und mein Freund!" Elsa und Conny sahen sich an und fingen an zulachen. Ich hätte kotzen können. Wenn es doch nur etwas gäbe, um Conny einfach eins reinzuwürgen. Ha, da gab es ja was. Ich musste ihr einfach sagen, dass IHR Freund der Vater MEINES Kindes war. Doch bis auf weiteres, behielt ich das Geheimnis für mich. Und eigentlich gabs da auch nichts zu erzählen... Nachdem das Spiel vorbei war, gingen Elsa und Conny zu ihren "ach-so-geliebten-süßen-Gregor" und gratulierten ihm für das tolle Spiel. Auch die anderen Kickers wurden gelobt. Dann kam Kevin auf mich zu. "Hey Mila, wie wars beim Arzt?" "Ganz okay. Hat nichts feststellen können.." "Warum warst du beim Arzt?", fragte mich Mario. Mit ihm verstand ich mich, ausser mit meinem Bruder natürlich, am besten. "Ach, du weißt doch. Wegen der Sache bei dem Spiel..",sagte Kevin. "Welche Sache?" "Na, das habe ich dir doch erzählt?" "Ach ja?" "Ja!" "Ist doch jetzt auch egal Jungs. Mir geht es gut. Ende." Ich wollte das Thema so schnell wie möglich beenden, da ich keine Lust auf die Fragen der anderen hatte. Zum Glück gelang mir dies auch. Mir war es egal, ob sie Kevin in der Umkleide ausquetschen würden, solange sie es nicht mit mir taten.. "Gut, dann gehen wir schon mal los. Oder Mädels?" "Conny, kommst du nun mit?" Sie sah Gregor an und lächelte. "Was meinst du?" "Ich hätte schon Lust, a..aber wenn du nicht willst, dann müssen wir auch nicht gehen.." "Naja, wenn du magst, dann geh' nur. Ich gehe lieber nach Hause und übe ein bisschen. Wir können uns ja die Tage treffen." "Bist du dir sicher?" "Na klar. Wenn du lieber Bowlen gehen möchtest, ist doch alles in Ordnung. Bis dann Jungs." Mit einem zuckersüßen, aber dennoch falschen Lächeln- so habe ich es zumindest interpretiert- ließ sie ihren Freund und auch uns andere stehen. Gregor war sichtlich unentschlossen, ging aber zunächst mit den anderen in Richtung Kabine. "Gut, Gregor kommt dann wohl nicht mit", sagte ich. "Naja lass ihn doch. Wer weiß, wie lange er Conny schon nicht gesehen hat. Da wollen die beiden vielleicht einfach nur alleine sein." Oh ja, wie lange haben sie sich nicht gesehn? 3 Stunden? "Na dann. Mir ist's auch egal..." Wir gingen los. Zum Glück war mir nicht mehr schwindelig. Oder schlecht. An der Bowlingbahn angekommen, warteten wir nun auf die Jungs, die dann auch 30 Min. später kamen- natürlich ohne Gregor. "Wo habtn ihr Gregor gelassen?", fragte Ann. "Sich mit seiner Klette treffen." "Kevin, was solln der Kommentar?", entgegnete Mario. "Der ist doch nur neidisch, dass er keine Freundin hat", lachten die Zwillinge. "Ist doch Quatsch! Aber habt ihr Gregor, ausser beim Fußball, mal alleine gesehen? Seit dem der mit ihr zusammen ist, gibt es nur noch Conny&Gregor. Und nicht mehr nur Gregor oder nur Conny. Das hat rein gar nichts mit Neid zu tun. Ich würde nur mal wieder gerne etwas mit meinem besten Freund machen, ohne vorher seine Freundin fragen zu müssen. Und dabei sind die beiden erst einen Monat zusammen. Wie soll das werden, wenn das ein Jahr ist? Oder noch schlimmer! Wenn die beiden mal heiraten! Darf Gregor dann nur noch aus dem Haus, wenn er nen Antrag bei seiner Liebsten gestellt hat? Bitte! Auf sowas bin ich doch nicht neidisch!" Niemand sagte etwas dazu. Mario zuckte nur mit den Schultern und nuschelte so etwas wie "Ist doch seine Sache..." Einen Monat waren die beiden also schon zusammen? Als Gregor mir sagte, dass er mit COnny zusammen sei, war die Klassenfahrt einen Monat her. Also war ich.. knapp über den ersten Monat? Oder vielleicht schon fast der zweite? War das richtig? Aber gut, dann hatte ich noch genug Zeit... "Wollen wir dann reingehen...?", fragte Elsa. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)