Und am Ende, bin ich doch allein... von Jacinde ================================================================================ Kapitel 6: Bowlen- Teil 2 ------------------------- Zwei Stunden.. Zwei Stunden saß ich jetzt schon in der Bowling-Bahn und wartete darauf, nach Hause gehen zu können. Denn da Mario und Elsa für mich bezahlt hatten, konnte ich nicht einfach gehen. Außerdem hatte ich keine Lust alleine durch die Dunkelheit zu wandern. Daher musste ich auf meinen Bruder warten. "Komm Mila, du bist dran. Du musst uns zum Gewinn führen", lachte Mario. Tatsächlich war ich gar nicht so schlecht. Zumindest besser, als sonst immer. Ich hatte schon den ein oder anderen Strike geworfen, sodass unser Team wirklich auf Platz eins war. Neben dem von Sascha & Co. Die Teams sahen so aus: Ich war mit Kevin, Mario, Elsa und Ann im Team. Philipp war mit Sascha, den Zwillingen und Tino im Team. Tommy,Daniel und Christoph bildeten zusammen mit..GREGOR und CONNY ein Team. Ich weiß nicht, wie Gregor es geschafft hatte, aber kurz nachdem wir an der Bowling-Bahn ankamen, rief er Mario an und sagte, dass die beiden in 20 Minuten doch noch kommen würden. „Juhuu“,dachte ich in dem Moment. Und wie ich es mir schon dachte, war es die reine Folter, die beiden (spielen) zu sehen. Hier ein Küsschen und da ein Küsschen, während ich auf der anderen Seite stand. Schwanger. Und ohne Freund. "Und noch ein Strike!" "Yeaaaah, super Mila!" "Danke", lächelte ich meinem Bruder zu. "Ha, Leute, habt ihr auch Durst?" "Oh jaaaa." "Mila kommst du mit? Wir gehen bestellen", fragte Elsa mich. "Gut, und was wollen die anderen trinken?" "Nehmen wir einfach fünf mal Cola. Da wird sich schon keiner beschweren." Auch die anderen Teams bekamen Durst und gingen geradewegs Richtung Theke. "Und, wie läufts bei euch Elsa?" Conny. Hätte ich schon meine Cola gehabt, wäre sie "ganz aus Versehen" auf ihrem dämlichen Blümchenkleid gelandet. Warum trug sie eigentlich immer Kleider...?! "Oh Mila ist ganz schön gut. Wir haben echt ne' Chance, gegen Sascha zu gewinnen." "Das freut mich. Ich wusste gar nicht, dass du so gut Bowlen kannst", sagte Conny und sah dabei mich an. .... "Ich auch nicht", sagte ich gelangweilt und abweisend. "Oh gehts dir nicht gut?", fragte sie schon wieder mich. Und dann mit diesem ekligen, schleimigen Ton. "Wie kommst du darauf?" "Ich weiß auch nicht... du siehst so blaß aus.." "Oh ja, jetzt wo du es sagst..du siehst echt nicht gut aus, Mila. Willst du die nächste Runde vielleicht aussetzen?" "Herrgott, was ist denn euer Problem? Mir geht es gut, danke." "Ist doch gut, wir fragen doch nur." "Aha..." Ich nahm meine Cola und ging zurück zur Truppe. Diese dämliche Conny.. warum tat sie so, als ob sie mich mögen würde? Okay, vielleicht war sie wirklich einfach nur nett- aber ich wusste, dass Conny mich nicht mochte. Sie wusste von dem Kuss zwischen Gregor und mir und sah mich seit dem Tag, als eine Konkurrentin. Und jetzt hatte ich wirklich keine Lust mehr aufd Bowlen. Nur noch eine Stunde.. Wie spät war es schon? Fast 20 Uhr. Also noch bis 21 Uhr warten.. Oh man.. „Los Mila, du bist dran.“ „Ne, mach du bitte für mich Elsa.“ „Aber sonst verlieren wir!" "Interessiert mich nicht..." "Hmmmpf", machte Elsa nur und nahm sich eine Kugel. "Mila, deine Launen sind echt schrecklich", flüsterte Kevin mir zu. "Ohh, Kev lass mich einfach in Ruhe..." Dann, endlich, waren die 3 Stunden vorbei. So schnell ich konnte, zog ich mir meine Schuhe an, brachte das geliehene Paar zurück und machte mich nach draußen. “Hey Mila, was war denn los?” Ich drehte mich um und sah Sascha neben mir stehen. “Ach.. gar nichts eigentlich. Ich bin nur ziemlich müde..” “Achso.. aber sonst gehts dir gut?! Es liegt doch nicht daran, dass ihr doch noch verloren habt, oder?" “Nein, daran liegts nicht. Ich bin ein guter Verlierer.” Ich lächelte ihm an und war froh, Kevin hinter ihm zu sehen. “Können wir dann Kev?” “Momentchen noch.” “Hmmmpf....” Aus dem Momentchen wurden fast 30 Minuten. “Keeeeev, können wir dann jetzt?” “Jaaaa doch warte...” "Oh, da ist aber jemand ungedulidig", hörte ich von Philipp sagen. "Kevin willst du nicht lieber mit Mila nach hause gehen? Sie sah schon den ganzen Abend so schlecht aus...." CONNY. Noch so ein Spruch und ich raste aus. Doch ich blieb ruhig..und machte mich lieber alleine auf dem Weg, bevor noch so ein Spruch von Conny oder einem der anderen kam. Immer wieder sah ich mich um, doch Kevin war nicht hinter mir. Dann klingelte mein Handy. Kevin. “Wo bist du?”, fragte er. “Schon fast zuhause”, entgegnete ich. “Was heißt fast? Wo genau bist du?” “.. An der Brücke, unter der Unterführung.” “Okay, warte da. Ich komme in 10 Minuten.” “Beeil dich.” Und tatsächlich war er nur kurze Zeit später da- aber nicht allein. “Tut mir leid, dass es solange gedauert hat, aber wir mussten noch Conny nach Hause bringen..” “Jaja...” Immer wieder Conny. Conny hier und Conny da. Ein Wunder, dass sie jetzt nicht dabei war. “Und was macht er hier?”, sagte ich und deutete auf Gregor. “ER, kommt heute mit zu uns.” Wahnsinn! Er hat Ausgang bekommen? “Und dann?” “Dann schläft er bei uns.” “Aber morgen ist doch Schule.” “Ehm nein? Morgen ist doch Lehrerfortbildung? Da haben wir frei?!” “Ach, das ist morgen?” “Jup.” “Oh man...” Still gingen wir zu Kevin und mir. "Warum warst du eigentlich beim Arzt, Mila?" Gregor. Warum fragte er mich das? Ob er was ahnte? Ach quatsch. Wie denn auch. ... Oder doch ? "Na, du weißt doch. Sie ist bei einem der Spiele zusammengebrochen!" Zum Glück übernahm Kevin das Sprechen. "Ach..echt?" "JA! Oh man, das hatte ich dir doch erzählt?!" "Sicher?" "....So hörst du einem zu." Stille.. "Und warum bist du zusammengebrochen?" Der Ton in seiner Stimme gefiel mir ganz und gar nicht.. Ob er vielleich doch wusste, was los war? Ach verdammt, wie sollte er das denn wissen? "Zu wenig getrunken..", sagte ich. "Aha..." Aha. Was heißt denn jetzt "aha"? Und warum sagte er das so komisch? Zum Glück waren wir schnell zuhause, sodass mich Gregor nicht noch mehr fragen konnte. "Kevin?" "Jaaaa..." "Ihr seid schon wieder da?" Unsere Mutter kam aus der Küche. "Oh hallo Gregor. Schön dich auch mal wieder zusehen. Wie gehts dir?" "Danke, gut. Und dir?" Ja, Gregor durfte unsere Eltern duzen. Warum auch nicht, schließlich kannten wir uns schon mehr als 4 Jahre. Und immerhin war Gregor Kevins bester Freund. "Mir gehts auch gut. Wie war das Bowlen?" "Gut..." "Und wie gehts Conny?" "Der gehts auch gut." "Schön.. na dann. Habt ihr Hunger?" "Was gibts denn?" "Pizza." "Kannst du uns die machen?" "Kannst du das nicht selber, Kevin?" "Bitte?" "Ausnahmsweise. Weil du Besuch hast. Aber glaub nicht, dass das zur Gewohnheit wird." "Jaja...." "Mila, willst du auch was essen?" "Neeee, ich hab' keinen Hunger.." In Wirklichkeit war mir schlecht- und WIE schlecht mir war. "Bist du sicher? Was hast du denn heute schon gegessen?" "Frühstück...." "Mehr nicht?!" "Neeee und ich will auch nix essen. Ich geh' ins Bett. Gute Nacht..." Damit ging ich nach oben in mein Zimmer. Ich hörte noch, wie mir meine Ma' hinterher rief, aber das ignorierte ich einfach. Klopf. "Mmmmpf.. JA?" Die Tür ging auf. "Darf ich reinkommen?" "Das ist nicht Kevins Zimmer. Das ist nebenan." "Ich weiß, ich weiß. Ich wollte nur fragen, wie es dir geht?" "Häääh..?" "Was "häääh"?" "Warum interessiert dich das?" "Weil du nicht gut aussiehst..und.. und ich mir Sorgen gemacht habe...." "Sorgen? Soll das ein Witz sein? DU und Sorgen machen?" "Nein, soll es nicht. Ich wollte auch nur nett sein, Mila. Aber du machst es einem verdammt schwer!" "DU kannst woanders nett sein, aber nicht bei MIR. Und jetzt verzieh dich!!" Ich stand auf, schubste Gregor aus meinem Zimmer und knallte die Tür zu. Zum Glück hatte ich einen Schlüssel....so konnte mich dann wenigstens keiner mehr stören. Tzzz.. wie es mir geht. Als ob ihn das interessieren würde. Wahrscheinlich hat Kev oder meine Ma' ihn vorgeschickt. "Mila? Mila, mach SOFORT die Tür auf." "Neeeeeheiiiin. Ich lieg schon im Bett. Nerv' mich nicht." "Ich zeig dir gleich, nerv' mich nicht. Wenn du nicht sofort aufmachst, dann hol' ich Papa und der tritt die Tür ein. Und die bezahlst du dann!" Ich seufzte. Warum musste meine Mutter so eine Nervensäge sein? Aber ich schloss die Tür wieder auf. Ich hatte wirklich keine Lust auf Theater. "Warum schließt du dich ein?" "Warum nicht?" "Sei nicht so frech!" "Bin ich nicht." "Und warum pampst du Gregor so an? Er wollte nur nett sein." "Mom, Gregor hat schon seit Wochen nicht mit mir gesprochen, warum sollte er das auf einmal ändern wollen?" "Naaaaaja, weiiill.." "Ja genau, weil DU oder KEV ihn vorgeschickt habt. Ansonsten würde der doch nicht auf die Idee kommen." "Oh Mila, was bist du denn so?" "Weil ich müde bin und endlich schlafen will.. Also, darf ich?" "...Von mir aus, aber schließ dich bloß nicht wieder ein, ja?" "Jap.. Gute Nacht." "Gute Nacht..." Meine Ma' gab mir einen Kuss und ging dann aus meinem Zimmer. Und mir war immer noch schlecht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)