Harry Potter und der Zeitzauber von Basilisk (Harry Potter x Tom Riddle) ================================================================================ Vorwort: Sorry das ihr wieder so lange warten musstet. Hier ist nun endlich das letzte Kapitel zu "Harry Potter und der Zeitzauber". Ich widme dieses Kapitel: Meiner Betaleserin Netti, sowie Brina (little_xero), AokiKira, Chucki, Mangacat, Jazar, -BlOoDy_SaHaRu- , Annana, Dax, Viebi_Lucifer, alanna-chan, Indian-Summer, Sirana, kamikey, Annaleinchen, tinadragon, michi14, Jeysi, yume22, Draco_Harry, Uups?!, Therese, SSJ4Pan, Taen, Mangani, Goldlover, -Maiko-, Natsuko, Celina, L., Cyradis, Schpinnchen, Kasandra, vickysnape, Miku-Lara, -LaNa_Riddle-, Pandora2004, dunkin, -Hinoto-, Himmelfee, Duo_chan, blacksnake1518, Shia_Angel, Silentium, Fabera-Mayo, Gica, Kizu-chan, Ani-chan, Yui-sama, Lucrezia, Minana, Samta, GC-fan17, Dary, Red_Rose, Draco-sama und Chiaki_san (vielen Dank für eure aufbauenden Kommentare und das ihr bis zum Ende dabei geblieben seid *knuddel*! Sollte ich irgendwen vergessen haben, dann kann sie/ er mir einfach per ENS bescheidsagen, dann trage ich den Namen noch ein) Kapitel: 23 Clive hatte es sich auf Harrys Bett bequem gemacht und beobachtete ihn missmutig beim Packen. Vielleicht würde er Harry nie wieder sehen, dieser Gedanke schmerzte ihn ungemein. "Weiß Riddle, dass du fort gehst?" Harry gab sich gleichgültig und schüttelte einfach nur den Kopf: "Nicht direkt, aber ich nehme an er wird es sich denken." Überrascht hob Clive eine Augenbraue. "Bist du dir da sicher? Ich wusste gar nicht, dass Riddle telepatische Fähigkeiten besitzt", kommentierte er Harrys Worte sarkastisch. Als Antwort erhielt er lediglich ein schwaches Schulterzucken und sah zu, wie sein Freund den letzten Stapel Bücher in seinem schon recht ramponierten Koffer verstaute. "Du solltest es ihm wenigstens sagen", in Clives Stimme schwang die Hoffnung mit, dass Riddle ihn überzeugen könnte zu bleiben. Ein bitteres Lächeln huschte über Harrys Lippen: "Es würde ihn nicht interessieren." "Woher willst du das wissen, bevor du es nicht versucht hast?", widersprach der Braunhaarige entschlossen. "Rede doch wenigstens noch einmal mit ihm,...bitte. Wenn nicht für ihn, dann für mich!" Die Vorstellung, Riddle noch einmal von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen zu müssen, erfüllte Harry mit Unbehagen. Gleichzeitig spürte er jedoch Clives flehenden Blick im Nacken und er hatte ja Recht, wenigstens dass war er Riddle noch schuldig. "Nun gut, wenn es dich glücklich macht." Währenddessen durchquerte Riddle wutentbrannt die Gänge Hogwarts. Jeder der ihm entgegen kam wich instinktiv aus und versuchte sich möglichst unauffällig zu verhalten. Eine Hufflepuffschülerin quiekte sogar erschrocken auf, als sein zorniger Blick sie streifte, wofür er ihr sofort zwanzig Punkte abzog, wegen respektlosem Verhalten. Selbst im Gemeinschaftsraum der Slytherins kehrte eine plötzliche Ruhe ein, als er diesen passierte. Einer der jüngeren Schüler, der anscheinend noch nicht wusste, wer hier das Sagen hatte, begann den Fehler belustigt zu schnarren: "Was ist denn mit dem los?" Für diese Bemerkung wurde er sofort zum Tränkemeister geschickt, der sich eine passende Bestrafung für ihn ausdenken sollte. Eine Begründung war überflüssig, denn Riddle genoss das uneingeschränkte Vertrauen seines Hauslehrers! Wenn Riddle behauptete, ein Schüler hätte die Regeln der Schulordnung verletzt, war kein Widerspruch gestattet. In seinem Zimmer angelangt, ließ er sich fluchend aufs Bett fallen. Seine Fingernägel bohrten sich in das weiche Laken, während seine Augen den Nachtisch fixierten. Rasend vor Wut riss er die Schublade auf und warf das darin verborgene Buch gegen die nächstliegende Wand: "DAS IST ALLES DEINE SCHULD!" Das schwarze Buch fiel zerfleddert zu Boden und gab einen dumpfen Laut von sich. "Was erlauben Sie sich, ein so wertvolles Erbstück wie mich so rüpelhaft zu behandeln?", protestierte das alte Buch. "SEI STILL!", schrie Riddle und schmiss sein Kopfkissen gleich hinterher. "Lass mich in Ruhe", wimmerte er, nunmehr leiser, und unterdrückte ein aufkommendes Schluchzen. Beschämt über die Tränen die seine Wangen hinabrannen, verbarg er sein Gesicht hinter seinen Armen. -Ich bin so erbärmlich-, dachte er, innerlich gepeinigt. -Harry hat mich hinters Licht geführt. MICH!-. Stets war er es, der anderen Leuten etwas vorgaukelte, doch nun selber das Opfer zu sein, erfüllte ihn mit unaussprechlicher Scham. ER, Tom Vorlost Riddle, hatte sich von einem unbedeutendem Jungen an der Nase herumführen lassen. -Warum hat er das getan? DIESER VERDAMMTE BARSTARD! Ich gestehe ihm meine Liebe und er tritt diese mit Füßen! Warum musste ausgerechnet er mich hintergehen?! DAS WIRD ER MIR BÜßEN!- "Du plärrst hier herum wie ein neugeborenes Balg und besudelst damit das Andenken deiner Ahnen! Die Blutlinie der Slytherins muss dünn geworden sein, wenn sie einen solchen Schwächling hervorbringt", erklang die höhnische Stimme des Buches. "ICH HABE DIR BEFOHLEN ZU SCHWEIGEN! NOCH EIN WORT UND DU LANDEST IM KAMIN, ALS BRENNHOLZERSATZ!" Riddle saß nun kerzengerade auf seinem Bett. Sein Mund hatte sich zu einer schmalen Linie verzogen. "Ich bin kein Schwächling", zischte er nun bedrohlich. "Ich werde eines Tages der größte Zauberer aller Zeiten sein und mehr Macht besitzen, als es Salazar Slytherin je getan hat!" Wiederum begann das Buch zu sprechen, doch dieses Mal in einem eher hinterlistigem Tonfall: "Dann beweise, dass du ein würdiger Nachfahre bist und benimm dich deinem Rang entsprechend!" Hastig wischte sich Riddle die letzten Tränenspuren von den Wangen, während seine zusammengezogenen Augenbrauen tiefe Furchen bildeten, die seiner Wut Ausdruck verliehen: "Ich werde es beweisen, ich werde es ALLEN beweisen! Ich werde nicht zulassen, dass mich Harry Potter ungeschoren zum Narren hält. Diese Genugtuung werde ich ihm nicht gönnen. Diese kleine hinterlistige Ratte hat mich benutzt, um seine Ziele zu erreichen, doch ich bin keine Treppe zum Erfolg und das werde ich ihm Stück, für Stück eintrichtern! Er soll den Tag noch bereuen, an dem er mich kennen gelernt hat!" Einige Stunden später verließ Riddle wie ausgewechselt die Gemächer der Slytherins und machte sich auf den Weg zur Großen Halle. Harry hatte Clive versprochen, Riddle beim Abendessen, um eine Unterredung zu bitten. Nun, da er auf den Weg dorthin war, bereute er jedoch sein Vorhaben. Ein flaues Gefühl breitete sich von seinem Magen in seinem ganzen Körper aus und mit jedem Schritt, in Richtung Große Halle, nahm seine Nervosität zu. Was sollte er Riddle sagen? -Hey Riddle, wir werden uns wahrscheinlich nie mehr wieder sehen, deswegen wollte ich mich mal verabschieden-. Harry lächelte freudlos und schüttelte den Kopf. Aber was sollte er stattdessen sagen? -Riddle, ich weiß, es ist einiges schief gelaufen und daher habe ich mir überlegt, dass es vielleicht besser wäre, ich würde von hier verschwinden-. Doch auch diese Version missfiel ihm. Das hörte sich ja schon fast wie ein Schuldbekenntnis an, dabei hatten doch eigentlich Riddles voreilige Schlussfolgerungen und sein zügelloses Verhalten zu dieser Entwicklung geführt. Als Harry in der Halle eintraf, saß Riddle schon an seinem gewohnten Platz und schüttete sich gerade Kürbissaft ein. Zielstrebig näherte er sich dem freien Platz neben Riddle, der ihm anscheinend keine Beachtung schenkte. Doch der Schein kann trügen, denn in Wahrheit galt seine ganze Aufmerksamkeit allein ihm. Harry atmete noch einmal tief ein, ehe er sich neben Riddle auf der Bank niederließ. Sofort wollte er zum Reden ansetzen, aber seine Worte blieben ihm im Halse stecken. Warum? Er hatte sich doch so viele verschiedene Ansetze überlegt. Warum fiel ihm jetzt nichts ein? -Kein Grund zur Panik-, versuchte Harry sein flatterndes Herz zu beruhigen. Riddle gab vor, dies alles würde ihn überhaupt nicht tangieren, während er einen großen Schluck aus seinem Glas nahm. "Riddle...ich,...ich muss dir etwas sagen...". Noch immer schenkte er ihm keinerlei Beachtung. "Bitte! Könntest du kurz mit mir nach draußen gehen? Es ist wirklich wichtig!" "Ich wüsste nicht, was es noch zu bereden gibt", entgegnete Riddle schroff, ohne auch nur einmal von seinem Essen aufzusehen. "Riddle, bitte! Nur fünf Minuten, mehr verlange ich ja gar nicht." Abermals ignorierte er ihn geflissentlich. "Tom, bitte!" Bei dieser persönlichen Anrede verengten sich Riddles Augen zu Schlitzen und er wisperte seinem Tischnachbarn verärgert zu: "Ich habe dir untersagt mich in der Öffentlichkeit so zu nennen, außerdem hast du ohnehin jedes Anrecht darauf verloren." "Na gut, dann halt Riddle", stöhnte Harry genervt. "Können wir jetzt kurz miteinander reden?" "Was für eine Lüge willst du mir dieses Mal auftischen?", spottete Riddle mit hochgezogenen Augenbrauen und ansatzweise heruntergezogenen Mundwinkeln. "Es ist nicht so wie du denkst", verzweifelt versuchte Harry die richtigen Worte zu finden. "Ach nein? Und wie dann? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mich weiterhin von deiner Maskerade täuschen lasse. Aber sei dir gewiss, du erhältst schon noch die gebührende Belohnung für deinen Betrug. Und die wird schlimmer sein als der Tod." Riddles sanftes Lächeln, mit welchem er Harry bedachte, wollte einfach nicht zu dem Gesagtem passen. Harry schob jedoch lediglich, mit Daumen und Zeigefinger, das Nasenbein seiner Brille zurecht und versuchte Ruhe zu bewahren. "Sehr schön, kommt da noch was? Wenn nicht, könntest du mich bitte nach draußen begleiten, um dir wenigstens anzuhörnen, was ich zu sagen habe?" "Ich glaube, du hast mich nicht richtig verstanden: Zwischen uns gibt es nichts mehr zu bereden!", zischte Riddle gefährlich. Harry hatte mit so einer Antwort gerechnet und schüttelte bedauernd den Kopf. "Ich hatte zwar gehofft, nicht zu solchen Mitteln greifen zu müssen, aber du lässt mir keine andere Wahl", flüsterte er leise seinem Tischnachbar ins Ohr. "Wenn du dich weiter sträubst, werde ich hier vor allen Anwesenden ausplaudern was zwischen uns vorgefallen ist. Jedes Detail." Riddles Lächeln entgleiste. Mit gebleckten Zähne erwiderte er zynisch: "Wem würden sie wohl eher glauben? Dir, oder mir? Einem brillanten, ehrfurchtgebietendem makellosem Schüler, oder einem unscheinbarem Neuling? Sieh es ein Harry, du wirst mir immer unterlegen sein." Harry versuchte auf die Provokation nicht einzugehen und meinte sachlich: "Mag schon sein, dass sie dir mehr vertrauen als mir. Aber wenn ich mich bereit erklären würde meine Aussage unter dem Einfluss von Veritaserum wiederzugeben, so bliebe ihnen nichts anderes übrig als mir zu glauben." Misstrauisch wandte sich Riddle Harry zu und musterte ihn skeptisch. Seine scharlachroten Augen glühten vor unterdrückter Wut: "Das wagst du nicht! Schließlich würdest du dir damit ins eigene Fleisch schneiden." Harry lächelte abfällig und vollzog eine wegwerfende Handbewegung: "Was kümmert es mich, was die anderen von mir denken? Das ist ohnehin nicht mehr von Bedeutung, da ich noch heute Abend abreisen werde." Die Wut, welche sich in Riddles Augen widerspiegelte, vermischte sich mit Verwunderung und Entsetzen. "Du reist ab?", seine Stimme klang plötzlich heiser und rau. "Das kann dir doch nur Recht sein. Vorher würde ich dennoch gerne ein Gespräch mit dir führen." Zähneknirschend erhob sich Riddle. Vor einigen Sekunden war er es noch gewesen, der die Fäden in der Hand hielt, doch nun hatte sich das Rad wieder gewendet. Es widerte ihn an, sich erpressen zu lassen, allerdings wollte er einen Skandal vermeiden und so befolgte er Harrys Willen. "Nur fünf Minuten!", zischte er bedrohlich. Schweigsam verließen sie die Große Halle. Dieses Mal trugen sie ihre Beine nicht in Richtung See, sondern hinauf zum Astronomieturm. "Ah, ich verstehe, du willst mich wohl vom Turm stoßen. Nicht sehr einfallsreich Potter, ich hatte mehr von dir erwartet." "Ich möchte nur unbeteiligten Zuhörern ausweichen, dass ist alles." Mit leichtem Druck hob Harry die Falltür an und kletterte die letzten Stufen hinauf. Oben angekommen, lehnte er sich an das morsche, kalte Gemäuer, den Blick gen Himmel gerichtet. Die Nacht war sternenklar und es wehte eine leichte Brise. Er wagte es nicht Riddle ins Gesicht zu sehen, da er befürchtete, seine Stimme könne ihm wiederum versagen. "Willst du mich verführen oder was beabsichtigst du damit? Wenn ja, möchte ich dir davon abraten. Ich falle nicht zweimal auf denselben Trick herein." "Ich verlange lediglich mit dir zu reden", entgegnete Harry und verdrehte demonstrativ genervt die Augen. "Du glaubst doch nicht ernsthaft ich würde dir deine Geschichte abkaufen, dass du noch heute Nacht von hier verschwindest." "Weshalb nicht? Ist es so abwegig?" "Wo willst du denn hin?", erkundigte sich Riddle spöttisch. "Vielleicht zurück nach Hause?", Harrys Stimme troff vor beißendem Sarkasmus. "Aber das ist nicht das Thema." "Ach, nein? Dann klär mich mal auf! Was ist denn das Thema?" Harry atmete tief ein und aus, den Blick immer noch gen Himmel gerichtet. "Du meintest, ich hätte von vorne herein geplant dich zu hintergehen und du hattest Recht!" Riddle war zwar davon ausgegangen, dass Harry ihn von Anfang hintergangen hatte, aber so schonungslos in seiner Annahme bestätigt zu werden - damit hatte er nicht gerechnet! Wie konnte er es wagen so anteillos darüber zu sprechen, als wäre es eine belanglose Kleinigkeit? Er hielt es nicht einmal für nötig ihm ins Gesicht zu sehen! Empfand er denn keinerlei Reue?! Riddles äußere Fassade begann allmählich zu bröckeln. Seine, vor unterdrücktem Zorn, zitternden Hände, ballten sich zu Fäusten, während sich seine Lippen zu einer unschönen Grimasse verzogen. "Gut, dass du es endlich zugibst! War's das?", blaffte er ihn an. Seine Stimme war nur noch ein klägliches Krächzen, welches an eine aufgescheuchte Krähe erinnerte. Er wollte sich schon umdrehen und gehen, bevor er sich zu unüberlegten Handlungen hinreißen ließ, wie zum Beispiel Harry an Ort und Stelle zu meucheln, da hielten ihn dessen folgende Worte zurück: "Aber eines musst du mir glauben, meine Gefühle für dich habe ich nicht vorgetäuscht!" Erst jetzt wandte Harry sich seinem ehemaligen Feind zu. In seinen Augen spiegelten sich all seine verborgenen Emotionen wider. Doch Riddles Wut und Enttäuschung blendeten ihn für das Offensichtliche. "Ich glaube dir kein Wort", entgegnete er schroff. Mit einem schiefen Grinsen wandte Harry ein: "Das hatte ich schon befürchtet, aber vielleicht könnten wir uns vor meiner Abreise wenigstens ansatzweise versöhnen." Ein verächtliches Schnauben entfuhr Riddle: "Das klingt ja wie: Ich weiß, wir hatten zwar einige Differenzen aber nichts was man nicht bei einer Tasse guten englischen Tee klären könnte. SAG MAL, SPINNST DU, POTTER?! Ich würde eine Versöhnung nicht mal ansatzweise in Erwägung ziehen!" "Warum nicht? Was hält dich noch davon ab, wenn ich ohnehin heute abreise. Um das Geheimnis deiner geliebten Gruft brauchst du nicht mehr zu bangen. Ich hatte ohnehin nie vor, dir dein Erbe streitig zu machen. Mir liegt nichts an Macht", fasste Harry monoton zusammen. Ansatzweise glätteten sich die Gesichtszüge des Erben Slytherins. "Und was hattest du dann in der Kammer des Schreckens zu suchen?" "Nicht das, was du denkst. Aber leider ist mir untersagt genauere Angaben darüber zu machen. Genau genommen, war es mir sogar strengstens verboten, etwas davon zu erwähnen." "Wovon zu erwähnen? Und wer soll es dir bitteschön verboten haben? Das klingt für mich nach einer billigen Ausrede!", kritisierte Riddle Harrys Worte. Ein leises Räuspern erklang, welches die Aufmerksamkeit der beiden Jungen auf einem dunklen Schemen richtete, welcher sich ihnen näherte. "Verzeihung, dass ich euer Gespräch belauscht habe und euch nun unterbrechen muss, aber ich glaube es ist an der Zeit Tom über die wahren Verhältnisse aufzuklären." Gebannt starrten sie auf die Kontur, die langsam zu ihnen in den Lichtkegel trat und sich als Albus Dumbledore entpuppte. Wie üblich lächelte er vergnügt, wobei seine Augen hinter den Halbmondgläser seiner Brille leicht aufblitzten. "Ich war es gewesen, der Harry darum bat nichts zu verraten." Während Riddle nur skeptisch eine Augenbraue anhob, musterte Harry überrascht das Gesicht des Professors. Dies war Dumbledore, keine Frage. Aber nicht der Dumbledore, den er erwartet hatte, sondern die jüngere Ausgabe. "Woher wis...wissen...", stotterte Harry verunsichert. "Ach natürlich, ich vergaß zu erwähnen, dass es genau genommen mein zukünftiges "Ich" war, welches Harry diesen Auftrag gab." Riddle trat einen Schritt zurück und bedachte Dumbledore mit einem Blick, welcher zum Ausdruck brachte - Was redet der da für zusammenhangloses Zeug? - Aber der Zauberer mit dem silbernen hüftlangem Haar und dem ebenso langem Bart beachtete ihn nicht. "Dies war auch der Grund für meine lange Abwesenheit", setzte er seine Rede fort. "Ursprünglich sollte ich nur die Vorbereitungen für das diesjährige Trimagische Turnier treffen. Zu meiner eigenen Überraschung tauchte dann eines Abends eine gewisse Minerva McGonagall in meinem Zimmer auf und bat mich sie auf eine Zeitreise zu begleiten." Verschwörerisch lächelte er Harry zu. "Der Albus deiner Zeit, hat mich ausführlich über die Umstände aufgeklärt. Wir hatten nicht erwartet, dass sich die Dinge so entwickeln würden. Der Plan ist zwar gescheitert, aber dass heißt nicht, dass deine Reise vollkommen erfolglos war! Ich habe immer noch nicht den Glauben verloren, dass in jedem Menschen etwas Gutes steckt. Wenn wir Tom also über alles in Kenntnis setzen, besteht vielleicht die Möglichkeit, dass wir den Lauf der Geschichte noch ändern können." Missmutig kratzte sich Riddle am Hinterkopf - Wovon redete dieser senile Greis überhaupt? Irgendwas von Zeitreisen hatte er geschwafelt... Und warum musste der sich immer überall einmischen? Hatte der etwa kein Privatleben? "Lasst uns doch drinnen in meinem Arbeitszimmer weiterreden, hier draußen ist es recht kühl", ließ er mit seinem gewohnten, unbekümmerten Lächeln verlauten. Widerstandslos folgten sie dem zukünftigen Schulleiter und fanden sich kurze Zeit später in dessen Räumlichkeiten wieder. "Setzt euch doch", forderte Dumbledore seine beiden Schüler auf und wies auf die Sessel vor seinem Schreibtisch. Als sich alle auf ihren Plätzen niedergelassen hatten, bot er ihnen wie üblich Zitronendrops an, was dazu führte, dass Riddle letztendlich die Geduld verlor: "Könnten sie bitte endlich zur Sache kommen?!" "Warum haben es die jungen Leute heutzutage immer so eilig? Nun gut, ich werde ihnen alles erklären. Aber wo soll ich anfangen?", Dumbledore legte nachdenklich einen Finger ans Kinn. "Harry, hast du zufälliger Weise deinen Zeitumkehrer zur Hand?" Harry nickte verständnislos und zog eine goldene Kette aus der Tasche seines Umhanges. Zurückhaltend legte er sie vor seinem Schulleiter auf den Schreibtisch. "Weißt du was das ist, Tom?", richtete sich Dumbledore an Riddle und wies auf den glitzernden Gegenstand. Dieser musterte die Kette eingehend: "Wie Sie schon sagten, ein Zeitumkehrer. Er dient dazu Zeitreisen zu unternehmen, wurde jedoch vom Ministerium verboten, da die Folgen einer solchen Zeitreise verheerend sein können." "Ganz genau. Kannst du dir denken was das bedeutet?" Ungläubig blickte Riddle zu Harry hinüber: "...Wollen sie damit sagen, dass Potter aus einer anderen Zeit stammt?!" "Du besitzt eine gute Kombinationsgabe, mein Junge." Riddle schnaubte verächtlich. Auf diese Idee wäre wohl jeder gekommen! "Harry kommt aus der Zukunft und der Grund für sein Kommen bist du, Tom", kurz hielt Dumbledore inne und wartete Riddles Reaktion ab. "Ich?", misstrauisch verengten sich dessen Augen zu Schlitzen. "Können Sie das vielleicht auch ein bisschen genauer erklären?" "Harrys ursprünglicher Auftrag war es, den Schulleiter von deinem Fehlverhalten in Kenntnis zu setzen. Mit Fehlverhalten ist natürlich das Öffnen der Kammer des Schreckens gemeint und die Heraufbeschwörung des Basilisken", fuhr Dumbledore fort. "Ich kann wohl mit gutem Gewissen behaupten, dass du in Zukunft eine große Gefahr für die Bevölkerung darstellen könntest. Dies betrifft sowohl die Welt der Muggel, als auch Zauberer. Ist es nicht so, Harry?" Wiederum nickte dieser, wobei er sich äußerst unbehaglich fühlte. Dieses Unbehagen lag wohl an Riddles einschüchternden Blick, welcher auf ihm haftete. "Möchtest du unseren jungen Freund nicht lieber über die Umstände in Kenntnis setzen?", Dumbledore lächelte Harry aufmunternd zu. Beunruhigt rutschte Harry im Sessel hin und her. "Mir wäre es lieber wenn Sie das übernehmen würden", gab er schließlich kleinlaut zu. "Wenn dir das lieber ist, so werde ich mich dem fügen. Also, wo waren wir noch mal stehen geblieben...?" "Dass ich in Harrys Zeit der gefürchteste Zauberer bin", schloss Riddle mit einem selbstgefälligen Lächeln an. "Ach ja, richtig. Dir mag das wohl schmeicheln", stellte Dumbleodre fest, als er Riddles Lächeln wahrnahm. "Aber sei dir gewiss, auf einige Dinge wirst selbst du nicht stolz sein." "Wer sagt denn, dass ich stolz darauf wäre. Ich glaube lediglich, dass Sie mir hier ein Ammenmärchen auftischen", behauptete Riddle. "Wenn du mir ohnehin keinen Glauben schenkst, dann lohnt es sich ja auch nicht weiterzureden". "Ich wäre aber sehr interessiert an der Fortsetzung ihrer Geschichte." Sein Gegenüber hob fragend die buschigen Augenbrauen empor und meinte schließlich: "Ist das wirklich der einzige Grund?" "Vielleicht ist ja etwas Wahres dran", fügte Riddle rasch hinzu. Dumbledore zog bedenklich die Stirn in Falten. Hatte es überhaupt einen Zweck mit Riddle über die bevorstehenden Katastrophen zu sprechen? "HÖR GEFÄLLIGST AUF SO UNBETEILIGT DARÜBER ZU REDEN, ALS WÜRDE DICH DAS ALLES NICHTS ANGEHEN!", fuhr Harry ihn an. "Ah, der werte Herr hat auch mal das Wort erhoben, welche Gnade. Aber bitte schrei nicht so laut, dass schadet meinem Gehör. Ich bin sehr sensibel." Fast schmerzhaft bohrten sich Harrys Fingernägel vor unterdrücktem Zorn in seine Handflächen. Wie konnte er es wagen so anteillos darüber zu sprechen?! "Mit -gefürchtesten Zauberer- will Dumbledore sagen, dass du in Zukunft ein skrupelloser Mörder sein wirst, wenn sich deine Prioritäten nicht um hundertachtzig Grad drehen!", fügte Harry hinzu, ohne auf Riddles Stichelei zu achten. "Ein Mörder?", erkundigte sich dieser sichtlich amüsiert. "Ich könnte keiner Fliege etwas zu Leide tun", behauptete er mit einem unschuldigen Lächeln, welches Harry die Galle hochkommen ließ. "DU HAST MEINE ELTERN ERMORDET!!!", brüllte er ihn unbedacht an. Erst nachdem die Worte seine Lippen verlassen hatten, wurde ihm bewusst, was er da gerade gesagt hatte, aber es war ihm gleichgültig. Riddle sollte ruhig wissen, dass er für den Tod seiner Eltern verantwortlich war! Endlich verschwand das süffisante Lächeln von dessen Gesicht und wurde nun durch eine ausdruckslose Maske ersetzt. "Was soll ich getan haben?" Die Stimme des Erben Salzar Slytherins war kaum mehr als ein Flüstern. Dank der aufgetretenen Stille war sie dennoch gut vernehmbar. "...Du hast...meine Eltern ermordet!" Riddle gab sich gelassen und schüttelte lediglich den Kopf: "Das habe ich nicht. Du meinst wohl eher, dass ich laut eurer Theorie deine Eltern ermorden werde. In meinen Augen ist dies hingegen vollkommen unmöglich, da ich Gewalttaten verabscheue." "DU LÜGNER!", schrie Harry wutentbrannt und ging auf seinen ehemaligen Erzfeind los. Weder Riddle noch Dumbleodore waren auf diese Reaktion gefasst gewesen und somit griff Dumbledore erst recht spät ein, als Harrys Faust Tom schon getroffen hatte. "BIST DU WAHNSINNIG?!", fuhr Riddle auf und hielt seine Nase verdeckt. Harry war währenddessen durch Dumbledore mit einem "Petrificus Totalus!", bewegungsunfähig gemacht worden. "DA SEHEN SIE WER HIER GEWALTTÄTIG IST!" Riddles Zeigefinger deutete anklagend auf den Jungen der lebt. "Nun beruhigen sie sich doch, meine Herren", versuchte Dumbledore zu schlichten und befreite Harry aus seiner Erstarrung. Dieser ballte seine Hände zu Fäusten und versuchte keuchend sich wieder zu fangen. Behutsam drängte Dumbledoren ihn dazu, sich zu setzen. Harry fixierte nun starr die Fußbodenfliesen, die in verschiedenen Farben schimmerten. Es dauerte einige Minuten bis sich alle einigermaßen beruhigt hatten. Riddle presste ein weißes Taschentuch unter seine blutende Nase, welches ihm der zukünftige Schulleiter gegeben hatte. Missbilligend beobachtete er Harry aus den Augenwinkeln. Dieser saß immer noch verkrampft im Sessel und versuchte das grade Geschehene zu verarbeiten. Wieso war er nur so aus der Haut gefahren? Wahrscheinlich, weil er geglaubt hatte, Riddle hätte sich verändert und nun mit der zerschmetternden Wahrheit konfrontiert worden war. Riddle hielt seine Unschuldsmine noch immer aufrecht, trotz der Information, dass Harry wegen ihm seine Eltern verloren hatte. Es schien ihn nicht einmal im Geringsten zu interessieren. Wahrscheinlich hatte er sich wegen seiner Liebe zu Riddle eingebildet, dass dieser dasselbe für ihn empfinden könnte, dass eine gute Seite in dem Jungen mit den scharlachroten Augen existierte. Harry lächelte verzweifelt über seine eigene Dummheit. Es handelte sich hier um den dunklen Lord! Wie konnte er nur so naiv sein?! Erst jetzt bemerkte Harry die Tränen, welche unaufhaltsam seine Wangen hinabrannen. Beschämt versuchte er sie abzuwischen, aber es wurden immer mehr. Ein Schluchzen entrang sich seiner trockenen Kehle. Schmerzhaft hämmerte sein Herz gegen seine Brust, während ihn eine heftige Übelkeit überkam. "Aber, aber, mein Junge. Wer wird denn gleich weinen?", versuchte Dumbledore ihn zu trösten und klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken. Harry hielt sich seine Hände vors Gesicht und versuchte seine Schande zu verbergen. ER WOLLTE NICHT WEINEN! Vor allem nicht vor Riddle! In diesem Moment wurde Dumbledore zur Seite gestoßen. "Lassen Sie ihn in Ruhe!", drang die verärgerte Stimme Riddles an sein Ohr. Plötzlich fühlte er sich gepackt und von wohlbekannten Armen umfangen. "Ist ja gut, Harry. Ich werde dir verzeihen. Und ich werde niemandem etwas tun, versprochen! Aber bitte hör auf zu weinen", Riddle wusste selber nicht warum er das sagte. Vor einigen Sekunden hatte er noch unaussprechlichen Zorn für diesen Jungen empfunden und nun war dieser vollkommen verflogen. Liebevoll küsste Riddle das rabenschwarze Haar und hielt den zitternden Körper umschlungen. Er spürte wie sich Harry unter seinen Berührungen langsam beruhigte und ihn überkam der Drang, diesen Jungen vor jedweder Gefahr und allem Leid beschützen zu müssen. Gleichzeitig wurde Harrys Körper immer nachgiebiger. Verwundert blickte Riddle auf Harry herab, der plötzlich eine plastische Form verlor. Auch dieser schaute mit seinem tränenverschmierten Gesicht entsetzt auf seine Hände herab, die langsam zu verschwinden drohten. "Was...?", mehr brachte Riddle nicht zustande. Sein Blick war verzweifelt auf Harry gerichtet, der sich langsam immer weiter auflöste. "TUN SIE DOCH WAS!", flehte Riddle Dumbledore hilfesuchend an. Dieser schüttelte jedoch lediglich den Kopf und meinte mit einem schwachen Lächeln: "Jetzt wird alles gut." Genau in diesem Moment löste sich auch der letzte Teil von Harry auf und Riddle griff ins Nichts. "Nein...NEIN!", schrie er entsetzt und sprang plötzlich auf. Wie ein Wahnsinniger schmiss er Dumbledores Habseligkeiten vom Schreibtisch und fluchte wild vor sich hin. "WAS HAT DAS ZU BEDEUTEN?!" "Harry ist in seine Zeit zurückgekehrt", meinte Dumbledore schlicht und schaute mitleidig auf das Chaos herab, welches Riddle verursacht hatte. Plötzlich packte ihn Riddle am Kragen: "WAS WOLLEN SIE DAMIT SAGEN?" "Wie schon gesagt, Harry ist in seine Zeit zurückgekehrt, dank dir. In dem Moment wo du all deine grausamen Vorhaben beiseite warfst, wurde der Grund für Harrys Zeitreise zu Staub." "WOLLEN SIE DAMIT SAGEN, HARRY KOMMT NICHT MEHR ZURÜCK?!" Dumbledores Gesichtsausdruck wurde ernst, während er die Hände auf Riddles Schultern legte. "Es gibt keinen Grund mehr für Harry in diese Zeit zurückzukehren, denn es wird keinen Voldemort geben, sondern nur einen Tom Riddle". "NEIN VERDAMMT!", Riddle entwand sich Dumbledores Händen. "WAS NÜTZEN MIR ALL DIE VERSPRECHEN DIE ICH IHM GEGEBEN HABE, WENN HARRY NUN DOCH NIE MEIN WIRD?!" "Davon war nicht die Rede. Harry wird zwar nicht zurückkehren, aber früher oder später wirst du ihm begegnen." Verständnislos schüttelte Riddle den Kopf: "Was wollen Sie mir damit sagen?" Dumbledore schmunzelte leicht. So hatte er Tom noch nie erlebt. Dieser Harry Potter hatte es anscheinend wirklich geschafft sein Herz zu erobern - erstaunlich! "Nun, es wird zwar einige Zeit dauern, aber es wird der Tag kommen, da wird Lilly Potter ein Kind gebären und dieses Kind wird Harry heißen." "ABER BIS DAHIN BIN ICH EIN ALTER MANN!", keifte ihn Riddle ungestüm an. "Auch daran habe ich gedacht. Ich habe Nicolas Flamel gebeten sich ihrer anzunehmen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, wer Nicolas Flamel ist. Er ist ein guter Freund von mir und besitzt den Stein der Weisen. Sie wissen gewiss, was der Stein der Weisen ist. Solange sie bei den Flamels leben, werden sie um keinen Tag altern". "Soll...soll das heißen sie hatten das alles von vorneherein geplant?", fragte Riddle schockiert. "Selbstverständlich. Deswegen war ich ja solange fort. Es hat einige Überredungskunst gebraucht die Flamels zu überzeugen, dass dies der einzig richtige Weg ist." "Aber sie sagten doch es werden Jahre vergehen bis Harry zur Welt kommt und er wird sich nicht an mich erinnern können." "Das mag wohl stimmen, aber sie haben die Möglichkeit neue Erinnerungen zuschaffen. Es ist ihre Entscheidung, ob ihnen das Warten zu lange ist und ob ihnen Macht wichtiger ist als Liebe. Dieses Risiko mussten wir eingehen. Aber wie ich schon sagte, ich glaube an das Gute im Menschen!" Nachwort: Einige werde sich jetzt wahrscheinlich denken, dass das Ende sehr plötzlich kommt und nicht richtig ausgearbeitet ist. Vielleicht werden sich sogar einige von euch fragen, ob ich einfach keine Lust mehr hatte an dieser FF Weiterzuschreiben. Und um ehrlich zu sein lautet die Antwort: "Ja". Der Grund dafür ist, dass ich schon mit einer neuen Harry & Riddle FF angefangen habe (die ich auch bald auf animexx hochladen werde). Gleichzeitig habe ich begonnen ein eigenes Buch zu schreiben, welches ich (wenn es denn mal irgendwann fertig ist und mir gefällt) zu einem Verlag schicken möchte (in der naiven Hoffnung, dass sie sich bereit erklären es zu drucken). Wenn sich jedoch zu viele durch das Ende zu "Harry Potter und der Zeitzauber", vor den Kopf geschlagen fühlen, werde ich gerne noch ein "richtiges" Ende verfassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)