Nothing to lose von ChogaRamirez (Arkham Origins) ================================================================================ Kapitel 29: Wir zwei sind sicherlich Vieles, aber keine Freunde. Also verzieh dich und brüte irgendwo ein paar Eier aus! ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Ich hebe andeutungsweise eine Augenbraue an. So so ... Ich wusste doch, dass Crane was zu verbergen hat. Und was das ist, werde ich raus bekommen. Da kann sich Crane meinetwegen auf den Kopf stellen, aber dieses Rätsel werde ich lösen. "Tja ...", sage ich dann lang gezogen und grinse dich an. "Ich weiß, wie die Fledermaus es gemacht hat, wer ihr geholfen hat und wo die Waffen hingekommen sind. Blöd, dass du es nicht weißt, was?" Wütend funkle ich dich an und balle die Fäuste. "Jetzt hör mir mal zu, du Dreikäsehoch! Du bist ein Nichts in diesem Geschäft! Also führ dich nicht auf wie ein König, das könnte schlecht für die Gesundheit sein." Ich lasse die Zigarette fallen und stampfe wütend darauf. "Vergiss nicht, mit wem du hier sprichst, Bürschchen. Ein falsches Wort und ich könnte dafür sorgen, dass du hier nie wieder rauskommst. Der Doc würde wahrscheinlich freudestrahlend mitmachen." Mein Grinsen wird immer breiter, als du mich so anpflaumst, denn es ist wirklich ziemlich komisch, wenn man bedenkt, dass du einen knappen Kopf kleiner bist als ich. Letztendlich kann ich mir auch ein leises Kichern nicht verkneifen. "Na na, Oswald ...", sage ich immer noch kichernd. "Du wirst doch wohl nicht deine guten Manieren vergessen. So kannst du mich jedenfalls nicht dazu motivieren, meine sehr weitgreifenden Informationen mit dir zu teilen." Wie schön, dass du nicht weißt, dass ich nach wie vor sehr gute Beziehungen zum GCPD unterhalte - und ganz besonders zum Commissioner. Und das ist mehr wert als ein Spinner wie Crane. "Du hältst dich wohl für ganz besonders toll, was?", fauche ich dich an. Wenn ich ein paar meiner Jungs hier hätte, würdest du dich längst nicht mehr lustig machen. Leider ist das der Punkt, in dem Arkham hinter Blackgate zurücksteht. Keine brauchbaren Schläger hier. Nur Verrückte. "Vermutlich erwartest du jetzt irgendeine Gegenleistung für deine Informationen", murre ich. "Vielleicht bist du doch nicht so blöd, wie du in den grünen Klamotten aussiehst." "Ich halte mich nicht nur für toll - ich bin toll", erwidere ich breit grinsend. Schließlich muss ich mein Licht ja nicht unter den Scheffel stellen. Ich weiß, wie gut ich bin und es wird Zeit, dass auch du das kapierst. "Und natürlich erwarte ich eine Gegenleistung für meine Informationen. Ich bin schließlich nicht die Wohlfahrt und habe Nichts zu verschenken. Du weißt ja ... Hilfe auf Gegenseitigkeit und so ..." Grinsend zwinkere ich dir zu. "Was hast du denn zu bieten, Pinguin?" Deine Meinung zu meinem Anzug übergebe ich vorläufig. Ich weiß ja, dass du keinen besonders guten Geschmack hast, deswegen trifft mich diese Aussage auch nicht besonders. "Wer's glaubt", schnaube ich abfällig. "Bisher hat man von dir immerhin noch nicht viel gesehen. Abgesehen von deinem spektakulären Talent, dich schnappen zu lassen und in ärztlicher Obhut zu landen natürlich." Das ausgerechnet du jetzt auch noch etwas von mir erwartest, schlägt dem Fass den Boden aus. "Du willst meine Ware, Riddler. Nicht anders herum. Ich -" Etwas verdutzt halte ich inne, als ich jenseits des Zaunes, der uns auf dem Freigelände festhält, den Doc erspähe. In attraktiver Begleitung. Ich kneife die Augen zusammen, um genaueres zu erkennen. Das Mädchen ist viel zu hübsch für den schrulligen Doktor, dürfte also nicht seinetwegen hier sein. Crane winkt in unsere Richtung und da ich die Kleine auf den ersten Blick nicht zuordnen kann, wird sie wohl dein Besuch sein. "Wie wäre es, wenn ich dir als Gegenleistung von deinem ansehnlichen Besuch erzähle?" Eigentlich will ich auf deinen Seitenhieb eingehen, doch dein plötzlicher Themenwechsel lässt mich dich irritiert ansehen. "Was?", frage ich reichlich unintelligent und blinzle verwirrt. Nach kurzem Zögern folge ich deinem Blick und erkenne den Grund für deine Aussage. Da steht doch tatsächlich Crane auf der anderen Seite des Zauns - ausgerechnet in Begleitung von Barbara - und gibt mir gestenreich zu verstehen, dass ich rüber kommen soll. Mit einem frustrierten Seufzen raufe ich mir die Haare und überlege, was ich jetzt am Besten mache. Entweder wirklich rüber gehen und sowohl Crane als auch Barbara meine Meinung sagen oder einfach so tun, als hätte ich sie nicht gesehen. Mit einem kurzen Seitenblick auf dich entscheide ich mich für die zweite Variante. Du musst schließlich nicht wissen, dass ausgerechnet die Tochter vom Police Commissioner wegen mir hier auftaucht. Ich kann momentan nur hoffen, dass du sie noch nicht erkannt hast. Na sieh mal einer an. Du bist richtig verblüfft, als ich dich auf deine Besucherin aufmerksam mache. Was hast du denn mit der Kleinen zu schaffen? "Keine Lust auf Besuch?", frage ich neugierig. Ich versuche gar nicht erst, zu verbergen, dass ich interessiert den Hals recke. "Süßes, kleines Ding. Deine Tochter?" Ich mustere dich prüfend. Na, so alt bist du auch wieder nicht. "Schwester?" Als ich die Augen noch ein bisschen mehr zusammen kneife, trifft mich fast der Schlag. Das Gesicht des Mädchens kommt mir nicht nur bekannt vor, ich kann es sogar zuordnen. Sie war nur zwei oder drei Mal in den Medien, aber ein guter Verbrecher macht seine Hausaufgaben. "Gordons kleine Göre?", frage ich ungläubig. "Was hast du denn mit der am Hut?" Crane versucht immer noch, dich auf sich aufmerksam zu machen, und weil ich so ein lieber, hilfsbereiter Kerl bin, winke ich den beiden freundlich zu und rüttle dich dann demonstrativ an der Schulter und zeige in ihre Richtung. Ignorieren ist nicht mehr. Während ich noch versuche, Argumente zu finden, die dich davon abbringen, dir weiterhin den Kopf über meinen »Besuch« zu zerbrechen, ziehst du sehr zu meinem Leidwesen doch noch die richtigen Schlüsse. Wieder entfährt mir ein Seufzen. Na ganz große Klasse ... Jetzt weiß nicht nur Crane, dass da mal was mit Barbara Gordon lief. Es wird vermutlich nicht mehr lange dauern, bis du es auch raus bekommst - wahrscheinlich sogar über Crane - und dann weiß es ganz Arkham. Da kann ich ja gleich einen Zettel ans Schwarze Brett hängen. "Als ich noch im GCPD gearbeitet habe, habe ich ihr Nachhilfe gegeben", murmle ich vage und hoffe, dass ich mich damit aus der der Affäre ziehen kann. Im nächsten Moment schenke ich dir einen Blick, der töten kann, als du mich an der Schulter rüttelst. "Danke Oswald ...", zische ich dir leise zu. "Aber gern geschehen." Gehässig zwinkere ich dir zu, während ich beobachte, wie die kleine Gordon betrübt die Schultern hängen lässt. Crane beugt sich zu ihr und sagt scheinbar etwas Aufmunterndes. Alter Heuchler. Immer die Beziehungen pflegen. Scheinheiliger Mistkerl. "Und was glaubst du, was die Kleine hier will? Hilfe bei den Hausaufgaben?" Ich sehe dich zweifelnd an. "Deswegen geht man doch nicht in die Klapse. Abgesehen davon, wieso gibst du ihr denn Nachhilfe? Bist du so ein Arschkriecher?" Natürlich entgeht mir nicht, dass Barbara enttäuscht wirkt, weil ich einfach nicht reagiere. Und als dann Crane auch noch mit ihr redet, verfinstert sich mein Gesichtsausdruck merklich. Dieses aufgeblasene Arschloch soll gefälligst seine schmierigen Griffel von ihr lassen, sonst lernt er mich wirklich mal kennen! "Ist mir scheißegal, was sie hier will ...", murmle ich mürrisch und lasse Crane dabei nicht aus den Augen. "Und es geht dich Nichts an, wieso ich wem Nachhilfe gebe, klar?", zische ich dir aggressiv zu. "Aber, aber, Edward!", lache ich. "Wer wird denn gleich so grantig werden?" Das ist einfach göttlich. Dir scheint nicht zu gefallen, dass sie hier ist. Und noch mehr scheint dir zu missfallen, dass die Kleine da drüben mit dem Doc allein ist. "Mich interessiert das aber Alles brennend." Mit einem breiten Grinsen lasse ich dich stehen und setze mich in Bewegung, um mich mit gemächlichen Schritten an die beiden jenseits des Zaunes heranzupirschen. So wie du dich benimmst, steht da doch einiges mehr dahinter. Mit einem reichlich unintelligenten Gesichtsausdruck sehe ich dir sprachlos dabei zu, wie du fröhlich watschelnd in Richtung des Zauns gehst. Das darf doch wohl nicht wahr sein?! Bin ich hier gerade im falschen Film, oder was? Wütend balle ich die Hände zu Fäusten und bekomme Mord im Blick. Zielstrebig setze ich mich auch in Richtung Zaun in Bewegung und es ist mir ein Leichtes, dich mit zielstrebigen Schritten zu überholen und vor dir bei Crane und Barbara anzukommen. Während ich Barbara keines Blickes würdige, funkle ich Crane wütend an. "Was?", zische ich ihm mit einem deutlich aggressiven Unterton zu. Gerade rechtzeitig und mit einem breiten Grinsen im Gesicht komme ich bei eurem reizenden Grüppchen an, um Cranes Antwort zu hören. "Edward, Miss Gordon möchte nur kurz mit dir reden. Bitte, du würdest dir selbst einen Gefallen tun." Er wendet sich mir zu und ich kann das diabolische Funkeln in seinen Augen sehen. "Hallo, Oswald." Ich nicke ihm feixend zu. "Tag, Doc. Mein Freund Edward hier ist heute ein bisschen schlecht drauf, verzeihen Sie ihm." Ich deute einen leichten Diener in Richtung der kleinen Gordon an. "Die Dame." Allerdings schaut das Gör mich so abweisend an, als hätte sie eine persönliche Fehde mit mir am Laufen. Hoppla. "Ich tue Niemanden einen Gefallen!", blaffe ich Crane angriffslustig an. "Und am allerwenigsten dir, du ..." Ich habe meine Faust mittlerweile so fest geballt, dass die Fingerknöchel weiß hervor treten. "Und wir zwei ..." Ich deute zwischen uns beiden hin und her. "... sind sicherlich Vieles, aber keine Freunde. Also verzieh dich und brüte irgendwo ein paar Eier aus!" Dann wende ich mich zum ersten Mal bewusst an Barbara, die ziemlich verschüchtert wirkt. "War ich beim letzten Mal nicht deutlich genug gewesen? Ich will dich hier nicht haben. Lass mich einfach in Ruhe und geh mir nicht mehr auf die Nerven, du kleine Klette!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)