Exchange of feelings? von KaiLoverin (Wer bekommt Kai und was ist mit ...? - K 1: Verlieben,... ~~~ FORTSETZUNG mit K 2: Verlieren,...) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Verlieben,... - Die Ankunft ------------------------------------------------- Hi, dies ist meine erste ff über Kai und Ray und überhaupt, also bitte nicht zu streng *g*. Hoffe sie gefällt euch einigermaßen. Der erste Teil ist aber nicht von mir, sondern von meiner Freundin (StrangerInMoscow - Werbung machen tu für ihre Version der ff *g*), ein bisschen umgeändert, damit er zu meiner ff passt. Denn eigentlich sollte es eine gemeinschaftliche ff werden, was dann doch nicht geklappt hat. Nun ja, es geht darum, dass Kai und Ray an einem Austausch nach England teilnehmen und was dann halt so alles passieren kann. "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Die Ankunft Kim ging den Flur hinunter und betrat das Badezimmer. Noch einmal so richtig lange duschen, bevor morgen früh ihr Austauschpartner kam. Irgendwie doof war das ja schon, dass er so früh kam, schließlich war hier in Deutschland Feiertag und eigentlich hatte sie ausschlafen wollen. Aber sie würde es schon überleben. Sie drehte das Wasser auf und wartete darauf, dass es warm wurde. Schließlich stellte sie sich in die Dusche und ließ das Wasser über ihren Körper laufen. Dabei dachte sie an den morgigen Tag. *Wie er wohl ist?*, fragte sie sich. Mit "er" war ihr Austauschpartner gemeint. Viel wusste Kim über ihn nicht. Nur, dass er Kai hieß und ein leidenschaftlicher Beyblader war. Übers Beybladen wusste Kim auch nicht viel. Diese Sportart war in den letzten Jahren ziemlich beliebt geworden und in der Schule war es inzwischen Thema Nummer 1. Wirklich interessieren tat sie das nicht, genauso wenig wie Fußball. Ihre beste Freundin Kristin hatte ihr einiges über Beybladen erzählt und so wusste sie inzwischen, dass es überall Championchips gab. Kristin würde morgen auch früh ausstehen müssen. Auch sie nahm an dem Austauschprogramm teil. Ihr Partner hieß Ray. *Kai und Ray, klingt doch eigentlich ganz süß*, dachte Kim und wusch ihre Haare aus. Nachts konnte Kim kaum schlafen, so aufgeregt war sie. *Jetzt mach dich nicht verrückt*, schalt sie sich. *Er ist nur ein Junge. Ein Junge, genau, und grade deswegen.* Dabei waren ihr Jungs momentan ziemlich egal. Auf einmal schrillte ihr Handy. Es war der Wecker, stellte sie überrascht fest. Sie sprang aus dem Bett, warf das große Hemd ihres Vaters, das sie beim Schlafen trug, beiseite und zog sich an. Dann lief sie ins Bad, bürstete sich die Haare und versuchte, etwas, was wie eine Frisur aussah, hinzubekommen. Schließlich gab sie es auf, lief nach unten, holte ihr Fahrrad und fuhr zum Bahnhof, wo Kristin sie schon erwartete. "Hi", begrüßte Kristin sie, als sie die Treppe zum Bahnsteig hochkam. "Hey", erwiderte Kim und sah sich um. Anscheinend waren Kristin und sie die ersten, denn es waren noch keine weiteren Teilnehmer des Programms zu sehen. "Skesteau steht da drüben und hat mich eben schon begrüßt", deutete Kristin Kims Blick richtig und verdrehte die Augen. Mr Skesteau leitete das Programm und hatte besonders Kim und Kristin ins Herz geschlossen. Nun kam er zu ihnen rüber. "Hallo, Kim", grüßte er. Kim nickte nur und murmelte ein "Guten Morgen". Kristin und Kim hatten eine gewisse Abneigung gegen den Biologie- und Englischlehrer entwickelt. "Freut ihr euch auf eure Partner?", fragte er nun. "Ja, wird sicher lustig mit denen", meine Kristin knapp. "Oh, da ist Lars", rief Kim und ging einem etwas dicklichen Jungen entgegen, der grad die Treppe hochkam. So entkamen sie Skesteau. Der Bahnhof füllte sich langsam mit Schülern. Schließlich schnaufte die Bahn in den kleinen Bahnhof. Kristin und Kim warfen sich leicht aufgeregte Blicke zu und hielten ihre Schilder mit den Namen ihrer Partner bereit, da sie ja nicht wussten, wie Ray und Kai aussahen. Eine Gruppe von Schülern stieg aus. Kim spürte wie sie rot wurde, als ein gut aussehender Junge mit weiter Hose und einem schwarzen Muskelshirt auf sie zukam. Um den Hals trug er einen langen weißen Schal, der beim Gehen hinter ihm herflatterte. *Was für traurige braune Augen er hat*, stellte Kim fest, als sie sich sein Gesicht genauer ansah. Über seine Wangen verliefen je 2 blaue Streifen, was wie eine Art Kriegsbemalung aussah, und seine Haare waren blau-silbern gefärbt und standen wirr und von seinem Kopf ab. Neben ihm ging eine Junge, bei dem es sich um Ray handeln musste, da Kai und Ray, wie Kristin und Kim wussten, recht gut befreundet waren. Er hatte schwarze Haare, die er sich mit einem roten Band, auf dem das Ying-Yang-Zeichen eingestickt war, aus der Stirn hielt. Im Nacken hielt ein langes weißes Band seine Haare zusammen, die ihm fast bis auf den Boden reichten. Seine Augen waren ebenfalls braun, doch glühte in ihnen ein Feuer wie bei einem Tiger. Er trug einen weißen Herrenkimono. Kim bemerkte, dass sich die Blicke der deutschen Partnerschüler auf Ray und Kai richteten, als diese bei ihr und Kristin stehen blieben. Die beiden Freundinnen tauschten noch einen Blick und begrüßten ihre Partner dann mit "Hi". "Hallo", kam es ziemlich schüchtern von Ray zurück, der Kristin mit gradezu strahlenden Augen ansah. Kai sah Kim recht kühl direkt in die Augen und Kim erwiderte diesen Blick bis Kai zu lächeln anfing und sie mit meinem "Hi, wie geht's?" begrüßte. Kim wollte grade antworten, als sie Mr Skesteau hörten, der sich anscheinend bemühte, bei so vielen schnatternden und sich begrüßenden Schülern zu Wort zu kommen. Kim und Kristin tauschten einen Blick, der sagte "Lass den doch reden" und wandten sich wieder ihren Partnern zu. Leider hatten sie die Rechnung ohne Mr Skesteau gemacht, der nun in Begleitung von Mr Dickenson, dem Leiter der Gruppe der Austauschschüler, auf die Freundinnen zuhielt. Kim verdrehte die Augen, worauf Kai ihr einen verwunderten Blick zu warf und eine Augenbraue hochzog. "Da ich anscheinend bei der Menge kein Gehör finde, muss ich wohl bei jedem einzelnd vorbeischauen", meinte der Biologielehrer. "Lassen Sie die Kinder doch, Gerd", warf Mr Dickenson lachend ein. Er war ein alter dicklicher Mann, den man einfach gern haben musste. "Sie sind jung und wollen sich kennen lernen. Sie werden das Begrüßungsfest schon nicht vergessen." "Da kenne ich meine Schäfchen aber anders", gab Mr Skesteau zu bedenken. Bei dem Wort "Schäfchen" blitzte es belustigt in Kais Augen auf, während Kristin und Kim wieder einmal die Augen zum Himmel verdrehten. "Könnte ich dich kurz sprechen, Kim?", fragte Mr Dickenson plötzlich. "Natürlich", erwiderte Kim und warf ihrer Freundin einen verwirrten Blick zu. Kim und Mr Dickenson entfernten sich ein Stück und Kim war fast erschrocken, als sie den ernsten Blick des alten Mannes gewahrte. "Dir ist sicher schon aufgefallen, wie verschlossen Kai ist", begann er. Kim nickte nur. "Ich möchte, dass du den Grund weißt, warum das so ist. Es liegt nicht an dir, sondern an Kais Vergangenheit. Seine Eltern leben nicht mehr. Sie wurden ermordet. Kai gibt es nicht zu, aber ihr Verlust schmerzt ihn sehr. Wir dachten, dass du von allen Teilnehmern am Besten weißt, wie das ist und ihm helfen kannst." Mr Dickenson schwieg und sah Kim direkt in die Augen und sie erwiderte seinen Blick. Ja, sie wusste, wie es war, wenn einem jemand entrissen wurde, der einem wichtig war. Vor 2 Jahren war ihre damals beste Freundin vergewaltigt und umgebracht worden. Kim hatte lange gebraucht, um über ihren Tod hinwegzukommen und wusste genau, wie Kai sich fühlen musste. "Kai will kein Mitleid, aber er braucht jemanden, der mit ihm darüber redet, auch wenn er von sich aus nie auf so eine Idee kommen würde. Glaubst du, du kannst ihn aus seinem Schneckenhaus locken, damit es ihm besser geht und er nicht innerlich zerbricht, was er, glaube ich, sonst tun wird?", fragte Mr Dickenson. Kim nickte zögerlich. "Gut, es freut mich, dass du es versuchen willst", sagte Mr Dickenson. Er zog kurz seinen grünen Jägerhut zum Gruße und verließ dann zusammen mit Mr Skesteau den Bahnhof. Kim ging zu den anderen zurück. "Was wollte er?", fragte Ray. "Nichts Besonderes", meinte Kim und sah Kai direkt in die Augen, sah deutlich die tief eingegrabene Trauer, versteckt hinter einer Mauer von Coolness. "Wir sollten jetzt los, meine Mutter wartet mit Frühstück", sagte Kim. Ihre Freundin warf ihr einen Blick zu, der eine Mischung aus "Haben wir nicht riesiges Glück?" und "Was ist los?" war. "Erzähl ich dir später", sagte Kim und war schon mit Kai an der Treppe am Ende des Bahnhofs angekommen, um ihr Fahrrad zu holen, damit sie gehen konnten. Das war dann der erste Teil und ich hoffe ich bekomme viele Kommis dazu. Bis zum nächsten Teil KaiLoverin Kapitel 2: K 1: Verlieben,... - Frühstück zu neunt! --------------------------------------------------- "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Frühstück zu neunt! "Und hier wohne ich", sagte Kim und deutete auf ein großes Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. "Na endlich, hat ja lang genug gedauert", stöhnte Ray gespielt, wobei er sich ein Lächeln aber nicht verkneifen konnte, "müssen wir etwa jeden Morgen so weit gehen?" "Jetzt jammer nicht rum! Sonst hättest du ja gleich zu Hause bleiben können", meinte Kai kühl, der das alles wieder viel zu ernst nahm. "Ehrlich gesagt, war das gerade mal die Hälfte des Schulweges", gab Kim leise zu. Doch das Gespräch wurde durch die Willkommensgrüße der beiden Mütter unterbrochen, die schon in der Tür gestanden hatten. "Na, nun mal keine Streitereien schon am ersten Tag. [Wie sich Mütter doch immer irren können, ts, von wegen Streitereien] Im Garten steht schon ein gedeckter Tisch mit frischen Brötchen." "Nur gut, dass Tyson nicht hier ist", grinste Ray noch, bevor sich alle schnell beeilten ins Haus zu kommen. Kurz darauf saß man auch schon im Garten beim Frühstück und hörte den beiden Austauschschülern aus Amerika zu, wobei man nicht wirklich von beiden sprechen konnte, da hauptsächlich Ray erzählte und Kai nur schweigend, ab und zu ein Kommentar oder eine Berichtigung der Ereignisse einwerfend, sein Brötchen aß. "...und vom Londoner Flughafen ging's dann mit dem Bus zum Hauptbahnhof, wo unser Zug nach Weymouth losfahren sollte. Ein Gehetze mit dem ganzen Gepäck, kann ich euch sagen. Ich habe ganze zwei Taschen voll und das, obwohl wir doch nur zwei Wochen bleiben", sprudelte es inzwischen schon 15 Minuten aus Ray nur so heraus. Von anfänglicher Scheu war nichts zu sehen und offenbar schien er keinen zu langweilen, nicht einmal Kristins Schwester Rachel. Sie war schon 25 und ging zur Uni, dort studierte sie nun schon das 10. Semester Medizin. Wenn ihre Schwester ihr etwas erzählte, war sie schon nach der ersten Minute gelangweilt und drehte ihrer Schwester den Rücken zu, doch heute saß sie interessiert am Tisch und lauschte Rays Worten. Doch mit einem Blick auf die Uhr wurde Ray nun von Kristins Vater, Herrn Sutherland, unterbrochen: "Tut uns ja Leid dich bei deiner Erzählung zu unterbrechen, aber die Pflicht ruft. Ich und meine Frau müssen jetzt zur Arbeit, aber ihr habt ja noch den halben Tag Zeit, um euch untereinander auszutauschen", stoppte er Rays Redefluss. Kristins Eltern standen auf, um sich zu verabschieden. Auch Kims Eltern erhoben sich von ihren Stühlen: "Das trifft sich gut, wir müssten nun auch demnächst los. Dann können wir euch noch ein Stückchen begleiten", sagte Frau Harris, Kims Mutter, an ihren Mann gewandt. Das Frühstück wurde somit beendet und man schüttelte sich die Hände. "Hat uns gefreut Sie kennen zu lernen", gab Kai höflich zurück. "Ach ja, Kristin, ich habe Rachel gebeten sich heute freizunehmen, damit sie euch nachher nach Hause bringen kann. Also verquasselt nicht die Zeit, da sie bestimmt noch anderes zu tun hat", rief ihre Mutter noch zurück. "Na vielen dank auch", murmelte Kristin, in letzter Zeit hatte sie sich nicht so gut mit ihrer Schwester verstanden, weil diese für ihre bevorstehenden Prüfungen lernen musste und deshalb leicht reizbar gewesen war. Ansonsten kam sie mit Rachel für Geschwister sehr gut aus, was vielleicht auch daran lag, dass sie zum einen nicht mehr so oft zu Hause war und sie sich zum anderen nicht wirklich in die Wolle kriegen konnten, da sie in einem großen Hotel wohnten und man sich gut aus dem Weg gehen konnte. Nun stand Rachel ebenfalls auf und ging ins Haus, um, wie konnte es anders sein, zu lernen. Dafür hatte sie sich extra ihre Unterlagen mitgenommen. "Sagt Bescheid, wenn ihr los wollt", hörten sie noch, bevor sie endgültig im Haus verschwunden war. Erst jetzt drehte sich Kristin zu Kim um, diese hatte sich schon die ganze Zeit amüsiert und lag nach Kais Worten schon wieder halb in ihrem Stuhl. "Was hast du denn?", fragte Kristin sie. "Ich... ich", japste sie, "ich kann nicht mehr." Sie prustete nun haltlos los. "Euer Akzent... nehmt mir das bitte nicht übel, aber daran muss ich mich noch gewöhnen... das hört sich zu komisch an." Etwas verwirrt und beleidigt guckten Ray und Kai sie an. "Schon gut", unterbrach Kristin die Stille, die soeben eingetreten war, "lasst uns abdecken und dann zeigen wir euch unsere Zimmer und eure Betten." Gesagt, getan, der Frühstückstisch war schnell abgeräumt und man stand schon an der Haustür. "So, wir gehen dann mal rüber, damit auch Ray sein zukünftiges Bett sehen wird", verabschiedete sich Kristin bei Kim und wandte sich dann an Ray: "Wo ist denn deine Tasche?" Dieser sah sich um und zuckte nur mit den Achseln: "Dann musst du mir wohl etwas von deinem Zeug geben", lachte er. "Nicht nötig", ertönte da eine Stimme hinter ihnen, "deine Taschen stehen schon bei mir im Auto. Schön, dass du an mich gedacht hast", grummelte sie in Richtung ihrer Schwester. "Ups, hab ich doch glatt vergessen", murmelte diese vor sich hin und schickte sich an zu gehen, denn Rachel war mit Ray schon am Auto angekommen. Kim wollte schon die Tür schließen, als sich Kristin doch noch mal umdrehte und leise anmerkte: "Viel Spaß mit ihm oben in deinem Zimmer." "Was soll das denn heißen?", fragte Kim empört. Kristin zwinkerte nur mit einem Auge und drehte sich wieder um, um zu den anderen zu gehen. Doch auf einmal drehte sie sich noch einmal um, sie hatte das Gefühl, jemand hätte sie beobachtet. Und tatsächlich, gerade eben hatte jemand durch Kims Haustür gespäht, nun aber schnell die Tür zugeschlagen. *War das Kim gewesen? Nein, warum sollte sie? Aber Kai...? Das konnte doch auch nicht sein... Vielleicht war es ja doch Kim, die mir nachspionieren wollte. Ich werde sie nachher einfach mal fragen.* Verwirrt drehte sie sich nun schon zum dritten mal wieder Rachels Auto zu und stieg schnell ein, denn auch schon Ray starrte sie verwundert an. "Was war denn?", wollte er wissen. "Ach, nichts...", antwortete sie schnell. Doch sie wurde das Gefühl nicht los, dass es doch Kai gewesen war. Das war's dann erstmal. Noch nicht so spannend, aber das wird noch, versprochen. Würde mich sehr über Kommis freuen. Kapitel 3: K 1: Verlieben,... - Der erste Nachmittag ---------------------------------------------------- "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Der erste Nachmittag Rachel fuhr mit ihrem Auto, einem schwarzen Cabrio, das sie zum 19. Geburtstag von ihren Eltern bekommen hatte, einen lange Auffahrt hinauf. "Gleich sind wir da", meinte sie nach hinten gewandt. "Ich weiss, ich wohne doch hier!", gab Kristin nur genervt zurück. "Mit dir hatte ich ja auch nicht geredet, sondern mit deinem Partner." "Er heisst Ray, falls du es schon vergessen haben solltest." Rachel hielt nun den Mund, denn sie wollte nicht, dass Ray die momentanen Uneinigkeiten der beiden Schwestern mitbekam. Nach einer Weile tauchte vor ihnen ein riesiges Hotel auf, auf dem in großen Buchstaben 'Hotel Phoenix' stand. "Wow!", Ray bekam den Mund gar nicht wieder zu vor Staunen. Ihm bot sich aber auch ein wirklich schönes Bild: Vor ihm stand das wohl anmutigste Hotel, das er jemals gesehen hatte. Es war terrakottafarben und bestand vorne und an einigen anderen Seiten hauptsächlich aus Glaswänden. Die waren jedoch durch lange, wallende, leicht durchscheinende, ebenfalls terrakottafarbene Vorhänge behangen, so dass man nicht sofort das Innere des Hotels zu Gesicht bekam und sich die Besucher auch nicht wie auf einem Präsentierteller fühlten, jedoch aber auch nicht neben kalten Steinwänden sitzen mussten, dafür aber nach draussen blicken konnten. Es war einfach nur schön und richtig elegant sowie modern, wie Ray fand. Plötzlich hielt der Wagen und Ray musste sich vorerst von dem Anblick trennen, doch schon kam eine erneute Überraschung: als er die Tür des Wagens öffnen wollte, erschrak er, da sie von jemandem geöffnet worden war. "Hallo, Desmond!", hörte er Kristin mit dem Mann reden. Er trug einen schwarzen Anzug und wartete immer noch, dass Ray Ausstieg. "Danke", sagte Ray ganz verblüfft und folgte Kristin über einen Teppich ins Hotelinnere. "Der liegt hier nicht immer", meinte sie, als sie Rays Gesicht sah, "aber in einigen Tagen findet bei uns eine große Veranstaltung statt und da kommen berühmte und reiche Leute, deshalb der Teppich." "Aha", machte Ray nur und folgte Kristin weiter. Diese marschierte in Richtung Aufzüge. Einer von denen war schon runtergeholt worden und wartete anscheinend auf sie. "Wo ist denn deine Schwester?", fragte Ray Kristin. "Die muss noch weg. Ausserdem wirst du sie sowieso nicht so oft sehen, da sie ja zur Uni geht und ausserdem ihr Zimmer fast nicht mehr benutzt, da sie mittlerweile eine eigene Wohnung in London hat. Dort befindet sich auch ihre Uni und sie wollte nicht jeden Tag so weit fahren. Hier ist sie nur noch, wenn meine Eltern jemanden brauchen, der sie unter den Gästen vertritt oder bei solchen Veranstaltungen nächste Woche." Zusammen fuhren sie nun in den fünften Stock. Dabei sagte keiner ein Wort. Oben angekommen, führte sie Ray herum und zeigte ihm, wo sich die Bäder, die einzelnen Zimmer und sonstiges befanden, damit er keine Schwierigkeiten später hatte. "So, und das hier ist mein Zimmer und dein Bett steht da drüben", sie hatte eine weitere Tür auf dem Flur geöffnet und deutete nun mit einem Finger in die Ecke des Zimmers. "Du schläfst ja in der gegenüberliegenden Ecke. Hast du Angst, dass ich beiße?", fragte er gespielt enttäuscht. "Haha, das war meine Mutter. Ich hatte sie zwar davon überzeugt, dass es besser ist, wenn du mit bei mir schläfst, als in einem der Hotelsuites, aber sie hat die Leute angewiesen dein Bett dort hinzustellen. Du weisst ja, die machen sich immer irgendwelche Gedanken", sagte sie lachend, "aber wenn du willst, können wir die Betten wieder zusammenschieben." "Oder du schläfst gleich bei mir im Bett, um deine Mutter zu ärgern", erwiderte er ebenfalls lachend. *Das werden zwei tolle Wochen, das weiss ich. Ray ist richtig lustig, mit ihm werde ich noch sehr viel Spaß haben.* Ein Haus weiter war es etwas ruhiger. Nachdem Kim Kai in den zweiten Stock des Hauses geführt und ihm sein Bett, dass ebenfalls in Kims Zimmer stand, gezeigt hatte, hatte Kai sich nach kurzer Zeit auf seinem Bett ausgebreitet und starrte seitdem die Decke an. "Was ist?", fragte Kim überrascht, sie wollte sich eigentlich ein wenig mehr mit ihm unterhalten. "Bist du müde?", wollte sie weiter wissen, da Kai nicht auf ihre erste Frage geantwortet hatte. Sie wusste, er wollte bestimmt seine Ruhe haben und nicht irgendwelche bescheuerten Fragen beantworten. *Was hatte Mr. Dickenson noch gesagt? Seine Eltern kamen früh ums Leben. Und nun ist er sehr verschlossen. Aber genauso war es ja bei mir gewesen, naja, nicht ganz. Bei mir war es meine beste Freundin, aber ansonsten war es genau dasselbe gewesen, als sie gestorben war. Und das war der Fehler: ich wollte mit niemandem reden und da haben die anderen mich auch in Ruhe gelassen. Aber besser wurde es dadurch ja auch nicht, erst als ich mit so 'nem Therapeuten reden musste. Also muss auch Kai reden und es ist wohl immer noch besser für ihn mit mir zu reden, als mit so 'nem Therapeuten. Kai will reden, genau wie ich es wollte, auch wenn wir uns verschlossen hatten. Wir haben darauf gewartet, dass uns jemand aus unserer Isolation rausholt, aber es kam niemand bzw. bei mir erst ziemlich spät durch den Therapeuten. Und deshalb kann ich jetzt wieder fröhlich sein. Dazu beigetragen hat auch Kristin. Aber worüber sollte ich mich jetzt mit Kai unterhalten? Auf meine Fragen reagiert er ja nicht. Ah, ich habe eine Idee...* Kim stand auf und ging zu ihrem Schreibtisch. Sie wusste ja, dass Kai ein Beybladechampion war und hatte sich rechtzeitig über alles, was es beim Beybladen so gibt, erkundigt. Vor kurzem hatte sie sich dann auch einen Blade gekauft. Den nahm sie nun aus ihrer Schublade, zusammen mit ihrem Shooter. Kim hatte noch nicht viel Zeit zum üben gehabt und war auch keine besonders gute Bladerin. Ganz im Gegenteil zu Kristin: sie hatte Kim bei jedem Match, dass die beiden zur Übung gemacht hatten, geschlagen. Und das, obwohl Kim viel mehr geübt hatte als Kristin. *Ich geb's nicht gerne zu, aber Kristin ist wohl die geborene Bladerin. Was gäbe ich, um so spielen zu können wie sie.* Nun steckte sie Blade und Shooter zusammen und richtete alles auf Kai, der noch immer starr auf dem Bett lag. In Gedanken zählte sie: 3, 2, 1... let it rip! Der Blade flog auf Kai zu... gleich hatte er ihn erreicht.. doch plötzlich schnellte eine Hand hoch und packte den Blade. Kim hatte sich total erschreckt und stolperte einen Schritt zurück. "Du machst das ganz falsch!", belehrte sie Kais Stimme vom Bett her. Seine Hand war immer noch ausgestreckt in der Luft und umklammerte den Blade. *Wie hat er das gemacht?* "Du musst deine Gewichtsproportionalität zu dem des Blades verändern und den Spin durch die eineinhalbfache Verdopplung der Reißleine mit Folgen zum SpinGear verbessern", sagte Kai gelangweilt, aber wohl auch etwas verärgert. "Äh, also das habe ich jetzt nicht verstanden." *Anscheinend ist bei mir wohl alles falsch. Aber ich habe doch alles so gemacht, wie es auf der Verpackung stand.* "Das, was du hast, ist doch ein Kinderblade. Wovon ich rede ist der professionelle Blade. Ich fürchte, da kommt eine Menge Arbeit auf uns zu. Wie hast du es bloß geschafft, damit zu spielen?!", fragte Kai mit seiner üblichen monotonen Stimme, "gib mal her!" *Oh je, er weiß ja gar nicht, dass ich den Blade erst seit kurzem habe und noch nicht mal damit gut spielen kann. Was mache ich denn jetzt?* Während Kai sich ihren Blade mal genauer ansah, dachte sie fieberhaft darüber nach, was sie denn nun machen sollte. *Ich glaube, im Moment kann ich nichts tun, als so zu tun als würde ich schon auf seinem Niveau spielen.* Allmählich kam Kai in Fahrt, das Gebiet, auf dem er sich am besten auskannte, war ja Beyblade. Am Abend schwirrte Kims Kopf, sie hatte so viel dazugelernt, von der Kreiselbewegung, der Power des BitBeast, wie man am besten damit umgehen sollte und wie man die Power am meisten ausnutzen konnte. Das war nur einiges, und Kai war derjenige, der an diesem Nachmittag am meisten geredet hatte. *Wenigstens das habe ich geschafft.* Er hatte seine Isolation und seine kalte Art fast vollkommen vergessen, wenn er dieses aber auch nicht ganz gelassen hatte. Er hatte ja nur jemandem erklärt, was er zu tun hatte und das war für ihn noch lange kein Grund, jemandem sein Herz zu öffnen. Kim war es zwar den ganzen Nachmittag nicht aufgefallen, aber Kai war niemals ganz bei der Sache gewesen. Das, was er ihr erzählt hatte, konnte er jemandem schon im Schlaf erzählen, so gut kannte er sich aus. Heute hatte er dabei allerdings nicht geschlafen, stattdessen war sein Inneres mit einer gewissen Person beschäftigt gewesen. *Was ist nur mit mir los? Leute beschäftigen mich doch sonst nicht. Was ist an ihr bloß anders?* Er wollte dies zwar nicht und versuchte es aus seinem Kopf zu verbannen, doch es war die ganze Zeit über da gewesen. Während Kim und Kai mit Beyblade beschäftigt waren, hörte man vom 'Hotel Phoenix' her fast ununterbrochenes Lachen. Denn Kristin und Ray saßen mittlerweile auf deren Balkon. Rays Sachen waren ausgepackt, wobei Kristin, die ihm dabei geholfen hatte, einen Einblick in dessen Wäsche, insbesondere seiner Unterwäsche, bekommen hatte. Die Hausbesichtigung war ja auch schon getan und Ray kannte sich nun in der Etage des 5-stöckigen, weitläufigen Hauses, die sie bewohnten, relativ gut aus. Kristins Eltern betrieben wie gesagt ein 5-Sterne-Hotel und hatten sich somit ihren gemeinsamen Wunsch erfüllt. Sie selbst bewohnten den ganzen fünften Stock. Da so schon alles Formale getan und noch Zeit bis zum Begrüßungsfest war, hatten sie beschlossen das schöne Wetter auf Kristins Balkon mit Ice-Tea und Keksen zu genießen, denn von ihrem Zimmer hatte man einen wunderbaren Blick auf das weite Meer, das sich hinter dem Hotel erstreckte. Gerade hatte Ray eine weitere Geschichte über Tyson und sein Verhalten erzählt, als Kristin schon wieder losprusten musste. "Wie kann man bloß so verfressen sein?", fragte sie schon mit vom lachen rotem Kopf. "Tja, Tyson ist eben nicht zu schlagen. Er hat tatsächlich 5 Gänge geschafft [schon wieder 5, glaube, das ist irgendwie meine Lieblingszahl *g*] und das, obwohl die Portionen schon doppelt so groß waren, als die von den anderen Gästen. Die haben uns sogar schon teilweise amüsiert, teilweise recht ärgerlich und angeekelt angesehen, denn Tyson ist sogar einmal zum Büfett gegangen und hat von ihm mit den bloßen Händen gegessen. Bloß alles rein in Mund. Ich kann dir nur raten niemals mit ihm in ein 5-Sterne-Restaurant zu gehen, wenn du nicht Ärger mit dem Besitzer bekommen möchtest, weil Tyson alle Gäste verschreckt und verscheucht hat." Beide lachten los. *Kristin ist echt super drauf und richtig nett. Ich hoffe nur, dass Kai es sich nicht heute schon mit seiner Kühlheit mit Kim verscherzt. Er könnte ruhig mal etwas freundlicher sein. Warum er eigentlich beim Austausch mitgemacht hat, weiß ich nicht. Er redet doch so gut wie gar nicht. Kim tut mir ein bisschen Leid, aber Mr. Dickenson meinte doch ausdrücklich Kai sollte zu Kim, einem Mädchen. Glaube kaum, dass er mit ihr mehr reden würde, als mit einem Jungen. Eher das Gegenteil, worüber sollte er sich denn mit einem Mädchen unterhalten? Mit Mädchenkram kennt er sich ja noch weniger aus als ich und charmanter bin ich ja auch gegenüber Mädchen. Obwohl, ich bin ja auch bei einem Mädchen und bisher musste ich mich nicht über so was unterhalten. Vielleicht ist Kim ja genauso wie Kristin, obwohl sie eher wie eine dieser Tuschkastenmädchen aussieht [tja, gemein, aber so denken Jungs ja ab und zu] und stundenlang vorm Spiegel stehen will. Kristin ist da eher der jungenhafte Typ. Obwohl ich beim besten Willen nicht weiß, woher sie das hat. Hier in diesem nobel Hotel, kann sie nun ja nicht wirklich wie ein Junge aufgewachsen sein.* "Hey, es wird Zeit, dass wir uns fertig machen fürs Begrüßungsfest. Wir wollten uns doch vorher mit Kim und Kai treffen, um gemeinsam hinzufahren. Hörst du mir überhaupt zu? He, träumst du?", unterbrach Kristin Rays Gedanken. "Ne, alles klar." Er nahm seine Tasse und seinen Teller und stand auf. Kristin tat es ihm gleich und zusammen brachten sie die Sachen in einen der Speiseaufzüge, die hier in diesem großen Haus in jedem Zimmer angebracht waren. Bevor sie allerdings ihr Geschirr dort hinein stellen konnten, musste Kristin noch die Schüssel Salat heraus nehmen, die dort merkwürdigerweise stand. "Die ist für nachher. Jeder sollte etwas mitbringen und anscheinend hat unser Koch den Salat schon fertig gehabt, sonst wären wir noch mal an der Küche vorbeigegangen", beantwortete Kristin Rays fragenden Blick. Nachdem alles umgetauscht worden war und sich der Aufzug schloss, um wieder in die Küche zu fahren, gingen auch die beiden Kinder aus dem Zimmer und auf den davor befindlichen Flur. Vorbei an den Fahrstühlen und ins riesige Wohnzimmer. Ray hatte bei der Hausbesichtigung nur kurz einen Blick reinwerfen können, diesmal aber auch nicht viel Zeit sich alles in ruhe ansehen zu können, das einzigste, was er sofort bemerkt hatte, war, dass das ganze Wohnzimmer von Sonne durchflutet wurde. Aber schon kam Kristin wieder, die nur eine Umhängetasche vom Tisch genommen hatte und dann sofort wieder gegangen war, da ihre Eltern sowieso keine Zeit für sie gehabt hätten, weil am Abend ja die große Veranstaltung, der 'Ball dé la créme', stattfinden sollte und sie noch alles selbst überprüfen mussten. Ray war noch immer von der Größe des Wohnzimmers überwältigt, weshalb sein Mund auch offen stand. Dies war Kristin nicht entgangen und deshalb meinte sie schmunzelnd, aber auch etwas verlegen: "Tja, so sieht es nun mal in 'nem 5-Sterne-Hotel aus. Kommst du, wir müssten uns jetzt etwas beeilen, um rechtzeitig zu meiner Freundin zu kommen?", lenkte sie schnell davon ab. Sie war diese Reaktion zwar schon gewöhnt, aber ihr war es immer noch sichtlich peinlich über diesen Luxus zu reden. Sie wollte nicht, dass alle dachten, sie fühle sich durch den Besitz ihrer Eltern erhabener und zu fein für die anderen. Deshalb hatte sie anfangs auch in der neuen Klasse Probleme gehabt, einen Anschluss zu finden. Doch Kim hatte irgendwann das Eis, das von Kristins Seite eigentlich nie da gewesen war, gebrochen und seit dem hatte Kristin viele neue Freunde und Kim war mittlerweile auch zu ihrer besten Freundin geworden. Sie hockten oft zusammen und jeder an der Schule wusste von deren Freundschaft. Zumindest seit der Sommerparty vor 6 Jahren, diese Party fand jedes Jahr statt, waren sie vor allem nur noch als 'the Beachers' bekannt. Das hatte folgenden Grund: Die Party wurde jedes Mal an dem See eines Schülers von derselben Schule, Romeo Ferrerí, [bitte nicht wie Ferrero Küsschen, dann zwar nur Ferreri ausgesprochen, sondern alles kurz nur das 'i' lang gesprochen, denn den Namen Ferreri mag ich nicht, sondern nur Ferrerí, deshalb auch die Akzentuation auf dem 'i'. Gut, danke, geht weiter.] gefeiert, dieser hatte natürlich auch einen schönen Strand sowie einen Campingplatz drumherum. Auf dem Strand gab es auch ein Beachvolleyballfeld und nun kann man sich auch schon denken, wie es zu diesem Namen kam. Denn seit diesem Jahr waren sie die unangefochtenen Beachvolleyballstars. Sie wurden zwar jedes Jahr wieder herausgefordert, doch noch hatte sie niemand geschlagen. Na ja, so kamen die beiden eben zu ihrem Namen und waren auch nicht wenig Stolz darauf. Nachdem Kristin nun das Thema gewechselt hatte, fragte Ray auch nicht weiter, worüber Kristin ebenfalls sehr froh war. Gemeinsam verließen sie das Hotel und machten sich auf den Weg zu Kim und Kai. So, das wäre nun der ganze dritte Teil. Was haltet ihr davon? OK, alles ein wenig hochgestochen, aber sonst? Freu mich über jeden Kommi. Kapitel 4: K 1: Verlieben,... - Handschlag oder Umarmung? --------------------------------------------------------- "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Handschlag oder Umarmung? "Hat es da eben nicht an der Tür geklingelt?", fragte Kai und blickte von Kims Beyblade hoch. "Ich glaube, ich gehe besser mal nachgucken", sagte Kim, der schon der Kopf schwirrte vom ganzen Beyblade. Das war eine willkommene Abwechslung. Nicht, dass sie etwas gegen Kai hatte, aber von Beyblade verstand sie wohl doch nicht ganz so viel, wie sie gedacht hatte. Schnell lief sie die zwei Treppen runter zur Tür und öffnete. "Hi, Kim!", kam sofort ei freudiger Gruß von Kristin. Auch Ray machte sich fröhlich bemerkbar: "Na, wie geht's? Alles überstanden mit Kai?" Er grinste und auch Kristin hatte ein Strahlen in den Augen. *Was ist denn mit denen los?* Kim war richtig überrascht darüber, dass ihre Freundin so aufgeschlossen gegenüber Ray zu sein schien. Sonst war sie bei anderen eher zurückhaltend und still. Nur bei ihr redete und redete sie und war bei ihr immer richtig aufgeblüht, was wahrscheinlich auch daran lag, dass Kim so gut wie die Einzige war, mit der sie sich über Beyblade, Anime und Manga und so was unterhalten konnte. Sie begrüßte Kristin mit einer Umarmung und fragte sie dabei heimlich ins Ohr: "Was ist denn mit euch los?" "Das gleiche könnte ich dich auch fragen!", gab sie zur Antwort, "du bist so still und ernst. Das kenne ich gar nicht von dir." Es stimmte, Kim war in der Tat etwas ruhiger, aber das konnte auch zum Teil daran liegen, dass sie von Rays und Kristins freudiger Begrüßung etwas geschockt war. Da Ray etwas ratlos über die, so schien es ihm, stundenlange Umarmung der beiden Freundinnen da stand, ging Kristin wieder zu ihm und umarmte auch ihn heftig. "Dich habe ich ja eigentlich noch gar nicht richtig begrüßt. So, das hätten wir hiermit nachgeholt", meinte sie gut gelaunt. Dann kam Kim und verpasste ihm noch eine Umarmung, die allerdings nicht so lang war, wie die mit ihrer Freundin, denn als Kim bewusst wurde, dass sie Ray umarmte, ließ sie ihn sofort wieder los. *Was sollte das denn? Ich umarme doch nicht irgendwelche fremde Jungs. Nicht mal Kai habe ich zur Begrüßung umarmt.* Kim war selbst über sich erstaunt. Mit genau dem Blick, was sich Kim gerade gedacht hatte, sah sie nun auch Kristin an. Beide hoben nur achselzuckend ihre Arme. Nun hatte sich Ray wieder erholt von dem plötzlichen Überfall der Mädchen und lachte ebenfalls. Er war anfangs erstaunt gewesen, denn eigentlich hätte er mit einem Handschlag gerechnet, aber die beiden Mädchen waren ja selbst über sich erstaunt, denn anscheinend hatten sie ihre Gewohnheit , sich mit einer Umarmung zu begrüßen auf Ray übertragen, dies zwar nun auf eine kürzere Variante, aber trotzdem war es ja eine Umarmung gewesen. *Noch nie habe ich ein Mädchen mit einer Umarmung begrüßt.* Ray war immer noch etwas perplex im Kopf. "Hallo Kai!" Ray hatte seinen Freund auf dem Treppenabsatz gesehen und ging nun freudig und erleichtert auf ihn zu. Er war froh nicht länger nur so rumstehen zu können. "Ah, hallo Kai!", begrüßte nun auch Kristin Kai und ging ebenfalls auf ihn zu. "Handschlag oder Umarmung?", fragte sie lachend. "Häh?" Kai verstand nur Bahnhof. Nun musste auch Kim wieder lachen. Sie erklärte Kai gerade, was hier passiert war und sah ihn nun fragend an. "Was?", fragte Kai schon wieder. "Das fragen wir dich, Handschlag oder Umarmung!" Alle blickten Kai an. "Handschlag genügt", gab Kai zurück. "Ach, nun zier' dich nicht so. Jeder hat hier doch 'ne Umarmung [langsam kann ich dieses Wort nicht mehr sehen] bekommen. Dann bekommst du auch eine!", meinte Kim gespielt beleidigt darüber, dass ihr Partner nicht mitspielte. "Warum habt ihr denn dann überhaupt gefragt?!", grummelte Kai. "Schon gut. Wenn er nicht möchte", sagte Kristin und begrüßte Kai nun endlich mit einem Handschlag. Anschließend gingen Kim und er noch mal nach oben, um ebenfalls ihre Sachen zu holen und dann den Salat, den Kim als Beitrag zum Fest mitnehmen wollte. "Ich glaube, wir haben viel zu viele Salate. Keine gute Organisation von 'Schäfer Skesteau' (so nannten die beiden und Lars Mr Skesteau, da er sie behütete wie der Schäfer seine Schafe, vor allem Kim und Kristin) ", stellte Kim fest, bevor sie alle das Haus verließen und sich in Richtung Bahnhof begaben, da das Begrüßungsfest im Nachbardorf stattfand, weil dort einer der Beteiligten am Austausch ein Häuschen mit Garten am Meer zum feiern besaß. Nicht so lang, aber hier ist wieder ein Abschnitt zu ende. Bitte um Kommis, damit ich meine ff zu euren Gunsten verbessern kann. Kapitel 5: K 1: Verlieben,... - Die verdammte Hitze! ---------------------------------------------------- Hi, der nächste teil dieser ff ist fertig. Noch mal ein riesen dank an die lieben Kommischreiber, werde versuchen eure konstruktive Kritik umzusetzen. "... " - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Die verdammte Hitze! "Puh, ist das warm hier drin!", stöhnte Kristin, als sie endlich den Zug erreicht hatten und sich dort gerade in einem Vierer niederlassen wollten. "Es ist zwar Herbst und ab und zu nicht mehr so warm, aber doch kein Grund die Heizung so doll aufzudrehen!", stimmte ihr Kim zu und blieb stehen, damit sich die Jungs als erstes setzen konnten. Diese aber ließen ihnen den Vortritt und so setzten sich die beiden Mädchen nebeneinander, wie sie es gewohnt waren. "Das sind doch mal wahre Gentlemen. Nicht so ungehobelt wie bei uns in der Klasse", seufzte Kim, nachdem sie sich niedergelassen hatte. "Da gebe ich dir voll Recht!" Die Jungs nahmen somit gegenüber von ihnen Platz, wobei Kai kein glückliches Gesicht machte. *Ist er nun sauer, weil sie sich gegenüber von uns setzen mussten? Stimmt schon, eigentlich hätten wir uns ja neben unsere Partner setzen müssen oder sie zumindest fragen können, wo sie sitzen wollen. Daran haben wir gar nicht gedacht, aber nun ist es auch schon zu spät. Das wäre ja peinlich, wenn wir sie jetzt noch umsetzen würden. Aber wenn es Kai stört uns anzusehen, dann hätte er ja was sagen können, bevor wir uns gesetzt haben.* Kim beließ es dabei und wandte sich an ihre Freundin: "Die Fahrt dauert doch eine viertel Stunde, oder?" "Ja, dass zu dieser Zeit aber auch nur dieser eine Zug fährt! So sind wir eine dreiviertel Stunde zu früh in Poole. Was machen wir denn so lange?", gab sie verärgert zurück. "Wir könnten ja gucken, ob Ann unsere Hilfe beim Aufbauen benötigt. Wir haben hier doch so starke Jungs", meinte sie mit Blick auf Ray und Kai. Ray schien sichtlich geschmeichelt, aber Kai blickte kühl und regungslos weiter an ihnen vorbei. "Macht doch nichts. Dann haben wir ja auch noch Zeit, um uns ein wenig zu unterhalten oder ihr zeigt uns mal die Stadt", sagte Ray gut gelaunt. "Mit dem Unterhalten können wir jetzt schon anfangen, denn wir sind zu früh. Der Zug fährt erst in 10 Minuten los." Tja, doch viel fiel ihnen nicht ein. "Ich bin irgendwie etwas müde vom Essen vorhin", gab Ray auf Kristin blickend zu. "Sind wir hier eigentlich die Einzigsten? Der Zug war vorhin noch so leer", fragte er nach einer Weile wieder. Kim blickte sich um. "Nein! Da sitzt noch einer, aber der da drüben pennt auch gleich ein", sagte Kim und nickte mit dem Kopf zu dem Vierer schräg hinter ihr und Kristin. Sie sahen dem Mann eine ganze Weile dabei zu, wie ihm ein ums andere Mal der Kopf auf die Brust fiel und er jedes Mal wieder hochschreckte, bis Kim aufstand und den anderen mitteilte, sie müsse mal für kleine Mädchen, bevor der Zug losführe. Dann verschwand sie und niemand sagte mehr ein Wort. Kai, der sich schon die ganze Zeit nicht am Gespräch beteiligt hatte, starrte weiter vor sich hin, Ray sah immer noch dem einschlafendem Mann zu und Kristin blickte nach draußen auf den Bahnhof. *Wo bleibt Kim nur?* Ohne Kim fühlte sie sich etwas merkwürdig, so allein mit den beiden Jungs. Wenn Kim dabei war, war sie sich sicherer. Der Zug setzte sich in Bewegung und Kim war immer noch nicht von der Toilette wiedergekommen. Der Zug ratterte vor sich hin und Kristin sah wie Rays Augen scheinbar auch allmählich schwerer wurden. Er sieht doch richtig süß aus, wenn er schläft, dachte sie, denn Rays Augen waren nun vollends geschlossen. Plötzlich machte der Zug einen Ruck, da sie anscheinend gerade eine Unebenheit in den Schienen überfuhren und Ray, vielmehr sein Kopf fiel auf Kais Schulter. Dieser schreckte über den überraschten Aufprall leicht auf, denn er hatte auch gerade die Augen geschlossen gehabt, um ein wenig überzudösen, da auch ihn die Zugfahrt und das gleichmäßige Rattern des Zuges müde gemacht hatten, und sah aber sofort mit noch finsterer Miene drein, als er sah was passiert war. Wütend schob er Ray zurück und lehnte ihn ziemlich unsanft an die Waggonwand. Kristin war etwas geschockt über die ruppige Art von Kai wie er mit Ray umging. Schon waren sie über einen erneuten Huckel gefahren und Ray lag schon wieder halb in Kais Armen. Eine Sekunde blieb Kai regungslos sitzen. *Vielleicht wartet er darauf, dass Ray sich von alleine wieder richtig hinsetzt*, überlegte Kristin. Sie musste einfach über diesen Anblick, den friedlich schlummernden Ray und den genervten und kurz vor einer Explosion stehenden Kai, schmunzeln. Doch dann nahm Kai widerwillig Rays Schultern in die Hand und wollte ihn wohl wieder gegen die Wand schubsen, als er Kristins erschrockenen Gesichtsausdruck bemerkte. So legte er Ray sanft gegen die andere Seite und zog ihn am Hintern ein wenig in seine Richtung, damit er nicht wieder beim nächsten Ruckeln des Zuges umkippte. Kristin dachte schon, dass die Sache damit erledigt wäre, doch plötzlich stand Kai auf und setzte sich genau neben sie. "Ich darf doch, oder?" Tja, was sollte sie dazu sagen, er saß doch bereits, da konnte sie ja wohl schlecht nein sagen, oder? "Ich habe keinen Nerv ihn gleich schon wieder an meiner Schulter kleben zu haben!" "Geht schon klar", meinte Kristin nur leise und drehte sich sofort wieder zum Fenster. Ihm gegenüber hatte sie es bereits nicht geschafft so locker und lustig zu sein wie bei Ray. Irgendwie schien von ihm eine erdrückende Last zu kommen. *Na endlich komme ich von Ray weg, das ist ja peinlich was der hier abzieht. Und das vor den Mädchen. Beinahe wäre ich auch weggenickt.* Heimlich sah Kristin Kai von der Seite her an, immer darauf bedacht gleich wegzusehen, sollte er in ihre Richtung blicken. Sie wollte nicht, dass er mitbekam wie sie ihn beobachtete. Kai, der nun zugeben musste, dass auch er langsam müde war, zwang sich aber dazu, nicht einzuschlafen. *Ich sitze hier neben einem Mädchen*, dachte er, *da kann ich es nicht riskieren einzuschlafen. Wie stehe ich denn dann da? Wie so ein Weichei wie Ray! Wir sind ja sicherlich bald da, bis dahin schaffe ich es mit Sicherheit wach zu bleiben.* Er durfte auf keinen Fall einschlafen. Um sich wach zu halten, dachte er über die vergangenen Stunden nach. Viel war ja noch nicht passiert, aber irgendwie war er froh, dass er nun auf dem Begrüßungsfest die anderen aus seinem Heimatland sehen würde. Er fühlte sich nicht so wohl unter Mädchen, da er auch nicht so viele Erfahrungen mit ihnen gesammelt hatte. Deshalb war er ebenfalls froh gewesen sich vorhin mit Kim über Beyblade unterhalten zu können, wenn dies auch eine recht einseitige Unterhaltung gewesen war. Das hatte er zwar langsam schon satt, da er das gleiche auch immer mit seinem Teamkollegen Tyson machen musste, aber besser als sich die ganze Zeit anzuschweigen, wie er fand, war es allemal. Ihm hätte es mit Sicherheit nichts ausgemacht, da er das allein sein gewohnt war, aber er wollte seiner Austauschpartnerin nicht alles verderben, schon ja nicht gleich am ersten Tag. Immer noch ärgerte er sich über die Entscheidung von Mr. Dickenson, er verstand einfach nicht wie er ihn zu einem Mädchen stecken konnte. *Bei Ray ist das ja nicht so schlimm, der benimmt sich ja ab und zu auch schon wie eins und außerdem ist Mariah ja auch seine Freundin seit Kindstagen. Aber was soll ich um Himmelswillen bei einem MÄDCHEN?!* Allmählich wurden seine Augen immer schwerer, das Nachdenken hatte ihn nicht wach gehalten, sondern eher müder gemacht. Und auch Kristin neben ihm kämpfte mit dem Schlaf. Sie tat dies aber nicht, weil sie vor Kai nicht einschlafen wollte, sondern weil Kai neben ihr saß. Kristin fürchtete sich eher davor genauso wie Ray einzuschlafen und dann an Kais Schulter zu kippen. Und sie wollte Kai nicht verärgern und von ihm an die Waggonwand geschubst werden. Doch dann war es passiert, sie konnte ihre Augen einfach nicht mehr länger offen halten. *Diese verdammte Hitze hier drin...*, dachte sie noch. Sie war eingeschlafen. "Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber vor mir war da ein Mann, der stundenlang die Toilette blockiert hat..." Wutschnaubend kam Kim zum Vierer, in dem sie saßen. Sie setzte gerade zu einem neuen Satz an, als sich ihr eine merkwürdige, aber auch süße Szene bot. Sie musste unwillkürlich anfangen zu lachen, verkniff sich dies dann aber, um die anderen nicht zu wecken. Mittlerweile lag Ray über die ganze Sitzbank verteilt und schnarchte leise vor sich hin und Kristin und Kai lehnten aneinander, beide im Land der Träume versunken, und schlummerten vor sich hin. *Wieso sitzt Kai denn jetzt neben Kristin und wieso schlafen die alle? Ich hätte ja nicht erwartet, dass Kai jemandem erlauben würde sich an ihn zu lehnen, und dann ausgerechnet ein Mädchen. Anscheinend besitzt Kai doch nicht ein ganz unterkühltes Herz.* Da nun nur noch der Platz neben Ray frei war, hob sie ihn behutsam unter den Armen hoch, darauf bedacht ihn nicht zu wecken, und richtete ihn vorerst etwas auf, damit sie sich neben ihn setzen konnte. Dann legte sie ihn sachte an ihre Schulter, denn so hatte auch sie eine Art Stütze zum Augen schließen. Im Gegensatz zu Kai, fand sie es irgendwie süß einen schlafenden Jungen an ihrer Seite zu haben. Schnell holte sie noch etwas aus ihrer Tasche und kurz darauf machte es 'knipps' und dann 'surr'. Danach raschelte es wieder in ihrer Tasche und sie machte ein sehr glückliches und leicht schadenfrohes Gesicht. *Nur noch 5 Minuten Fahrt*, dachte sie, *da werde ich mal besser nicht einschlafen, damit wenigstens einer von uns wach ist, wenn wir aussteigen müssen.* So beschloss sie nur ihre Augen für eine Weile zu schließen und ein wenig zu entspannen. Das wars dann mal wieder für heute. Freue mich weiterhin über Kommentare mit Verbesserungsvorschlägen. Kapitel 6: K 1: Verlieben,... - Das Pech gepachtet? --------------------------------------------------- "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Das Pech gepachtet? Langsam öffnete Kristin ihre Augen. Sie blickte nach draußen. Erst nahm sie gar nicht richtig wahr, was sie da sah, dann blickte sie mit einem entsetzten Gesichtsausdruck auf ihre Uhr. SCHON ZEHN NACH SECHS! "Oh scheiße", dachte Kristin nur. Mit einem Ruck stand sie auf. Sie hatte nicht bemerkt wie Kai an ihr gelehnt ebenfalls geschlafen hatte, und der plumpste nun geradewegs auf den Boden, da sich sein Schal in Kristins Umhängetasche verfangen hatte. Kristin erschreckte sich total, doch auch Kai erging es nicht anders. Wie Kai da so hilflos wirkend auf dem Boden saß, musste Kristin anfangen zu kichern, hörte aber sofort auf, als sie Kais wütenden Blick sah. Sie wurde sofort rot, da sie wusste, dass das gemein und es ihm mit Sicherheit auch nicht angenehm war. Zögernd streckte sie ihm ihre Hand entgegen, die Kai aber nur wegschlug und vor sich hin grummelnd allein aufstand, sich den Dreck von den Sachen klopfte und verärgert und mit leicht angerötetem Kopf wieder auf seinen Platz setzte, wobei er einen großen Abstand zu Kristins Platz ließ, indem er sich ganz an die Seitenlehne drückte und seine Füße schon aufstehbereit auf den Gang stellte. [wie unauffällig, hehe...] Durch den Aufruhr waren auch Ray und Kim aufgewacht, die sich nun verwundert umsahen. Doch jetzt fiel es Kristin wieder ein, weshalb sie so plötzlich aufgestanden war. "Kim, guck mal auf die Uhr! Es ist schon 13 nach sechs! Wir haben die Bahnhofstation, an der wir aussteigen wollten, verpasst!", sagte sie aufgeregt. Kim, die ihrer Freundin erst nicht glauben wollte, da sie öfter mal von ihr auf den Arm genommen wurde, sah lieber selber noch mal auf ihre Uhr. Tatsächlich, schon nach sechs. *Oh man, dann bin ich ja doch eingeschlafen, ich wollte doch wach bleiben*, dachte sie verärgert über sich selbst. "Na toll, was machen wir denn jetzt?!" "Ich würde mal sagen an der nächsten Station aussteigen, oder?", kam die kühle Antwort von Kai. "Ja, klar, das wird wohl das beste sein", stimmte ihm Kim zu, ein Hauch von rosa war in ihr Gesicht geschossen. *Wie peinlich, natürlich sollten wir an der nächsten Station besser aussteigen.* So standen schließlich alle auf und näherten sich den Ausgängen. Kurz darauf wurde der Zug schon merklich langsamer und hielt einige Minuten später in einem großen Bahnhof. "Mh,... wo sind wir denn hier...?", überlegte Kim laut. "Wir sind in Southampton. Hier musste ich schon öfter umsteigen, wenn ich meine Schwester in London besuchen wollte. Das sind wir ja doch nicht zu weit gefahren. Ich hatte schon befürchtet wir sind irgendwo in der Pampa gelandet. Kommt mit, wir nehmen am Besten den schnellsten Zug wieder zurück. Gleis 7 müsste der fahren", meinte Kristin glücklich darüber, zu wissen wo es nach Haus ging und nicht weiter als Deppen vor ihren beiden Austauschpartnern stehen zu müssen. So folgten ihr alle. Sie waren schon fast am besagten Gleis angekommen, als Ray feststellte, dass er den Salat von Kristin, den er ihr abgenommen hatte, unter ihrem Sitz hatte stehen lassen. "Oh man, wie kann man nur so trottelig sein!", stöhnte Kai genervt auf. "Kein Problem, ich bin gleich wieder zurück", rief Ray und war schon losgelaufen. "Aber beeil dich, unser Zug kommt bald!", rief Kristin ihm noch hinterher und meinte dann zu den anderen gewand: "Das hat er jetzt mit Sicherheit nicht gehört. Lasst uns schon mal runter gehen." "Das wäre keine so gute Idee, sonst findet Ray uns vielleicht nicht mehr", gab Kai zu bedenken. "Du brauchst dir da keine Sorgen zu machen, ich glaube, so blöd ist er nun doch nicht", meinte Kristin. "Ich und mir sorgen machen um Ray? Das ist doch wohl nicht dein Ernst! Von mir aus können wir auch ohne ihn losfahren." Kai verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich ab, um die Treppe zum Gleis runterzugehen. "Da kommt er ja endlich", rief Kristin freudestrahlend. Schnell winkte sie ihm zu schneller zu gehen, denn ihr Zug war bereits eingefahren. Ray deutete diese Geste anscheinend falsch, denn auch er winkte nun mit strahlenden Augen und zeigte dabei auf die Salatschüssel in seiner anderen Hand. "Nun mach schon", rief ihm Kristin ebenfalls schon leicht genervt zu. Nun schien Ray verstanden zu haben, denn er setzte zum Laufen an. "Wo warst du denn so lange?", fragte Kim, wartete aber nicht auf eine Antwort, sondern lief schon mit Kai die Treppe runter. >Bitte treten Sie von den Bahngleisen weg, die Türen schließen sich<, ertönte eine Stimme aus den Lautsprechern, gerade als sie unten angekommen waren. "Ich glaub's nicht. Ich glaub das einfach nicht", verzweifelt schlug Kristin gegen den Fahrkartenschalter, als sich die Türen mit einem >peep< vor ihren Nasen schlossen. "Heute ist echt nicht mein Tag!" "Denkst du meiner?!", schloss sich ihr Kim an. "Ist das meine schuld? Tut mir echt Leid, so was wird nicht noch mal passieren", gab Ray kleinlaut bei. "Hey, nun guck nicht so betrübt. Es ist nicht deine Schuld. Ich hätte mich selber um den Salat kümmern sollen. Außerdem ist ja nicht nur dieser Scheiß-Verdammte-Salat an unserem Pech schuld", versuchte Kristin Ray aufzuheitern. Als das alles noch nichts half, nahm sie ihn schließlich in den Arm und sagte: "Ich scheiß auf diesen Scheiß-Verdammten-Salat." Das schien seine Wirkung zu zeigen. Die Betrübtheit war aus Rays Augen verschwunden und sofort funkelte wieder das bekannte Strahlen in diesen. "Siehst du, der nächste Zug fährt auch schon wieder in vier Minuten." [Hab keinen Nerv, dass jetzt noch weiter in die Länge zu ziehen. Deshalb jetzt hier ein Schnitt.] [Sie sind mittlerweile da, wo sie auch hin wollten, in Poole. Sie stehen vor dem Haus von Trishelle Maycon, in deren Garten das Begrüßungsfest stattfinden soll.] Es war sieben Uhr und das Begrüßungsfest schon in vollem Gange. Da Kristin ihren Salat trug, Kim ihren ebenfalls und Kai schon wieder die Arme vor der Brust verschränkt hatte und nicht die Anstalten machte sich zu bewegen, ging Ray näher an die Tür und klingelte. Es dauerte etwas bis sich die Tür bewegte. Ein Kopf streckte sich Ray entgegen und grinste ihn an. "Da kommen ja unsere Nachzügler. Immer hereinspaziert", das Mädchen, dem der Kopf gehörte, öffnete die Tür ganz und machte eine einladende Bewegung. "Hey, Trishelle", begrüßten Kais und Rays Partnerinnen das Mädchen bevor sie eintraten. "Tut uns Leid für die Verspätung, es gab da so einige Komplikationen bei der Anreise", dabei grinste Kim Kristin an. "Soso, möchte ja gar nicht wissen, was das für Komplikationen waren", erwiderte Trishelle mit einem hinterhältigen Grinsen. "Ganz bestimmt nicht das, was du denkst!" Kristin und Kim hatten ihre Sachen ausgezogen und Kai und Ray gezeigt, wo sie ihre aufhängen sollten. Nun gingen die drei mit Kai und Ray im Schlepptau ins Wohnzimmer, wo sie erst einmal die lästigen Schüsseln abstellten. Dann führte sie ihr Weg in den Garten. In der Tür blieben sie stehen, um sich einen Überblick der Dinge zu verschaffen. In der einen Ecke standen Bänke, die schon voll belegt waren von den anderen, in der anderen Ecke waren Pavillons aufgebaut, unter denen der Rest immer noch am Essen war. "Dann kommt mal mit, ich stell euch die anderen vor", zog Trishelle, die immer sehr Energie geladen war, die verdutzten Jungs mit sich. "Ich denke, wir sollten mal zu Mr Skesteau gehen und melden, dass wir angekommen sind", flüsterte Kim Kristin ins Ohr. "Nicht mehr nötig, Skesteau auf Zehn-Uhr-Anflug", raunzte ihr Kristin schnell zu, bevor Mr Skesteau bei ihnen angekommen war und beide schnell ein Lächeln aufsetzten. "Ah, da seid ihr ja. Wo wart ihr denn? Gab es irgendwelche Probleme mit euren Partnern?", fragte er mit besorgter Miene. "Ach, mit unseren Partner ist alles Ok. Das Problem lag eher an uns. Wir sind alle eingeschlafen und haben die Station verpasst", beruhigte ihn Kim mit immer noch aufgesetztem Lächeln. "Wollt ihr euch hinlegen?", fragte er gleich weiter und bot ihnen einen Platz an. "Nein danke, nicht mehr nötig. Ich denke, wir sehen lieber mal was unsere Partner so anstellen", damit entzogen sie sich Mr Skesteaus Fängen und mischten sich schnell in der Menge. "Wie ich sehe, wurdet ihr anscheinend schon mit jedem bekannt gemacht." Kristin sah Ray und Kai fragend an und wandte sich dann an Trishelle. "Ja, ich habe mit Sicherheit niemanden vergessen. Habt ihr schon den Verrückten da hinten gesehen, der sitzt nun schon seit einer Stunde unter den Pavillons und stopft das Essen nur so in sich hinein? Der ist doch irgendwie knuffig." Beide sahen sich um, Kristin fing an zu kichern und Kai, der gehört hatte, was Trishelle gesagt hatte, meinte nur: "Tyson, wie kann man den nur 'knuffig' finden?!" Damit wandte er sich von dem Anblick ab und sagte zu Kim, er und Ray wollten sich nun aber auch etwas zu Essen holen. Dem schlossen sich die beiden an. Am Büffet angekommen, reihten sie sich in die nicht mehr vorhandene Schlange ein. Ray wollte sich gerade etwas auf den Teller tun, als etwas unter seinem Arm zum Vorschein kam. Jaja, ich weiß, dieses Kapitel ist grottenschlecht und langweilig geworden, aber ich bin momentan krank und somit nicht sehr einfallsreich. Aber da ich in den nächsten Tagen wohl nicht schon wieder gesund bin, musste ich einfach ein Kapitel schreiben. Hoffe trotzdem auf Kommis. Leser: *was bildest du dir ein, zu sowas schreibt doch keiner auch nur ein Kommi?!* Autor: Hast ja recht *heul* Eure kranke KaiLoverin Kapitel 7: K 1: Verlieben,... - Starker Typ ------------------------------------------- So, durch die lieben Kommis angespornt, hier nun so schnell es ging der nächste Teil. Auch nicht viel besser, da ich wie gestern noch immer krank bin, aber ich freue mich trotzdem über jeden Kommentar von euch. Noch mal vielen Dank an alle Kommischreiber. Hier nun das nächste Kapitel. Leser: Hast du doch schon mal gesagt. Autor: Ach ja, stimmt. Tschuldigung, bin nicht ganz auf der Höhe. "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Starker Typ "Ah!" Ray schrie erschrocken auf und machte vor Schreck einen Schritt nach hinten. Doch er hatte vergessen, dass er nicht allein am Büffet stand, so trat er auf Kims Fuß, die genau hinter ihm stand und nicht schnell genug reagieren konnte. Ray stolperte, verlor sein Gleichgewicht und stürzte gegen Kim. Diese fiel durch die Wucht, die Ray dabei auf sie übertrug, ebenfalls nach hinten und gegen die hinter ihr stehende Kristin. Da es nun schon zwei waren, die gegen Kristin fielen, konnte auch sie nicht stehen bleiben. Mit Angst erfüllten Augen versuchte sie nur noch sich irgendwo festzuhalten und griff aber jedes Mal ins Leere. Plötzlich stoppte der riesige brüllende Haufen. Sie blieben alle etwas schräg und unsicher aufeinander liegen. Langsam öffneten sie ihre Augen und blickten sich verwundert um. "Wir liegen ja gar nicht auf dem Boden", stellte Kim fest. "Du hast Recht", stimmte ihr Ray zu. Kim versuchte ihren Kopf zu Kristin zu drehen, auf der sie halb drauf lag, um zu sehen, was sie bei ihrem Sturz gestoppt hatte. Erschrocken sah Kristin sie an, auch sie war überrascht. Sie wusste nur, dass sie plötzlich etwas im Rücken gespürt hatte und dann... war alles vorbei gewesen. Da..., sie spürte es wieder. Etwas hatte sich in ihr Top gekrallt und es schon halb hoch gezogen. "Könntet ihr jetzt eventuell wieder aufstehen", fragte eine eiskalte Stimme hinter ihnen. "Ah!" Mit einem Satz hatte sich Kristin zur Seite gedreht, denn es war Kais Stimme gewesen und sie hatte nicht die geringste Lust, dass Kai sie in wenigen Sekunden, wenn ihr Top dem Griff Kais nicht mehr standhalten würde, ohne es daliegen zu sehen. >Rums< Ray und Kim plumpsten auf den Rasen vor Kais Füße. "Sag uns das nächste mal Bescheid, wenn du dich entschließt aufzustehen", brummte ihr Kim zu, als diese dabei war schnell ihre Sachen wieder zu richten. Mittlerweile hatten sie die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen. Kim und Kristin sahen sich an und dann... konnten sie sich nicht mehr halten. Sie prusteten los. Es war auch ein zu komischer Anblick, der sich ihnen dort bot: Kai stand immer noch mit seinem Teller in der Hand am Anfang des Büffet, Kim lag vor seinen Füßen und Ray auf ihr drauf. Ihre Teller lagen zehn Meter weiter weg. Schon bald lachten auch alle anderen, bis auf Kai. Der stand am Büffet und füllte sich ruhig seinen Teller mit all den übrig gebliebenen Leckereien auf. Das veranlasste die Menge wieder zu einem erneuten Lacher. Kurz darauf saßen die vier endlich mit dem gewünschten Essen bei Tyson mit am Tisch. Kai hatte sich zwar anfangs gesträubt, denn er wollte nicht mit Tyson an einem Tisch sitzen, da, wie er meinte, ihm "bei Tyson der Appetit verging." Doch mit etwas Überredungskunst war es ihnen schließlich doch geglückt ihn an den Tisch zu setzen. Stillschweigend aß er nun sein Essen und würdigte keinen eines Blickes. "Mensch, hast du das eben gesehen... Wie stark er doch ist... Hat den ganzen Sturz gestoppt... Nicht nur ein süßer, sondern auch starker Typ..." Einige Mädchen flüsterten bei Kais Anblick dahinschmachtend miteinander. "Steckt wohl doch etwas Gutes in dir", meinte Tyson schmatzend. Das hätte er besser nicht gesagt, denn schon wurde er durch den Halt-die-Klappe-sonst-setzt-es-was-Blick vernichtet, den Kai ihm zuwarf. Im Groben und Ganzen wurde es noch ein lustiger Abend, man spielte, erzählte sich interessante Geschichten oder saß einfach nur beisammen und alberte rum. [Da hat Kai natürlich NICHT mitgemacht!] Viel zu schnell war es auch schon Zeit zu gehen. "So Leute, bevor wir es vergessen", verschaffte sich Mr Skesteau zusammen mit Mr Dickenson die Aufmerksamkeit aller, "morgen ist wie gewohnt Schule." Ein lautes "Ohh!" von den Schülern unterbrach ihn. "Ja und es gibt keine Entschuldigung, wenn einer doch nicht kommt." Dabei sah er Samuel und George, die bekannt fürs zu spät kommen waren, eindringlich an. "Das gilt auch für meine Leute", sagte nun auch Mr Dickenson mit Blick auf Tyson. "So, nachdem das nun geklärt wäre, gäbe es nur noch zu sagen, dass ihr die Zettel mit dem Programm leider erst morgen bekommt, da ich es noch einmal mit Mr Dickenson durchgehen wollte." Wieder nahm ein Gemurmel mit dem Wortlaut "typisch, niemals pünktlich" seine Runde. Nun wandte Mr Skesteau sich noch mal an die ausländischen Schüler [ich weiß, hört sich blöd an, aber ich wusste nicht, wie ich sie sonst nennen sollte.]: "Ich hoffe, dass ihr euch gut mit euren Partnern verstehen und hier eine Menge Spaß haben werdet. Damit wünsche ich euch noch allen einen schönen Abend und verabschiede uns für heute." Den letzten Satz hatte er wieder an alle gerichtet. Es gab einen kleinen Applaus für die kleine Ansprache, der aber nur hauptsächlich von den amerikanischen Schülern kam. [Hört sich doch besser an als ausländisch] Danach setzte die allgemeine Geräuschkulisse wieder ein und bei vielen fing auch schon das Umarmen und Händereichen zum Abschied an. Kim und Kristin teilten ihren Partnern mit, dass sie warten wollten bis alle weg waren, weil sie Trishelle beim sauber machen helfen wollten. "So, da gehen nun auch Mr Skesteau und Mr Dickenson", verkündete Trishelle nach einer viertel Stunde den vier noch übrig gebliebenen. Ray und Kai hatten es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht, da es ihnen draußen zu kalt geworden war und sie hatten, um die Zeit zu überbrücken, angefangen Karten zu spielen. Ja, es war wirklich Kai, der da mit Ray auf dem Sofa saß. "Er ist doch viel lockerer geworden heute Abend", meinte Kristin zu Kim. Beide waren mit Trishelle und einem großen Sack für den Müll wieder in den Garten gegangen und machten sich ans Aufräumen. "Ja, du hast Recht." Gedankenverloren sah sie den beiden zu. Ray hatte schon wieder verloren und sah genervt auf. Als Kim bemerkte, dass er sie ansah, blickte sie schnell weg und machte sich wieder an die Arbeit. "Hey, ich denke das reicht für heute. Den Rest schaffe ich auch alleine." Trishelle nahm den beiden Mädchen den Sack aus den Händen und bugsierte sie ins Haus. "Ich denke ihr solltet nun lieber auch gehen. Eure Jungs können nicht schließlich den ganzen Abend auf euch warten." "Wenn du meinst. Hey, ihr könnt euch jetzt anziehen. Wir gehen jetzt auch", rief Kim dann den beiden zu. "Acht Spiele verloren, das gibt's doch gar nicht", hörte sie Ray nur verzweifelt murmeln, "ich spiele nie wieder mit Kai. Dabei meinte er doch, er könne das nicht." Er schlurfte in den Flur zur Garderobe. "Wie viele Spiele habt ihr denn gespielt?", fragte Kim Kai, um die lockere Stimmung von Kai nicht abklingen zu lassen. "Acht!" Sie meinte so etwas wie einen Anflug eines Lächelns und Triumph in seinem Gesicht zu sehen. "Oh!" *Na also, geht doch Kai. Wieso verschließt du dich nur immer? Du könntest so viel Spaß haben. Die anderen versuchen doch nun schon alles, um dich zum mitmachen zu animieren.* Da nun auch Kai im Flur verschwunden war, machte sich Kim mit Kristin ebenfalls auf den Weg und zusammen verabschiedeten sie sich von Trishelle, die die Tür hinter ihnen schloss. "Das war doch ein sehr netter Abend, oder?", fragte Kim in die Runde. "Mhpf", kam es nur von Ray. Er schien nicht so ganz ihrer Meinung zu sein, seit er alle Spiele gegen Kai verloren hatte. "Und du, wie fandst du es?" Kristin schreckte hoch, als sie mitbekam, dass ihre Freundin sie gefragt hatte. "Äh, ja,.. ganz gut..." Kim sah sie an mit einem Blick der ihr nicht ganz glauben schenken wollte und zugleich fragte, was denn wirklich los sei. "Nichts", log Kristin, sie wusste ihre Freundin würde ihr das nicht abnehmen, aber sie hatte keine Lust das jetzt hier mit ihr zu besprechen. Kim sagte nichts mehr, sie wusste, dass ihr es Kristin schon noch sagen würde,... später. Das Ende dieses Teils und evtl. der Anfang für einen ganz klitzekleinen Kommentar *bitt* *fleh* Kapitel 8: K 1: Verlieben,... - Der Schock ------------------------------------------ Neuer Tag, neues Glück, hier der nächste Teil. [Wow, konnte mich mal kurz fassen *g* *stolz auf sich sei*] "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Der Schock "Ray, bist du schon wach?" Eine weiche Stimme drang in seine Traumwelt und zog ihn aus dieser heraus. "Mh?" Verschlafen öffnete er die Augen. *Wo bin ich denn hier gelandet? Orange Bettwäsche und... *lufteinsaug* dieser Duft?* Er blinzelte, denn die Sonne, die durchs Fenster einfiel und genau auf ihn schien, blendete ihn. Endlich konnte er seine Umgebung besser wahrnehmen, vor allem schärfer. Jemand war über ihn gebeugt und sah ihn mit einem Lächeln auf dem Gesicht an. "Guten Morgen, du Langschläfer. Hoffe du hast gut geschlafen." Die Person bewegte sich vom Bett weg und Ray musste sich aufrichten, um zu sehen wohin sie ging. "Na los, wir sind etwas spät dran." Mit einem Ruck zog die Person ihm am Ende des Bettes die Decke unsanft aus den Händen. "Uhh!" Sofort bekam er eine Gänsehaut, denn in dem Zimmer war das Fenster sperrangelweit offen, und das bei dieser Kälte, die nachts schon anfing sich den Frosttemperaturen zu nähern. Ray hatte sich blitzschnell zusammengerollt, um sich mit seiner Körperwärme noch etwas warm zu halten, doch nach einer Weile half auch das nicht mehr. "Tja, da musste du wohl doch aufstehen und dich anziehen." Nun musterte Ray diese Person noch einmal. Sie trug Stiefel, die bis zu den Knien reichten, einen langen Rock, der sehr gemütlich und wärmer als er, Ray, sich fühlte aussah, darüber einen engen Fleecepulli mit Rollkragen. Oben angekommen lächelte ihn ein fröhliches Mädchengesicht mit langen, zu zwei Zöpfen zusammengebundnen Haaren an. Er erinnerte sich. "Guten Morgen Kristin!" "Also, ich an deiner Stelle wäre ja schon längst erfroren. Du scheinst ja schon abgehärtet zu sein." Ray brachte ein gequältes Lächeln hervor. "Mh, wenn ich mich recht erinnere war es eben im Bad schöön waaarm gewesen..." Genüsslich schloss sie die Augen. Das ließ sich Ray nicht zweimal sagen, schon war er aus dem Bett gesprungen, hatte sich seine Klamotten aus dem Koffer gesucht und war eine Sekunde später auf dem Flur verschwunden und auf dem Weg ins nächste Badezimmer. "Ich warte im Speisesaal auf dich", hörte er Kristin ihm noch hinterher rufen. *Fünfte Tür rechts, hier muss es sein.* Schnell öffnete er die Tür vor der er zum stehen gekommen war. *Bloß ins Warme*, waren seine einzigen Gedanken. "Guten Morgen!" Erschrocken hielt er inne. Vor ihm stand eine Frau. "Ahh,... Rachel?" "Nun ja, in meinem Zimmer ist es wohl das naheliegenste, dass du mich siehst und nicht jemand anderes." Sie musterte ihn und fing dann an zu lächeln. Ray hatte vergessen, dass er nur in Boxershorts geschlafen hatte, weil er Kristin nicht gestern Abend noch wecken wollte indem er sich seinen Schlafanzug raussuchte, da diese schon das Licht ausgemacht hatte und im Bett lag. Dass sie nicht geschlafen hatte, hatte er nicht gewusst und so war er nur in Boxershorts bekleidet ins Bett gegangen. Nun stand er in genau denselben vor ihrer Schwester. "D-Dein Zimmer?", fragte er verwirrt und versuchte dabei seine Klamotten vor sich zu halten. "Natürlich mein Zimmer. Das Bad ist eine Tür weiter, falls du es suchst", fügte sie an und deutete mit dem Finger zur Seite. "Tschuldigung", murmelte Ray mit hochrotem Kopf und lief schnell aus dem Zimmer. Er schloss die Tür und öffnete sofort die Tür einige Meter weiter. Bevor er jedoch hineinging, vergewisserte er sich, ob es diesmal nun wirklich das Badezimmer war. Ja, er hatte es gefunden. *Wie konnte ich mich nur verzählen?* "Da bist du ja", wurde er freundlich von seiner Partnerin begrüßt. "Ich hab schon mal angefangen zu frühstücken. Ich wusste ja nicht, dass du so lange brauchen würdest. Gab es Probleme?" "Nein, alles in Ordnung", log Ray, von seiner Panne erzählte er ihr lieber nichts. Er setzte sich. "Ich wusste nicht was du essen möchtest. Klingel einfach und Desmond wird dir das bringen was du möchtest." "Macht Desmond eigentlich alles?" "Nein, aber er ist für mich da. Meine Eltern wollten es so, damit er sich um mich kümmert und ich nicht so allein bin", fügte sie an, als sie Rays erstaunten Blick sah. "Ich geh' lieber selber. Dann komme ich vielleicht schneller in die Gänge." Er stand auf, nahm seinen Teller und ging. An diesen Service musste er sich erst noch gewöhnen, doch genauso war es auch Kristin am Anfang ergangen. Auch sie fand es etwas merkwürdig alles von einem anderen für sie erledigen zu lassen und deshalb bat sie Desmond auch nicht ständig um etwas. Er war wie ein Freund zu ihr und die nutzte man ja nicht schamlos aus [nicht wahr? *g*]. Sie hatte mit ihm vereinbart, dass er sich um die anderen Gäste kümmern sollte und sie ihn rufen würde, wenn sie etwas benötigte. Kim und Kai waren zu der Zeit schon fertig mit Frühstücken und machten sich daran, die Sachen für die Schule zusammenzusuchen bzw. in Kais Fall zusammenzustellen. "Was soll ich denn mitnehmen?" "Ich denke ein Collegeblock und Stifte reichen in deinem Fall. Was macht ihr eigentlich bei uns an Fächern mit?", fragte sie, um Kai zum Sprechen zu animieren. Sie hatte immer noch Mr. Dickensons Worte in Ohren: Kai gibt es nicht zu, aber ihr Verlust schmerzt ihn sehr... Kai will kein Mitleid, aber er braucht jemanden, der mit ihm darüber redet, auch wenn er von sich aus nie auf so eine Idee kommen würde. Sie hatte ihm versprochen, Kai zu helfen. "Ähm, weiß nicht so genau. Ich werde wohl sämtliche Sprachen sowie, wie nennt ihr es doch gleich... WiPo? und Sport mitmachen." "Schön, dann solltest du gleich deine Sportsachen einpacken, denn Sport haben wir auch heute. Wir werden wohl nicht mehr rausgehen, denn mittlerweile ist es dafür wohl schon zu kalt, oder? Ich denke wir werden in der Halle sein... Oh, schon so spät, wir werden besser schon mal zur Bushaltestelle gehen. Vielleicht ist Ray ja auch dort." "Und Kristin nicht?" "Natürlich wird sie da sein, aber ich dachte, dass du dich vielleicht mit Ray unterhalten wolltest." *War da etwa ein Anflug von Panik in seiner Stimme? Sicher nicht, weshalb auch, aber das hätte er sich doch auch denken können, das Kristin da sein wird.* "Weshalb sollte ich? Lass uns aber trotzdem gehen." Er packte seinen Rucksack und ging schon zur Tür. Kim folgte ihm. In Gedanken versunken liefen beide nebeneinander her und waren nach einigen Minuten an der Haltestelle angekommen. "Heute kein Zug?", fragte Kai mit einem gemeinen Grinsen auf den Lippen. "N-Nein, nicht nötig." Kim lief leicht rosa an, wegen der Probleme, die der Zug ihnen gemacht hatte. Um davon abzulenken, fing sie an von Ray und Kristin zu sprechen: "Möchte ja mal wissen, was die solange machen, Kristin ist sonst nie unpünktlich!" "Wer weiß, vielleicht liegt es ja nicht an Kristin, sondern an Ray?" Gemeinsam spekulierten sie darüber, was die beiden wohl machten, was Kai aber wohl nicht sehr viel Spaß zu machen schien und so beließen sie es dabei. "Oh, der Bus ist ja schon da. Hab gar nicht gemerkt, dass es schon so spät ist." "Sollten wir nicht lieber rennen?", fragte Ray unsicher. "Nein nicht nötig, der Busfahrer wird schon warten. Früher, als ich die Fahrzeiten noch nicht so drauf hatte, kam ich fast immer zu spät. Der kennt mich mittlerweile." Ray musste lachen, er musste an Tyson denken, dem es immer noch so erging. Kristin verstand das Lachen falsch. "Was? Das kann doch schon mal passieren!" "War nicht auf dich bezogen. Schon gut." Endlich hatten sie den Bus erreicht. "Wirst doch nicht etwa rückfällig?" Der Busfahrer lächelte sie an und wollte schon die Türen hinter ihr schließen, als er Ray erblickte. "Oh, hast du heute deinen Freund mitgenommen?", fragte er. "Keine Sorge, war ein Ausnahmezustand. Außerdem ist das hier nicht mein Freund, sondern mein Austauschpartner aus Amerika." Daraufhin verzogen sie sich nach hinten, wo Ray Kim und Kai erspäht hatte. "Hey ihr beiden, da sind wir!" Kristin und Kim umarmten sich schnell, da dies nicht so leicht war, da Kai am Gang saß und Kristin Mühe hatte sich zu Kim rüberzubeugen. "Geht schon, ist nicht so schlimm", sagte sie zu Kai, als dieser seinen Rückenlehne nach hinten drückte, damit sie mehr Platz hatte. Doch schon hatten sich Ray und Kristin vor ihnen niedergelassen, wo Kim für sie reserviert hatte. Der Bus fuhr los und Kristin drehte sich schließlich zu ihrer Freundin um, um ihr zu erzählen weshalb sie zu spät waren. Denn Kim hatte schon ungeduldig von hinten gefragt und wollte endlich wissen, ob sie mit ihren Spekulationen richtig gelegen hatten. Ende für heute, morgen vielleicht der nächste Teil, wenn das mit dem freischalten heute noch klappt *g* Kapitel 9: K 1: Verlieben,... - Ein erster Eindruck --------------------------------------------------- "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Ein erster Eindruck Der Bus ratterte die Auffahrt der Schule hinauf und hielt kurz darauf auf dem extra für ihn vorgesehenen Parkplatz. "Endstation, Schule!" Wie immer sprach der Busfahrer das Wort 'Schule' in einem schauderhaften Ton aus. Er hatte ein enges Verhältnis [nicht das, was ihr denkt] zu den Fahrschülern und hielt dieses durch diverse Witzeleien aufrecht. "Los gehen wir." Die vier standen auf und versuchten durch das Gedränge nach draußen zu gelangen. "Mann, sind die total verrückt. Ich werde nie verstehen warum die alle immer zur gleichen Zeit versuchen auszusteigen." Auch das war der Standartspruch Kristins, der jedes Mal auf den Versuch nach draußen zu gelangen folgte. "Ist ja schon gut, lass uns gehen." Sie machten sich auf den Weg den Rest der Auffahrt hoch und sahen schon von weitem einige ihrer Freunde, dasselbe tun. "Hi, wie geht's?", begrüßten die Mädchen sie schon einige Meter nach dem Aufmarsch zur Schule. Diese erstreckte sich in voller Pracht vor ihnen. Sie war noch relativ neu und sah deshalb nicht mehr so altmodisch aus wie einige andere berühmte in England. Deshalb fanden Kim und Kristin und auch nicht wenige andere der Schüler, dass die schauderhafte Aussprache des Busfahrers des Wortes 'Schule' ziemlich übertrieben war. Sie mochten ihre Schule und auch die meisten der Lehrer. Jedoch muss man dazu sagen [wir wollen hier ja nicht alles loben], dass sie viele der neuen Lehrer abbekommen hatten und diese eine viel entspanntere Atmosphäre mit den Schülern aufgebaut hatten. Einige sahen die Schüler sogar eher als eine gewisse Art Kumpel an anstatt eines Lehrers. Die meisten freuten sich sogar darüber. [Ich weiß, ich hör jetzt besser auf, die zu loben, aber solche gibt's echt, na ja, bevor ich mit euch noch Ärger bekomme *schnellflücht*] Zusammen mit ihnen [also ich bin jetzt wieder bei den Freunden] gingen sie die langen Lichtdurchfluteten Gänge entlang, an einer Unmenge Spinde vorbei und endeten ihren Fußmarsch schließlich vor einem Klassenraum im dritten Stock. Jetzt im Herbst herrschte hier oben eine angenehme Luft, nicht zu kalt, da von den unteren Stockwerken die Wärme ja bekanntlich aufstieg, aber doch nicht zu warm. Doch im Sommer war es in den oberen Klassenräumen unerträglich heiß. So waren die Schüler gezwungen die drei Treppen nach unten zu gehen, um sich in die Parkanlagen der Schule in den schatten zu legen. Doch auch dieses Problem sollte im nächsten Jahr behoben werden, denn ihr Schulleiter, Mr O'Brian, hatte in der letzten Schulansprache vor den letzten Sommerferien angedeutet, dass in dem Fall im nächsten Frühjahr irgendetwas passieren sollte. Kiara MacConwill, eine Klassenkameradin, die sie den ganzen Weg bis zur Klasse aus Neugierde auf Kai und Ray gefolgt war, öffnete ihnen nun die Tür und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie doch eintreten sollten. "Schleimerin", meinte Kristin nur leise zu Kim und schritt als erste durch die Tür. "Wieso, wenn das jetzt jeden Tag so geht, sollten Kai und Ray doch bei uns einziehen. Welch ein Service", raunzte ihr Kim ins Ohr und klopfte dann Ray auf die Schulter, damit auch er das Klassenzimmer betrat. Nach ihr waren sie schließlich alle im Klassenzimmer und eine Stille senkte sich über sie. "Was gucken die denn so?", fragte Kim Kristin. "Hätt'st wohl gern, dass sie dich angucken", stichelte sie ihre Freundin, "die sehen doch nicht uns an, sondern die, die gerade etwas zurückhaltend hinter dir stehen." Sie deutete hinter sich. Kim drehte sich um und sah wie Ray Kristin etwas Hilfe suchend ansah. *Bei ihr war das irgendwie nicht so peinlich am Anfang, aber hier... die starren uns ja an als wären wir nicht von dieser Welt.* Schon hatte Kristin Rays Blick richtig gedeutet und hakte sich bei ihm ein, um ihn weiter nach hinten in den Raum zu führen. Kim, die alles beobachtet hatte und sah wie willenlos ihr Ray folgte, versuchte dies aber besser nicht bei Kai. Denn dieser stand nicht mit einem Hilfe suchenden Blick vorne in der Tür, sondern mit verschränkten Armen und einer grimmigen Miene. "Kommst du auch", forderte sie Kai auf, ihr zu folgen. Mit lässigem, über einer Schulter baumelndem Rucksack ging er ihr hinterher und blieb dann wortlos vor deren Platz, wie es schien, stehen und wartete darauf, dass auch er einen Stuhl zum Sitzen bekam. Schon waren die beiden Mädchen losgegangen, um einen der übrigen Stühle zu holen, als sie zwei auch schon von hinten durchgereicht bekamen. "Was ist bloß in die gefahren? Die haben sie doch nicht mehr alle!" Mit diesen Worten nahmen sie die Stühle schoben ihre eigenen etwas beiseite und wollten sie gerade absetzen, als Kim einfiel, dass sie auch schon im Zug denselben Fehler gemacht und Kai und Ray nicht nach ihrer Meinung gefragt hatten. Darauf machte Kim Kristin nun aufmerksam und fragte Kai wie es sich gehörte: "Wo möchtest du denn gerne sitzen?" Dieser antwortete nur kalt, aber doch mit einem belustigten Unterton: "Am besten auf dem Stuhl." "Das hätte ich mir denken können", gab Kim ebenfalls grinsend zurück und knuffte Kai und die Seite. Dieser öffnete schließlich die vor dem Körper verschränkten Arme und hielt sie in Abwehrhaltung. Kim bemerkte die immer noch auf jeder von ihnen gemachten Bewegung ruhenden Blicke und beließ es besser dabei. So fragte sie nun Ray, ob er einen bestimmten Wunsch hätte, wo er sitzen wolle. "Ich denke, ich setze mich neben Kristin und Kai sich neben dich, damit wir genügend Bücher zum reingucken haben." Er nahm sich seinen Stuhl und stellte ihn wie zur Demonstration genau an den Tisch von Kristin. [kleine Anmerkung zum Verständnis: in dieser Schule besitzt jeder Schüler einen Einzeltisch.] "Heute würdest du bestimmt hunderte Bücher zum reingucken bekommen", meinte seine Partnerin darauf nur zu ihm und ließ einen Blick durch die Klasse schweifen. Doch auch sie nickte über die Entscheidung und setzte sich auch hin, denn schon bald würde die erste Stunde beginnen und so hatten sie jetzt nicht so viel Zeit sich darüber zu unterhalten. Würden Schwierigkeiten auftreten, könnten sie ja immer noch tauschen. Kim ging mit Kai einige Reihen weiter nach hinten und machte dasselbe an ihrem Platz. Sofort fragte Ray, warum Kim denn nicht neben ihr sitzen würde, erzählte ihm gleich darauf seine empörte Sitznachbarin: "Glaubst du, wir haben uns freiwillig so weit voneinander weggesetzt?! Natürlich saßen wir am Anfang des Schuljahres weiter hinten nebeneinander, aber schon nach dem ersten Tag wurden wir auseinander gesetzt, weil wir zu viel miteinander geredet haben und so den Unterricht gestört hätten." Mehr konnte sie dazu nicht sagen, denn schon war ihr Englischlehrer, Mr Walsh, in den Raum getreten und verschaffte sich durch ein Räuspern Aufmerksamkeit. Endlich verschwanden die Blicke der anderen Mitschüler von Kai und Ray und man drehte sich widerwillig nach vorne. *Auf eine neue Schulwoche* "Wie ich sehe haben wir Besuch. Kim, Kristin, wäret ihr so freundlich eure beiden Herren einmal vorzustellen. Ich denke, ich spreche damit im Interesse aller, nicht wahr?" Zustimmendes Nicken der Klasse. Kristin dreht sich nach hinten zu Kim um und sah sie mit einem fragenden Blick an. Diese nickte nur und stand auf. "Wie ihr sicher schon gehört habt", fing sie an, "findet wieder der Schüleraustausch mit Amerika statt und dies hier", sie deutete auf Kai und Kristin anschließend auf Ray, "sind unsere Partner Kai und Ray. Sie werden uns den ganzen nächsten Monat in einigen Fächern Gesellschaft leisten. So, ich denke das reicht oder wollen Sie noch etwas Wichtiges wissen, Mr Walsh?" In der Klasse hörte man schon einiges wie: wie alt sind sie denn? oder woher kommen sie? Doch dankend schüttelte Mr Walsh den Kopf und fing mit dem eigentlichen Unterricht an. Die meisten murrten, vor allem die Mädchen, die von den beiden Neuen sehr begeistert waren. Die Stunde verlief wie immer, nicht so, dass man wirklich hätte einschlafen können, da Mr Walsh einer der oben genannten Lehrer war, aber auch nicht so, dass es irgendwie besonders aufregend gewesen wäre. Das einzigste, was sich heute von dem Unterricht davor änderte war, dass sie heute angefangen hatten ein neues Buch zu lesen, 'The Journey of Mr Ripley', und die Mitschüler sofort von Mr Walsh forderten, dass Kai und Ray doch einmal vorlesen könnten. Dieser willigte ein und fragte so die beiden. Ray hatte nichts dagegen. Als er geendet hatte, blickten sich Kristin und Ray zu Kai um und auf den bittenden Blick von Kristin hin, fing auch er schließlich an zu lesen, jedoch nicht so viel wie Ray dies getan hatte, doch während die beiden vorlasen war eine ungeahnte Stille in die Klasse gefahren. Selbst bei dem strengsten Lehrer dieser Schule, Mr Keaten, war es noch nie so still gewesen. Man hätte ein Feder auf dem Boden aufprallen hören können, wenn nicht einer der beiden dabei gelesen hätte. Die Mädchen hingen förmlich an den Lippen beider und selbst die Jungen hielten sich zurück, zum einen aus großem Respekt heraus, zum anderen um nicht bei den Mädchen seine Chance verspielt zu haben. Die Melodie, die die Pause einläutete, erlöste die vier vorerst von ihrer Klasse. Viel zu schnell war die Stunde für ihre Mitschüler vorbei, viel zu langsam, wie Kristin fand. Sie gingen auf den Flur und beschrieben den Jungs den Weg nach draußen. "Hier habt ihr noch Geld für Essen oder so was." "Wo gibt's denn hier 'n Kiosk?", fragte Ray darauf und nahm dann zögernd das Geld, das Kristin ihm entgegen streckte. Eigentlich hatte er genug Geld von seinen Eltern mitbekommen und brauchte kein weiteres, doch Kristin hatte ihm schon am Vorabend erzählt, ihre Eltern würden ihr Geld für ihn mitgeben. Kim wedelte immer noch mit dem Geld für Kai, doch der weigerte sich es anzunehmen. "Mensch Kai! Stell dich nicht so an." Sie versuchte es ihm in die Hand zu drücken, aber er hielt ihren ausgestreckten Arm fest und drehte ihn wieder zu ihr zurück. "Behalt es und kauf dir was Schönes!" Er konnte es eigentlich gut gebrauchen, wollte sich dieses aber nicht eingestehen. *Mein Großvater hat mir zwar fast nichts mitgegeben, nur die angegebene Summe, aber ich komme auch damit zurecht. Ich brauch keine Almosen und schon gar nicht von einem Mädchen. Und Mitleid auch nicht, wenn sie es erfahren.* Etwas geknickt steckte Kim nun doch das Geld wieder ein und sah ihre Freundin an. Wie es aussah hatte sie schon eine Lösung dafür gefunden. Doch nun wand sie sich wieder an Ray: "Der Kiosk ist gleich um die Ecke, wenn du in die Schule reinkommst, aber du brauchst nicht dort einkaufen oder was essen. Ihr habt jetzt zwei Freistunden, weil wir Geschi und Chemie haben und ihr das ja nicht mitmacht. Also könnt ihr beide auch in die Stadt gehen und dort etwas einkaufen", erklärte sie Ray gerade als auch schon eine weitere Melodie anfing zu ertönen, die das Ende der Pause oder den Anfang der Stunde, wie die Lehrer eher zu sagen pflegten, einläutete und kurz darauf auch schon ihren Geschichtslehrer, Mr Burke, den Gang entlang gehen und auf ihr Klassenzimmer zumarschieren. "Äh, ich glaube wir müssen jetzt wieder zum Unterricht", sagte sie hastig und deutete nur noch mal in die Richtung, in die Kai und Ray gehen müssten, um nach draußen zu gelangen. Dann zog sie Kim mit sich und folgte Mr Burke ins Klassenzimmer. Noch etwas ratlos und überrumpelt mit den Informationen standen die beiden Amerikaner im nun menschenleeren Korridor. "Na gut, also ich habe keinen Hunger, würde mir aber trotzdem mal den Kiosk ansehen gehen oder wolltest du etwas anderes machen?" Ray hatte sich in Bewegung gesetzt und blickte sich nach hinten zu Kai um. "Mhpf!", kam es nur von diesem. *Na toll, jetzt darf ich zwei Stunden den Babysitter für Ray spielen. Wie prickelnd. Fehlt nur noch, dass wir Tyson über den Weg laufen und der Tag ist gelaufen.* Da ihm aber auch nichts Besseres einfiel folgte er Ray. Sie waren schließlich am Ausgang (oder Eingang, je nachdem von wo man dies betrachtet) angekommen und blickten sich nun suchend nach dem Kiosk um. Doch lange mussten sie nicht suchen, denn plötzlich ertönte eine ihnen wohlbekannte Stimme von etwas weiter rechts von ihnen. Dies war zweifelsohne Tyson. Nach dem, was sie hörten, war er gerade dabei die Dame hinter dem Kiosk in den Wahnsinn zu treiben mit seinen Wünschen. "Und davon hätte ich auch noch gerne was. Mh,... und was ist das? Sieht ja lecker aus. Das will ich auch." Nun hatte er sie bemerkt. "Ah, hallo Ray, hallo Kai. Guckt euch das an. Was die hier alles haben. Sieht doch lecker aus." Die Dame hinter dem Tresen war gerade dabei die vierte Tüte zu füllen und sah etwas genervt aus, da Tysons Englisch bei weitem nicht so perfekt war, wie das von Ray oder Kai. Aber wenn es ums Essen ging, wusste Tyson immer einen Weg sich zu verständigen, wenn nötig, nahm er sich eben einfach das Gewünschte zum Ärger des Verkäufers. Aber so war er nun mal, unser geliebter Tyson. "Das ist doch nichts anderes als bei uns", belehrte ihn Ray, der sich die Sachen nun mal genauer besah, "nur mit andere Verpackung." "Papperlapapp. Es ist original englisches Essen. Da kann mir keiner was vormachen." Ray schüttelte nur verzweifelt den Kopf. Nach einer kleinen Ewigkeit, hatte auch er seine Bestellung bei der Dame abgeben können und diese schien froh zu sein, Tyson endlich verschwinden zu sehen, nachdem Ray seine Sachen bezahlt hatte. Kai hatte sich nichts gekauft, denn er meinte er hätte im Gegenteil zu ihnen wenigstens ordentlich gefrühstückt. "Das hat Tyson mit Sicherheit auch", bemerkte da Ray nur und machte sich aber schleunigst davon, um nicht Kais Wut zu Opfer zu fallen. Nach einer kurzen Weile saßen die drei im Schatten eines Kirschbaumes und Ray und Tyson ließen sich ihre Leckereien schmecken, währenddessen sich Kai zuerst etwas umsah und dann die Augen schloss. Heute wieder etwas länger, da es sein kann, dass der nächste Teil etwas auf sich warten lässt. Bitte nicht böse sein. Hoffe auf bewertende Kommis. Kapitel 10: K 1: Verlieben,... - Armer Tyson -------------------------------------------- Tada, nächster Teil, kann freigeschaltet werden. Alles dank meines Bruders, der mir meinen PC repariert hat. So nett ist er sonst nur selten. *g* Also dies ist nun der 10. Teil und ich hab gemerkt, dass das alles nur zum ersten Hauptkapitel gehört. Wird aber noch dauern bis das zweite Hauptkapitel anfängt. Tja, der Anfang einer Liebe kann schon mal etwas dauern. "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Armer Tyson PLOPP! Da war es schon wieder. Nun reichte es aber endgültig! Noch länger würde er es nicht aushalten, nicht zu wissen, was die ganze Zeit dieses Geräusch verursachte. Etwas erschrocken öffnete Kai seine Augen. Dass er erschrocken war ließ er sich aber nicht anmerken, statt dessen blickte er sich erstmal um. Ray saß mittlerweile ebenfalls an den Baum gelehnt und war noch mit seinem Gekauftem beschäftigt und Tyson... wo war Tyson? PLOPP! Das nun schon eine viertel Stunde anhaltende Geräusch war wieder da. Doch diesmal sah Kai auch das dazugehörende Geschehen: etwas war kurz bevor das Geräusch ertönte vor seiner Nase entlanggesaust, hatte nur einen roten Schweif hinterlassen und war, als Kai seinen Kopf nach unten beugte, geradewegs in seinen Schoß gefallen. Doch was er da sah, traf ihn wie der Schlag. Zwischen seinen Beinen befand sich eine gesamte Ansammlung dieser roten kleinen Dinger. Beim genaueren hinsehen erkannte er, dass dies Kirschen waren. Sofort richtete Kai seinen Blick nach oben, von wo diese gefallen zu sein schienen. Gerade war wieder eine Kirsche unterwegs auf den schon vorhandenen Berg zu fallen, sie verfehlte Kais Gesicht nur haarscharf. Diesmal brauchte Kai nicht einen Augenblick, um zu erkennen wer da oben saß und die ganze Zeit Kirschen in seinen Schoß fallen ließ. "Tyson", brüllte er. Nun wusste er, wo sich Tyson befand. "Komm da sofort runter!" "War sowieso die letzte." Tyson, der bis eben auf dem Ast über den beiden anderen Jungen gesessen hatte, stand auf und bewegte sich langsam in Richtung Stamm vor. Dort stockte er. "Was ist, willst du da oben Wurzeln schlagen?!", fragte Kai wütend. "Komm sofort hierher, sonst setzt es was!" Doch Tyson rührte sich keinen Millimeter. Wie sollte er da bloß je wieder runterkommen? Hoch war ja ganz einfach gewesen, aber von hier oben wieder runter? Wie sollte er das anstellen. Kai hatte gut reden, er musste ja nicht diesen steilen Stamm [flach abfallend kann er ja wohl kaum sein, Tyson!], an dem sich nun kaum noch Zweige befanden (die waren bei Tysons Versuch hochzuklettern fast alle abgebrochen und lagen nun verstreut auf dem Boden rund um den Stamm verteilt), nach unten bewältigen. "Wenn du nicht augenblicklich hier erscheinst, dann..." Was dann sein würde, wollte sich Tyson lieber nicht ausmalen. "Am besten du springst", meinte Ray, der nun auch seine Zwischenmahlzeit beendet hatte, und versuchte Tyson zu helfen. "Springen?! Du spinnst wohl!" "Ich mein ja nur, der Stamm hat so gut wie keine Möglichkeit mehr zum festhalten und du sollst doch 'augenblicklich' vor Kai erscheinen." Das leuchtete Tyson ein. *Na gut, wie heißt es doch so schön oder auch nicht: Augen zu und durch!* Tyson kniff seine Augen zu und... sprang mit einem gewaltigen Satz einfach nach vorne. Doch schon nach kurzer Zeit war sein Flug auch schon wieder vorbei. *Man, das ging ja schnell und hat ja auch fast gar nicht weggetan. Nur so ein schneidendes Gefühl im Schritt. Man, was ist das?* Er öffnete langsam die Augen und was er dann erblickte ließ ihn laut aufschreien: "Ahh!" Unten sah er wie Kai hämisch grinste und Ray ihn ansah, hin und her gezogen zwischen Entsetzten und Schadenfreude. Nun blickte Tyson selber zu seiner Hose. *Das kann doch nicht wahr sein! SCHEIßE!* Er hing mit seiner Hose fest und das immer noch zwei Meter über dem Boden. Deshalb der plötzliche Flugstopp und der nicht vorhandene Aufprall. Als Ray sah, dass Kai keine Anstalten unternahm seinem Teamkollegen zu helfen, sondern nur mit schon wieder verschränkten Armen einfach so vor dem Baum stand, entschloss er sich kurzerhand Kai den Part der Schadenfreude zu überlassen und selbst Tyson zu helfen. Wie ein aufgescheuchtes Huhn lief er unter Tyson umher, denn er wusste selbst doch nicht so genau was er für seinen in der Luft hängenden und nun auch bedrohlich schaukelnden Freund tun konnte, denn dieser konnte einfach nicht stillhalten, was er aber besser getan hätte, denn schon nahte das unausweichliche Geschehen. Auf einmal vernahmen alle ein leises aber anhaltendes reißen von Kleidung und anschließend ein lautes RATSCH, worauf Kais Grinsen nur noch breiter wurde [jaja, grinsen kann er, ist ja aber nicht lachen], Tyson aber ein nur noch panischeres Kreischen entlockte. Ray lief einfach ein paar Meter von Tyson weg, damit er nicht von dem nun fallenden erschlagen wurde. RUMS war das einzigste was man von seinem Sturz noch hören konnte. Dann herrschte erst einmal eine lange bedrückte (oder in Kais Fall unterdrückte) Stille. Schließlich hielt es Ray nicht mehr aus, öffnete wieder die Augen und ging langsam und vorsichtig auf das Häufchen etwas auf dem Boden zu. "Alles in Ordnung mit dir, Tyson?", fragte er sichtlich besorgt. "Aaaaaaaaaauuaaaaaaaa!" "Wie's scheint ja", antwortete an seiner Stelle Kai. Er setzte sich wieder auf seinen Platz und fing nun an, da sie ja nun schon mal gepflückt waren und so schön gehäuft vor ihm lagen, die reifen Kirschen zu essen. Sie kamen ihm sehr gelegen, denn er konnte sich selbst auch nicht mehr verheimlichen, dass sich sein Magen nach etwas Essbarem sehnte, auch wenn er ausgiebig gefrühstückt hatte. Bei diesem verlockendem Anblick... "Hey, das sind meine!" Eine etwas matschig aussehende Hand bahnte sich seinen Weg zu dem nicht minder großen Haufen Kirschen. "Finger weg!" Kai schlug Tysons Hand weg, was diesen zu einem weiteren Schrei animierte. "Spinnst du oder was?! Ich hab die doch schließlich gepflückt." "Dein Pech, jetzt liegen sie zwischen meinen Beinen und gehören mir. Du solltest dir aber nun wirklich über wichtigeres Gedanken machen." Damit widmete er sich wieder den Kirschen. "Häh, was denn wichtigeres? Ah, verstehe, du willst mich nur von den mir gehörenden Kirschen ablenken, aber das zieht nicht", meinte er, da Kai nicht sofort antwortete. *Hah, so nicht mein Freund, so nicht!* "Naja, wenn dir die Kirschen wichtiger sind als deine Hose?", klärte Kai seinen Teamkollegen auf. "Häh, meine Hose,... was soll denn damit sein?" Tyson sah erst zu Ray, der schon die ganze Zeit kicherte und ihn versucht hatte auf irgendetwas aufmerksam zu machen, da Tyson aber mit Kai beschäftigt gewesen war, hatte er erst nicht auf ihn geachtet. Doch dann folgte er dessem ausgestreckten Finger, der auf ihm landete. [Also nicht der Finger ist auf Tyson, sondern zeigte auf ihn] "Waaas!" Ungläubig starrte er auf eine weiße Boxershorts mit orangen und gelben Kreisen, die ineinander griffen... seine weiße Boxershorts mit orangen und gelben Kreisen. Ängstlich vor dem was er nun gleich sehen würde, blickte er aber doch nach oben, wo er eben noch gehangen hatte. Und dort hang sie, seine geliebte blaue kurze Hose... mit einem riesigen Riss auf der Rückseite. Panisch sprang er auf und drückte sich an den Baumstamm, damit niemand seine Blöße sehen konnte. Dabei er versuchte mit seinen Händen die vordere Seite seiner Boxershorts zu verdecken. Nun konnte sich Ray nicht mehr halten. Tyson fand dies offenbar aber nicht so komisch wie Ray, sondern blickte sich wie wild um, ob noch jemand außer ihnen in der Nähe war. Doch wenigstens in diesem Punkt hatte er Glück, da noch Stunde war, befanden sich alle übrigen in ihren Klassenräumen und selbst die, die wie sie eine Freistunde hatten, schienen sich lieber an anderen sonnigeren Orten aufzuhalten. Doch wie lange würde die Stunde noch andauern? "Was soll ich denn nun machen?", wimmerte Tyson leise. "Tja, wie es aussieht, kannst du deine Hose wohl vergessen; aber runterholen sollten wir sie trotzdem." Sogleich kletterte er behände und ohne Schwierigkeiten den Stamm hoch und war wenig später schon wieder sicher am Boden angelangt. Mit Hose. Kein Zweifel, Ray besaß ein gewisses Talent im klettern. "So hier, nun wollen wir doch mal sehen wie stark sie beschädigt wurde." Während Ray die Hose untersuchte, starrte ihn Tyson ununterbrochen an. "Sag das doch!" "Was soll ich sagen?", fragte Ray geistesabwesend. Doch das schien Tyson nur noch rasender zu machen. "Na, dass du so gut auf Bäume klettern kannst. Dann hättest du ja die Kirschen pflücken und ich mir die Mühe da wieder runterzukommen sparen können. Es ist ganz allein deine Schuld, dass jetzt meine Hose kaputt ist und ich hier nur in Boxershorts stehe..." "Tja, Totalschaden, da kann man echt nichts mehr machen. Tut mir Leid." Ray reichte Tyson die zerrissene Hose und sah ihn mitfühlend an. Was Tyson zu ihm gesagt hatte, hatte er gar nicht richtig mitbekommen. "Sag mal, hörst du mir denn gar nicht zu?!" Tyson war außer sich. "Dein Mitleid kannst du dir sparen, ich muss jetzt nur wegen dir ohne Hosen rumlaufen! Und wie soll ich das machen? Du gibst mir jetzt auf der Stelle deine Hose, schließlich war es ja deine Schuld! Ich geh bestimmt nicht in die Schule und lass mich von allen begaffen! Dann heißt es nachher noch: Oh, seht mal, da ist ja der mit der weißen Boxershorts mit den orangen und gelben Kreisen aus Amerika..." "Keine schlechte Idee. Das sollte man wirklich machen. Aber vorerst solltest du jetzt mal den MUND HALTEN!" Kais Lautstärke war von bedrohlich leise nach noch bedrohlicher laut angeschwollen und er geriet nun richtig in Rage. "RAY WOLLTE DIR DOCH NUR HELFEN UND ALLES WAS DU KANNST, IST IHN HIER UNUNTERBROCHEN ZU BESCHULDIGEN! AUßERDEM IST ES NICHT SEINE SCHULD, SONDERN DEINE GANZ ALLEINE! WER WOLLTE DENN KIRSCHEN ESSEN? DU, NICHT RAY!" Gerade öffnete Tyson den Mund, um etwas dazu zu sagen oder sich auch nur zu verteidigen, da ließ Kai ihn nicht einmal zu Wort kommen und schnitt ihm das Wort ab. "UND WENN DU AUCH NUR IRGEND ETWAS WEITERES SAGST, KANNST DU DIR SICHER SEIN, DASS DU DIR WÜNSCHEN WIRST NIEMALS GEBOREN WORDEN ZU SEIN!" Damit beugte er sich wieder runter zum Kirschenberg, sammelte alle zusammen, packte den nun sprachlosen Tyson am Ärmel und schleifte ihn hinter sich her zur Schule. "Kommst du Ray?" Seine Stimme hatte sich nun wieder einigermaßen erholt. Auch Ray war überwältigt und eingeschüchtert worden von Kais Wutausbruch. Kopfnickend folgte er seinem Teamcaptain. *Hat er da gerade mich in den Schutz genommen? Oder war er nur so sauer über Tyson, dass er nicht mehr gemerkt hat, was er gesagt hat?* Doch auf eine Art und Weise fühlte sich Ray auch geschmeichelt, dass ihn sein Kai verteidigt hatte, nun ja auf die eine Art und Weise eben. In sicherem Abstand beobachtete er Kai. Tyson stolperte bedröppelt hinter diesem her, immer noch versuchte er sein Unterteil irgendmöglich zu bedecken, da er seinen einen Arm nicht zur Hilfe nehmen konnte, weil Kai ihn an diesem hinter sich her zog, zog er nun mit seinem anderen Arm seine rote Jacke so tief, dass sie alles bedeckte. Zumindestens versuchte er es. Da Ray nicht wollte, dass Tyson später wirklich so genannt wurde wie er gesagt hatte, denn das würde ja auch unangenehm auf die anderen der Gruppe zurückfallen, lief er nun doch dichter an die beiden heran und hielt Tyson am anderen Arm fest. Dieser schrie erneut auf, da er sich nun mit gar keiner Hand schützen konnte und auch Kai drehte sich mit einem etwas grimmigen Gesicht zu ihm um. "Was ist?" "Nun, ich denke, wir sollten wirklich nicht so mit Tyson in die Schule gehen. Denk doch mal daran, was dann die anderen über uns denken würden." So zog er Tyson die Jacke aus ("Spinnst du, jetzt sieht man es doch noch mehr!") und band sie ihm dann unten um, da Tyson nicht begriff was er mit der Jacke tun sollte, als Ray sie ihm nur hinhielt. "Siehst du, doch schon viel besser. Jetzt merkt man gar nicht so doll, dass du keine Hose anhast." Zufrieden betrachtete er sein Werk. Kai grummelte nur etwas von wegen "hätte ihm recht geschehen", ging dann aber doch weiter und widmete sich nun wieder den Kirschen in seiner anderen Hand. So gingen alle den restlichen Weg (Tyson mit sichtlichem Unbehagen und sich immer wieder umblickend) bis zur Schule zurück und waren mit dem Klingelzeichen wieder beim Kiosk in der Vorhalle angelangt. ---------- Währenddessen hatten Kim und Kristin zwei nicht sehr ereignisreichen Stunden hinter sich und waren froh, als das Klingelzeichen sie vom Unterricht erlösten. Sie waren gespannt zu hören, was ihre Partner gemacht hatten, doch so leicht wie sie es sich vorgestellt hatten aus der Klasse zu kommen, war es dann doch nicht. Denn schon kurz nachdem das Läuten abgeklungen war, waren sie umzingelt von einer Schar Irrer. Sie wurden geradezu bombardiert mit Fragen. Die Mädchen wollten alles wissen, über vorhanden sein von Freundinnen bis hin zur Unterwäschenfarbe; die Jungs hingegen interessierten sich eher für welche Fußballmanschaft sie waren und welche Sportarten sie betrieben. "Hey, wisst ihr was, die sind auch erst vor einem Tag hier angekommen und da können wir doch nicht schon alles über sie wissen", meinte Kim nur als Antwort. Gleich darauf kam ein Gestöhne von wegen "das ist doch das erste was man tut" von den Mädchen, von den Jungs aber ein Verständnis zeigendes Nicken. "Und außerdem", verschaffte sich Kristin in dem Tumult das Wort, "außerdem solltet ihr ihnen solche spezifischen Fragen dann doch besser selbst stellen. So wir haben es eilig, oder wollt ihr etwa, dass wir sie stundenlang auf uns warten lassen?" Damit boxte sie für sich und ihre Freundin einen Weg in die Menge und war kurz darauf auch endlich im Treppenhaus angekommen, das zwar nicht weniger leer war, wo sie dafür aber nicht von allen bedrängt wurden. "Man, die haben ja vielleicht Nerven. Woher sollen wir denn wissen, welche Farbe deren Boxershorts haben. Das sind doch schließlich keine Mädchen, mit denen man Unterwäschenvergleich macht. Ne, also da können Kai und Ray ja wirklich froh sein zu uns gekommen zu sein und nicht zu einen der hyperventlierenden Mädchen. Stell dir Kai nur mal bei Mikela vor. Da würde er es mit Sicherheit keine Sekunde aushalten. In deren rosaroten Welt? Niemals!" "Ach die Farbe hätte ich ihnen ja sagen können. Die weiß ich ja mittlerweile auch schon. Aber du hast recht, da haben sich die Jungs ja wirklich viel verständlicher gezeigt. Hätte ich gar nicht von ihnen erwartet. Aber wahrscheinlich wissen sie selbst, wie das ist." "Waaas, du weißt was für Farben Rays Boxershorts haben!?" Ungläubig starrte Kim Kristin an. "Ja, aber bild dir bloß nichts ein. Meine Schwester weiß auch wie seine heutige aussieht, aber das erzähl ich dir später. Und nun komm, du versperrst hier allen den Weg!" damit wandte sie sich lachend wieder nach vorne und ließ sich in dem Strom in die Eingangshalle mittreiben. "Was soll das denn nun wieder heißen?", sagte Kim gespielt beleidigt, tat es dann aber Kristin sofort gleich, war schon bald wieder hinter ihr und wurde wenig später zusammen mit ihr durch die Tür am Ende des Treppenhauses gedrückt. Fertig, zumindest dieser Teil. Wollte mich ja eigentlich mal kürzer fassen, aber irgendwie schaff ich das nicht. *heul* Werde mich beim nächsten Teil mehr bemühen. Versprochen. Hoffe, dass ich trotzdem anregende Kommis bekomme. PS: Hab dich nicht vergessen,Kewl_Natsuki, ich mein wegen Kim und Kai, kommt noch. Kapitel 11: K 1: Verlieben,... - Erlösung ----------------------------------------- Der 11. Teil dieser irgendwie sehr langatmigen FF ist fertig. Hoffe ihr lest in trotzdem, auch wenn es nur sehr langsam vorangeht, ich mein vom Inhalt her. zu Kewl_Natsuki: so dein Wunsch wird wird sich schon bald erfüllen, in diesem Teil zwar noch nicht, aber im nächsten oder übernächsten ist es dann soweit zu Jarva: gar nicht schlecht überlegt, bist auf der richtigen Spur "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Erlösung "Ah, da vorn sind sie ja... und Tyson ist wie es scheint auch bei ihnen!" Freudestrahlend lief Kristin auf die drei Jungs zu, stoppte aber schon nach wenigen Metern. "Was ist denn mit Tyson los?" Dieser verhielt sich sehr merkwürdig, seine Hände waren irgendwie vor ihm verschränkt und huschten ziemlich oft um seine Jacke, die er umgebunden trug. *So warm ist es doch gar nicht? Man, der ist ja wohl richtig abgehärtet. Alle Achtung, hätte ich ja echt nicht von ihm gedacht. Auf dem Fest hatte er doch seine dicke blaue Bladebreakers-Clubjacke an?* Außerdem ging Tyson auch etwas schräg hinter Ray, als solle dieser im Schutz geben oder etwas verdecken, hielt aber einen gewissen Abstand zu Kai. "Na, was habt ihr denn die ganze Zeit gemacht?" Auch Kim war nun neben Kristin stehen geblieben und musterte das Trio, das sich schneller näherte. Tyson schien ein Problem zu haben mit den beiden älteren mitzuhalten. Schließlich waren sie zu ihnen gestoßen und sahen belustigt, wie die Freundinnen Tyson anstarrten. "Was ist mit ihm und was hältst du denn da in der Hand, Ray?" Neugierig trat Kristin einen Schritt näher auf ihren Partner zu. Dieser kicherte, wurde aber sofort wieder ernst, als er Tysons Gesichtsausdruck sah, der etwas von Panik und Empörung enthielt. "Nun ja, es gab da so ein kleines Problem", fing er mit ernster Miene an, musste sich das grinsen aber stark verkneifen. "Aber vielleicht sollten wir uns erst einmal an einen Ort begeben, wo wir etwas ungestörter sind. Gibt es so was hier?" Fragend blickte er die Mädchen an. "Äh, klar, aber ich verstehe nicht wieso,..." Doch weiter kam Kristin nicht, denn schon schob Ray sie voran, damit sie ihnen zeigte, wo dieser Ort wäre. "So, hier sind wir ungestört, aber was ist denn nun eigentlich passiert?" Sie hielt es nicht mehr länger aus und drängte die Jungs doch endlich mal zum Sprechen. Sie standen nun in einer von der Schule sehr weit entfernten Ecke des Geländes. Kai blickte sich misstrauisch um. "Und hier kommt echt keiner hin. Dieser Ort sieht nicht so aus, als ob hier nicht wenige hinkommen würden." In der Tat war es im allen ein recht hübsches Stückchen der Schulanlagen, doch es kam wirklich nur selten jemand hierher, meist auch nur die, die etwas mehr Zeit hatten. "Obwohl es mir ja egal ist, ob Tyson so gesehen wird oder nicht." Wieder trat ein hämisches Grinsen auf seine Lippen. "Schon gut." Ray hob abwehrend beide Arme, da diesmal auch schon Kim fragen wollte, was denn so Lustiges oder auch nicht geschehen sei. "Tyson und ich hatten uns was zu essen geholt und uns mit Kai unter einen der Bäume gesetzt, um dort in Ruhe etwas auszuspannen, doch ihr kennt ja Tyson..." "Äh, nein, noch nicht wirklich lange." "Stimmt ja... naja, also Tyson kann nie lange still sitzen..." "Was soll das denn heißen." Tyson meldete sich zum ersten mal empört. "Stimmt doch! Und jetzt lass mich doch mal zu ende erzählen, sonst wird dir nie geholfen!" Das schien seine Wirkung zu zeigen. "Da er sein Essen schon recht schnell verputzt hatte, ist er auf den Baum geklettert, ihr wisst ja, das sind doch alles Kirschbäume und jetzt im Herbst sind ja auch die Kirschen endlich vollkommen reif, er konnte nicht widerstehen und musste sich natürlich welche pflücken. Die hat er dann auf Kai geworfen, der ihn sofort befohlen hat runterzukommen. Aber bei Tysons Kletterversuchen war nichts mehr für ein Runterkommen übrig geblieben. Naja, kurz und knapp, er ist gesprungen, im Baum hängen geblieben, runtergeflogen und seine Hose ist nun im Arsch. Wir brauchen schleunigst Ersatz, er kann doch nicht den ganzen Tag in seiner Jacke rumlaufen." "Wieso nicht, verdient hat er's ja!" Daraufhin hatte sich Kai einen wütenden Blick von Kim eingefangen, na gut sie kannte Tyson wirklich noch nicht lange, aber aus den Erzählungen ihrer Freundin hatte sie mitbekommen, dass dieser Junge auch ins Team der Bladebreakers gehörte und Kai war doch sein Teamkollege und dazu noch Captain. Als solcher musste er sich doch um seine Mitglieder kümmern, selbst wenn man es in der Vergangenheit nicht leicht gehabt hatte. *Ich muss wirklich mal mit ihm reden, das geht doch nicht mehr so weiter. Er muss ja sehr unter dem Tod seiner Eltern gelitten haben. Heute abend werde ich ihn darauf ansprechen, auch wenn ich nicht die geringste Ahnung habe, wie ich das machen soll. Aber ich muss...* "Ich bin ja überrascht, wie gut du unsere Sprache schon beherrschst, Ray, sogar das Wort 'Arsch' kennst du schon. Man bin ja beeindruckt, so was wüsste ich nicht auf amerikanisch." Etwas sarkastisch stupste Kristin ihrem Partner in die Seite. "So viel anders ist unsere Sprache ja nun auch wieder nicht und außerdem erlerne ich eure doch auch schon seit fast fünf Jahren, da sollte man solche Wörter doch schon gelernt haben, oder?" "War doch nur 'n Scherz! Aber kommen wir wieder zu Tysons Problem..." Kurzerhand wurde entschieden, dass Tyson Rays Sporthose vorerst anziehen sollte, dann konnte dieser zwar nicht beim Sport mitmachen, aber vielleicht machte Miss O'Malone, Sport- und Philosophielehrerin, ja eine Ausnahme und ließ ihn in normaler Hose mitmachen, denn so warm war es ja auch nicht mehr, das er danach völlig verschwitzt in dieser ausharren musste. Gleich darauf hatten sie Tyson wieder bei seinem Partner, Leon, abgeliefert und mussten sich nun beeilen, um nicht selbst zu spät zur nächsten Stunde, WiPo [Wirtschaft und Politik, falls es jemand nicht kennt], zu kommen. "Das wolltest du doch mitmachen, nicht wahr, Kai?" Dieser bejahte dies mit einem Kopfnicken und daraufhin beschloss Ray auch mitzumachen, weil er keine Lust hatte alleine eine weitere Stunde zu verbringen. "Puh, endlich vorbei, ich bin's irgendwie immer noch nicht wieder gewöhnt zur Schule zu gehen. Ich glaub ich brauch wieder Ferien." Kim stöhnte laut im Bus auf dem Heimweg auf und streckte sich, um wieder ein bisschen in die Gänge zu kommen, denn in der letzten Stunde wäre sie beinahe weggenickt. "Habt ihr das gut, einen Monat Ferien." "Also, unter Ferien verstehe ich aber doch noch etwas anderes, als jeden morgen um sechs aufzustehen und außerdem machen wir doch auch beim Unterricht mit. Also, was hast du zu beklagen?!" Ray, der hinter ihr saß und alles mit angehört hatte, entrüstete sich über diese Aussage. "Haha, das ist doch etwas anderes, ihr macht doch nur das mit, wozu ihr Lust habt. Und da Sport dann heute auch noch ausgefallen ist, weil Miss O'Malone auf einem Wettkampf mit einigen Schülern ist, habt ihr doch nur drei Stunden mitgemacht." "Dafür werden wir ständig von euren Mitschülern belagert, das macht die versäumten Stunden locker wieder wett. Sind eigentlich alle Leute hier in England so? Die sahen auch etwas enttäuscht aus, als sie erfahren hatten, dass Sport ausfiel." "Ne, mit Sicherheit nicht. Tut mir echt leid für euch, aber ihr habt wohl was besonderes an euch. Aber ihr müsst doch verstehen, die haben doch noch nie Amerikaner beim Sport gesehen. Als ob ihr anders aussehen würdet." Sie lachte. "Zudem wurden wir nicht minder belagert, wenn als ihr nicht da wart." So ging es noch eine ganze Weile hin und her bis sie aussteigen und sich verabschieden mussten. "Heute steht doch noch nichts an, oder?" Kristin streckte sich, nun endlich wieder aus der Enge des Busses entkommen, und sah Kim an. Diese wusste nicht wovon sie sprach, da sie sich bis eben noch mit Ray unterhalten hatte. "Na, ich mein den Zettel, den wir vorhin in der Pause von Mr Skesteau und Mr Dickenson bekommen haben. Die Ausflüge!", konkretisierte sie ihre Frage. "Guck doch auf den Zettel!" "Geht nicht, hab ihn schon eingepackt und bin zu faul ihn wieder rauszuholen." "Mensch, das wird irgendwann noch mal ganz schlimm enden, dann liegst du nur noch zu Hause und lässt dich von vorne bis hinten bedienen. Die Statur von Mikela hast du dann schnell erreicht! Ich glaube, der ganze Luxus bei euch zu Hause steigt dir noch zu Kopf." Kim liebte es ihre Freundin damit zu ärgern. Das ließ Kristin jedoch nicht auf sich sitzen. Sofort packte sie ihren Rucksack, zog ihn von der Schulter und zog eine Mappe heraus, in der sich der besagte Zettel zu befinden schien. Nach kurzem studieren blickte sie wieder auf. "Schade, heute noch nichts, erst am Freitag. Mr O'Brian will ja bloß nicht, dass wir so viel Unterricht verpassen. Obwohl er uns damit wirklich einen großen Gefallen getan hätte. Dann würden wir nicht andauernd dieser Meute von neugierigen Schülern ausgesetzt sein." Man merkte deutlich, dass sie es nicht mochte im Rampenlicht zu stehen. Die Ermahnungen war sie ja nun gewohnt und die darauffolgenden Blicke der Mitschüler, aber ununterbrochen von allen zugelabert zu werden, ging ihr dann doch zu weit. "Hey, ich habe gestern in den Nachrichten gesehen, dass es die nächsten Tage noch so schön bleiben soll. Was haltet ihr davon wenn wir morgen zusammen schwimmen gehen? Ihr habt doch Badesachen dabei, oder? (Kopfnicken der beiden Amerikaner) Gut, dann ist das gebongt, morgen gleich nach dem Mittagessen holen Kai und ich euch beide ab. Dann gehen wir an euren Strand, ja. Also dann, bis morgen! Kommst du Kai?" Kai, ganz überrumpelt von dem plötzlichen Aufbruch, blieb noch einige Sekunden bei den anderen beiden stehen, bis Kim kurz anhielt und ihn nochmals rief. Und damit waren die beiden auch schon bald hinter der nächsten Biegung verschwunden. Völlig perplex und mit offen stehendem Mund stand Ray neben Kristin, die nicht im geringsten von Kims Verhalten überrascht zu sein schien. "Was war denn das eben? Hat die das immer so eilig? Und verabredet ihr euch immer so schnell ohne viel drum rum Gerede?" "Also zum ersten läuft in zehn Minuten eine Anime Serie im Fernsehen, die wir beide jeden Tag gucken und die wir niemals verpassen und deshalb hatte sie es eben so eilig. Die läuft aber nicht jeden Tag, sondern nur Mittwochs", fügte sie sofort an, als sie Rays verzogenes Gesicht sah. "Und weshalb beeilen wir uns dann jetzt nicht? Ich denke ihr beide verpasst die Serie nie?" "Ich habe Desmond gebeten sie für uns aufzunehmen, wir sehen sie uns dann nach dem essen an, wenn willst. Ansonsten gucke ich sie heute abend, wenn du schon ins Bett gehst oder duschst oder sonst was machst. Also, dass ist jetzt nicht böse gemeint oder so. Kim würde sie ja sonst eigentlich auch aufnehmen, damit sie nicht so nach hause hetzen muss und wir noch gemütlich ein Stück zusammen gehen können, aber der Videorecorder ist letzte Woche kaputt gegangen und ihr Vater hat erst am Wochenende Zeit, um ihn zu reparieren. So und zweitens wollte ich nur noch mal klarstellen, dass wir uns mit Sicherheit fast nie so verabreden. Allerdings machen wir das meistens telefonisch und nicht an der Bushaltestelle, damit wir klären wer was mitnimmt. Das können wir ja aber auch noch morgen in der Schule klären. So, jetzt wird es aber auch für uns langsam Zeit mal nach Hause zu gehen. Komm, ich hab schon Kohldampf!" "Na und ich erst. Sei froh, dass ich nicht Tyson bin, der hätte dir schon längst die Ohren voll gejammert." "Jaja, ich sag's dir gerne nochmal: Ich bin wirklich sehr froh, dass du zu mir gekommen bist und nicht Tyson! So, zufrieden?" Kristin grinste. Ray stieß sie vor Empörung in die Seite. "Haha, sehr witzig so war das doch nicht gemeint. Ich kann ja auch zu Kim gehen." "Und auf das Sushi verzichten, dass Desmond extra beim Koch für dich bestellt hat, damit du was bekanntes essen kannst? Und nun musst du mir das mit Tyson noch mal genauer erklären. Vorhin war das alles irgendwie etwas zu hektisch!" Damit gingen sie den Weg zum 'Hotel Phoenix' entlang und waren auch schon bald nicht mehr zu sehen. Hier endet nun der 11. part der FF und ich würde mich wieder mal über viele Kommis freuen. Eure KaiLoverin Kapitel 12: K 1: verlieben,... - Der Schmerz -------------------------------------------- So Kewl_Natsuki, hier versuche ich nun deinen Wunsch zu erfüllen, obwohl ich nicht wirklich weiß, ob ich das so richtig getroffen habe. Allen anderen wünsache ich viel Spass damit. "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Der Schmerz "Mh, das schmeckt wirklich wie in meiner Heimat." "Ich hab dir doch gesagt, dass unser Koch ein Spitzenkoch ist. Schließlich müssen unsere Gäste auch das bekommen, was sie sich bestellt haben. Wenn das dann nur genauso heißt und nicht annähernd danach schmeckt, haben wir doch schon bald keine Gäste mehr. Und vor allem die Prominenz legt sehr viel wert auf ihr Essen, denn das Hotel meiner Eltern wurde ja nicht umsonst mit fünf Sternen ausgezeichnet." Nach diesem kleinen Vortrag herrschte erst einmal Stille am Tisch auf der Gartenterrasse, auf der Ray und Kristin ihr Mittag zu sich nahmen. Dann sah Ray wieder von seinem Essen auf, blickte Kristin an, die ihn auch ansah und beide mussten herzhaft loslachen, weshalb wussten sie selbst nicht so genau. Nun betrachtete er wieder Kristins Esskünste mit den Stäbchen, denn traditionell aß man diese Mahlzeit, Sushi, mit Stäbchen. Doch schon zu Beginn der Mahlzeit war ein Problem aufgetaucht: Rays Partnerin hatte noch nie in ihrem Leben mit Stäbchen gegessen, gesehen wie man dies tat schon, doch es dann selbst in die Tat umzusetzen war nicht so einfach wie es schien. So musste Ray ihr vorerst ein paar Übungsstunden darin erteilen und nun wollte er sehen wie gut Kristin nun diese Kunst des Essens beherrschte. "Mh, schon gar nicht so schlecht, wenn wir öfter Sushi essen, hast du es irgendwann perfekt drauf." "Perfekt? Mit Sicherheit nicht!" Sie lachte, wobei sie ihr Thunfisch gefülltes Sushiröllchen aus den Stäben verlor und zusehen musste, wie es von ihrem Brett unter den Tisch rollte. Bevor sie es jedoch aufheben konnte, war auch schon einer der schwarz angezogenen Kellner gekommen und hatte es mit einem Taschentuch entfernt. [Natürlich kein Papiertaschentuch aus der Packung, sondern diese Stoffdinger, die es in Restaurants immer als Serviette gibt.] Mit einem dankenden Kopfnicken zum Kellner beugte sie sich wieder über ihr Brett. "Ähm was ich dich noch fragen wollte...", fragte sie mit halbwegs leeren Mund. Sieh sah nun von ihrem Brett auf und blickte Ray an. "Ihr seid doch eigentlich fünf bei den Bladebreakers. Warum sind denn nur Tyson, Kai und du hierher gekommen?" "Eigentlich wollten wir auch zu fünft fahren, damit wir unser Englisch ausbauen und verbessern können. Mr Dickenson meinte, dass das mit der Verständigung mit anderen Bladern dann besser klappen würde, weil die meisten halt nur Englisch können und viele amerikanische Wörter dann ja eben doch anders sind und sie uns nicht verstehen." "Also verbessern muss man dein und Kais Englisch nicht mehr. Das könnt ihr doch schon richtig gut. Naja, Tyson tut dieser Austausch dann doch schon um einiges besser." "Da hast du recht. Also, weshalb Kenny und Max nicht mitgekommen sind... wir hätten ja in Amerika nur noch eine Woche Schule gehabt, da unsere Herbstferien um einiges früher beginnen als bei euch, und Max wollte diese Ferien lieber seine Mutter besuchen, weil er sie seit den letzten Championships in Russland nicht mehr gesehen hat." "Ja, das kann ich verstehen, aber was ist mit Kenny, der ist doch sonst immer so scharf neue Länder zu sehen, um die Techniken der Blader zu analysieren?" "Das stimmt schon, aber durch den Stress in letzter Zeit in der Schule ist er sehr weit mit seinen bisherigen Analysen zurückgefallen. Die muss er jetzt erst mal aufholen bevor er neue studiert. Deshalb ist er dort geblieben. Das aber auch nur schweren Herzens. Wir sollen ihm dann hinterher berichten, wie die englischen Blader so drauf sind, damit er wenigstens etwas von euch hat." "Hey, wenn du Lust hast können wir doch gleich mal eine Runde bladen." "Waas, du hast auch ein Beyblade?" "Klar, warum nicht? Hab ich dir das noch nicht erzählt? Ne, oh, naja jetzt weißt du es jedenfalls... Hey, du brauchst das essen doch jetzt aber nicht so runterzuschlingen, nur weil du bladen willst. Dafür bleibt doch immer noch Zeit. Das ist doch nicht nett gegenüber dem Koch, der sich so viel Mühe damit gemacht hat." Beschämend und peinlich berührt hörte Ray auf zu Kauen. Er hatte seine guten Manieren vollkommen vergessen. "Das war doch nur ein Scherz, du darfst ruhig so essen wie du willst, das nimmt dir hier keiner übel, wir sitzen hier doch alleine." Kristin lachte, als sie bemerkte, dass Ray etwas rot angelaufen war. Nun fing Ray wieder an zu essen, jedoch nicht mehr so schnell wie zuvor. Nachdem beide noch eine Weile gegessen hatten bis sie vollkommen satt waren und Kristin schon merkte wie Ray ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her wippte, stand sie schließlich auf und ging mit Ray zu den Fahrstühlen, um die Blades aus ihrem Zimmer zu holen. Kurz darauf sah man sie auch schon zu dem Tableau hinter dem Hotel in einer Ecke laufen, den hatten ihre Eltern extra bauen lassen. Hauptsächlich benutzten ihn Kristin und Kim, doch ab und zu kamen auch Kinder, die ebenfalls Blades besaßen und sich dort ihre Zeit vertrieben, während ihre Eltern wichtiges zu erledigen hatten. Doch Kristin wusste auch, dass dies ein Ködermittel von ihren Eltern gewesen war, damit sie sich mehr freute in das Hotel zu ziehen, wogegen sich Kristin erst gesträubt hatte, da sie ihre alte Umgebung nicht verlassen wollte. Doch mittlerweile war sie darüber nicht mehr traurig, hatte sie hier doch super Freunde getroffen. Aber jetzt hieß es erstmal ein Match gegen Ray zu gewinnen. "...und nächstes Mal in The Candidate For Goddess: Wird Zero es schaffen und seinem Traum von einem Piloten näher kommen?..." Nun folgten Bilder aus der nächsten Folge und das altbekannte Lied begleitete diese. ZAPP! Der Bildschirm ging aus und Kim stöhnte auf. "Man, gerade wo es so spannend ist. Jetzt muss ich wieder eine Woche bis zur nächsten Folge warten." Sie drehte sich zu dem stummen Jungen neben ihr um. "Und, hat es dir gefallen?" "Mh", mehr kam nicht von Kai. *War eigentlich gar nicht so schlecht, aber das muss ja nicht gleich jeder wissen. Irgendwie erinnert mich Zero ein bisschen an Tyson. Diese aufbrausende Art, fehlt nur noch das er genauso gefräßig ist. Aber von dem könnte sich Tyson ja mal 'ne Scheibe abschneiden, denn wenigstens ist Zero trotz seines Verhalten gut als Pilotenschüler oder was er da ist und trainiert ordentlich, das kann man von Tyson nicht gerade behaupten. Und jetzt auch noch einen Monat kein Training, das bekommt ihm nicht gut. Wir werden noch unseren Titel verlieren.* Er bemerkte, dass Kim ihn ansah, da er nichts mehr gesagt hatte. So fügte er noch schnell an: "Aber zum Englisch lernen und verstehen nicht so schlecht." Kim, die nicht wusste was sie von dieser Antwort halten sollte, stand nun auf und sagte: "Ich schlage vor, wir gehen jetzt erst mal wieder in mein Zimmer. Dann können wir ja überlegen, was wir machen wollen. Und nächste Woche müssen wir die Serie nicht sehen, dann hat mein Vater unseren Videorecorder wieder repariert." Sie ging zur Treppe und wartete bis Kai gekommen war. "Schon gut, so kann ich mein Englisches Hörverständnis doch verbessern." "Wenn du meinst, aber du brauchst es wirklich nicht zu sehen." Sie brach ab, als sie Kais wütenden Blick sah. *Man, ich hab doch gesagt, dass es in Ordnung ist. Außerdem will ich doch nun auch wissen wie es weitergeht. Soll ich auf Knien flehen, dass wir es gucken und es mir nichts ausmacht, oder was? Bestimmt werde ich das NICHT tun!* Damit schritt er vor Kim die Treppe hoch in deren Zimmer und pflanzte sich nach kurzem Überlegen gleich auf sein Bett, da er nicht blöd rumstehen wollte. Auch Kim überlegte was sie denn nun machen könnten. Ein Blick auf ihre Uhr sagte ihr, dass es nun zwar schon vier Uhr nachmittags war, aber ja noch längst nicht Zeit fürs Bett. Da erinnerte sie sich wieder an das, was sie sich in der Schule geschworen hatte. Sie wollte heute damit anfangen, das Versprechen zu Mr Dickenson einzulösen, sie wollte anfangen mit Kai seine Vergangenheit bzw. vor allem das was nach dem Tod seiner Eltern geschehen war sowie diesen selbst zu verarbeiten. Nur... wie??? *Na toll, wie soll ich das denn machen? Ich kann doch schlecht sagen: Kai, los rede mit mir, du musst deine Vergangenheit verarbeiten und das geht nur, wenn du mit mir darüber sprichst. Darauf hätte ich bestimmt auch nur demjenigen den Vogel gezeigt, der das zu mir gesagt hätte. Ne,... also so geht das dann also nicht... Moment mal, wie hatte Dr. Snellyork das doch gleich bei mir gemacht...? Ja genau...* Damit stand sie von ihrem Stuhl auf. Kai nahm diesmal Notiz davon, nicht wie am ersten Tag, wo er erst reagiert hatte, als sie ihren Blade auf ihn abgefeuert hatte. Kai war gespannt was seine Partnerin diesmal vorhatte, gespannt beobachtete er sie heimlich aus den Augenwinkeln heraus. Kim war mittlerweile dabei ihre Schreibtischschublade nach etwas zu durchsuchen. *Also nicht ihr Blade, was will sie dann machen?* Nun schien Kim das gefunden zu haben was sie gesucht hatte, denn sie ging mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck zu ihrem Regal. "Nur noch die Stifte...", hörte er sie leise sagen. *Oh man, die will doch jetzt nicht zeichnen,.. na tolle Beschäftigung. Dann werde ich mich wohl anderweitig beschäftigen, wenn sie jetzt zeichnen will...* Kai drehte sich von ihr weg und streckte sich nun ganz auf seinem Bett aus. Er wollte gerade die Augen schließen, als er hörte wie Kim ihn rief. *Also mitzeichnen werde ich bestimmt auch nicht, was glaubt die denn wer sie ist? Ich wusste ja, dass das doch nicht gutgehen würde mit ihr oder sonst einem Mädchen, das hab ich Mr Dickenson gleich gesagt. Obwohl ich gestern ja doch gedacht hatte, dass sie anders wäre und nicht so 'nen Mädchenkram macht. Zeichnen, pah,... wo bin ich hier bloß gelandet?!* "Hey, Kai, komm mal bitte." "Was ist denn?" Widerwillig erhob er sich und sah misstrauisch auf die Papiere und die Stifte auf dem Tisch in ihrem Zimmer. "Ich weiß nicht ob Mr Dickenson es dir gesagt hat, aber weißt du, warum du bei mir bist und nicht bei einem Jungen?" "Nein!", gab er als knappe Antwort. *Was geht denn nun los? Was soll das werden, aber anscheinend weiß sie ja wohl schon, weshalb ich bei ihr bin.* "Nun, also,... du bist bei mir, weil du deine Eltern verloren hast..." "Hey, was soll das denn, was hast du mit meinen Eltern zu tun?!" Wenn jemand davon anfing über seine Eltern zu reden, reagierte er immer sehr scharf. *Nur nicht aufregen, das ist normal. So war das bei mir ja genauso, also, ganz ruhig weiter...* "Er hat dich zu mir geschickt, weil ich genau das gleiche erlebt habe wie du." Kai wollte schon wieder etwas sagen, aber Kim ließ dies nicht zu, sondern sprach ruhig weiter:" Ich habe vor zwei Jahren meine beste Freundin verloren. Sie war das Opfer einer Vergewaltigung eines lang gesuchten Kinderschänders. Anschließend wurde sie von ihm getötet." Sie machte eine Pause, damit Kai diese Worte aufnehmen konnte. *Man, das ist ja doch komplizierter den Therapeuten zu spielen als ich dachte. Jetzt weiß ich auch, warum das ein extra Beruf ist.* Sie blickte erwartungsvoll Kai an, um zu sehen, ob ihre Worte bereits ihre Wirkung taten. Doch Kai sagte nichts. Was sollte man auch darauf antworten? Zum Trösten war er, Kai ja schließlich nicht hergekommen. "Nun,.. wie mir Mr Dickenson gesagt hat, kamen deine Eltern ebenfalls nicht auf natürlichem Wege ums Leben." Da Kai wieder nichts darauf sagte, fuhr sie fort: "Nun ja, um dir endlich zu sagen, weshalb du bei mir bist... Mr Dickenson hat mich gebeten, mit dir über genau das zu sprechen..." "Ach so ist das!" Kai war aufgesprungen und sah sie mit böse funkelnden Augen an. "Das hat er sich ja fein ausgedacht, der Mr Dickenson, aber nicht mit mir. Tse, was denkt der sich denn hier, dass ich mit dir rede nur weil du ein MÄDCHEN bist oder weil deine beste FREUNDIN getötet wurde. DAS KANN DER SICH ABSCHMINKEN, SO BLÖD BIN ICH DOCH NICHT! ICH HABE KEINE LUSTUND DAMIT BASTA UND DAZU ZWINGEN KANN MICH AUCH KEINER! AUCH NICHT DU!" Er war nun so in Rage geraten, dass er alles um sich herum vergaß, vergaß wo er war, vergaß, dass es ein Mädchen war, das er gerade angeschrien hatte, vergaß, dass er sonst der schweigsame, kühle Kai war, vergaß, dass er sich geschworen hatte mit niemandem auch nur etwas darüber zu sprechen und vergaß, dass er niemandem seine Emotionen preisgeben wollte. Doch genau dies tat er in diesem Moment. Und genau das wollte Kim erreichen. Zwar war sie doch etwas überrascht über diesen derartigen Gefühlsausbruch, da sie nicht erwartet hatte, dass Kai zu so was fähig wäre, aber anscheinend hatte sie es nicht verkehrt gemacht. Es war richtig gewesen ihn konkret und sofort darauf anzusprechen weshalb er bei ihr war und worüber sie reden wollte. Nicht alles heimlich erst später klar werden lassen und ganz undurchsichtig mit einem harmlosen Gespräch beginnen. So würde der Gegenüber nur verwirrt werden und nicht wirklich wissen, was der andere wirklich wollte. [Also jetzt bitte nicht denken, dass das wirklich so ist. Davon habe ich nämlich keine Ahnung, dies hier ist alles nur erfunden!] Kai stoppte. Er war schon so in eine Wut oder Anstauung seiner Emotionen hineingeraten, er wusste es selber nicht so genau, vielleicht war es auch beides zusammen, als er doch noch realisierte was er da gerade tat. Sofort erschien wieder sein kühler Gesichtsausdruck der nichts von seiner Gefühlswelt durchzulassen schien. Kai senkte seine erhobenen Arme und ging zurück zum Bett, wo er sich tief durchatmend niederließ. *Oh man, so was ist mir noch nie passiert. Was soll denn das alles? ... Ganz ruhig (tiefes Einatmen), ganz ruhig, Kai. Ich muss mich beherrschen! Das darf ich mir nicht noch mal erlauben! Davor hat mich mein Großvater die ganze Zeit gewarnt.* Kim wartete einige Minuten, damit Kai sich innerlich beruhige konnte, jedoch durfte dies nicht vollkommen geschehen, da das ganze sonst keinen Sinn ergeben hätte. Als sie sah, dass Kai nicht mehr ganz so heftig atmete, fing sie wieder an: "Kai, komm mal bitte wieder her." Sie sprach ganz sanft, damit er nicht sofort gereizt wurde. *Was denn nun noch? Reicht es nicht, dass sie mich eben schon zu etwas getrieben, was ich sonst nie mache?* Doch er drehte ihr sein Gesicht zu. Kim sah ihn bittend an. So stand Kai auf und saß gleich darauf gegenüber von ihr. Er blickte sie an. Das Mädchen schob ihm nun die Zettel sowie die Stifte hin. "Was soll ich damit?" "Mal das was du siehst, wenn du an den Tod deiner Eltern denkst... bitte!" Kai sah sie an, als wäre sie vollkommen durchgeknallt. "Das ist nicht dein ernst, oder?" Kim sagte nichts, doch das brauchte sie auch nicht. Zum einen sagte ihr Blick schon alles und zum anderen wusste Kai auch so, dass sie es ernst meinte. "Ne, das kannst du vergessen." Er stand auf und wollte wieder zum Bett gehen. "Kai,... bitte!" "Soll ich dir mal was sagen: Meine Eltern gehen dich einen scheiß Dreck an, weißt du das! Und ich werde hier nicht irgendwelche bescheuerten Psychosachen machen, nur damit du das getan hast, was Mr Dickenson wollte. Was hat er dir gegeben oder versprochen, damit du das tust, na?! Ich brauche niemanden, der mich versucht abzulenken, ich brauche keine Freunde oder sonst was. Ich komme auch ganz gut so zurecht! Mir geht es bestens, hast du gehört, B-E-S-T-E-N-S! Ich habe Dranzer und das genügt!" "Kai,..." "Nichts hier mit 'Kai'! Aber anscheinend hat dich der Tod deiner Freundin nicht wirklich sehr berührt, wenn du schon nach weniger als zwei Jahren darüber hinwegkommen konntest und wieder Spaß am Leben hast! Meine Eltern sind zwar ermordet worden als ich noch ganz klein war, aber ich denke nicht, dass man das so schnell verdauen kann. Dir muss deine Freundin wirklich nicht viel bedeutet haben!" Damit sprang er auf, stieß den Stuhl dabei um und marschierte mit festem Schritt aus dem Zimmer. Kim sah nicht auf. *Verblüffend! Wie ähnlich das bei solchen Gesprächen immer abläuft. Bis jetzt verlief es fast genauso wie bei meiner ersten Sitzung bei Dr. Snellyork, nur das ich nicht ganz so laut war wie Kai, dass liegt aber wohl eher daran, dass er ein Junge ist und somit ein lauteres Organ besitzt.* Das was Kai eben noch zum Schluss gesagt hatte, stimmte nicht. Kim hatte ihre Freundin sehr viel, wirklich sehr viel, zu dem Zeitpunkt sogar fast alles bedeutet, da sie Monate vor dem Zeitpunkt eine schwere Zeit durchmachen musste und ihre Freundin ihr eine sehr große Stütze gewesen war. So hatte sie sogar eine bessere Beziehung zu dieser als zu ihren Eltern aufgebaut. Hätte Kai das zu einem früheren Zeitpunkt zu ihr gesagt, wäre sie wahrscheinlich heulend und rumschreiend zusammengebrochen. Doch nun hatte sie es gelernt ihre Gefühle zu diesem Thema unter Kontrolle zu halten. Sie hatte vor langer Zeit endlich Abschied genommen von ihrer Freundin. Sie hatte es geschafft davon loszukommen und mit Situationen wie dieser klarzukommen. Anfangs musste sie dies noch allein bewältigen, doch dann war Kristin aufgetaucht und hatte sie unterstützt. Aber es war nicht so das Kim ihre Freundin vergessen hatte, um damit fertig zu werden. Nein, sie war immer noch da und Kim erinnerte sich ab und zu gerne an die alten Zeiten mit ihr zurück. Zusammen mit Kristin ging sie auch jedes Jahr zum Geburtstag an eine geheime Stelle, die Kristin vorgeschlagen hatte, damit Kim einen Ort hatte, wo sie hingehen konnte, wenn sie das Bedürfnis verspürte mit ihrer toten Freundin zu reden. Dies kam allerdings sehr selten, ja eigentlich so gut wie nie vor, da sie nun Kristin hatte, eine noch bessere Freundin mit der sie nun alles besprach. Doch sie war froh und hatte so auch eine Art Sicherheit, wenn sie wusste, dass es einen Ort gab, wo sie hinflüchten konnte. Plötzlich hörte sie einen lauten Schrei, der aber so plötzlich wie er gekommen war auch schon wieder verstummt war. Fertig. Hoffe auf kommis. Kapitel 13: K 1: Verlieben,... - Die Wunden fangen an zu heilen --------------------------------------------------------------- Nächster Teil, ist etwas länger geworden. *g* "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Die Wunden fangen an zu heilen Kai war, nachdem er aus dem Zimmer gelaufen war, durch das Wohnzimmer und dann, da ihm nichts besseres eingefallen war, durch die gerade offen stehende Terrassentür auf die Terrasse gelaufen, weiter in den Garten hinein. Er stoppte erst als er am Ende dessen angekommen war unter einem der Bäume, die dort gepflanzt waren. *Wie konnte sie nur so was tun?! Die hat sie doch nicht mehr alle! Das zu malen was ich sehe, wenn ich an den Tod meiner Eltern denke...! Wenn die wüsste WAS ich sehe, würde sie es auch nicht von mir verlangen. Ich werde nie wieder da hoch gehen!* Er konnte sowieso nichts mehr sagen, selbst wenn er gewollt hätte. In seiner Brust verspürte er einen riesigen Druck. Als würde ihm irgend etwas die Luft abschnüren. "AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHH!" Er stieß einen langen, markerschütternden Schrei aus. *Ich hasse sie!* Eine Träne bahnte sich den Weg aus seinen Augen. *Ich hasse sie... *schnief* ich.. hasse.... siiieeee....!* Er konnte sie nicht mehr zurückhalten. Tränen flossen nun in Strömen ungehindert seine Wangen hinab. Langsam rutschte er an dem Baum hinab, seine Hände schrabbten den Baum hinab, mit denen er verzweifelt versuchte irgendwo einen Halt zu finden. Sie brannten, denn die Rinde hatte Schürfwunden auf seinen Handflächen hinterlassen und der Dreck drang in ihn ein. Doch es störte ihn nicht, er merkte es nicht einmal. Der Schmerz seines Herzens war viel größer und ließ jeglichen anderen Schmerz verblassen. Er konnte nicht mehr. Seine so kühle, emotionslose, isolierende, nichts an ihn ranlassende, hart erarbeitete Maske bröckelte von ihm ab. Er wollte es nicht, doch er konnte es auch nicht stoppen. Mit einer Hand versuchte er seine Tränen abzuwischen, doch das half nichts, denn immer mehr und mehr Tränen schossen aus seinen Augen. Als er seine Hand betrachtete sah er, dass sie voller blauer Farbe war. Sein Bemalung, die seine Maske immer verstärkt hatte, war verwischt und schon fast ganz verschwunden, wie er anhand der Menge bemerkte. Da saß er nun, zusammengesunken im dämmernden Abendlicht auf der kalten Erde, unser starker Kai. Kraftlos lag er nun mit dem Rücken an den Baumstamm gelehnt. *Nein, nicht auch das noch. Bitte, bleib bei mir. Großvater, es tut mir leid,... ich habe versagt,... du hast immer gewusst, dass so was kommen würde und hast mich gewarnt,... doch nun ist es passiert,... Großvater, was soll ich bloß tun...?* Kim stand auf, stellte den Stuhl wieder hin und setzte sich, nachdem sie auch die Zettel wieder eingesammelt hatte, die durch den Windstoß, den Kai beim energischen Aufstehen verursacht hatte, vom Tisch geflogen waren. Dann setzte sie sich schließlich wieder auf ihren eigenen Platz und wartete... Kai hatte denselben Fehler wie sie und wohl jeder andere, bei dem das gleiche gemacht wurde, auch. Sie waren fest entschlossen, ja sogar stur dagegen auch nur etwas ihres Inneren preiszugeben und was war letztenendes passiert? Das genaue Gegenteil. Sie hatten in ihrer Wut, ihrer Verzweiflung und dem Drang doch ihre Seele und ihr Herz , ihr ganzes Innere von dieser Last zu befreien, dem Fragenden eben schon viele Dinge, Ursachen ihres Verhaltens und ihrer Gefühle eröffnet. *Ja, ich habe eben viel von Kai erfahren. Ich weiß nun, dass seine Eltern ihm wirklich viel bedeutet haben und ihr Tod ihn sehr berührt hat, ja sogar sein Herz so angegriffen hat, dass er keine andere Möglichkeit mehr sah, als es auszuschalten. Deshalb ist er so kalt, er hat sich in seine Welt verkrochen und will keinen daran teilhaben, was auch verständlich ist. Anscheinend muss es ihm noch schlimmer als mir nach dem Tod meiner Freundin ergangen sein, dass er so etwas tut. Kai scheint tief im Inneren ein sensibler kleiner Junge geblieben zu sein. Er muss seine Eltern sehr geliebt haben und sie wirklich stark vermissen. Ich bewundere ihn, dass er es geschafft so viele Jahre so zu leben. Er muss einen starken Willen haben. Tja, den hatte ich nicht, weshalb ich ja am Ende auch willenlos zu Dr. Snellyork gegangen bin. Dann bin ich ja mal gespannt, wie lange er braucht.* Damit sah sie auf ihre Uhr, es war schon eine viertel Stunde vergangen. Sie faltete ihre Hände auf dem Tisch und stützte ihren Kopf darauf ab. Ihr gingen viele Gedanken durch den Kopf, doch sie wartete... und wartete... Draußen wurde es nun schon ganz dunkel, die Sonne war am Horizont untergegangen und nur noch die Reflexionen der Sonnenstrahlen auf den Wolken erleuchteten die Umgebung. Da nun die Sonne nicht mehr schien und die Luft erwärmte, war es somit auch merklich kühler geworden. Kai zitterte. Wie lange saß er nun schon hier draußen, zusammengekauert an den Stamm gelehnt und dachte nach? Ja, er hatte die ganze Zeit über Kims Worte nachdenken müssen und über das was er gesagt hatte. Es hatte ihn einfach nicht mehr losgelassen. ...anscheinend hat dich der Tod deiner Freundin nicht wirklich sehr berührt, wenn du schon nach weniger als zwei Jahren darüber hinwegkommen konntest und wieder Spaß am Leben hast! Meine Eltern sind zwar ermordet worden als ich noch ganz klein war, aber ich denke nicht, dass man das so schnell verdauen kann. Dir muss deine Freundin wirklich nicht viel bedeutet haben! *Das hätte ich nicht sagen sollen, mit Sicherheit hat sie ihre Freundin vermisst und es schwer ihren Tod zu verkraften. Aber sie war doch auch selber Schuld, sie hat mich schließlich provoziert. Oh man, ich kann ihr doch so nicht wieder unter die Augen treten, wahrscheinlich will sie mich jetzt auch gar nicht bei sich haben. Ich glaube, ich habe sie sehr verletzt...verletzt? Verletzt! Das erste Mal, dass ich merke, dass ich jemanden verletzt habe... toll, das hilft mir jetzt aber auch nicht weiter... es hilft nichts, ich muss mit ihr reden.* Er hatte sich wieder einigermaßen beruhigt und versuchte nun die Spuren seiner Tränen zu beseitigen. So konnte er ihr doch unmöglich unter die Augen treten. Dann dachte sie ja sonst was von ihm. Er versuchte es so gut wie möglich, doch wenn er sein Gesicht verzog merkte er, dass vieles schon getrocknet war, denn sein Gesicht war gespannt. *Da kann ich nur hoffen, sie bemerkt es nicht.* Er stützte sich auf und war gerade erst ein paar Zentimeter vom Boden entfernt, als er vor Schmerzen wieder auf den Boden zurück sank, ja regelrecht fiel. Jetzt erst hatte er die Schmerzen in seinen Händen gemerkt und sah wie rot und entzündet sie schon geworden waren. *Es kommt aber auch alles zusammen.* Da es mit Händeabstützen nicht ging, versuchte er ohne sie auf die Beine zu kommen, was nicht gerade leicht war, da diese noch etwas kraftlos waren. Doch schon bald hatte sich sein kompletter Körper von dieser Art Anfall, wie man es auch nennen konnte, erholt und er konnte sich auf den Rückweg ins Haus machen. Jemand räusperte sich leise. Kim sah auf ihre Uhr und drehte dann ihren Kopf Richtung Tür. Sie sagte nichts, sondern sah Kai nur an. Er sah ziemlich furchtbar aus. Seine Augen waren rot und verquollen, sein Gesicht blau verschmiert, dazu zitterte er ziemlich heftig, obwohl es in ihrem Zimmer gar nicht so kalt war. Doch sie sagte nichts. Kai ging daraufhin ein paar Schritte ins Zimmer. "Tut mir leid." Er sagte nichts weiter und setzte sich stillschweigend an den Tisch, nahm sich ein Blatt Papier und öffnete den Kasten mit den Stiften. Zögernd nahm er einen von ihnen in die Hand. Als er seine Hand um den Stift schloss, zog sich wieder ein breiter Schmerz durch seine ganze Hand. Er zuckte zusammen. Kim hatte dies bemerkt, sagte aber immer noch nichts. Kai fing an zu malen, erst sehr langsam und zittrig, nach einer Weile wurde er aber immer schneller, der Stift in seiner Hand glitt nun regelrecht übers Papier, machte einen Strich nach dem anderen, schließlich ging er über zu einem Strich, der immer wieder kehrt machte und in andere Richtungen verlief. Jetzt schnellte Kais Hand nach vorne, griff mit voller Wucht in den Buntstiftkasten, so dass sich die Stifte auf dem ganzen Tisch verteilten. Kai nahm davon keine Notiz, sondern malte immer mehr, immer schneller und sein Gesichtsausdruck war nun nur noch eine verzerrte Visage in dem dunklen Zimmer. Doch Kai brauchte kein Licht, seine Hand schien genau zu wissen, wo sie hin sollte, auch wenn er fast nichts mehr sah. ZACK! Wieder nahm er eine andere Farbe zur Hand, das Blatt Papier war nun so überfüllt mit Farben, die jedoch alle dieselbe triste, düstere Ausstrahlung besaßen. Doch dieser Stift war anders, vielmehr die Farbe... es war ein leuchtendes, knalliges, in die Auge stechendes... Rot... Klack, Klack, Klack,... immer wieder hämmerte Kai mit diesem Stift auf das Papier. Schließlich herrschte nur noch... Stille. Nichts war mehr zu hören, kein Stiftegerausche über das Papier, rein gar nichts. Das einzige was Kim vernahm war das heftige Atmen ihres Gegenübers. Kai schnaufte, atmete immer wieder stark und tief ein bis er schließlich den Stift zurück legte und das Blatt anhob. Er legte es vor Kim auf den Tisch und stand dann auf. Er bewegte sich aufs Bett zu, doch bevor er dort angelangt war, hörte er Kim das erste Mal wieder etwas sagen. "Du bist noch nicht fertig, Kai..." *Was will sie denn nun noch? Ich hab getan was sie wollte.* "Hier, häng es über deinem Bett auf!" "Wa..." "Mach's einfach!" "Mein Bett ist in den USA!" Er sah sie mit sarkastisch blickenden Augen an. "Du weißt, welches Bett ich meine!" Kim ging nicht auf seine Anspielung ein, sondern blieb hart. Sie hielt ihm etwas hin. Schließlich nahm er es ihr ab und ertastete es als eine Rolle Tesafilm. Dann nahm er auch das Papier vom Tisch und ging wieder auf sein Bett zu. Er verkniff es sich Kim zu widersprechen. Wieder dachte er an das, was er zu ihr gesagt hatte. Er tat besser, was sie ihm sagte, vielleicht konnte er es dadurch etwas wieder gut machen. Ritsch! Kai klebte das Bild, wie ihm geheißen, mit zwei Streifen Tesafilm über sein Bett. Dann ließ er sich erschöpft auf seinem Bett nieder. Nichts war zu hören aus dem Zimmer, kein Mucks ertönte von dort. Da auch Kims Eltern noch nicht wieder von der Arbeit zurück waren, lag das Haus der Familie Harris totenstill da. Schließlich hörte Kai wie sich Kim erhob und auf ihn zuging. Plötzlich legte sich ihm eine Hand auf die Schulter. "Danke... Ich lass dir jetzt Wasser in die Wanne. Du bist ja total durchgefroren." Ohne eine Antwort abzuwarten verschwand sie im Bad und wenig später hörte man auch schon das Rauschen des Wasserhahnes. Nach weiteren Minuten wurde das Licht angeschaltet und Kim stand wieder vor ihm. Kai kniff die Augen zusammen, das plötzliche Licht blendete ihn. Er sah zu Kim, sie lächelte und sah keineswegs verärgert aus, so als wäre nichts passiert. "Steh auf, dann ziehe ich dich aus, damit du ins Bad gehen kannst." Kai riss seine Augen auf und lief rot an. Hatte er eben richtig gehört, sie wollte ihm aus den Sachen helfen, damit er baden konnte. Sie hob eine Hand, doch Kai schlug sie weg. "Geht schon, ich kann mich doch selber ausziehen." Er stand auf und wollte Richtung Bad gehen, doch Kim hielt ihn fest. "Stell dich nicht so an. Du weißt selbst, dass es dir zu große Schmerzen bereiten würde, wenn du dich selbst ausziehst, außerdem soll doch nicht noch mehr Dreck in die Wunden kommen, oder?" Sie sah ihn an. *Also hat sie doch meine Hände gesehen.* Kai ging zur Tür. "Hey..." Kim wollte ihn gerade noch mal zurück rufen, als sie sah was Kai machen wollte. Anscheinend durfte Kim ihn ausziehen, sollte ihn dabei jedoch nicht sehen, denn kurz darauf ging auch schon das Licht wieder aus. Er kam zurück und stellte sich vor sie. *Was hast du zu verbergen? Aber wenn du dich so besser fühlst, ist es mir egal.* Langsam und vorsichtig öffnete sie ihm seine Armschützer [weiß nicht wie ich es sonst nennen soll] und zog sie ab. Sie spürte wie Kai zusammenzuckte als sie ihm das Stück über den Mittelfinger abzog. Dann zog sie ihm sein Muskelshirt und seine Hose aus. "Setz dich hin, damit ich dir die Socken ausziehen kann." Nachdem sie ihm auch diese ausgezogen hatte, stand er wieder auf. Gerade wollte Kim ihm auch helfen seine Boxershorts auszuziehen, das ging Kai dann aber wohl doch zu weit, denn Kim spürte wie ihre ausgestreckte Hand von seiner gehindert wurde dies zu tun. "Schon gut, ich wollte dir nicht zu nahe treten", sagte sie freundlich und ging voraus, um das Wasser abzustellen. Kai folgte ihr in das hell erleuchtete Badezimmer. "Hier sind Handtücher zum abtrocknen. Falls du noch irgendetwas brauchst, ruf mich einfach." Sie verließ das Bad, dämmte vorher aber noch ein wenig das Licht, bevor sie die Tür schloss. Nun konnte Kai sich ohne zu blinzeln seiner Boxershorts entledigen und in die einladende Wanne steigen, aus der warmer Dampf aufstieg. Schließlich ganz nackt setzte er erst einen Fuß in die Wanne, um zu testen wie warm oder kalt das Wasser war. In diesem Fall war es angenehm warmes Wasser, was ja auch durch den aufsteigenden Dampf deutlich war. Aber nicht zu heiß. Nun zog er den anderen Fuß hinterher und blieb erst einmal so in der Wanne stehen, um seine Füße an das für ihn anfangs noch sehr warme Wasser zu gewöhnen. Er war tatsächlich durchgefroren, selbst seine Füße waren eiskalt. Nach einer Weile ließ er sich langsam in das Schaumbad gleiten und genoss sofort die wohlige Wärme, die seinen Körper durchströmte. Das hatte er wirklich gebraucht. Schließlich ließ er auch seine Hände ins Wasser gleiten, zog sie jedoch sofort wieder heraus. Vom Schmerz überwältigt, sog er die Luft scharf zwischen den Zähnen ein, so dass ein leises Zischen entstand. Scheiße, brannte das heftig! Hier im dämmrigen Licht besah er sich selbst einmal seine Handflächen. Sie waren total rot und angeschwollen. Wie hatte er bloß damit malen können. Doch es half nichts, der Dreck musste aus ihm raus und das ging nur, wenn er sie unter Wasser hielt. Er biss seine Zähne zusammen und zog seine Hände mit einem Ruck ins Wasser. Es plätscherte um ihn herum auf und Wasser schwappte über den Wannenrand. Der Schmerz war unbeschreiblich. Anscheinend hatten sich seine Hände schon richtig entzündet. Nach einer Weile öffnete er die zusammengekniffenen Augen, der Schmerz hatte nachgelassen. Wieder besah er sich seine Hände, sie waren noch größer angeschwollen, doch Kai wusste, dass das nicht so schlimm war. Zumindest sah es so aus, als wenn schon weniger Dreck in den Wunden lag. Vorsichtig nahm er einen Finger seiner rechten Hand und wischte leicht auf der linken Handfläche. Das hätte er besser nicht gemacht. Es brannte höllisch. So entschloss er sich, die Hände einfach nur im Wasser ruhen zu lassen und sich zu entspannen und die Wärme zu genießen. Nach einer Stunde war das Wasser so weit abgekühlt, dass Kai schon wieder anfing zu frieren, aber dafür fühlte sich sein Körper richtig durchgewärmt an. Langsam stieg er aus der Wanne und fischte nach einem der Handtücher im Regal, die Kim ihm gezeigt hatte. Er hüllte sich darin ein und blieb erst einmal eine Weile so stehen, damit er sich wieder an die veränderte Temperatur gewöhnte. Jetzt musste er jedoch etwas abkühlen um die gleiche Temperatur, wie das Badezimmer zu bekommen. Dann nahm er sich noch ein weiteres Handtuch, band es sich um die Hüfte und verließ so das Badezimmer. Als er in Kims Zimmer ankam, sah er, dass die schon in einem Pyjama auf ihrem Bett saß. Beim Reinkommen war sie aufgestanden und auf ihn zugegangen. "Geht's dir besser?" "Mh!" "Jetzt müssen wir noch deine Hände verarzten, meinst du nicht?" "Mh!" "Dann komm, die Sachen dafür stehen im Bad." Damit ging sie voran und schon bald saß Kai auf dem Klo [also wenn das zugeklappt ist auf dem Deckel] und Kim nahm allerlei Dinge aus einem Kasten und fing an mit Tupfern auf Kais Händen zu drücken. "Ah, sag mal spinnst du?!" "Tut mir leid, aber anders geht es nicht, aber der Großteil ist auch schon beim Baden raus gegangen. Das ist jetzt hauptsächlich Desinfektionsmittel." Kai sagte nichts mehr, sondern ließ alles über sich ergehen. Nachdem Kim fertig war, nahm sie Verband aus dem Kasten und umwickelte damit Kais wunde Hände. "Morgen können wir die wieder abnehmen. Das ist nur, damit das Desinfektionsmittel ungehindert wirken kann, sich nicht wieder neuer Dreck festsetzt und die Stellen schon verheilen können." Sie gingen beide wieder zurück in ihr Zimmer und Kai musste es erdulden, dass Kim ihm seinen Pyjama anzog, denn seine Hände konnte er durch den Verband nicht bewegen. Schließlich legten sich beide in ihre Betten und das ruhige gleichmäßige Atmen zeigte Kim, dass Kai schon eingeschlafen war. *Kai, was musstest du nur alles erleben?* Mit diesem Gedanken schlief auch Kim ein. Kristin und Ray hatten einen nicht so dramatischen Tag hinter sich. Nach dem Essen waren sie zu dem Tableau gelaufen und hatten ein rasantes Match hingelegt. Sieger war Ray, doch dafür hatte Kristin schon einige Ausreden gefunden: "Erstens hast du ein BitBeast und ich nicht, zweitens spielst du schon viel länger als ich, drittens konntest du auf euren Reisen und den Spielen mit anderen Leuten mehr Erfahrung sammeln als ich, viertens war ich zu voll gefuttert um mich richtig auf das Spiel zu konzentrieren und fünftens bist du doch im Team der Worldchampions!" "Was soll das denn heißen?" "Na, wenn ich gegen dich gewonnen hätte, hättet ihr den Titel doch gar nicht verdient. Deshalb konnte ich ja auch gar nicht gegen dich gewinnen!" Ray hielt lieber seinen Mund bevor Kristin noch auf ihn losging. Dafür zeigte er ihr einige Tricks und so hatten sie letztenendes bis zum Abend geübt und trainiert und Kristin hatte noch einige Runden gegen Ray verloren, doch das störte sie gar nicht, denn sie war noch besser geworden. Sie wusste gar nicht, dass das noch zu steigern ging, aber hier hatte sie bisher auch nicht so viele Erfahrungen sammeln und sich somit auch nicht wirklich messen können. Am Abend war sie aber sehr zufrieden mit sich selbst. "Irgendwann werde ich dich schlagen." "Wenn du meinst." Ray tat überlegen. "Oh, was soll das denn heißen? Glaubst du ich würde dich niemals schlagen? Dann hättest du mir besser nicht die Tricks beibringen sollen." Sie ging auf Ray los, der lachend vor ihr weglief, doch im Laufen war sie eindeutig die bessere und so hatte sie Ray schon bald eingeholt und verpasste ihm eine Kitzelmassage. Als Ray schon fast keine Luft mehr bekam, hatte sie Erbarmen mit ihm. Hungrig geworden, gingen beide anschließend in den Speisesaal und verdrückten beide eine große Portion des Abendmenüs. Tja, Beybladen macht eben hungrig, ob man nun Tyson ist oder nicht. Pappsatt machten sie sich auf in Kristins Zimmer. "Willst du zuerst ins Bad?" "Nein, du kannst ruhig." "Wie gentlemanlike." Damit verließ Kristin ihr Zimmer und machte sich als erstes im Bad fertig. *Was habe ich doch ein Glück mit ihm gehabt. Und ich dachte schon es würde ziemlich langweilig werden, als ich erfahren hatte, dass mein Partner ein Junge ist.* Glücklich über den heutigen Tag, ging sie zurück in ihr Zimmer und teilte Ray mit, dass er nun ins Bad könne. Dieser ging auf den Flur und rannte diesmal nicht wieder los, wie am Morgen, sondern zählte langsam die Zimmertüren ab. *So, die fünfte. Diesmal bin ich bestimmt richtig.* Zur Sicherheit blieb er noch mal vor der Tür stehen und zählte noch einmal. Ja, es war definitiv die fünfte Tür. Er öffnete sie vorsichtig und spähte ins Innere des Raumes. "Was machst du denn hier?" Mit einem Satz und einem Schrei sprang Ray eine halbe Drehung um sich selbst und wäre beinahe hingeflogen. Hinter ihm, nun vor ihm stand ein Mann mit Anzug. Ray atmete heftig. Er hatte beinahe einen Herzinfarkt erlitten. Kristin hatte den Schrei gehört und ihn als Rays identifiziert. Sofort war sie aus dem Zimmer gelaufen, um zu sehen was er hatte. "Hallo, Papa! Was ist denn hier los?" Sie sah den keuchenden Ray an. "Ich glaube, ich habe diesen Jungen hier ganz schön erschreckt. Er hat sich wohl nach hier oben verlaufen." "Quatsch, dass ist Ray." "Ray? Wer soll denn das sein?" "Mann, dass ist doch mein Austauschpartner aus Amerika. Du hast ihn doch gestern Morgen bei Kim gesehen." Jetzt machte es anscheinend Klick bei ihrem Vater. "Oh, das tut mir aber leid, wenn ich dich erschreckt habe, aber ich sehe hier so viele Leute, dass ich dich nicht gleich wiedererkannt habe." Ray hob nur eine Hand und sagte: "Schon Ok." Sein Puls normalisierte sich wieder. "Na dann, ich geh dann mal weiter. Hab's eilig." Mit diesen Worten verschwand Kristins Vater in seinem Zimmer. Kristin sah ihm hinterher und legte dann eine Hand auf Rays Schultern. "Wirklich alles in Ordnung?", fragte sie noch einmal. "Ja, dein Vater hat mich nur zu Tode erschreckt, aber sonst ist nichts." Er grinste. "Dann geht es dir also wirklich gut", stellte Kristin ebenfalls grinsend fest. "Ich warte in meinem Zimmer." "Wo auch sonst?" Schnell verschwand Ray im Badezimmer und schloss die Tür ab, denn Kristin wollte schon wieder auf ihren Partner losgehen. Lachend verschwand sie in ihrem Zimmer. *Was Kim und Kai jetzt wohl machen? Vielleicht liegen sie auch schon im Bett.* Sie hörte wie ihre Tür aufging und Ray das Zimmer betrat. "Bist du schon müde?", fragte sie ihn. "...ne...du?" "Ne, ich auch nicht." Beide lachten los. "Wollen wir noch 'ne Runde UNO spielen?" "Klar, warum nicht." Ray pflanzte sich auf Kristins Bett und diese holte einen Stapel Karten aus ihrer Nachttischschublade. Während sie die Karten verteilte, meinte sie: "Mann ist das toll. Endlich habe ich mal jemanden, mit dem ich mich abends beschäftigen kann. Sonst sitze ich hier immer alleine." "Dafür bin ich doch da." "Mann, verarsch mich nicht immer." Sie schubste ihn nach hinten. Dann fingen sie an zu spielen und aus der einen Runde wurde noch eine und noch eine und wieder eine weitere bis Kristin und Ray kaum noch ihre Augen offen halten konnte. "Uhah", gähnte Kristin und steckte damit Ray an. "Ich glaub, wir sollten jetzt wirklich ins Bett." "Wieso, wir sind doch schon im Bett." Ray grinste sie an. "Haha, du weißt was ich meine. Du in dein Bett. Rutsch rüber. Zu zweit haben wir nicht genug Platz." So rutschte Ray ein Bett weiter, da sie mit Hilfe von Desmond beide Betten zusammengeschoben hatten. Kristin schaltete das Licht aus und wünschte ihrem Partner eine Gute Nacht. Wie fandet ihr's? Hoffe auf Kommis. Kapitel 14: K 1: Verlieben,... - Auf zum Strand ----------------------------------------------- Mh, fällt nichts ein, was ich schreiben könnte. Lest einfach selbst. "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Auf zum Strand Der nächste Morgen verlief bei Ray und Kristin weniger spektakulär, als der vorherige. Ray fand das Bad ohne Probleme und verschlafen hatte er auch nicht. Sie hatten sogar etwas mehr Zeit als sonst und verbrachten diese damit ein Fahrrad aus der hauseigenen Fahrradvermietung für ihn zu suchen. So würden sie die nächsten Tage etwas länger in den warmen Betten bleiben können, da sie mit den Fahrrädern nicht so lange brauchten, wie zu Fuß. Nachdem ein passendes gefunden worden war, holte auch Kristin ihres und zusammen radelten sie Richtung Bushaltestelle. Verschlafen blinzelte Kim um sich. Sie gähnte herzhaft und sah dann hinüber zu Kais Bett. Es stand parallel zu ihrem, allerdings trennte sie ein Zwischenraum von zwei Metern. Sein Gesicht war von ihr weggewandt, so dass sie nicht sehen konnte, ob er schon wach war oder noch schlief. Vorsichtig setzte sie sich in ihrem Bett auf und rief leise seinen Namen. Keine Reaktion. Nochmal, diesmal etwas lauter, nannte sie ihn beim Namen. *Er ist wohl sehr erschöpft, dass er jetzt noch schläft.* Ein Blick auf ihren Wecker zeigte ihr, dass sie ihn aber noch nicht wecken musste. So schlich sie sich aus ihrem Zimmer, um ihn nicht durch laute Geräusche doch noch vorzeitig zu wecken. In der Küche angekommen sah sie schon einen vorbereiteten Frühstückstisch. "Guten Morgen, schon ausgeschlafen?", wurde Kim von ihrem Vater begrüßt , der mit einer Zeitung und einem geschmiertem Toast am Tisch saß. "Ja." Sie ließ sich ebenfalls am Tisch nieder. "Wo ist denn Kai?" "Der schläft noch, aber er muss ja auch noch nicht aufstehen. Ich bin nur leider mal wieder etwas zu früh dran." Ihre Mutter kam mit einem Teller mit frisch getoasteten Toastbroten und stellte sie auf den Tisch. "Na, Finger weg. Erst wenn du angezogen bist gibt's die." Frustriert sah ihre Tochter sie an. Doch die schüttelte nur ihren Kopf und schob den Teller ein wenig weiter weg. Grummelnd stand Kim wieder auf und marschierte ins Badezimmer. *Mist, mein Zeug liegt ja noch im Zimmer.* Sie versuchte so leise wie möglich die Tür zu öffnen, doch schon nach wenigen Schritten spürte sie Blicke auf sich. Kai hatte sich ihr zugewandt und sah sie blinzelnd an. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken. Du musst noch nicht aufstehen. Es ist erst halb sechs." "Na und, das ist doch kein Grund noch länger im Bett zu bleiben. Warum hast du mich nicht geweckt?! Ich bin doch nicht Tyson oder sonst wer, der so lange schlafen muss!" Mit grimmigem Blick war er aufgestanden, hatte sich seine Klamotten geschnappt und stapfte an ihr vorbei ins Badezimmer einige Türe weiter. "Ich dachte nur, wegen..." "Ich bin doch nicht aus Zucker, das ist doch nichts!" Damit war er verschwunden. *Mit ihm hat man es echt nicht leicht. Gestern noch so und heute schon so.* Da Kai ja nun nicht mehr im Zimmer war, konnte sie sich auch dort umziehen. Wenig später kam sie mit Kai die Treppe runter und in die Küche. Kai hatte sich die Verbände abgenommen und nur noch einige Kratzer waren zu erkennen. Nichts ließ ansonsten darauf schließen, was gestern passiert war. Das Desinfektionsmittel hatte wirklich wahre Wunder geleistet. Schweigend setzten sich beide mit an den Tisch und schon wuselte Kims Mutter wieder um Kai herum und fragte, ob er wieder wie immer ein Glas Milch wollte. Er nickte nur und nahm sich ebenfalls einige Toasts. Als er sein Glas Milch anhob, bemerkte er wie Kim ihn beobachtete. Er grinste sie an und Kim war es peinlich, dass er mitbekommen hatte, dass sie ihn angestarrt hatte. "War noch etwas gestern abend", fragte Mr Harris und blickte von seiner Zeitung auf. "Nein", sagte Kim und biss in ihr Toast. Kai warf ihr einen dankenden Blick zu. Er war froh, dass sie nichts erwähnte und auch den Rest der Zeit wurde nichts dergleichen angesprochen. *Wenn es Kai wieder gut geht, braucht besser keiner zu wissen, was war.* Um zehn vor sieben machten sie sich fertig und verließen schon bald darauf das Haus. Im Bus trafen sie auf die anderen beiden und niemand schien etwas zu bemerken. Zumindest nichts von dem mit seinen Händen, denn in der dritten Stunde landete bei Kim ein Zettel, und als sie Lucie, von der sie den Zettel bekommen hatte, fragend ansah, nickte diese nur mit dem Kopf einen Platz nach vorne. *Von Kristin also. Hat sie etwa doch was gemerkt.* Hastig entfaltete sie das zerknüllte Stückchen Papier. Darauf stand nicht viel, nur: >Was ist mit Kai los? Er sagt ja noch weniger als sowieso schon. Habt ihr euch gestritten?< Kim musste grinsen. *Puh, hat sie es doch nicht mitbekommen. Zum Glück sind die Kratzer auf seiner Handinnenfläche.* Sie atmete erleichtert auf, vergewisserte sich, dass sie der Lehrer nicht ansah, was schon des öfteren passiert war und peinliche Aktionen mit sich gebracht hatte. Doch im Moment war Mr MacAteer, ihr Mathelehrer, damit beschäftigt den Jungs in der letzten Reihe zum hundertsten Mal den Satz des Pythagoras zu erklären. Kim hatte also nichts zu befürchten, das konnte noch eine Weile dauern, aber behalten würden es die Jungs dann trotzdem nicht. Sie und Kristin verstanden nicht, wie man so eine leichte Formel immer vergessen bzw. noch nicht einmal verstehen konnte. Sie wollten gar nicht daran denken, wie es in ein paar Jahren mit denen sein würde, wenn sie noch mehr dieser Dinge gelernt hatte. Sie mochten ja in vielen Fächern gut sein, doch Mathe war mit Sicherheit keines davon. Sie war nun fertig und zerknüllte das Papier wieder und tickte Lucie neben sich an, damit sie es weiter reichte. Kristin hatte sich die ganze Zeit nicht einmal umgedreht, damit der Lehrer nicht doch noch einen Verdacht schöpfte, las nun aber gespannt die Antwort: >Alles in Ordnung, er scheint nur ein wenig schlecht geschlafen zu haben, das ist alles.< Sie drehte sich nun doch zu Kim um und sah sie fragend an. Kim nickte nur und Kristin drehte sich wieder nach vorne. Damit schien die Sache erledigt zu sein. Die letzte Stunde war für heute vorbei und Kim und Kristin beeilten sich aus der Klasse zu kommen. Die Mitschüler hatten sich zwar wieder einigermaßen normalisiert, was die Fragerei betraf, doch einige konnten es einfach nicht lassen sie jeden Tag wieder damit zu nerven. Unten in der Eingangshalle trafen sie Ray und Kai. Sie hatten abgemacht, dass sie sich immer dort treffen wollten, sollten sie die letzte Stunde nicht gemeinsam verbringen. "Na, alles überstanden?", fragte Ray gutgelaunt. Sie nickten nur und gingen dann zusammen aus dem Gebäude. "Ich habe gehört, du hast nicht so gut geschlafen, Kai." Kristin ging neben Kai und sah ihn an. Kai sah sie verwundert an und blickte dann verwirrt zu Kim. Die hob nur die Schultern und ihr Blick sagte >was hätte ich denn sonst sagen sollen?< Naja, immer noch besser als wenn sie die Wahrheit wusste. "Mh", machte er nur. Sofort kam Ray an. "Du hast schlecht geschlafen? Das hast du mir ja gar nicht erzählt. Warum denn?" Ray sah besorgt aus. "Ist doch egal." Damit war für Kai Ende der Diskussion. "Wir sollten jetzt mal schnell klären, was wir alles zum Schwimmen mitnehmen wollen oder müssen", fing Kristin als erste wieder an. Sie gingen nun alle nebeneinander die Straße zur Haltestelle entlang. "Macht doch schon mal Vorschläge. Ich notiere dann noch mal alles im Bus." "Also auf alle Fälle brauchen wir Sitz- oder Liegegelegenheiten. Wollen wir unsere Handtücher dafür benutzen oder besser Decken nehmen. Wo es doch jetzt schon Herbst ist?" "Also bei dem Sonnenschein ist der Sand eigentlich noch recht warm tagsüber, aber abends wird es schon etwas kühler. Dann müssten wir schon jetzt entscheiden wie lange wir vorhaben zu bleiben." Beide blickten die Jungs an. "Also von mir aus können wir bis heute abend bleiben und falls wir doch keine Lust mehr haben, gehen wir einfach zu dir, Kristin." "Klar, können wir machen." "Bist du auch damit einverstanden, Kai?", fragte Kim den Grauhaarigen. Dieser antwortete wieder nur mit einem "Mh". *Also, wenn du dich so verhältst, ist es doch kein Wunder, dass die anderen merken, dass etwas nicht stimmt.* Kim schüttelte verständnislos den Kopf. "Doch nicht?" Ray war verwirrt, als sie Kims Kopfschütteln bemerkte. "Hä... doch, es ist nichts." Der Bus kam und Kristin hatte einen Zettel für Kim und Kai geschrieben. Ihre Sachen wollte sie sich merken. "Also dann, bis nachher. Wir kommen dann erst mal zu dir. Ok?" "Geht klar." Der Bus war gehalten und die vier gingen wieder ihre eigenen Wege. "Wo bleiben die denn nur? Wir waren doch gleich nach dem Mittag verabredet. Ich glaube, wir sollten besser mal hochfahren." Kim schritt voran zu den Fahrstühlen. "Da kommt ja auch gerade einer runter, das trifft sich ja super." Kai stand hinter ihr und trug die Tasche. Das hatte Kim erst gar nicht gefallen wegen seiner Hände, doch Kais wütendem Blick wollte sie lieber nicht widersprechen. "Kommst du, er ist da." Sie stürmte los und konnte aber nicht mehr rechtzeitig abstoppen. Der Boden war gerade frisch geputzt und deshalb spiegelglatt. Die Türen öffneten sich und schon war es passiert [was konnte jetzt auch anderes kommen], mit einem Rums war sie in die Person, die ganz vorne stand, hinein gelaufen. "Ah!" Kim erschrak sich zu Tode als sich plötzlich zwei Arme um sie schlossen. Sie blickte auf, um zu sehen in wen sie rein gelaufen war. Ein ebenso erschrockenes Gesicht sah auf sie hinab, machte aber schon einem breiten Grinsen Platz, als es erkannte wen er da in Armen hielt. Es war... Ray. Kim lief rot an und stolperte einige Schritte rückwärts. "Tut mir leid." "Ach was, ist schon gut. Ich wusste nur nicht, dass du uns so vermisst hast und uns so stürmisch begrüßen würdest." Ray lachte und neben ihn trat nun Kristin, die ebenfalls eine Tasche trug. "Das du gleich so ran gehst, hätte ich ja nicht erwartet." "Haha, dass war doch nicht mit Absicht. Daran ist nur euer Boden schuld." "Ach, soll es hier etwa dreckig sein, nur damit du nicht in den Fahrstuhl fliegst. Ich dachte, dass du langsam diesen Fehler nicht mehr machen würdest. Ist doch nicht das erste Mal, dass dir das passiert. Hast Glück, dass es diesmal nur Ray war. Erinnerst du dich noch an das letzte Mal, wo du so 'nen fetten Typen voll über den Haufen gerannt hast?" "Erinnere mich bloß nicht daran!" Sie drehte sich um und ging schnell zum Ausgang zur Gartenterrasse. Kai, Ray und Kristin folgten ihr. Draußen angekommen marschierte Kim gleich weiter zum Strand. Als auch die anderen drei dort angekommen waren, hatte Kim sich schon einen Platz ausgesucht und sich dort breit gemacht. Sie saß auf der Decke und sah sie ungeduldig an. "Man, seit ihr hierher gekrochen, oder was?" "Kann doch nicht jeder so schnell sein wie du", meinte Kristin nur. "Außerdem haben wir doch den ganzen Tag Zeit." Doch Kim war schon dabei sich ihrer Kleidung zu entledigen und stand schwimmbereit vor ihnen. "Kommt ihr?" Sie konnte es nicht mehr erwarten ins Wasser zu kommen. "Sorry, da müssen Ray und ich passen. Wir waren gerade erst fertig mit Essen. Ihr müsst euch noch ein wenig ohne uns vergnügen." "Oh man! Na gut, kommst du dann wenigstens schon, Kai?" "Ich möchte mich lieber noch ein wenig ausruhen. Du weißt doch, ich habe doch heute nicht so gut geschlafen", fügte er mit einem Grinsen an. Er wusste genauso wie Kim, dass das nicht stimmte, doch jetzt konnte sie nichts dagegen sagen. Mit einem beleidigtem und säuerlichem Gesicht drehte sich Kim um und sie hörten nur noch wie sie etwas von "Macht doch was ihr wollt!" grummelte. Sie schnappte sich noch schnell ihre Luftmatratze und machte sich dann auf in die Fluten. "Hast du dich schon fertig eingecremt, Ray?" Kristin hatte gerade die Sonnencreme ausgepackt und hielt sie ihm nun unter die Nase. Ray nickte nur und Kai sah sie stirnrunzelnd an. "Was?", fragte Kristin daraufhin. "Hier am Wasser muss man sich auch noch jetzt im frühen Herbst eincremen. Es ist zwar ab und zu schon recht kalt, aber bei so einem warmen Wetter kannst du dir schnell einen Sonnenbrand holen, gerade weil man denkt, die Sonne wäre nicht mehr so stark. Hier willst du?" Nun hielt sie Kai die Creme hin. Dieser nahm sie und fing an sich an Armen, Beinen und Bauch einzucremen. "Gib mal die Decke, solange ich nicht ins Wasser kann, kann ich mich doch noch sonnen. Es ist genauso warm wie im Frühling." Er ergriff die Decke und breitete sie aus. Anschließend fing er an sich auszuziehen. Die Badeshorts hatte er schon untergezogen und konnte sich so ohne ein weiteres umziehen hinlegen. Kai hatte bemerkt wie Kristin ihn dabei beobachtet hatte. Auch sie fing nun an ihre Klamotten beiseite zu legen. *Wow, sie sieht richtig süß aus, wie sie da so sitzt nur in ihrem Bikini. Oh Gott, was denke ich denn hier?* Schnell blickte er weg und tat so als würde er übers Meer schauen. Kristin band sich unterdessen einen Zopf, damit ihre Haare aus ihrem Gesicht blieben. Dann legte sie sich neben Ray auf die Decke, schaute noch einmal auf die Uhr, wie lange sie noch warten mussten und schloss dann ihre Augen. Kai saß nun als einziger auf Kims Decke. *Was mache ich denn jetzt? Kim liegt im Wasser auf der Matratze, Ray und Kristin auf ihrer Decke und ich...? Man ist das warm. Ray hat wirklich recht, es ist so warm wie im Frühling. In diesen Klamotten kommt es mir sogar vor wie Sommer.* Auch er legte sich nur noch in Badeshorts [heißt das eigentlich so?] auf die Decke. Er breitete sich aus, da er ja die ganze für sich hatte, im Moment jedenfalls. Und? Gut? Schlecht? Schreibt es mir. Bitte. Kapitel 15: K 1: Verlieben,... - Gefährliches Spiel? ---------------------------------------------------- Man, ich schreib, dass Kai seine Hände verletzt und nun passiert mir dasselbe. Hab 'nen mega Sturz vom Roller überlebt. Tja, so müsst ihr weiterhin meiner ff folgen *g*. Tut aber mächtig weh, mit den Händen zu schreiben, sind nämlich ebenfalls total entzündet und ich spür fast nichts mehr. Aber wen interessiert's! "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Gefährliches Spiel? "Ich muss ins Wasser!", jammerte Ray. Auf seinem Körper glitzerten Schweißperlen. Kristin öffnete ihre Augen, auch sie schwitzte in der Sonne. Ein Blick auf ihre Uhr zeigte, dass sie nun ins Wasser konnten. "Komm, gehen wir, bevor wir noch anfangen zu verbrennen!" Sie stand auf und drehte sich zu Kai. *Oh!* Sie betrachtete Kais Körper während dieser seine Augen geschlossen hatte. *Was für ein muskulöser Körper. Und das schon in seinem Alter. Sieht der gut aus. So was bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Allerdings scheint er ihn nicht oft zu zeigen. Er ist nicht gerade sehr braun gebrannt. Wie ein Engel liegt er da. So friedlich. Man könnte meinen da liegt jemand anderes. Kaum vorstellbar, dass das unser kühle Kai ist. Oh man, ich sollte ihn lieber nicht so anstarren.* "Kai, kommst du mit?", fragte sie ihn schnell. Kai öffnete seine Augen. *Man sieht das süß aus. Wie ein kleiner Junge.* Nun sah er ihr genau in die Augen. *Ich könnte glatt dahin schmelzen, was für rehbraune Augen, es scheint als würde es dahinter unendlich weitergehen.* "Was guckst du denn so?" *Oh scheiße, jetzt reiß dich zusammen.* "Was meinst du?", sie setzte schnell einen ernsten Blick auf. "Du hast geguckt, als würdest du träumen", er antwortete mit seiner gewohnten kühlen Stimme. *Das kann ja auch nicht wahr sein. Ich glaube wirklich ich träume. Ich kann doch nur träumen.* "Nein, aber kommst du nun mit?" "Genau, Kai, ich will endlich ins Wasser!" Ray mischte sich ungeduldig ein. "Dann geh doch, ich bleib hier noch etwas liegen." "Wie du meinst, wer nicht will, der hat selbst schuld. Wir gehen jetzt jedenfalls, oder?" Ray sah Kristin an. "Klar." Beide liefen los. "Hey, Ray, Kim liegt da doch gerade so friedlich. Wollen wir sie nicht ins Wasser werfen. So faul nur auf den Wellen rum zu treiben geht doch nicht." Rays Grinsen zeigte ihr, dass er mit dem Vorschlag einverstanden war. Sie pirschten sich leise an Kim heran, immer darauf bedacht nicht allzu viele Planschgeräusche zu machen. Doch die Mühe hätten sie sich auch sparen können, weil sie ja nicht die einzigsten am Strand waren, die eine Abkühlung suchten. Kim dümpelte immer noch vor sich hin, den einen Arm im Wasser baumelnd. "Ah!" Etwas zog an genau diesem mit voller Wucht, doch alles Festhalten und Gleichgewicht suchen half nichts. Mit einem Klatsch war sie im Wasser gelandet. Sie sah sich wütend nach den Übeltätern um. Niemand in ihrer Nähe. Doch dann stiegen auf einmal Blasen einen Meter von ihr entfernt auf. *Tja, ich würde mal sagen, ihr habt euch verraten.* Sie stieg wieder auf ihre Luftmatratze und war mit einem Zug an der Stelle angelangt, an der sie die Blasen gesehen hatte. Sie tauchte einen Arm ins Wasser und packte zu. *So, jetzt hab ich euch.* Doch mit einem Entsetzen stellte sie fest, dass das gar nicht Ray oder Kristin waren. Sie hielt einen strampelnden Jungen am Arm fest. Wie sich herausstellte hatte dieser an dieser Stelle geschnorchelt und gerade aus dem Schnorchel ausgeatmet, als eine Welle über diesen überschwappte, daher die Blasen. Mit hochrotem Kopf und einer stammelnden Entschuldigung ließ sie den Jungen wieder los, der daraufhin verstört zurück zu seinem Platz schwamm. Auf einmal hörte Kim ein Kichern hinter sich. *Oh man, wie peinlich, hat das jetzt etwa auch noch jemand mitbekommen.* Sie wollte sich lieber nicht umdrehen, sondern marschierte aus dem Wasser. Als sie jedoch hochsah, um den Platz der vier ins Visier zu nehmen, weiteten sich ihre Augen. Da lag ja nur noch... Kai. *Also doch.* Mit einem grimmigem Blick drehte sie sich um und... da standen sie, mit vor den Mund gepressten Händen. Ray und Kristin konnten nicht mehr, ihre Bäuche taten schon weh vom zurückhaltenden Lachen. "Na warte, dass gibt Racheee!" Das letzte Wort hatte sie in deren Richtung geschrien. Die beiden erstarrten für einen Moment zu Stein, als sie Kim dann aber auf sich zulaufen sahen, fingen sie wieder an zu lachen und liefen schreiend vor ihr davon. Kai war es indessen allmählich doch zu warm in der Sonne geworden und so beschloss er den anderen zu folgen. Er schirmte seine Augen mit einer Hand ab und suchte das Meer nach den dreien ab. Er entdeckte das Trio ziemlich weit draußen auf dem Meer. Wie es schien, hatten sie sehr viel Spaß und das Wasser stob nur so zu allen Seiten. Kai sah, dass sie die Luftmatratze am Strand liegen lassen hatten. *Die scheinen ja wirklich andere Sorgen zu haben, als dass die vielleicht geklaut werden könnte. Naja, so komme ich wenigstens schneller zu ihnen.* Er ging aufs Wasser zu und stellte sich in die heran rollenden Wellen. Dann bückte er sich, um die Matte aufzuheben und blieb aber noch etwas unschlüssig stehen. *Soll ich wirklich zu ihnen paddeln und bei dem Kinderkram mitmachen? Was sinnvolles scheinen die ja nicht zu tun. Sieht sogar fast schlimmer aus als bei den anderen hier. Man, wir sind doch keine Kinder mehr, da kann man sich doch ein bisschen mehr seinem Alter entsprechend benehmen. Was soll's? Ich bin schließlich bei Kim gelandet und sollte sie nicht zu sehr enttäuschen, und manchmal kann sie ja auch ernsthafter sein. Vielleicht sind solche Austicker bei den Briten ja normal? Ich muss ja nicht unbedingt bei ihnen mitmachen, ich kann ihnen ja auch nur zugucken.* Kai schritt ins Meer, legte sich nach wenigen Metern auf die Matte und fing an mit den Armen im Wasser zu paddeln. "Hey, ich hab 'ne Idee", Kim atmete heftig, denn es war ganz schon anstrengend die beiden im Wasser zu jagen, vor allem, wenn man dies auch noch an einer Stelle tat, wo man nicht mal mehr mit den Füßen ankam. Nun stoppten auch Ray und Kristin. Immer wegzuschwimmen war nicht sehr viel leichter gewesen und strengte genauso an. "Was denn?" "Wie wäre es, wenn wir zur Erholung mal eine Pause bei der Verfolgungsjagd einlegen würden und Ray testen?" "Häh, was soll das denn heißen? Du willst dich doch nur drücken, weil du schon aus der Puste bist und keine Lust mehr hast uns zu jagen." "Du bist doch genauso geschafft, außerdem ist das keine schlechte Idee. Wenn wir schon mal hier sind, sollten wir es auch gleich ausnutzen. Ich mein, wer garantiert uns denn, das wir noch mal baden gehen." "Also ich werde hier mit Sicherheit noch mal 'ne Abkühlung suchen." Ray sah Kristin an. "Na und, wer sagt denn, dass ich das auch mache." "Wenn du nicht freiwillig mit mir baden gehst, habe ich da schon so meine Mittel..." Ray grinste und ließ seine Finger knacken. "Trotzdem, Ray, bitte tu uns doch den gefallen, dauert auch echt nicht lange." Kim setzte ihren gefürchteten Hundeblick auf. "Wenn mir einer überhaupt erst mal verraten würde, um was es denn konkret geht, könnte ich es mir ja mal überlegen..." "Ganz einfach, Wetttauchen!" "Wetttauchen? Das ist alles?" "Ja, ganz einfach, ich habe doch gesagt nichts spektakuläres, aber wir machen es jedes Jahr, das ist wirklich lustig. Und wer verliert lädt den anderen zum Essen ein. Nur dass es bis jetzt eigentlich immer ich war, die Kristin einladen musste." "Hey, ich habe dir nach dem zweiten mal angeboten, dass ich es bezahle, aber du wolltest doch nicht." "Ich habe verloren, also lade ich dich ein. So war es abgemacht. Dann muss ich eben besser werden. Also, Ray, was ist? Machst du mit?" "Klar, warum nicht, dann solltet ihr aber schon mal das Portemonnaie zücken, denn verlieren werdet mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit ihr." "Da sei dir mal nicht so sicher." Kim warf Kristin einen Blick zu. "Ray, zählst du?" "Wieso ich? Warum zählt ihr nicht?" "Ich zähle nie!" Das war Kristins einziger Kommentar dazu. "Und wo du hier bist, muss ich es doch auch nicht tun, oder?" Kim setzte wieder ihren Hundeblick auf. "Schon gut, schon gut! Ich mach's ja. Wir sollten nämlich besser sofort anfangen, auf der Stelle zu schwimmen ist nämlich auch nicht sehr erholsam. Gibt es sonst noch irgendwelche Regeln?" Er blickte in die Runde. "Nein, nur eine: Wer am längsten unter Wasser bleibt gewinnt!" "Seid ihr bereit? Drei, zwei, eins..." Er holte Luft und alle tauchten unter. Unter Wasser war es sehr unruhig, immer wieder zogen einen die ströme mit und man konnte sich nur schwer auf der Stelle halten. So erging es jedenfalls Ray. Er wollte die Augen öffnen, um zu sehen wie es den anderen erging, schloss diese aber sofort wieder. *Man, das brennt ja wie Sau in den Augen. Naja, noch habe ich genug Luft und das wird wohl auch noch eine Weile dauern bis die mich wieder an der Oberfläche sehen. Ich hoffe nur, ich treibe nicht zu weit von ihnen weg.* Während er so im Wasser hin und her schaukelte, dachte er über die vergangenen Tage nach. Er hatte zwar nicht gefürchtet, dass es in England grausam werden würde, doch einige Bedenken waren doch schon da gewesen. Die sich aber schnell durch seine freundliche, lockere und einnehmende Art verflüchtigt hatten. *Ich freue mich schon auf unseren ersten Ausflug. Wenn ich mich nicht täusche, sollte das sogar der größte sein, mit Übernachtung und so. Wahrscheinlich wollen Mr Dickenson und Mr Skesteau damit bezwecken, dass wir uns noch besser und schneller kennenlernen. Uh, langsam wird die Luft doch etwas knapp. Aber so schnell gebe ich nicht auf.* Ray spürte wie sein Kopf langsam immer heißer wurde und ihm das Blut in den Schläfen pochte. Sein Herz fing an schneller zu schlagen und dann... hatte er nur noch einen Gedanken: Luft... ich muss an die Oberfläche. Mit einem Keuchen durchbrach er den Wasserspiegel. "Seht ihr, ich hab doch gesagt ich..." *Wo sind die denn? Ich bin doch nicht etwa...* Da hörte er wie jemand hinter ihm auftauchte. "Ah, Ray, du bist ja auch schon wieder aufgetaucht. Ich dachte schon, ich wäre wieder die erste. Meintest du nicht, du würdest es am längsten schaffen?" Sie wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. Ray sagte nichts, sondern druckste nur etwas herum. "Da haben wir wohl was gemeinsam", stellte Kim fest. Als sie sah wie erstaunt und rot Ray dreinsah, fügte sie noch an: "Hey, ist doch nicht so schlimm. Wir wussten sowieso, dass du nicht am längsten durchhalten würdest." Rays Augen weiteten sich noch weiter, als er das hörte. "Ja, selbst wenn du noch länger durchgehalten hättest, wärst du mit größter Wahrscheinlichkeit nicht an Kristins Zeit ran gekommen. Sie ist zwar nicht hier, aber dennoch am Meer aufgewachsen und hat somit die beste Kondition von uns allen..." Kai war schon fast bei den dreien angelangt, als er wieder hochsah, um zu sehen, ob er noch auf sie zusteuerte. Ja, Kim und Ray waren gerade vor ihm und schienen sich zu unterhalten. *Dann bin ich zum Glück nicht abgetrieben... Moment mal, Kim und Ray unterhalten sich, aber... was ist mit Kristin? Sie wird doch nicht...* Er paddelte schneller und die Matte schoss nur so über die Wellen. Schon war er bei den beiden anderen angekommen. Ganz außer Atem fragte er: "Wo ist Kristin?" Seine schlimmsten Befürchtungen schienen sich zu erfüllen, als er Kims Finger folgte, der nach unten zeigte. Genau ins Wasser! Unters Wasser! "Und ihr schwimmt hier nur und unterhaltet euch?!", seine Stimme hatte einen merkwürdig hohen Ton angenommen. Mit einem Sprung war er von der Matte ins Meer gehechtet. "Aber...", doch weiter kam Kim nicht, denn Kai war schon verschwunden. Sag lieber nichts weiter *g*. Kapitel 16: K 1: Verlieben,... - Das Unglück -------------------------------------------- Nur wen's interessiert: Meinen Händen geht es schon ein wenig besser, zumindest meiner rechten, das ist ja die hauptsache, aber mein Knie tut immer noch saumäßig weh. Kann es weder strecken noch biegen. Sitzen ist somit der Hammer. Hier nun der schon... mh... 16. Teil. Man, wird ja langsam ziemlich lang, aber ein Ende ist noch nicht in Sicht. Hab schon alles im Kopf, muss nur noch tippen. "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Das Unglück *Also noch habe ich keine Probleme, was die anderen wohl machen? Kim müsste schon aufgetaucht sein und Ray? Bin ja mal gespannt wie lange er es aushält. Zu blöd, dass ich im Salzwasser meine Augen nicht öffnen kann. Na, wenigstens weiß ich so in etwas wo er unter Wasser sein müsste.* Kristin hatte sich eine ganz eigene Art angewöhnt, damit sie nicht unter Wasser hemmungslos von diesem hin und her gezogen wurde. Sie holte tief Luft, stieß aber etwa die Hälfte dieser beim eintauchen ins Wasser und absenken auf den Grund wieder aus. So hatte sie nicht zu viel Luft in ihren Lungen und wurde nicht wieder automatisch an die Oberfläche befördert. Sie saß auf dem Boden und gegen die Ströme, die am Grund herrschten, hielt sie sich einfach an dem bisschen Gras, dass hier an manchen Stellen wuchs. Die perfekte Situation um lange unter Wasser verharren zu können. Dadurch, dass sie nun auch nicht durchs Wasser gewirbelt wurde, konnte sie ihren Puls auch soweit runterschrauben, dass er nur noch so schnell ging, wie im Schlaf. Das machte auch die Hälfte ausgestoßener Luft wieder wett, denn so benötigte sie auch nicht so viel Sauerstoff wie die anderen. Das war eigentlich schon ihr ganzes Geheimnis, weshalb sie so lange ohne Luft auskommen könnte. Hätten die anderen davon gewusst, hätten sie es vielleicht genauso lang ausgehalten, doch Kristin hütete dieses Geheimnis wie einen Schatz. Nicht mal Kim hatte sie davon erzählt, aber so kam sie wenigstens einmal im Jahr zu einer Einladung zum Essen mit ihrer Freundin und konnte viel Spaß dabei haben. *Tut mir ja leid für Kim, dass sie heute zwei Leuten das Essen bezahlen muss, aber wenigstens ist es ja nicht Tyson. Den würde ja sogar ich ungern auf einen kleinen Snack einladen, weil das bei ihm schon wie in ein Luxusmittagessen für uns ausarten würde.* Sie musste innerlich kichern. Hörte aber schnell auf, da sie so unnötig Sauerstoff verbrauchte. Sie hatte sich gerade beruhigt und konzentrierte sich wieder auf ihren Puls, als dieser schon drohte auszusetzen. Plötzlich spürte sie wie sich etwas um ihre Hüften schlang. Erst hielt sie es für Seegras, dass sie umspielte, doch dann wurde der Griff fester. Was war das bloß? Es versetzte ihr einen Stich in der Magengegend als sich auch schon etwas zweites an der anderen Hüftseite festklammerte. Sie schüttelte sich. Normalerweise hatte sie vor nichts, was sich im Meer befand Angst, außer natürlich vor Haien und dergleichen, aber die gab es hier ja nicht. Doch langsam machten ihr diese Dinger, was immer sie auch waren, Angst. Weshalb ließen sie nicht los und vor allem, was war das denn nun? Fische konnten es unmöglich sein. Es fühlte sich nicht schuppig oder glitschig an... nein, es fühlte sich richtig menschlich an... das musste Haut sein, definitiv! Ja, das waren eindeutig zwei Hände, die an ihr zerrten! Nun spürte sie auch einen Arm, der an ihrem entlangstriff. *Was soll das denn? Will etwa einer von denen schummeln, indem er oder sie mich hochzieht? Das könnte euch so passen! Schummeln ist nicht, das ist ein faires Spiel und wenn ihr keine Lust habt, mir einen auszugeben, dann hättet ihr ja nicht mitmachen müssen.* Sie krallte sich noch fester an das Seegras, entschlossen sich nicht vom Fleck bewegen zu lassen. Schon hatten sich die Hände auch wieder von ihr gelöst und Kristin dachte, dass wer immer es auch gewesen war, nun wusste, dass sie nicht aufgeben würde. Da sie nichts sehen konnte, lauschte sie angestrengt. Sie konnte hören wie es an der Wasseroberfläche plätscherte. Anscheinend war derjenige wieder aufgetaucht. Durch diese Aktion hatte Kristin dennoch viel an Sauerstoff verloren, dadurch dass sie sich so viel bewegen musste. Sie beruhigte ihren Puls und presste die Zähne aufeinander. Durch eine Strömung hinter ihr erkannte sie, dass sich wieder jemand von hinten näherte. *Da ist ja jemand sehr hartnäckig. Also Kim kann das doch nicht sein. So was hat sie noch nie gemacht.* Schon wieder schoss ein Gefühl durch ihren Körper. Sie war zwar darauf gefasst, dass jemand kam, doch wie sich die Hände wieder behutsam und sanft aber dennoch bestimmt und hektisch um ihre Hüften schlossen, ließ einen elektrisierendes ihren Körper durchschießen und sie zusammenzucken. *Was ist denn das?* So etwas hatte sie noch nie gespürt. Wieder zerrten die Hände an ihr und sie spürte wie sich jemand hinter ihr nieder ließ. Sie spürte die Wärmeabsonderung eines Körpers hinter ihr. Es war ein seltsames Gefühl. Nun wurde es ihr aber zu bunt und da ihr die Luft langsam aber stetig ausging, wollte sie jetzt früher als geplant an die Oberfläche schwimmen. Sie stieß sich vom Untergrund ab, und schoss regelrecht nach oben. Dies kam dadurch, dass dieser jemand hinter ihr sie ebenfalls nach oben zu ziehen schien. Doch dann stieß sie mit ihrem Kopf mit voller Wucht gegen etwas. Benommen flog sie wieder gen Untergrund. Sie hatte fürchterliche Kopfschmerzen und hielt sich ihren Kopf. *Man, was ist hier heute bloß los?* Doch viel Zeit zum überlegen hatte sie nicht, die Luft wurde immer knapper. Sie musste an die Oberfläche, alles andere war nun zweitrangig. Wieder stieß sie sich vom sandigen Boden ab. Die fremden Händen waren mittlerweile abgerutscht und verliehen ihr somit keinen zusätzlichen Schwung. Sie musste doch längst an der Oberfläche angekommen sein? Da spürte sie einen heftigen Tritt in der Seite. Ein kräftiger Fußtritt schleuderte sie wieder zur Seite. Sie hielt sich vor Schmerz ihre Seite und strampelte nun mit den Beinen, um hoch zu kommen. Sie brauchte Luft! Schnellstens! *Verdammt, wieso kann ich bloß nichts sehen unter Wasser. Es hilft nichts, ich weiß ja nicht mal mehr wo oben und wo unten ist...* Mit einem Ruck riss sie ihre Augen auf. Gerade noch konnte sie etwas verschwommenes hellbraunes auf sich zu rasen sehen, schon hatte es sie mitten ins Gesicht getroffen. *Das war's. Ich kann nicht mehr.* Sie hatte nur noch einen Gedanken: Luft! Doch jeder weitere Versuch scheiterte. Ihre Muskeln spielten nicht mehr mit. Sie hatten keinen Sauerstoff, den sie in Kraft umsetzen konnten. So trieb sie hilflos im unendlichen Gewässer, das sich Meer nannte umher. Ihr wurde schwarz vor Augen, wenn man das mal so sagen konnte, da sie mit geschlossenen Augen ja sowieso nur schwarz sah. Nachdem Kai unter Wasser getaucht war, hatten sich Ray und Kim nur fragende Blicke zugeworfen. Was hatte Kai vor? Sie beschlossen abzuwarten. Nach einer kleinen Ewigkeit tauchte Kais Kopf neben ihnen auf und gerade wollten Kim und Ray ihn fragen, was das zu bedeuten hatte, da war er auch schon wieder verschwunden. "Ich hol ihn wieder hoch", sagte Ray entschlossen zu Kim, "ich glaube er will Kristin wieder hoch holen. Ich habe die Befürchtung, er glaubt, sie käme von allein nicht wieder hoch." Damit holte auch er tief Luft und schon war Kim die einzigste, die über dem Meeresspiegel zu sehen war. Sie beschloss sich etwas von dem Geschehen abzusondern, damit sie keinem in die Quere kam. Sie musste lachen. Sie wusste ja nicht was sich wirklich ernsthaftes dort unten abspielte. Sie sah nur die ab und zu aus dem Wasser strampelnden Füße und wie hin und wieder ein Kopf nach Luft schnappte. *Ich frage mich, wieso Kristin nicht langsam doch auftaucht. Sie weiß doch, dass sie auch schon jetzt gewonnen hat. Muss sie wieder allen und sich selbst beweisen wie lange sie es aushält? Kai macht sich doch anscheinend Sorgen und nun ist auch noch Ray unter Wasser. Das muss sie doch sehen! Hätte Kai auch nur einen Moment zugehört wüsste er, dass sämtliche Sorgen unbegründet wären... komisch, Kristin hat sich sehr gebessert. Letztes Jahr war sie deutlich kürzer unter Wasser. Sie muss wirklich hart an ihrer Ausdauer gearbeitet haben. Hat sie gar nichts von gesagt.* Gespannt beobachtete sie das Geschehen, das sich ihr bot. Plötzlich tauchte Ray vor ihr auf. Er hatte ein schmerzverzerrtes Gesicht und schien sich das Bein zu halten. "Was ist denn da los?", fragte Kim und sah nun doch etwas besorgt aus. Da konnte doch etwas nicht stimmen. Kristin würde sie niemals absichtlich erschrecken wollen. Schon gar nicht, wenn sie im Meer waren, sie wusste selbst, dass man damit nicht spaßte. Das hatte sie auch Kim tausend Mal eingeschärft. Man sollte niemals so tun, denn so wusste man nie, wann es ernst war. "Ich habe gegen irgendwas Hartes getreten", presste Ray zwischen seinen Zähnen hervor. "Was Hartes?" Kim sah ihn mit erstaunten Augen an. "Weiß auch nicht was das war. Gibt es hier Felsen oder so?" "Nein!" Was ging hier bloß vor sich? Nun tauchte auch Kai nach Luft schnappend auf. "Spinnst du, weshalb hast du Kristin getreten? Man sie ertrinkt und dir fällt nichts besseres ein, als sie auch noch zu treten." Kai funkelte ihn böse an. *Was? Kristin... getreten?* Jetzt war sich Kim sicher: Etwas schlimmes war im Anmarsch. Hat Ray wirklich Kristin getreten, wird sie mit Sicherheit auch keine Luft mehr haben, egal wieviel Ausdauer sie besaß. "Bist du dir da auch ganz sicher?", fragte sie Kai. Es durfte einfach nicht sein. "Natürlich, ich hab es doch mit eigenen Augen gesehen!" Anscheinend konnte Kai auch in diesem Salzwasser ohne Mühe mit offenen Augen tauchen. *Scheiße!!!!* "Los, wir sie an die Luft holen!" "Das hab ich doch schon die ganze Zeit versucht zu machen, aber ich hab sie nicht losbekommen." Kai schien das erste Mal zu verzweifeln. *So hab ich ihn ja noch nie erlebt. Er schert sich doch sonst nicht um andere.* Ray sah seine Teamcaptain an. Dann machte es Klick in seinem Kopf und er realisierte was hier gerade vor sich zu scheinen ging. Mit einem Mal war er untergetaucht und suchte seine Umgebung mit seinen Händen ab. Es schien aussichtslos, da auch er nichts sehen konnte, war er deshalb keine große Hilfe und nützte so auch niemandem. Kristin konnte doch mittlerweile überall sein. Er tauchte wieder auf. "Ich finde sie nicht. Ich kann doch auch nichts sehen!" "Ich glaube, Kai ist hier der einzigste, der eine Chance hat sie zu finden. Er ist der einzige, der etwas sehen kann. Hoffen wir, dass er sie findet!" Mit angsterfüllten Augen suchten Ray und Kim immer wieder die Wellen ab, ob sie sie vielleicht irgendwo erkennen konnten. Doch nichts! Eine nach der anderen Welle schwappte an ihnen vorbei und auch von Kai war nichts zu sehen. "Wo ist sie nur?" Kims Stimme zitterte. Ihre Blicken schweiften immer wieder und wieder über die Wasseroberfläche. Dann nach einigen weiteren endlos erscheinenden Sekunden rief Ray: "Da,... da ist Kai!" "Hat er sie?" "Ich weiß nicht so genau... ich kann nichts erkennen... er schwimmt mit dem Rücken zu uns... halt... er kommt auf uns zu... ja... ich glaube... Er hat siieee!" Sofort kraulte er auf Kai zu, um ihm zu helfen. Zusammen schwammen sie ans Ufer. Kim hatte sich ebenfalls schon dahin begeben um den Küstendienst zu holen. "Los, legen wir sie auf unseren Platz!" Ray wollte gerade mit anheben, als Kai sie schon alleine auf den Arm genommen hatte und sie zu ihren Decken brachten. Ihre Arme schlackerten leblos an ihm herunter. *Bitte... bitte sei nicht tot... sei nicht tot...*, flehte Kai. Er hatte ihren Platz erreicht und ließ sie behutsam auf seiner Decke nieder. Verzweifelt beugte er sich über sie und klopfte auf ihre Wangen. Ray war ebenfalls neben ihm aufgetaucht und rüttelte an ihr. Schon nahte Kim mit einigen Männern. *Oh nein, bitte verlass mich nicht... bitte... du musst atmen... atmen!!* Gerade wollte sich Kai über Kristin beugen, um ihr eine Mund-zu-Mund-Beatmung zu geben. Da zuckte ihr eines Auge und kurz darauf fing sie an zu husten. Wasser quoll aus ihrem Mund. Sofort packte Kai sie und richtete sie auf damit sie das Wasser nicht wieder verschluckte. Dann wurde es schwarz vor seinen Augen, seine Händen glitten von ihrem Rücken und er brach zusammen. Würde mich über ein Kommi freuen. Können aber auch ein paar mehr sein. *fleh* Kapitel 17: K 1: Verlieben,... - Glück gehabt! ---------------------------------------------- Meine Hände sind so gut wie in Ordnung, deshalb hier auch schnell der nächste Teil. "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Glück gehabt! Kim und die Männern erreichten die drei und sofort fingen sie auch schon damit an, Kristin zu untersuchen. Diese war noch etwas benommen und ließ alles über sich ergehen. Ray unterdessen war bei Kai. Nachdem dieser zusammengebrochen war, war er aufgesprungen und hatte ihn auf seinen Schoß gezogen. "Oh nein, Kai, wach auf, bitte... " *Wieso, wieso nur...? Wieso hast du nur dein Leben für ihres geopfert? Oh Kai... lass mich nicht allein...* "Neeeiiiiin!!!!!!!!!!!" Ray schrie auf und reckte seinen Kopf gen Himmel. Er hielt Kai fest im Arm und drückte ihn an seine Brust. Schon kam einer der Männer zu ihm und wollte ihm Kai abnehmen, doch Ray drückte ihn nur noch fester an sich. "Junge, du musst ihn loslassen, damit wir ihn uns ansehen können!" Mit sanfter Gewalt entriss er ihm Kai und legte ihn zurück. "Scheint als wäre er nur bewusstlos. ("Nur bewusstlos?!", Ray war empört über die laxe Feststellung des Sanitäters. Er war wohl anderer Meinung.) Es muss ihn sehr viel Kraft gekostet haben, Kristin zu retten [sie kennen sie, weil Kristin oft mit ihnen am Strand ist]. Wie konnte das überhaupt passieren? Kristin ist doch eine gute Schwimmerin." Kim erzählte der Küstenwache, was passiert war. "Ich hab ja gesagt, sie soll damit aufhören, aber sie wollte ja nicht hören. Tja, also dieser Junge hier braucht auf jeden Fall erst einmal Ruhe. Mehr können wir vorerst auch nicht tun. Wenn er sich ausruht, wird er wieder zu Kräften kommen und sollte dann eigentlich wieder von selbst aufwachen. Wie es scheint ist er ja ein kräftiger junger Mann. Ich denke wir bringen ihn zu Kristin, die nehmen wir auch gleich mit." Damit erhob er sich und nahm den bewusstlosen Jungen auf seinen Arm und forderte einen Kumpel auf die benommene Kristin ebenfalls zu tragen. Kim packte hastig sämtliche Sachen zusammen, da Ray offenbar nicht in der Fassung war ihr zu helfen. Er hing am Arm des einen Mannes der Kai trug und sprach die ganze Zeit auf ihn ein. Kim folgte so mit dem Gepäck und unterhielt sich besorgt mit dem anderen Mann. "Wen haben wir denn da? Lange nicht gesehen, Jonas!" Kristins Vater begegnete dem Sechser-Gespann auf der Gartenterrasse, von der man zum Strand gehen konnte. Als er sah, dass Jonas jemandem auf dem Arm trug, stand er aus dem Liegestuhl auf, in dem er sich gerade eine kurze Pause gönnen wollte, und ging ihnen entgegen. "Was ist denn passiert... oh mein Gott, Kristin! Was ist mit ihr!" Mr Sutherland war total aufgebracht. "Ganz ruhig, ist nicht so schlimm. Siehst du, sie hat sogar schon wieder ihre Augen offen, Sie braucht nur etwas Ruhe. Am besten bringen wir sie und diesen anderen jungen Mann hoch in ihr Zimmer." "Ja, klar. Kommt." Mr Sutherland hielt ihnen die Tür auf und rief einem der Bediensteten zu, er soll einen Fahrstuhl für sie besorgen. Während sie in den fünften Stock fuhren musste Jonas Mr Sutherland alles erzählen. "Ich hatte eigentlich nicht erwartet, dass meiner Tochter so etwas passieren würde." "Tja, so was kann jedem passieren. Auch ihrer Tochter." "Ich denke, sie wird erst mal für ein paar Wochen nicht mehr baden gehen dürfen." "Na, na, nun übertreib mal nicht. Daran war sie ja nicht ganz allein Schuld, wie ich dir doch erzählt habe..." "Aber ich habe ihr gesagt, dass sie im Wasser ganz auf sich gestellt ist und wenn ihr etwas passiert, dann ist es ihre Schuld. Dem Jungen mache ich keine Vorwürfe, er hat doch schließlich versucht sie zu retten. Wieso muss sie auch nur so was machen? Aber meiner Frau erzählen wir das lieber nicht, die würde sich nur zu sehr darüber aufregen, ja?" Jonas nickte, er kannte Mrs Sutherland nur zu gut, und wollte Kristin ihr Gemüt ersparen. Die Fahrstuhltür öffnete sich und alle machten sich auf zu Kristins Zimmer. "Ich hab 'n Schlüssel." Sofort kramte Kristins Vater einen riesigen Schlüsselbund hervor. Mit einem Klick öffnete sich so auch Kristins Tür und die beiden Männer, die Kristin und Kai trugen, betraten dies als erste, damit sie die beiden auf den Betten niederlassen konnte. Ray hatte schnell die Decke zurückgeschlagen, damit Kai darauf liegen konnte. Nachdem auch Kristin auf ihrem Bett abgelegt worden war, verließ die Küstenwache den Raum und machte sich auf, zurück zum Strand. Um den Rest konnten sich ja die anderen kümmern. Nachdem sich Mr Sutherland vergewissert hatte, dass es den beiden und vor allem Kristin den Ursachen entsprechend gut ging, musste auch er die vier allein lassen, da es noch viel für die Veranstaltung zu tun gab und er eigentlich schon zu spät dran war. "Das schafft ihr doch auch ohne mich?", wollte er noch einmal von Kim hören. "Klar, machen sie sich keine Sorgen, die haben beide einen starken Willen." "Manchmal einen etwas zu starken...", murmelte Mr Sutherland, bevor er wieder in den Flur verschwand. "Man, die machen auch Sachen. Was hat sich Kristin denn dabei gedacht, uns so zu erschrecken?" "Das war nicht ihre Schuld, aber auch nicht die Kais", fügte sie schnell an, als sie Rays Blick sah. "Aber was ich nicht verstehe, weshalb Kai uns nicht erst zugehört hatte. Kristin ging's doch gut. Er hätte nicht nach ihr tauchen müssen. Naja, passiert ist passiert. Da kann man nichts bei machen und außerdem ist ja nichts schlimmes passiert. Das hat die beiden doch nur noch besser zusammengeschweißt." "Was heißt denn, 'nur noch besser'? Sie haben doch sowieso nicht viel miteinander geredet, oder hab ich da was nicht mitbekommen?" "Ach, das sagt man doch nur so... Hast du Lust mit runter in die Küche zu gehen und uns und den beiden Leichen was zu trinken zu holen? Ich glaub die könnten was vertragen." Ray stimmte widerwillig ein. Eigentlich wollte er lieber bei seinem Kai bleiben und keine Sekunde von seiner Seite weichen. Doch dann sah er ein, dass es für Kai doch besser sein würde, er würde ihm was zu trinken besorgen. So machten sich beide ebenfalls zu den Aufzügen auf. Kristin, die auf dem Arm Jonas' wieder, diesmal allerdings auch vor Erschöpfung, eingeschlafen war, kam langsam wieder zu sich. Wie es schien lag sie in ihrem Bett, in ein Handtuch gehüllt, da sie immer noch ihre Badesachen trug. In ihrem Kopf hämmerte es und so ließ sie die Augen vorerst geschlossen. Angestrengt versuchte sie sich an die vergangenen Ereignisse zu erinnern. *Etwas hat mich voll ins Gesicht getroffen und dann bin ich wohl bewusstlos geworden... gut und dann? Man, wie peinlich, so was ist mir noch nie passiert... und jetzt ausgerechnet vor den Jungs... was denken die jetzt wohl von mir... mh, alles woran ich mich noch erinnere ist... wie Kai über mich gebeugt stand... ich musste husten und er hat mich hochgezogen... und dann... oh man, mein Kopf ist ja die reinste Hölle... ich glaub, ich lass das grübeln lieber, was sonst noch passiert ist, kann mir ja Kim nachher erzählen... stimmt ja, wo sind die drei eigentlich?* Hastig öffnete sie die Augen und setzte sich im Bett auf. Das hätte sie besser nicht tun sollen, denn sofort schoss ihr ein heftiger Schmerz durch den Kopf und ihr wurde schwindelig. Sie fiel zu Seite... zum Glück stand da ja Rays Bett... Patsch!... aber... da lag ja jemand drin... sie öffnete ihre Augen... sie lag genau auf diesem jemand... und dieser jemand war kein geringerer als Kai. Schnell stützte sich Kristin ab, genau auf seinen nassen Haaren... *Oh nein, heute läuft ja wirklich alles schief... hoffentlich wacht er bloß nicht auf...* Sie hatte Glück, langsam zog sie ihre Hand wieder aus seinen samtenen Haaren. Ja, obwohl sie nass waren fühlten sie sich ganz weich und samtig an. Kristin schüttelte ihren Kopf, das konnte sie doch nicht wirklich gerade gedacht haben. Sie lehnte sich aufrecht an die Kopfseite des Bettes und schloss für einen Moment die Augen. *Wo sind Kim und Ray? Und wieso liegt Kai in seinem Bett und schläft?* Irgendwie hatte sie Probleme dem zu folgen was hier vor sich ging. Schließlich öffnete sie wieder die Augen. *Man, ist mir kalt. Wieso hab ich denn nicht schon längst was Trockenes an? >Geht doch schlecht, oder wolltest du, dass dich alle nackt sehen?< meldete sich eine Stimme in ihrem Kopf. Stimmt auch wieder. Naja, Kai schläft und ansonsten ist keiner im Zimmer. Ich denke, es passiert nichts, wenn ich mir jetzt schnell was Warmes anziehe.* Damit verließ sie zitternd das Bett und torkelte Richtung Schrank. Ihre Beine waren noch sehr geschwächt von dem verzweifeltem Versuch an die Oberfläche zu gelangen. Sie machte am Tisch halt, um sich für einen Moment auszuruhen. Dann ging sie weiter und öffnete den Schrank, der ein hässliches Quietschen von sich gab. Sie zuckte zusammen. Hoffentlich war Kai nicht davon aufgewacht. Sie drehte sich zum Bett und war erleichtert als sie weiterhin ein ruhiges gleichmäßiges Atmen von dort vernahm. Schnell suchte sie sich einen warmen Pyjama und begann sich von dem nun auch durchnässten Handtuch zu befreien. Danach sah sie noch einmal zum Bett um auch ganz sicher zu gehen, dass Kai schlief. Er regte sich nicht und so öffnete sie ihr Bikinioberteil und legte es ab. Mit einem neuen Handtuch trocknete sie sich noch etwas ab und zog schnell ihr Pyjamaoberteil an. Das war doch schon viel angenehmer... und wärmer obendrein. Nun suchte sie einen frischen Slip aus einer der Schubladen und wechselte ihn mit der Badehose. *Nur noch schnell die Hose an und nichts mehr kann schief gehen. Wo ist sie denn? Ah, da liegt sie ja.* Sie bückte sich zum Schrank und hob sie auf. Als sie sie anziehen wollte, überkam sie auf einmal eine Gänsehaut und sie fing so heftig an zu zittern, dass sie in der Hose, die nur halb angezogen war, stolperte. Mit einem Rums flog sie hin. *Verdammt!* Reglos verharrte sie in der Stellung, um zu hören, ob Kai aufgewacht war. Schien nicht so, oder? Völlig fertig saß sie schließlich wieder in ihrem Bett unter der warmen Decke und beobachtete Kai, der ihr den Rücken zugedreht hatte. Sie bemerkte seine Gänsehaut und beugte sich zu ihm hin, damit sie ihn besser zudecken konnte. Dabei streifte sie seinen muskulösen Rücken. Sofort stellten sich seine Nackenhaare auf und er drehte sich um. Kristin lief rot an und murmelte ein "T'schuldigung". "Macht nichts", sagte er leise, in Gedanken fügte er noch zu *Ich war ja sowieso schon wach.* Ja, in der Tat war er schon vor geraumer Zeit wieder zu sich gekommen. Um genau zu sein, als die Schranktür das erste Mal gequietscht hatte. Nach einer gewissen Zeit, in der er sich erst einmal sammeln musste, hatte er sich umgedreht um zu sehen, wer dieses Geräusch verursacht hatte. Was er da sah, verschlug ihm den Atem: Dort stand Kristin und wie es aussah mit nichts weiter als einem Pyjamaoberteil bekleidet. Gerade zog sie mit einer wunderbaren Eleganz ihr Höschen über die Beine. Kai spürte wie ihm Röte ins Gesicht stieg. *Wie ein Engel... so schön und... elegant... und anmutig.* Er konnte seinen Blick nicht von dieser schon quälenden Schönheit wenden. Nun suchte sie augenscheinlich ihre Hose und... bückte sich nach vorne. Streckte ihm regelrecht ihr Hinterteil entgegen. Kai wurde noch röter. *Was ist bloß los mit mir?* Doch auf einmal stolperte Kristin und verharrte ganz ruhig auf dem Boden. *Oh je, ich glaube, gleich wird sie hierher sehen.* So leise es ging drehte er ihr den Rücken zu. Er spürte wie sie ihn ansah. Als sie nach einer Weile wieder aufstand, atmete er erleichtert aus. Hatte sie also nichts gemerkt. Langsam wurde sein Gesicht wieder kühler, was hieß, dass seine Rötung verschwunden war. Nun war Kristin wieder zurück ins Bett gekommen. Durch den Luftzug, den sie dabei verursachte, bekam Kai eine Gänsehaut. Plötzlich strich etwas ganz sacht über seinen Rücken. Es schüttelte ihn und seine Nackenhaare stellten sich auf. Nun half es nichts mehr so zu tun als würde er schlafen. Kristin musste mitbekommen haben, dass er wach war. So drehte er sich um und... sah in zwei große, glasklare, kastanienbraune Augen. Erneut überlief ihn ein Schauer. So sahen sie sich beide für eine Weile einfach nur an, keiner sagte etwas oder bewegte sich auch nur einen Millimeter. Schließlich richtete Kai sich auf. Die Decke rutschte von seinen Schultern, doch im Zimmer war es so warm, dass er nicht wieder anfing zu frieren. "Was ist eigentlich passiert? Wieso warst du unter Wasser?", fragte er nun um die Stille zu brechen. [Wow, Kai versucht ein Gespräch zu beginnen!] *Oh je, wenn ich ihm nun erzähle, dass das eigentlich nur durch ihn passiert ist, weil er nicht gefragt hat, was wir machen, dann wird er sich sicher Vorwürfe machen oder sauer sein oder sonst was. Ich kann es ihm doch nicht erzählen!* "Wir hatten ein Spiel gespielt." "Aha." Um schnell davon abzulenken, sagte Kristin schnell: "Danke!" "Wofür?" "Danke, dass du mich gerettet hast." Kai sagte nichts sondern nickte nur. "Wieso eigentlich? Wieso hast du das gemacht? Ich mein, du wusstest doch gar nicht wirklich, dass ich in Gefahr war oder so." "Wolltest du lieber absaufen?!" antwortete Kai kühl, er wusste es ja selbst nicht so genau, und zudem war es ihm auch etwas peinlich, dass er das getan hatte und sich so viel Sorgen gemacht hatte. Ja, Sorgen! Er hatte sich tatsächlich Sorgen gemacht. *Man, was ist mit mir los? Das bin doch nicht ich! Das muss aufhören!* Er drehte sich auf die Seite und setzte wieder seine übliche kühle undurchdringliche Maske auf. Und das keine Sekunde zu früh, schon öffnete sich die Tür und Ray und Kim traten herein. "Ah, seid ihr von den Toten wieder auferstanden", fragte Kim, setzte sich aber sofort zu ihrer Freundin und beäugte sie. Dann hielt sie ihr den Becher mit warmem Kakao hin. "Hat etwas länger gedauert, weil bei euch in der Küche die reinste Hektik herrscht. Aber sie sind noch warm, wenn ihr sie jetzt trinkt." "Danke." Genüsslich nahm Kristin einen Schluck und spürte wie die Wärme ihren Körper durchfloss. Auch Kai hatte einen Becher in der Hand. Den musste ihm jedoch Ray in die Hand drücken, da sich Kai weigerte ihn ihm abzunehmen. *Ich bin doch kein Weichei, dass einen Kakao braucht, um sich aufzuwärmen.* Doch Ray drückte ihm den Becher an die Lippen und damit der Kakao nicht über ihn lief, musste er notgedrungen seinen Mund öffnen. "Mensch Kai, du hast uns ganz schön erschreckt, als du auch noch zusammengebrochen bist. Und du Kristin, machst das auch nie wieder, hast du mich verstanden?" Kim hatte einen völlig fertigen Gesichtsausdruck. Als Kristin nur nickte, nahm sie sie erst einmal in den Arm und drückte sie fest an sich. Dabei flüsterte sie Kristin etwas ins Ohr: "Ich denke, wir tun so als wäre dir wirklich was passiert, ja? Ich glaube, dass alles andere nur ein negatives Bild auf jemanden werfen würde. Und außerdem wissen wir beide doch was wirklich war. Also ist es doch nicht so schlimm, wenn du..." "Ja, schon klar. Dasselbe wollte ich dir auch schon vorschlagen." "Ich wusste doch, weshalb du meine beste Freundin bist." Damit ließ sie Kristin los und stand auf, um sich nun um ihren Austauschpartner zu kümmern. Auch ihn drückte sie erst einmal, selbst wenn er versuchte sich dagegen zu wehren. Doch auch seine Kraft war noch nicht wieder vollständig hergerichtet und so war er ihr hilflos ausgeliefert. "Danke, dass du sie so selbstlos gerettet hast. Das vergesse ich dir nie." Kai lief rosa um die Nasenspitze an, der ganze Trubel um die Sache machte es für ihn nur noch peinlicher. "Mensch, du bist ja ganz kalt. Das liegt mit Sicherheit daran, dass du immer noch deine nasse Badehose an hast. Aber deine Boxershorts hattest du ja nicht an, und mit der nassen Hose bringt es auch nichts wenn du dich wieder anziehst." Kim war schwer am überlegen, wie sie dieses Problem lösen konnten. Ihr Blick wanderte durch den Raum und blieb schließlich an Ray hängen. "Ray!" "Was? Wie soll ich ihm denn helfen?" "Du hast doch mehr als nur eine Boxershorts mit, oder? Also siehst du, dann kannst du ihm doch erstmal eine von dir leihen?" "Ja.", mit freudigem Gesicht, da er endlich etwas für Kai tun konnte, lief er auf die Kommode zu, in der seine Klamotten verstaut waren. Er fing an in einer Schublade zu wühlen. *Welche nehmen ich bloß? Die hier? Ne, bloß nicht, die ist zu peinlich. Und die hier?...* Während Ray noch eine passende raussuchte, hatte sich Kai aufgesetzt und die arme vor der Brust verschränkt. "Ich... ziehe... keine... Babyboxershorts... von... Ray... an! Nein, da könnt ihr machen was ihr wollt! Lieber laufe ich in meiner nassen Badehose nach Hause!" "Ach, Kai, nun stell dich doch nicht so an. Ray, wo bleibst du denn. Nimm irgendeine!" Ray hatte sich endlich entschieden und lief nun mit dieser Boxershorts zu Kim. "Gut, dann nehmt ihr jetzt beide euer Zeug und geht ins Bad, euch umziehen." Schon wollte Kai wieder protestieren, doch diesmal ließ Kim es nicht zu, packte die beiden Stapel an Zeug, die den Jungs gehörten, stopfte sie Kai in die Arme, zog ihn aus dem Bett und bugsierte beide Richtung Tür. "Ray weiß wo das Bad ist, nicht wahr Ray?" Kristin fing an zu kichern, als sie an die vergangenen Ereignisse mit Ray und dem Bad dachte. Ray nickte nur und wollte Kai gerade durch die offene Tür folgen, als dieser stehen blieb, den einen Stapel fallen ließ und mürrisch meinte, er würde doch nicht Rays Sachen tragen. Er schritt durch die Tür und Ray folgte ihm, nachdem er sein Zeug aufgesammelt hatte. Kristin und Kim starrten dem komischen Pack hinterher. Kristin konnte noch bildlich den durchtrainierten Körper der beiden vor sich sehen. *Kai sieht einfach umwerfend in Badehose aus. Ein wirklich wahnsinniger Body. Wenn ich bedenke, dass dieser eben noch neben mir lag und ich nichts unternommen habe, könnte ich mich Ohrfeigen.* Kristin hatte einen verträumten Blick angenommen und als Kim dies bemerkte meinte sie frech: "Da wird sich doch wohl nichts anbahnen?" "Haha." Beide Mädchen lachten los. "Sieh lieber zu, dass du dich auch umziehst, bevor die Jungs wiederkommen." Das sah Kim ein. Naja, was soll ich dazu noch groß sagen bzw. schreiben? Kapitel 18: K 1: Verlieben,... - Was ist mit Ray los? ------------------------------------------------------ "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Was ist mit Ray los? Kai blieb nach wenigen Schritten im Flur stehen. Er wusste ja nicht wo sich das Bad befand, deshalb war es sinnlos drauf los und am Ende gar daran vorbei zu laufen. Er tat so als würde er seine Sachen, die er als Knäuel im Arm trug, versuchen gerade über seinen Arm zu legen, dabei wartete er nur darauf, dass der hinter ihm laufende Ray ihn überholen würde. Dass er auf ihn wartete, damit er sich nicht blamieren würde, wenn er am Bad vorbeigelaufen wäre, wollte Kai nicht zeigen. Schon war Ray an ihm vorbei und auf die nächste Tür zugeschritten. Vor dieser blieb der Schwarzhaarige stehen, stopfte sich seine Klamotten in den linken Arm und öffnete mit der anderen die Tür. Kai, der seinem Teamkollegen gefolgt war, musste abrupt stehen bleiben, denn Ray machte keine Anstalten sich in den vor ihm befindlichen Raum zu begeben. Gerade wollte Kai genervt fragen, was denn nun schon wieder los sei, als Ray einen Schritt nach hinten in den Flur ging und mit seiner freien Hand eine einladende Bewegung machte. "Nach dir." Er verbeugte sich leicht, wie es Butler ansonsten immer taten, wenn sie sich von einem Gast fortbewegten. Dabei grinste er Kai an, der allerdings dieses Grinsen nicht mit Rays gewünschter Geste beantwortete. Statt dessen blinzelte er ihn aus furchterregenden Augen an, denn anscheinend fand er die Aktion keineswegs lustig oder derartiges, und ging dann aber doch hocherhobenen Hauptes über die Türschwelle, wobei er Ray hart an der Schulter rammte. Ray taumelte zurück, hielt es aber nicht für Absicht, sondern nur für seine Ungeschicklichkeit und dass er wohl Kai zu weit im Weg gestanden haben musste. Nachdem er sich wieder gefangen hatte, betrat auch er das Zimmer, mit dem er schon viele unangenehme Erfahrungen gemacht hatte. Leise schloss er die Tür und drehte sich zu Kai um. Dieser vergeudete keine Zeit mit dummen Rumstehen, sondern hatte sich auf dem Klodeckel ausgebreitet und war dabei sich noch einmal mit einem der Handtücher, die als Stapel neben der Dusche lagen, abzutrocknen und dabei gleich auch etwas die Blutzirkulation anzuregen, damit ihm wärmer wurde. Ray folgte seinen Bewegungen. Gerade drehte sich Kai wieder seinem Haufen Wäsche zu und durchwühlte diese. Doch plötzlich fiel ihm anscheinend etwas ein, denn er stoppte in seiner Bewegung. *Mist, ich hab ja keine Boxershorts. Ich sollte ja eine von Ray bekommen.* Widerwillig drehte sich Kai um und sah ihn an. Ray fühlte sich in seiner Beobachtung ertappt und blickte schnell nach unten. Doch das ließ ihn nur noch röter werden. *Oh mein Gott, K-Kai ist ja g-ganz nackt!* Als Ray bemerkte, dass er die ganze Zeit nur auf das eine, gewisse starrte, stoppte er seine Gedankengänge, denn schon regte sich etwas im unteren Teil von ihm selbst. Hastig drehte er seinen Kopf in eine andere Richtung und sah sich nun seinem Spiegelbild gegenüber. Dieses machte keinen glücklichen Eindruck. Nun sah wiederum Kai den Chinesen verwundert an. *Was hat er denn?* Er blickte an sich hinunter und konnte aber nichts besonderes feststellen. Da dämmerte es ihm. "Noch nie 'nen anderen Jungen gesehen, oder was?!", fragte er zornig über Rays Reaktion. Da dieser sich aber nicht rührte, fragte er weiter: "Könnte ich nun endlich die Boxershorts bekommen, wenn ich sie schon anziehen muss?!" Wieder sagte Ray nichts, aber nach einiger Zeit flog Kai diese entgegen. Gekonnt fing er das schlingernde Etwas auf und kehrte Ray dann rasch wieder den Rücken zu. Er mochte es nicht, dass Ray ihn weiterhin anstarren würde. Schon nach kurzer Zeit war Kai wieder komplett warm und trocken angezogen und stand nun mit einer feuchten Badehose vor Ray. Dieser hatte sich während dieser Zeit jedoch keinen Millimeter bewegt, sondern starrte immer noch in den Spiegel. Unabsichtlich hatte er dabei die ganze Zeit Kai im Spiegel gesehen und beim Anziehen beobachtet. Nun spürte er dessen Blicke in seinem Nacken und errötete wieder. Er wusste nicht, ob Kai wusste, dass er ihm wieder zu gesehen hatte. Doch nichts geschah. Im Bad herrschte Stille. Ray konnte Kais Atem hinter sich hören und dieser verursachte, dass Rays Atem nur unregelmäßig, mal schnell, mal langsam ging. *Warum sagt er denn nichts? Das macht mich noch wahnsinnig.* Schon wurde Rays Bitte erhört. "Ich weiß ja nicht was es so Interessantes im Spiegel zu sehen gibt, aber mich interessiert es nicht. Ich werde schon mal gehen, da du wohl noch länger brauchen wirst bis du angezogen bist." Damit marschierte er Richtung Tür und schon wenig später hörte Ray wie die Tür im schloss einschnappte. Eine ganze Weile änderte sich nichts an Rays Position, aber nachdem sich dessen Atem wieder normalisiert hatte, schritt er zum Klo, auf dem vor wenigen Minuten noch Kais Sachen gelegen hatten. Gedankenverloren strich er mit einer Hand über den Deckel, beugte sich darüber und zog genüsslich den Duft ein. Es roch so himmlisch! So einzigartig und schön! Es roch eben nach Kai! Er ließ sich auf den Deckel plumpsen und schloss die Augen. Wieder und wieder sah er die eine Szene Revue passieren. Er atmete tief ein, bevor er sich wieder erhob und schwermütig anfing, sich ebenfalls in die warmen Klamotten zu begeben. Es klopfte. Die Mädchen schraken zusammen. Hastig sprang Kristin vom Bett auf und lief zur Tür. Gerade noch rechtzeitig, denn diese hatte sich schon einen spaltbreit geöffnet. Kim dagegen war noch nicht komplett angezogen. Wie immer war aus dem Anziehen wieder eine Art Modenschau geworden, denn Kim wollte unbedingt mal Kristins neues Top anprobieren. Des öfteren liehen sie sich gegenseitig Kleidungsstücke, wenn der andere genau das passende zu ihrem Outfit besaß. Durch den Austausch war Kim noch nicht dazu gekommen, die Errungenschaften Kristins letzten Einkaufes zu begutachten. Das hatten sie angefangen nachzuholen, dabei aber wie immer die zeit aus den Augen verloren und wie es schien waren die Jungs schon fertig mit Anziehen. Endlich war auch die Hose geschlossen und Kim drehte sich zu ihrer Freundin um, um ihr Bescheid zu geben, dass die Jungs nun rein konnten. Der Anblick, der sich ihr bot, ließ sie anfangen zu lachen, aber auch sofort ihrer Freundin zu Hilfe eilen. Diese hielt die Tür nicht zu, sondern stoppte statt dessen das Aufgehen, indem sie vor ihr lag. Durch den plötzlichen Aufsprung und die damit verbundene Kraftanstrengung war ihr wieder schwindelig und schwarz vor Augen geworden und sie vor der Tür umgefallen. Nun lag sie etwas bedröppelt am Boden und musste aber auch anfangen zu grinsen als sie ihre Freundin auf sich zulaufen sah. Schon halfen ihr ein paar Arme wieder auf die Beine zu kommen und stützten sie, während sie sich ein paar Schritte von der Tür entfernten, damit die Jungs eintreten konnte. Langsam und vorsichtig wurde die Tür erneut geöffnet und ein Kopf mit blaugrauen Haaren kam zum Vorschein. Verdutzt blickte Kai das Geschehen im Zimmer hinter dieser Tür an. Er sah Kim mit Kristin im Arm stehen und Kichern. *Was ist denn hier los?* "Komm ruhig rein. Es passiert auch nichts mehr." Kim winkte ihn zu sich. "Ich war nur noch nicht ganz fertig, deshalb wollte Kristin die Tür zu halten. Aber das ist nicht ganz so verlaufen wie wir es gedacht hatten." Sie sah auf ihre 'Kleine' hinab und musste wieder anfangen zu lachen. Kai war mittlerweile im Zimmer und hatte sich auf einen der Stühle am, in einer Ecke stehenden Tisch niedergelassen, auf dem er seine Nase, die bei dem Aufprall der Tür etwas gelitten hatte, befühlte. "Bist du ganz alleine? Wo hast du denn Ray gelassen?", fragte Kristin verwundert und ging auf den Flur, um zu gucken, ob er vielleicht dort war. Doch dieser war menschenleer und Kai meinte nur, dass Ray ziemlich lange brauchen würde, um sich anzuziehen und er deshalb schon vorgegangen wäre. "Das wundert mich. Sonst braucht er morgens nie sehr lange im Bad. War denn irgendwas?" "Nein!" Kai hatte keine Lust von dem Geschehenen zu erzählen und der Ton, in dem er dieses ausgesprochen hatte, ließ auch die Mädchen darauf schließen, dass für Kai damit die Diskussion beendet war. Kristin setzte sich zu Kai an den Tisch und trank den Rest des Kakaos aus, der nun aber nicht mehr ganz seine vorgesehene Pflicht erfüllte, da er nun schon abgekühlt war. Doch kalt war Kristin sowieso nicht mehr. Schweigend warteten die drei auf Rays Zurückkunft. Dieser ließ aber doch nicht mehr so lange auf sich warten, denn nachdem er sich beruhigt hatte und nur noch alleine im Bad war, hatte er sich sofort angezogen und seine Haare wieder neu gerichtet, denn sein Zopf saß nach dem ganzen Trubel im Meer nicht mehr ganz richtig. Doch Probleme mit dieser Aktion hatte Ray nun nicht mehr. Früher... ja früher musste ihm seine Mutter oder sonst jemand der gerade in der Nähe war immer helfen, denn die langen Haare waren für den kleinen Sprössling nicht zu bändigen gewesen. Doch das lag viele, viele Jahre hinter ihm. Mittlerweile war er groß genug und hatte ebenso viel Erfahrung gesammelt, dass nach wenigen, schnellen Handgriffen einen perfekten Zopf hinter ihm baumelte. Da hätte sogar ein Mädchen nicht mithalten können, denn die banden für gewöhnlich keine Bänder um ihre Zöpfe und hatten somit keine Erfahrung und Übung darin, doch ohne Band ging es bei Rays wilder, unbändigerer Mähne nicht. Als er ins Kristins Zimmer trat fiel sein Blick als erstes auf Kai und er schaute sofort aus dem Fenster als er bemerkte wie schon wieder Hitze in ihm aufsteigen wollte. *Fängt das schon wieder an!* Kristin sah von ihrem Becher auf. Ein Blick auf ihre Uhr zeigte, dass es erst oder schon sechs Uhr war. "Ich denke, ihr esst heute bei uns, oder Kim? Es ist zwar noch ein wenig früh dafür, aber ich habe jetzt schon Kohldampf. Was ist mit euch?" Sie sah Kim an. "Was macht Tyson denn hier?", ertönte da eine Stimme vom Fenster her. Verwundert blickte Kristin sich um und sah in Rays grinsendes Gesicht. "Na warte..." Kristin sprang vom Stuhl auf und wollte sich gerade auf Ray stürzen, als das passierte was fünf Minuten vorher schon mal passiert war. Ihr Kreislauf war nun zwar schon wieder einigermaßen in Ordnung, sodass Kristin nicht schwindelig wurde, allerdings stolperte sie dennoch. Sie war mit einem Bein an dem umgekippten Stuhl hängen geblieben, der bei dem ruckartigen Zurückschieben nicht mehr aufrecht stehen geblieben war. Ihr zurückgezogenes Bein stoppte ihre Vorwärtsbewegung und sie flog mit ausgestreckten Armen nach vorne. Plumps! Kristin öffnete ihre Augen, die sie relexartig geschlossen hatte, um den Grund für ihr Auf- und Abschwingen, die auf ihren Sturz folgten, zu erkennen. Es war ein Arm, ein starker, kräftiger Arm, auf dem sie halbwegs drüber lag, und wie sie weiter sah, gehörte dieser zu keinem geringeren als Kai. Dieser hatte seinen Arm ebenfalls aus Reflex vor dem bevorstehenden Aufprall zur Seite schnellen lassen. "Ups!" Verlegen grinsend richtete sich Kristin auf und ging vorsichtig ein paar Schritte zurück. Kai hatte seinen Arm zurückgezogen und war aufgestanden. "Danke", murmelte Kristin. Ihr gefiel es überhaupt nicht, dass sie sich so oft an diesem Tag bei Kai für rettende Aktionen bedanken musste. Unangenehm war es ihr auch. Nun dachte er wahrscheinlich sie sei ein richtiger Tollpatsch oder sonst was. Wie sollte sie ihn bloß vom Gegenteil überzeugen können. *Das kann ja auch nur mir passieren. Kim ist das noch nie vor solchen süßen Jungs passiert. Warum ausgerechnet mir?! Ich könnte heulen oder auf der Stelle im Boden versinken, so was von peinlich!* Doch weiter kam sie nicht, denn eine Stimme brachte sie wieder in die für sie harte und schmerzhafte Realität zurück. "Du solltest dich nicht so anstrengen, sondern noch etwas ausruhen." Kai lächelte sie an, und Kristin merkte wie sie schon wieder drohte umzukippen, diesmal allerdings, da ihre Knie begannen unter Kais lieben Blick immer weicher zu werden. Bevor es aber zu einem erneuten Sturz kam, hatte sich Kai schon wieder von ihr abgewendet und sagte nun im vorwurfsvollem Ton zu Ray: "Es ist aber auch nicht sehr fair von dir, sie zu provozieren. Du weißt doch, dass sie noch nicht wieder ganz auf der Höhe ist, Ray!" Dieser wurde rot und schaute betreten zu Boden. Kim, die das ganze Geschehen nur beobachtet hatte und der es ganz und gar nicht gefiel, was sich hier gerade anzubahnen drohte, sagte schnell: "Du hast recht, Kristin, ich denke ein Abendessen könnte uns allen gut tun. Dann kommt ihr auch schneller wieder zu Kräften." Sie hakte sich mit dem einen Arm bei dem immer noch betreten guckenden Ray ein und mit dem anderen bei Kristin. So marschierte sie zur Tür und stand schon bald auf dem Flur. Sie drehte sich um und sagte zu Kai: "Könntest du bitte die Tür schließen und uns einen Fahrstuhl holen?" An Kais Miene sah sie, dass er zwar die Tür schließen würde, es aber als zuviel empfand auch noch den Diener für die drei zu spielen und ihnen den Fahrstuhl zu holen. Doch schon hatte sich Ray bei ihr ausgeklinkt und war zu den Fahrstühlen vor gelaufen. Anscheinend versuchte er damit Kai einen Gefallen zu tun, und zeigen zu wollen, dass er auch hilfsbereit sein konnte, was er aber sowieso schon immer war. Zu viert fuhren sie ins Erdgeschoss und begaben sich sofort in den Speisesaal. Hungrig stürzten sie sich aufs Büfett und die beiden Mädchen unterhielten sich ausgelassen. Dass Kai nicht viel zu ihrem Gespräch beigetragen hatte, war für sie nicht neu, da er sich selten rege an Gesprächen, wenn überhaupt waren dies dann auch Gespräche über Beyblade, beteiligte. Doch etwas war an diesem Abend merkwürdig. Zuerst kamen Kristin und Kim nicht darauf, doch irgendwann merkten sie, was an diesem Bild nicht stimmte. Es war Ray! Ja, Ray war der Grund dafür. Die ganze Zeit, vom betreten des Speisesaals bis zum Ende des Abendessens, hatte er nicht ein Wort gesprochen! Nichts! Rein gar nichts! Nicht auch nur das leiseste bisschen, kein Wort zu ihrer Unterhaltung, kein Wort über das Essen, kein Wort zu auch nur irgendetwas! Nicht mal ein kleines zustimmendes Brummen! Einfach... nichts! Sogar Kai hatte mehr an diesem Abend gesagt als er. Und das war schon ein Wunder. Es war als wäre Ray gar nicht mit ihnen zusammen am Tisch. Als würde er nicht existieren. Der sonst so begeisterte, lebenslustige, redseliger und unterhaltsame Ray saß am Tisch wie ein Häufchen Elend, aß sein Mahl stillschweigend, sah niemals von seinem Teller auf, mied sorgfältig jeden Blick. Weder Kim noch Kristin konnten sich dieses erklären und Kai schien es vielleicht gar nicht aufgefallen zu sein, da er kein Wort darüber verlor. Was war nur mit Ray los??? Kapitel 19: K 1: Verlieben,... - Ein Fehler folgt dem nächsten -------------------------------------------------------------- "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Ein Fehler folgt dem nächsten Als sich Kim und Kai pappsatt von den beiden in der Eingangshalle verabschiedet hatten und Kristin und Ray anschließend (das Abendessen hatte sich über mehrere Stunden ausgelassenen Redens ausgebreitet und es war nun doch schon recht spät geworden) müde, gewaschen und in Schlafanzügen in ihren Betten lagen, hielt es Kristin nicht mehr aus. Sie musste unbedingt wissen, was mit Ray los war. Warum hatte er den ganzen Abend nichts gesagt? Wo war das sonst immer glühende Leuchten seiner Augen? Warum sah er so traurig aus? All diese Fragen quälten Kristin und sie musste sie einfach loswerden. Als sie sich jedoch zu ihm umdrehte, hatte er ihr den Rücken zugekehrt. *Ob er schon schläft? Egal, ich muss es einfach wissen. Vorher könnte ich sowieso nicht einschlafen.* So rief sie ihn leise beim Namen. Beim ersten Versuch reagierte er nicht, doch als sie ihn etwas lauter rief, regte er sich und sie hörte ein Brummen, das wohl so viel bedeuten sollte, wie 'ich hab gehört'. Jedoch zögerte Kristin für einen Moment. Rays Brummen hatte sich nicht gerade sehr freundlich angehört. Vielleicht war es jetzt nicht so gut, ihn darauf anzusprechen? *Aber ich muss es unbedingt wissen! Egal, ich frag ihn trotzdem*, versuchte sie sich Mut zu machen. Sie räusperte sich kurz und fragte dann: "Ähm, Ray... du warst... so still heute abend... was hast du?" Keine Reaktion. Gerade wollte Kristin erneut zum Sprechen ansetzen, als Ray schließlich doch etwas sagte: "Ich bin müde, ich möchte schlafen!" Kristin war sich nicht sicher, ob das jetzt eine Antwort auf ihre Frage sein sollte oder ob er ihr... nicht antworten wollte. Ja, das musste es sein, obwohl es Kristin ein wenig schmerzte, dass Ray sich ihr nicht anvertrauen wollte. Doch sie wusste ja nicht, dass... sie... der Grund für sein Verhalten war... Etwas verunsichert und verwirrt drehte sich Kristin schließlich auch auf die Seite, da Ray, wie es schien, nichts weiteres sagen würde. Nun hatte Kristin zwar Ray nach dem Grund gefragt, aber das hatte seinen Zweck trotzdem verfehlt, denn einschlafen konnte Kristin nun erst recht nicht. Mehr und mehr Fragen schwirrten ihr durch den Kopf. Sie machte sich Sorgen um ihren Austauschpartner. Was hatte sie falsch gemacht? Langsam sah sie den Fehler bei sich. Hatte sie ihn vernachlässigt? Sollte sie besser mehr Zeit mit ihm verbringen, schließlich war er doch extra gekommen, um unter anderem zwar sein Englisch zu verbessern, aber doch auch um Spaß zu haben und neue Freunde zu finden. Ja, das würde sie jetzt auch machen. Kristin war fest davon entschlossen, Ray den Aufenthalt in England so angenehm wie möglich zu machen. Mit diesem Gedanken schlief sie doch noch ein. Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und kitzelten Kristin am nächsten Morgen. Sie streckte sich und gähnte herzhaft. Als sie sich jedoch zur Seite drehte und wie gestern nur Rays Rücken vor sich sah, erinnerte sie sich wieder an alles. Entschlossen stand sie auf und ging mit ihrem Zeug auf dem Arm ins Bad. Nach einer Weile kehrte sie angezogen wieder ins Zimmer und ging langsam auf Rays Bett zu. Er schlief noch. Als sie vor ihm stand zögerte sie einen Moment. Sollte sie ihn wirklich jetzt schon wecken, er könnte ja eigentlich noch eine viertel Stunde schlafen, andererseits würde er es ihr vielleicht übel anrechnen, wenn sie ihn nicht wecken würde. Was sollte sie bloß tun. Gedankenverloren starrte sie den friedlich schlummernden Ray an. Plötzlich zuckten Rays Augenlider. Er schien aufgewacht zu sein. Damit hatten sich Kristins Gedanken erledigt und sie beugte sich über ihn. "Ah, ich wollte dich gerade wecken..." Ray sah sie nur an. Schließlich meinte er: "Und warum stehst du dann schon seit einer Ewigkeit an meinem Bett? Davon wache ich bestimmt nicht auf." Kristin wurde rot. Also war er die ganze Zeit schon wach gewesen? Ray stand auf, ging an ihr vorbei und steuerte als nächstes ebenfalls das Badezimmer an. "Du kannst schon runtergehen. Ich komm dann nach." Damit war er aus ihrem Blickfeld verschwunden. Etwas ratlos stand Kristin noch in ihrem Zimmer, nahm anschließend aber ihren und Rays Rucksack für die Schule und war wenig später im Speisesaal angekommen. "Guten morgen, Kristin", wurde sie von Desmond begrüßt, der schon eifrig dabei war neuen Gästen (waren über Nacht zum Hotel gereist und früh morgens angekommen) ihr Gepäck abzunehmen. "Ob der so gut ist, weiß ich nicht...", murmelte Kristin. "Was hast du gesagt?" Desmond hatte natürlich nicht verstanden was sie gesagt hatte und sah sie fragend an. "Nichts, alles in Ordnung." Damit ging sie rasch in den Saal hinein, denn sie hatte keine Lust Desmond von ihren Problemen zu erzählen, und steuerte auf einen freien Tisch zu. Die gab es hier jetzt um diese Zeit in Unmengen, da es noch früher Morgen war und die meisten Gäste noch wohlverdient in ihren Betten lagen. Jedoch gab es auch hier einige Ausnahmen von Frühaufstehern. An einem Tisch angekommen ließ sie die Rucksäcke auf die zwei freien Stühlen fallen und ging dann zu Büfett hinüber. *Ob ich Ray was mitbringen soll? Dann muss er nicht noch mal aufstehen.* So nahm sie sich noch einen zweiten Teller und belud beide mit einem leckeren Frühstück. Von den vorherigen Frühstücken mit Ray wusste sie was sie ihm mitbringen musste. Voll beladen marschierte sie wieder auf ihren Platz zu und stellte alles darauf ab. Sah doch wirklich lecker aus. Auch sie nahm nun Platz und beobachtete die anderen Gäste im Raum, da Ray noch nicht aufgetaucht war und sie höflicherweise mit dem Essen auf ihn warten wollte. In der einen Ecke saß ein Mann mit seiner Zeitung vor der Nase genüsslich in sein Brötchen beißen; weiter rechts unterhielt sich ein weiterer Mann, augenscheinlich Japaner, mit einem der Butler. Das Gespräch schien schon länger anzudauern, da der Butler mittlerweile auch schon mit am Tisch saß. Kristin ließ ihren Blick weiter schweifen. Ihr Blick blieb an einem Herrn in feinem Anzug hängen. Dieser war gerade dabei sein Frühstücksei zu essen, doch auf welche Weise er dies tat, ließ Kristin die Nase rümpfen. Vor dem Herrn standen viele Flaschen und Gläser. Er steckte seinen Löffel zuerst ins eine Glas, zog ihn mit einer weißen Masse wieder heraus, war wohl Mayonnaise, tropfte nun etwas braunes auf diese Masse, Maggi, dazu kamen noch Senf und Salz. Schließlich tauchte er seinen schon viel zu beladenen Löffel in sein Ei und steckte die ganze Masse in seinen Mund. Kristin schüttelte sich angewidert. Wie konnte man bloß Mayonnaise mit Ei essen?! Sie sah ihm noch ein paar mal dabei zu und drehte sich dann weg. Als sie über ihren eigenen Tisch aufblickte um zu sehen wo Ray blieb, erschrak sie heftig. Dieser stand genau gegenüber von ihr vor dem Tisch und sah sie mit einer grimmigen Miene an. "Willst du gar nicht wissen wo ich so lange war?" "Äh... w-wo warst du denn?" "Ich? Wo ich war?! Ich habe meinen Rucksack gesucht..." Er warf ihr einen zornigen Blick zu. "I-ich habe ihn dir m-mitgenommen. Ich dachte..." "Ja, und soll ich dir was sagen, du hast falsch gedacht. Wie wäre es denn, wenn du mir das nächste mal vorher Bescheid sagst?!" Ray machte eine Pause und besah sich dabei den Tisch. *Nun wird er hoffentlich etwas fröhlicher werden, wo doch schon alles für ihn auf dem Tisch steht.* Doch Ray machte nicht den Eindruck, als ob er sich freuen würde. Im Gegenteil, er schien immer wütender zu werden. "Was soll das denn hier?! Glaubst du ich kann mir mein Frühstück nicht mehr selber holen, oder was?!" "N-nein, natürlich nicht..." "Und weshalb steht dann hier ein Teller zuviel mit Essen oder wolltest du heute zwei Mahlzeiten verspeisen?" "Der war für dich. Jetzt brauchst du nicht noch mal losgehen", sagte Kristin kleinlaut. "Woher willst du denn wissen, was ich essen möchte?" "Ich hab dir das mitgebracht, was du die anderen Tage auch gegessen hast." "Vielleicht möchte ich das aber heute gar nicht essen! Vielleicht habe ich ja mal Hunger auf was neues." Damit marschierte er zum Büfett und nahm sich einen neuen Teller. Als er zurückkam war darauf wirklich nichts von dem was Kristin ihm mitgebracht hatte Statt dessen tummelten sich dort allerlei merkwürdiger Sachen, die Kristin zwar vom sehen er kannte, da sie ja immer vom Büfett aß, aber niemals gewagt hatte zu probieren, da das zu eklig aussah. Desmond hatte mal zu ihr gesagt, dass Erwachsene so was gerne essen würden. Aber wie es schien, konnte es nicht allzu schlecht sein, da Ray es schnell in sich hinein stopfte. Das tat er allerdings nicht, weil es ihm so gut schmeckte oder er besonders großen Hunger hatte, sondern weil es wohl wirklich nur Erwachsenen schmecken konnte. *Das ist ja scheußlich! Bloß runter damit, sonst muss ich noch kotzen...* Nach kurzer zeit befand sich nicht mal auch nur ein Krümelchen essen mehr auf seinem Teller. Kristin jedoch hatte noch nicht einmal anfangen können zu essen. "Was ist? Willst du nicht auch langsam mal aufessen?!" Ray sah sie an und Kristin blickte schnell auf ihren Teller und begann hastig ihr Frühstück zu verspeisen. *Man, wie gerne würde ich jetzt auch so was essen. Mir ist gar nicht gut. Wieso musste ich unbedingt so stur sein und so tun als ob ich was anderes essen wollte. Aber was fällt ihr eigentlich ein?! Glaubt sie, sie kann sich so bei mir einschleimen oder was? Was ist bloß mit ihr los? Am Anfang verlief doch alles super. Und nun... jetzt nimmt sie mir Kai weg... meinen Kai! Und Kai fällt auch noch auf ihre dummen Streiche rein. Aber er will ja nur nett sein und rettet sie deshalb immer... wenn er wüsste, dass Kristin das absichtlich macht...* Ray dachte wirklich, Kristin würde das alles absichtlich machen. Er wusste nicht, dass das Kristin selber schon ziemlich unangenehm wurde. Doch da keiner der beiden den Mund aufbekam, mussten sie wohl mit diesem Missverständnis leben, das allmählich damit drohte, ihre neu gewonnene Freundschaft zu zerstören... "Was ist denn mit euch beiden los?", flüsterte Kim Kristin im Bus ins Ohr. Sie saßen nebeneinander, da Ray sich neben Kai gesetzt hatte. Er schien immer noch sehr sauer zu sein. Den ganzen Weg zur Haltestelle hatten sie kein Wort miteinander geredet. "Das würde ich auch gerne wissen, aber anscheinend scheine ich alles falsch zu machen." Kim sah sie verwirrt an. "Das erkläre ich dir lieber später, wenn wir allein sind." Damit blickte Kristin aus dem Fenster und sagte ebenfalls die weitere Busfahrt nichts. Kim drehte sich nach hinten zu den beiden Jungs um. Sie und Kai hatten sich schon einigermaßen angefreundet. So wie man eben mit Kai befreundet ist. Aber aus irgendeinem Grund fühlte sich Kai bei Kim verstanden. Sie war die erste, die es soweit bei ihm geschafft hatte vorzudringen. Einige Zentimeter einer Meterdicken Isolation waren schon dahin gebröckelt und Kai konnte sich nicht dagegen wehren. "Und, wie geht es dir heute?" Fragend blickte sie Ray an, der jedoch ebenfalls aus dem Fenster schaute und nicht reagierte. "Hey, Kim redet mit dir! Antworte ihr gefälligst! Sie hat dir doch nichts getan! Wenn du schlechte Laune hast, behalte sie wenigstens für dich!" Kai hatte Ray in die Seite geboxt. Er kümmerte sich zwar sonst nie um die anderen, doch bei Kim war das anders. Er wohnte bei ihr für einen Monat und sie hatte schon so viel für ihn getan. Kai fand es als unverschämt als Gast nicht zu antworten und auf stur zu schalten. So verhielt man sich nun mal nicht gegenüber den Gastgebern, die hatten sie doch schließlich hier aufgenommen und das sollte man auch respektvoll würdigen. Dann sollte man sich eben mal zusammenreißen, selbst wenn man schlecht gelaunt war. Ray hielt sich die Seite, da Kai einen sehr kräftigen Schlag hatte [Kai ist doch einfach der stärkste *g*], und drehte sich schließlich zu Kim um und sagte mit zornigem Blick: "Frag doch Kristin!" Damit drehte er seinen Kopf wieder Richtung Fenster. "Geht das auch ne Spur höflicher?!" Kai wollte gerade wieder anfangen, da unterbrach ihn Kim, indem sie ihre Hand hob und meinte, sie sollten Ray lieber in Ruhe lassen. Das fand Kai zwar nicht, sagte aber dann doch nichts weiteres. "Hey, heute ist doch schon Donnerstag!" Kim sah ihre Freundin strahlend an. "Na und? Dann ist eben Donnerstag." Kristin wusste nicht, worauf Kim hinaus wollte. Es war fünfte Stunde, Biologie bei Mr Skesteau, Kim und Kristin saßen nebeneinander, da Lucie krank war, und nutzten dies auch gleich aus. Dem Unterricht folgten sie schon seit einiger Zeit nicht mehr, sondern unterhielten sich. "Man, bist du schwer von Begriff oder was?!" "Kann schon mal vorkommen, wenn man Mr Skesteau bei seinem Gelaber ständig zuhören muss, damit man nichts verpasst und ein vollständiges Protokoll vorzeigen kann", meinte Kristin nur gelangweilt. Dies musste die Klasse nämlich zu jeder Stunde anfertigen, seitdem sie das letzte Schuljahr so laut gewesen waren. "Na gut, dann werde ich deinem Gedächtnis eben auf die Sprünge helfen. Morgen ist Freitag." "Also das hätte ich jetzt auch noch gewusst", Kristin sah sie empört an. "Ja und, wenn du weißt das morgen Freitag ist, was ist dann?" "Häh, ich versteh nur Bahnhof!" Kim gab es auf, Kristin weitere Tipps zu geben, sondern sagte schließlich nur noch eins: "Nessi!" Für einen Moment sah Kristin Kim an, als würde sie denken, ihre Freundin hätte den Verstand verloren, doch dann hellte sich ihr Gesicht endlich auf und sie grinste. "Das hatte ich ja wirklich total vergessen. Gut, dass du mich daran erinnerst. Wir haben noch gar nicht gepackt." "Das hat aber gedauert... wir haben auch noch nicht gepackt. Hey, wie wär's wenn wir nachher vorbeikommen und euch helfen?" "Das wäre gut, ich könnt ein wenig Unterstützung gebrauchen." Kim sah ihre Freundin erstaunt an. "Wobei denn?" "Na, na, was kann es denn nun wichtigeres geben als der Funktion des Herzens (aktuelles Thema)?" Mr Skesteau bemerkte die Unachtsamkeit der beiden Schülerinnen und schritt auf sie zu. "Eine ganze Menge", raunte Kim Kristin zu. "Was war das?" "Nichts, natürlich hat der Unterricht Vorrang", versuchte sich Kristin einzuschleimen und setzte dazu ein Lächeln auf. Doch heute schien es nicht ganz zu wirken. "Das sieht mir aber anders aus. Wenn ihr lieber reden wollt, als meinem Unterricht zu folgen, dann tut das draußen. Ihr stört sonst die anderen." Kim sah Kristin an und diese erwiderte ihren Blick. Aus Kristins Blick sah Kim, dass sie das gleiche dachte wie sie selbst. "Ist in Ordnung, wir möchten unsere Mitschüler natürlich nicht weiter stören." Mr Skesteau wandte sich zum Gehen, da er dachte, dass die beiden nun Ruhe geben und wieder eifrig dem Unterricht folgen würden, doch das hatten diese am wenigsten vor. Statt dessen hatten sich die beiden Mädchen von ihren Plätzen erhoben und steuerten auf die Klassenzimmertür zu. "Was ist denn nun noch?" Gereizt sah er die Störenfriede an. "Wir werden rausgehen, damit wir sie nicht stören. Das sagten sie doch, oder?" Kristin sah ihren Biologielehrer fragend an. Kim jedoch konnte sich ein hinterhältiges Grinsen nicht so ganz verkneifen. Sie hatte sich schon oft gefragt wie ihre Freundin das in solchen Momenten nur immer schaffen konnte. Mr Skesteau stand nun einfach nur da und brachte nichts sinnvolles raus. Es stimmte ja, das hatte er gesagt, aber das hatte er doch nicht in Wirklichkeit so gemeint. *Bei den beiden hätte ich es mir ja aber denken können, die drehen sich die Tatsachen immer so wie es für sie am besten passt. Obwohl... zurecht drehen brauchten sie es sich diesmal ja nicht... oh man, ich wird noch verrückt mit den beiden!* Mittlerweile hatte es in der Klasse angefangen leise zu kichern. Schon des öfteren waren solche Situationen passiert und die Mitschüler sahen dies immer als eine gelungene Abwechslung an. Auch dafür war das 'the Beacher'-Team bekannt. Zwar waren nicht alle Male glimpflich ausgegangen, doch da sie keine schlechten Noten in der Schule erbrachten, hatte es ihre Versetzung oder ähnliches noch nie gefährdet. "Ist sonst noch etwas?" Kristin sah Mr Skesteau immer noch an. "Äh... n-nein...", was hätte er jetzt auch anderes sagen können? "Gut!" Kristin und Kim öffneten die Tür und das Klicken, das kurz darauf folgte, bestätigte endgültig die Abwesenheit der beiden. Zurück ließen sie einen sprachlosen Biologielehrer sowie eine kichernde Klasse. Kim und Kristin standen noch eine Weile vor der Tür und lauschten. Drinnen hörten sie wie Mr Skesteau wieder für Ruhe sorgte und dann ihre beide Namen im Klassenbuch als 'abwesend' vermerkte. Dann herrschte die allgemein bekannte Stille der Schüler und das monotone Gelaber des Lehrers. "Tja, da wird unsere Fehlzeit wohl wieder um einiges länger." Kim sah ihre Freundin ernst an. Doch dann brachen beide in ein Gepruste aus, das sie versuchten mit ihren Händen zu ersticken. Da dies aber nicht ganz klappte mussten sie sich etwas vom Klassenzimmer entfernen, damit nicht sofort Mr Skesteau herauskam und sie wieder rein rief. "So, da wir jetzt ja erstmal genügend Zeit haben... was ist denn nun zwischen dir und Ray passiert? Irgendwas stimmt da doch nicht." Sofort hörte Kristin auf zu lachen und sah nun betreten zu Boden. "Das würde ich auch zu gern wissen. Ja, ich weiß auch nicht wirklich was los ist. Du hast ja selbst mitbekommen wie er gestern abend drauf war. Als ihr weg wart, habe ich versucht mit ihm darüber zu reden, aber er hat total abgeblockt. Ich weiß auch nicht mehr was ich tun soll. Ich habe gestern die ganze Zeit nachgedacht was es sein könnte. Vielleicht liegt es ja an mir." Sie blickte zu ihrer Freundin auf, da sie selbst auf dem kalten Flurboden saß. Kim beugte sich hinunter und setzte sich ebenfalls. "Nein, das darfst du nicht denken. Du bist ganz sicher nicht der Grund dafür." "Doch, ich habe ihn viel zu sehr vernachlässigt. Ich habe mich nur mit euch beschäftigt, er war nur daneben. Ich hätte niemals an diesem Austausch teilnehmen sollen." "Hey, sieh mich an. Du... hast... nichts... falsch... gemacht. Ok? Das renkt sich wieder ein. Wenn du meinst das es daran liegt, dann unternimm doch etwas mit ihm." "Und wie bitte schön?! Er ist total sauer auf mich." Als sie Kims fragenden Blick sah fuhr sie fort: "Das hatte ich mir gestern abend auch schon überlegt, deshalb wollte ich ihm einen Gefallen tun und hatte ihm seinen Rucksack mit in den Speisesaal genommen, da er wollte, dass ich schon mal vorgehe. Vorher wollte ich ihn wecken, habe damit aber etwas gezögert gehabt und das hatte er mitbekommen und wollte mir dann nicht mehr glauben, dass ich es wirklich vorgehabt hatte. Außerdem hatte ich ihm schon Frühstück mitgenommen, was ihm aber auch nicht gepasst hat. Er hat sich irgend so'n furchtbares Zeug aufgefüllt und gegessen." "Wenn's ihm geschmeckt hat..." "Aber ich hatte es doch nur gut gemeint. Ich weiß echt nicht, was ich noch machen soll." "Hey, hey, beruhige dich erst mal. Kai und ich werden heute nachmittag gleich nachdem wir fertig mit packen sind zu euch kommen, da werden wir dann mal sehen was er hat. Ok?" Kristin nickte nur und musste stark mit den Tränen kämpfen. Eigentlich brachte sie so schnell nichts aus der Bahn, doch das mit Ray war einfach zu viel für sie. Sie wollte nicht schon nach nicht mal einer Woche nur noch im Streit mit ihm sein, wo sie doch noch nicht mal wusste weshalb. Und den restlichen Monat nicht mit ihm klar zu kommen, wollte sie auch nicht. Ganz klar, es musste eine Lösung geben. Kapitel 20: K 1: Verlieben,... - Regelverstoß? ---------------------------------------------- "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Regelverstoß? Kai und Ray hatten einen wunderbaren Vormittag im Freien verbracht, da ihre Partnerinnen die ersten fünf Stunden nur Unterricht hatten, den sie nicht mitmachten. Erst die letzten beiden würden sie am Unterricht teilnehmen. So lagen die beiden draußen in der Herbstsonne und genossen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen. Zwischendurch spielten sie mit den Karten, die Ray mitgenommen hatte. "Du hast schon wieder gewonnen. Wie machst du das?" Ray sah Kai an. "Indem ich spiele und dabei in meine Karten sehe und nicht die ganze Zeit meinen Gegenüber anstarre." Kai blickte von seinem Royal Flash in seiner Hand auf. "Würde dir zur Abwechslung mal gut tun, meinst du nicht?" Ray wurde leicht rot. Das war die schönste Zeit, die er gerade mit Kai verbrachte. Er wünschte dieser Moment würde nie enden, doch sein Wunsch wurde nicht erhört, denn im selben Moment läutete die Melodie zur Pause. Kai warf seine Karten auf den Spielhaufen, stand auf, schwang sich seinen Rucksack auf den Rücken und marschierte Richtung Eingangshalle zu. "Wo willst du hin?" Ray war nun auch aufgesprungen, hatte die Karten hastig in seinen Rucksack geschmissen und lief Kai hinterher. "Wohin denn schon? Die fünfte Stunde ist um und ich habe nun mit Kim und Kristin WiPo. Was du machst ist mir egal." Der letzte Satz versetzte Ray einen heftigen Stich ins Herz. Wie konnte er... sein Kai... nur sowas sagen? Hatte ihm die Zeit mit ihm eben nicht Spaß gemacht? Einen Moment noch blieb Ray wie angewurzelt stehen. Dann lief er Kai hinterher, der schon im Schulgebäude verschwunden war. "Hey, was ist denn da hinten los?" Nachdem die fünfte Stunde vorbei war, waren beide wieder in die Klasse gegangen, um sich bei Mr Skesteau zu entschuldigen. ("Wir möchten ihnen auch dafür danken, denn es gab da etwas wichtiges worüber wir reden mussten." Dieser sah sie darauf nur verlegen grinsend an.) Die Klasse war in der Zwischenzeit auch ganz verlassen worden und so waren schließlich auch die beiden Freundinnen wieder auf den Korridor gegangen, um ihre Partner zu suchen. Nun standen sie mitten im Gang und konnten aber nicht weiter, da ihnen der Weg versperrt wurde. "Man, was gibt es denn so wichtiges, dass man alle behindern muss?" Genervt bahnten sich Kim und Kristin einen Weg zum Inneren des Geschehens und als sie sahen was die Ursache für den Auflauf war, starrten sie nur ungläubig auf diese. Mitten zwischen den Menschen standen... Kai und Ray! "Was machen die denn da?", wollte Kim wissen. Sie versuchte noch näher an Kai heranzukommen, um ihn nach dem Grund zu fragen, doch dies war schwer, denn wie es schien, wollten alle anderen auch den beiden Jungs so nah wie möglich sein. Schließlich verlor Kristin die Nerven, denn sie konnte zwar mit ihren Armen bis zu den Jungs vordringen, ihren Körper schaffte sie aber nicht zu ihnen durch zu befördern. So streckte sie ihren Arm so weit es ging am Mädchen vor ihr vorbei und umklammerte mit einem Ruck den Körper, der ihr am nächsten war. *~*~* Flashback *~*~* Nachdem Kai und Ray im dritten Stock angekommen waren, öffneten sich gerade sämtliche Türen der Klassenzimmer und Schüler sowie Schülerinnen stürmten in den Korridor. Überrascht über die plötzliche Unmenge an Schülern im gang waren beide Jungs erst einmal stehen geblieben, da sie ohnehin in diesem Strom nicht vorwärts gekommen wären. Die meisten warfen ihnen nur einen raschen Blick zu und liefen dann an ihnen vorbei. Doch schon nach kurzer Zeit waren sie umringt von einer Schar verrückter Mädchen. Die hatten an der Infowand gelesen, dass die Amerikaner vor ein paar Tagen angekommen waren und es war durchgesickert, dass sich auch ein paar sehr süße darunter befanden. Nun starrten sie genau diese an als wären sie Außerirdische und bombardierten sie mit allerlei Fragen. Da waren Fragen wie Was macht ihr in eurer Freizeit so? aber auch sowas wie Habt ihr bei euch auch Internetanschluss? Das waren wirklich überflüssige Fragen. Natürlich besaßen sie Internet, sie lebten doch schließlich nicht hinterm Mond, sondern in Amerika, dem Land der Möglichkeiten. Also wirklich, manche Mädchen schienen wohl sämtlichen Verstand angesichts der süßen Jungs verloren zu haben [was bei Ray und besonders Kai doch auch kein Wunder ist *g*]. Durch den Auflauf im Gang wurden zudem immer mehr angelockt, da sie wie Kim und Kristin auch neugierig waren. So hatten Kai und Ray auch schon bald keine Gelegenheit mehr, aus diesem Kreis raus zu kommen. *~*~* Flashback Ende *~*~* Allmählich wurde es Kai zu bunt. Er stand sogar schon mit dem Rücken an Ray gedrängt, weil der Kreis immer enger und enger wurde. Die Mädchen rückten immer näher und näher und er war froh, dass sie bisher noch nicht von ihnen betatscht wurden. Doch plötzlich umschloss ihn ein Arm und riss ihn zu sich. Das ging nun aber wirklich zu weit. Sie waren doch keine Zootiere, mit denen man machen konnte was man wollte. Wobei die Tiere im Zoo wenigstens in Käfigen waren und sich so vor ungewünschten Berührungen schützen konnten. Wütend riss er sich den Arm vom Leib und blickte sich wütend um, wer die Frechheit besessen hatte und es gewagt hatte, ihn zu berühren. Doch als er sich umgedreht hatte blickte er in zwei ebenfalls wütend funkelnde meerblaue Augen. Kristin blickte ihn geradewegs an, war aber nicht sauer darüber, dass er ihre Hand weg geschlagen hatte, sondern dass sich die Mädchen so unmöglich benahmen. Was sollten die Austauschschüler bloß für einen Eindruck bekommen? Für einen Moment stockte Kai der Atem. Doch dann fing er sich und zog Ray hinter sich her, mit aller Gewalt und mit Hilfe von Kim und Kristin, die ihnen einen Weg versuchten zu bahnen, aus dem Kreis heraus. Es dauerte eine Weile, da die Mädchen immer wieder hinterher rückten. Plötzlich jedoch teilte sich die Menge wie von Geisterhand. Kim, die sich gerade vorwärts gestemmt hatte stolperte einige Schritte, als der Widerstand ruckartig nachließ. *Na endlich, sind sie schließlich doch noch vernünftig geworden und haben ihr kindisches Benehmen eingesehen!*, freute sich Kristin schon. Jedoch verwundert sah Kim sich um und was sie sah, erklärte alles. Vor ihnen stand... Mr Keaten! Und seine finstere Miene verhieß nichts gutes. "Was ist hier los? Weshalb versperrt ihr hier den ganzen Korridor? Habt ihr nichts besseres zu tun? Los, runter mit euch, es ist große Pause!" Die Mädchen und vereinzelt auch Jungen verzogen sich schnell ins Treppenhaus oder liefen den Korridor weiter entlang. Schließlich standen nur noch Kim, Kristin, Kai und Ray im Gang. "Und was ist mit euch?", blaffte er die vier an. Er besah sie sich genauer. "Euch beide habe ich noch nie hier gesehen. Was macht ihr hier?", er wandte sich an die Mädchen: "Ihr wisst doch ganz genau, dass das Mitbringen von fremden Schülern oder sonstigen verboten ist! Das gibt Strafarbeiten! Für euch beide! Kommt mit, gehen wir doch gleich mal zum Direktor!" Damit packte er die Mädchen an den Armen und schob sie vor sich, damit sie nicht abhauen konnten. "A-aber, dass sind keine Freunde... naja... eigentlich schon, aber..." Kristin wusste nicht wie sie es erklären sollte. "Sie gehen doch nicht hier auf die Schule, oder?", fragte Mr Keaten mit einem fiesen Grinsen. "Nein, sie gehen in Am..." "Siehst du", unterbrach sie der Lehrer, "also verstößt es gegen die Regeln. Da könnt ihr euch nicht mehr raus reden!" Sie waren mittlerweile im Treppenhaus angelangt, in dem sich noch einige der Mädchen über die amerikanischen Schüler zu unterhalten schienen. Als sie sahen, dass sie im Schlepptau vom verhassten Mr Keaten waren, rissen sie erschrocken die Münder auf. Mr Keaten schien dieses aber nicht zu bemerken, denn er ging immer noch schnurstracks hinter Kim und Kristin hinterher und wurde kein bisschen langsamer. Auf einmal meldete sich Kai zu Wort: "Das ist ein Missverständnis, Mr. Wir müssen hier zur Schule gehen." "Nun wird mal nicht frech, Kleiner! Aber das werdet ihr noch davon haben, das schwör ich euch." Unten angekommen versperrte allerdings eine Schülerschar der Kleinen, die schon wieder ungeduldig am Treppenhauseingang darauf wartete, dass es läuten würde und sie wieder in die Klassen gehen konnten, die Türen. Als sie aber Mr Keaten auf sich zukommen sahen, stob die Menge angsterfüllt auseinander. So gelangten die vier Schüler samt Mr Keaten ohne weitere Probleme zum Büro des Direktors. Sofort klopfte der Lehrer an die Tür und wartete auf ein zustimmendes Wort aus dem Inneren, damit sie eintreten konnten. Doch statt dessen öffnete sich die Tür vor ihnen und der Direktor stand mit fragendem Blick vor ihnen. "Was gibt es denn, werter Kollege?" Dieser antwortete nicht, sondern schob einfach Kim und Kristin vor den Direktor. "Ah, guten Morgen, lange nicht mehr gesehen! Was habt ihr denn diesmal gemacht?" "Nichts... ehrlich", beteuerte Kim. "Nun tut mal nicht so. Steht wenigstens zu euren Verbrechen", Mr Keaten warf sichtlich empört über die Frechheit der beiden Mädchen, mit der sie behaupteten nichts getan zu haben. "Da muss ich meinem Kollegen zustimmen... aber sonst gebt ihr eure Taten, die jedoch gewiss nicht als Verbrechen tituliert werden sollten", er wandte sich Mr Keaten zu, "was haben sie denn nun getan?" "Sie haben gegen die Hausordnungsregel Nr.12.5 verstoßen, die besagt, dass das mitbringen außerschulischer Menschen untersagt ist, um es kurz zu fassen." "Soso, das ist ja endlich mal was anderes", er lächelte die Mädchen an. Schon oft hatte er die beiden zusammen in seinem Büro sitzen gehabt, doch noch nie wegen sowas. "Wen habt ihr denn mitgebracht?", fragte er neugierig. Kim und Kristin und auch Mr Keaten traten einen Schritt zur Seite, damit der Direktor die 'Fremdkörper' zu Gesicht bekam. Vor Mr O'Brian stand ein schüchterner Ray und kurz hinter ihm an die Wand gelehnt, mit verschränkten Armen und keiner sehr fröhlich gestimmten Miene, Kai. "Moment mal, euch kenn ich doch von irgendwoher..." Das war's dann erst mal. Der nächste Teil kann etwas dauern, weil wir ab heute nachmittag für unbestimmte Zeit kein Internet mehr haben. Kommis dürfen aber trotzdem geschrieben werden *fleh* Kapitel 21: K 1: Verlieben,... - Peinliche Verwechslung ------------------------------------------------------- So, endlich wieder I-net! *seit zwei vom Rest der Welt abgeschnitten war* -.-' Bevor es aber losgeht, wollte ich mich noch einmal bei allen Kommischreibern mit einem riesigen Schmatzer bedanken. Vielen, vielen Dank. Ich hoffe euch wird meine FF weiterhin gefallen. "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Peinliche Verwechslung Stirnrunzelnd blickte der Direktor die beiden Jungs an. "Wo war das noch... mh... ah, genau, seid ihr nicht auch bei den amerikanischen Austauschschülern dabei?... Ja, ich glaube, ich habe euch auf den Fotos, die mir Mr Dickenson gab, gesehen, oder?" Ray nickte nur und Kai... der sagte dazu gar nichts. Ihm schien das alles am Arsch vorbei zu gehen. Als jedoch Mr Keaten hörte, wie sein Vorgesetzter vom amerikanischen Austausch sprach und dann Rays Nicken sah, klappte ihm seine Kinnlade runter. "A-a... amerikanischer Austausch?... Warum habt ihr das denn nicht gleich gesagt?", fragte er mit einem aufgesetzten, schleimigen Lächeln. Der Direktor sah ihn verwundert an. "Gab es etwa Probleme? Ich hoffe doch mal nicht, schließlich sind sie unsere Gäste und ich hoffe auch, dass sie ebenso gut behandelt werden, nicht wahr Mr Keaten?" "Ganz klar. Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Natürlich gab es keine Probleme", säuselte der sonst so strenge Lehrer dem Direktor zu. Wie es schien fürchtete er, dass die ganze Wahrheit sonst in kürze rauskommen würde und dies würde ihn natürlich in kein sehr gutes Licht bei seinem Vorgesetzten rücken. Und bei diesen beiden Mädchen konnte man ja auch nie wissen, was sie als nächstes sagen würden. Diese waren in diesem Moment aber zu sprachlos. Zum einen über die plötzliche und nicht für möglich gehaltene Wandlung des Lehrers und zum anderen über die Unschuldsmiene dessen mit der er doch tatsächlich behauptete, es sei nichts passiert. Doch bevor sie etwas sagen konnten, hatte Mr Keaten auch schon wieder das Wort erhoben und sie hörten ihn sagen: "Naja, damit wäre ja alles geklärt. Wir wollen Sie auch nicht weiter bei der Arbeit stören, nicht wahr?" Er lächelte erst den Direktor, dann die vier Jugendlichen an. Mit einer Hand hatte er die beiden Mädchen, die immer noch in der Tür des Büros standen, vor sich in Richtung Treppenhaus geschoben. Der Direktor sah ihn noch einmal fragend an: "Ich denke ihr solltet jetzt zu eurem Unterricht gehen. Habt ihr verstanden?" "Keine Sorge, ich bringe sie persönlich zu ihrem Klassenraum", damit entfernte sich Mr Keaten von Mr O'Brian mit dem schleimigsten Lächeln auf den Lippen, dass Kim und Kristin je gesehen hätten. "Nicht nötig, Mr Keaten", sagte Kristin, als sie wieder im Treppenhaus waren. Sie sah zu dem Lehrer vor ihr auf, doch der lächelte sie nur an. Moment, der lächelte sie an? Der lächelte? *Was ist denn hier los? Ich dachte, der wollte sich mit dem schleimigen Grinsen nur beim Direx einschleimen. Wozu also das hier?* Kristin war etwas verwirrt. "Hey, das ist doch selbstverständlich... keine Widerrede", setzte er noch dazu, als er sah, dass Kristin gerade ihren Mund öffnete. Nun wandte er sich an Kai und Ray: "Na, wie gefällt es euch denn? Ich hoffe doch, dass ihr hier Spaß habt, oder? Aber mit Kim und Kristin dürfte das ja nun nicht wirklich schwer sein..." Kim sah Kristin an und die starrte ihre Freundin ebenfalls mit ratlosem Blick an. *Was ist denn mit dem? Er benutzt das Wort Spaß und gibt zu, dass man mit uns viel Spaß haben kann?! Der war wohl zu lange in der Sonne!* Kristin zuckte nur mit den Achseln und folgte dann schnell ihrem Partner, der schon einen großen Vorsprung mit Mr Keaten und Kai zugelegt hatte. Als Kim und Kristin oben ankamen, standen die drei schon vor ihrem Klassenraum und hatten diese gerade geöffnet, als Mr Keaten auf einmal aufhörte die beiden amerikanischen Schüler voll zu labern und mit aufgerissenen Augen in die Klasse schritt. "Vielleicht hätten wir ihm sagen sollen, dass wir WiPo heute im Sprachlabor haben", grinste Kristin Kim an. "Hat er eben Pech. Wenn er uns nie zuhören will. Jetzt kommen wir dank ihm noch später zum Unterricht." Schon war Mr Keaten wieder aus dem Raum gekommen und fragte, wo denn ihre Klassenkameraden hin seien. Darauf erzählte ihm Kim die ganze Sache. Zu ihrem Erstaunen war Mr Keaten gar nicht sauer, sondern wollte gerade seine Arme um Kai und Ray legen und sie zu besagtem Raum führen. Doch er hatte seine Rechnung nicht mit Kai gemacht. Dem schien die ganze Laberei vom Lehrer gar nicht gefallen zu haben und der Arm des Lehrers wohl erst recht nicht. Genervt schlug er ihn weg. "Fass mich nicht an!", fauchte Kai den strengen Lehrer an und Kim sowie Kristin zuckten innerlich schon zusammen. Das war eindeutig zu viel gewesen. Selbst sie hätten das niemals gewagt, vor allem nicht bei diesem Lehrer. "Man, Kai muss ja Nerven haben, dass er ihn so anfährt!" Kristin sah vorsichtig zu den Dreien rüber. "Da gebe ich dir recht. Und ihn dann auch noch zu duzen. Kai kann froh sein, dass er hier nicht zur Schule geht, sonst wäre er spätestens jetzt nicht mehr auf dieser Schule." Kim ging langsam auf den Mann zu, um ihn etwas zu beruhigen, schließlich war es ihr Partner, doch dann blieb sie stehen. *Etwas kann hier einfach nicht stimmen!* Ungläubig sah sie Mr Keaten abwehrend die Hände heben und lächelnd, ja, lächelnd sagen: "Schon gut, junger Mann! Würden Sie mir bitte trotzdem folgen?" *Ahh, ich werd hier noch verrückt! Haben die jetzt Rollen getauscht oder was?!* Auch Kristin konnte nicht fassen was sie da gesehen hatte. Nun gingen Kai und Ray hinter Mr Keaten her und Kim und Kristin blieb nichts anderes übrig als ihnen zu folgen. Nach ein paar Minuten und einigen Treppenstufen und Türen standen sie schließlich vorm Sprachlabor. "Da wären wir", Mr Keaten blieb stehen und klopfte für sie an der Tür. Als das 'Herein' ertönte, öffnete er die Tür und hielt sie den Vieren auf. "Bitte, nach euch!" Aber Kai rührte sich nicht und so blieb auch Ray stehen und wartete darauf, dass Kim und Kristin vorgingen. Sie waren noch nie in diesem Raum gewesen und deshalb hätte es nichts gebracht wären sie als erste rein gegangen. Miss MacCarthy kam erstaunt und mit nicht sehr wohl gestimmter Miene auf sie zu. "Wo wart ihr denn diesmal so lange? Wie euch eventuell aufgefallen sein dürfte, hat die Stunde vor fünfzehn Minuten angefangen!" Sie war anscheinend sehr wütend. Normalerweise war sie eine sehr beliebte Lehrerin mit einer ruhigen und freundlichen Art, doch wenn man eine Viertelstunde zu spät zu ihrem Unterricht kam, war das wohl anders. Kim und Kristin sahen sie unschuldig an und zu ihrer Verwunderung ergriff Mr Keaten das Wort: "Äh, dürfte ich dazu was sagen... es ist nicht ihre Schuld. Sie waren mit mir bei Mr O'Brian..." "Was war denn diesmal?" Genervt sah sie die beiden Mädchen an. Sie war es schon leid, dass sie immer wieder irgendwelche dumme Sachen taten, da sie sonst nicht schlecht waren und sie es nicht verstehen konnte, weshalb die beiden sich trotzdem immer in Schwierigkeiten brachten. Bei dem Namen 'Mr O'Brian' horchte die gesamte Klasse auf. "Nichts, sozusagen 'Fehlalarm'", antwortete Mr Keaten schnell anstelle von Kim oder Kristin. Dass das ganze seine Schuld war, wollte er nicht sagen. "Soso, 'Fehlalarm'. Mal was neues. Jetzt setzt euch doch aber mal endlich hin, wir wollen mit dem Unterricht fortfahren!" "Schon gut", murmelte Kim und suchte für sie alle Plätze. Nachdem sie saßen, setzte Miss MacCarthy da an, wo sie stehen geblieben war, bevor die vier sie unterbrochen hatten. Mr Keaten hatte unterdessen leise die Tür geschlossen und sich auf den Weg ins Lehrerzimmer begeben. Obwohl der Unterrichtsstoff der heutigen Stunde nicht sehr unwichtig war, konnten Kim und Kristin nicht aufpassen. Immer noch beschäftigte sie das verhalten Mr Keatens. So hatten sie ihn noch nie erlebt. War das alles nur wegen Kai und Ray? Kim und Kristin rätselten die ganze Zeit darüber, bis es Miss MacCarthy zu bunt wurde und sie ihnen drohte sie vom Unterricht zu entfernen, sollten sie nicht augenblicklich aufhören zu reden. Dies taten sie dann auch schleunigst, da sie bei Miss MacCarthy nicht unnötig fehlen wollten. Außerdem hatten sie ihr Glück heute wohl schon genug strapaziert. Am Ende des Schultages waren sie jedoch zu dem Schluss gekommen, dass Mr Keaten heute entweder besonders gute Laune gehabt haben musste oder er sich mit dieser Masche versuchte aus der peinlichen Verwechslung rauszubringen. "Aber das kann uns ja egal sein. Hauptsache wir haben nichts abbekommen. Man, ich habe jetzt richtig gute Laune." Kristin reckte sich und grinste. "Das kannst du laut sagen, aber ohne unsere beiden Jungs hätten wir so einen tollen Tag niemals erleben können. Wie wäre es, wenn wir unsere Helden zu einem Eis einladen würden?" Kim blickte sich zu den beiden Partnern um. Die hatten anscheinend aber nicht zugehört und registrierten sie nicht. "Das ist keine schlechte Idee." Schon kam auch das geeignete Café in Sicht. Als sich Kim und Kristin hingesetzt hatten, sahen Kai und Ray sie zum ersten Mal an. Da sie nichts sagten, meinte Kim fröhlich: "Wir haben gedacht, wir laden euch zu 'ner Runde Eis ein." Kai war ein wenig verwirrt, hatte aber nichts dagegen einzuwenden und Ray? Der sagte nichts weiter, sondern nahm einfach Platz. Überhaupt waren ihre beiden Partner heute recht schweigsam wie Kim fand. Beim gemütlichen Eisschlecken allerdings wärmten sich Ray und Kai allerdings etwas auf und unterhielten sich mit ihnen. Gerade hatte Kim die Sache mit dem Ausflug zu morgen angesprochen, da meinte Kristin: "Wir müssen nachher ja auch noch unsere Sachen für morgen packen, Ray. Und da Kim und Kai, wenn sie damit fertig sind, nichts zu tun haben, habe ich sie zu uns eingeladen. Dann kannst du dich von Kai beratschlagen lassen, was du mitnehmen solltest und was nicht", sagte sie lachend. Doch Ray schien nichts lustiges daran zu finden. Mit finsterer Miene aß er weiterhin seinen Eisbecher. *Schon wieder!* Das war Kristin schon die ganze Zeit aufgefallen, jedesmal, wenn sie Ray etwas fragte oder mit ihm sprach, reagierte dieser überhaupt nicht darauf, sondern sagte entweder nichts oder überging Kristin einfach und unterhielt sich mit den anderen beiden weiter. Kristin fiel wieder der heutige Morgen ein und es versetzte ihr einen Stich, dass Ray sie wie Luft zu behandeln schien. Kim, die die aufgekommene Stille übergehen wollte, sagte schnell: "Das ist doch keine schlechte Idee, vorausgesetzt Kai hat dazu Lust. Wir beeilen uns auch mit packen, damit ihr nicht zu lange warten müsst. Du brauchst doch nicht lange für sowas, oder Kai?" "Ich bin mit Sicherheit vor dir fertig." "Das werden wir ja sehen." Kim freute sich darüber, wie viel aufgeschlossener Kai schon war und sich an Gesprächen beteiligte, wenn auch noch nicht soviel wie jeder andere. "Ich bin fertig. Ich werde mal die Bedienung fürs Bezahlen rufen." Die brachte auch sofort die gewünschte Rechnung für sie und Kristin. Doch als Kristin ihre und Rays bezahlen wollte, riss dieser ihr den Zettel aus der Hand. "Ich kann mein Essen selber bezahlen!", sagte er wütend. Völlig überrumpelt über diese Aktion konnte Kristin nichts erwidern. Kim übernahm dieses: "Nun fang bloß nicht so an wie Kai! Nichts für ungut", sie blickte ihren Nachbarn an. Kai hatte sich daran gewöhnt, dass Kim bezahlte, wenn er es auch immer noch als vollkommenen Schwachsinn ansah, da normalerweise immer der Junge einladen sollte und nicht umgekehrt. Aber er wollte Kim nicht wütend machen und hielt lieber den Mund. "Lass sie doch! Sie hat dich doch eingeladen, was ist also dabei, wenn sie nun für dich bezahlt?" Kai wollte Kim und Kristin unterstützen. "Halt du dich da raus!", zischte ihn jedoch Ray an. "Hey, pass auf was du sagst! Für wen hältst du dich eigentlich?!", Kai wollte aufspringen, doch Kim hielt ihn zurück. "Kai, lass das!" "Aber..." Doch Kim schüttelte nur den Kopf. So lehnte er sich wieder entspannt zurück, warf Ray dennoch gefährliche Blicke zu. Ray funkelte ebenso grimmig zurück. Als die Bedienung wiederkam, um das Geld in Empfang zu nehmen, drückte ihr Kristin schnell einen Schein in die Hand und meinte, den Rest könne sie behalten, damit sie nicht noch lange wechseln musste. Nachdem auch Kim für sie und Kai bezahlt hatte, warf Kristin ihrem Partner einen vorsichtigen Blick zu. Der allerdings sah so sauer und wütend aus, dass Kristin ihre Aktion schon fast bereute. Am Tisch herrschte nun eine zum Reißen gespannte Atmosphäre. Schließlich erhob sich Kim und meinte, sie sollten lieber schon mal zur Bushaltestelle gehen, damit sie ihren Bus nicht verpassen würden, was allerdings vollkommener Quatsch war, da ihr Bus erst in einer Viertelstunde fahren würde. Doch keiner sagte etwas dagegen. Wortlos standen sie auf und trotteten zur Haltestelle. Kristin hatte sich betrübt bei Kim eingehakt und ging mit ihr hinter den beiden Jungs. Ray hatte sich wieder zu Kai gesellt, doch die beiden unterhielten sich nicht miteinander. Offenbar hatte Ray mit seiner Aktion bei Kai vorerst verspielt. *Oh Kai, warum sagst du denn nichts? Was habe ich dir getan, dass du auf einmal auf der Seite der Verräter stehst? Wie kannst du bloß jetzt noch zu Kristin halten, nach all dem was sie mit dir gemacht hat? Hat sie dich etwa schon eingewickelt und bedeute ich dir gar nichts mehr? Wieso nur? Sorgst du dich nicht um mich? Kai, ich verstehe es nicht! Bitte, bitte rede mit mir! Bitte erkläre es mir doch wenigstens!* Ray musste kämpfen, damit die Träne, die schon seit einiger Zeit in seinem Augenwinkel nur darauf wartete endlich fließen zu können, nicht ihren Willen bekam. *Aber kampflos gebe ich dich nicht her! Niemals! Mach dich auf was gefasst, Kristin, kampflos wirst auch du ihn nicht bekommen! Meinen Engel, hörst du, meinen! Meinen!* Nächsten 3 Kapitel zwar schon fertig, aber ich möchte ja noch hierfür viele Kommis bekommen *gar nicht eingebildet sei* ^^ Nein, nein, reichen würd mir ja schon eins. Kapitel 22: K 1: Verlieben,... - Startklar ------------------------------------------ Der nächste Teil ist on, aber etwas langweilig, wie ich finde. Lest selbst. Aber bevor ihr das tut, wollte ich mich noch mal für die super vielen und lieben Kommis bedanken. Ich finde es echt lieb von euch, dass ihr mir so treu Kommis schreibt. Dankeschön *rot werd* "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Startklar Es herrschte eine bedrückende Stille im fünften Stock des 'Hotel Phoenix'. Kristins Eltern waren wieder einmal unten mit den Vorbereitungen beschäftigt, Rachel lernte und Ray und Kristin? Tja, die saßen in ihrem Zimmer und schwiegen sich an. Wiederholt hatte Kristin auf dem Heimweg, während des Mittagessens, wo keiner besonders viel gegessen hatte, und auch nun im Zimmer versucht, mit Ray ein Gespräch zu beginnen. Doch immer wieder hatte dieser abgeblockt. Schließlich hatte Kristin es aufgegeben. Sie saß auf ihrem Bett und warf Ray aus den Augenwinkeln heimlich Blicke zu [nicht wie ihr denkt :)]. Doch dieser reagierte nicht, sondern starrte erst eine Weile nur stur geradeaus, dann wurde es ihm zu bunt und er stand auf, ging zu seinem Nachtisch und holte etwas aus seiner Schublade. Wie Kristin sofort erkannte war es sein Beyblade. "Wollen wir draußen in der Arena spielen bis die beiden kommen?" Erwartungsvoll sah sie ihren Partner an. Der schien mit sich zu ringen. *Natürlich, was besseres fällt ihr wohl auch nicht ein, als andauernd mich anzustarren. Denkt wohl, ich merk das nicht, oder was? Obwohl der Vorschlag gar nicht mal so schlecht ist. Auf alle Fälle besser als hier weiter dumm rum zu sitzen und nichts zu tun. Ich könnte ein bisschen Training vertragen, schließlich will ich mich vor Kai nicht blamieren. Dann kann ich ihr auch gleich zeigen, wer von uns beiden der Stärkere ist.* So willigte er mit einem Kopfnicken ein und ging schon zur Tür. Kristin kramte ebenfalls aus ihrer Schublade ihren Blade hervor und lief ihm dann hinterher. Beim Tableau angekommen wurde die Stimmung aber trotzdem nicht besser. Mit aller Gewalt schoss Ray Driger in die Kreismitte und griff ihr Blade mit gewaltigen Attacken an. Doch er musste zugeben, dass es doch nicht so schnell ging mit dem Rausfegen ihres Blades wie er sich das gedacht hatte. Als Kristin ihn daraufhin stolz anlächelte, warf er ihr nur einen grimmigen Blick zu und ließ Driger mit seiner stärksten Attacke auf ihr kleines Blade losstürzen. Er hatte gewonnen. So ging das noch einige Male, bis schließlich Desmond zu ihnen kam und mitteilte, dass zwei Freunde oben warten würden. Kristin, die mittlerweile immer betrübter geworden war, da ihr Vorschlag nicht die gewünschte Wirkung zeigte, blickte auf und sah ihren treuen Kumpel an. Schon hatte er ihr trauriges Gesicht erblickt und wollte auf sie zugehen, doch Kristin winkte nur ab und sagte Ray, dass Kim und Kai nun oben warten würden. Lässig fing dieser sein Blade auf, dass aus dem Tableau auf ihn zu schoss. Ray musste zugeben, dass er sich nun schon um einiges besser fühlte. Ja, die herrlichen Niederlagen von Kristin hatten seine Stimmung erheblich gesteigert. Grinsend ließ er Driger in seiner Tasche verschwinden und folgte Kristin in den fünften Stock. Oben angekommen öffnete Kristin langsam die Tür. Am Tisch saßen Kim und Kai und sahen sie erwartungsvoll an. Schnell lächelte Kristin die beiden an, sie wollte ihnen nicht mit ihrer Betrübtheit den Nachmittag verderben. So begrüßte sie Kai mit dem gewohnten Händedruck und umarmte schließlich ihre beste Freundin heftiger als sie vorgehabt hatte. Dadurch wurde Kim in ihrer Vermutung bestärkt, dass es Kristin nicht so gut ging wie sie vorgab. Durch ihren Blick fühlte sich Kristin ertappt, sie hätte wissen müssen, dass sie ihrer Freundin nichts vormachen konnte. Ray hingegen begrüßte Kai wie immer und dieser ließ es zu, da er anhand von Kristins Miene dachte, dass sich zwischen den beiden wieder alles geklärt hatte. Wie sehr er sich doch irrte... "So, dann wollen wir doch mal eure Koffer packen", Kim schritt zu Kristins Schrank, auf dem sich deren Reisetasche befand. Mit einem Ruck zog sie sie hinunter und beförderte sie mit Schwung auf Kristins Bett. "Hast du auch eine oder soll Kristin dir eine leihen, Ray?", fragte sie den Schwarzhaarigen. Der wedelte nur mit einer der Taschen, in denen er einen Teil seiner Sachen mitgebracht hatte. Kim verstand und drehte sich zu Kristin um. "Dann werde ich mir doch mal deinen Schrankinhalt näher betrachten und dir beim Aussuchen helfen. Kai, hilfst du Ray?" Sie wandte sich an ihren Partner, der bisher nur ratlos im Zimmer gestanden hatte. Kai warf Ray einen fragenden Blick zu, der von Ray mit einem Lächeln erwidert wurde. *Wow, Kai wird mir helfen!* Er war ganz von den Socken, doch dann kam ihm die schlimme Erkenntnis *Oh nein, wenn er meine nicht gerade tollen Sachen zu Gesicht bekommt, wird er sich wahrscheinlich tot lachen.* Hastig lief er zu der ihm zur Verfügung gestellten Kommode hin und stellte sich davor. "Ähm, dass Aussuchen werde aber lieber ich vornehmen." Kai nickte nur. Ihm konnte das ja egal sein, er tat doch nur seiner Partnerin einen Gefallen. Langsam füllten sich beide Taschen. Kim musste Kristin des öfteren ermahnen sich auch warme Sachen einzupacken, da es im Norden mit Sicherheit sehr viel kühler sein würde als hier ganz im Süden. Klar, warme Tage würde es sicher auch geben, doch für abends sollte man auf jeden Fall lange, dicke Sachen einpacken. So landete auch der ungeliebte Fleecepulli Kristins in der schon fast bis zum Anschlag gefüllten Tasche. Gerade hatte Kim die Schublade der Socken geschlossen und beförderte ein weiters Paar dicker Wollsocken in Richtung Bett, wo Kristin sie auffing und mit einem missbilligendem Blick in die Ecken stopfte. "Was?" Kim sah sie fragend an. "Ich musste mir auch solche einpacken." Dann öffnete sie die nächste Schublade und durchwühlte sie nach passender Unterwäsche. Auf einen empörten Blick von ihrer Freundin hin, tat sie dies etwas diskreter, damit die Jungs nicht zuviel davon mitbekamen. Gerade wollte Kristin ihr die schon gesammelte Wäsche aus der Hand nehmen und schleunigst in die Tasche befördern, bevor noch sonst was damit passierte, doch da hielt sie Kim auf einmal fest und rief: "Den hier kannst du doch nicht mitnehmen!" Sie zog einen weißen Spitzentanga aus dem Stapel, der sich wohl in der anderen verfangen hatte. "Dafür würde es wohl schon etwas zu kalt sein, meint du nicht auch?" Durch den Aufschrei unterbrachen Kai und Ray ihre Arbeit und sahen verdutzt zu den Mädchen hinüber. Als sie die Ursache des Aufschreis sahen, konnte sich Ray ein Grinsen nicht unterdrücken. Kai hingegen blickte desinteressiert wieder auf Rays restlichen Wäscheberg und begann ihn in die Tasche zu befördern. "Sag mal spinnst du?!" Mit hochrotem Kopf schnappte sich Kristin das in die Luft gehaltene Wäschestück und stopfte es rasch wieder in die Schublade. "Was? Du hast ihn doch aus der Schublade genommen. Außerdem, so schlecht sieht er doch gar nicht aus..." Kristin sah sie mit einem vernichtendem Blick an. Wie konnte sie sie nur dermaßen vor den Jungs blamieren. "Das weiß ich doch selbst, aber wir sind hier schließlich nicht alleine!" Sie ruckte mit dem immer noch rotem Kopf in Richtung der Jungs. 'Na und' schien Kims Blick daraufhin zu sagen. "Sie müssen ja nicht unbedingt mitkriegen was ich drunter anziehe oder?", zischte sie ihrer Freundin wütend ins Ohr. Dann stopfte sie die restliche Unterwäsche in die Tasche und versuchte sie anschließend zu schließen. Doch das war gar nicht so einfach, da die Tasche randvoll gestopft war. Als Kristin aufblickte sah sie, wie Ray immer noch grinsend zu ihr starrte. "Was?!", fauchte sie ihn unwirsch an. Es war schon unangenehm genug, da musste er sie doch nicht auch noch stundenlang anstarren, oder? Kai blickte wieder auf und sah zu Ray. Der hatte sich immer noch nicht gerührt und so zog er ihn am Arm runter zu seiner Tasche. "Hast du was vergessen oder was ist los?", fragte er etwas ungehalten. Das hätte jedem passieren können und er versuchte sich vorzustellen wie sich Kristin wohl gerade fühlen mochte. Denn ihm, Kai, war so etwas natürlich noch nie passiert, darauf hatte er schon geachtet. Aber er erkannte, dass es nicht sehr angebracht war, Kristin lange anzustarren. Mädchen reagierten da wohl empfindlicher, stellte er fest. Endlich hatte sich Ray wieder seiner Tasche zugewandt, so dachte Kai zumindest. Dass Ray jedoch die ganze Zeit nur ihn beobachtete, merkte er nicht, so war er in Gedanken vertieft. *Wie schön er doch ist... er mag zwar kalt erscheinen, aber unter jeder harten Schale verbirgt sich bekanntlich ein weicher Kern.. wie sehr ich diesen inneren Kai doch mal erleben würde...* "He, Ray, schläfst du?!" Unsanft holte ihn sein gegenüber in die Realität zurück. "W...was?" "Ich hab gesagt, dass du mal den Mädchen helfen sollst die Tasche zu zu machen, wenn du schon nicht deine schließt." In der Tat hatten Kim und Kristin einige Probleme die Reisetasche zu zu bekommen. Sie war einfach zu voll. Da Ray Kai aber immer noch wie versteinert anstarrte, erhob sich Kai schließlich selbst und ging den Mädchen zur Hand. Nach gemeinsamer Arbeit war auch diese Tasche zu und reisefertig. Mit schon wieder rotem Kopf bedankte sich Kristin bei Kai. "Dein Partner scheint ja besseres zu tun zu haben", meinte dieser nur kalt wie immer und sah Ray mit funkelnden Augen an. Und hatte ich recht, ich mein mit dem Interessegrad dieses Kapitels? Schreibt's mir. Bitte. PS: dass das so lange dauert mit dem on stellen, daran trage ich keine Schuld, also nicht böse sein, wenn das etwas länger dauert. Kapitel 23: K 1: Verlieben,... - Geht gar nichts mehr ----------------------------------------------------- Hi, nun ist auch schon der 23. Teil dieser ff on. Hoffe ich zumindest. Momentan herrscht bei mir zu dieser ff aber eine kleine Ideenflaute, weshalb das Kapi auch nicht sehr interessant geworden ist. Wird evtl. einige Tage dauern bis ich ein neues on stellen kann. Nicht böse sein, aber seltene interessante Kapis sind doch besser als häufige langweilige oder? "..." - sprechen *...* - denken [...] - Anmerkung meinerseits Geht gar nichts mehr? Ray wurde weich als er in Kais dunkelbraunen Augen sah. Seine Augen nahmen einen verträumten Blick an, schon schien es als würde er in eine andere Welt hinübergleiten. *So unergründlich tief... doch irgendwo dahinter verbirgt sich etwas und ich werde es schon noch herausfinden... lass mich doch in dich sehen, Kai... lass mich dir helfen. Ich würde alles für dich tun, alles... ...was? Was hat er da eben gesagt? Ich scheine besseres zu tun zu haben? Natürlich habe ich das, aber wieso hat er das so kalt, so gefühllos gesagt? Was kümmern mich schon die anderen, ich wünsche mir nur dich, ich möchte nur mit dir zusammensein, ich... ich bin geradezu besessen von dir... ja Kai... du hast mich voll und ganz vereinnahmt... meine gesamte Welt dreht sich nur um dich... um dich... hast du gehört, Kai... um dich...* "Geht es dir nicht gut?", eine besorgte Stimme drang an sein Ohr. *Kai, du fragst mich, ob es mir gut geht? Du sorgst dich um mich? Oh, Kai, magst du mich also doch?* Rays Blick schärfte sich wieder und er erschrak heftigst als er eine wedelnde Hand vor seinem Gesicht erblickte. "Kristin?!" Ray blinzelte, da er sich nicht sicher war, ob ihn sein Blick nicht getrogen hatte. Nein, da stand wahrhaftig Kristin. Seine eben noch große, verträumten Augen verwandelten sich blitzartig in enge Schlitze. *Wie kann sie es wagen?... Wieso macht sie sich überhaupt Sorgen? Hat sie sie nicht mehr alle? Sag mal, drück ich mich nicht klar genug aus oder was? Ich signalisiere doch eindeutig, dass ich sie nicht mag, weil sie meine Rivalin ist! Sie wird Kai niemals bekommen, niemals! Und jetzt steht sie trotzdem hier und fragt allen Ernstes ob es mir nicht gut geht? Was ist das bloß für ein Mensch?* Schon kamen Ray Zweifel an seinem Verhalten. *Ob ich sie wohl doch falsch eingeschätzt habe?... Nein, jetzt weiß ich was hier gespielt wird! Was sie spielt! Sie will sich damit doch nur schon wieder bei Kai einschleimen! Ja, genau das wird es sein! Denkst wohl, damit kannst du alle täuschen, wie? Aber nicht mit mir! Oh nein, mich führst du nicht hinters Licht!* Einen Moment lang starrte er sie einfach nur an. Dann, mit einem wütendem Gesicht, ging Ray einfach an Kristin vorbei. Ließ sie einfach mitten im Raum stehen ohne ein Wort zu sagen. Ohne auch nur durch irgendetwas auf ihre Frage einzugehen. Ein paar Meter weiter ließ er sich auf einen Stuhl am Tisch nieder und sah einfach nur fragend in die Runde: "Und, was machen wir jetzt?" "Häh?", kam es nur von Kim, die das ganze eben nicht so ganz gerafft hatte und nicht verstand, worauf das jetzt eine Antwort sein sollte. Doch Kristin verstand. Stumm ließ sie ihren Arm sinken und ging auf einen kleinen Schrank zu, öffnete die Türen dieses und holte einige Spiele aus dem Inneren. Kim hatte nun begriffen, worauf Ray anschließen wollte. Nämlich... auf gar nichts. Da bemerkte Kim auch schon, dass eine kritische Situation aufkommen würde, wenn man diese nicht schnell versuchte auf irgendeine Weise zu umgehen. Kim setzte sich neben Kristin auf den Boden und wühlte die verschiedenen Kartons durch. "Wie wäre es damit?", sie hielt einen lilafarbenen in die Höhe und stand ohne eine Antwort abzuwarten auf, ging ebenfalls auf den Tisch zu und setzte sich neben Ray auf einen Stuhl. "Los alle herkommen, jetzt wird mal ein bisschen Action in die Runde gebracht! Los, los, nun macht schon!" Mit winkenden Armen forderte sie ihren Partner und ihre Freundin auf sich zu ihnen zu begeben. Kai, der wieder mal mit verschränkten Armen an der Wand gelehnt hatte und das ganze vorherige Geschehen nur mit geschlossenen Augen verfolgt hatte, drückte sich von dieser ab und marschierte mit festen Schritten auf das Zweiergespann zu. Dort ließ er sich auf einen freien Stuhl nieder und erwartete das folgende. Nachdem auch Kristin die restlichen Spiele wieder im Schrank verstaut und auf dem einzig freien Stuhl gegenüber Ray Platz genommen hatte, packte Kim endlich mit dem Spiel aus. Tabu. [Ja, bei mir kennt man das auch in England, ob es das da wirklich gibt, weiß ich nicht.] "Wir brauchen zwei Teams", folgerte sie richtig. "Ähm, wie wäre es mit... Kai und... ähm Kristin und Ray und mir? Partnerduell?..." "Dann mach ich nicht mit!" Ray unterbrach sie. "Was?", fragte Kim überrascht. "Ich sagte, dann mach ich nicht mit!" Diesmal war es Ray der die Arme zum Ausdruck seiner Aussage vor der Brust verschränkte. Mit einem Funken sprühenden Blick sah Ray seine Gegenüber an. Auch Kim sah ihre Freundin an, die keinen sehr glücklichen Eindruck machte. *Stimmt ja, das hätte ich mir auch gleich denken können, dass das nicht klappen wird. Zwischen den beiden muss ja irgendetwas schwerwiegendes passiert sein. Wieso hat mir Kristin denn nichts davon erzählt? Ich könnte ihnen doch helfen. Ich verstehe das gar nicht. Normalerweise ist Kristin doch nicht so, sondern kommt mit fast jedem auf irgendeine Weise klar, zur Not meidet sie diese eben. Aber weshalb das mit Ray? Er ist doch nur für einen Monat hier. Wieso tut sie das also? Ich versteh's einfach nicht. Ich wollte ihnen doch einen Gefallen tun und sie in zwei verschiedenen Teams spielen lassen und nun passt ihnen das schon wieder nicht?! Ich fürchte, ich muss mal ein Wörtchen mit Kristin reden. So geht das doch nicht!* Um eine noch tiefere Feindseligkeit zwischen den beiden zu verhindern, sagte sie schnell: "Na gut, dann machst du eben mit mi...", doch weiter kam sie nicht, denn schon wieder hatte sie Ray unterbrochen. "...Kai zusammen!" Zur Untermalung seiner Forderung nahm er Kais Arm und zog ihn zu sich. "Hey, was soll das denn!" Kai schüttelte angewidert und über die plötzliche Nähe seines Teamkollegens überrascht Rays Hand von seinem Arm und schob seinen Stuhl etwas von ihm ab. Doch Ray ließ nicht locker, sondern rückte mit seinem Stuhl zu Kai um die Tischecke. "Jungs gegen Mädchen, das ist doch viel besser!" Ray warf Kristin einen vernichtenden Blick zu. "Ähm... meinetwegen. Wenn niemand was dagegen hat." Kim war immer noch etwas verwirrt, wollte aber das Spiel nicht durch ihren heutigen etwas überstrapazierten Verstand aufhalten. Dieser war durch die vielen Überlegungen zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen ihrer Freundin und deren Partner schon den ganzen Tag belastet gewesen und schien nun etwas hinterher zu hinken. Kai sagte nichts, sondern sah einfach nur auf den Tisch vor ihm. Ihm war es eigentlich ziemlich gleich, sollten die anderen doch entscheiden, was passieren sollte. Was sollte er sich um solchen Kinderkram kümmern? Das ganze strapazierte schon wieder sehr seine Geduld und trotz allem, dass er sich vorgenommen hatte, er wolle während des Austausches etwas geduldiger und ruhiger sein und diesen Kinderkram ohne jeden weiteren Kommentar über sich ergehen lassen, schließlich diente dieser Austausch an erster Stelle der Verbesserung seiner Sprachkenntnisse und der Erfahrung mit neuen Bladern, die er bisher jedoch vergeblich gesucht hatte, musste er sich sehr zurückhalten, um nicht diesem ganzen *peep* ein Ende zu setzen. Nun sah Ray Kristin fragend an und diese erwiderte seinen Blick. "Von mir aus gerne. Ich hab nichts dagegen. Wenn du dann glücklicher bist, bitte!" Sie lächelte ihn an. Sie hatte sich vorgenommen alles zu tun, damit das frühere Verhältnis zwischen beiden wiederkehren konnte. Und wenn dazu Ray mit Kai in einem Team spielen wollte, bitte, dann sollte er das auch tun. Ray, der sich schon auf eine Widerrede Kristins eingerichtet hatte, sah sie verblüfft an. Er traute seinen Ohren nicht. *Was soll das denn? Du überlässt ihn mir freiwillig? Na schön, besser für dich und besser für mich! Dann werde ich dich verschonen. Dein Pech, wenn du ihn mir so leicht überlässt. Du wirst niemals eine Chance mehr bei ihm bekommen, denn du hast deine Chance vertan. Da siehst du es, Kai! Da siehst du endlich wie sie wirklich ist. Sie benutzt dich nur! Sie hat dich gar nicht verdient! Feige wirft sie schon das Tuch vor mir! Endlich begreift sie, dass sie niemals eine Chance gegen mich gehabt hätte! Du kannst dich auf mich verlassen, ich werde um dich kämpfen, ich werde jeden dir unwürdigen von dir vertreiben! Ich bin derjenige, den du verdienst!* [Gar nicht eingebildet. *g* Mir fällt grad auf, wie ungerecht ich ihn schreibe, dabei hab ich doch gar nichts gegen ihn. Muss ich mal ändern.] "Gut, dann ist das beschlossene Sache. Ihr beide gegen uns. Das passt auch mit der Sitzordnung ganz gut, muss sich wenigstens keiner noch umsetzen", Kim sah gut gelaunt in die Runde. Schon rutschte Ray wieder ein Stückchen in Kais Richtung und hockte ihm nun schon fast auf dem Schoß. Dies erwiderte Kai mit einem angewiderten Ausdruck, der einen Hauch von Unbehagen aufwies. Auch Kristin zog ihren Stuhl in Kims Richtung. Dann teilte Kim die Karten in zwei Stapel auf und eröffnete das Spiel, indem sie den Jungs die Sanduhr zuschob und ihren Stuhl gegenüber von dem ihrer Freundin aufstellte, damit diese nicht in die Karten gucken konnte. "Und wer..." "ICH werde aufpassen, dass du keins der aufgeführten Wörter verwendest!" Ray sprang auf und stellte sich mit der Hupe und einem gehässigen Grinsen auf Kristin gerichtet hinter Kim. Diese nahm die oberste Karte vom Stapel und wartete darauf, dass Kai die Sanduhr auf den Kopf stellte. Die Zeit begann dahin zu rieseln und der Haufen, der richtig erratenen Wörter der Mädchen, wuchs zusehends, während der Stapel der Jungs nur einige Karten aufzuweisen hatte. So wie der Sand durch die Lücke in der Uhr nach unten rieselte, war auch bald die Stimmung bei den Jungs auf ihrem Tiefpunkt angelangt. Wobei sich Ray mehr über die haarsträubende Niederlage zu ärgern schien als Kai, den das alles ziemlich kalt ließ. Mit genervter Miene versuchte er Ray schon zum hundertsten Mal eines der schweren Wörter zu erklären, doch wieder ohne Erfolg. Mit einer lässigen Bewegung ließ er die Karte über den Tisch fliegen. "Gehirntransplantation!" "Häh, was hat das denn mit Pyramiden zu tun?" Ray verstand nicht. Doch Kai schloß nur gequält die Augen und musste erst einmal tief durchatmen bevor er sie wieder öffnete und meinte: "Nichts! Das Wort, das du erraten solltest war 'Pharaonenschlange', aber eine Gehirntransplantation wäre bei dir nur noch das einzigste was noch helfen würde!", Kai atmete erneut tief ein um sich zu beherrschen. Ihm war es ebenfalls peinlich gegen Mädchen zu verlieren, aber was sollte er bei einem Partner wie Ray auch groß machen, der nicht mal die einfachsten Wörter erraten konnte. "Was soll das denn heißen?", empört, sprang Ray von seinem Stuhl auf und funkelte Kai mit glühenden Augen an. "Das heißt, dass du nichts im Kopf zu haben scheinst! Frag mich, wie du es bloß in unser Team (Bladebreakers) geschafft hast. IQ gleich -100 oder was?!" Das war zuviel. Zuviel Witz aus Kais Mund. Kim und Kristin lagen schon halb unter dem Tisch vor Lachen. Ray schien dies allerdings keinesfalls komisch zu finden. "Wie wäre es denn zur Abwechslung mal, wenn du die Wörter erklären würdest anstatt sie durch irgendwelche unbekannten Fachausdrücke zu verkomplizieren?!" Ray sah nun auf Kristin, die sich den Bauch vor Schmerzen hielt. "Halt die *peep*! Was gibt's denn da zu lachen?! Ihr habt doch nur gewonnen, weil ihr schon alle Karten kennt!", zischte Ray Kristin an. Kim hatte sich mittlerweile gefangen und wollte nun ihre Freundin verteidigen, die doch nichts dafür konnte. "Ich hatte doch vorher zwei gemischte Gruppen gemacht, aber du wolltest es nicht." Sie richtete sich auf ihrem Stuhl wieder auf und blickte ihm in die Augen. Sich auf so eine unverschämte Art und Weise rauszureden fand sie überhaupt nicht gut. Doch anstatt noch etwas weiteres zu erwidern (ihm war wohl eher nichts eingefallen, was er darauf hätte erwidern können), drehte sich Ray auf dem Absatz um und marschierte auf sein Bett zu, nahm sich sein Schlafzeug und wenig später knallte die Zimmertür geräuschvoll ins Schloß. "Ich würde mal sagen, da ist jemand ein sehr schlechter Verlierer", Kim musste unweigerlich über Rays Aktion grinsen. Ein Blick auf ihre Freundin ließ ihr Grinsen aber rasch wieder verschwinden. Diese hatte nämlich auch aufgehört zu lachen und sah nun betrübt zu Boden. "Hey, nimm dir das nicht so zu Herzen. Der regt sich auch wieder ab." Sie drückte Kristin einmal fest und sammelte schließlich das Spiel wieder ein, denn ein Blick auf ihre Uhr zeigte, dass es schon sehr spät geworden war. Mit einem Klick schloß sie die Tür des Schrankes mit den Spielen und drehte sich zu Kai und Kristin. "Wir müssen jetzt leider wieder los. Kommst du, Kai?" Der angesprochene erhob sich und ging auf die Tür zu, öffnete diese und wollte gerade hindurchgehen, als er noch einmal stehen blieb und meinte: "Und falls er das nicht tut, dann kommst du zu mir!" Für eine Sekunde dachte Kristin, sie hätte sich das nur eingebildet, doch Kims Bemerkung ließ jeden Zweifel ausgeschlossen. "Siehst du, und meine Unterstützung hast du auch!" Damit waren beide aus dem Zimmer verschwunden. Sie hinterließen ein sehr verwirrtes Mädchen. Nachdem Kristin eine Weile so im Zimmer gestanden hatte und über die letzten Worte der beiden nachgedacht hatte, machte sie sich schließlich auch bett-geh-fertig ((?) Schreibt man das so?) Nach wenigen weiteren Minuten ging sie schließlich in den Flur und fuhr ein Stockwerk tiefer, um eines der Badezimmer dort zu benutzen, denn sie wollte Ray nicht unnötig hetzen. Als sie schließlich wieder in ihrem Zimmer war, war alles dunkel. Ray hatte das Licht wohl schon ausgeschaltet und sich ins Bett gelegt. Eigentlich war Kristin froh darüber. So musste sie sich wenigstens nicht noch mit Ray unterhalten, obwohl sie das liebend gern getan hätte, um ihre Unstimmigkeiten aus dem Weg zu schaffen. Sie legte sich ins Bett und überlegte ob sie dennoch mit ihm reden sollte. Sie ließ den Abend noch einmal Revue passieren, ließ alle Bilder Rays vor ihrem geistigen Auge erscheinen. Und dann begriff sie es. Ja, nun endlich begriff sie es. Ray konnte sie nicht einfach nur nicht leiden, nein, er schien sie regelrecht zu hassen, aus welchem Grund auch immer. Sie musste sich sehr zusammennehmen um nicht loszuweinen. Doch das fiel ihr verdammt schwer, denn während der letzten Tage hatte sich in ihr ein immer größer werdender Kloß aufgebaut. All die unbegreiflichen Taten Rays hatten sich dort zusammengefunden und drohten sie von innen heraus zu zerstören. Kristin war zwar nicht jemand, der bei jeder Kleinigkeit zusammenbrach, aber sie war auch niemand, der mit einem unbegreiflichen, Schmerz erzeugenden und nicht verschwinden wollenden schwarzen Loch, dass sich immer mehr ausdehnte, in sich leben konnte. Nein, sie konnte damit einfach nicht leben. Sie hatte schon zuviel dieser tötenden Gefühle einfach nur aufgenommen und in einem Punkt gesammelt, in der Hoffnung sie würden schon noch verschwinden. Und dieser Punkt, dieser Kloß, dieses riesige schwarze Loch, das jeglichen Rand verloren zu haben schien, hatte sich schon zu sehr ausgebreitet. Doch das schlimmste war, dass sie nun nichts mehr dagegen unternehmen konnte. Sie war dieser Gewalt hilflos ausgeliefert. Und mit genau diesem Zustand musste sie sich einer erneuten Nacht hingeben. Und so würde sie die eigentlich schönsten und am meisten herbeigesehnten Tage in Schottland antreten müssen... Das einzigste Licht in der Dunkelheit waren die Worte Kims und Kais. Und selbst da war sie sich nicht sicher, ob die etwas helfen würden... Ich wollte nur noch mal an alle sagen, dass das mit Ray nicht mehr lange so weitergehen kann, weil das ziemlich fies ist. An alle Ray-Fans: Ich habe nichts gegen ihn, er ist sogar mit Kai und Tala einer meiner Lieblingscharas, sonst hätte ich ihn wohl auch kaum für diese ff benutzt. Aber in der ff ist er leider momentan nicht so, wie er in der Animeserie ist und sonst immer war. Bitte dies zu entschuldigen. Natürlich ist Ray ein gaaaanz lieber. *g* Kapitel 24: K 1: Verlieben,... - Probleme muss man lösen -------------------------------------------------------- Morgen liebe Leutz! Jaja, das hat man davon, wenn man seinen Lesern immer neue Kapis bieten will. Schreibt man noch bis mitten in die Nacht und ist am nächsten Tag sau müde. Aber für euch tu ich's doch gerne *aufschleimspurausrutsch* Ups, naja, sag lieber nichts weiter. Viel Spaß beim Lesen. "..." - jemand sagt etwas *...* - jemand denkt etwas [...] - ich denke zur Abwechslung vielleicht mal Probleme muss man lösen Währenddessen bei Kim und Kai: Beide waren noch nicht wirklich müde, hatten sich aber dennoch schon umgezogen und saßen nun auf ihren Betten. Vor sich hinstarrend hingen beiden ihren Gedanken nach. Kai lag mittlerweile auf dem Rücken auf seinem Bett und dachte über neue Strategien fürs Bladen nach. Er wollte durch diesen Austausch auf keinen Fall seine Bladekünste vernachlässigen und mit seinem Team die nächsten evtl. anstehenden Matche verlieren, alles nur dadurch, weil sie zu faul gewesen waren zu trainieren. Dass das bei Tyson aber sicher der Fall war, denn mit Sicherheit nutzte dieser den Austausch um sich vor Kai und seinen Anforderungen beim täglichen Training zu entziehen, war ihm sofort klar gewesen. Naja, aber er würde ihn nach dem Austausch, zurück in Amerika, noch härter dran nehmen als die anderen. Er würde alles aufholen müssen was er hier nicht getan hatte. Ein fieses Grinsen huschte über Kais Lippen. Er stellte sich schon bildlich vor, wie Tyson unter seiner strengen Hand würde leiden müssen. Mitleid? Nein, das verspürte er nicht im geringsten. Ihm war es schließlich doch nie besser ergangen, warum also sollten es andere besser haben? In der Tat dachte Kai, dass alles was er erleiden musste, auch andere erleiden sollten. Er baute, indem er seine Teamkollegen härter dran nahm als es für einen Teamchef üblich war, all seinen Ärger, seine Wut auf einen Teil seiner Vergangenheit ab. Außerdem, was schadete es denn schon seinem Team, wenn sie trainierten? Wollten sie nicht auch die besten werden? Über allen anderen stehen? Dass alle zu ihnen hinaufschauten? Mit Sicherheit! Das wollte zumindest Kai, wollte der beste sein, von niemandem übertroffen! Und um dieses Ziel zu erreichen benötigte er höchste Perfektion. Und dafür musste er kämpfen, trainieren, alles tun... Und wenn er hier schon nicht körperlich mit seinem Blade und BitBeast trainieren konnte, dann tat er das eben im Geiste. Entwickelte neue Strategien, forderte sich durch das geistige Training höchste Konzentration ab. Und die benötigte er ebenso wie gutes Spielen um ein Match zu gewinnen... Kim jedoch machte sich über ganz andere Dinge Sorgen. Was ja auch kein Wunder war, strebte sie doch kein so hohes Ziel an wie ihr Partner. Sie lebte nicht für einen Traum, sondern fürs hier und jetzt. *Was ist hier bloß los? Das kann doch nicht so weitergehen, das müssen die beiden doch auch sehen. Wie kann man nur so stur sein?! Sie werden sich doch für die restlichen Wochen zusammenreißen können, oder ist das zuviel verlangt? Was ist es bloß, worüber man sich so uneinig sein kann? Würden sie sich zusammenreißen, wäre es doch für beide besser und angenehmer. Aber was ich dennoch nicht verstehe, wieso beide so sauer waren über die Verteilung vorhin beim Spiel. Nun waren sie nicht mal in einem Team und es passte ihnen dennoch nicht. Ray war sauer und Kristin... traurig? Das will mir einfach nicht in den Kopf. Weshalb denn, weil sie nicht mit Ray in nem Team war? Oder weil sie mit Kai in einem Team war? Oder weil Ray sauer war? Und dann Rays hastige Entscheidung, er und Kai zusammen. Seine Begründung, Jungs gegen Mädchen sei doch besser, war doch nur so dahin gesagt. Es muss doch was anderes gewesen sein... etwa... nein... oder doch...? Hat das alles was mit... ihm zu tun?* Heimlich schielte sie zu dem Bett einige Meter weiter, sah ihn darauf liegen... *Das kann doch nicht sein. Kai? Warum sollten sie sich wegen Kai so stressen? Was ist denn an ihm? Ich mein, ok, wären die beiden Mädchen, dann würde ich es ja vielleicht verstehen können, obwohl ich nichts wirkliches sehe, was man an Kai lieben könnte. Ja, er ist ja ganz nett und als Freund kumpellicher Art echt gut, aber sonst...? Naja, aber dass ist ja nicht mal der Fall. Schließlich ist Ray ein Junge und wird mit Kai niemals was anfangen können. Aber was ist es dann? Mir fällt momentan echt nichts anderes ein, was die beiden sonst in diese Situation gebracht haben könnte. Ist Kristin wirklich in ihn...? Hätte sie mir das nicht gesagt? Aber warum dann Rays merkwürdige Reaktionen? Fürchtet er Kai zu verlieren? Oh mann, ich halt das nicht mehr aus! Fragen über Fragen! Und keine Antworten in Sicht. Ich glaub mein Schädel platzt noch.* Kim kniff die Augen zusammen, ließ sich nach hinten fallen, raufte sich die Haare, stieß einen langen, gequälten Seufzer aus und hielt anschließend ihren Kopf. Kai hob leicht den Kopf. Da Kim aber nichts weiter tat als nur da zu liegen, widmete er sich schnell wieder seinem geistlichem Training, bei dem es nicht schlecht für ihn stand. Nach einer kleinen Weile, in dem sich Kims Kopf wieder einigermaßen beruhigt hatte, setzte sie sich wieder auf und war zu dem Entschluss gekommen, etwas gegen diese vielen Fragen tun zu müssen. Und wenn es nur etwas war, womit sie sich ablenken konnte. Da fiel ihr wieder die Sache mit Kai ein, die sie Mr Dickenson versprochen hatte. >...er braucht jemanden, der mit ihm darüber redet, auch wenn er von sich aus nie auf so eine Idee kommen würde...< Sie hatte es ihm versprochen. Mit einem Ruck setzte sie sich wieder auf und verschränkte die Beine. Dann drehte sie sich zu Kai um und knallte ihm ganz plötzlich und für diesen sehr unerwartet ihren Gedanken zum Fortschritt seines 'Problems' an den Kopf: "Was ist eigentlich mit deinen Eltern passiert?" Innerlich zuckte sie schon zusammen, daran erinnernd was das letzte Mal passiert war, wo sie ihn 'nur' aufgefordert hatte, ein Bild zu malen. Wie würde er wohl reagieren, wenn sie ihn das jetzt fragte? Ihn fragte, ob er es ihr 'erzählen' würde. Nichts geschah. Vorsichtig sah Kim wieder auf. Kai lag wieder auf dem Rücken, die Arme hinterm Kopf verschränkt und starrte die Decke an. Er tat als hätte er nichts gehört. Reagierte nicht, ging nicht auf das gesprochene ein. Kim sackte wieder in sich zusammen und stöhnte leicht auf. *Mann, wie kann man sich nur so anstellen. So schlimm war selbst ich nicht, glaub ich jedenfalls. Schön und gut, es ist bestimmt nicht toll gewesen und darüber zu sprechen ist bestimmt auch nicht so leicht, aber dann soll er das lieber sagen anstatt zu tun als sei nichts gewesen. Ich hab's doch auch geschafft.* Sie stand auf, ging zu Kais Bett und stellte sich davor auf. Noch immer tat Kai nichts, sagte nichts, geschweige denn, dass er sie überhaupt registrierte und ansah. Kim stemmte die Hände in die Hüften und beugte sich über Kai und brach die gerade Linie seines Blickes zur Decke. "Ich rede mit dir!" Kim sah ihm direkt in die Augen. Weiterhin tat Kai nichts, so als würde er immer noch die Decke durch sie hindurch ansehen. Angestrengt versuchte er seine kalte Miene zu bewahren, was ihm auch fast gänzlich glückte. Vom Bett aus hatte Kim sie nicht sehen können, doch nun hier, genau über ihm, konnte sie ihm direkt in die rehbraunen Augen sehen. Und selbst wenn Kai seine kalte Maske bis zur Gänze perfektioniert hatte, in diesem Moment verriet ihn jedoch etwas. Verriet, dass es ihn nicht so kalt ließ wie er tat, dass ihn das Gesagte getroffen hatte, beunruhigte, Angst in ihm aufkeimen ließ... Seine Augen... sie waren es, die Kim sein wahres Inneres zeigten. Zwar nicht alles, aber dennoch wie aufgewühlt er in diesem Moment war. Sie spiegelten seine Furcht wider... doch Furcht wovor? Genau das wollte Kim wissen. Doch einzig Kai allein konnte es ihr sagen und er war auch der einzige, der bestimmen konnte wann, denn nur er wusste es und niemand konnte ihn zwingen dieses Wissen preiszugeben. "Kai?" Kim sah ihrem Partner immer noch in die Augen, dieser aber nicht in ihre, selbst wenn sie genau über ihm waren. Er starrte durch sie hindurch, sah etwas viel schlimmeres vor seinen Augen, sah... Blitzartig schloss Kai seine Augen. Kim zuckte über die plötzliche Reaktion zusammen und beugte sich wieder hoch. Anscheinend hatten schon allein ihre Worte Wirkung gezeigt. Wenn hiermit nur schon alles getan gewesen wäre, aber dem war nicht so. Es reichte nicht, wenn Kai die schrecklichen Erlebnisse immer und immer wieder sah, für sich allein, vor seinem geistigen Auge. Nein, er musste sie rauslassen, musste die Bilder in Worte fassen. Solange er das nicht tat, solange er das alles immer wieder und wieder in sich hineinfraß, zuließ, dass es Besitz von ihm ergriff, brachte es alles nichts. So würde er niemals von seinen Eltern loskommen werden. Kim wartete einen Augenblick bevor sie nochmal vorsichtig Kais Namen rief. Dessen Augen zuckten wild unter den geschlossenen Lidern. Doch plötzlich lag er ganz regungslos da. Sein Atem ging ruhig und fasziniert über das was bisher geschehen war, sah Kim ihn einfach nur an. Kai hatte schreckliches gesehen. Sein Albtraum, der ihn sonst nur nachts heimsuchte, hatte ihn nun mitten am hellichten Tag heimgesucht. Weshalb, weshalb machte Kim das nur immer? Wollte sie ihn leiden sehen? Was hatte er getan, dass er sowas verdient hatte? Doch das war jetzt egal. Um seinem Albtraum nicht hilflos ausgeliefert zu werden konzentrierte er sich, sagte sich im Gedächtnis immer wieder Strategien des Bladen vor. Versuchte immer und immer wieder sich die passenden Bilder dazu vorzustellen, kämpfte und schaffte es schließlich, dass er Dranzer mit einer seiner Attacken vor seinem geistigen Auge sah. Er entspannte sich, nun da er ES nicht mehr sah, war er wieder die Ruhe selbst. Nach einer Weile erinnerte er sich wieder, dass er nicht allein war und Kim ihn wohl immer noch ansah. Langsam öffnete er seine Augen wieder und setzte sich in seinem Bett auf. Kim stand tatsächlich immer noch an seinem Bett und sah auf ihn herab. Er konnte es nicht ab, dass jemand über ihm war, größer war als er, so dass er zu diesem hätte hoch sehen müssen. Dann fühlte er sich immer so hilflos, demjenigen so ausgeliefert... *Ganz ruhig. Es ist doch nur Kim. Was sollte sie schon groß mit mir machen? Sie ist ja nicht wie...* Hier stockte ihm sein Atem. Wieder erschienen Bilder vor ihm, diesmal jedoch nicht von seinen Eltern oder sonstigen, sondern von etwas ganz anderem, genauer von 'jemand' ganz anderem. Doch bevor er sie auch nur genauer ansehen konnte, blickte er schnell zur Seite und schüttelte seinen Kopf. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und stand auf. "Wo willst du hin?" Kim sah ihn an, doch sofort stoppte Kai in seiner Bewegung und drehte sich um. Mit einem nicht definierbaren Blick sah er sie an. Mit aller Kraft bemühte sich Kim diesem Blick stand zu halten und sah nicht weg. Nach einer Weile, in der jeder dem Blick des anderen getrotzt hatte, meinte Kai schließlich: "Dir ist wohl jedes Mittel recht, ein Versprechen einzulösen, wie? Um das zu schaffen schreckst du vor nichts zurück. Ich dachte, du hättest wie du meinst >so was auch erlebt<. Dann solltest du eigentlich auch genau meine Antwort zu deiner Frage wissen." Er sah sie weiterhin an. Kim nickte nur und dann verstand sie, was Kai ihr damit sagen wollte: Er hatte nicht die geringste Lust es ihr zu erzählen. Das hatte sie aber doch gleich gewusst, sie hatte nicht erwartet, dass er es ihr sofort erzählen würde. Wenn es schon so schwer war ein Bild von ihm zu verlangen. Aber aufgeben würde sie deshalb noch lange nicht. "Das interessiert mich aber nicht. Ich weiß zwar die Antwort, doch die ist mir vollkommen egal." Kim sah Kai herausfordernd an. Dieser schien seinen Ohren nicht trauen zu wollen. Sie widersprach ihm, Kai, tatsächlich?! Kais Miene verzog sich zu einem nichts gutes verheißendem Blick. Innerlich war sich Kim ihrer Sache schon nicht mehr so sicher, doch einen Rückzieher würde sie jetzt auch nicht mehr machen können. Wie ein stures Kind, das seinen Willen durchsetzen will, fuhr sie fort: "Ich will's trotzdem wissen und du hast gar keine andere Wahl als es mir zu sagen, denn ansonsten werde ich zu Mr Dickenson gehen und mich über dich beschweren und dich nach Hause schicken lassen", fügte sie noch schnell an, als sie sah, dass Kai immer noch nicht den Mund aufmachen wollte. Doch was jetzt geschah, ließ sie in ihrem Wortschwall stoppen. Kai ging doch tatsächlich wieder auf sein Bett zu, fasste darunter und zog seine Tasche darunter hervor. Diese packte er aufs Bett und wandte sich dann dem Schrank zu. "D...du w...willst doch nicht wirklich d...deine Sachen packen, oder?" Kim glaubte immer noch nicht was sich da vor ihren Augen abspielte. "Wonach sieht es denn sonst für dich aus? Du hast mich vor eine Wahl gestellt und ich habe mich entschieden, das siehst du doch wohl hoffentlich!" Kai wollte gerade die Schranktür öffnen, als Kim ihm zuvor kam und ihm den Weg versperrte. Mit verschränkten Armen wollte sie so aussehen als wäre sie stark und sich ihrer Sache ziemlich sicher, doch dieses schien nicht ganz zu wirken, denn Kai schob sie einfach beiseite. [Bei einem Mädchen ja auch nicht weiter schwer, oder? ^^] Kim jedoch ließ das nicht auf ihr sitzen und sprang wieder zwischen ihn und dem Schrank. Hastig und stotternd meinte sie ganz aufgebracht: "I...ich hab d...das d...doch nich so gemeint. D...du kannst d...doch nich so einfach g...gehen! Jetzt stell d...dich d...doch nich so an und erzähl mir einfach das was passiert ist!" Ihre Stimme wurde wieder etwas fester und verzweifelt versperrte sie mit den Armen den Schrankinhalt. "Ich soll mich nicht so anstellen?! Was glaubst du denn warum ich keine Lust hab es dir oder sonst einem Arsch zu erzählen?! Das geht niemanden was an! Hast du mich verstanden! Niemanden!!", Kais Stimme war zu einem leisen bedrohlichem Zischen geworden. Am liebsten hätte Kim jetzt aufgehört, doch das konnte sie nicht. Noch nicht einmal vor dem vor Zorn oder sonst was kochendem Jungen vor ihr zurückweichen, denn schließlich stand sie schon mit dem Rücken an den Schrank gedrückt. Mittlerweile saß sie schon halb in einem der Regale, in denen sich Kais Wäsche stapelte. Sie musste etwas sagen... etwas das ihn aufhielt... "S...so, d...du hältst m...mich also für einen A...arsch?" Naja, das war nicht gerade das beste Argument ihn zum Dableiben zu bewegen, aber was anderes fiel ihr in dieser verfluchten Situation nicht ein. Kai stockte in seinem Vorhaben sie wieder vom Schrank wegzureißen und sah sie einfach nur an. Das hatte er doch nicht auf sie bezogen, sondern nur in seiner Wut so gesagt. Gemeint hatte er dabei eher solche Leute wie... Sie konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass er sie damit meinte. "Das hast du falsch verstanden. Ich meinte doch nicht dich." "Ach und wen dann? Außer mir ist niemand da den du anschreien kannst." "Ah...", Kai verlor langsam seine Beherrschung. Wütend ließ er seine Hände von oben durch die Luft nach unten schnellen. "Das kann ich dir nicht sagen, aber du warst damit nicht gemeint." "Und wieso gehst du dann? Wäre ich kein Arsch, hättest du doch keinen Grund!" Toll, was sollte Kai denn nun noch machen? Er konnte nicht einfach gehen mit der Gewissheit ein Mädchen zurück zu lassen, dass dachte, er hielte sie für ein Arsch. Geschlagen ließ er die wieder erhobenen Arme sinken und ging erneut aufs Bett zu. Wie es schien, ließ sie ihm wirklich keine andere Wahl. Kim konnte es noch gar nicht fassen. Sie hatte es doch tatsächlich geschafft, dass Kai hier blieb und ihr mit Glück erzählen würde, was sie wissen wollte. Da hatte sie ja wirklich noch mal Glück gehabt, denn natürlich war alles nur Show gewesen. Sie hätte Kai auf keinen Fall bei Mr Dickenson gemeldet, geschweige denn verlangt, dass er gehen solle. Nein, wieso auch, sie konnte ihn doch nicht wirklich zwingen etwas zu erzählen, was in der tat niemanden was anging, außer ihm selbst. Zudem musste sie zugeben, dass er trotz seines merkwürdigen Verhaltens und seiner kühlen Art Spaß, zumindest aber auch Abwechslung in ihr Leben gebracht hatte. Und ein weiterer Punkt war, dass sie einen 'Gleichgesinnten' gefunden hatte, mit dem sie sich vielleicht noch besser unterhalten hätte können als mit einem Therapeuten oder seiner besten Freundin, da meist beide nie die gleichen Erfahrungen hatten machen müssen. Das alles ungenutzt verstreichen lassen nur wegen eines dummen Geschwätzes? Nein! Sie war sichtlich erleichtert, dass sie Kai vom Gehen hatte hindern können. Was hätte sie auch sonst ihren Eltern und all den anderen erzählen sollen? Gerade wollte sie auf Kai zugehen, als sie erschrocken inne hielt. Nänä nänä nä nä, weiter geht's erst mal nicht so schnell. *fg* cu I hope next chapter KokoroKisu Kapitel 25: K 1: Verlieben,... - Irgendwann erlöste mich der unheimliche Gong ----------------------------------------------------------------------------- Hier nun endlich das nächste Chapi. [wird irgendwie schon zu meinem Standardanfangssatz *g*] Eine kleine Warnung bevor es losgeht: Kai benimmt sich in diesem Kapi sehr OOOOOOOC, wenn man das so sagen kann. Er würde sich natürlich niemals so verhalten. Kai ist doch unser starker, selbstsicherer und unumstürzbarer Kai! So wie wir ihn kennen und lieben eben, ne? Aber...äh...nun ja...wie soll ich euch das bloß beibringen...tja...irgendwie...ja also, irgendwie ist davon nichts zu sehen in diesem Kapi... *mich tausendmal dafür entschuldigen tu* *schnell verkriech* ...weiß auch nicht wo's hin is... *um sich guck* ...hoffe ihr reißt mir hier nach nicht den Kopf ab... *fleh* "..." - blabla, ne trauriges blabla *...* - denken? Wer tut das schon? [...] - ich weiß, konnt's wieder nich lassen Irgendwann erlöste mich der unheimliche Gong ~ Rückblick ~ Gerade wollte sie auf Kai zugehen, als sie erschrocken inne hielt. ~ Rückblick Ende ~ Kai saß vor ihr, die Beine auf der Bettdecke verschränkt und mit den Händen mit einer Ecke der Decke verlegen oder doch eher nervös (?) rumspielen. Doch das war nicht wirklich das was sie erschreckte, nein, zugegeben, es war für jemanden wie Kai, der sonst immer so selbstsicher und kalt auftrat, schon seeeehr merkwürdig sich nun so zu verhalten, aber das was ihr in gewisser Art und Weise Angst machte war, dass Kai dabei nicht normal auf dem Bett saß, sondern in die Ecke des Bettes, dort wo es mit zwei Seiten an der Wand stand und diese aufeinander zuliefen [hoffe ihr versteht was ich meine ~~], saß, ja, wenn sie ihre Augen nicht trogen drückte und zwängte er sich geradezu dort hinein, als wolle er sich verstecken, niemanden in seinem Rücken wissen. Noch einen Moment blieb Kim regungslos mitten im Raum stehen um sich an den Anblick zu gewöhnen und bewegte sich erst dann ganz langsam und vorsichtig aufs Bett zu, so als fürchte sie, Kai könne sie jeden Moment anfallen, wie ein Tier, dass sich in die Enge getrieben fühlt und nun aus lauter Verzweiflung angreift. Vorsichtig drückte sie die Matratze runter bevor sie sich selbst darauf niederließ und sah dann zu Kai, der in genügend großem Abstand zu ihr saß. Eine Weile geschah nichts, Kai sah einfach nur auf seine Finger, Kim auf ihn. Gerade wollte Kim schon den Mund aufmachen um die Stille zu brechen, da hörte sie wie Kai hörbar tief einatmete und dann die eben erst inhalierte Luft wieder durch die zusammengebissenen Zähne ausstieß. Anschließend richtete er sich etwas auf und es schien als wolle er sich noch weiter in die Ecke zurückziehen bevor er etwas sagte. Kim kam es so vor als ob Kai nicht wüsste wo er anfangen sollte und ob er es überhaupt tun sollte und er tat ihr schon Leid, wie er da so etwas bedröppelt und unschlüssig in der Ecke hockte und sie wollte schon ihre Forderung, ihr zu erzählen was passiert war, zurückziehen, da sie nicht wollte, dass er es tat, weil er gezwungen war es zu tun und nicht aus freien Stücken handelte und sie es schon lieber gar nicht mehr hören wollte, da es wohl doch sehr arg gewesen sein musste, als Kai noch einmal einatmete und dann seinen Mund zum Sprechen öffnete. [Mann, was für'n hamma Satz ^^' hoffe ihr versteht was ich damit sagen will, musste es selbst nochmal lesen, weil ich nicht mehr wusste, was ich eigentlich schreiben wollte *g*] "Meine Eltern sind...nein, sie waren Freunde eines großen Unternehmeninhabers. Sie hegten einen guten Kontakt zu ihm und als er wieder mal Geburtstag hatte, wurde wir wie jedes Jahr dazu eingeladen. Ich hatte nie viel Lust gehabt dorthin zu gehen, denn die meisten Gäste waren natürlich andere Unternehmensvertreter und viele andere Gleichaltrige zum Spielen brachten sie nie mit. Meine Eltern aber bestanden immer darauf, dass ich mitkam und so auch diese Mal. Ich war sozusagen das Vorzeigekind. Naja, es gab mal wieder eine Auseinandersetzung mit meinen Eltern, aber meine...Mutter (er schluckte) schaffte es immer wieder mich doch noch zum Mitkommen zu bewegen. Sie hielt mir ein in Geschenkpapier gewickeltes kleines Päckchen entgegen und meinte, ich würde es bekommen, wenn ich artig wäre und den Anzug anziehen würde und ohne Murren mitkäme. Ich solle mich nur den Abend nett verhalten, dann würde ich es sogar schon vorher bekommen. Sie hatte dabei immer so ein unbeschreibliches Lächeln und dem konnte ich nie etwas abschlagen. Sie wusste, dass ich alles tun würde um das Päckchen zu bekommen. Und das tat ich auch." *Früher war alles anders...da konnte ich mich noch so benehmen wie es Gleichaltrige auch taten...damals war ich noch unbeschwert und frei, unabhängig...meine Eltern waren einfach toll...mein Vater brachte mir alles bei, auch das Bladen...und meine Mutter...sie hatte mich am besten im Griff...für sie hätte ich alles getan...für dieses Lächeln...niemand konnte so lächeln wie sie...niemand...und dennoch musste sie sterben...* Kai hatte gestoppt und hing seinen Gedanken hinterher, das was er gerade dachte konnte und wollte er niemandem sagen, wollte nicht noch mehr Schwäche zeigen, als er sowieso mit den Worten nicht verbergen konnte. Er seufzte tief bevor er weiter sprach, da Kims Blick immer noch an ihm haftete. "So bekam ich es und bevor ich mich überhaupt angezogen hatte war es schon geöffnet und entfaltete sich in meinen Händen als langer weißer Schal. Damals war ich noch nicht sehr groß gewesen und so erschien er mir riesig. Ich hatte mich so darüber gefreut und meine Mutter konnte noch so viel lächeln, den Schal bekam sie nicht mehr von meinem Hals." Ein Lächeln erschien auf Kais Lippen während er immer noch Gedankenverloren auf die Decke starrte. Kim war überrascht. Ihr wurde bewusst, dass Kai gerade einen seiner schönsten Momente im Leben erneut erlebte. Sie wollte ihn auf keinen Fall daran stören, da das bittere noch folgen würde, da war sie sich sicher, wenn sie bisher auch noch nicht so recht verstand, was das ganze mit dem Tod seiner Eltern zu tun hatte. Schon fuhr Kai fort: "Mein Vater wartete schon in seinem schwarzen Cabrio als meine Mutter und ich an der Haustür erschienen. Er lockte mich indem er mir versprach, ich dürfe an diesem warmen Abend das Verdeck ganz alleine öffnen. Ich war schon immer davon fasziniert gewesen und lief sofort zu ihm. Als wir endlich gestartet waren und die schier endlose Straße zum Freund meiner Eltern entlang fuhren, saß ich hinten und freute mich wie ein Schneekönig, denn der Fahrtwind ließ meinen Schal hinter mir her flattern und ich reckte mich immer mehr, damit er auch ja nirgends hängen blieb und frei im Wind fliegen konnte. Viel zu schnell waren wir dann dort und wie ich schon vermutet hatte, war dieser Geburtstag genauso spannend wie alle anderen. Ich saß eigentlich nur in einer Ecke und war mit meinem neuen Schal beschäftigt, wurde ab und zu von meinen Eltern gerufen, wenn sie wieder jemanden gefunden hatten, der mich noch nicht zu Gesicht bekommen hatte und irgendwann erlöste mich dann der unheimliche Gong zum verhängnisvollen Dinner." Kai stockte. Kim, die ihm die ganze Zeit nur zugehört hatte und es sich mittlerweile doch bequem auf dem Bett gemacht hatte, schreckte nun etwas hoch, denn irgendwie spürte sie, dass das nun folgende etwas sehr wichtiges oder für das spätere Geschehen von Bedeutung sein würde. *Erlösen durch einen unheimlichen Gong zum verhängnisvollen Dinner?* Jetzt richtete sie ihren Blick, der in der Zwischenzeit von ihrem Partner ebenfalls auf die Decke gewandert war, wieder auf eben diesen und war darauf bedacht kein Wort zu verpassen. Doch sie schreckte heftig zurück als sie ihn nach dem Gesprochenen wieder ansah. Ihr bot sich ein furchtbarer Anblick: war Kais Gesicht vor knapp fünf Minute noch sauer und trotzig gewesen, was sie ja aber auch von ihm kannte und gewohnt war, und während er begonnen hatte zu erzählen recht gleichgültig, erinnerte sie nun nichts mehr an den 17-jährigen Russen, den sie innerhalb der letzten vier Tagen kennen und mögen gelernt hatte. Sein Gesicht wirkte so anders, so fremd...als säße jemand vollkommen anderes auf dem Bett vor ihr. Einzig die Tatsache, dass niemand anderes den Raum betreten hatte und sich Kai auch nicht vom Bett bewegt hatte, es also nur Kai sein konnte, ließ sie nicht noch weiter vor dem ihr unbekannten Jungen zurückweichen. Die Augen dessen waren nun ins Unermessliche geweitet und zuckten wild hin und her. Kim brauchte sie nicht einmal genauer anzusehen um zu erkennen, welche Furcht aus ihnen hervor kam. Unweigerlich bekam Kim es mit der Angst. Was konnte es sein, dass Kai, dem sonst unerschütterlichen Jungen vor ihr, solche Angstzustände abverlangen konnte? Wie wäre es dann wohl ihr ergangen? Oder sonst jemand anderem? Sie wollte es sich nicht einmal ausmalen, sondern hing wie gebannt an den Lippen ihres Gegenüber. Kais Kopf zuckte und die Worte fanden ihren Weg nur gepresst aus dessen Mund. Schweiß stand ihm auf der Stirn und verklebte die ins Gesicht hängenden Haarsträhnen. "...es gab...Austern und...Schnecken und...zerkochtes Fleisch...es zerbröselte unter der Gabel...ich hasse Austern und Schnecken und zerkochtes Fleisch..." Ein leeres, kaltes und heiseres Lachen erfüllte den Raum. Kim lief es kalt über den Rücken und sie kauerte sich auf der Decke noch enger zusammen. Auch Kai drückte sich immer mehr in die Ecke. "...meine Mutter kocht besseres Fleisch...überall klapperten die Gabeln...Messer fielen auf die Teller...überall Lachen...es war so laut...ich sah zu meiner Mutter...sie lächelte...unterhielt sich mit einem Mann neben ihr...ich beobachtete sie...sie gab mir Schutz...ich vergaß die vielen lauten Geräusche um mich herum...da war nur ihr Mund...ihr Lachen...plötzlich war es nicht mehr da...ein Schuss hatte die vergnügten Leute inne halten lassen...es war ruhig...alles ruhig...kein Fallen von Messern...kein Klirren von Gabeln...niemand lachte...der Mund meiner Mutter lachte nicht mehr...er hatte sich zusammengezogen...ihr Kopf bewegte sich zur Seite...ihre Augen waren aufgerissen...ihr Mund öffnete sich und ein Schrei durchbrach die Stille...ich folgte ihrem Blick...er landete auf meinem Vater...er hatte seinen Augen ebenfalls weit geöffnet...er blickte an sich herunter...blickte auf sein Hemd...eine rote Spur machte sich von einem Punkt ausgehend immer breiter...plötzlich wurde alles wieder laut...Leute sprangen auf...sie umringten unseren Tisch...mein Stuhl wurde angerempelt...immer wieder...ich wurde gegen den Tisch gedrückt...es war alles so laut...ich suchte mit den Augen meine Mutter...sie war ebenfalls aufgestanden...stützte meinen Vater, der vom Stuhl glitt...seinen Augen auf sie gerichtet...sie waren feucht...er streckte seine Arme aus...meine Mutter weinte...ich wollte es nicht sehen...wo war das Lachen...es war nicht mehr da...ich wollte weg...wollte zu ihr...es war alles so laut...ich kam nicht weg...alles drückte gegen meinen Stuhl...ich wollte weg...streckte meine Arme aus...wollte, dass meine Mutter auch mich in den Arm nahm...überall waren Menschen...ich sah sie nicht mehr...Sirenen heulten auf...irgendwo in der Ferne...übertönten den Lärm in der Halle...ich rief meine Mutter...doch sie antwortete nicht...die Leuten sahen erschrocken aus...Tränen liefen...aber meine Mutter war nicht da...niemand kam...aber ich brauchte doch auch Hilfe...niemand half mir...ich bekam keine Luft...die Leuten drängten mich immer weiter an den Tisch...liefen in Panik um mich herum...doch niemand half mir...ich saß ganz alleine da...ich rutschte auf den Boden...versteckte mich unterm Tisch...da sah ich meinen Vater...er lag am Boden...ich krabbelte auf ihn zu...er sah mich an...er lächelte...er half mir...er bewegte seine Lippen...ich konnte nichts verstehen...es war alles so laut...dann verschwand sein Lächeln...seine Augen waren starr...rotes Blut lief auf mich zu...unaufhaltsam...ich konnte nicht zurück...war gefangen...es hatte mich erreicht...durchtränkte meine Hose...sog sich immer weiter in mein Zeug auf...ich bekam es nicht weg...plötzlich griff mir eine Hand in den Nacken...zog mich unter dem Tisch hervor...aus dem roten Blut heraus...es tropfte auf den Boden...ich war über meinem Vater...sah ihn von oben...wollte zu ihm...wollte zu jemandem, den ich kannte...der mir half...ich wurde weggezogen...ich streckte meine Arme aus, doch ich sah ihn nicht mehr...ich hatte alle verloren...war umringt von Leuten...doch allein... ich vernahm einen Duft...ich kannte ihn...schon sah ich die wehenden Haare meiner Mutter vor mir...wir waren draußen...vor dem großen Gebäude...ich fiel auf den Boden...meine Mutter fing mich auf...half mir...sie lächelte nicht...sie drückte mich an sich...sie half mir...sie ließ mich nicht allein...Tränen tropften in mein Gesicht...oder war es der Regen...beides...ich schmeckte die salzige Lösung...sie lief mir das Gesicht hinab...meine Mutter hob mich hoch...drückte mich immer noch an ihren Körper...sie ließ mich nicht allein...sie nicht...ein Freund meiner Eltern hatte mich geholt...aus dem Tumult befreit...mich zu meiner Mutter, meiner Hilfe, gebracht...er redete auf sie ein...ich verstand nichts...war auf dem arm meiner Mutter...alles andere war egal...sie weinte...sie lächelte nicht...dann saß ich auf dem Rücksitz unseres Wagens...der Freund meiner Eltern startete das Auto...meine Mutter saß vor mir...ich sah ihr Gesicht nicht mehr...ihr Körper zuckte vor mir...unser Auto fuhr los...ich kannte den Mann...er war öfters bei uns oder dort wo wir eingeladen gewesen waren...ich vertraute ihm...er half meiner Mutter...doch sie lachte nicht...mein Schal flatterte in die Luft als wir auf die lange Straße fuhren...der Mann blickte hektisch in alle Richtungen...sah zu mir...wieder nach vorne...zu meiner Mutter...was war denn eigentlich los gewesen...ich wusste es nicht...wieso waren wir ohne meinen Vater gefahren...weil er voll Blut war?...er war tot...aber ich war vier... Plötzlich wurde unser Auto gerammt...der Mann sah hektisch zur Seite...neben uns fuhr ein großer Wagen...die Fenster waren dunkel...meine Mutter weinte lauter...hielt sich den Kopf...ich saß einfach da...wieder wurden wir von der Straße abgedrängt...der Freund meiner Eltern gab Gas...der große Wagen kam nicht hinterher...wir waren auf der großen Brücke...unter uns floss ein breiter Strom...ich konnte nichts hören...doch es war nicht laut...der Mann redete hektisch...wir fuhren schneller...hinter uns sah ich den großen Wagen wieder aufholen...gerade drehte ich mich wieder nach vorne...da spritzte etwas auf mich...es kam vom Mann vor mir...sein Kopf schleuderte gegen die Lehne...meine Mutter schrie wieder...drehte sich zu mir...sah mich da sitzen...Tränen liefen ihr Gesicht hinab...sie strich mir über den Arm...die Zeit schien stehen zu bleiben...sie versuchte zu lächeln...doch es war nicht wie sonst...schon war ihr Blick wieder nach vorne gerichtet...der Schal flog hinter mir in der Luft...mein Gesicht war feucht von dem was mir entgegen gespritzt war...es war Blut...ich wusste es nicht...eine Kurve kam...der große Wagen auch...er rammte unser Auto...es schliff an der Leitplanke entlang...meine Mutter versuchte zu lenken...wir wurden wieder von der Fahrbahn gedrängt...diesmal kamen wir nicht wieder...überfuhren die Leitplanke...die Brücke war zuende...es ging aber nur kurz geradeaus...wir fuhren ja zur Seite...aufs Wasser zu...dann hörte es auf...meine Mutter drehte sich um...sie weinte...Haarsträhnen verklebten ihr Gesicht...dann fielen wir...das Auto hatte sich über den Abgrund hinaus bewegt...ich war nicht einmal angeschnallt...der Wind rauschte an meinen Ohren vorbei...ich sah nichts...hörte nur Rauschen...meine Mutter war wieder weg...dann blieb ich mitten in der Luft stehen...es schnürte mir beinahe den Hals ab...ich bekam kaum Luft...hing in der Luft...mein Schal hatte sich in einem der Baumstämme verheddert, die am Abgrund wuchsen...meine Mutter hatte keinen Schal...sie war weg... Ich hing in der Luft...hörte ein paar tiefe Männerstimmen...doch sie kamen nicht...sie gingen...halfen nicht meiner Mutter, die keinen Schal hatten...ich bekam immer weniger Luft...dann sah ich nichts mehr...hörte nichts mehr... Irgendwann hörte ich etwas...wieder Männerstimmen...doch sie gingen nicht...sie waren nah...hier bei uns...ich wollte meine Mutter sehen...wollte sagen, dass sie lachen könnte...wir hatten Hilfe...doch ich fand sie nicht...die Männer hielten mich zurück...redeten auf mich ein...ich wollte nicht...war wieder allein...viele Menschen aber allein...sie hatten meine Mutter nicht gerettet...ich schrie...riss mich los...lief zum Abgrund, in dem sie verschwunden war...ich schrie...rief ihren Namen...doch sie antwortete nicht...ich war allein...alle hatten mich verlassen...niemand war da...ich bekam Hilfe...doch nicht von ihnen...alle waren weg...mein Vater...dessen Freund...meine Mutter...alle... Ich kam zu einem Mann, von dem die Leute sagten, er wäre mein Großvater...doch er hieß Voltaire...nicht Großvater...er war wie Voltaire...nicht wie ein Großvater...ich kam in die Abtei...wuchs dort auf...ein ziel vor Augen...der Beste... Später sagte man mir, meine Eltern wären ermordet worden...sie gehörten nicht zu den Unternehmensbesitzern...sollten nicht dorthin gehören...sie waren keine...wer es war, weiß ich nicht...war es Voltaire?...ich weiß es nicht...ich werde es nie wissen..." Kai stoppte, er konnte nicht weiterreden, bekam keine Luft, wie damals. Er riss an seinem Schal, wollte Luft bekommen. Doch diesmal war es nicht sein Schal, der ihm die Luft nahm. Ein Kloß versperrte ihm den Atemweg, er schluckte, doch der Kloß verschwand nicht, wurde größer, erstickender. Tränen rannen seine Wangen hinunter. Kim saß ihm gegenüber, sie wusste nicht was sie tun sollte, sie kam sich so hilflos vor. Sie versetzte sich in die Lage des Russen. Doch sie war nun sechzehn, er war damals erst vier gewesen. Auch ihr liefen nun Tränen an beiden Wangen runter, tropften auf die Decke. Wie schlimm musste es erst für Kai gewesen sein? Sie konnte sich nicht mehr halten, sie ließ ihrem Mitleid, der Trauer über das Geschehene, freien Lauf. Kim schluchzte und versuchte es zu verdrängen, indem sie ihre Hände vor den Mund presste. Doch auch das half nichts. Kai saß währenddessen stumm in die Ecke gedrängt und Tränen flossen an ihm herab [lustige Vorstellung, ich mein, dass sie an seinem Körper runterlaufen, tun sie ja aber nicht]. Sein Körper bebte. Plötzlich beugte sich Kim intuitiv nach vorne und drückte Kai an sich. Sie wollte ihn stützen, ihm Halt geben, wollte ihm das Gefühl geben diesmal nicht allein zu sein. Außerdem war er gleichzeitig Stütze für sie, kamen nun die ganzen schlimmen Erinnerungen an ihre Freundin hoch. Sie weinte und Kai fühlte sich erleichtert. Es war als würde Kim für ihn mit weinen. Je länger sie das tat, desto befreiter fühlte er sich, desto mehr Luft durchflutete seine Lungen. Er verstand es nicht, doch es war ihm auch egal. Nach einer endlos scheinenden Zeit löste sich Kim wieder von ihrem Partner und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie sah mit Sicherheit schrecklich aus, doch aus irgendeinem Grund war ihr das im Moment ziemlich egal. Kais Augen waren ebenfalls gerötet. Er sah sie einfach an. "Geht's?" Kai sah sie fragend an. Kim glaubte sich verhört zu haben. Er fragte tatsächlich ob es Ihr gut ginge? Er sollte doch mal lieber an sich denken, schließlich hatte er das alles erlebt. "Ich würde gerne mal ins Bad." Er sah ihr immer noch ins Gesicht. Kim wischte sich noch einmal übers Gesicht und rutschte dann von ihm weg, damit er aufstehen konnte. Sie verstand nicht wie er so schnell wechseln konnte, wie er so schnell wieder Fassung erlangt hatte. Doch sie wollte ihn nicht weiter fragen. Sie konnte es auch gar nicht. Es war schon genug, was sie ihm abverlangt hatte. Langsam stand sie vom Bett auf und ging einige Schritte davon weg, als würden sonst noch mehr Erinnerungen hervorkommen. Auch Kai erhob sich und stand auf. Ohne ein weiteres Wort ging er an Kim vorbei ins Bad. Kurze Zeit später hörte Kim wie der Wasserhahn aufgedreht wurde. So, alle Mann wieder auuuuufwaaaachen!!!!!!!!! Natürlich nur, falls ihr nicht schon vorher aufgegeben habt. Also, das war anfangs doch recht langweilig, wusst auch nicht wie ich's schreiben sollte. Aber, wo Kai dann so hamma viel sagt [total OOC], find ich's gut, obwohl es schon wieder voll unlogisch ist, wie er da redet. So was würde man doch eher denken oder nicht? Aber er ist ja auch sehr verstört [tolle Erklärung -.-'] und er tut mir richtig Leid. *Runde Mitleid ausgeb* Wieso musste ich das auch schreiben? Ist doch dann meine Schuld! Ich geb's zu, ich wär ja auch gerne schon ein paar Wochen weiter, am liebsten schon da, wo sie in Amerika sind, aber die Zeit dazwischen kann ich ja auch nicht überspringen, zumal ich da auch schon einige Ideen für hab. *fg* cu KaiLoverinKokoroKisu *bleib jetzt hoffentlich bei dem Namen* Kapitel 26: K 1: Verlieben,... - Bitter cold morning ---------------------------------------------------- Eine kleine Sache noch vorweg: kam nicht mehr zum Korrigieren, deshalb könnt es sein, dass sich hier noch ein paar Fehlerteufelchen drin versteckt hab. Bitte nich bös sein, ja? Ansonsten wünsch ich viel Spaß beim lesen =). Bevor ich's aber noch vergess: nochmal vielen Dank an alle lieben Kommischreiber!! "..." - blabla *...* - jemand denkt [...] - ich vielleicht auch *g* Bitter cold morning Es war zehn vor fünf am Morgen und viiieeel zu früh, wenn es nach Kristin ging. Doch nach ihrer Meinung fragte ja mal wieder niemand. Sie und Ray standen jetzt schon seit einer viertel Stunde in der klirrenden Kälte. "Also ich f-finde der Bus könnte auch allmählich m-mal kommen, m-meinst du nicht auch?", Kristins Zähne klapperten heftig aufeinander während sie versuchte die Worte über ihre blaugefrorenen Lippen zu bringen. Sie sah Ray fragend an, doch der antwortete nicht. Stattdessen nickte er nur und rieb sich die Hände. Vor seiner Nase bildete sich regelmäßig weißer Dampf, der sich aber nach kurzer Zeit schon wieder in der Atmosphäre verflüchtigt hatte. Ja, es war wirklich an diesem Morgen, aber es war ja auch erst vor fünf. Wie konnte man da erwarten, dass es schon warm geworden war, wo doch noch nicht einmal die Sonne aufgegangen war. "Mr. Skesteau hat doch echt 'n Schaden uns so früh hierher zu bestellen und dann noch nicht einmal selber pünktlich zu erscheinen", wütend ging sie auf und ab um ihre Füße davor zu bewahren zu ganzen Eisklötzen zu mutieren. "Und wo bleiben eigentlich Kim und Kai?" Gerade in dem Moment bogen zwei weitere Wagen um die Straßenecke zur Schule und fuhren die Auffahrt hinauf. Schon nach kurzer Zeit erhellte sich Kristins Miene als sie den Wagen ihrer Freundin gewahrte. Sie lief auf die zum Stillstand gekommenen Autos zu und wartete ungeduldig, dass die Insassen endlich aussteigen würden. Schon erkannte sie einen graublauen Haarschopf, der sich aus der einen Autotür schälte. Doch das war auch das einzigste was sie an ihm erkannte, denn dick verpackt in den blau-türkisen Mantel der BBA, den auch Ray an diesem Morgen anhatte, erkannte sie weiter nichts von ihm. Nun hatte auch Kim es endlich geschafft den Wagen zu verlassen. Mit eingezogenem Kopf wollte sie gerade zum Kofferraum gehen, um die Taschen rauszuholen, da wurde sie schon stürmisch von ihrer Freundin begrüßt. "Hey, nu ma langsam, ja? Ich bin noch nich so ganz hier. Innerlich befinde ich mich noch zu Hause in meinem Bett, in meinem WARMEN Bett!" Maulwurf ähnliche Augen blinzelten Kristin entgegen. Sie musste unweigerlich über diesen Anblick lachen. "Was glaubst du wohl wie ich mich fühle? Außerdem tu hier mal nicht so als wärst du die einzig Leidtragende. Ray und ich stehen hier schon seit einer viertel Stunde mit ein paar anderen", empörte sie sich. "Was kommst du auch so früh?" "Was kommst du hier so spät, könnte man wohl eher sagen! Mr. Skesteau ist auch noch nicht hier. Uns erst so scheuchen und dann selbst zu spät kommen, so was liebe ich!" "Das Problem hätten wir gelöst. Guck mal wen wir im Schlepptau mitbringen", Kim deutete auf den zweiten Wagen und aus diesem stiegen gerade keine geringeren als Mr. Skesteau und Mr. Dickenson. "Lass uns lieber abhauen", angewidert drehte sich Kristin weg. "Vorher hätte ich aber noch meine Tasche!" Kai stand hinter den beiden Mädchen und sah sie mit in den Taschen versteckten Händen an. Sofort machten sich die beiden daran den Kofferraum zu öffnen und hatten schon nach kurzer Zeit die schweren Taschen hervorgeholt. Kristin überreichte Kai seine und half dann Kim ihre zu dem schon entstandenen Taschen- und Kofferhaufen zu hieven. "Was hast du bloß alles eingepackt?" "Genauso viel wie du würd ich mal sagen", meinte die Angesprochene nur kurz. "Morgen ihr beiden! Na wie geht's? Soll ich helfen?" Eine überaus fröhliche Stimme, ihrer Meinung nach viel zu fröhliche für diese Uhrzeit, ertönte hinter den beiden. Gezwungener maßen drehten sich die Mädchen zu ihrem Englischlehrer um und sahen ihn mit einem aufgesetzten Lächeln an. "Danke, der Uhrzeit entsprechend", brachte Kim nur müde hervor. "Geht schon, haben es ja schon fast geschafft", setzte Kristin noch dran. "Wie schön, solche strahlenden Gesichter sieht man doch gerne am Morgen!", damit setzte er seinen Weg so federnd fort, als würde an ihm keine Tonnen schwere Tasche hängen. Kurz danach folgte Mr. Dickenson, der zum Gruß nur kurz seinen Hut hob und sie freundlich anlächelte. Zu ihrer Zufriedenstellung schien er mit der früh angesetzten Zeit ebenfalls weniger gut zurecht zu kommen und hatte ihr herzlichstes Beileid. "Wie kann man nur so früh schon solche gute Laune haben? Das schafft echt nur Mr. Skesteau!" Kristin konnte es nicht leiden überaus fröhlich gestimmte Menschen um sich herum zu haben, wenn sie nur wegen dieser schon eine viertel Stunde in der Kälte stehen musste und sich sonst was abfror. Kim fügte dem nur ein "Mh" an, da sie schon allein damit zu kämpfen hatte nicht gleich wieder einzuschlafen. Gemeinsam warfen sie nun die lästige Tasche auf die anderen dort liegenden und suchten dann ihre beiden Partner, die etwas abseits standen und sich anschwiegen. "Morgen", murmelte Kim und gab Ray zur Begrüßung eine feste Umarmung. Wieder nickte dieser nur. Er schien dasselbe Schicksal zu teilen wie Kim: Übermüdung siebten Grades. Schließlich standen sie im Kreis und sahen zu Boden. Keiner sagte etwas bzw. war in der Lage etwas zu sagen. Wieso war es auch ausgerechnet heute so saumäßig kalt? Lichter brachten Helligkeit ins Dunkel. [wie logisch -.-'] Dann wurde es wieder dunkel. Türen gingen auf, schlugen nach kurzer Zeit wieder zu und dann wurden Taschen über den Boden geschliffen oder, im Falle eines Koffers, sogar gerollt. Dann rumpelte es und die Tasche war auf dem dafür vorgesehenen Haufen gelandet. Immer mehr Autos rollten auf den Platz und hier und da hörte man verschlafene Stimmen etwas unverständliches murmeln. Es wurde immer voller. Die vier standen allerdings immer noch starr im Kreis und regten sich nicht. Doch plötzlich prustete Kristin los. Verwirrt schauten die anderen drei auf. "Tut m-mir echt l-leid", entschuldigte sich Kristin zitternd und sah die verschlafenen und durch die Kälte rötlichen Gesichter an. "Aber ihr seht echt blöd aus." "Vielen dank, du siehst aber auch nicht besser aus!" Ray öffnete zum ersten Mal den Mund und kommentierte das Geschehen nuschelnd unter dem dicken Schal heraus. Jetzt, wo die Stille schon einmal gebrochen war, konnte man das Gespräch auch weiter aufwärmen. "Wir sind zwar schon seit einer Stunde wach, aber ich fühle mich als würde ich erst in zwei aufstehen, geht das?" Ray schien die Differenzen zwischen ihm und Kristin für diesen Morgen vergessen zu wollen und nicht noch mehr Eis zwischen die sowieso kalte Luft zu werfen. "Wir sind doch erst halb fünf aufgestanden oder?" Kai blickte Kim fragend an, da sie ihn geweckt hatte und er nicht mehr genau wusste wie spät es zu der Zeit gewesen war. Diese nickte: "Joa, so um den Dreh." "Sag mal wie hast du es denn überhaupt bis hierher geschafft? Du pennst ja jetzt fast wieder ein." Kristin sah ihre Freundin ungläubig an. Auch die anderen schien diese Frage schon die ganze Zeit auf den Lippen gelegen zu haben, denn gespannt auf die Antwort sahen alle zu Kim. Diese wedelte nur mit ihrer Hand vorm Gesicht herum und meinte: "Frag meinen Körper. Ihm ist es zu verdanken, dass ich jetzt schon hier stehe. Meinen Geist scheint er aber wohl im Bett vergessen zu haben. Der is noch am pennen." Gerade wollte Kristin sie ermahnen es vielleicht mal in Erwägung zu ziehen abends früher ins Bett zu gehen, da rief sie Mr. Skesteau zusammen. Die allgemeine Zählung seiner Schäfchen stand mal wieder an. [an StrangerInMoscow: *g*] Widerwillig trotteten sie zu den anderen und standen dann unschlüssig eingeengt zwischen einer Menge unausgeschlafener Teenager. Doch ein Vorteil hate es ja, hier in der Menge war es durch die aneinander reibenden Körper etwas wärmer als so ganz ungeschützt in der Dunkelheit. Da fühlte man sich doch hier schon viel geborgener, fast wie zu Hause. Vielleicht auch etwas zu geborgen, denn schon musste Kristin Kim anticken, die schon beinahe wieder das Land der Träume erreicht hatte. "Jetzt reiß dich doch mal ein bisschen zusammen. Der Bus kommt bestimmt bald, dann kannst du in Ruhe weiter schlafen", das meinte sie nicht nur zu ihrer Freundin, sondern auch zu sich selbst, denn auch sie hatte nichts dagegen, wenn dieser hier mal bald aufkreuzen würde. Wahrscheinlich war diese Herrgottsfrühe auch für den Busfahrer nichts und er hatte verpennt. Im Stau stehen konnte er zu dieser unmöglichen Zeit wohl kaum. Um sich selbst noch wach zu halten redete sie einfach weiter: "Wo sind denn eigentlich Kai und Ray? Ich seh sie gar nicht, die waren eben doch noch hinter uns." Suchend blickte sie sich um, konnte aber nichts weiter erkennen, als die Hinterköpfe einiger Austauschteilnehmer. [wirklich schlimm wenn man so klein ist x(] So musste sie es darauf belassen, dass die beiden es wohl geschafft hatten weiter in die Menge rein zu kommen. Gerade wollte sie sich eine kleine Pause gönnen und es ihrer Freundin nachmachen und die Augen schließen, Kim war schon wieder beim wegnicken, beide lehnten entspannt an der Schulter des anderen, da ertönte schon wieder die wirklich sehr gut gelaunte (!) Stimme Mr. Skesteaus über der Meute: "Bitte in Zweierreihen aufstellen! Dann geht das Zählen auch schneller." Sein breites Lachen wurde von den meisten nur grummelnd erwidert. "Und dafür weckt er uns?! Was haben wir denn davon wenn er uns schneller zählen kann? Der Bus ist immer noch nicht da", stellte Kristin mit großem Missfallen fest. Doch sie taten wie ihnen geheißen wurde und nach einigem Chaos hatten es denn alle Zustande gebracht eine Zweierreihe zu bilden. Nun wieder zitternd, da man nur noch an einer Seite jemanden neben sich hatte, wartete man darauf, dass Mr. Skesteau mit Hilfe des Leiters der Amerikaner endlich durchgezählt hätte. Ray und Kai waren in der Zwischenzeit tatsächlich in die Mitte gelangt, doch jeder Versuch weiter nach außen zu gelangen schlug fehl, denn alle drängten sich so dicht aneinander, dass ein Durchkommen schier unmöglich war. So verharrten sie denn an ihrer Stelle und hofften die beiden Mädchen später im Bus wiederzufinden. Ray hatte derweil sogar Tyson entdeckt. Es schien ein Weltwunder ihn hier, so früh, und richtig angezogen zu sehen. Doch das hatte auch seinen Preis: Tyson quengelte ununterbrochen. "Mr. Dickenson hat doch 'n Rad ab! Wie kann der verlangen uns sooo früh morgens aus den Betten holen zu lassen? Es ist doch noch mitten in der Nacht!" "Nein, Tyson, es ist mittlerweile schon nach fünf. Das würde nach Kais Meinung heißen allerbeste Zeit zum Aufstehen und trainieren gehen", verbesserte ihn Ray gelangweilt, schließlich musste er ja etwas machen, um sich wach und warm zu halten. "Es sind doch aber Feeriieen!!" "Tyson, wir sind hier auf 'nem Austausch, doch das heißt nicht, das Ferien sind!" Mit gerunzelter Miene sah Ray den Blauhaarigen vor sich an. Was dachte der denn, wo er sich befand? "Ich hatte noch nicht mal genug Zeit um richtig zu frühstücken! Außerdem ist es viieeel zu kalt! Wieso kann es nicht wärmer sein? Und dunkel ist es auch. Ich will zurück ins Bett!" "Tysoon!! Jetzt halt mal den Rand! Wozu bist du denn hergekommen? Wir sind hier doch nicht auf 'nem Erholungsurlaub in der Karibik, wo wir in der Sonne liegen mit kalten Cocktails daneben!" Kai wurde das ewige Gemecker von Tyson zu bunt. Er beschwerte sich über dies und das, war dann aber doch schon wieder in der Lage alles zu bemäkeln. Dann konnte es doch wieder auch nicht so schlimm sein! Tyson stoppte sofort und sah zu Boden. Als Kai jedoch geendet hatte und genervt in eine andere Richtung schaute, sah er wieder auf und meinte leise: "Wär doch gar nicht so schlecht. Wieso machen wir das nicht mal; als Teamurlaub?" "WAS HAST DU GRADE GESAGT?!!" Kai funkelte seinen Teamkollegen wütend an. "Nichts", meinte dieser kleinlaut und verstummte für die nächsten vier Minuten vollends. Dann jedoch fühlte er sich wieder sicher genug und fing mit dem Gequengel von vorne an. Ray rollte nur noch mit den Augen und schaltete auf Durchzug. Da ertönte Mr. Skesteaus Stimme und Ray war froh endlich von Tyson weg zu können. Doch daraus wurde leider nichts, denn kaum hatte er sich hinter ein Zweierpaar gestellt, tauchte eben dieser wieder neben ihm auf und pflanzte sich genau neben ihn. Kaum zwei Sekunden vergingen bis Tyson seinen Mund erneut öffnete. *Ich werde heute auch nur gestraft* Der Verzweiflung nahe blickte er sich um. Seine Miene erhellte sich sofort wieder als er Kai nur zwei Reihen weiter schräg vor ihm stehen sah. Der Russe war einfach irgendwo in der sich aufbauenden Reihe stehen geblieben und sah sich nun einem völlig fremden Jungen gegenüber. [eigentlich ja neben sich aber das passte nu mal nich in meine Formulierung *sry*] Er konnte sich nicht einmal daran erinnern ihn auf dem Begrüßungsfest begegnet zu sein. Skeptisch musterte er ihn. Der Junge sah nach vorne und schien jemanden zu suchen, denn er reckte immer wieder den Hals um über die anderen hinweg sehen zu können. Schließlich drehte er sich nach hinten und Kai konnte ihn genauer betrachten. Er war etwas breiter, doch das konnte genauso gut an der dicken Jacke liegen, die er trug, hatte leicht blondierte kurze Haare, die ihm mit Gel vom Kopf abstanden und sah, wenn man das was aus dem Wäscheberg heraus lugte so bezeichnen konnte, sonst auch sehr unikat aus. Doch all das half Kai dennoch nicht. Noch immer hatte er nicht den geringsten Schimmer wer dieser seltsame Junge war. *Na toll, und wer ist das jetzt? Das kann ja echt spannend werden. Ich kenn die doch alle sowieso nicht. Wozu dann der ganze Kram?* Und als hätte Mr. Skesteau seine Gedanken gelesen, sprach er nun genau dieses Problem an: "Hey, ich würde gerne noch etwas zu dem nun vor uns Liegendem sagen. ("Wieso tut er das dann nicht einfach", raunte Kim gereizt Kristin zu. Diese zuckte nur desinteressiert mit den Schultern.) Dieser Austausch wurde unter anderem auch so früh angesetzt, damit man(n) bzw. frau [was für'n Witz -.-'] (Kristin und Kim rollten erneut mit den Augen und blickten gequält gen Himmel.) sich besser kennenlernt. Um das alles auch noch zu unterstützen und zu beschleunigen werden wir dazu jeden Abend ein paar Stunden gemeinsam verbringen, wo wir uns mit ein paar lustigen und unterhaltsamen Kennenlernspielchen aneinander tasten können und werden..." Weiter brauchte Kai nicht zuzuhören, um zu erkennen, dass ihm die schrecklichste Zeit bevorstand. Äußerlich bewahrte er weiterhin seine regungslose, emotionsfilternde Maske. Innerlich aber machte sich eine entsetzte Miene über seinem Gesicht breit. *WAS? Ich habe mich doch wohl hoffentlich gerade eben verhört! Ein paar lustige und unterhaltsame KennenlernSPIELCHEN?! Das ist doch wohl nicht sein Ernst!? Das kann nicht sein Ernst sein! Wo bin ich hier bloß gelandet? Ich hatte gedacht mit siebzehn Jahren wäre man mittlerweile aus diesem Alter raus und jetzt kommt der doch tatsächlich mit sowas?!...* Kai konnte sich gar nicht wieder beruhigen. Auch Ray schien so seine Zweifel mit Mr. Skesteaus Vorschlag zum gegenseitigen Beschnuppern zu haben. Das war zwar nicht schlecht gemeint aber so...? Sie waren schließlich wirklich schon siebzehn und man hätte sich auch auf einem gemütlichen Discoabend kennenlernen können. Sie waren doch alt genug um sich selbst einander vorzustellen, oder etwa nicht? Während er den folgenden Worten Mr. Dickensons, der Mr. Skesteau nun abgelöst hatte, nur noch halb mit einem Ohr folgte, beobachtete er aus den Augenwinkeln den mit verschränkten Armen in Trotzhaltung stehenden Russen. *Lustige Kennenlernspielchen zum aneinander antasten...und Kai??? Das ist so ziemlich das gegensätzlichste was es wohl auf der Welt gibt! Kai Hiwatari, der stolze, eitle Einzelgänger, und antasten an andere??? Da stößt man doch schon von weitem auf Granit! Das kann ja echt heiter werden. Bin ja mal gespannt was sich Skesteau und Dickenson dabei gedacht haben.* Er wandte seinen Blick nun von Kai ab und sah wieder zum Leiter der englischen Schüler, der gerade in seiner Aussage über tolle Sehenswürdigkeiten auf dem Weg nach Schottland, genauer nach Inverness, dem Ort in der Nähe des berühmten Sees Loch Ness, der Ziel dieses Ausfluges vielmehr schon kleinen Reise war, bestärkt wurde, an denen sie zur Besichtigung Halt machen würden. Die meisten, vor allem die englischen Schüler, jedoch hörten ihnen schon längst nicht mehr zu, sondern waren alle in eine Art Dämmerschlaf gefallen, um die sie umgebende Eiseskälte zu vergessen bzw. sie lebend zu überstehen. Alle hofften darauf, dass der Bus doch bald die Auffahrt hinauffahren würde. Plötzlich hörte man in der tiefen Nachtstille, die bis auf das Gesülze von Mr. Skesteau und Mr. Dickenson um sie herum herrschte, [wer ist sonst auch schon um diese Uhrzeit draußen geschweige denn wach, wenn man nicht gerade wie ich alle paar stunden erwacht -.-] ein leises Surren, das immer lauter wurde und sich ihnen somit zu nähern schien. Einige öffneten hoffnungsvoll die Augen einen spaltbreit. Nach etwa einer halben Minute, in der immer mehr die Augen öffneten, da das surrende Geräusch nicht verstummte, schien es als würde die Nacht am Ende der Auffahrt erhellen. Blinzelnd und Augen reibend drehten einige ihre Köpfe verwundert in die Richtung und tatsächlich. Nein, man konnte es wirklich nicht verleugnen, dort war es eindeutig heller als hier oben. Auf einmal schreckten viele hoch und schlossen erschrocken ihre Augen als ein grelles Licht um die Ecke schoss und die Anhöhe durchflutete. Nach der ersten Schrecksekunde brachen erst zaghafte, dann immer stärkere Jubelschreie aus der Menge aus. Viele sprangen auf und liefen schon los als sie erkannten was dieses Ding war, dass die kalte Nacht mit warmen Licht erfüllte. Der Bus war endlich eingetroffen. [Hat sich wohl auch schon jeder gedacht, ne? Ich und meine ewig langen Umschreibungen *g*] "Ich danke dir Gott!", Kristin streckte ihre zusammengefalteten Hände gen Himmel, ließen sie dann jedoch sofort wieder in den Ärmel verstecken, als ihr wieder bewusst wurde wie saumäßig kalt es doch noch war. Kim ließ nur ein unverständliches Grummeln von sich und folgte dann ihrer Freundin, die es wie alle anderen zum Taschenberg zog, damit man doch nun endlich in den Bus einsteigen konnte. Mr. Skesteaus beruhigenden und schlichtenden Worte gingen in dem plötzlich angestiegenen Lärmpegel vollends unter, so dass er nach einer Weile geschlagen die Hände wieder sinken ließ und sich kopfschüttelnd Mr. Dickenson zuwandt, um ihm zu bedeuten, dass sie ja schon mal zum Busfahrer gehen könnten, um schon mal das Verstauen des Gepäcks sowie alles weitere mit diesem zu klären. Kaum hielt der Bus war er auch schon von ungeduldigen Teenagern umgeben, die alle darauf drängten doch endlich ins Innere dieses so lang ersehnten Gefährts zu steigen. Der Busfahrer hatte Mühe sich einen Weg aus seinem Bus zu bahnen, schaffte es aber dann doch irgendwie zu den beiden Leitern zu gelangen, die sofort ihr Einverständnis gaben, da es wohl doch besser war das Besprechen aller wichtigen Dinge auf später zu verschieben. Der Busfahrer versuchte sich zu den Kofferräumen vorzudrängen doch diesmal gelang das überhaupt nicht. Er verschränkte grinsend die Arme und meinte laut: "Ich sehe ihr wollt also hier draußen stehen bleiben!" Das hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Sofort blickten ihn erschrockene und entsetzte Gesichter an. Und ein weiteren Augenblick später war für den Busfahrer ein einwandfreier, zwar enger aber dennoch ohne Probleme beschreitbarer, Weg geschaffen. Der Mann musste wieder grinsen, als er sah wie folgsam und zahm Jugendliche doch manchmal sein konnten. Mit gespielt hochmütigem Blick und aufrechtem gang durchwanderte er die enge Gasse, die exakt vor den Kofferräumen endete und wollte die Schüler dann aber doch nicht noch länger quälen und schloss schnell die Klappen auf. Diese waren noch nicht einmal ganz geöffnet da versuchten schon viele ihre Taschen und Koffer hinein zu drängen was auch mehr oder weniger erfolgreich klappte. Und schon kurz darauf waren alle Mädchen und Jungen auch schon wieder verschwunden und das Wackeln des Busses verriet, wo bzw. auch was diese gerade fabrizierten. Dem Busfahrer konnte das jetzt jedoch egal sein als er das Chaos in den Räumen vor sich sah. Mit gerunzelter Stirn fing er an die meisten der Taschen wieder hinaus zu befördern um anschließend alles wieder geordnet reinzulegen: Koffer in der Mitte unten, Tasche außen und oben drauf. Mittlerweile standen auch Mr. Dickenson und Mr. Skesteau daneben und sahen ihm dabei zu. [Man könnte ja nicht eventuell mal helfen, oder? *grr* armer Busfahrer (*StrangerInMoscow anguck* weißt gleich warum *g*)] Geschafft und dadurch auch nicht frierend wischte er sich über die Stirn, schloss beide Klappen mit einem Knall und drehte sich dann den beiden Leitern zu. "Das hätten wir überstanden", meinte er lächelnd. Mr. Skesteau sah beschämt zu Boden, anscheinend schämte er sich für die Undiszipliniertheit seiner Schüler. "Ach, nun mach dir doch nichts draus. So sind sie halt, und zudem haben sie es sich doch redlich verdient, oder? Immerhin standen sie nun schon eine ganze Weile hier draußen und ich muss zugeben, dass es nicht besonders warm ist", meinte Mr. Dickenson Hände reibend. "Was hat sie denn so lange aufgehalten, wenn man fragen darf?", wandte er sich nun an den Busfahrer. "Ach, wissen sie..." Während der Busfahrer dabei gewesen war das Chaos in seinem Kofferraum zu richten hatten sich die englischen und amerikanischen Schüler endlich das Innere des Busses vorgenommen und stritten sich nun (natürlich nicht wirklich *g*) um die besten Sitzplätze. Kim, die ihre Tasche Kristin in die Hand gedrückt hatte, die unter der Last fast zusammenbrach und nur sehr mühsam vorankam, hatte sich sofort zu den Türen durchgezwängt und strebte nun geradewegs auf eine bestimmte Sitzreihe zu. Da sie und Kristin mit dem wenigen Platz, den man überall nur zur Verfügung hatte, nie auskamen pflanzte sie sich sofort auf die Zweierreihe gleich hinter der zweiten Tür des Busses (die hintere) und drehte sich anschließend zur Seite, um ihren beiden Partnern ebenfalls Plätze gleich neben den ihrigen zu besorgen. Sie wollte die Jungs ja nicht ausgrenzen, sah es aber als besser an, sie lieber nebeneinander sitzen zu lassen, als sie an die vergangenen Tage zurückdachte. Das Verhalten Rays hatte sie immer noch nicht wirklich verstanden, aber Kristin machte es sicher nichts aus neben ihr und nicht neben Ray zu sitzen und dieser wäre doch sicherlich fröhlicher neben seinem Freund sitzen zu können. So hätten sie hoffentlich schon einen Streitpunkt ausgeschlossen. Als sie jedoch neben sich sah, seufzte sie niedergeschlagen auf. Denn genau dort hatten sich gerade eben der blonde Junge, der neben Kai gestanden hatte und sich als Lars herausstellte [vielleicht erinnert ihr euch noch *g* der kam schon mal vor], sowie vorher schon ein bekanntes Gesicht der Amerikaner niedergelassen, doch Kim kam grad nicht auf den Namen diese Jungen, lag wohl daran, dass die Müdigkeit immer noch nicht von ihr gewichen war und sie noch fest umklammerte. *Toll und nu?* Sie sah sich blinzelnd um und erkannte zwei Plätze genau hinter Lars und dem bekannten unbekannten [*lol*] Jungen links neben ihm. "He Lars, kannste ma den Rucksack auf die Plätze hinter euch stell'n?", sie streckte ihren Arm aus und hielt ihm ihren Rucksack entgegen. Dieser (also der Junge, genauer Lars) nickte kurz und ließ ihn [nu is der Rucksack gemeint *g*] hinter seiner Rückenlehne auf dem Platz verschwinden. Dankend sah Kim Lars noch einmal an und ließ sich dann in ihrem sitz am Fenster nieder. Irgendwann hatten es dann auch Kristin gefolgt von Ray und Kai geschafft heil in den Bus zu kommen und sahen sich nun suchend nach Kim und ihren Plätzen um. Wobei Kai nur den beiden hinterher schlenderte und genervt Blicke auf die schon Sitzenden warf, die alle durcheinander quasselten. Hier in der Wärme und bei dem Licht tauten anscheinend die Gemüter der Mädchen und Jungen wieder auf bzw. schienen nun alle wach zu werden. "Ah, da vorn sitzt sie ja", Kristin deutete auf ihre Freundin und stolperte auf sie zu, da ungewöhnlich viele Rucksäcke vorerst auf dem Gangboden gelandet waren und sich nun in ihren Schuhen verfingen. Doch dann hatte sie endlich ihren freigehaltenen Platz erreicht, sah sich dann nach zwei weiteren freien Plätzen um. Diese entdeckte sie kurz darauf anhand Kims Rucksack, den sie von dort zu sich nahm und Ray und Kai anstelle dessen dahin beorderte. "Man was ist plötzlich bloß in die gefahren?", regte sie sich über die Mitreisenden auf. Sie pflanzte sich nun auch endlich neben Kim und begann es sich gemütlich zu machen, womit Kim schon fertig war und nun ans Fenster gelehnt ihrer Freundin amüsiert dabei zu sah. "Tja, wärst du früher gekommen hättest du genauso viel Platz und Ruhe gehabt dich hier häuslich niederzulassen", grinste sie nur. "Haha, wer hat mir denn einfach die Tasche vor die Füße geknallt und darauf gehofft ich würde sie schon mitnehmen?", fauchte Kristin etwas gereizt zurück doch Kim wusste, dass das nicht persönlich zu nehmen war. Hier und jetzt, zu dieser Zeit, an diesem Ort, unter diesen Umständen, da war das schon möglich, dass man etwas verstimmt war, doch das würde sich mit Sicherheit bald wieder legen. "Das stimmt nicht ganz. Ich habe nicht darauf gehofft, dass du meine Tasche mitnimmst, ich wusste, dass du sie mitnehmen würdest!" "Oah!", Kristin knuffte ihrer Freundin empört in die Seite, die daraufhin lachend zusammenzuckte. Nach einer halben Ewigkeit hatte es Kristin dann endlich auch mal geschafft fertig zu werden und saß nun aufrecht neben Kim. Bevor sie sich jedoch wieder dem Schlaf widmete, warf sie noch schnell einen Blick auf die beiden Jungs und vergewisserte sich, ob die beiden es sich auch bequem gemacht hatten. Das wurde ihr schnell durch das zufrieden Grinsen Rays bestätigt, der mit strahlenden Augen aus dem Fenster blickte. (was gab es denn da schon groß zu sehen außer...*überleg*...schwarz??) Kai, der am Gang saß, schien sich über die Sitzverteilung aber nicht allzu viel zu ärgern, denn er hatte zwar genervt die Augen geschlossen, doch das schloss Kristin darauf, dass ihn der Lärm und all das Gewühle ebenfalls zu stören schien. Nun auch zufrieden drehte sie sich wieder nach vorne. Jedoch schreckte sie sofort erschrocken zurück, lag nun aber, da hinter ihr ja kein Platz zum Ausweichen war, in ihrem Sitz. Der Grund für diese Reaktion, auf die Kim mit vorgehaltener Hand, um nicht laut loszuprusten, reagierte, war Mr. Skesteau, der für sie ganz plötzlich vor ihr aufgetaucht war. In Wahrheit hatte er schon etwas länger dort gestanden und nur darauf gewartet, dass etwas Ruhe einkehren würde, worauf er allerdings lange hätte warten können. Als er Kristins erschrockenes Gesicht erblickte beugte er sich zu ihr runter und fragte ob auch alles in Ordnung sei. Mit hochrotem Kopf und noch tiefer in ihrem Sitz verschwindend bejahte die Angesprochene die Frage und war froh als sich Mr. Skesteau wieder erhob und weiter nach vorne marschierte. Kim jedoch konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Mr. Skesteau war doch wirklich ein Lehrer, der sich unentwegt um das Wohl seiner Schüler sorgte. Unter dem strafendem Blick ihrer Freundin verstummte sie aber, bzw. versuchte das noch nachkommende Lachen zu unterdrücken. Auf einmal ging ein lauter, furchtbar hoher Piepton durch die Reihen und ließ alle Schüler entsetzt verstummen und aufblicken. Verlegen sah sie Mr. Skesteau an und hielt etwas hilflos das Mikro in der Hand. Schließlich räusperte er sich und fing an zu reden: "Ja, äh, gut. Nun, wo wir uns endlich alle eingefunden und alle ihre Plätze eingenommen haben, möchte ich euch noch mal alle herzlich begrüßen. Wir haben die nächsten Tage in anstrengendes Programm vor uns, doch ich bin mir sicher, dass ihr das schon meistern werdet. Wir werden uns unserem Ziel in Etappen nähern und zwischendurch in Jugendherbergen hausieren. Unsere erste Fahrt dauert etwa einige Stunden, genau kann ich das noch nicht sagen. (ein Buhen und Pfeifen ertönt aus den letzten Reihen) Äh, ja, tut mir leid. Nun ja,...äh...ich geb dann mal ab an unsere nette Fahrbegleitung..." damit überreichte Mr. Skesteau verunsichert dem Busfahrer wieder das Mikro und verschwand auf seinem Sitz. Der Busfahrer, viel selbstsicherer und lockerer als der Englische Gruppenleiter, nahm es lächelnd entgegen und sah die auf ihn blickenden Jugendlichen gutgelaunt an. "So, auch von mir ein hoffentlich bald besseres 'Guten Morgen', noch kann man das ja nicht wirklich behaupten." Ein Lachen kommentierte das Gesprochene, verstummte doch sofort wieder als sie sahen, dass der Mann erneut zum Reden ansetzte. "Ja, eure Namen werde ich mir garantiert nicht so schnell merken können, aber ihr euch sicherlich meinen, deshalb stelle ich mich erstmal vor: mein Name ist Kai!... So: Ende, Aus, Schluss, Banane! Ist fast elf und ich hab keinen Bock mehr, muss morgen ja wieder früh raus _:_ *niedergedrückt wird* *auf Zeichen deut* Hoffe es ist einigermaßen akzeptabel geworden and I get some Kommis. *g* Cu KaiLoverinKokoroKisu (to Stranger: OP-Weißheitszähne so weit man das sagen kann gut überstanden. *g* Hab jetzt grad nur ne Wange wie ne Bulldogge *g*) Kapitel 27: K 1: Verlieben,... - Nicht alles verläuft so, wie man es sich wünscht --------------------------------------------------------------------------------- Nihao! Da bin ich wieder. Bevor es weitergeht, wollte ich noch mal auf Hayans Kommi zurückkommen: Also, so genau kann ich dir das auch nich erklären, warum der nu Kai heißt, aber das liegt wohl größtenteils daran, dass ich mal nen Busfahrer hatte, der Kai hieß und echt schnuckig war, nu ja ne... ^.^' Das wird's wohl sein, aber an den echten Kai (!!!) kommt er nie im Leben ran, der steht vor allen... Hoffe du gibst dich damit zufrieden... "..." - sprechen *...* - denken [...] - ich mal wieder Nicht alles verläuft so, wie man es sich wünscht Dieser Satz hatte eine ungeheure Wirkung auf die Schüler. Die erste Sekunde war es mucksmäuschenstill im Bus und Kai (der Busfahrer) überlegte schon ob er etwas falsches gesagt hatte. Doch auf einen Schlag brach ein aufgedrehtes Gequassel aus. Einige tuschelten aufgeregt miteinander und deuteten alle immer wieder in die eine Richtung. Anscheinend war der Name Kai keinem mehr ein Rätsel und alle schienen zu wissen wer sich dahinter verbarg. Ray, der ja neben Kai saß, stieß ihn schließlich an und redete irgendetwas unverständliches auf ihn ein, woraufhin dieser nur noch genervter die Augen schloss und die Arme erneut vor der Brust verschränkte. Doch Ray schien dies nicht zu stören, da er weiter redete. Auch die Jungen um Kai herum beäugten diesen, und die Mädchen und auch sonst der Rest kicherten mit vorgehaltenen Händen. Und auch Kristin saß in ihrem Sitz und starrte den Busfahrer an und stieß mit einem Ellenbogen gegen ihre Freundin. "Da hätten wir ja noch einen. Der macht aber so gar nicht den Kai-liken Eindruck, oder?", endlich wandte sie sich vollends Kim zu. "Ne, irgendwie das volle Gegenteil bis jetzt oder?" "Na hoffentlich bleibt das auch so! 'Nen muffeligen Busfahrer mit so 'ner quirligen Bande wie diese hier? Das könnte ja heiter werden!" Nun sahen sich beide im Bus um. "Was ist denn hier los?" Verwundert über die merkwürdigen Reaktionen der Mädchen und teilweise der Jungen, die sich jedoch nicht ganz so dämlich benahmen, sahen sie mit offenen Mündern das Geschehen. "Oh mein Gott, guck ja nicht nach vorne!" Kim sah sie mit einem gequälten Gesichtsausdruck an. "Häh? Wies...?", doch dann erkannte sie wieso. "Da kommt Miss Zicke Gwendolyn!" Kim rollte mit ihren Augen. "Was will die denn?" Das sollte sich sofort klären, denn schon war Gwendolyn an beiden vorbeigerauscht, erstickte sie mit einer Parfumwolke und stoppte anschließend neben Kai. "Hey, wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Gwendolyn, Gwendolyn Parker!", sie hielt ihm ihre mit zahlreichen Ringen bestückte Hand als erwarte sie einen Handkuss zur Begrüßung. Kai zuckte nicht mal mit der Augenbraue, sondern meinte nur beiläufig zu Ray: "Es riecht hier auf einmal so merkwürdig. Irgendwie furchtbar, meinst du nicht auch Ray?" Der schwarzhaarige Junge sah seinen Teamchef erstaunt an und brachte aber erst kein Wort raus, sondern druckste vor sich hin. Erst wollte er sich wieder umdrehen und so tun als hätte er nichts gehört, doch dann spürte er die Blicke des Mädchens auf ihm und wusste auch, dass Kai es ihm übel nehmen würde, wenn er ihn ignorieren würde. Außerdem wollte er es sich auf keinen Fall mit Kai verscherzen. So sah er nach kurzem Zögern zu Gwendolyn auf, die ihn tatsächlich bedrohlich anfunkelte. "D...du hast recht. Irgendwie nicht zum Aushalten!" Schnell drehte Ray sich um und sah wieder aus dem Fenster. Innerlich wusste er, dass er das nicht hätte sagen sollen, selbst wenn es wahr war, aber sie waren doch nur Gäste und benehmen taten sie sich gerade jedoch alles andere als solche. Er hörte wie Gwendolyn eingeschnappt die Hand zurückzog und naserümpfend meinte: "Ich wollte dich sowieso nicht kennenlernen und dir meine Hand reichen. Ich habe es nur gemacht, weil die anderen es wollten!" "Es ist wirklich nicht zum Aushalten, oder Ray? Vielleicht könntest du ja mal das Fenster öffnen?!" Kai rührte sich noch immer kein bisschen, doch seine kalte Miene sagte alles und gab dem Mädchen den Rest. Wütend drehte sie sich von beiden ab und stapfte den Gang entlang nach vorne, wobei sie einige Male fast mit ihren Stöckelschuhen über die noch verbliebenen Rucksäcke stolperte. Endlich verschwand sie auf einem der vordersten Plätze, gleich hinter den beiden Leitern und dem Busfahrer. (Auf dem Gang bildete sich eine fette Schleimspur) "Das war echt großartig!", Kristin sah die beiden Jungen an und grinste. Auch Kim beugte sich nach vorne und reckte den Daumen in die Höhe: "Dafür habt ihr was gut bei uns. Geile Aktion, Kai!" Kai öffnete doch auch jetzt nicht die Augen, aber nicht aus Trotz oder dergleichen. "Wir werden darauf zurückkommen", ein fieses Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Ray sah nun auch zu den beiden und war leicht rot geworden, denn auch einige der um sie Sitzenden, die nicht dem "Charme" Gwendolyns verfallen waren, klopften ihnen anerkennend auf die Schultern, wobei sie dies bei Kai jedoch bei zustimmenden Worten beließen. "So, alles wieder in Ordnung, dann würde ich jetzt mal gerne weitermachen, damit wir früh losfahren können und ihr früher wieder Ruhe gebt", er zwinkerte mit den Augen. Während er noch ein paar weitere Sachen wie den Regeln im Bus erzählte musterte Kristin ihn genauer. Von hier hinten ging das zwar nicht allzu gut, doch sie erkannte dennoch einiges: Kai war ein größerer Mann, hatte blonde, kurze Haare, und ein Gesicht, dass aussah als wäre es ständig gut gelaunt. Auch seine Kleidung ließ darauf vermuten, dass er ein lockeres Verhältnis zwischen seinen Fahrgästen hielt, denn obwohl Uniform Pflicht war, trug er diese sehr lässig und nicht so streng wie einige andere, die sich sonst was darauf einbildeten. Plötzlich merkte Kristin, dass er wohl schon aufgehört hatte zu reden, denn die Motoren des Busses ertönten. Als auch noch die Lichter verlöschten und leise Musik aus dem Radio ertönte, ließen sich die beiden Mädchen wieder in Sitzen tiefer rutschen und nur noch flüsternd kamen die Worte über ihre Lippen. Und schon nach kurzer Zeit bekam Kristin auf ihre Fragen keine Antworten mehr und schloss daraus, dass ihre Freundin wohl eingeschlafen war. Ein Blick durch den Bus zeigte ihr, dass es ihr viele gleichgemacht hatten, denn schon herrschte im Bus eine urlaubsmäßige Stille. Es erinnerte sie an die Abende in Urlauben, wo man noch gemütlich auf der Terrasse oder Balkon saß, weil man bei der Wärme und der Helligkeit sowieso nicht schlafen konnte, und stumm den herumschwirrenden Geräuschen lauschte. Da war zum Beispiel das Geschrei einer Mutter, die ihre Kinder zu Bett brachte oder aber auch unterdrückte Stimmen, die von irgendwo herdrangen. Sie liebte diese Momente, es gab ihr immer ein Gefühl von Geborgenheit, warum wusste sie selbst nicht, es war eben angenehm. Auch hier unterhielten sich noch einige wache Gemüter und von vorne konnte sie eindeutig Gwendolyn hören, die auf die beiden Leiter einredete. *Typisch, gleich wieder einschleimen...* Gähnend schloss sie nun auch ihre Augen und kümmerte sich nicht weiter darum und schlief schon nach kurzer Zeit durch die ruckenden Bewegungen des Busses ein. Ray saß derweil auf seinem Platz und sah aus dem Fenster und vielleicht war es ihm gerade erst aufgefallen, dass es dort nichts außer schwarz zu sehen gab, denn er drehte sich wieder um und wollte grade Kai ansprechen, da sah er dass dieser schlief. Naja, er hatte zumindest die Augen geschlossen, aber das hatte er doch schon vorher gehabt. *Ob er wirklich schläft? Ich könnte ihn ja mal ansprechen, aber wenn ich ihn dann wecke?...* Eine Zeit lang starrte er seinen Teamchef einfach an und schloss an seinem regelmäßigen Atem, dass er wohl tatsächlich schlief. Außerdem hätte er ihn doch auch schon längst zusammen gestaucht, wenn er bemerkt hätte wie Ray ihn die ganze Zeit anstarrte. Vorsichtig beugte er sich noch ein wenig weiter zu ihm und sog genießerisch Kais angenehmen Duft ein. Er sah doch wirklich süß aus, wenn er schlief, man konnte nicht meinen, dass er so ein kalter Typ war. Und ungefährlicher war er beim Schlafen auch. Schnell rutschte er wieder von Kai weg. *Nicht das er jetzt doch noch aufwacht und mich so sieht. Dann könnte ich mich auf was gefasst machen.* Er lehnte sich gegen das kalte Fenster und versuchte auch ein wenig Schlaf zu finden, was aber nicht so einfach war, wenn man neben Kai saß. Ständig wanderten seine Gedanken zu ihm und er stellte sich allerlei Dinge vor, die er hätte machen können. Doch darüber schlief auch er endlich ein. Er träumte, was es war konnte er nicht sagen, doch es war schön. Gemütlich und behaglich rieb er sich an dem woran er grade lag. Doch plötzlich durchfuhr ein weiteres Rucken den Bus und ließ Ray aus seinem Traum aufschrecken. Und was er dann sah ließ ihn wissen, den größten aller Fehler begangen zu haben...er...er...er sah etwas Schwarzes was überging in etwas Blaues und das dann unter ihm weiterging. Nein, das konnte doch nicht sein, das durfte nicht sein...er...er...er lag auf Kais Schoß!!! *Oh verdammt, wie konnte mir das nur passieren? Ist Kai etwa auch noch wach?* Vorsichtig sah er nach oben, sah aber nur verschränkte Arme über sich, der Blick auf Kais Gesicht war ihm damit versperrt. Er ließ seinen Kopf runterwandern und lauschte nach den ruhigen Atemzügen des Russen. *Scheint als schläft er noch. Wenigstens etwas. Scheint ja nen tiefen Schlaf zu haben.* Er öffnete seine Augen wieder und sofort stockte ihm der Atem. *Oh mein Gott, ich liege genau auf seinem ****! Was mache ich denn nun?* Ray spürte wie sein Gesicht immer heißer wurde und er rot wurde. Da fiel ihm ein, dass er sich also genau darauf gewälzt haben musste. Immer unruhiger wurde er. *Kai wird aus mir Hackfleisch machen, wenn er jetzt aufwacht...ich fass es immer noch nicht. Es ist genau vor mir. Wenn wir jetzt nackt wären, könnte ich es sogar in den Mund nehmen...AHH, was denke ich denn da?! Ray, reiß dich zusammen, so was kannst du jederzeit denken, doch nicht JETZT!! ... Was mache ich denn nur? Ich muss hier weg!* Gerade hatte er ganz vorsichtig seinen Kopf gehoben und wollte schon von Kais Schoß runterrutschen, da drückte ihn etwas wieder nach unten, mitten auf das, vor dem er doch gerade noch weggerutscht war! Ray erkannte, dass es Kais Hand sein musste, die ihn immer weiter runterdrückte, sich in seinen Haaren festkrallte. Was machte Kai denn da?! War heute mal wieder etwas kürzer, hab mich auch kürzer gefasst, nya versucht, deshalb is nich soviel passiert. Hoffe es hat euch dennoch gefallen... Das nächste mal wird's echt besser, hoffe ich... cu KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 28: K 1: Verlieben,... - Fängt es schon wieder an? ---------------------------------------------------------- Ein neues Kapi und ein neuer on-gestellter Schwachsinn von mir. Ich weiß, ich muss besser werden, aba wenn man bestimmte Dinge nicht mag, dann macht mans es irgendwie auch nicht so gut. Aber bald kommt die Stelle die ich mag... "..." - jemand sagt was *...* - jemand denkt was [...] - ich kann das alles nicht -.-' Fängt es schon wieder an? Plötzlich stöhnte Kai über ihm auf. Ray war total verwirrt, konnte jedoch nichts sagen, da sein Mund immer noch auf Kais Hose gepresst war. *Bin ich das etwa?* Der Chinese wusste nicht was er machen sollte. Wieso tat Kai sowas? War da doch etwas zwischen ihm und Ray? *Aber wieso macht er das hier? Hier kann doch jeder zugucken. Soll ich trotzdem?* Doch bevor sich Ray noch mehr Gedanken darüber machen konnte, verwandelte sich das Stöhnen in ein leises und verzweifeltes Wimmern. *Bist du so ungeduldig?* Ray konnte allerdings immer noch nichts sehen außer der Hose Kais vor sich und das machte ihn allmählich noch wahnsinnig. *Ich habe dich noch nie verstanden, Kai. Wie hab ich mir das immer gewünscht...* Gerade wollte Ray etwas gegen das Wimmern Kais unternehmen da lockerte sich der Griff um seinen Kopf und schon glitten die Hände wieder aus den Haaren und fielen schlaff an beiden Seiten auf den Sitz. Unsicher hob Ray erneut den Kopf und sah hoch in Kais Gesicht, dass nun nicht mehr verborgen blieb. Zu seinem Erstaunen aber war Kai überhaupt nicht wach, wie es schien. Nein, es war ganz eindeutig, dass er schlief. Nun richtete sich Ray ganz auf und sah sich seinen Sitznachbarn genauer an. *Du schläfst? Was ist hier eigentlich los?* Das alles entwickelte sich so gar nicht wie Ray sich das dachte. Das ganze schien ihm sehr suspekt. Schließlich rückte er noch näher an den Jungen neben ihm und war überrascht als dieser sich erneut an der Lehne seines Sitzes festkrallte und sich wimmernd hin und her wandte. *Wa...? ... Oh Mann, kann es sein, dass er nur wieder schlecht träumt? Wie konnte ich bloß denken, dass...?* Nun war es Ray ziemlich peinlich gedacht zu haben Kai wolle ... Mit hochrotem Gesicht, dass sich von seinem Stirnband kaum noch unterschied, rutschte er schnell wieder ans Fenster und sah beschämt hinaus. Da kam ihm noch eine weitere Erkenntnis, die ihn die Röte wiederum ins Gesicht schießen ließ. Was, wenn das alles nun jemand beobachtet hatte? Wenn dieser das dann seinen Leuten erzählen würde und alles irgendwie an Kais Ohren drang? *Shit!* Mit den Händen vors Gesicht geschlagen richtete er sich etwas in seinem Sitz auf, sodass er über die Lehnen blicken konnte. Keiner sah ihn an. Schnell beugte er sich leicht über Kai und sah auch auf die andere Seite, er wollte sich gerade erleichtert wieder zurücksinken lassen, als er Kristins Blick striff. Erschrocken hielt er inne und sah seine Partnerin an. Hatte ausgerechnet sie etwas von der peinlichen Aktion mitbekommen? "Was hast du denn?", verschlafen sah Kristin zu Ray. "Äh...nichts, wollte nur sehen ob irgend jemand schon wach ist. Scheint wohl nicht so", schnell zog er seinen Kopf ein, sodass Kristin ihn nicht mehr sehen konnte. *Die hat wohl nichts mitbekommen. Und sonst scheint auch niemand was bemerkt zu haben.* Beruhigt aber immer noch mit klopfendem Herzen atmete er noch einmal durch. "Könntest du endlich mal deine Hand von meinem Bein nehmen?!" Mit einem kleinen Aufschrei schreckte Ray zurück und knallte gegen das Fenster. "T...tschuldigung", mit weit aufgerissenen Augen starrte er Kai an. *Shit, das war sein Bein? Oh Mann, ich hab mich doch tatsächlich auf seinem Bein abgestützt. Wie lange ist er denn schon wach?* Das fragte er auch sogleich mit zittriger Stimme. "Wenn sich jemand auf meinen Beinen abstützt, werde ich wohl wach, oder glaubst du ich merke das nicht? Hast du sie eigentlich noch alle?" Mit rotem Kopf murmelte Ray, er hatte sich nur mal kurz mit Kristin unterhalten wollen, und sah dann erneut weg, da er spürte wie sein Kopf schon wieder einer Tomate Konkurrenz zu machen schien. Innerlich lachte er aber über die Aussage Kais, schließlich hatte dieser doch geschlafen als Ray ganz auf seinem Schoß lag, oder etwa nicht? Doch er würde sich hüten dieses Kai zu sagen, dann würde er ihm lieber zustimmen. Jetzt nach dem ganzen Schreck raste sein Herz wie wild und jedes mal wenn er an den Vorfall mit Kai dachte wurde ihm sofort heiß und sein Herz schien wieder angefacht zu werden. Um auf andere Gedanken zu kommen und da er sowieso nicht mehr schlafen konnte nach allem, ging er seiner anscheinenden Lieblingsbeschäftigung nach und sah aus dem Fenster. Seit Fahrtbeginn waren einige Stunden vergangen und draußen begann die Sonne immer höher zu steigen. Jetzt wo der Tag auch schon älter als nur ein paar Stunden war, füllten sich auch die Straßen mit Autos und durch den allmorgendlichen Stau ging ihre Fahrt nicht mehr so rasant voran wie noch am Morgen. Gelangweilt betrachtete er die vorbeiziehende Landschaft und die Zeit schien rasend schnell vorbei zu gehen, denn plötzlich bogen sie von der Straße ab und waren kurz darauf auch schon stehen geblieben. Ray schreckte hoch, denn er hatte nur noch wie hypnotisiert aus dem Fenster gestarrt und sah sich nun zwei grinsenden Gesichtern gegenüber. Erst realisierte er es gar nicht, doch dann erkannte er, dass sie neben einem weiteren Bus gehalten hatten und sich aus diesem zwei Jungen über ihn lustig machten. Ertappt drehte er sich weg, bereute dies aber sofort, denn schon schoss ihm ein Schmerz den Nacken hoch. Wie es schien hatte er total verkrampft die letzte Zeit am Fenster gesessen, und sein Hals war auf diese hektische Reaktion nicht vorbereitet gewesen. Mit einer Hand fasste er sich an den Hals und ließ ihn dann kreisen um die Verspannung wegzubekommen. Das half, so einigermaßen. Als er nun wieder aus dem Fenster sah, waren die Jungen vom dem ihrigen verschwunden, anscheinend schon ausgestiegen, und endlich erkannte Ray, dass sie auf einem Rastplatz Halt gemacht hatten. Da die Motoren des Busses nicht mehr liefen war das Vibrieren des Gefährts nicht mehr vorhanden und langsam wachten die ersten wieder auf. "Uuaaahh!! Hab ich gut geschlafen", Kristin, die nach dem Vorfall vorhin wieder eingeschlafen war, streckte sich genüsslich auf ihrem Platz, knallte aber kaum dass sie ihre Arme hob gegen die Decke des Busses. "Au! Mann, irgendwie ist das hier zu klein!" Auch neben ihr regte sich etwas. Verschlafen öffnete auch Kim ihre Augen und zog sich höher, da sie schon fast von ihrem Platz gerutscht wäre. "Sind wir schon da?", fragte sie verwundert, "so lange hab ich doch gar nicht geschlafen." Sie sah aus dem Fenster und erkannte in einiger Entfernung ein Haus. "Ist das unsere Jugendherberge? N bisschen klein, wenn ihr mich fragt." Sie machte ihrer Freundin Platz, sodass auch sie einen Blick nach draußen werfen konnte. Stirnrunzelnd beäugte sie den Bau. "Also für mich sieht das eher aus wie 'n Fressschuppen..." "Wie? Wo? Was? Fressschuppen??" Erschrocken blickten sich die beiden Mädchen um und sahen wie sich der Junge neben ihrem Freund Lars in seinem Sitz wild um sich drehte und anschließend mit an das Glas gedrückten Händen aus dem Fenster starrte. "Ich seh keinen Fressschuppen", stellte er enttäuscht fest. "Hier!", Kim deutete mit dem Finger auf den Laden auf ihrer Seite. "Uah!! Wa...?", das war Lars, dem gerade sämtliche Luft durch den Jungen neben ihm geraubt wurde, da dieser verzweifelt versuchte sich an ihm vorbei zu drücken um so auf die gegenüberliegende Seite des Busses zu gelangen. "Geht's noch?!", verärgert über die sehr unsanfte Weckmethode schob Lars den Blauhaarigen wieder zurück auf dessen Platz. "A...aber da is doch ein Fressschuppen!", versuchte sich dieser zu verteidigen. "Na und", Lars verstand nicht so ganz weshalb sein Sitznachbar deshalb so außer sich war. Kristin half ihm aber sogleich auf die Sprünge: "Lars, kennst du Tyson nicht?!" "Was soll das denn heißen?", fragte sich Tyson, wartete aber gar nicht erst auf eine Antwort, sondern hing schon wieder mit seinen Augen auf der anderen Busseite, wo sich der Laden befand. "Du meinst den Blader, der sich in Gegenwart von Essen benimmt wie ein Schwein?" Lars musterte seinen Sitznachbarn, der empört den Mund aufriss und dann zu Kristin sah. Diese schlug nur die Hände vors Gesicht und fragte sich mal wieder wie trottelig man sein musste. Hätte Lars das was sie ihm erzählt hatte nicht für sich behalten können? Aber nein, es musste ja gleich der ganze Bus mitkriegen, wie sie ihren Freunden Tyson anschaulicher beschrieben hatte. Verlegen lächelte sie Tyson an, doch der schien wirklich nichts anderes mehr im Sinn zu haben als Essen, denn anscheinend hatte er das ganze schon wieder vergessen und beachtete sie nicht weiter. *Mann, da hab ich ja noch mal Glück gehabt*, dachte sie und warf dann Lars einen vernichtenden Blick zu. Der schien verstanden zu haben und sah sie entschuldigend an. Da Tyson immer noch quengelte stand Lars schließlich auf und ließ ihn an sich vorbei. Sofort stürzte Tyson zur Tür, knallte jedoch dagegen, da Kai [also der Busfahrer. Mann, wie soll ich das denn immer kenntlich machen, glaube ich schreibe jetzt lieber statt Kai Kei, ok?] die Türen noch nicht geöffnet hatte. Der Grund war Mr. Skesteau, der schon wieder mit dem Mikro in der Hand vorne stand und eine Ansage zu machen hatte. "Wir machen hier jetzt unsere erste Pause von etwa einer viertel Stunde. Wie einige vielleicht schon gesehen haben gibt es da hinten einen Laden, wo ihr auf Toilette gehen und wenn ihr wollt auch eine Kleinigkeit zu Essen bekommen könnt. Aber in einer viertel Stunde seit ihr wieder hier, dann wollen wir weiter! Na gut, das war's dann auch." Damit überreichte er das Mikro wieder Kei. Weiter hinten im Bus: "Ich hab Hunger! Ich sterbe gleich! Ich will hier raahauus!" Mit beiden Fäusten hämmerte kein geringerer als Tyson gegen die Bustür und war schon fast am Verzweifeln. Doch plötzlich gab die Tür nach und schwang sogleich zur Seite, der Weg war frei. Und keine Sekunde später war der Blauhaarige schon aus dem Bus gesprungen und schreiend losgelaufen. "Fressschuppen ich koommeeeee...." Das Schreien wurde immer leiser, bis es schließlich verstummte und Tyson nur noch eine Staubwolke hinter sich gelassen hatte. Die amerikanischen Austauschschüler fingen an zu lachen und auch einige der englischen, die schon von Tyson gehört hatten. Der Rest sah ihm einfach nur verständnislos hinterher. "Los komm! Ich müsste nun auch mal wohin..." Kristin kletterte aus ihrem Sitz und wartete auf ihre Freundin. Gemeinsam verließen auch sie den Bus, gefolgt von einer ebenfalls frische Luft durstiger Meute. Draußen angekommen wurden die Gliedmaßen erst einmal kräftig durchgestreckt und die frische Luft in tiefen Zügen eingeatmet. "Aah! Da wird man doch gleich viel wacher als in der stickigen Busluft", Kims müde Geister schienen nun endlich erwacht zu sein, denn kaum das sie sich wieder alles eingerenkt hatte, ging sie schon los und visierte den Laden vor sich an. "Kommst du endlich? Ich wollte heute noch mal ankommen!" "Häh, was ist denn mit dir los?" Ungläubig starrte ihre Freundin ihr hinterher. "Ich hab keinen Bock so lange anzustehen", meinte diese nur trocken und ging immer noch weiter ohne zu warten. "Nun warte doch!" Kristin lief los um Kim noch vor dem Laden zu erreichen. "Beeil dich halt!", kam es als Antwort zurück. *Na vielen Dank! Erst nicht aus dem Bett kommen und dann so tun als sei ich hier diejenige, die am pennen ist!* Doch nach kurzer Zeit hatte Kristin die anderen überholt und ging dann mit schnellem Atem neben Kim her. "Na, was hab ich dir gesagt? Hast du die Schlange hinter uns gesehen? Da hätten wir bei deinem Schneckentempo auch beinahe drin stehen müssen!", wurde Kristin von der Sechzehnjährigen getadelt. "Kommst du noch mit in den Shop, bisschen bummeln?", lenkte sie ab, da sie sich nicht streiten wollte. Ein Kopfnicken der Angesprochenen beantwortete ihre Frage. Kurz darauf standen sie in dem Raum, der wirklich alles beinhaltete was einem Reisenden während der Fahrt fehlen könnte und sogar noch mehr. "Mann, sieh dir nur diese Sachen an! Ich glaub ich muss hier schleunigst raus um nicht mit vollen Taschen, dafür aber leerem Geldbeutel wieder rauszukommen!", stellte Kim fest und zog ihre Freundin Richtung Ausgang. "Oh, guck mal!", Kristin stemmte sich gegen die Kraft Kims und blieb an einem Ständer stehen. "Sieh dir das mal an. Hier!" Sie nahm etwas davon ab und hielt es dem Mädchen vor die Nase. "Jaja, welch grausame Wahrheit...", lachte diese nur. "Wieso 'grausam'? Ich find's gar nicht so schlimm. Wenigstens nicht jemand, der die ganze Zeit selbst Zuneigung braucht und sentimentale Scheiße labert!" "Was soll das denn heißen, häh? Jetzt hast du dich verraten!" "W...was? Ich hab doch gar nichts gesagt!" "Nein, natürlich nicht", stichelte Kim weiter. "Ach, halt doch den Mund!" damit drehte sich Kristin um, marschierte auf die Theke zu, bezahlte und ließ den Gegenstand anschließend einpacken. "So, kommst du?" Unschuldig sah sie Kim an. Diese nickte nur und sagte lieber nichts mehr dazu. Sie konnte sich schon ihren Teil dabei denken... Ray und Kai hatten es sich auf einer der hinteren Raststättenbänke bequem gemacht und genossen die Stille, die hier herrschte. Immer wieder wanderte Rays Blick zu Kai und sofort musste er auch sogleich wieder wegsehen. Immer noch schwirrte ihm die Aktion von vorhin im Bus im Kopf. *Oh Kai, wieso waren wir vorhin bloß nicht alleine? Dann hätten wir...naja...oder auch nicht, du hast ja nur schlecht geschlafen. Wieso musst du auch so wahnsinnig gut aussehen? Das ist alles nicht fair! Aber ich habe ja immerhin schon auf deinem Schoß liegen können, Kristin wird es niemals so weit bei dir schaffen. Du hast mich festgekrallt auch wenn du nur geschlafen hast.* "Hey, ihr beiden!" Rasch wandte Ray seinen Blick von Kai ab. Und das keine Sekunde zu früh, denn schon öffnete Kai seine Augen und sah ihre Partnerinnen auf sich zulaufen. "Was macht ihr denn hier hinten?" Kim sah sie fragend an, konnte sich die Antwort aber schon denken. "Meine Ruhe haben!" kam es auch kalt von Kai. Ray nickte nur zustimmend, eigentlich war er ja nur hier, weil er mit Kai zusammen sein wollte und außerdem auch sicher gehen wollte, dass Kristin ihm nicht wieder dazwischen funkte. Gut, sie war ja eigentlich ganz nett, aber das täuschte doch nur... "Tut mir leid eure Ruhe zu stören, aber die viertel stunde ist vorbei", sagte Kim mit gespielt mitleidiger Miene. "Wirklich schade, wie?", sarkastisch erwiderte Kai das Gesagte seiner Partnerin und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "So ist doch schon viel besser, nicht wahr?", warf Kim auf das Grinsen Kais ein. Dieser knackte nur mit den Händen und funkelte sie böse an. "Ohoh, wir sollten hier besser verschwinden, Kristin. Sonst macht Kai noch Hackfleisch aus uns." "Aus dir! Ich habe ihm nichts getan." "Du bekommst genauso viel ab wie sie, schließlich steckt ihr beide immer unter einer Decke!", mischte sich Ray in die Unterhaltung ein. "Danke, dass wenigstens du zu mir hältst", Kim lächelte den Chinesen an. Kai war in der Zwischenzeit aufgestanden und marschierte nun mit wehendem Schal in ihre Richtung. "Achtung, der gefährliche Kai kommt", spottete Kim, doch schon war dieser an ihr vorbei gegangen und hatte sie nur für ihre letzte Aussage gegen den Arm geknufft. "Ich habe es nicht nötig mich mit schwachen Mädchen zu schlagen!", kommentierte er das ganze. Wäre es jedoch nicht Kim gewesen, die das alles zu ihm gesagt hätte, würde derjenige mit hundertprozentiger Sicherheit irgendwo auf dem Boden von Dranzer attackiert liegen. Nur sie hatte den Bonus zu sagen was sie wollte, selbst wenn sie ihn damit ärgerte, da sie zum einen ihre Partnerin war und ihm zum anderen nur helfen wollte. "Was soll das denn heißen?! Ich bin nicht schwach! ... Aber ich hätte nichts dagegen mich von dir 'schlagen' zu lassen", fügte sie noch dran, woraufhin ihr Kai einen verwirrten Blick zuwarf und Kristin sie in die Seiten stieß. "Was denn?", flüsterte sie, "dagegen hättest du doch auch nichts, oder?" Ohne etwas zu sagen ging Kristin an ihr vorbei und folgte Kai. Sofort setzte sich auch Ray in Bewegung und Kim, die auf einmal ganz alleine dastand, rief ihnen hinterher, sie könnten doch mal warten. Am Bus angekommen sahen sie schon eine ganze Gruppe von Leuten, die die letzte Zeit noch draußen genießen wollte, bevor es wieder in den Bus ging. Mr. Skesteau war schon wieder vollkommen in seinem Element und wuselte durch die Leute hindurch um sie wieder und wieder zu zählen. Vor einer Gruppe von amerikanischen Schülern einige Meter vom Bus entfernt blieben die vier stehen und überlegten ob sie auch noch eine Weile draußen bleiben oder schon die Plätze aufsuchen sollten, damit sie nicht dem Gedränge ausgeliefert waren. "Es sind sowieso nur noch drei Minuten." "Das heißt?", fragte Ray, der nicht verstand. "Wir gehen rein!", beantwortete Kristin die Frage ihres Partners. So liefen sie weiter auf den Bus zu und kamen dabei an Gwendolyn vorbei, die sich vorne mit Kei unterhielt. *Ohne schleimen hält sie es wohl nicht aus!* Kopfschüttelnd gingen Kim und die anderen an ihr vorbei. Als Kai an ihr vorbeiging hörten sie sie sagen: "Dich mag ich viel lieber Kei!", dabei sah sie Kai verächtlich an und ging angewidert einige Schritte weiter auf Kei zu. Plötzlich blieb Kai stehen. Nana, wie kann man Kai denn nur hassen? Das geht doch nu echt nicht, aba mit blöden Leuten soll er ja auch nicht verkehren oda? Nya, vielleicht bekomm ich ja mal n paar Kommis bevor es weitergeht... cu KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 29: K 1: Verlieben,... - Ein Junge - ein riesiges Chaos --------------------------------------------------------------- Nu ist es wieder soweit und ihr steht vor einem neuen Kapitel dieser FF. Diesen Teil fand ich recht lustig, ihr ja vielleicht auch. Kommis natürlich wie immer gerne gesehen. So, sämtlicher störender Schnickschnack fällt nu mal aus und ihr dürft sofort zum Text übergehen. (von allem unwichtigen Geschwätz erlöst seid *g*) Ein Junge - ein riesiges Chaos Plötzlich blieb Kai stehen. Grund dafür war eine Gruppe von Schülern, die den Weg zur hinteren Tür versperrten. [Nein, Kai hat sich unter Kontrolle und überhört das einfach nur. Was kümmern ihn auch die Worte so einer wie Gwendolyn?] Langsam, bahnten sie sich einen Weg zur Tür und waren froh als sie endlich im Wageninneren des Busses standen. "Zur Seite zu gehen wäre ja zu viel verlangt", beschwerte sich Kim. Alle vier nahmen wieder Platz und lehnten sich in ihren Sitzen zurück. Nach einer kurzen Verschnaufpause drehte sich Kim zu den Jungen um und fragte: "Habt ihr eigentlich eure Blades dabei?" Diese nickten nur und sahen sie verwirrt an. "Naja, wir fahren doch nur noch ein Stückchen und halten dann an einer dieser überaus tollen Attraktionen. Stand doch auf unserem Programmzettel", meinte sie sarkastisch. "Und anschließend fahren wir zu einer nahegelegenen Jugendherberge, da es zum weiterfahren zu lange dauert. Und da hab ich gedacht könnten wir unsere Freizeit doch mit ein paar spannenden Kämpfen vertreiben, oder?" "Hey, gar nicht mal so schlechte Idee", stimmte Kristin zu. "Ich hab mein Blade auch dabei. Dann kannst du mir ja noch ein paar eurer Tricks beibringen, Ray." Sie drehte sich auch in ihrem sitz, sodass sie ihren Partner besser sehen konnte. "Das sind keine Tricks, sondern Können und Training!", murrte Ray nur. Er hatte nicht die geringste Lust seine Zeit damit zu verbringen, Amateuren das Bladen beizubringen. Lieber wollte er mit Kai ein paar Stunden verbringen. "Da hat er recht, wir gewinnen nicht durch Tricks, sondern durch Strategie", stimmte Kai ihm diesmal zu, worauf sich Ray sofort geschmeichelt fühlte und einen Rotschimmer um die Nasenspitze bekam. Gerade wollte Kristin erwidern, dass das doch aufs selbe hinauslief, da fing der Bus auf einmal an zu wackeln und eine Horde Schüler stürmte den Wagen. Nachdem Mr. Skesteau die Reihen durchgezählt hatte, schnappte er sich aufgelöst das Mikro und fragte sichtlich besorgt, wo sich der Blauhaarige Junge namens Tyson denn befände, denn beim Zählen war ihm natürlich der leere Platz dessen aufgefallen. Lars meinte nur knapp, dass dieser wohl noch auf einer der Bänke saß und mit essen beschäftigt war und schon wurde er losgeschickt ihn zu suchen. Grummelnd kam Lars mit beladenen Armen wieder und hatte einen Tyson im Schlepptau. Nur dadurch, dass er ihm das Essen weggeschnappt hätte, hatte er es geschafft Tyson zum Bus zu kriegen. Nach dem kleinen Vorfall saßen nun alle auf ihren Plätzen (wobei Lars nicht ganz zufrieden schien, da sich Tysons Essen auch auf seinem schoß stapelte). Und kurz darauf sagte Mr. Skesteau schon wieder etwas an, was jedoch niemanden zu interessieren schien und bald bewegte sich der Bus wieder über die Hauptstraße. Nun war es im Bus um einiges Lauter als noch vor einigen Stunden, die Jugendlichen waren durch den Stopp frisch mit Energie geladen und lebten diese nun in vollem Maße aus. Auch Kim, Kristin, Lars, Tyson, der den Berg Essen um einiges hatte schrumpfen lassen, sodass Lars nun frei und zufrieden da saß und auch Tyson wieder sichtbar geworden war, sowie Ray und Kai hatten nach kurzer Zeit der Langeweile angefangen UNO zu spielen, das sich in Lars Rucksack befanden hatte. Folge war ein rasantes Spiel, bei dem die Lachmuskeln stark strapaziert wurden. Tyson schien es einfach nicht zu raffen, wann und wie er auf bestimmte Karten zu reagieren hatte, was ein nahtloses Chaos mit sich brachte. Nach etwa einer Stunde waren sie zum Ziel aller Beobachtungen geworden. Viele waren aufgestanden und standen, saßen, drängten sich nun um sie, um jede Tysons falscher Aktionen mitzubekommen. Einige hatten sogar so ein Erbarmen mit Tyson, dass sie versuchten ihm zu helfen. Das ging jedoch voll nach hinten los, denn die Tipps und Vorschläge der Jungen und Mädchen gingen stark auseinander, sodass Tyson nur noch verwirrter war und zu schreien anfing: "Ahhh! Was soll das denn jetzt schon wieder?! Ich wollte das doch gar nicht! Gib mir sofort meine Karte wieder! Kann ich nicht lieber n Schokoriegel ablegen?" "Tyson, wir spielen UNO, schon vergessen? Behalt deine Schokoriegel gefälligst bei dir!" "Aber er hat mir meine Karte geklaut. Ich will sie sofort wieder haben!" damit sprang Tyson auf und griff sich nach der entwendeten Karte, verfehlte sie jedoch um Haaresbreite und hing einen Augenblick mitten auf der Rücklehne des Sitzes vor ihm, bis er schließlich vornüber kippte und mit dem Kopf voran auf den Platz vor ihm fiel. Dort jedoch war nicht sehr viel Platz, da die Schüler jeden noch so kleinen Platz ausgenutzt hatten um die bestmögliche Sicht auf das Spiel zu haben. So wurde er kurz nachdem er schmerzhaft Erfahrung mit einem krümelüberzogenem Sitzpolster gemacht hatte wieder hochgezogen und weiterbefördert. Es war einfach zu komisch und schon drang hier und da eine Träne der überaus komischen Freude aus den Augen. Die Mädchen fingen an zu kreischen als Tyson schließlich auf ihnen landete und verzweifelt mit den Armen rudernd nach Halt suchte, dabei jedoch die Mädchen erwischte. Um es kurz zu machen: im Bus herrschte das größte Chaos, das, so unglaublich es scheinen mag, alles nur von einer Person ausgelöst wurde. Und diese Person hieß Tyson! Naja, aber was wäre ein spaßiges Chaos ohne den ultimativen Stimmungskiller??? Nein, diesmal war das nicht Kai, der aber trotz allem genervt auf seinem Platz saß und jeden Moment platzen konnte, da sich die Jungen um ihn drängten und er alle naselang angerempelt wurde. Nein, diesmal beherrschte er sich, schließlich war das doch nur ein Austausch und wie er sah schienen Kim und Kristin viel Spaß zu haben, da auch sie schon mit feuchten Augen in ihren Sitzen lagen und nicht mehr konnten vor lachen. Er wollte sich ihnen zu liebe zurückhalten. Naja, da er dieses mal nicht der Stimmungskiller war, brauchte man seinen Blick nur weiter nach vorne im Bus wandern lassen, wo eine Person saß, die gleich ihren Mund öffnen würde. Schon öffneten sich die Lippen und wie in Zeitlupe erschienen zwei Reihen unnatürlich weißer Zähne, die sich dann zu Wörtern formten, die jedoch in dem Krach weiter hinten untergingen. Nicht jedoch für Mr. Skesteau, er hatte verstanden was die Person wollte: ihre Ruhe und natürlich das alle Aufmerksamkeit wieder auf ihr lag... diese Person war niemand geringerer als Gwendolyn!! Schon stand Mr. Skesteau auf und machte sich gar nicht erst die Mühe nach dem Mikro zu schnappen. Wozu hatte er so ein lautes Organ? Um es zu benutzen natürlich! Und dies tat er auch. "Heeeeyyyy!!!! Sofort aufhören! Jetzt benehmt euch doch mal! Hier vorne sitzen welche, die den Lärm nicht vertragen! Wo bin ich denn hier? Wir sind hier nicht auf einem Kindergartenausflug, sondern auf einer kultivierten Kennenlernfahrt, ist das klar???!!!", schrie er aus voller Kehle. Mit einem Mal war es unheimlich still im Bus und nur noch die leise Musik aus dem Radio ertönte, die vorher niemand durch den Radau wahrgenommen hatte. Alle verharrten in ihrer Bewegung und sahen entsetzt nach vorne. Plötzlich hörte man wie etwas lautstark zu Boden plumpste, irgendwo runterpurzelte und dann einen entsetzten Aufschrei von sich gab. Niemand sah dorthin wo am Boden nun ein sehr arg mitgenommener Tyson lag und beleidigt eine Schnute zog. Doch jeder wusste, dass es Tyson war, der gerade von den zwei Personen, die ihn in der Luft hielten, reflexartig fallen gelassen worden war und anschließend die Treppe an der hinteren Tür runtergepurzelt war, um letztendlich mit der Tür Bekanntschaft zu machen. Mr. Skesteau sah in die weit aufgerissenen Gesichter der Meute und sah sie mit ernster aber zufriedener Miene an. Die Mienen der Jungen und Mädchen aber verzogen sich schmerzhaft zu Grimassen. "Ich will meine Ka-har-te-he wieder", jammerte der am Boden hockende Tyson da. Nein, nun ging es nicht mehr. Schon ertönte das was alle krampfhaft versucht hatten zu unterdrücken. Irgendwo weiter hinten konnte Kristin einfach nicht mehr. Ein Prusten kam über ihre Lippen. "Tschuldigung, aber...", versuchte sie sich noch in der knisternden Stille zu rechtfertigen, doch nun hielt es niemanden mehr. Tyson hatte ihnen den Rest gegeben. Alle fingen lautstark an zu lachen und zu prusten. "Ich wollte echt nicht, aber...", wandte sich Kristin an Kim, die sich vor Schmerzen den Bauch hielt. "Krieg ich wenigstens 'nen Schokoriegel?" Tysons Satz, dem niemand vor lachen mehr Beachtung geschenkt hatte, zog eine noch breitere Schnute und sah wie ein beleidigtes Kind mit großen Augen zu ihnen hoch. Das verursachte eine weitere Welle des Lachens und schon erhob sich über allem wieder eine Vernunft appellierende Stimme: "Hey, Kinder. Nun bekommt euch mal wieder ein. Schließlich wollen wir Mr. Skesteau doch nicht weiter reizen oder?", fröhlich blickte Mr. Dickenson über die Lehne seines Sitzes und zwinkerte ihnen zu. Daraufhin hörten alle auf und machten sich gehorsam auf den Weg zu ihren Plätzen. Anscheinend schien Mr. Dickenson die größere Autorität der beiden Lehrkörper inne zu haben. Denn schon bald saßen tatsächlich fast alle da wo sie sollten. Mit Ausnahme natürlich von Tyson, der immer noch beleidigt am Boden hockte und sich mit verschränkten Armen nicht rührte. "Wie könnt ihr mich einfach so fallen lassen und dann auch noch stur ignorieren?! Ich bin dich schließlich Tyson, der Weltmeister im Bladen, habt ihr das vergessen?" Ein Räuspern aus Kais Ecke ließ ihn nur noch beleidigter aussehen. "Ähm, ich glaub das interessiert hier nicht so viele", versuchte Kim ihn zu trösten. Das schien tatsächlich zu helfen, denn sofort hellte sich Tysons Miene auf und er meinte: "Siehst du Kai, niemand interessiert sich hier für dich, aber für mich schon, nicht wahr?", fragend sah er zu den beiden Mädchen auf, vor dessen Plätzen er am Boden hockte. "Natürlich", nickte ihm Kim zu und flüsterte dann Kristin zu, sie solle sich mal von Lars einen der Riegel geben lassen. Der kam auch schon nach langem Gewühle vom Boden zu ihnen rübergeflogen und gekonnt fing Kristin ihn auf, bevor sie ihn an Kim weiterreichte, die ihn Tyson hinstreckte. Kaum hatte der Blauhaarige den Schokoriegel in Kims Hand entdeckt stand er auch schon wieder auf den Beinen und seine strahlenden Augen sagten schon alles. Als wäre es ein Heiligtum nahm er den Riegel mit beiden Händen entgegen, doch das währte nur kurz. Als sich Kim das nächste mal zu Tyson umdrehte war von dem schokoladigen etwas nur noch die Verpackung übrig und selbst die musste man auf dem Boden suchen. Die weitere Fahrt verlief nicht so hektisch wie der Anfang und auch der Besuch eines alten Gemäuers wurde von den Gästen nur mit einem gelangweilten Gähnen gewürdigt. Endlich nach einer weiteren Stunde Fahrt hatten sie die Jugendherberge für diese Nacht erreicht, doch zum Schlafen gehen war es dennoch noch etwas zu früh. Zu ihrem Glück wurden sie die Stunden bis zum Abend aber von jeglichen Pflichten und Gelaber der Lehrer verschont, sofern man sich nicht wie einige andere Mr. Skesteaus Behütung freiwillig zum Fraß vorwarf und so ewig mit irgendwelchen vollkommen uninteressanten Dingen zugelabert wurde, von denen man nicht ohne eine wirklich tropfsichere Ausrede fliehen konnte. Mr. Dickenson dagegen fand mehr Anerkennung und so saß er umringt von hauptsächlich englischen Schülern in gemütlichen Gartenstühlen unter einer Laube vor der Jugendherberge und von weitem schon konnte man hören, dass eine hitzige Diskussion zwischen den Leuten entbrannt war. Anscheinend versuchten die englischen Schüler die wenigen amerikanischen und auch Mr. Dickenson von etwas zu überzeugen oder irgendetwas zu erklären, was diese allerdings nicht ohne Widerrede und guten Argumenten hinnahmen. Der Rest war irgendwo auf dem Gelände um die Herberge verteilt und vertrieb sich die Zeit bis zum Abendessen. So auch Kim, Kristin, Kai und Ray, diese waren schon nach der ersten Viertelstunde losgegangen um etwas wie ein Tableau zum Bladen zu finden. Zu ihrem Glück gab es hier sogar eins, was sich zwar nicht in einem sehr guten Zustand befand aber dennoch brauchbar war. Nach einigen hitzigen Kämpfen, bei denen Kim jedesmal den Schiedsrichter mimte und Kristin bis auf ein Match jedes weitere verloren hatte, so dass sie zum Schluss nur noch mit Kim an der Seite saß und sich die knisternden Duelle zwischen Kai und Ray ansah, um sich deren Techniken zu merken, kam Leon mit Tyson im Schlepptau die Anhöhe hoch und gab Bescheid, dass sie in spätestens zehn Minuten wieder in der Jugendherberge zu sein hatten, da es dann Abendessen geben würde. "Was??? Ihr habt hier die ganze Zeit gekämpft??", Tyson fiel die Kinnlade runter als er sah wie Driger und Dranzer gerade ihre Blades verließen um sich gegenseitig zu attackieren. "Wieso habt ihr mir denn nicht Bescheid gesagt? ... Los, rutsch mal zur Seite Ray, ich will auch mal!" "Hey, wir sind mitten in einem Kampf drin! Du kannst da jetzt nicht einfach so einsteigen!", erwiderte Ray etwas ungehalten über Tysons Verhalten. "Jetzt nicht mehr!" Mit einem letzten starken Angriff stieß Kais Blade das von Ray aus dem Tableau und fing danach das seinige wieder mit der Hand auf als es auf ihn zuschoss. Fassungslos starrte Ray in die Vertiefung vor sich, wo sich gerade eben noch sein Blade sicher behauptet hatte. "Das ist alles deine Schuld!", wütend funkelte er Tyson an, der sich schon startklar an den Rand gestellt hatte und die Worte überhaupt nicht beachtete, was Ray noch rasender machte. "Kick ihn raus, Kai! Nur dieses eine mal bitte!" Ray wanderte zu Kai und nahm hinter ihm Stellung, so als wolle er zeigen, dass er nun Tysons Gegner war. Auf Kais Lippen erschien ein Grinsen, das hieß, dass er den Sieg schon so gut wie in der Tasche hatte. Und so war es dann auch. Tyson hatte nicht mal für länger als vier Sekunden zu seinem Partner gesehen, um ihm mitzuteilen er würde ihm jetzt mal zeigen wie das geht, da hatte Kai sein Blade sogar ohne Zuhilfenahme von Dranzer genervt aus dem Tableau befördert. "A...aber...ich will eine REVANGE!!" Tyson wollte es einfach nicht wahrhaben, dass er verloren hatte. "Training wäre besser", Kai kehrte ihm den Rücken zu und ging von Kim, Kristin und Ray umringt zur Jugendherberge. "Hey, nun komm mal wieder runter. Das nächste mal zeigst du mir bestimmt wie man gewinnt, ja? Komm, du bekommst auch meinen Nachtisch." Sowas verfehlte bei Tyson nie seine Wirkung und schon lief Tyson gefolgt von Leon mit aufgehellter Miene und die Niederlage schon wieder vergessend den anderen hinterher. Das Abendessen war wirklich nicht so schlecht gewesen wie man es von normalen Jugendherbergen kannte. Gesättigt lagen die Schüler mit vollen Bäuchen in ihren Stühlen und stöhnten, da die meisten ganz schön zugelangt hatten. Nach einer kleinen Ansage von Mr. Skesteau, sie hätten noch eine Viertelstunde Zeit um sich frisch zu machen oder sonstigen Bedürfnissen Abhilfe zu schaffen, bis der erste gemeinsame Kennenlernabend stattfinden würde, wälzte man sich aus den Stühlen und schlurfte in die eigenen Zimmer. "Oh man, ich werde nie wieder soviel essen!", schwor Kim ihrer Freundin, während beide damit beschäftigt waren sich etwas neues für den Abend anzuziehen. "Dito!" Anschließend verließen sie ihr Zimmer, das sie noch mit Trishelle und Joline, einem Mädchen aus Trishelles Klasse, teilten, die jedoch nach dem Essen woanders hingegangen waren. Gemeinsam gingen sie durch die Korridore und suchten das Zimmer ihrer Partner. Die Nummer hatten sie sich beim Abendessen noch von ihnen geben lassen. Nach einer weiteren Kurve standen sie auch schon davor und klopften zaghaft an. Sie hörten wie es schlagartig still wurde in dem Raum hinter der verschlossenen Tür und irgendwelche hastigen Bewegungen durch den Raum gingen. Dann wurde die Tür vor ihnen einen Spalt breit aufgezogen und ein ihnen vertrautes Gesicht kam zum Vorschein. "Was macht ihr denn hier?", kam es erstaunt von diesem. "Was machst du hier, George?", kam es genauso überrascht von Kim. "Ich wohne hier, falls es euch genehm ist", in dem Gesicht bildete sich ein breites Grinsen. "Dann ist Samuel wohl nicht fern", kommentierte Kristin das ganze und drückte die Tür weiter auf, sodass sie einen Blick hinein werfen konnten. Und eben dieser grinste sie auf der Fensterbank sitzend an. Auf einem der Betten sitzend fanden sie Kai, der sich dort wohl gerade erst niedergelassen hatte und sie nun ansah. Das Rauschen des Wasserhahns hinter der geöffneten Tür ließ darauf schließen wo sich der vierte Mann dieses Zimmers aufhielt. George, der gegen den Türrahmen gelehnt den Weg ins Zimmer versperrte, fragte sie nun mit einer so dermaßen unschuldigen Miene: "Wollt ihr was bestimmtes?" "Wir wollen hier mal nach dem rechten sehen, weißt du, Mr. Skesteau hat uns zu einem Rundgang durch die Zimmer geschickt", erwiderte Kim ernst. "Und der Osterhase ist mit dem Weihnachtsmann liiert! Haha!" George sah sie immer noch ernst an. "Ja, wusstest du das etwa noch nicht?" Eine Weile herrschte tiefes Schweigen, dann brachen beide in Gelächter aus und George ließ sie beide mit einer ins Zimmer weisenden Hand reinkommen. "Oh, wie gnädig!" Nach nur wenigen Schritten aber blieb Kristin abrupt stehen und rollte mit den Augen. "Hätte ich mir doch gleich denken können, eine Fahrt ohne das ist wohl unmöglich!", meinte sie nur resignierend. "Riecht man das so stark?", mit weit aufgerissenen Augen sahen George und Samuel sie an. "Dann geht mal auf den Flur und kommt dann wieder rein, dann werdet ihr den Unterschied hundert pro merken. Was hättet ihr denn nun gemacht, wenn nicht wir vor eurer Tür gestanden hätten, sondern Mr. Skesteau?" "Naja, wir habe doch alles aus dem Fenster geworfen und gelüftet", versuchte sich Samuel zu verteidigen. "Ihr glaubt doch wohl nicht im Ernst so ein kleiner Windstoß würde die gesamte Luft hier drinnen auswechseln. Also ehrlich, wie könnt ihr nur jetzt hier drinnen anfangen nen Joint zu...mpf", weiter kam sie nicht, denn George hatte einen Satz auf sie zugemacht und drückte ihr nun seine Hand vor den Mund. "Spinnst du, die Tür ist auf und du redest hier ganz seelenruhig von...", zischte er ihr ins Ohr. Er ging rückwärts auf die Tür zu und schloss sie. Dabei hatte er immer noch Kristin die Hand aufs Gesicht gepresst und mitgezogen. Mit aller Kraft wehrte sie sich dagegen, zog an seiner Hand, und schon kam Kim ihr zu Hilfe. Doch auch sie schaffte es nicht, sie von dem Jungen zu befreien. Dieser lachte die ganze Zeit nur und schien das Ziehen und Zerren nicht einmal zu bemerken. Lässig hielt er mit der anderen Hand Kim von seinem anderen Arm fern und ging wieder ein paar Schritte zurück, sodass Kristin mit musste, doch dabei ließ er sein eines Bein stehen, welches er nun zwischen Kristins streckte. "Ahh!" Sie strauchelte und hatte keine andere Wahl als sich an George zu klammern um nicht hinzufallen. "Oh!", tat dieser ganz überrascht und umklammerte Kristin mit beiden Armen und zog sie mit Leichtigkeit wieder auf die Beine. "Arsch!", diese stand nun mit dem Rücken an George gepresst und hatte George' Spiel sofort durchschaut. Da sie so aber nicht an ihn rankam, trat sie ihm mit aller Kraft auf den Fuß. Natürlich ohne viel Erfolg, George war ein kräftiger Junge [nicht in dem Sinne, dass er dick und kräftig gebaut ist, sondern, dass er einen durchtrainierten Body hatte] und wenn ihm jemand zierliches wie Kristin auf den Fuß trat, spürte er das nur als leichten Druck. "Nana, verhält man sich so gegenüber seinem Retter? Hab ich da nicht was anderes verdient?" Immer noch hielt er Kristin fest. "Ja, nen Arschtritt!", sie wandte sich an Kim, "das könntest du mal für mich erledigen. Ich komm da nicht dran." Mit Vergnügen nickte Kim und wollte gerade auf George zugehen, doch sie hatte die Rechnung nicht Samuel gemacht, der sie davon abhielt. "Tja, das war's dann wohl. Jetzt kommt dir keiner mehr zu Hilfe", George grinste fies. Das Mädchen in seinen Armen warf einen verzweifelten Blick zu Ray, der immer noch am Waschbecken stand, und dann zu Kai auf dem Bett, doch der grinste nur fies und blieb mit verschränkten Armen sitzen. "Nun? ... Ich hätte da aber einen Vorschlag...gib mir nen Kuss und sei meine Freundin und ich lass dich wieder los!" Er lehnte seinen Kopf von hinten auf Kristins Schulter und hauchte ihr in den Nacken. "Auf deine dämlichen Vorschläge kann ich verzichten!" Sie schüttelte sich um George loszuwerden und seinen Kopf von ihrer Schulter zu bekommen. "Man, dann eben nicht. Aber beim nächsten Mal kommst du nicht mehr so einfach davon!" George lockerte seinen Griff und ließ Kristin entkommen. Dann ging er auf Samuel zu und zog ihm Kim aus der Hand. "Wie wär's denn mit uns beiden? Hast du nicht Lust mit mir zu schlafen?" "Aber sicher doch! Mit dem größten Vergnügen..." So, ich hoffe ihr habt es genossen, denn das war für längere Zeit das letzte Kapitel. Das nächste gibt es wahrscheinlich erst wieder Ende November, mit Glück und Zeit auf meiner Seite vielleicht auch früher. In den nächsten 5 Wochen schreibe ich nämlich 11 Klausuren, zwei schon feststehende eine-Stunde-Tests und eine Semesterarbeit in Kunst wartet auch noch auf mich sowie ein Referat in Deutsch über das beschissenste Thema der Welt, und da bleibt nicht grade viel Zeit zum schreiben - kurz gesagt: keine. Tut mir wirklich leid, aber da kann ich auch nichts bei machen. cu KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 30: K 1: Verlieben,... - Der erste Abend - endlich kommt man sich näher! -------------------------------------------------------------------------------- So, da bin ich wieder. Nein, ich bin nicht verschollen, und nein, es wird auch nicht abgebrochen! So leicht wird man mich nicht los, auch wenn's niemanden interessiert! Aber die wenigen, die es interessiert, möchte ich jetzt auch nicht weiter auf die Nerven gehen mit unwichtigem Gelaber... Ein Danke schon mal vorab an alle, die mir weiterhin treu geblieben sind...und die es hoffentlich auch noch etwas länger bleiben...DAANKEEEE!!!!!!!!!! Hier also: das nächste Kapi!! "..." - sprechen *...* - denken [...] - nicht so wichtig *g* Der erste Abend - endlich kommt man sich näher "...NATÜRLICH NICHT!! Lass deine kranken Phantasien bei jemand anderem aus!" Mit einem Schmollmund versuchte George sie noch einmal zu erweichen, doch sie lächelte nur und meinte: "Gwendolyn würde sich bestimmt über dein Angebot freuen...!" "Uäh!" Angewidert ließ er Kim los und ging aufs Fenster zu. "Hör bloß auf mit der! Da versuch ich's lieber noch tausend mal bei euch, bevor ich bei der ankomm! So verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht!" Damit riss er das Fenster auf, um frische Luft zu schnappen. Währenddessen lief der Wasserhahn unaufhörlich in den Abfluss. Ray und Kai starrten die vier an und wussten nicht so recht, was das eben alles sollte. Kim ging an Ray vorbei und drehte den Hahn zu und meinte anschließend als wäre nichts geschehen: "Kommt ihr? Wir wollten euch eigentlich nur zu diesem super tollen Abend abholen, der uns bevorsteht", sarkastisch setzte sie ein fröhliches Lächeln auf. Dann ging sie zu Kristin, hakte sich bei ihr ein und schritt aus dem Zimmer, Ray und Kai folgten ihr mit einem letzten verwirrten Blick auf die am Fenster stehenden Jungs. "Ihr solltet euch auch fertig machen und eure Partner holen!", ertönte es von draußen zu diesen. Dann gingen die vier den Gang entlang zu dem großen Gemeinschaftsraum in der Herberge, einem super tollen Abend entgegen... "Äh, das eben...dass..." Ray sah verwirrt zu Kim. "Schon gut. Das war nicht ernst gemeint. Die beiden machen das andauernd, ist schon so was wie 'n Ritual geworden", Kim lächelte ihm fröhlich zu und legte einen Arm um seine Schulter. "Stimmt. Dabei könnten die beiden schon längst jeder 'ne Freundin haben, würden sie sich mal etwas netter benehmen. Aber anscheinend liegt ihnen nicht wirklich viel an sowas", meinte schließlich auch Kristin nachdenklich. "Das klingt ja fast so als würdest du was von ihnen wollen", hakte Kim nach. "Haha, du weißt ganz genau, dass sie beide nur Kumpel für mich sind und es immer bleiben werden. Genauso wie für dich." "Hast ja recht. ... Mh, wie wär's denn mit uns beiden, Ray?" Verführerisch lächelte sie den Chinesen immer noch in ihrem Arm an, während sie den Flur zum Gemeinschaftsraum entlang gingen, aus dem schon ein beträchtlicher Lärm ihnen entgegen drang. Ray erwiderte nichts auf die Frage, sondern sah sie einfach nur an. Kim nickte nur und tat gespielt enttäuscht. Dann ließ sie langsam ihren Arm von Rays Schulter gleiten und blieb mitten im Gang stehen und sah zu Boden. Auch Kim und Kai blieben hinter ihr stehen und sahen sie komisch an. Nach einer Weile stoppte auch Ray und drehte sich zu ihr um. Plötzlich schnellte das Mädchen herum und fiel Kai schluchzend um den Hals. "Er liebt mich nicht...buhu...er hasst mich...wieso nur...Kai, sag, dass das nicht wahr ist...buhu..." "Äh...w...was?" Völlig perplex starrte Kai sie an, sah dann zu Ray, der ebenfalls nur mit den Achseln zuckte, aber dem die Sache sichtlich unangenehm war, und dann zu Kristin, die nur die Arme verschränkt vor der Brust hielt und mit den Augen rollte. "Bist du bald fertig? Sowas kannst du doch nicht vor Ray abziehen!" "Och Mann!" Erschrocken blickte Kai seine Partnerin an, die sich wieder von ihm löste und zum Gehen abwandte. Noch verwirrter über das Ganze starrte ihr Ray nach und lief ihr dann hinterher. Mit wild fuchtelnden Händen sah Kristin wie er irgendetwas auf sie einredete, worauf sie jedoch nur kopfschüttelnd und lachend antwortete. Jaja, sie war wirklich eine gute Schauspielerin, und das bewies sie nicht zu wenig. Sie musste Ray wirklich einen ganz schönen Schrecken eingejagt haben mit ihrer Vorstellung. Auch Kristin folgte nun Kai, der ebenfalls losgegangen war, und den anderen in den Gemeinschaftsraum vor ihnen. "Da seid ihr ja alle. Ich wünsche euch allen einen schönen Abend und hoffe, dass ihr euch heute Abend mit vielen neuen und festeren Bekanntschaften in die Betten begeben könnt..." "Also, wie darf man denn das jetzt verstehen", grinste George anzüglich, der nicht weit von den vier anderen zusammen mit Samuel Platz genommen hatte. "Mh, meinetwegen müssen es gar nicht neue Bekanntschaften sein, in die Betten würde ich auch mit Kim oder Kristin gehen", Samuel grinste ebenfalls und warf einen raschen Blick zu den beiden Mädchen rüber, von wo aus er nur einen zornigen Blick empfing. "Ruhe da hinten! George, Samuel! Am Besten ihr kommt mal hierher in die Mitte, dann macht ihr wenigstens keine Unfug und könnt nebenbei auch noch den anderen vormachen, wie unser erstes Spiel abläuft." Mr. Skesteau versuchte wie immer verzweifelt Ruhe in seine Herde zu bekommen. Aber mit solchen wie Samuel und George in der Gruppe war das recht schwierig. Da musste man ihm wirklich ein Kompliment zu dieser glorreichen Idee machen...Widerwillig standen die Angesprochenen auf und trotten zu ihrem Lehrer, der sie herzlich in Empfang nahm. "Nun, als erstes bekommt der eine ein Tuch um die Augen gebunden...so, das wär's...sitzt es auch richtig George? Ja? Nun gut, anschließend wirst du nun denjenigen vor dir auswählen und abtasten, um anhand der Strukturen den Namen erraten zu können. Verstanden? Gut. Samuel, komm bitte etwas dichter! Ja, so ist richtig. Nun George, fang an und berichte uns wen du vor dir hast!" Zaghaft hob George seine Hände und suchte mit ihnen nach seinem Freund. Nicht lange und seine Hand lag auf dessen Brust und strich sanft über sie. "Ah, wie muskulös", ließ er tuntig verkünden und fuhr weiter über das enge T-Shirt auf und ab zu streicheln. Dabei stieß er kleine Seufzer aus und nahm nun auch die zweite Hand zur Erkundung hinzu. Allerdings ließ er diese von hinten den Körper ertasten. Damit er besser um den Jungen herumkam zog er ihn dichter an sich, sodass er schon dessen Atem in seinem Gesicht spüren konnte. Mit weichen Bewegungen ließ er seine Hand den Rücken hinabgleiten und landete auf dem Gesäß seines Freundes, das er nun einige Male umspielte. "Oh, Mr. Skesteau, das macht mich noch ganz verrückt, darf ich bitte aufhören?" Wieder machte George einen dieser verzweifelten Seufzer und musste ein Lachen stark unterdrücken. Plötzlich ging er etwas in die Hocke und fing an immer wilder den Körper des Gegenübers zu umfahren und an sich zu drücken. "George, wer ist es denn nun?", fragte Mr. Skesteau etwas ungeduldig und das Geschehen vor ihm nicht richtig deuten könnend. "Ah, das ist doch ganz easy. Das ist mein lieber Sammy-Schatz, wer denn sonst! Ah, du machst mich ja so an!" Damit riss sich George das Tuch vom Gesicht und bekam sich gar nicht mehr ein vor Lachen. Auch Samuel konnte nicht mehr ernst bleiben und musste sich am nächst stehenden Stuhl festklammern um nicht auf den Boden zu sacken. "Hey, Sammy-Schatz, komm her! Ich will meine Zunge in deinem Rachen verschwinden lassen", dabei streckte George seine Zunge raus und leckte um seinen eigenen Mund. Auch die Umstehenden bissen sich auf die Lippen um nicht loszuprusten. Jeder bis auf Mr. Skesteau verstand diese Anspielung auf dieses "Spielchen". Der Biologie-Lehrer hingegen sah mit besorgter Miene zu den beiden Jungen und meinte schnell: "Gut, danke das reicht. Ich denke jeder hat in etwa verstanden wie das Spiel funktioniert. Bitte nehmt euch jetzt zu mehreren ein Tuch und bildet Gruppen, die ihr später untereinander austauscht. Ich werde derweil mit George und Samuel noch Nachschub an Trinken besorgen..." Mr. Skesteau wandte sich ab und winkte den beiden Jungen, die immer noch ein schwules Pärchen mimten und Arm in Arm dem Lehrer folgten. "Wir sehen uns später!", ließ Samuel noch schwul von sich verlauten bevor die drei aus dem Raum verschwanden. "Ich weiß schon was jetzt kommt", meinte Kim zu Ray und den anderen beiden, während sie sich eines der Tücher holten. "Unser ach so besorgter Lehrer wird jetzt wohl mal ein ernstes Gespräch mit den beiden führen. Sie tun mir jetzt schon leid..." Das karierte Tuch in der Hand musternd stand sie einen Moment unschlüssig in der Gegend, bevor sie einen Entschluss gefasst hatte und kurzerhand zu ihrem Partner herüber schritt, ihm das Tuch über die Augen striff und meinte: "So, du hast die wunderbare Ehre dieses Spiel als erster zu beginnen." Sie zog das Tuch fest und ließ von Kai keine seiner Widerreden gelten, sondern schubste ihn einfach in die Menge. "Spinnst du, diesen albernen Kinderkram mach ich nicht mit!" Wütend zog sich Kai die Binde von den Augen und schleuderte sie in die Ecke. "Kai, mir scheint als hättest du den Sinn dieses Spiels noch nicht ganz verstanden. Deshalb werde ich es noch einmal ganz speziell für dich erklären: es geht darum seine Mitmenschen per Abtastung auszumachen und kennenzulernen. Also, stell dich nicht so an und lass das Tuch im Gesicht!" Zusammen mit Rays Hilfe, dem es zwar widersprach seinem Kai so etwas anzutun, schaffte Kim es erneut dem Russen das karierte Tuch aufzuzwingen. Kristin lag derweil in einem der Stühle und hielt sich den Bauch vor lachen. Wenn Kim anfing Mr. Skesteau nachzuäffen, war alles zu spät. Erbarmungslos wie beide Mädchen waren, blieb Kai also nichts anderes übrig, als das Spiel mitzumachen. "Wir geben dir auch nen Tipp: es kann nur einer von uns drei sein, denn du zu fassen bekommst!" Kim und Kristin waren mal wieder voll da. Kai kommentierte das Ganze allerdings nur mit einem geringschätzigen Lächeln und setzte sich in Bewegung. Die anderen drei hatten sich derweil im Kreis um ihn aufgestellt und versuchten keine Mucks von sich zu geben. *Hoffentlich erwische ich Ray! Den werde ich sofort erkennen können. Is doch peinlich die Mädchen zu begrapschen!* flehte Kai innerlich. Doch entweder kam seine Bitte zu spät oder Gott wollte ihn nicht erhören, denn prompt landete seine Hand auf einem Pullover, der sich so gar nicht nach Rays anfühlte. *Na toll!* Kai war voller Begeisterung für seine Wahl und versuchte nun mit so wenig wie möglichen Berührungen die Person auszumachen. *Kann doch nicht so schwer sein! Entweder Kim oder Kristin! In irgendwas werden auch die sich unterscheiden.* Er wusste auch schon wie er das herausbekam. Er hob einen Finger an und tastete damit bis zum Hals der Person, dann ließ er den Finger rasch abwärts fahren und zog ihn danach sofort wieder weg. "Kristin!", gab er entschlossen Auskunft. "Man, das war ja fies! Du hast geschummelt!", empörte sich Kim über die viel zu schnelle Ablösung ihres Partners. Sie hatte ihn doch wenigstens einmal unsicher sehen wollen. Aber Kai schien keine Schwäche zu haben. "Ich brauch nicht schummeln!", entgegnete Kai jedoch nur kühl, zog sich das Tuch vom Gesicht und reichte es Kristin. "Ach nein? Und wie hast du dann bitte schön so schnell herausgefunden, wen du vor dir hast?" "Meine Sache!", damit schien die Sache erledigt und er stellte sich außerhalb des Kreises auf. Kristin derweil ging zu ihrer Freundin und hielt ihr das Tuch hin. "Mach mal zu", forderte sie sie auf, damit sie von Kai abließ. Mit verbunden Augen stellte nun auch sie sich in die Mitte und begann sich vorher zu drehen. Mit unsicheren Schritten ging sie vorsichtig vorwärts, doch niemand gelang in ihre Reichweite. Was sie jedoch nicht wusste war, dass Kim sich bei Kai abgemeldet und Ray mit sich gezogen hatte und nun der Kreis nur noch aus einer Person bestand. Kristin war währenddessen schon fast einmal im Kreis gegangen und kam sich schon recht dämlich vor, da sie niemanden erfasste. Dabei hatte sie sich immer weiter von der einzigen Person entfernt, da sie keine Abgrenzung hatte. So kam es, dass sie über eine der am Boden liegenden Flaschen stolperte und ins Straucheln kam. Da sie jedoch nichts sah, konnte sie auch nichts finden, woran sie sich hätte festhalten können. Mit einem Schrei fiel sie vornüber, doch bevor sie auf den Boden aufschlug, wurde sie von einem plötzlich vor ihr stehenden Körper gebremst. Ohne zu überlegen klammerte sie sich an ihn. Glücklicherweise gab er nicht nach und so hing sie kurz über dem Boden. Eine Weile verharrte sie so, um sich von dem Schreck zu erholen. Dann versuchte sie sich langsam aufzurichten, wobei sie nackte Arme zu fassen bekam. Sofort wurde ihr bewusst, wer diese Person war. Keiner der Gruppe trug um diese Zeit noch ein ärmelloses Shirt, mit Ausnahme von ihm. Außerdem wusste sie ja noch immer nicht, dass sie nicht mehr im Kreis, sondern anderthalb Meter weiter entfernt stand, und so war es auch nur die einzige Möglichkeit. "Du bist Kai!", brachte sie hervor und versuchte ihr immer noch pochendes Herz zu übertönen und die Unsicherheit in ihrer Stimme zu verbergen. "Bist ja auch recht schnell im erraten", versuchte Kai ebenfalls freundlich zu sein und half ihr ganz auf. Anschließend entfernte er sich ein Stückchen und sah Kristin zu wie sie sich von dem Tuch befreite. Diese hätte es allerdings viel lieber umgelassen, denn so konnte niemand ihr rotes Gesicht erkennen. Das jedoch wäre noch auffälliger gewesen und so drehte sie sich rasch weg, nachdem sie das Tuch von ihrem Gesicht genommen hatte und tat als wolle sie es umständlich auf dem Tisch ablegen. Währenddessen spürte sie wie ihr Gesicht sich so weit abkühlte, dass man die Röte nicht mehr sehen konnte. So drehte sie sich wieder um und wollte sich schleunigst zu ihrer Freundin begeben, um nicht noch länger vor Kai zu stehen, doch zu ihrem Erstaunen war Kim nirgends zu sehen. "Wo ist denn Kim?" Nun fiel ihr auch auf, dass Ray verschwunden war. "Und Ray?" Sie musste sich zwangsläufig an Kai wenden, da er der einzige war, der es ihr hätte sagen können. "Weiß nicht. Kim meinte nur sie müsse mal dringend mit Ray raus." Er zuckte mit den Achseln. Auch er stand nun etwas unschlüssig da, da weiterspielen weder sinnig noch in seinem Sinn gewesen wäre. Sie blickten sich um und erkannten, dass in dem Raum ein heilloses Chaos gestartet war. Sämtliche Teilnehmer hatten so ihre Probleme sich mit diesem Spiel anzufreunden. Entweder sie waren zu schüchtern, es waren ihnen wie Kai zu peinlich bzw. zu albern und nicht altersgemäß oder sie waren außerstande weiterzuspielen, da sie sich vor Magenschmerzen nicht mehr auf den Beinen halten konnten, die durch die heftigen Lachtiraden verursacht wurden. Vereinzelt saß man somit auf der Bank und besah sich das Spektakel in aller Ruhe. Auch Kristin und Kai entschieden sich für diese Variante des Spiels und ließen sich etwas abseits nieder, wo nicht allzuviel Lärm herrschte. Der Abend verging und irgendwann tauchten auch Kim und Ray wieder auf. Dieser schien etwas abwesend zu wirken und sehr nachdenklich zu sein. Doch Kim war immer noch so guter Laune wie vorher und so versuchte sie es immer wieder Kai zum Lachen zu bewegen und ließ sich auch durch noch so viele Misserfolge nicht davon abbringen. Als auch der zwanzigste Versuch gescheitert war betrat Mr. Skesteau den Raum an diesem Abend erneut. Samuel und George waren nirgends zu sehen, anscheinend saßen sie auf ihrem Zimmer und sollten mal ein "ernstes" Gespräch miteinander führen. Das daraus nur so lange etwas wurde, wenn Mr. Skesteau höchstpersönlich daneben saß, schien er nicht zu wissen. Wie dem auch sei, Mr. Skesteau verkündete der Abend würde dann beendet werden, wie sie es in ihrem ermessen für am sinnvollsten hielten, da er keine Zeit mehr fände teilzunehmen, was natürlich mit vielen traurigen Rufen kommentiert wurde. [*g*] So saßen die vier noch kurze Zeit auf einigen Stühlen und sahen zu wie sich diesmal Mr. Dickenson darin übte, Teilnehmer zu erraten, wobei er sich sehr schwer tat, aber dennoch eine Menge Spaß mit den anderen zu haben schien. Dann stand Kristin auf und meinte es sei nun in ihrem "Ermessen" zu gehen, da sie ansonsten noch "Schaden" von diesem Abend davon tragen könne. Dem stimmten die anderen ebenfalls zu und zu viert verabschiedeten sie sich von den anderen, was diese jedoch nicht sonderlich zu interessieren schien, vielmehr die Tatsache, dass Tyson nun an die Reihe kommen würde... "Man, ich versteh gar nicht wie man soo viel Spaß an diesem Spiel haben kann!" Ray, der immer noch etwas stiller war als vor dem Abgang der beiden, wollte diese Tatsache nun schleunigst aus dem Weg räumen. "Ich auch nicht. Manchmal frage ich mich echt, wo ich hier gelandet bin", Kristin versuchte ein Gespräch mit ihrem Partner auf die Beine zustellen, was in letzter Zeit ja so wenig geglückt hatte. "Also ich fand's sehr amüsant heute abend..." Kim grinste immer noch. "Ich würd ja mal gerne wissen, was du mit Ray veranstaltet hast!" Kristin musste ein Gähnen unterdrücken, doch sie war zu müde. Auch die übrigen bis auf Kim schienen etwas mitgenommen zu sein von dem ganzen Tag und etwas Schlaf gut zu vertragen. "Ihr wollt doch nicht ernsthaft schon ins Bett gehen!", entrüstete sich Kais Partnerin lautstark, dass sie nicht müde war, war wirklich nicht zu übersehen. "Hat nicht noch jemand Lust mit mir raus zu gehen?" Schweigen im Walde. "Kai?" "..." "Kristin?" "..." "Ray?" "..." "Tja, Pech, dann kommst du jetzt trotzdem mit!" Damit zog sie Ray mit sich und verabschiedete sich von den anderen beiden. "Hey! Und warum muss nun ausgerechnet ich mit?" "Darum! Du hast mir vorhin doch auch so schön Gesellschaft geleistet!" Ohne weiter auf Rays Geplärre einzugehen verabschiedete sie sich von den anderen beiden. "Und ihr könnt ja schon mal vorgehen! Wir kommen dann nach!", hörten sie noch, bevor sie hinter der Ecke verschwunden waren. "Was anderes bleibt uns sowohl ihnen wohl auch nicht übrig!", meinte Kai nur trocken und wartete nun auf Kristin, damit sie gemeinsam ins Zimmer gingen. "Ray tut mir richtig leid! Womit hat er das nur verdient?" Nun wandte auch Kristin ihren Blick von der leeren Ecke und folgte dem Partner ihrer Freundin durch den Flur zu ihrem Zimmer. "Mit der Art wie er dich behandelt würde ich mal sagen!", damit öffnete er die Tür ihres Zimmers, vor dem sie nun angekommen waren, und ließ das Mädchen als erste eintreten. [ganz der gentleman unser Kai *g*] Stopp! Aber nicht das Ende, wie wohl jeder, der bis hier gekommen ist, feststellen wird. Es wär gaaaanz lieb von euch mir ein Kommi zu schreiben, damit ich weiß wie's euch gefallen hat und damit es mir leichter fällt die FF weiterzuschreiben...mit guter Laune geht sowas halt viieel leichter... Kapitel 31: K 1: Verlieben,... - Begründete Sorgen um Kai --------------------------------------------------------- Moi alle Mann! ich melde mich zurück mit einem neuen Kapitel meiner ach so langen FF ^^ Hoffe ihr habt mich ned vergessen und bleibt mir auch nach dieser langen Zeit weiterhin treu... Viel Spaß hierbei... "..." - *sag* *...* - *denk* [...] - *mich meld* Begründete Sorgen um Kai Gedankenverloren betrat Kristin ihr und Kims Zimmer. Immer noch musste sie über Ray nachdenken. Was hatte bloß? Was hatte sie getan, dass er sich so verhielt? Am Fenster blieb sie stehen. Sie sah hinaus, blickte in die Dunkelheit, die sich draußen breit gemacht hatte. Wie spät war es eigentlich? Nach einigen Minuten hörten sie etwas hinter sich. Rasch drehte sie sich um und erblickte Kai immer noch in der Tür stehen. *Shit, den hatte ich ja voll vergessen.* "Ich geh dann mal und lass dich allein. Sag Ray, sollten er und Kim wieder auftauchen, ich bin in unserem Zimmer", meinte Kai in seiner üblichen Art. Er wollte sich schon umdrehen, da Kristin sich wieder dem Fenster zugewandt hatte, da hörte er sie sagen: "Nein...ich meine, du musst nicht...", stammelte sie. *Was hab ich mir bloß dabei gedacht? Ich kann ihm doch nicht vorschreiben was er zu tun hat...* Dennoch nahm sie allen Mut zusammen und fuhr fort: "...also, es wäre schön, wenn du bleibst. Nur wenn es dir nichts ausmacht...du kannst natürlich auch..." ...gehen, hatte sie sagen wollen, doch sie brachte es ihr unverständlicherweise nicht über ihre Lippen. Vielleicht lag es daran, dass sie sich im Moment von allen verlassen fühlte. Die Sache mit Ray hatte an ihren Nerven gezehrt und nun kam sie sich gottverlassen auf der Welt vor. Sie biss sich auf die Lippen um nicht zu weinen. Kai hatte währenddessen leise die Tür geschlossen und sich nach einigem unschlüssigen Rumstehen einfach auf einem der Betten niedergelassen. Dann war es wieder still in dem Zimmer. Nun, da die Tür zu war, fiel auch erst auf, dass das Licht im Zimmer noch nicht eingeschaltet war. Das Licht, das vorher in den Raum geschienen hatte, war aus dem Flur gekommen. Doch keiner der beiden machte Anstalten sich zum Schalter zu bewegen. Was kümmerte es Kai, dass es aus war? Ihm war es ziemlich egal...wozu brauchte er auch jetzt Licht? Und Kristin war sogar recht froh, dass es nicht angeschaltet war. So konnte Kai wenigstens nicht ihr Gesicht sehen und sehen, dass es ihr gerade ziemlich mies ging. Dennoch war sie froh, dass er geblieben war und sie nun nicht allein da stand. Verlassen in einem dunklen Raum. Genau so fühlte sie sich jetzt in ihrem Inneren. Sie konnte einfach nicht mehr. So sehr sie sich auch bemühte, die Tränen, die sie schon so lange versucht hatte fernzuhalten, wollten raus...mussten es evtl. auch. Doch ausgerechnet hier? Ausgerechnet JETZT? Kais Augen weiteten sich und er blickte überrascht auf, als er ein leises Schniefen von Kristin vernahm. *Was ist denn nun los?...*seufz*...ich habe es ja kommen sehen, Ray. Toll gemacht, wirklich!* Noch einen Moment blieb er reglos auf dem Bett sitzen, dann stand er auf. Ignorieren konnte er das sich wiederholende Schniefen auch nicht mehr. Plötzlich spürte Kristin wie zwei Hände ihre Schultern berührten und darauf liegen blieben. Der Körper unter ihnen zuckte wieder unter einem Schniefen zusammen. Wie hatte sie nur denken können, ihre Verzweiflung vor Kai geheim halten zu können. Ganz so blöd schien er ja wohl kaum zu sein. Doch seine Hände nun auf sich zu spüren, verschlimmerte alles nur noch mehr. Der Damm schien gebrochen. Mit einem Ruck drehte sich das Mädchen um und warf sich nun heftig schluchzend an den total überraschten Blauhaarigen. Seine aufgerissenen Augen wurden wieder kleiner und langsam hob er seine Arme erneut. Ganz vorsichtig legte er sie um den Körper des jüngeren Mädchens und schloss sie in seine Arme. Als das Schluchzen immer noch nicht aufhörte, sondern nur noch schlimmer wurde, drückte er Kristin ganz fest an sich und schloss selbst die Augen. Derweil war Kim mit Ray wieder draußen. Lange Zeit waren sie durch die Dunkelheit gegangen ohne ein Wort zu sagen. Ray wusste nicht wohin sie eigentlich gingen, doch stumm folgte er dem Mädchen. Plötzlich blieb sie stehen. Auch der Chinese stoppte und sah sich um. Dieser Ort sagte ihm nichts und dass er noch nie zuvor hier gewesen war, stellte er ebenfalls schnell fest. [schlauer Bursche...wie auch, wenn du aus den USA kommst *g*] "Wo...", doch weiter kam er nicht, da Kim ihm den Zeigefinger auf die Lippen gelegt hatte. Langsam kam sie näher. Ray strauchelte ein wenig rückwärts, blieb dann aber stehen, da Kim seine Hand ergriffen hatte und ihn zu sich zog. *Was geht hier vor sich?* Mit verwirrten Blicken sah er auf die Engländerin. Diese hatten bis eben noch auf den Boden geblickt, sah nun jedoch auf und blickte ich geradewegs in die Augen. Ein rötlicher Schimmer lag auf ihrem Gesicht, als sie noch näher kam und sich ihre Körper schließlich berührten. "Ray...", Kim Stimme war nun so leise, dass er genau hinhören musste, um etwas zu verstehen. "I...ich muss dir etwas sagen..." "..." Ray war die Situation nicht gewohnt, dennoch, irgendwoher kam ihm das bekannt vor. Kim schluckte. *Was kann ich schon groß verlieren? ... einen guten Freund* *schluck* Das ließ sie einen Moment zögern, doch schließlich kamen die Worte doch über ihre Lippen. "Ich liebe dich!" Es war kaum mehr als ein Hauch, den Rays Ohr empfing. *pling* Ray wusste endlich woher ihm das alles so vertraut gewesen war. Bilder erschienen vor seinen Augen, Bilder von ihm und...Mariah. Ja, es war dieselbe Situation gewesen damals, bevor sie sich trennten. Rays geistesabwesender Blick ließ Kim verunsichern. Rasch drückte sie ihm einen Kuss auf die Lippen, der Ray auch wieder zurückholte, jedoch nicht die gewünschte Wirkung mit sich brachte. Sofort verengten sich Rays Augen zu kleinen Schlitzen und grob stieß er das Mädchen von sich. "Was soll das ganze hier?", fauchte er sie an. "Lass mich in Ruhe!" "Aber Ray...ich dachte...", fing Kim an. "Ist mir egal, was du dachtest. Sowas kann ich nicht brauchen!" Zornig funkelte er sie an. Noch eine Sekunde sah er in die zitternden blauen Augen vor ihm, die sich mit Tränen füllten, dann hatten sie sich abgewandt und schnelle Schritte bedeuteten ihm, dass Kim weggelaufen war. *Was soll's, die wird sich schon wieder einkriegen und zurückkommen.* Schon wollte er sich umdrehen und gehen, als er einen Schrei hinter sich vernahm. "Kai...wieso? Was hab ich denn nur falsch gemacht? ... Es ist alles meine Schuld! Ray hasst mich...und alle anderen auch! Was soll ich denn überhaupt hier?!" Kristin Stimme war zu einer hohen piepsigen Stimme geworden und mit lauten Schluchzern versuchte sie überhaupt etwas zustande zu bringen. Ihr Gesicht war tränenüberströmt und Kais Shirt an der einen Stellen schon ziemlich feucht geworden. Dennoch drückte er sie weiterhin an sich, um ihr ein Gefühl von Geborgenheit zu geben. Wie er, Kai, an sowas überhaupt denken konnte, wusste er selber nicht. Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich so gefühlt. Etwas in ihm sagte ihm, dass er es einfach tun sollte. Jedoch wusste er trotz allem nichts auf das Gesagte zu erwidern. "Ich bin zu nichts nützlich...fähig...ich habe alles falsch gemacht! Was bin ich denn auch schon? Wie konnte ich mir bloß einbilden, Ray und ich könnten befreundet sein? Wie konnte ich mir je einbilden Leute wie dich und Ray und alle anderen verdient zu haben?" "Einbildung ist wenigstens auch eine Bildung." Kristin reagierte nicht einmal darauf, sondern fuhr fort aufzuzählen: "Ich habe Kim nicht verdient und die anderen auch nicht. Nicht einmal Tyson habe ich verdient!" "Stimmt, den hast du wirklich nicht verdient!" Nun hörte Kristin auf zu schluchzen, hielt dazu die Luft an und blickte auf. Kai sah über ihre Schulter hinweg und sagte: "Den hast du mit Sicherheit nicht verdient! Diese Nervensäge, also da hast du wirklich besseres verdient. Dann muss ich dich doch leider zwingen eher mich zu nehmen. Also den verdienen auf alle Fälle eine Menge anderer armer Spinner. Außer Mr. Skesteau, für den ist er dann doch noch zu gut..." Er hatte es geschafft. Es war ihm auch wirklich nicht leicht gefallen so was zu sagen. Kristin konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. "Armer Tyson", meinte sie grinsend. Noch einmal zog sie die Nase hoch. Kai sah sie an. "Du bist wirklich nicht nett." Sie schlug ihm empört auf die Brust, an ihrem Lächeln erkannte man jedoch, dass sie es nicht ernst meinte. "Hab ich auch nie vor gehabt." Noch immer liefen Tränen an Kristins Wangen hinab und sie versuchte verzweifelt damit aufzuhören. Kai nahm einen Arm von ihr und zog sie dann mit dem anderen zu dem nahe stehenden Bett, damit sie sich hinsetzen konnte. Schon hatte er sich selbst mit hinsetzen wollen, als er sich besann. Wahrscheinlich wollte sie jetzt allein sein. Schon richtete er sich wieder auf, da spürte er wie Kristin ihn festhielt und wieder zu sich zog. "Es wäre schön, wenn du noch ein bisschen bleiben könntest..." Kristin blickte wieder hinab. *Ich kann ihn doch nicht noch länger hier behalten. Aber...ich will auch nicht, dass er geht.* Kai setzte sich neben das braunhaarige Mädchen und als er spürte wie ihr Körper wieder stärker anfing zu beben, legte er erneut einen Arm um sie und zog sie zu sich heran. Es widerstrebte seinem ganzen Verhalten, doch diesmal war es anders. An den einen Balken gelehnt saß er einfach so da, während er den warmen Körper Kristins an sich spürte. Das beben wurde immer weniger, bis es schließlich verschwunden und in ein gleichmäßiges Atmen übergegangen war. Sie schien eingeschlafen zu sein. Unschlüssig was zu tun, schloss er nach einer Weile ebenfalls die Augen. "Kim?!" Hastig lief Ray in die Richtung, in die das Mädchen verschwunden war. Doch schon nach wenigen Metern musste er abrupt stehen bleiben, da sich vor ihm kein ebener Boden mehr befand. Gerade noch rechtzeitig. Er konnte zwar nicht erkennen was sich da vor ihm befand, da es zu dunkel um ihn war, doch die noch finstere Dunkelheit ließ ihn intuitiv nicht weitergehen. Ansonsten hätte er sich nun wohl auch einige Meter weiter unten wiedergefunden. Panik stieg in ihm auf. Wieder hörte er Kim. Und es schien von unten zu kommen. "Wo bist du?" "Ray? Ich bin hier unten...bitte, ich kann mich nicht bewegen. Mein Fuß ist irgendwo eingeklemmt..." "Bleib wo du bist...ich komme zu dir." Damit machte er sich langsam an den Abstieg. Jetzt, wo er schon einige Zeit da gestanden hatte, hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Überhaupt konnte er mit Sicherheit auch mehr erkennen als Kim, da seine Augen die Eigenschaften seines BitBeasts Drigger inne hatten. Vorsichtig stieg er nun hinab und schon nach kurzer Zeit konnte er Kim erkennen. Sie lag auf dem Boden, den einen Fuß im V eines Baumes verhakt. "Moment, ich bin gleich da..." Nachdem der Chinese Kim "befreit" hatte, nahm er sie auf den Rücken und erklomm mit leichten Sätzen die steile Klippe. Von dort brachte er sie schleunigst zurück zur Herberge. "Ich bringe dich erstmal in dein Zimmer und dann gehe ich Mr. Skesteau suchen." "Wenn's denn sein muss", Kim humpelte sich auf Ray stützend durch den Flur. Ray öffnete die Tür. Gerade wollte er das Licht einschalten, als sein Blick dem Lichtstrahl folgte, der durch den Flur ins Zimmer und auf Kais Rücken fiel. *Was macht er denn noch hier?* Verwundert ließ er die Hand sinken und öffnete die Tür noch weiter, sodass der Lichtstrahl größer wurde. "Was ist denn los, Ray?", fragte Kim draußen. Ray antwortete nicht, sondern starrte auf seinen Freund, der eindeutig nicht allein im Bett zu sein schien. Kim humpelte an ihm vorbei und blieb ebenfalls vor dem Bett stehen. Sie musste lächeln als sie die beiden im Bett liegen sah: Kai an den Pfosten gelehnt und die Arme um die Person halb auf seinem Schoß liegend geschlungen. Diese hatten ihren Kopf sowie eine Hand auf die Brust des Älteren gelegt. Gerade seufzte Kristin leise und schmiegte sich noch enger an den älteren Jungen. "Was soll denn...", setzte Ray empört an, denn schließlich war es doch SEIN Kai! "Pscht! Komm mit, wir können auch in euer Zimmer gehen..." "Ab.." "Nix aber, ich glaub, es is besser wir lassen die beiden mal in Ruhe schlafen." Ray vor sich herschiebend, der seinen Blick noch immer nicht von den beiden abwenden konnte, humpelte sie aus dem Zimmer und schloss leise die Tür. Ray starrte entgeistert auf diese und machte erneut keine Anstalten sich zu bewegen. "Nun komm aber endlich ma...wolltest du nich Mr. Skesteau suchen gehen?" "Guten Morgen ihr beiden! Gut geschlafen?" Gut gelaunt begrüßte Kim Kai und Kristin, als sie am nächsten Morgen den Speisesaal betraten. Kai sagte nichts, sondern ging einfach weiter und suchte sich einen freien Platz an den fast schon voll besetzten Tischen. Kristin jedoch sah ihre Freundin entgeistert an. "Was ist denn mit dir passiert?" Sie sah an ihr herab und ihr Blick landete auf einem bandagierten Fuß. "Nichts weiter...hab mir nur den Fuß verstaucht..." "Aso...nichts weiter natürlich..." Verständnisvoll nickend stand Kristin vor Kim. "Na klar, is ja auch so selbstverständlich...Sag mal was habt ihr denn gemacht?!", meinte sie dann aber lauter und recht neugierig. "Na los, sag schon...", sie rückte der Freundin noch dichter auf die Pelle, doch die machte plötzlich ein ziemlich gequältes Gesicht und schüttelte nur den Kopf. "Ne du, lass ma...außer du sagst mir was IHR gemacht habt!" Verschmitzt rückte nun Kim Kristin auf die Pelle. "Nix, was denkst du denn?" Damit war die Sache für Kristin gegessen und sie suchte zwei freie Plätze. "Ach komm schon, mir kannst du es doch sagen." Kim ließ sich neben Kristin am Tisch nieder. "Mh...nö...keine Lust!" Damit ließ sie sich ein Brötchen und begann zu frühstücken. Kim blickte am Tisch entlang und entdeckte am anderen Ende Kai. *Schon klar, >nix<...natürlich...deshalb sitzen wir ja auch an diesem Tisch...* Dann wurde ihre Aufmerksamkeit auf den schreienden Tumult neben ihm gelenkt. Sie musste grinsen als sie sah, wer mal wieder dafür verantwortlich war: Tyson! Wie es den Anschein hatte, hatte der blauhaarige Tölpel die Milchkanne umgekippt und dessen Inhalt hatte sich auf den Hosen seiner rechten Nachbarn breitgemacht. Ray stand auf und beschimpfte Tyson aufs Übelste. Dabei, sah Kim, hatte Kai, der direkt neben Tyson saß [ihm geht es echt nicht mehr gut, zu was hab ich bloß Kai mutieren lassen ^^], den viel größeren Teil abbekommen. Kai jedoch saß ruhig auf seinem Platz und nahm gerade sein Brötchen aus dem Mund. Als er dann aber aufstand und die Milch nur so auf den Boden floss, sah er aus als würde er jeden Moment ausrasten und über Tyson herfallen. Das etwas am Laufen war hatte jetzt auch der gesamte Tisch mitbekommen und blickte erwartungsvoll auf den Russen. "K...Kai, das wollte ich nicht...hehe...*verlegen sei*...bitte, ich mach's wieder gut. Komm, ich tupf dir das..." "Schon gut, Tyson", Kais Stimme klang ziemlich gereizt und bedrohlich. Tyson schrumpfte bis untern Tisch. Die Geräusche, die er dabei machte, hörten sich an wie das Winseln eines kleinen Hundes. Ja, die Rangfolge bei den BladeBreakers war eindeutig. Zur Verwunderung aller verließ der "Führer" aber schon kurz danach den Tisch, das Brötchen in der Hand und gefolgt von Ray. hyvästi...bis zum nächsten Mal *g* cya KaiLoverinKokoroKisu [edit] in den nächsten neuer Lesestoff ;) [/edit] Kapitel 32: K 1: Verlieben,... - Die Fahrt geht weiter ------------------------------------------------------ Hey ihr da draußen! Lebt ihr noch? *besorgt sei* *g* Wär ja sehr beruhigt dann evtl mal was von euch zu hören...wie konnte ich euch auch bloß sooooooo lange vernachlässigen?! War aber nich meine schuld...nein *fg* das war alles schuld meines Bruders...formartiert der doch meinen Rechner, was ja gaaanz lieb von ihm war, aber gleichzeitig zerstört sich das wichtigste auf der Welt: die Festplatte meines Bruders auf der alle, wirklich alle meine überlebenswichtigen Dokumente und was man sonst so alles hat zwischengespeichert waren. *heul* Deshalb sind nun auch meine sämtlichen, mit Liebe und Zeitaufwand für euch geschriebenen FFs alle futsch..mit einem mal..tja, und bis ich meinen Rechner dann erstmal wieder aufgespeckt hab, denn so ein magerer PC sieht ja auch ned schön aus, dauerte es dann wieder, weil diese gott verdammte Schule auch mal wieder angefangen hatte usw. Aber, ich wollt euch dann doch mal irgendwann wieder mit meinem kranken Stoff nerven, und es musste auch wirklich mal sein, sonst kriegt man bei dem ganzen Stress ja noch n Rappel! *schon wieder verkrampf* Wie gesagt, ich hoffe euch gefällt meine Arbeit. Viel Spaß damit und mehr möchte ich auch gar nicht mehr sagen ;) das übliche mal wieder: "..." - jmd sagt was *...* - jmd denkt was [...] - ich kommentiere mal wieder alles Die Fahrt geht weiter Wie auf ein Zeichen, stand Mr. Skesteau auf und räusperte sich. Doch erst als er anfing zu sprechen, drehten sich einige Köpfe zu ihm um und es wurde etwas leiser im Saal. "Ich wünsche euch allen einen guten Morgen und hoffe ihr habt die, wenn auch leider etwas kurze, Nacht gut überstanden...(grummelndes Murmel einiger Schüler)...und seid nun frisch und munter für den uns bevorstehenden Tag. In einer halben Stunde treffen wir uns draußen am Bus, und ich möchte keine Verspätungen mehr einkassieren, deshalb seid alle (bei dem Wort "alle" blickte er zum Tisch, an dem Samuel und George schon wieder dabei waren, nicht aufzupassen), alle pünktlich draußen. Das war's auch schon. Das Frühstück ist damit beendet, also haltet euch nicht noch zu lange hier auf, sondern packt lieber eure Sachen!" Damit setzte sich Mr. Skesteau wieder und augenblicklich stieg der Geräuschpegel im Saal wieder an, und eine allgemeine Aufbruchsstimmung machte sich breit. Mr. Dickenson kam an Kristin und Kims Tisch und begrüßte die fröhliche Runde, die durch Tysons Aktion schon viel wacher war, als vorher. "Guten Morgen zusammen", meinte er gut gelaunt, "wie ich sehe sind Kai und Ray schon gegangen?" Der Tisch musste vereinzelt grinsen und Mr. Dickenson brauchte gar nicht erst zu fragen, welchen Umständen dies zufolge geschehen war. "Wie es scheint, ist wohl deiner bisher noch nicht allzu gut verlaufen, wie, Tyson?" Mr. Dickenson musste lachen, als er Tysons Gesicht sah, nachdem der wieder unter dem Tisch hervorgekrochen war. "Aber...", versuchte sich Tyson zu rechtfertigen, doch die schallende Menge um ihn herum unterbrach seinen Versuch. Zusammengesunken hockte er auf seinem Platz und sah beleidigt vor sich. "Wie geht's deinem Fuß?", wandte sich Mr. Dickenson nun an die neben ihm sitzende Kim. "Och", winkte diese ab, "ist schon in Ordnung. Keine Sorge." ^^ "Wirklich? Na dann...wie dem auch sei, nun scheint wohl alles mehr oder weniger geklärt zu sein", gluckste der Lehrer und erinnerte sie noch, "und denkt an Mr. Skesteaus Worte. Beeilt euch lieber, wir wollen doch schließlich alle irgendwann mal ankommen, nicht wahr?" Er zwinkerte Kim und Kristin noch einmal zu und war dann mit einigen andren Schülern in der Tür verschwunden. Die beiden Mädchen lehnten sich in ihren Stühlen zurück und Kristin musste schon wieder grinsen, als sie die Szene mit Kai und Tyson Revue passieren ließ. Apropos Kai: vielleicht sollten sie sich wirklich mal beeilen und sehen, was er und Ray trieben. "Komm, wir schmieren noch schnell ein paar Brötchen für die Fahrt", meinte da auch prompt Kim und so schnappten sie sich jeder mehrere Brötchen und machten sich ans Belegen. Als sie aufgestanden waren, sich von den anderen verabschiedet hatten, drehte sich Kristin noch einmal zu Tyson um und sagte: "Falls du mit Kai Hilfe brauchst, komm ruhig zu mir. Dann beschütze ich dich vor ihm", zwinkerte sie ihm aufmunternd zu. Tyson lächelte gezwungen zurück; ihm behagte die Vorstellung überhaupt nicht wie Kai schon am Morgen aus ihm Hackfleisch machte. Kim und Kristin jedoch waren schon draußen auf dem Flur verschwunden und begaben sich hoch zu ihren Zimmern. Weit kamen sie jedoch nicht, denn schon hörten sie Gelächter vor sich auf der Treppe. "Gott, wie vertrottelt kann man eigentlich sein? Der Junge hat's ja echt drauf!", Samuel lachte erneut laut auf. George musste sich mittlerweile schon auf das Geländer aufstützen. "Und Kais Miene erst! Ich hab echt schon gedacht, das war's. *g* Tyson hat echt Glück, dass er heute anscheinend sehr gute Laune zu haben scheint", erwiderte George nach Atem ringend. "Tyson zu toppen, geht ja nun echt nicht mehr", spottete Samuel weiter. "Aber echt mal, wie könnt ihr nur so fies zu Tyson sein?!", kommentierte Kim das Ganze. "Was kann er denn dafür?", empörte sie sich weiter, konnte aber ein Grinsen auch nicht verkneifen. "Du bist echt gut!", Samuel hielt sich den Bauch und deutete mit dem Finger auf sie. Auch Kristin und George mussten wieder anfangen zu lachen, als Samuel nun Tysons Winseln nachmachte. Nun gab auch Kim nach. Nachdem sie sich nach einiger Zeit dann jedoch wieder beruhigt hatten, wies George mit seinem Finger auf Kims Fuß. "Was hast du denn gemacht?", fragte er neugierig. Doch Kim hatte nicht die geringste Lust den beiden die ganze Geschichte dazu zu erzählen und den Spott dafür zu ernten. Wie schon bei Mr. Dickenson winkte sie nur ab. "Ist es sehr schlimm? Die Treppen sind doch sicherlich viel zu hart für dich. Soll ich dich nicht lieber tragen?", bot Samuel fürsorglich wie immer (*hust*) seine Hilfe an. "Nein, vielen dank auch. Spar dir deine Annäherungsversuche für jemand anderen auf. ;)", wehrte sie sich gegen den näher kommenden Jungen. "Schade, man kann's doch mal versuchen", grinste er und machte sich nun schon wieder daran, das Mädchen auf die Arme zu nehmen. "Nun hilf mir doch mal, Kristin", beschwerte die sich, doch Kristin stand nur lachend da und ging mit George voran, und überließ ihre Freundin somit dem Schicksal. Mehr oder weniger unbeschadet gelangten sie letztendlich zu ihren Zimmern... "Oh mein Gott!", mehr brachten nur wenige raus, die gerade in die morgendliche "Frische" traten und sich anschließend zitternd zu den schon versammelten Schülern begaben. Auch die beiden Mädchen, gefolgt von den etwas schweigsamen Partnern, rieben sich die Arme und wünschten sich wie die meisten umstehenden nichts sehnlicher als wieder in die wohlige Wärme der Herberge bzw. endlich in den Bus steigen zu können. Dieser fuhr just in dieser Moment die auffahrt zu ihnen hoch und stand nach einem kurzen Wendemanöver einsteige bereit vor ihnen. Einsteige bereit waren auch die bibbernden Schüler, nicht jedoch Mr. Skesteau. Gut gelaunt wie schon beim Frühstück versperrter er den Weg zu den Türen und musste wieder irgendeinen Kommentar abgeben, den sowieso niemand mitbekam, weil das Gemurre der Schüler immer lauter wurde. Der Busfahrer hatte unterdessen angefangen, den Bus schon mal mit den Taschen der Reisenden zu beladen. Schließlich schien er, Mr. Skesteau, fertig zu sein oder aber aufgegeben zu haben, denn plötzlich waren die Türen frei und der Trott Jungen und Mädchen setzte sich in Bewegung. Auch Kim und Kristin schlossen sich dieser Bewegung an, denn obwohl das Thermometer sicher keine Grade unter Null an diesem Morgen angezeigt hätte, so fühlte es sich für die sonnenverwöhnten Teenager doch so an. Doch sie kamen nicht weit, denn plötzlich stand ihr Englischlehrer vor ihnen. "Wartet mal." *Was is denn nu noch*, fragte sich Kim genervt. "Kim, aufgrund deines Zustandes ist es für dich besser nicht zwischen dieser Meute zu sitzen. Und wir wollen ja nicht, dass du dir weh tust, nicht wahr? Du kommst mit mir!", damit griff er sich Kim, die schon wieder mit dem Strom mitgerissen wurde, und bahnte sich einen Weg durch die Schüler nach vorne. *Zustand? Was denn für ein Zustand?* Kim peilte im ersten Moment nicht, was ihr Lehrer meinte. Doch was er gemeint hatte, wurde ihr gleich im nächsten Augenblick bewusst: beim mühsamen Hinterherstolpern war ihr jemand auf den Fuß getreten und unter Schmerzen verzog sie ihr Gesicht. Autsch! Tat das weh! Damit half Mr. Skesteau auch nicht, ihren verstauchten Fuß schneller heilen zu lassen. Er bewirkte eher das Gegenteil, doch dass schien dem guten Mann gar nicht aufzufallen, genauso wenig wie das Keuchen seiner Schülerin. Kristin, total perplex zurückgelassen, hatte ihrer Freundin nur noch mit offenem Mund nachsehen können, und wurde in dem Strom zur anderen Tür getrieben. Im Bus angekommen versuchte sie weiter nach vorne durch den Bus sehen zu können, jedoch ohne Erfolg, da die Mitschüler, die ebenfalls im Gang standen, auf der Suche nach einem Sitzplatz, viel größer waren als sie. So wandte sie sich ab und kämpfte sich einen Weg frei nach hinten, wohin sie Ray und Kai hatte verschwinden sehen. Würde sie sich eben zu ihnen setzen und einen Platz für ihre Freundin frei halten, irgendwann wäre Mr. Skesteau wohl mit ihr fertig. Die Plätze neben denen Kai und Rays waren allerdings schon besetzt, und so ließ sie sich auf den beiden Plätzen eine Reihe weiter vorne nieder. Erschöpft nahm Kristin ihren Rucksack ab und besetzte damit den Platz neben sich. Sie wandte ihren Kopf zum Gang und sah schräg hinter sich durch die noch stehenden Leute zu Kai und Ray. Kai, der am gleich am Gang saß, sah in diesem Augenblick auch zu ihr rüber und so bedeutete ihm Kristin nur kurz, dass neben ihnen leider schon besetzt war und Kim noch irgendwo vorne bei Mr. Skesteau aufgehalten wurde [als ob Kai das nicht alles selber sehen könnte -.-]. Kai nickte nur kurz und lehnte sich dann wieder zurück in den Sitz. Auch Kristin machte es sich auf ihrem Platz gemütlich und kuschelte sich in ihren Pullover ein. Ihre Jacke lag gut verstaut irgendwo in ihrer Tasche, und die war nun irgendwo im Gepäckabteil des Busses. *Mist, wieso muss das auch bloß schon so kalt sein?! Es ist doch erst Anfang Herbst! Hätte es nicht noch ein wenig schön bleiben können?* Das hatte sie nun gelernt, bei der nächsten Pause würde sie an ihre Tasche gehen und sich ihre Jacke raussuchen. Das war ja nicht zum aushalten, und dann auch noch so früh am Morgen, wo man eh noch bettgewärmt und empfindlicher war. Mit gerecktem Hals suchte sie ihre Freundin. Aus einem der Reihen ganz vorne im Bus beugte sich auf einmal ein Kopf in den Gang: es war Kim. Mit unglücklicher Miene schaute sie zu der Braunhaarigen. >Mr. Skesteau lässt mich nicht gehen< formte sie mit den Lippen, da das Geschnatter im Bus zu laut war. Seufzend zuckte sie die Achseln und bedeutete, dass daran wohl leider auch nichts mehr zu ändern war und sie die Fahrt über vorne bleiben musste, um ihren Fuß hochzulegen und zu schonen. Resignierend ließ sich Kristin wieder zurückfallen. Das könnte ja eine schöne Fahrt werden. Jetzt dürfte sie sich die ganzen Stunden Busfahren allein vergnügen. Genervt schnappte sie sich ihren Rucksack und rutschte mit ihm auf dem schoß noch ein wenig tiefer in ihrem Sitz. sodala, das war's...vorerst..natürlich kommt noch mehr und ist auch schon in Arbeit...werd mich bemühn, euch nur das beste unter die Nase zu halten.. eure euch liebende und vermissende KaiLoverinKokoroKisu heagdl *knuddl* <~ an alle, die sich mal wieder mit meinem Krams beschäftigt haben... Kapitel 33: K 1: Verlieben,... - Was Unsicherheit bewirken kann --------------------------------------------------------------- Heyho ihr! Diesmal wie versprochen kein monatelanges Warten mehr ^^ Erklärungen und all das erspar ich mir heut dann mal... Was Unsicherheit bewirken kann Die Kälte schien überhaupt nicht aus ihrem Körper entweichen zu wollen. Die Wärme hier drinnen spürte sie zwar, doch durchströmen tat sie sie nicht. So versuchte Kristin es damit, nicht daran zu denken, wie kalt ihr war, was ihr aber sehr schwer fiel. *Wie können andere Leute nur behaupten, man könne sich ganz frei machen, an nichts weiter denken? So was ist doch unmöglich! Also im Moment beneide ich sie aber wirklich um diese Fähigkeit...* Kristin schloss die Augen, rieb sich die Arme und kuschelte sich in ihren Sitz, da wurde sie von der Seite angestoßen. Als sie die Augen öffnete, stand Kai vor ihr, seine Jacke in der einen und seinen Rucksack in der anderen Hand, und als sie verwundert hinter ihn blickte, sah sie Ray, der nun auf Kais Platz durchgerückt war und sich zu ihr vorbeugte. "Hey, könnte Kai evtl. bei dir sitzen? Ich hab mich gestern Abend wohl ziemlich erkältet", näselte er ihr zu. Rays Kopf verschwand. Kurz darauf folgte auch schon ein kräftiges Niesen, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Ausschnauben. Anschließend erschien die schwarze Haarpracht wieder hinter Kai und mit einer roten Nase hob der Chinese entschuldigend seine Arme. Damit verschwand er wieder in der Sitzreihe und Kristin saß etwas überrumpelt auf ihrem Platz. War Ray nun nicht mehr sauer auf sie? Hatte er sich beruhigt? Nein, das lag sicher nur daran, dass er krank war, woran auch sonst? Sonst hätte er doch nie freiwillig Kai ihr "überlassen". Aus irgendeinem, ihr noch nicht ersichtlichen Grund hatte er strikt etwas gegen diesen Umstand. Grübelnd ließ sie sich wieder zurücksinken und vergaß dabei völlig den immer noch im Gang stehenden Russen. Als der Busfahrer Kai gerade bitten wollte, sich zu setzen, hatte dieser schon einen Fuß in die Reihe gesetzt, als Kristin ihn auch endlich wieder bemerkte. *Gott, wie peinlich. Wie konnte ich ihn bloß vergessen?* Röte schoss ihr ins Gesicht und mit gesenktem Kopf stand sie auf, stolperte beinahe über Kais Fuß und drückte sich an ihm vorbei in den Gang. "Möchtest du am Fenster sitzen? Du kannst gerne dort sitzen, dann kannst du dir die Umgebung anschauen", nuschelte sie noch verlegener, und Kai, der das mitbekommen hatte, sparte sich einen Kommentar und rutschte stattdessen zum Fenster durch. Auch Kristin nahm daraufhin wieder Platz, allerdings mit dem größten Abstand, den man eben auf zwei Plätzen schaffen konnte, was Ray, der das Ganze schon wieder missmutig beobachtet hatte, mit Wohltun sah. Ihm hatte die Vorstellung ganz und gar nicht gefallen, Kai wegschicken zu müssen, seine Gelegenheit ihm so nahe sein zu können, hergeben zu müssen. Doch noch schrecklicher wäre es für ihn gewesen, würde Kai durch seine Schuld krank werden. Da musste er eben so etwas in Kauf nehmen, und würde seine Partnerin dem Blauhaarigen auch nur im geringsten auf die Nerven gehen, würde er sofort eingreifen, schwor sich Ray. Stillschweigend fuhren Kristin und der Partner ihrer Freundin nun, und mit der Zeit überkam Kristin neben der Kälte auch noch die Müdigkeit. Verzweifelt versuchte sie nicht einzuschlafen, nicht, wenn Kai neben ihr saß. Das war schier unmöglich! Kai unterdessen, war das Ganze genauso peinlich wie ihr, denn nur widerwillig hatte er Ray eingestimmt sich neben sie zu setzen. Er hatte eine erholsame Fahrt vor sich gehabt, doch nun, wo er neben diesem Mädchen saß, war das alles irgendwie anders. *Wieso stell ich mich denn bitte so an? Es ist doch nur ein Mädchen. Was ist schon dabei...als ob ich noch nie neben Mariah hätte sitzen müssen. Noch dazu ist Kristin die hübsche Freundin meiner Austauschpartnerin...*sich auf die Zunge beiß*...genau das ist sie...* Weiter wollte er nicht denken, konzentrierte sich stattdessen auf die Landschaft, die im Morgennebel an ihm vorbeizog. Während Kai sich nun schon viel wohler fühlte, denn schließlich war er doch sonst auch immer mit solchen Situationen fertig geworden und was hatte er zudem schon zu befürchten, und seine Maske zum Schutz gegen die evtl. Unsicherheit aufgesetzt hatte, konnte Kristin ihre Augen schon nicht mehr offen halten. Immer schwerer wurden ihre Augenlider und schon verschwamm alles vor ihr und sie schwand ins Land der Träume... Kai schreckte aus seinen Gedanken, als er spürte wie etwas gegen seine Schulter kippte. Seine Augen weiteten sich, als er sah, was oder vielmehr wer da nun gegen seine Schulter lehnte. [wer hätte es auch bitte schon sein können -.-'' echt, ich schreib vllt einen Mist ^^] Kristin, die erschöpft am Dösen war, hatte vergessen, dass es ja nicht wie sonst Kim war, neben der sie saß und wo sie sich immer hatte anlehnen können, und träumte nichts weiter ahnend an der Schulter Kais. Dieser fühlte mit einem Mal etwas in sich aufsteigen, was er schon lange, wirklich sehr lange, nicht mehr gefühlt hatte...es war...ja er war glücklich, er fühlte sich glücklich einfach so dazusitzen und dieses Mädchen an seine Schulter gelehnt. Hatte er im ersten Moment noch handeln wollen, wie er es bei jedem anderen sonst wohl auch hätte getan, so ließ er es dennoch dieses Mal zu. Er handelte das erste Mal seit langer Zeit sanft einem Menschen gegenüber, er steckte seine kalte Art zurück und ließ das Gefühl für einen Moment in sich ausbreiten, Besitz von sich ergreifen. Nur für diese Fahrt, schwor er sich. Was konnte schon schlimmes dabei sein, wenn es doch nur für diese Fahrt war? Er war ja schließlich keiner dieser schnulzigen Weicheier, wenn er dem Mädchen seine Schulter lieh. Guter Vorsatz, da konnte ihm ja auch keiner etwas vorwerfen...aber seltsam war es schon, wie er zugeben musste. Seit dieser Fahrt (gemeint ist der gesamte Austausch) war eine unglaubliche Verwandlung mit ihm geschehen. Plötzlich verspürte er nicht den Drang immer und überall der unnahbare, kalte Kai zu sein. Ganz im Gegenteil, er wollte sogar nahbar sein...aber nicht für jeden...nein, nur für diesen einen Menschen... Er sah wieder aus dem Fenster, nachdem er schon mehrere Male die funkelnden Blicke Rays auf sich gespürt hatte. Doch als er spürte wie der Körper an ihm unter einem plötzlichen Luftzug durch den Bus erschauderte, (da Mr. Skesteau vorne die morgendliche Frische für sehr belebend hielt und den Busfahrer gebeten hatte ein Fenster zu öffnen), versicherte er sich mit einem kurzen Blick zu Ray, dass dieser nicht hinsah, und zog seine Jacke unter sich vom Platz und legte sie sacht um den Körper des Mädchens. Sofort kuschelte sich Kristin tiefer in die Jacke und an den Jungen und griff wie aus Gewohnheit den Arm des neben ihr sitzenden. Mit einem zufriedenen Seufzen legte sie ihren Kopf auf Kais Schulter, dem diese plötzliche Nähe doch etwas zuviel wurde. Was, wenn sie aufwachen würde? Was, wenn sie mitkriegen würde, dass Kai es war an dem sie lehnte? Was, wenn sie sah, dass er es zugelassen hatte? Angst, nein Panik stieg in dem Russen auf. Doch dann erinnerte er sich, dass ja nicht er es gewesen war. Er hatte keine Initiative gezeigt oder derartiges. Es war ganz allein Kristin gewesen...also trug er keine Schuld an dem, was geschah. *Ob das mit Kai und Kristin geklappt hat? Hoffentlich hat Ray mitgespielt*, dachte Kim, während sie vorne über zwei Plätze liegend aus dem Fenster sah. *Wenn er jetzt wieder eifersüchtig wird, dann war alles umsonst. Dann hätte ich mich auch zu Kristin setzen können. Schließlich hat Mr. Skesteau es nur gut gemeint und mich, hätte ich es gewollt, auch hinten sitzen lassen. Bitte Ray, hoffentlich hast du dich an meine Worte erinnert! Du hast es mir gestern abend doch noch versprochen, es war abgemacht. Also halt dich auch dran... Anscheinend muss man unsren beiden Freunden wohl etwas Starthilfe geben...* Kim musste grinsen... In der Tat war Kim auf Mr. Skesteaus Vorschlag eingegangen und hatte sich vorne niedergelassen, statt zu ihrer Freundin zu gehen. Das gehörte zu ihrem "Plan". Schon lange hatte sie gemerkt, wie groß die Freude ihrer Freundin immer geworden war, kam das Gespräch auf Kai, wie ihre Augen zu strahlen begannen, gesellte er sich zu ihnen. Doch sie wusste auch, dass das braunhaarige Mädchen niemals zugestehen würde, was sie für den Russen empfand...dass sie sich in den Achtzehnjährigen verliebt hatte... Wieder schmunzelte Kim. Sie hatte nicht anders gekonnt, als ihrer Freundin nun dabei zu "helfen". Schließlich hatte sie ihr genügend Zeit gegeben, selbst die Initiative zu ergreifen, doch wie erwartet, hatte Kristin nicht das Geringste unternommen. Doch Kim wollte nicht, dass Kristin ihre Chance vertat und es später alles bitter bereuen würde, nichts unternommen zu haben, denn schließlich konnte alles so schnell gehen...wie damals...als das mit ihrer damaligen Freundin passierte...man musste das Glück beim Schopf packen, das hatte sie seitdem gelernt... Man kann nicht alles auf später verschieben, denn es kann immer passieren, dass es ein Später nicht geben wird... Eine Träne wollte sich ihren Weg aus Kims Auge bahnen, doch schnell blinzelte sie heftig. Kristin sollte sich ihren Gefühlen stellen und sich zusammenreißen. Was konnte sie denn schon verlieren? Woher wollte sie wissen, dass ihre Liebe nicht evtl. auch erwidert würde? Kim schüttelte über soviel Gleichgültigkeit den Kopf. Sie hatte seit dem Unglück vor zwei Jahren immer für den Augenblick gelebt und sich in jede Angelegenheit gestürzt, und sich so auch den ein oder anderen Korb geholt. Doch was machte das? Das Leben konnte so schnell vergehen. Ihre Freundin hatte sie von dieser Methode jedoch noch nicht überzeugen können. Sie zog es immer noch vor, ihrem Glück hinterher zu blicken und nichts zu tun, um es festzuhalten. Doch dieses Mal nicht! Dieses Mal würde Kim schon dafür sorgen, dass ihre Freundin nichts unversucht ließ, um ihr anscheinend gefundenes Glück auch zu behalten und es sich nicht nur von Weitem anzusehen. Kim hatte sich aufgerichtet und in den Gang gelehnt. Als sie nun nach hinten sah und den Platz ihrer Freundin gefunden hatte, musste sie erneut grinsen. *Na also, geht doch*, dachte sie hinterhältig. *Läuft doch alles nach Plan, wenn nicht sogar noch besser. Hätte nicht erwartet, dass sie soweit geht. *g* Von wem sie da jetzt wohl träumt?* *fg* Sie ließ ihren Blick zu Ray wandern, der missmutig bemerkt hatte, was auf den beiden Plätzen vor sich ging. >Ray, ich danke dir<, formte Kim mit den Lippen und lächelte ihm mit hochgerecktem Daumen zu. Ray jedoch, zog eine Schnute und rutschte wieder zum Fenster durch, da er sich ertappt fühlte, wie er die beiden beobachtet hatte. Leise lachend ließ sich Kim wieder in ihren Sitz zurücksinken. Ray hatte was gut bei ihr. Auch wenn es sie innerlich etwas schmerzte, dass Ray sich so für Kai interessierte und dabei anderes übersah, so war sie ihm doch dankbar, dass er seine "Eifersucht" zurückgestellt und seine Erkältung vorgespielt hatte. Mit einem Rucken blieb der Bus vor einem großen Gebäude stehen. Sie standen vor dem Gebäude, in dem sich das Informationszentrum und eine anlässlich Nessie historische Ausstellung befand. Die Schüler aus England sowie Amerika sahen auf. Auch Kristin schreckte verschlafen hoch. Als sie blinzelnd aus dem Fenster sehen wollte, sah sie direkt in Kais Gesicht, der sich ihr zugewandt hatte, als sie sich geregt hatte. Sofort schoss ihr die Röte ins Gesicht und stotternd wich sie zurück, als Kais Mund sich zu einem Grinsen verzog. Sie sah wirklich süß aus, wenn sie so verlegen war. Doch Kristin missverstand das Grinsen und deutete als böses Vorzeichen. Für sie sah es aus, als würde sich Kai über sie lustig machen, und rasch sprang sie von ihrem Platz auf, griff sie ihren Rucksack und machte sie schleunigst auf den Weg nach draußen. Da alle anderen Schüler mittlerweile auch aufgestanden waren, fiel dies nicht weiter auf. Kai blieb noch eine Weile sitzen und verließ zusammen mit Ray, der seinen Koi nicht aus den Augen gelassen hatte und auf ihn gewartet hatte, den Bus. Innerlich musste er immer noch über Kristins Reaktion schmunzeln. Zumindest hatte sie ihn nicht beschuldigt oder angemacht. Und so wollte auch er die ganze Sache auf sich beruhen lassen. Schließlich war es ja völlig bedeutungslos gewesen und würde sich nicht wiederholen. Kristin hatte währenddessen Kim gesucht und auch gefunden und stand nun immer noch etwas sauer auf sich selbst bei ihr und Leon, mit dem Kim sich über seinen Partner, Tyson, unterhielt. Kim hatte nichts gesagt, sondern wartete darauf, dass es von selbst aus Kristin herausplatzte, wie "scheiße" [schon klar ;)] es von Ray gewesen war, dass Kai neben ihr hatte sitzen müssen. "Deinem Fuß geht es jetzt hoffentlich wieder besser?", fragte sie stattdessen und sah Kim fast flehentlich wie es schien an. "Was hast du denn gemacht", fragte daraufhin Lars besorgt, der eben bei ihnen vorbeigekommen war, das Letze aufgeschnappt hatte und überhaupt nicht mitbekommen hatte, dass etwas passiert war. "Ist schon wieder in Ordnung", versicherte ihm Kim, "bin gestern nacht gestürzt und hab mir nur den Knöchel etwas verstaucht gehabt. Aber nun geht es schon fast wieder. Wenn ich ihn heute weiter schone, dann kann ich ihn morgen evtl. schon wieder ohne Sorge belasten." "Erst morgen? Heißt das, du kannst nicht mitkommen, wenn wir uns Loch Ness ansehen?" "Ach, ist nicht so schlimm", meinte Kim darauf, die ihre Freundin jedoch missverstanden hatte, "ich war doch eh schon einmal hier. Von daher..." "Soll ich nicht bei dir bleiben?" "Nein, nein. Ich weiß doch, wie sehr du dich hierauf gefreut hast. Geh ruhig, ich komm schon klar." "Aber...", versuchte Kristin es noch einmal. Sie wollte unter keinen Umständen schon wieder allein zu Ray und Kai. "Kein aber!", widersprach allerdings ihre Freundin heftig und machte ein ernstes Gesicht. Da half wohl nichts mehr. "Hey, wir können doch sonst bei ihr bleiben, wenn's dich beruhigt", schlugen George und Samuel vor, die ebenfalls schon einmal mit einer Jugendgruppe hier gewesen waren. "Na toll", grummelte Kristin leise vor sich hin, "das beruhigt mich völlig!" "Siehst du! Mr. Skesteau hab ich auch schon Bescheid gesagt, dass ich hier in der Halle der Ausstellung warten werde. Nun geh schon...die anderen wollen sicher los... Siehst du, da kommt ja auch schon Kai", deutete Kim mit einem Kopfnicken in Kais Richtung. *Oh nein.* Wieder spürte Kristin wie ihr Gesicht heißer wurde und ihr die Röte ins Gesicht schoss. *Was will der denn jetzt?!* Sich nicht umdrehend, erwartete Kristin den Jungen mit Unbehagen. Dabei zog sie ihren Kopf ein und steckte mit ihrer Nasenspitze schon in ihrer Jacke, die plötzlich sehr gut duftete. Moment mal... "Hey, Kristin, Mr. Skesteau und Ray suchen dich", sprach Kai Kristins Rücken an. Notgedrungen drehte sich das Mädchen um, sah aber nicht in Kais Gesicht. Doch mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf den Kragen dieser Jacke. Sie hatte doch gar keine mitgenommen, erinnerte sie sich richtig. Das hier war doch...oh Gott... Hastig machte sie sich daran die Jacke auszuziehen, verhedderte sich jedoch im Ärmel, wie immer, wenn etwas besonders schnell gehen sollte. "Du kannst sie anbehalten, wenn dir immer noch kalt ist", sagte Kai lässig und sah cool über seine Schulter zu den anderen der Gruppe. Er wollte nicht, dass die anderen sein verlegenes Gesicht sahen. "Mir ist nicht mehr kalt", versicherte Kristin schleunigst. In Wirklichkeit war ihr im Moment kochend heiß zu mute, das lag jedoch wohl eher an der Situation. Sie bemühte sich weiterhin die Jacke endlich auszubekommen und sie möglichst schnell Kai geben zu können, damit sie endlich von hier weg konnte. "Ist schon gut, ich brauch sie eh weniger als du", erwiderte Kai und ein wenig Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit. "Nein, nein...ich...hab sie...gleich...aus...", presste Kristin angestrengt hervor, während sie nun endlich auch den zweiten Ärmel ausgezogen hatte. "LASS SIE AN!", Kais Stimme war schneidend und wirkte bedrohlich, sodass Kristin innehielt und auch Kim und die beiden Jungs den Russen anschauten. In Wahrheit war Kai solche Situationen allerdings nicht gewöhnt und wusste sich nicht mehr anders zu helfen, um seine Unsicherheit zu verstecken. Doch so laut hatte er gar nicht wollen werden. Mit kalter Miene funkelte er erst Kristin, dann auch Kim und die Jungs an. Ängstlich und verunsichert zog Kristin somit die Jacke wieder an, ihre Blicke auf die geballten Fäuste Kais an seiner Seite. *Ohje, was ist denn nun los? Ich hab's ja gewusst, das verzeiht mir Kai nie, was im Bus passiert ist. Nun steck ich ganz schön tief in der Tinte...und Kim kommt nicht mal mit...was soll ich denn jetzt machen?* Innerlich völlig verzweifelt, stand sie nun wieder angezogen in der Jacke vor ihm. Sie erwartete schon so etwas wie eine Ohrfeige, doch nichts geschah. "Kommst du endlich?!", fragte Kai immer noch sehr gereizt wirkend und packte sie am Arm und schob sie vor sich. Gehorsam ging Kristin schnellen Schritts zu den anderen und wagte nicht sich umzudrehen, noch Kim und den anderen auf Wiedersehen zu sagen. Am liebsten wäre sie jetzt weggelaufen und hätte geweint, doch das war unmöglich. Sie biss sich auf die Lippen, und hatte auch bald Mr. Skesteau erreicht. "Alles in Ordnung", fragte dieser mit verwirrtem Blick sein "Schäfchen". Kristin, die Kais Blick immer noch im Nacken spürte, nickte nur heftig. "Dann komm, wir wollen los. Ach ja, und Ray sucht dich auch noch." Dann war ihr Schutz (das erste mal, dass sie lieber bei Mr. Skesteau sein wollte) schon verschwunden und ein finster dreinschauender Ray tauchte seiner statt vor ihr auf. *ICH WILL HIER WEG!!!* flehte Kristin und sah sich Hilfesuchend nach jemandem um. das war dann auch part 33...puh...geschafft..nächstes Kappi gibt's nächste Woche... cu KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 34: K 1: Verlieben,... - Exkursion Loch Ness ---------------------------------------------------- *gähn* endlich fertig...hoffe es gefällt euch ^^ *mich ins Bett pack* Exkursion Loch Ness Doch sie sah niemandem, zu dem sie hätte "entfliehen" können. *Nie ist Lars mal da, wenn man ihn braucht*, fluchte Kristin innerlich. Ray war nun bedrohlich auf sie zugekommen, machte plötzlich jedoch einen auf freundlich und lächelte. Für Kristin sah dieses Lächeln alles andere als freundlich aus und schon wollte sie einen Schritt zur Seite machen, als Ray schnell einen Arm um ihre Schulter gelegt hatte und sie wie mit Schraubstöcken an sich presste. So leicht würde sie ihm nicht entkommen. Immer noch überaus freundlich lächelnd ging er den anderen hinterher und zog seine Partnerin ruppig neben sich her. Als er noch einmal den beiden Schülern vor sich ein Grinsen geschenkt hatte und diese sich daraufhin peinlich berührt sofort wieder nach vorne drehten, wandte sich Ray endlich Kristin zu. "So, was sollte das denn vorhin?!", zischte er ihr zu. "Was meinst du", tat Kristin ahnungslos, da sie nicht wusste worauf er hinauswollte. "Du weißt ganz genau was ich meine! Das im Bus! Was sollte das?!" "Das war doch nicht meine Schuld!", protestierte Kristin. "Sicher...Kai hat das alles mit Absicht gemacht, wie? Lass ja die Finger von Kai! Ich warne dich! Ich behalte dich im Auge!", fauchte er ihr ins Gesicht, während er sie immer noch mit sich zog. "Halt dich von Kai fern, hast du verstanden?!" Plötzlich drehte er sich um und erblickte Kai, der die ganze Zeit in einigem Abstand hinter ihnen gegangen war. Sofort ließ Ray Kristin los und blieb stehen und wartete auf seinen Freund. Kristin war das nur recht, so konnte sie endlich weg von den beiden, und rasch verschwand sie in der Gruppe, raus aus dem Blickfeld der beiden. Schon von weitem hatten sie den berühmten See erblickt und die Truppe wurde immer lauter und unbändiger. Alle strebten dem Wasser entgegen, die Augen weit geöffnet, immer Ausschau haltend nach dem berüchtigten Seeungeheuer. Wer wusste, vielleicht tauchte es ja tatsächlich auf. Als die Schüler schon wild verteilt am Ufer standen und die Engländer ihren Austauschschülern angeregt über alle möglichen Spekulationen berichteten, die sie über das "Monster" gehört hatten, kamen die beiden Lehrer noch einmal zu ihnen, um ihnen mitzuteilen, dass es den Teenagern anscheinend besser gefallen würde, den See und die Umgebung selber zu erkunden. Mit der ausdrücklichen Bitte sich um 15h wieder am Bus zu treffen, entließen sie die Horde und machten sich mit einem Reiseführer selber auf den Weg. "Kristin! Hier sind wir", winkte sie Leon zu sich heran. "Da bist du ja!", freudig lief sie zu ihrem Freund und war glücklicher denn je ihn zu sehen. "Ham uns ja lang nich gesehn. Aber mit Tyson hat man wirklich immer alle Hände voll zu tun. *g* Den kann man nich allein los lassen...", entschuldigte der Junge seine oftmalige Abwesenheit. "Is schon gut... Apropos: WO ist dein Partner eigentlich grade?", fragte Kristin sich selbst schon nach ihm umblickend. "Oh nein... TYSOOON!!!", wild um sich blickend suchte er das Ufer ab. Als er ein Platschen aus der anderen Richtung gewahrte, wurden seine schlimmsten Befürchtungen wahr. Wer konnte schon Auslöser dieses Geräusches gewesen sein? "Ich muss wohl zu ihm", kopfschüttelnd lief Leon zur Stelle, an der schon ein bis zum Bauch tropfnasser und drucksender Tyson auf ihn wartete. Kristin, die ihm hinterhergelaufen war, musste lachen. Leon hatte es wirklich nicht leicht mit seinem Partner. Doch bevor Tyson noch weiter tropfend da stand und sich womöglich noch erkältete, kramte Leon in seinem Rucksack. "Meine Mutter hat schon vorausgedacht und mir für derartige Vorkommnisse ein Handtuch eingepackt", damit zog er es heraus und warf es dem begossenen Pudel zu. Frierend riss es der Blauhaarige an sich und wickelte sich darin ein. "Wir können dann auch los", verkündete er dann schon wieder breit grinsend. "Das glaub ich auch", murmelte Leon und wandte sich dann an Kristin. "Wo ist eigentlich dein Partner? Wir können ihn ja auch mit nehmen, um ihm alles zu zeigen", unterdrückte er Kristin, die gerade noch sagen wollte, dass sie ganz froh war, dass Ray nicht unbedingt mit ihnen gehen würde. Doch ausgerechnet Tyson hatte ihn zusammen mit Kai erspäht, und winkte und rief die beiden gleich lauthals und einmal quer über die ganze Gruppe zu sich rüber. Und zusammen mit Leons Überredungskunst hatte sie es nun den beiden zu verdanken, dass der Chinese und der Russe nun die gesamte Zeit bis zum Nachmittag mit ihnen verbringen würden. Während Tyson auf dem Pfad schon wieder halb verschwunden war und mal hier und mal da wieder auftauchte, ging Kristin zusammen mit Leon und unterhielt sich über den bisherigen Austausch. Kai und Ray gingen gleich hinter ihnen, da Leon hier und da stehen blieb, um ihnen dies und das zu zeigen und mit seinem Wissen (auch er war schon einmal hier gewesen) zu glänzen. "Ist die Jacke eigentlich neu?", fing Leon wieder an, nachdem er die beiden Amerikaner gerade auf eine seltene Pflanze aufmerksam gemacht hatte. "Die kenn ich ja noch gar nicht." "Nein", wollte Kristin das Thema abkürzen, doch Leon wollte gleich mehr erfahren. "Die sieht gar nicht aus, als würde sie für Mädchen sein. Wow, wo hast du die her?", fragte er, während er sich die Jacke nun genauer besah. "Is nich meine", nuschelte Kristin mit einem roten Kopf. "Wem gehört sie denn? Is die von deinem Freund?", stichelte der Junge gleich weiter. Konnte er es nicht einmal bei einem nein belassen?! "Nein, ist sie nicht! Du weißt genau, dass ich keinen Freund habe", zischte ihm Kristin nur zu und gerade als sie ihm den Umstand, weshalb sie die Jacke trug erklären wollte, meldete sich Kai zu Wort, der die Unterhaltung mitbekommen hatte, da Leon sich nicht in seiner Lautstärke gezügelt hatte: "Ich hab sie ihr geliehen. Mir war eh zu warm darin und so muss ich sie wenigstens nicht tragen", behauptete er cool grinsend. Leon sah Kristin fragend an, diese nickte nur. Sofort knuffte er ihr gegen die Schulter und zwinkerte ihr zu, als er ihr gerötetes Gesicht sah. Dann war er bei Kai und unterhielt sich über die Jacke. Kristin übernahm derweil die Aufsicht über Tyson, damit nicht wieder so ein Malheur wie gleich zu Beginn passierte. Alles in allem war die Zeit bis zum Nachmittag doch nicht so schlecht verlaufen, wie sie es befürchtet hatte; die Stunden waren wie im Flug vergangen und schon war es Zeit sich wieder zum Bus zu begeben. Das Ergebnis dieser Exkursion war auch recht aufbauend: nur zwei blaue Flecke, eine Beule und, wenn man den Anfang mitzählte, eine Begegnung mit dem Wasser waren das Ausmaß. (Tyson hatte irgendwann aus Langeweile angefangen, den vor sich gehenden Ray mit herumliegenden Tannenzapfen zu bewerfen, nur hatte er dummerweise ein Mal statt eines Tannenzapfens einen Stein erwischt und Folge dessen war ein schmerzhafter blauer Fleck auf Rays Rücken, einer in Tysons Magengegend und ein Beule auf dessen Stirn, als dieser taumelnd auch noch gegen den nächsten Baum gelaufen war.) Doch wenn man einmal davon absah, hatten alle fünf die Erkundungstour gefahrlos tätigen können. "KIM!" Freudestrahlend lief Kristin ihrer Freundin entgegen. Mit glühenden Augen sprudelten die Ereignisse ihrer Exkursion mit den anderen vier nur so aus ihr heraus. Samuel, George und Kim hatten Mühe ihr zu folgen. Die Sache mit Kai und Ray hatte sie überdies völlig vergessen. Erst als Kim sie auf die Jacke ansprach, erinnerte sie sich wieder. "Ich geb sie ihm gleich nachher wieder", stammelte sie. "Ahja, gleich nachher also?", grinste Kim. "Ja Mann, dann mach ich das eben jetzt gleich!", wütend stapfte sie davon und sah sich nach Kai um. Dieser stand wieder mal Abseits der anderen an einen Baum gelehnt. "Hey", sagte Kristin. "Hey", erwiderte auch Kai. Etwas verlegen stand Kristin vor ihm. Dann zog sie schließlich die Jacke aus, deshalb war sie ja schließlich auch gekommen. "Hier, ich wollt sie dir wiedergeben. Vielen dank nochmal dafür", sagte sie leise. Sie ging näher auf Kai zu, wagte es aber nicht ihm in die Augen zu sehen wie sie so vor ihm stand. Als dieser die Jacke entgegen nahm, berührten sich kurz ihre Hände und rasch zog sie ihre Hand zurück. Kais Mundwinkel verzog sich zu einem leichten Lächeln, und er machte eine abwertende Bewegung. "Schon gut", meinte er und fuhr dann leiser fort, "tut mir..." "Hey!", unterbrach ihn jedoch jemand. *Mist, wer ist denn das schon wieder? Gerade wo ich mich doch entschuldigen wollte* Dieser Jemand war kein geringerer als Ray, der bemerkt hatte, dass Kai sowie Kristin schon wieder [was heißt hier schon wieder?!] verschwunden waren, und ihm schwante nichts Gutes. Sofort machte Kristin einen Satz zurück. "Tu das nächste Mal selber eine Jacke mitnehmen!", sagte Kai barsch, um die Situation zu retten. *Gott, was für ein Englisch...wie gut, dass ich das auf die Fremdsprache schieben kann -.-* *Ach, dann wollte Kristin gar nicht...* dachte Ray und war gleich etwas friedlicher. "Mr. Skesteau will uns wieder mal durchzählen, bevor wir weitergehen", berichtete er grinsend. "Nicht schon wieder", versuchte nun auch Kristin der Situation entgegenzukommen. Sie ging auf Ray zu und ließ Kai einfach stehen. Vielleicht sollte sie sich einfach mehr um ihren Partner kümmern, und wenn sie ihn überrumpelte konnte er sich ja auch nicht dagegen wehren... Der restliche Nachmittag bis zum Abend war recht vergnüglich: nach der nun schon zur Gewohnheit gewordenen Durchzählaktion des Schäfers seiner Schäfchen, ging man zusammen in die Stadt Inverness, jeder redete mit jedem und man hatte sehr viel Spaß. Am Abend hatten sich dann auch die letzten der Schüler in der einen Kneipe eingefunden und wer nicht wusste, wohin sich der Haufen verkrümelt hatte, wusste dies spätestens dann, wenn das Gelächter wieder aus der hinteren Ecke des Lokals laut bis zur Straße schallte. Als die Lehrer dann zur Abfahrt riefen, konnte die heitere Stimmung, die die ganze Gruppe durchzog, immer noch nicht gebrochen werden. Dadurch fielen auch diejenigen, die etwas zuviel getrunken hatten nicht auf, wie sie den Weg zum Bus zurück torkelten, teils schon aufgestützt auf ihre Mitschüler. Zu diesen gehörten auch Kristin und Ray, die nach ein zwei Drinks beschlossen hatten einen Neuanfang zu starten, der jedoch erstmal mit einigen weiteren Drinks begossen werden musste. Kim, die schon vorausschauenderweise nicht so viel gebechert hatte wie ihre Freundin, und auch Kai, der wie es schien mehr als alle anderen vertrug, waren nun damit beschäftigt ihre Freunde so unauffällig wie möglich in den Bus zu schaffen. Das war allerdings gar nicht so leicht, da sie immer wieder anfingen völlig falsch zu singen. So baten sie schließlich Tyson mit ihnen zu singen. [Kai schien davon alles andere als begeistert, doch was sollten sie machen?] Damit war das Problem gelöst, denn Tyson und singen? Das war einfach unmöglich. Wie sie es dann geschafft hatten, die beiden in den Bus zu schaffen und Mr. Skesteau versichern konnten, dass das normal bei den beiden wäre (Kim: "Sie wissen doch wie Kristin ist: wenn sie ihre 5-komischen-Minuten hat, dann benimmt sie sich doch immer so." *überzeug* man schaue sich Tyson einmal an), das wussten sie am Ende selbst nicht mehr. Nun jedoch saßen sie nebeneinander, Ray und Kristin hatten sie beide auf die Plätze neben sich verfrachtet, um sie im Auge behalten zu können, und hatten endlich einmal wieder Zeit sich in Ruhe zu unterhalten. Das Schnarchen, das schon kurz nach der abfahrt neben ihnen ertönt war, störte sie dabei wenig. cu I hope... KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 35: K1: Verlieben,... - Man lernt's doch eh nie ;) ---------------------------------------------------------- etwas später, aber besser als gar nicht... Man lernt's doch eh nie ;) Da Kai und Kim es nicht behagte, die beiden Betrunkenen, Ray und Kristin, alleine zu lassen, beschlossen sie kurzerhand mit ihnen ins Hotel zu kommen. Nachdem sie sich kurz bei Kristins Mutter angemeldet und gefragt hatten, ob sie was dagegen hätte, wenn Kai und Kim heute mit bei Kristin übernachten würden, schleppten sie die beiden, die kaum noch selber gehen konnten, da ihnen immer wieder die Augen zu fielen, nach oben. *Was für ein Glück, dass es hier Fahrstühle gibt. Ich möchte nicht wissen, wie ich Kristin sonst die Treppen hochbekommen hätte*, dachte Kim ächzend, denn schon das kurze Stück über den Flur hatte ihr gereicht. Mit letzter Kraft hievte sie ihre Freundin auf deren Bett und musste sich selber erst einmal auf einem der Stühle setzen. Kai, der sich ebenfalls setzte, tat dies allerdings nicht aus Erschöpfung, sondern weil er nicht wusste, was er sonst hätte machen sollen. Nachdem sie den beiden anschließend das Gröbste ausgezogen hatten und zusammen in Kristins breites Bett gelegt hatten, da es beide wohl kaum stören würde und leider ein Schlafplatz zu wenig im Zimmer war, hatten auch sie sich hingelegt; Kim auf der Couch und Kai in Rays Bett, dass sie ihm alleine überlassen hatte, weil sie ihm nicht zu nahe treten wollte und wusste, dass Kai das sicher auch nicht gefallen hätte. Während Kim genau wie die beiden Volltrunkenen schnell eingeschlafen war, erschöpft vom Tag, lag Kai noch länger wach. Immer wieder zwang er sich die Augen zu schließen und einzuschlafen, doch jedesmal riss er sie nach kurzer Zeit wieder auf und sah zu dem fast neben ihm liegenden Ray rüber. Wenn er sich vorstellte wie die beiden da jetzt zusammen unter einer Decke lagen, allein in Unterwäsche, behagte ihm diese Vorstellung zu seiner Verwunderung überhaupt nicht! Immer wieder warf er einen Blick auf Ray, beobachtete jede seiner Bewegungen; er regte sich innerlich schon selber über sich auf. Was konnten die beiden schon machen? Sie würden nicht mal auf die Idee kommen, sie waren schließlich total dicht. Oder würden sie genau deswegen auf so etwas kommen? *Hmpf* Schließlich wurde es Kai zu bunt, er drehte sich um und verschränkte die Arme vor der Brust. Sollten die doch machen was sie wollten! Was kümmerte es ihn?! Mit einem weiteren "Hmpf" schloss er schließlich endgültig die Augen. Doch jedesmal, wenn er in dieser Nacht aufwachte, sah er rüber zu den beiden ruhig neben ihm Schlafenden. "Uahh!" Kristin räkelte sich in ihrem Bett und stieß dabei den noch dösenden Ray neben sich an. Verschlafen wischte sie sich ihre zerzottelten Haare aus dem Gesicht und rutschte dichter an dessen Gesicht, um zu erkennen wer da neben ihr lag. Die herabfallenden Haare kitzelten Ray und so wachte auch dieser schläfrig auf. "Was machs'n du hier?" "Höh?", verschlafen blinzelte der Chinese ihr entgegen. "Ah", erwiderte das Mädchen und musste grinsen. Gerade hatte sie es sich wieder in ihrem Kissen gemütlich gemacht, da es ja eh noch dunkel gewesen war, da wurden mit einem Ruck die Vorhänge zurückgezogen und gleißendes Licht fiel durch die Fenster auf ihre Betten. Hastig setzte sich Kristin auf, kippte aber gleich wieder zurück. "Agh!", stöhnte sie und hielt sich den Kopf. "Welcher Volltrottel is so bescheuert un...", sie stockte als sie den Volltrottel neben den Fenstern stehen sah: Kai. *Kann ein Tag nicht schöner beginnen...?!* Sie hielt sich die Hände vors Gesicht um sich vor den nicht mal mehr wärmenden Sonnenstrahlen zu schützen. "Mein Schädel brummt wie Sau...", sagte sie gequält mehr zu sich als zu Kim, die mittlerweile am Bett erschienen war. "Na los! Raus ausm Bett, hier! Ihr solltet euch lieber noch mal frisch machen gehen. So könnt ihr unmöglich weder beim Frühstück noch in der Schule erscheinen!", sie deutete auf ihre sehr zerknautscht wirkenden Gesichter, deren Augen es kaum fertig brachten, offen zu bleiben. Die Schlitzaugen hätte höchstens Ray rechtfertigen können. ;) Also drehte sich Kristin wieder in ihrem Bett um und rüttelte an dem wieder eingeschlafenen Ray. "Hey, du has' doch gehört was Kim...", nuschelte sie ihm zu, ihn immer noch schüttelnd, da verzog Ray plötzlich das Gesicht. "Oh Gott! Ich glaub ich muss kotzen!", damit sprang er ausm Bett, musste sich auf dem Weg aus dem Zimmer von der Wand stoßen, um nicht dagegen zu prallen und war im Flur verschwunden. "Warte! Ich komm mit..." Auch Kristin wollte aufstehen, wankte noch einmal kurz auf der Stelle, da wieder alles anfing zu flackern und sich zu drehen, und schwankte anschließend Ray hinterher. Kim musste kichern, Kai allerdings sagte kein Ton dazu. Er hatte wieder diese eiserne Maske aufgesetzt, die ihn alles abblocken ließ. "Wir können ja schon mal vorgehen...das dauert bei denen wohl noch eine Weile...", meinte Kim und ging zu den Fahrstühlen. "...*würg*...uärcks...", übergab sich der Chinese herzhaft. Kristin hielt ihm freundlicherweise die Haare hoch, damit sie bei ihrer Länge nicht mit in der Toilette landeten. "Du kannst wohl nicht so viel ab", ärgerte sie ihn. "Musst du grad sagen...", brachte Ray schnell hervor, bevor wieder anderes aus ihm hinaus wollte. "Gott...ich glaub, wenn ich mir das so ansehe, kommt mir das auch alles gleich hoch...", stöhnend setzte sich Kristin hinter den Chinesen, die Haare fest umschlossen. "Was sind wir auch für Schlappschwänze! So viel haben wir gestern doch gar nicht getrunken...waren doch nur...*überleg*...ich weiß nicht mal mehr wieviel das eigentlich war..." o.O "Hör bloß auf davon...ich mag gar nicht dran denken...", Ray kam endlich hoch und ließ seinen Freund, die Kloschüssel, allein. Vorsichtig ließ er sich neben Kristin auf dem Fliesenboden nieder. Diese hatte angefangen mit dessen Haaren in ihren Händen zu spielen. Ohne aufzublicken meinte sie lächelnd: "Ich mag deine Haare. Sie sind so schön lang und weich...und sie *schnupper*...riechen so guuut." Sie blickte dem verdutzten Ray in die Augen. "Ich glaub, du hast zu viel getrunken", kommentierte er das grinsend. "Da könntest du ausnahmsweise mal Recht haben", auch Kristin musste grinsen und knuffte ihm gegen die Schulter. Sofort regte sich wieder etwas in dessen Magen und schon hing er wieder über der Toilette. "Sorry, das wollt ich nicht", entschuldigte sich Kristin daraufhin sofort und stand auf. Irgendwann schien sich Rays Magen endgültig beruhigt zu haben, zumindest vorerst, und er kam wieder hoch. Mit einer freien Hand hatte Kristin schon eins der Papiertaschentücher aus der Box auf der Ablage unter dem Spiegel gezogen und reichte sie ihm. Dankend nahm er es an und wischte sich die Überreste aus dem Gesicht. "Sieht schon viel besser aus", lächelte sie ihn an. Anschließend streifte sie ihm die Haare hinter die Ohren. Ray wurde etwas verlegen, als sie ihn danach ansah. "Komm, wir sollten uns fertig machen", damit drehte sie Ray um und schob ihn zum Waschbecken. Zusammen wuschen sie sich die Hände und standen dann vor dem Spiegel. "Mein Gott, wie seh ich denn aus?!", erschrocken besah sich Kristin genauer. *Gott, und so hat mich Kai gesehen? Wie peinlich!* "Was soll ich denn sagen? Ich hab grad gekotzt! ^^", grinste Ray. "Du siehst außerdem jeden Morgen so aus. :P Bis auf die tiefen Schatten heute und die gequollenen Augen." "Vielen Dank." Sofort machten sich die beiden daran, halbwegs ansehnlich zu werden. Beide mussten immer wieder kichern und ärgerten sich gegenseitig weiter. Auch als sie endlich den Speisesaal betraten. Beide wirkten nun um einiges frischer und wacher, und da sie sich aneinander abstützten, sah man auch nicht das immer noch etwas unsichere Gehen der beiden. "Das hat ja ganz schön lange gedauert", unterbrach Kai das Gekicher der beiden scharf. "So lange braucht man wohl kaum um sich fertig zu machen!" "Aber zum Kotzen!", erwiderte Kristin frech; zusammen mit Ray auf und an ihrer Seite fühlte sie sich nicht mehr ganz so hilflos ihm gegenüber, und der Restalkohol in ihrem Blut trug wohl auch dazu bei. ~°~°~ später ~°~°~ *Gott, ich hab so keinen Bock mehr*, dachte Kim gelangweilt. Kai neben ihr schien es nicht anders zu gehen, oder aber er hatte dem Unterricht nicht mehr folgen können, was sie aber weniger glaubte. Desinteressiert sah er nach vorne, wo sich Ray und Kristin kabbelten. "Gib's wieder her!", forderte Ray gerade Kristin auf, die ihm ein zusammengefaltetes Stück Papier aus seinem Collegeblock gemopst hatte. Mit einem hinterhältigen Grinsen hielt Kristin es aus seiner Reichweite vor ihn wedelnd. "Sofort! Sonst hängt hier bald ein schickes Höschen an der Wand... *hrhr*" "Das würdest du nicht wagen!", stockte Kristin. Doch anstatt zu antworten, zeigte Ray ihr sein schönstes Lächeln. Geschlagen musste sie ihm den Brief oder was es auch immer war zurückgeben, sie hatte eh nicht vorgehabt ihn zu lesen. Aber anhand der heftigen Reaktion Rays musste es etwas ihm wichtiges sein. Erleichtert riss Ray das Papier aus ihren Händen und verstaute es schnell ganz weit unten in seinem Rucksack. Wenn sie DAS gelesen hätte! -.- Nicht auszudenken... "Ich hab keine Lust mehr!", verkündete da Kristin und lehnte sich gelangweilt nach hinten. "Hey, stups mal Kai und Kim an und frag ob wir abhaun wollen?" Ungläubig sah ihr Partner sie an. Dann zogen sich seine Mundwinkel immer weiter nach oben und schon hatte er mit einem Zischen Kais Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, die doch eh schon die ganze Zeit auf den beiden gelegen hatte. Nachdem sie nach kurzem Einverständnis abgemacht hatten, die Aktion durchzuführen, drehte sich Ray wieder nach vorne und alle taten weiter aufmerksam. Irgendwann meldete sich Kristin unverwandt und sagte ihr sei schlecht, was ihr die Lehrerin sofort abnahm, ganz frisch sah sie immer noch nicht wieder aus. Doch als Ray mit aufstand und sie stützend nach draußen begleiten wollte, hielt sie ihn zurück. "Na na, sie wird das auch allein schaffen, nicht wahr, Miss Sutherland?", fragte sie lächelnd und mit erwartungsvollem Blick. "Sicher, Mrs. Blackwehl", nickte sie mit unschuldigem Blick. *Sie hat meinen Plan durchschaut* deutete sie Ray daraufhin an, *ihr müsst irgendwie anders rauskommen.* Dann setzte sie wieder ihre leidvolle Miene auf und verschwand auf dem Gang. Ray schlurfte auf seinen Platz zurück und sah achselzuckend zu den beiden anderen. Mrs. Blackwehl setzte unterdessen ihren Unterricht fort. Die drei hatten sich wieder Blicke zugeworfen und Kai meinte zu Kim, sie solle es doch auch so machen wie Kristin. "Geht nicht", verwarf Kim die Idee. "Ich kann nicht, mir glaubt sie das nicht mehr. Ich hab das schon zu oft gemacht." Entschuldigend hob sie die Hände. Die Minuten schlichen dahin ohne das etwas passierte. Doch weitere fünf Minuten später musste Mrs. Blackwehl ihren Unterricht schon wieder unterbrechen. Sie hatte sich gerade wieder zur Klasse umgedreht, als sie mit besorgtem Gesicht auf den Austauschschüler blickte. "Kai, geht's dir nicht gut?", fragte sie und wollte gerade auf Kai zuschreiten, doch dieser winkte ab und meinte: "Doch, doch", meinte er mit zitternder Stimme. Seine Auge fingen an zu rollen und als sich Mrs. Blackwehl gerade wieder umgedreht hatte, knallte er mit dem Kopf auf den Tisch vor sich. Sofort kam die Lehrerin auf ihn zu und auch Kim drehte sich erschrocken zu ihm und fragte: "Kai, he Kai! Was hast du?" "Er muss ins Krankenzimmer", übernahm die Lehrerin die Antwort, "oder nach draußen an die frische Luft! Er ist ja ganz blass." Sie hob ihn an und wandte sich wieder an seine Partnerin: "Kim, kannst du ihn stützen? Gut...hmmm...Ray, nun komm doch mal her. Kim schafft das doch nicht allein bis draußen. Hilf ihr ihn rauszubringen. Ebenfalls besorgt lief Ray zu Kai und legte dessen Arm um seinen Hals. Gemeinsam hievten sie ihn aus dem Klassenzimmer und schleiften ihn so gut es ging über den Flur. Als sie den Eingang erreicht hatten, wurde die Last auf einmal leichter und plötzlich stand Kai auf seinen eigenen Beinen und sagte: "So, das wäre geschafft! Wo ist Kristin? Dann können wir doch gehen." Hyvästi und bis zum nächsten Lesen ... KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 36: K 1: Verlieben,... - Endlich gute Freunde ----------------------------------------------------- Puh...ging nicht eher...aber ich habs heut ja noch online stellen können...hatte kein I-Net...*heul*...wie soll ich bloß noch ohne leben können...XXD Aber Schluss damit, wenn dann seid ihr eh nur gekommen, um das Kapi zu lesen! Endlich gute Freunde "Kai?", fragte Kristin Ray flüsternd. "Wirklich Kai?" "Ja Mann, hab ich doch gesagt", kicherte Ray zurück. Die vier standen draußen weit hinten auf dem Schulgelände unter einem Baum. Beide drehten sich heimlich zu Kai um und starrten ihn an. "Was?!", fragte Kai genervt. Dieses andauernde Gegiggel hielt er allmählich nicht mehr aus. "Einer musste doch was tun. Wolltet ihr Kristin jetzt alles umsonst gemacht haben lassen?! Und da ihr nichts getan habt, hab ich es eben gemacht", sagte er mit vor der Brust verschränkten Armen. "Und außerdem, war doch nicht schlecht", ein süffisantes Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit. "Selbst ihr seid ja drauf reingefallen." Die anderen mussten dies wohl oder übel zugeben. "Und was machen wir jetzt?", fragte Kristin, immer noch mit strahlenden Augen auf Kai blickend. Er war doch gar nicht so schlecht, wie alle immer dachten. "Tja, keine Ahnung", zuckte Kim mit den Schultern. "Dann greifen wir also mal wieder auf das zurück, was wir sonst immer in solch einem Fall machen, oder was meinst du, Kim?" Kristin sah zu ihrer Freundin. "Bevor wir hier noch länger stehen", pflichtete sie ihr bei. "Los Jungs, ab zu mir nach Haus. Ich bin hundert Prozent sicher, dass dort ein paar leckere Torten auf uns warten", und schon hatte sich Kristin bei Ray eingehakt und zog ihn mit. Um Kai machte sie besser immer noch einen Bogen. Irgendwann hatten sich Kim und Kai gesättigt bis zum geht nicht mehr, von den beiden verabschiedet und sich auf den Rückweg gemacht, schließlich wartete auch schon Mrs. Harris mit einem Abendessen auf die beiden. Kristin und Ray saßen derweil noch eine Weile gemütlich in der Lounge des Hotels und führten ein ebenso gemütliches Gespräch mit Rachel, Kristins Schwester, die von der Uni für ein paar Tage nach Hause gekommen war. Von ihr bekamen sie dann auch die Entschuldigung, die sie am nächsten Tag vorzeigen mussten, da sie nicht mehr zur Schule zurück gekehrt waren. Rachel verstand das, fand es selber schade, dass man solche Aktionen an einer Uni leider nicht mehr durchführen konnte, da es dort zu wichtig war, um mal zu fehlen. Irgendwie gingen die nächsten drei Tage rasch vorüber. Die Sonne war noch einmal zurückgekommen und ließ den kalten Herbsttagen noch einmal ein sommerliches Feeling beimischen. So war der Tag schnell mit faul rumhängen vertan und ehe sie sich versahen, war es auch schon wieder Freitag nachmittag. Die Vierer-Clique hatte sich erneut verabredet, da der geplante Ausflug 'leider' ausgefallen war, weil sich Mr. Skesteau eine kräftige Erkältung zugezogen hatte. Die wärmenden Sonnenstrahlen noch einmal nutzend, waren sie zum Strand runtergegangen und hatten es sich dort auf Decken gemütlich gemacht. Für Handtücher geschweige denn Baden, war es dann doch schon zu kalt geworden. Die Sonne sank immer weiter aufs Meer hinab und die vier saßen zusammen auf ihren Decken und beobachteten den Sonnenuntergang. Als immer weniger Sonnenstrahlen den Weg zu ihnen fanden, rutschte Kristin dichter an ihren endlich neu gewonnen Freund. Kim saß zusammen mit Kai daneben, der sich irgendwann mit zu ihnen hatte setzen müssen, da sich nichts in der Nähe befand, wo er sich sonst wie immer hätte anlehnen können. Und auf Dauer stehen wurde auch anstrengend. Und er musste zugeben, dass es doch ganz gemütlich war so beisammen zu sitzen. "Ray", sagte Kristin leise, während sie sich mit dem Rücken an Rays angewinkelte Beine lehnte, "kann ich mich bei dir ankuscheln? Mir ist schon ganz kalt." Ray lächelte. Es war schön, dass er auch endlich wieder wie am Anfang ganz normal mit ihr umgehen konnte. Dass er nicht immer so abweisend ihr gegenüber sein musste, weil sie sich ständig an Kai ranmachte [wo hat sie das denn bitte getan??]. "Klar, komm her", sagte er somit und breitete seine Beine nur noch leicht angewinkelt aus. Sofort rutschte Kristin weiter an ihn ran, bis sie seine Brust an ihrem Rücken spürte und kuschelte sich an ihn. Ray legte seine Arme um das Mädchen, um sie zu wärmen. [oh Gott, ich glaub, ich darf nicht weiterschreiben...woran ich dabei schon wieder denken muss...nein, ist ja alles noch in Ordnung ^__^] Da seine Partnerin immer noch leicht zitterte rieb er ihr über die Arme und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Auch sie hatte mittlerweile schon ihren Kopf zurück gelehnt. Kim beobachtete diese Szene ohne Missgunst. Sie wusste, dass da nichts lief zwischen den beiden. Sie hatten es endlich geschafft sich gegenseitig voll zu öffnen und konnten sich nun vertrauen. *Wieso nicht gleich so, Ray? Siehst du jetzt, dass Kristin dir nie etwas wegnehmen oder tun wollte?* Sie musste lächeln, wie sie die beiden so aneinandergekuschelt dasitzen sah, den Blick auf das Meer gerichtet, das schwarz unter dem rot leuchtenden Himmel lag. Endlich gute Freunde. Schön. Kai dagegen, fand dies alles andere als schön. Das ging ihm irgendwie zu weit. Gute Freunde? Was verstand die Welt denn unter 'gute Freunde'? Sowas konnte man doch kaum noch darunter zählen, oder? Mit verengten Augen starrte er aufs Meer, ab und zu mal einen Blick auf die beiden werfend. Wieder wehte Gekicher von ihnen zu ihm rüber. Kristin hatte Ray irgendwas in die Ohren geflüstert, worauf dieser ihr nun in die Seiten pikste. Sie wandt sich in Rays Schoß, bis dieser seine Arme wieder um sie schlang und sie an sich drückte und ihr etwas zurück flüsterte. Kai hielt es nicht mehr aus. Das war ja widerlich. Er stand auf und sah zu Kim. "Wollen wir nicht langsam wieder gehen? Deine Mutter wartet doch sicher schon wieder." Kim sah auf ihre Uhr. "Hmmm, du hast Recht." Auch sie erhob sich. "Wir müssen echt los." Sie sah zu Kristin und Ray hinab. "Wollt ihr mitkommen oder noch ein wenig hier bleiben?", fragte sie sie. "Ihr solltet besser mitkommen", sagte Kai rasch, bevor die beiden antworten konnten. "Es ist kalt genug." Kristin und Ray sahen ihn an. "Ich kann sie doch wärmen", erwiderte Ray frech. Kai biss sich auf die Lippen. *Lass sie doch. Ihr Kram!* Kai drehte sich um und ging los Richtung Hotel. "Ich glaub wirklich, es ist das Beste wenn wir mit gehen, oder? Kai hat schon recht." Auch Kristin erhob sich nun und zog an der Decke, auf der Ray noch saß. "Ich weiß, ich wollt ihn doch nur ein bisschen ärgern. Er war heute so seltsam still. Ich hatte gedacht, dass sich das nun geändert hat, Kim. Vielleicht solltest du noch mal deine magische Aura spielen lassen", zwinkerte er ihr zu und machte verschwörerische Bewegungen mit seinen Händen. Dann stand er lachend auf und sah den Mädchen dabei zu, wie sie die Decke zusammen falteten. Mit schnellen Schritten liefen sie hinter Kai her, der schon einen beträchtlichen Vorsprung zugelegt hatte. Erst am Eingang erreichten sie ihn schließlich. "Wollt ihr noch ein wenig reinkommen und euch aufwärmen? Ihr könnt euch doch auch abholen lassen", bot Kristin Kim und Kai an. "Nein, ich denke es ist besser wenn wir gleich nach Hause gehen", sagte Kim mit einem Blick auf Kai werfend. "Schade, aber da kann man ja nichts bei machen. Aber wir könne euch ja noch die Straße runter begleiten." Kristin sah Ray fragend an. Der nickte zustimmend und so setzten sie sich in Bewegung. Nach einer Weile, in der alle schweigend vor sich hingegangen waren, fiel Kim plötzlich etwas ein. "Kristin! Shit, das haben wir ja völlig vergessen. Weißt du, was morgen ist? Gott, wie konnten wir das vergessen?", sah sie ihre Freundin erschrocken an. Diese schlug sich ebenfalls mit der Hand gegen die Stirn. "Was ist denn morgen abend", fragte Ray interessiert, auch Kai hatte aufgehorcht. Kim sah Kristin an bevor sie weitersprach. "Wir hatten vor ein paar Monaten zusammen einen Tanzkurs gemacht, der aber schon vor eurer Anreise vorbei war. Aber morgen...morgen abend ist der Abschlussball. Ich hatte erst gedacht, das wäre nachdem ihr wieder weg seid. Aber als ich heut morgen nochmal nachgesehen hatte, hab ich festgestellt, dass es doch schon diese Woche ist." "Und was ist das Problem?", fragte Ray weiter. "Nun ja...ähm...", druckste Kristin nun. "Wir wollten die beiden eigentlich erst nächste Woche fragen...aber wenn es nun schon morgen ist...da haben die sicher schon Partnerinnen." "Wer?" Ray sah sie fragend an. "Na, Samuel und George." "Ihr...ihr wolltet echt die beiden fragen? Ihr wolltet mit denen dahin?" Kristin zuckte mit den Schultern. "Naja, so schlecht waren sie ja auch nicht. Ich hab auch ein paar Mal mit ihnen getanzt." "Und jetzt?" Kim sah sie verzweifelt an. Da erhellte sich Kristins Miene plötzlich. Mit einem breiten Grinsen sah sie Ray an. Dieser wusste nicht, was vor sich ging. "Nein! Ohhhh nein!", wehrte er mit Händen das immer näher kommende Mädchen ab. "Vergiss es! Denk nicht mal im Traum daran!" "Och büdde, büdde", Kristin hakte sich bei ihm ein und sah ihn mit Hundeblick an. "Ich kann nicht tanzen!", versuchte es Ray nun so auszudrücken. "Kein Problem. Den Tanz nach dem Einmarsch kann ich dir morgen vormittag noch beibringen und bei den anderen wird da keiner mehr so genau drauf achten, wie man tanzt. Ich führ dich, da klappt das schon. Du wirst doch wohl schon einmal in deinem Leben getanzt haben. Warst du denn nie weg...z.B. mit Mariah?" "A-aber da haben wir nicht sowas...", doch Ray musste sich geschlagen geben als er Kristins Gesicht sah. "Na schön...aber auf deine Verantwortung... Ich wollt ja schon immer mal richtig tanzen lernen", grinste er nun sogar schon wieder. "Und was ist mit dir, Kai?", fragte Kim. "Das wird sicher lustig. Und so oft brauchst du auch gar nicht zu tanzen, wenn du nicht willst. Nur den ersten Tanz. Bitte." "Von mir aus", meinte Kai gleichgültig. "Können wir dann gehen?" Kim und Kristin sahen sich an. *Wie geil, da haben wir ja nochmal Glück gehabt.* Kristin umarmte ihre Freundin hüpfend zum Abschied mit einem Bussi auf die Wange. Anschließend griff sie sich Ray, der daneben stand und verabschiedete sich auch von ihm mit einem Bussi. "Ähm, Kristin, ich komm doch gleich wieder mit", meinte er irritiert. "Ups...", verlegen griff sie sich an den Kopf. *Und was ist mit Kai?* Sie sah zu ihm. *Sieht doch blöd aus, wenn ich ihn jetzt nicht umarme, aber...* Egal, sie ging weiter hüpfend auf ihn zu und tat weiterhin total aufgedreht. Schnell umarmte sie Kai und presste die Augen zusammen als sie ihm schließlich auch den Kuss gab. Dann drehte sie sich rasch weg und spürte schon förmlich wie ihr Gesicht heiß anlief. Mit einem letzen Winken verabschiedeten sie sich und gingen jeder ihre Wege nach Hause. "Nun komm schon, Ray! Wir sind spät dran. Wir müssen uns doch auch noch umziehen!", scheuchte ihn Kristin, als sie am nächsten Nachmittag von einem Spaziergang zurückkamen. Kristin war schon den ganzen Tag total hippelig und lief ständig vor Rays Nase hin und her, bis er es schließlich nicht mehr ausgehalten und ihr vorgeschlagen hatte, sie könnten doch rausgehen und ein bisschen frische Luft schnappen. "Immer mit der Ruhe", schüttelte Ray lächelnd den Kopf über das aufgescheuchte Verhalten. "Das wird schon alles klappen", versuchte er sie zu beruhigen. "Das musst du gerade sagen. Du müsstest doch noch aufgeregter sein", sagte sie mit raschen Schritten auf die Aufzüge zustrebend. "Genau, siehst du. Du tanzt doch nun schon länger, also was ist los? Du kannst das doch." "Ja, in den Stunden. Aber heute abend gucken Zigtausende zu", verzweifelt drückte sie Sturm auf den Knopf in den fünften Stock. "Du solltest das viiiel lockerer angehen...sieh mich an." Er grinste sie lässig an die Wand gelehnt an. Er setzte eine alte Miene auf und meinte: "Ist doch nur eine dieser dämlichen Veranstaltungen. Da steht man doch eh nur doof rum und alle tun auf fröhlich." Kristin musste lachen und stieß ihn gegen die Schulter. "Hör auf. Das ist nicht witzig. Der arme Kai." Doch es hatte ein wenig geholfen, sie war nun etwas entspannter. "Hilfst du mir mal, Kai? Ich bekomm das Kleid allein nicht zu", hilfesuchend sah sich Kim nach Kai um. Ohne ein Wort zu sagen kam er zu ihr und zog ihr den Reißverschluss bis oben zu. Kim sah derweil bewundernd Kai in dem geliehen Anzug an. Samuel hatte schon am Nachmittag bei ihren Eltern angerufen und gefragt, ob sie noch einen für die Familie für eventuelle Cousins brauchten, da einer seiner Freunde abgesagt hatte und der Anzug somit nicht gebraucht wurde. *Zufälle gibt's...so muss Kai wenigstens nicht den alten meines Vaters anziehen. Das wär irgendwie peinlich gewesen. Er hat noch nicht mal was gesagt, dass er sich einen fremden ausleihen muss. Überhaupt ist er wirklich sehr still geworden. Was er wohl hat?* Nachdem sich Kim noch endlos Zeit im Bad genommen hatte, um sich zu schminken und zurechtzumachen, konnte es endlich los gehen. Sie hatten wie sie mit einem Blick auf die Uhr feststellte, sogar noch genügend Zeit zum Ball. Als sie die Treppe hinabschritt, sah sie wie Kai sich verstohlen im Wandspiegel betrachtete und mit einer Hand in seinen haaren rumfummelte. Die andere Hand steckte derweil lässig in seiner Hosentasche. Als Kai auch noch seine Krawatte begutachtet hatte trat Kim neben ihn. Hastig drehte er sich vom Spiegel weg und ging rasch zur Tür. Kim musste lächeln, nahm sich ihren Mantel von der Garderobe und besah sich ein letzes Mal ebenfalls im Spiegel. Sie trug ein elegantes schwarzes Kleid, dass über ihren Knien endete und mit schwarz-glänzenden Rosen gemustert war. Der schwarze Mantel hatte die perfekte Länge dazu und der leichte Absatz ließ ihre Beine nicht übermäßig lang erscheinen. Die in einem langen, welligen Pferdeschwanz herunter hängenden Haare federten beim Gehen, als sie Kai zum Auto folgte. "Kristin? Bist du bald mal fertig? Es wird langsam wirklich allerhöchste Zeit, dass wir los...", Ray stockte als sich die Badtür nach, wie es ihm schien, endlosen Stunden wieder öffnete und Kristin auf den Gang trat. Hinter ihr folgte Rachel, die mit einem zufriedenen Grinsen ihr Werk begutachtete. "Ja, so kann ich dich los lassen", scherzte sie und gab ihrer Schwester einen Knuff, die steif mitten im Gang stand. Unsicher lächelte sie ihrem Partner entgegen und kam langsam auf ihn zu. Sie trug ein an ihren Körper angepasstes weinrotes, schimmerndes Seidenkleid, dessen Saum hinten ein Stückchen über den Boden schleifte. Unter dem Saum lugten beim jedem Schritt die feinen schwarzen Stilettos hervor und ihr Fußkettchen klimperte leise im Takt. Über ihre freien Schultern hing eine rote, leicht durchsichtige Stola. Zusammen mit dem kleinen rotfarbenen Ledertäschchen an ihrem Handgelenk und der Kette um Handgelenk und Hals, gab es ein abgerundetes Bild ab. Die hochgesteckte Frisur, aus der einige gelockte Strähnen fielen, passten hervorragend zum Outfit und hoben ihr zart geschminktes Gesicht noch mehr hervor. "Und, was sagst du?", fragte sie schüchtern. Anscheinend vertraute sie dem Urteil ihrer Schwester erst, wenn auch ein anderer ihrer Meinung war. Ray war sprachlos. Er reckte einen Daumen in die Höhe und sah sie weiterhin nur an. "Guck nicht so", empörte sich schließlich Kristin, der es unangenehm war, dass der Chinese sie so ansah. Sie hatte sich zwar schön öfter fein machen müssen für irgendwelche Bankette oder Feiern ihrer Eltern oder im Hotel, und war auch dort mit ihrer Schwester unter den Gästen aufgefallen, doch die Leute hatte sie ja nur kaum oder flüchtig gekannt. Bei Ray war es ihr irgendwie etwas peinlich. "Gehen wir lieber, ich will nicht zu spät kommen." Ray grinste und machte eine Verbeugung vor ihr. "Mit Vergnügen." Er bot ihr seinen Arm. Kristin wurde rot. "Das kommt erst später", aber sie hakte sich trotzdem bei ihm ein und schritt los. "Viel Spaß ihr beiden...amüsiert euch gut. Es ist schließlich euer vorletzter gemeinsamer Abend", zwinkerte sie ihnen noch zu bevor sie wieder im Bad verschwand, um die Kosmetika wieder wegzuräumen. "Du siehst auch nicht schlecht aus", flüsterte ihm Kristin im Wagen zu. Sie saßen auf der Rückbank, während Desmond sich angeboten hatte sie heute zu fahren, da ihre Eltern wieder einmal beschäftigt waren. Ray trug einen modernen Anzug aus der Sammlung des Hotels. Die Haare hatte er zwar wieder zum Zopf gebunden, allerdings hatte er das weiße Band weggelassen, sodass sie nun locker über seinem Rücken hingen. Er sah wirklich sehr elegant aus. Es stand ihm wirklich gut. "Danke", flüsterte Ray zurück. "Zum Anbeißen?" "Wenn du unbedingt willst. Dann siehst du eben zum Anbeißen aus. Ich beiß trotzdem nicht an", sie streckte ihm die Zunge heraus. "Mir reicht es auch schon, mit einer solchen Schönheit zu tanzen." Rays Charme war wie immer unübertrefflich. Kristin musste wieder an den bevorstehenden Auftritt denken. Das flaue Gefühl im Magen machte sich wieder breit. Ray drückte ihre Hand, und Kristin war froh ihn diesen Abend an seiner Seite zu haben. Er war ein wirklich lieber Kerl. Endlich fuhren sie vor dem Hotel vor, in dessen Saal der Abschlussball stattfinden sollte. Desmond half Kristin aus dem Wagen auf die Beine und übergab sie dann Rays Führung. "Hey, wartet noch einen Moment", hielt der Angestellte und Freund die beiden noch einmal zurück. "Ich hab deinen Eltern versprochen ein Foto von euch beiden Hübschen zu machen, bevor ich euch loslasse. Wir müssen euch doch später irgendwie identifizieren können", lachte er herzhaft. Ray und Kristin lächelten für die Kamera und sahen dem Wagen noch kurz hinterher, bevor sie durch die Eingangstüren schritten, wo schon freundliche Hotelboys darauf warteten, ihnen die Mäntel abzunehmen. "Na dann, da wären wir", grinste Ray seine Begleitung an. "Stürzen wir uns ins Getümmel." Er bot dem Mädchen seinen Arm an und geleitete sie in die schon gekommenen Menschenmassen. Nachdem Kristin endlich jeden ihrer Freunde aus dem Kurs begrüßt und ihnen ihre charmante Begleitung Ray vorgestellt hatte, hatte sie auch endlich Kim gefunden und zog nun eher Ray hinter sich her, geradewegs auf die zwei leeren Stühle zu, die Kim und Kai ihnen freigehalten hatten. "Da seid ihr ja endlich. Wo wart ihr denn so lange? Wir sind schon seit einer Ewigkeit hier...kamen unter den ersten Gästen hier an. Es ist doch herrlich endlich mal selber diejenigen zu sein, die an diesem Abend die wichtigsten sind, oder? Endlich sind wir mal im Rampenlicht!", freute sich Kim. Ihre Freundin lächelte ihr nur gezwungen zu. Sie hatte nie etwas dagegen im Rampenlicht zu stehen, doch wenn sie dabei auch noch etwas tun musste, wobei ihr alle auf die Füße gucken würden, war ihr das nicht so angenehm. Aber wahrscheinlich lag das nur an der Aufregung und würde sich später von ganz alleine legen, sagte sie sich innerlich, während sie zusammen mit den anderen die anderen Jungs und Mädchen betrachteten. Die Zeit verging wie im Flug und schon hatte ihr Tanzlehrer den gekommenen Eltern und Verwandten angekündigt, dass ihre Sprösslinge in wenigen Minuten auf die Tanzfläche kommen würden. "Wir verschwinden noch einmal kurz", sagte Kim und griff sich Kristin und ließ die Jungs sich selbst überlassen sitzen. Auf den überfüllten Toiletten angekommen, fingen die beiden sofort über ihre Begleitungen zu reden an. "Hast du Ray gesehen? Wow, als ich ihn das erste Mal darin gesehen hab, wär ich fast in Ohnmacht gefallen. Der Anzug steht ihm total. Sowas sollte er ruhig öfter mal tragen", lachte Kristin, während sie im Spiegle ihr Make-up und den Sitz ihrer Frisur überprüfte. "Ich hätte Kai fast nicht mehr wiedererkannt, als er im Anzug zu mir kam, um mir zu helfen." Sie strich sich über die Haare. "Das Ray einen Anzug tragen würde, hätte ich nie gedacht. Das passt irgendwie nicht so ganz. Ray ist so ein lockerer und lustiger Typ und ein Anzug ist irgendwie so...ernst. Und Kai und Anzug...das passt sowieso irgendwie nicht." Beide lachten los. "Ach, also ich finde es steht ihnen", meinte Kristin die beiden von weitem professionell betrachtend, nachdem sie von den Toiletten wiederkamen. "Zwei richtige Gentlemen." "Bei Kai sieht es aber eher nach Türsteher aus, mit seinen verschränkten Armen", lachte Kim. "Find ich nett, dass sie mit uns zum Abschlussball gekommen sind." Beide sahen stolz zu ihren Begleitern. "Wenn das mit dem Tanzen dann auch so perfekt klappen würde..." Das Lachen beider ging in der allgemeinen Aufregung ihrer anderen Freunde und der Gäste unter und das flaue Gefühl in ihren Mägen hatten wohl nicht nur sie, als sie sich mit ihren Partner aufstellen mussten. hyvästi KaiLoverinKokoroKisu ^__^ Kapitel 37: K 1: Verlieben,... - Liebe braucht keine Worte ---------------------------------------------------------- Endlich..man kann's auch wirklich hinauszögern *g* Aber nun ham sie's geschafft...aber ob das auch heißt, dass damit alles in Ordnung ist? Wer weiß... Viel Spaß hierbei! Liebe braucht keine Worte "Könnten wir vielleicht mal eine Pause machen", flehte Ray Kristin leise nach vielen Stunden des Tanzens an. Kristin, die sich warmgetanzt hatte und die nun auch die vielen Leute um sie herum nicht mehr störten, sah ihren Partner an. "Och, das macht doch grad so einen Spaß", meinte sie schmollend. "Nur noch einen Tanz, ja?" Seufzend stimmte ihr der Chinese zu, aber danach würden sie auch sofort Pause machen! Die letzten Töne des Liedes verklangen und Ray zog das Mädchen schleunigst von der Tanzfläche. Sonst würden sie womöglich noch morgen hier stehen und tanzen. Er hatte sein Können schon genug auf die Waage gelegt. Er musste selber zugeben, dass er nicht mal so schlecht gewesen war. Aber mit Sicherheit würde er sein Glück nur aufs Spiel setzen, wenn er jetzt noch weiter tanzte. Alles konnte er dann sicher auch nicht. Schwitzend und leicht außer Atem vom schnellen Chachacha ließ er sich auf seinen Stuhl plumpsen. Als Kristin saß merkte sie, dass eine Pause vielleicht gar nicht so schlecht war. Nun, da sie sich nicht mehr im Rhythmus bewegte, spürte sie erst wie erhitzt auch sie war und wie erschöpft ihre Füße von dem stundenlangen Tanzen in den Stilettos schmerzten. "Ich hol uns was zu trinken, ok?" Ray stand auf und Kristin nickte ihm nur dankend zu. *Wo sind denn die anderen beiden? Ich hab sie auf der großen Tanzfläche fast überhaupt nicht mehr gesehen. Ob sie schon früher gegangen waren? Aber dann müssten sie doch hier sitzen? Was sie wohl gerade machen?* Unauffällig schielte sie immer wieder zu den tanzenden Jungen und Mädchen und versuchte die beiden ausfindig zu machen. Da kam Ray auch schon mit den kühlenden Erfrischungen wieder. "Du warst richtig gut", fing Kristin an, nachdem sie sich eine Weile ausgeruht hatten. "Danke!" Beide wussten nicht viel zu sagen und schauten einfach dem Treiben um sich herum zu. Auch Ray schien sich zu fragen, wo die anderen beiden so lange steckten. Plötzlich sah Kristin wie sich Rays Miene aufhellte und sie blickte in die selbe Richtung. Mit gerötetem Gesicht kam Kim auf sie zu. "Na ihr beiden", begrüßte sie sie und setzte sich dazu. "Na du eine", grinste ihr Kristin zurück. "Wo bleibt denn Kai? Wir haben euch schon vermisst. Mussten leider früher schon Pause machen." "Der holt uns grad was zu trinken. Wir waren außerdem schon viel früher hier. Haben gleich nach den ersten drei Tänzen erstmal ne Auszeit genommen. Obwohl Kai ein fantastischer Tänzer ist", schwärmte Kim und verdrehte die Augen genüsslich zur Decke. "Da kommt man ganz schön in Fahrt sag ich euch." "Aha", meinten Kristin und Ray nur und sahen sie ungläubig an. Sollten sie das nun wirklich ernst nehmen? Als Kai mit den beiden Gläsern in der Hand zurückkam, sah er kühl wie immer aus. Und er sollte gut tanzen? War also wohl doch eher ironisch gemeint. Zusammen saßen sie nun um den Tisch und beobachteten die anderen beim Tanzen. "Kommt ihr?", wandte sich Kim freudig an die anderen. "Das Lied ist fast zu Ende, dann können wir wieder mit einsteigen." Erwartungsvoll stand sie vor ihnen. "Was ist? Nun macht schon, das Lied fängt schon an." Plötzlich wurde die Musik langsamer und die Paare kamen dichter aufeinander zu. "Ach lass mal. Das ist nicht so mein Ding, ich warte lieber noch ein Lied ab", entschuldigte sich Kristin und winkte ab. "Aber du tanzt doch noch, oder Kai?" Er zuckte die Achseln und Kim wertete dies als ein ja. Damit verließen sie den Tisch und mischten sich unter die anderen. Kristin blickte verträumt auf die Tanzfläche und beobachtete die eng umschlungenen Pärchen. Dann blieb ihr Blick an Kai und Kim hängen. Sie sahen richtig gut zusammen aus und schienen beide auch sehr glücklich zu sein, wie sie sich auf der Tanzfläche ebenfalls Arm in Arm bewegten. Sie musste seufzen und merkte wie ihre Augen kaum merklich feuchter wurden. "Du Ray, ich muss mal kurz raus...bisschen frische Luft schnappen. Du weißt schon", sagte Kristin und stand auf. "Warte, ich komm mit." "Ach nein, lass nur. Ich würd lieber allein gehen. Such dir lieber noch wen, der mit dir zu dieser Musik tanzt", zwinkerte sie ihm lieb lächelnd zu und griff sich ihr Täschchen. Sie musste einfach raus hier. Irgendwo hinter dem Hotel gab es doch eine große Parkanlage... Hier draußen war es viel ruhiger als drinnen und die kühle Luft erfrischte ungemein. Das Klacken ihrer Schuhe auf den Treppenstufen zum Park hallte durch die Anlage. Sie ging weiter, vorbei an einigen Paaren, die sich ebenfalls schon abgesetzt hatten, und erreichte bald einen leise vor sich hinrauschenden Fluss. Die Stola fester um sich wickelnd schritt sie am Ufer entlang und genoss die Stille. Nur noch leise ertönte die Melodie des nächsten Liedes aus dem Saal zu ihr herüber. Sie hatte sich auf dem Geländer abgestützt und sah dem plätschernden Wasser zu. Plötzlich merkte sie, wie sich eine Zeile des Liedes immer wieder in ihrem Kopf wiederholte. Als sie aufhorchte, war das Lied allerdings schon längst verklungen und ein neuer flotter Discofox lockte die Tänzer auf die Bühne. In ihren Ohren erklang noch immer das Lied von eben und immer und immer wieder ertönte diese eine Zeile, diese eine Zeile, die sie als die für sie wichtigste empfand. Sie sah runter und erblickte den kleinen Strom, der über ein steiniges Flussbett zu dem größeren Fluss waagerecht vor ihr dazustieß. It's the way you love me... Sie hatte es einfach nicht mehr ausgehalten Kim und Kai beim Tanzen so eng umschlungen zuzusehen. Seine verborgene Leidenschaft war also Tanzen. Kim hatte nicht gelogen. Er war der beste Tänzer. Nie hatte sie so jemanden mit solch einem Ausdruck beim Tanzen gesehen. Selbst die guten Tänzer in ihrem Kurs hatten nie diese Ausstrahlung verbreitet. Kristin hatte sich vom Geländer abgestoßen und ging nun langsam um die Brücke herum und am kurzen Ufer entlang zum größeren Fluss. Seufzend setzte sie sich auf einen umgefallenen Baumstamm, der den kleinen Strom zur einen Seite abgrenzte. Es war wirklich schon spät geworden, wie sie mit einem Blick auf die Uhr feststellte. Es war schon fortgeschrittenen Nacht. Schweigend saß sie da und sah dem plätschernden Strom zu. Irgendwann stand der runde Mond über den Bäumen und ließ das Wasser des Flusses immer mehr glitzern. Gedankenverloren starrte sie aufs Wasser [sie hat sich jetzt dem Fluss zugewandt]. Viele kleine glitzernden Wellen tanzten auf dem Fluss. Unwillkürlich erschien das Bild Kais vor ihren Augen, wie er sich mit geschlossenen Augen mit Kim in seinen Armen den Melodien des Liedes hingegeben hatte. Mit welcher Leidenschaft er mit ihr getanzt hatte. Das Bild verschwamm als sich Tränen in ihren Augen sammelten. Etwas weißes schwamm nun auf der Oberfläche und sah wie eine große, nein wie eine riesige Schneeflocke aus. Moment mal: eine riesige Schneeflocke?! Es war zwar Herbst aber Schnee...und dann so groß?! Sie richtete ihren Blick darauf und blinzelte einmal, sodass die Tränen etwas aus ihren Augen wichen, und die 'Schneeflocke' wurde schärfer und nahm Form an. Es war keine Schneeflocke, wie sie feststellte. "Ein Boot?" Dies war mehr eine Frage als eine Feststellung. Wo kam das denn her? Wie lange oder wie weit es wohl schon geschwommen war? Bevor es vollständig an ihr vorbeigeschwommen war, hob sie schnell ihr Kleid an, beugte sich runter und fischte es aus dem Wasser. Sie setzte sich zurück auf den Stamm und besah sich das Schiffchen. Es war noch nicht ganz so nass, das bedeutete also auch, dass es noch nicht allzu lange im Wasser geschwommen war. *Wieso hab ich das überhaupt gemacht? Wer weiß, wer das ins Wasser gesetzt hat. Vielleicht sollte ich es wieder ins Wasser setzen und weiterschwimmen lassen?* Wieder in Gedanken versunken, drehte sie das Schiffchen langsam in ihren Händen. Es war komplett weiß, doch dann wurde sie wieder aus ihren Gedanken gerissen. Eine bunte Stelle war auf dem Boot erschienen. Sie hielt das Schiffchen mittlerweile wieder aufrecht in ihren Händen. Aber was war das? Auf der Innenseite, unter einer umgeklappten Schicht des Papiers leuchtete es...orange. Erst hielt Kristin es einfach für eine Lichtspiegelung der Sonne auf dem nassen Papier, doch auch im Schatten war eine unverkennbare orange Stelle auf dem Boot. Verwundert und neugierig zugleich entfaltete sie das Schiffchen. In der Hand hielt sie nun ein merkwürdiges Stückchen Papier. Es sah aus wie ein Kreis, der auf einer Seite gerade abgeschnitten worden war. Diese gerade Seite zog sich noch ein wenig länger nach unten und endete dort mit dem ebenfalls verlängerten Teil der runden Seite des Kreises in einer Spitze. *Komisch. Was soll das darstellen? Irgendwie wie...* Kristin besah sich das Papier noch genauer. Oben in den merkwürdigen Kreis hinein war etwas gemalt worden. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein grob gemalter Punkt. Sie musste genauer hinsehen, um zu erkennen was es war. Bald hatte sie es erkannt. Ein oranges Beyblade...ihr Beyblade. Ihr Blade? Wie...? Ja, sie konnte es kaum glauben. Es war wirklich ihr Blade, zwar nicht gerade sauber gezeichnet, dafür aber enthielt diese Zeichnung jedes einzelne Detail. Das konnte kein Zufall mehr sein. Bevor sie aus dem Staunen herauskam und sich fragen konnte, wer diese Zeichnung angefertigt hatte und wer ihr Blade so genau kannte, kam auch schon ein weiteres Schiffchen den Fluss entlang geglitten. Kristin glättete das Stück Papier in ihren Händen, legte es neben sich auf den Stamm und stand erneut auf, um sofort auch das andere Schiffchen aus dem Wasser zu fischen. Sie war sich sicher, dass auch hier etwas draufstehen bzw. gezeichnet sein würde. Hastig entfaltete sie das Papierboot und besah sich das Papier. Es hatte dieselbe Form, nur dass sich diesmal die gerade Seite auf der anderen Seite der Zeichnung befand. Auch hier war ein Blade abgebildet, ein blaues um genau zu sein. Bis sie es identifiziert hatte, dauerte es etwas länger als beim vorherigen Mal, was aber daran lag, dass sie ihren Blade besser kannte als andere und ihn somit auch schneller wiedererkannte. Doch schließlich war jeder Zweifel ausgeschlossen! Es war... ...ein wunderschöner Phönix, der im Blade saß. Was sollte das? Verwirrt blickte sie auf den zweiten Zettel. Dann blickte sie von ihm auf und sah sofort gespannt auf den Fluss. Sie war sich sicher, dass da noch etwas kommen würde...kommen musste. Da! Da schwamm etwas. Doch es war kein weiteres Schiffchen, sondern...eine Plastiktüte? Kristin bekam diese gerade so zu fassen ohne ins Wasser zu fallen. In der Tüte befand sich etwas. Sie trocknete ihre Hände und öffnete die Tüte. Was sie herausnahm, brachte sie zum Stutzen. Es war...eine Rolle Tesafilm. Was sollte sie mit Tesafilm? Hoffnungsvoll sah sie erneut aufs Wasser. Vielleicht kam ja noch etwas. Wahrscheinlich war die Tüte nur ein Versehen gewesen... Doch nichts weiter kam. Schließlich sah sie wieder auf die Sachen in ihrem Schoß. Wer war dieser Jemand, der ihr (an jemand anderen konnten diese Sachen schließlich nicht gemeint sein, da es ja ihr Blade war) die Dinge übers Wasser geschickt hatte? Verzweifelt und verwirrt suchte sie mit ihren Augen ihre Umgebung ab. "Suchst du mich?" Ihr Herz blieb fast stehen, als sie eine Stimme hinter sich vernahm und kurz darauf zwei Arme, die sich vorsichtig um ihre Taille schlangen. Es versetzte ihr einen Stich in den Magen. Sofort drehte sie ihren Kopf und blickte in die schönsten rehbraunen Augen, die sie je gesehen hatte. "K-Kai...was?" Doch weiter kam sie nicht. Kai spähte über ihre Schulter und nahm grinsend ihre beide Hände, in denen sie wieder die beide Zettel gehalten hatte, in die seinen und führte sie langsam zusammen. Kristin sah wieder runter und folgte seinen Bewegungen gebannt mit den Augen. Schließlich ließ er ihre Hände los. Die beiden Zettel berührten sich an der geraden langen Seite und bildeten... ...ein Herz! Deshalb war ihr die Form der Zettel so bekannt vorgekommen. Sie lächelte als sie endlich die Botschaft verstand. Ihr Herz pochte wie verrückt, als Kristin Kais Körper in ihrem Rücken spürte, als er sich vorbeugte und wie zur Untermalung dessen nun das Tesafilm in die Hände nahm, etwas abzog und mit den Zähnen abriss, da er nichts anderes besaß. Nun klebte er dieses perfekt abgepasste Stückchen Tesa auf die beiden Papierhälften. Kristin konnte nichts sagen. Unverwandt starrte sie auf das Papierherz in ihren Händen. Sie konnte es immer noch nicht glauben. War das ein Traum? War es ein Scherz? Es war unmöglich! Aber Kai hockte immer noch hinter ihr. "Ich liebe dich!", flüsternd kamen diese Worte über seine Lippen. Sein Kopf war neben ihrem erschienen und wie ein sanfter Lufthauch drang der unverkennbare Beweis in ihr Ohr. "Aber... Kim... vorhin...?" Da hatte er doch noch mit ihr so eng getanzt. Voller Hingabe. Kristin glaubte es nicht. Sie würde nicht auf etwas reinfallen, was schon förmlich nach Verarschung schrie. "Du meinst der Tanz? Wie soll ich das sagen... Ich bin nun mal ein leidenschaftlicher Tänzer", grinste er verlegen und sein Gesicht rötete sich leicht. Es war ihm in der Tat etwas peinlich das zuzugeben, wo es doch anscheinend so gar nicht zu ihm passte. "Es hätte auch jede andere sein können. Ich hätte mit jeder so getanzt, egal ob es nun sie war oder jemand, den ich nicht einmal kannte. Ich habe gelernt, nicht auf das Mädchen zu achten mit dem ich tanze. Ich gehe auf es ein. Ich kann so mit jedem Mädchen tanzen, als wären wir uns schon ewig bekannt, selbst wenn ich es noch nicht einmal leiden könnte...", sagte er verteidigend, da Kristin immer noch misstrauisch zu ihm aufsah. "Natürlich hätte es mir noch mehr Spaß gemacht, wenn du es gewesen wärst, aber..." "Kai...", unterbrach ihn das Mädchen vor ihm und lächelte ihm entgegen. "Ich...ich liebe dich auch..." Sie war überrascht über sich selbst und über die plötzliche Redegewandtheit Kais. "Und das mit dem Tanzen können wir auch noch nachholen. Die Nacht ist lang. Naja, vielleicht auch der Morgen. Da hinten kommen ja schon die ersten zarten Sonnenstrahlen hervor", sagte sie und zog Kais Hand auf ihren Schoß und griff in seine Finger. Glücklich lehnte sie sich zurück gegen den starken Körper Kais, der nun aufgestanden war und hinter ihr stand, und gemeinsam sahen sie eine Weile ohne ein Wort zu sagen der aufgehenden Sonne zu. Gerade als Kristin ihre Augen genüsslich geschlossen hatte, bemerkte sie, dass Kai sich angespannt hatte, so als ob er etwas sagen wollte. Sie öffnete ihre Augen und legte ihren Kopf in den Nacken, um in sein Gesicht über ihr zu sehen. "Was ist? Na los, seiner...Freundin sagt man doch schließlich alles!", forderte sie ihn grinsend zum Sprechen. Bei dem Wort 'Freundin' war ein mulmiges Gefühl durch ihren Körper geschossen. Hätte sie es besser nicht sagen sollen? Kai hatte ja nicht gesagt, dass sie seine Freundin sein sollte. Doch offenbar war es nicht falsch gewesen, denn bei dem Wort entspannte sich Kais angespannte Miene und es schien als wäre er sichtlich erleichtert. Für ihn war dies alles noch völlig neu und er war verunsichert gewesen, was er nun tun sollte. Er wusste nicht, ob sie durch die drei Worte vorher schon zusammen waren oder ob er dies erst sein Mädchen fragen musste. Das hatte sich ja nun erübrigt. Jedoch schien er noch nicht alles los zu sein. "Dann macht es dir sicher nichts aus, wenn ich jetzt meine...Freundin küsse, oder?", fragte er und wurde dabei aber doch verlegen und rot, schaute ihr aber trotzdem tapfer weiter in die Augen. "Nein... ganz im Gegenteil." Es war nur noch ein Flüstern, dass ihren Lippen entkam. Das war ja wirklich nicht schwer gewesen bisher. Die anderen hatten Recht gehabt und ihre Angst vor diesem Moment war völlig unbegründet gewesen. Aber auch für sie war das noch alles andere als Gewohnheit. Sie merkte wie Kai ihre andere Hand nahm. Vorsichtig stand Kristin auf und langsam zog der Russe sie näher. Jegliche Last, einfach alles schien nun von ihm abgefallen zu sein, denn er war nicht allein. Er musste nicht mehr alles perfekt machen. Er schloss die Augen und berührte sanft die Lippen seiner...Freundin. It's the way you love me It's a feeling like this It's centrifugal motion It's pertpetual bliss. It's that pivotal moment It's... It's the way you love me...that make me feel love for you... *drop* Nun sind sie zammen...meine lieben Kleinen...haben ja auch lang genug gebraucht, um soweit zu kommen...*kipp*...real geht des ja schon imma schneller -.- cu I hope KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 38: K 1: Verlieben,... - Bei dir... ------------------------------------------- Tja, mir fällt grad nex wirklich ein..wünsch ich euch eben einfach viel Spaß beim Lesen... "..." - reden *...* - denken [...] - ich ^^ kommt aber glaub ich ned wirklich vor... Bei dir... Kais Finger berührten vorsichtig die Kristins als sie sich auf den Rückweg gemacht hatten. Sie erwiderte seine Berührungen und griff in seine Hand. Kai drückte ihre Finger und zog sie näher zu sich heran. Mit einer Hand hielt sie ihre Stola fest, um sie vor dem aufgekommenen frischen Morgenwind zu bewahren. Beide sagten kein Wort, doch die Wärme die von ihren Händen auf den anderen überging, spürten beide. Sie brauchten keine weiteren Worte, um diese Wärme zu deuten, die von ihren Körpern Besitz ergriff. Endlich standen sie am Ende der Treppe, die zu dem hell erleuchteten Saal vor ihnen führte. Mit einem mulmigen Gefühl stiegen sie sie langsam empor und blieben vor der doppelflügigen Tür stehen. Kristin drückte Kais Hand fester und er erwiderte ihren Druck. Sie standen nicht allein vor dieser Sache. Kristin sah Kai von der Seite an; dieser sah mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck zu den Leuten und anschließend zu ihr. Er lächelte leicht. "Wie wär's mit einem Tanz?", fragte er mit einem süffisanten Grinsen. Kristin horchte auf. Gerade fingen die energischen Schläge des nächsten Songs an [>Jari Sillanpää - Takes 2 To Tango<]. "A-aber, ich hab doch gesagt..." "...das ist nicht so dein Ding", lächelte Kai ihr entgegen. "Ich weiß. Aber du hast doch gesagt, das mit dem Tanzen können wir jetzt gleich nachholen. Also, warum nicht hierbei? Willst du es nicht einmal versuchen...mit mir? Es wird dir gefallen...ich versprech's dir." Ermutigend blickte er in ihre Augen. Kristin wurde rot und sah verlegen zu Boden. Wie sollte sie da noch 'nein' sagen? Schon war Kai losgegangen, blieb nach wenigen Schritten stehen und hielt ihr lächelnd den Arm hin. Zögernd hakte sie sich bei ihm ein und folgte ihm auf die Tanzfläche. Es waren nicht mehr ganz so viele hier, anscheinend war es wirklich schon spät geworden. Doch das half ihr auch nicht viel. Jetzt fühlte sie sich erst recht von allen beobachtet. Verlegen und schüchtern sah sie zaghaft auf, als Kai, sie mit ausgestrecktem Arm festhaltend, mit Schwung in seinen Arm eindrehte und an sich presste. Hier fühlte er sich wieder sicherer. Ob Freundin oder nicht, hier konnte er sich wie immer verhalten. Hier war er sich sicher was er tat und dass er auch das Richtige tat. Elegant umfasste er ihre Taille und streckte den anderen Arm aus. Ihren Wangen berührten sich als sie die ersten Schritte zur Musik taten. Anfangs noch etwas hilflos folgte Kristin seinen Schritten. Aber er hatte recht gehabt, er war ein fantastischer Tänzer und führte sie mühelos. Bald hatte sie den Tango drauf und Kai wurde immer ausgefallener. In einer Tour wurde sie nun gedreht, schwebte mit ihm über die Tanzfläche. Ihr blieb nicht einmal Zeit die Umstehenden zu betrachten, sosehr musste sie sich auf den Tanz konzentrieren. Wieder fand sie sich an den Körper des Russen gepresst und konnte für einen Moment das Feuer in seinen Augen lodern sehen. Es war doch ein ganz anderes Gefühl mit ihm zu tanzen, als mit den anderen. Lag das nun daran, dass sie seit einigen Minuten zusammen waren oder daran, dass er so herausragend tanzte? Wohl beides. Kristin musste lächeln, Kai war wirklich etwas Besonderes. Der letzte Schlag hämmerte durch den Saal und Kai hielt Kristin im Rücken vor sich weit zurückgebeugt. Normalerweise gefiel dem Mädchen diese Figur gar nicht, seit sie beim ersten Mal von ihrem Tanzpartner dabei fallen gelassen worden war, aber Kai konnte sie voll und ganz vertrauen. Sie spürte seine starken Arme und seine haltende Hand in ihrem Rücken. Als sie ihre Augen wieder öffnete und sich wieder aufrichten wollte, sah sie Kais Gesicht vor sich. Mit einem sonderbaren Blick sah er sie an und beugte sich noch weiter zu ihr runter. Seine Hand hob die zurückweichende Kristin höher und schon landete ein sinnlicher Kuss auf den Lippen des erschrockenen Mädchens. "K-Kai...du... Gehört das etwa auch zu deinem Tanzprogramm?" Er nickte sie mit einem fiesen Grinsen an. Endlich erlaubte er es ihr sich aufzurichten. Kristin sah empört zu Boden und sagte gezwungen: "Von nun an nicht mehr, hast du mich verstanden! Ich will nicht, dass du jede andere küsst." "Bist du eifersüchtig?", überlegen grinste er sie immer noch an. Da war es wieder, sein altes Ego. Kristin funkelte ihn an, musste jedoch schnell wegsehen. Diesen rehbraunen Augen konnte sie nicht lange widerstehen. Doch bevor sie gehen konnte, packte Kai sie am Arm und zog sie wieder zu sich. "Geh nicht", flüsterte er plötzlich schüchtern. "Wenn ich etwas falsch gemacht habe, musst du mir das sagen. Ich hab keine...ähm...sanften oder romantischen Erfahrungen in der Liebe gemacht. Ich weiß nicht, was..." "Schhhhh..." Kristin suchte seinen Blick. "Ist schon gut. Du hast nichts falsch gemacht. Ehrlich." Sie sah ihm tief in die Augen. Dann lächelte sie. "Für einen, der keine solchen Erfahrungen gemacht hat, machst du das aber sehr gut. Lass uns diese Erfahrungen gemeinsam erleben, ja?" Sie schloss seine Arme um ihn und vergaß für einen Augenblick wo sie waren. "Ich liebe dich, Kai...", flüsterte sie unmerklich, doch Kai nickte mit dem Kopf. Er zog sie an sich und legte seine Arme um ihre Taille. So you hold out your hands and catch her best you can. And in givin' love you feel a better man. Mittlerweile rieselte die ruhige Melodie von >The Gift< durch die Luft und versetzte alle in eine himmlische Atmosphäre. Immer mehr Tanzpaare füllten die Fläche. Kristin drückte sich an Kai. Das Gefühl, von allen beobachtet zu werden, war wieder aufgekommen. Doch Kai, der die Unsicherheit seiner Freundin spürte, legte eine Hand in ihren Nacken und hielt sie fester im Arm. Um sich nicht mehr auf die anderen zu konzentrieren, legte Kristin ihren Kopf gegen Kais Schulter und schloss die Augen. Sie wollte nur noch mit ihm allein sein. Ihn fühlen. Ihn inhalieren. And the gift is what you get by givin' more than you receive. And you're learnin' fast that maybe this is how you'll be happy. 'Cause in takin' everything you lost, the air you need to breath. But in givin' it away, you found the precious thing you seek. Es war wirklich Zeit geworden. Kims Eltern hatten sie auf dem Handy angerufen und gesagt, dass sie nun kommen würden, um sie abzuholen. So hatte auch Kristin Desmond angerufen und ihn auf den Weg geschickt. Beide Autos fuhren vor dem Hotel vor und Desmond hielt Ray und Kristin einladend die Tür auf. Kim ging zu Kristin, um sich zu verabschieden. "War ja eine sehr ereignisreiche Nacht", zwinkerte sie ihr zu. Kristin grinste verlegen. "Und bei dir? Ich hoffe du bist nicht sauer, dass ich dir Kai für den Rest der Nacht entführt habe." "Ach was. Geht schon klar. War ganz schön mit Ray. Obwohl, er ist zwar richtig süß, aber tanzen ist nicht seine größte Stärke." "Du bist nur viel zu verwöhnt von Kai! Tja, dann müssen wir wohl los. Man sieht sich." Kristin wandte sich um und folgte Ray, der sich schon verabschiedet hatte. "Kristin!" Kai hielt sie am Arm zurück. "Wir sehen uns heute Nachmittag, ok?" Mit einem flüchtigen Kuss verabschiedete er sich von ihr und ging rasch zu Kim. "Bis heute Nachmittag dann", lächelte Kristin glücklich. Sie hatte schon gedacht, er wäre lieber für sich allein oder wollte an diesem letzten Tag etwas mit Kim unternehmen. *Bis heute Nachmittag dann...* "Ray, was machen wir heute noch?", fragte seine Partnerin ihn, nachdem sie zur Mittagszeit wieder aufgestanden waren und sich gerade im Speisesaal stärkten. "Weiß nicht. Ich muss auf jeden Fall nochmal die Gelegenheit nutzen und bei euch hinter dem Hotel die Beystadien nutzen." "Ähm...ich kann nicht mit...", doch Ray meinte rasch: "Schon gut. Ich werde Tyson fragen. Vielleicht kommt Leon ja mit, er wollte ja eh noch ein paar Moves von mir lernen. Und Tyson wird ein bisschen Übung nicht schaden. Bevor es das große Erwachen zurück in Amerika gibt. ^^" Kristin war ihm dankbar. Sie hatte sich wirklich auch in ihm getäuscht gehabt. Um drei verabschiedete sich dann Kristin von Ray und Tyson, der schon zusammen mit Leon gekommen war, und machte sich auf den Weg zum Strand. Der Strand lag noch verlassen da, nur in der Nähe des Hotels tobten ein paar Kinder im Sand. Ihnen zuguckend ging die Braunhaarige an ihnen vorbei und wanderte den Strand entlang, bis sie völlig allein am schäumenden Ufer stand. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah über die einsame Strandpromenade, die sich vor ihr erstreckte. Als sie sich gesetzt hatte, spürte sie wie jemand hinter ihr den Strand entlangging. Hastig drehte sie sich um und erkannte schon von Weitem den Blauhaarigen, seinen weißen Schal hinter sich herwehend. Freudig stand sie wieder auf und erwartete ihn, die Hände hinter dem Rücken streckend. "Hey", begrüßte sie ihn schüchtern. "Hey", kam es zurück. Etwas verlegen standen beide nun da und wussten nicht was sie sagen oder tun sollten. Es war irgendwie etwas komisch, so am hellichten Tag. Gestern Abend war es doch eine ganz andere Atmosphäre gewesen. Kristin knetete ihre Finger immer noch hinter ihrem Rücken. Kais sah mit in die Hose gesteckten Händen aufs Meer und anschließend den Strand entlang. "Tja. Da wären wir dann." "Ja, da wären wir dann", Kristin sah auf den Boden. "Ähm...wollen wir uns vielleicht setzen?" "Ja, setzen wir uns doch." Kristin wartete bis sich Kai setzte, doch dieser sah sie erwartungsvoll an. Unsicher lächelte das Mädchen und ließ sich anschließend auf den Sand nieder. *Gott, das ist irgendwie ja total peinlich. Wieso fällt mir bloß nichts ein?* Auf ihren Knien sitzend sah sich vorsichtig zu Kai, der nun etwas weiter neben ihr saß und die Arme über seine aufgestellten Beine gelegt hatte und mit dem Sand in seiner Hand spielte. Als er plötzlich zu ihr sah und sie sich beide direkt anschauten, wurden beide rot und guckten verlegen schnell weg. Plötzlich spürte Kristin, wie sich eine Hand über ihre neben sich aufgestützte legte. Kai räusperte sich und sah weiter einen Arm lässig über die Beine hängend auf das unruhige Wasser. Vorsichtig drehte Kristin ihre Hand und fasste in seine, wobei sie ihn heimlich von der Seite beobachtete. Als er nichts weiter machte, sah sie wieder auf den Sand. Wenn das so weiterging, würden sie noch den ganzen Nachmittag hier so sitzen und die Zeit würde ihnen davongleiten. Aber es machte Kristin nichts aus, sie war glücklich so mit Kai hier zu sitzen. In seiner Gegenwart fühlte sie sich wohl. "Wieso hast du dich gestern an Ray gekuschelt?", fragte Kai plötzlich unverwandt und biss sich gleich darauf auf die Zunge. *Mist. Wieso hab ich das bloß gesagt? Sie soll doch nicht denken, ich wäre eifersüchtig...* Da half nur eins: er musste wieder den alten Kai spielen. Mit eiskalter Miene sah er das Mädchen an. *Ohje! Was hat er denn? Wieso sieht er mich so sauer an? Ich hab doch nur...* "Naja, mir war einfach nur kalt und deshalb...", sie konnte seinem Blick nicht standhalten und wandte sich von ihm ab. Schon wollte sie ihre Hand wieder zu sich ziehen, da drückte Kai fester zu und zog ihren Arm zurück. *Ich will nicht...* Kristin versuchte sich los zu bekommen, doch gegen Kai kam sie nicht an. Plötzlich, mit unerwartet sanfter Stimme fragte Kai: "Ist dir jetzt kalt?" Er schluckte kurz und sah zu ihr, als sie sich ihm wieder zuwandte. Ihre Augen weiteten sich ein wenig und die Lichtreflexe zuckten wild umher. Schüchtern nickte sie unmerklich. "Möchtest du dich auch an mich lehnen?" Kai breite seine Beine aus und sah sie erwartungsvoll an. "Gerne", lächelte Kristin. Kais Griff lockerte sich und er ließ sie los, damit sie zu ihm kommen konnte. Sie rutschte zu ihm rüber und stützte sich ab, um sie zwischen seine Beine zu setzen. "Huch!", erschrocken verlor Kristin das Gleichgewicht, als sie auf Kais Hose abgerutscht war. Doch schon fand sie sich in Kais ausgebreiteten Armen wieder, die sie auffingen. Er umfasste ihren zierlichen Körper und zog sie wieder zu sich hoch. Das Mädchen kniete nun zwischen seinen Beinen vor ihm und sah ihn an. Kai grinste. "Kannst es wohl gar nicht abwarten. So kalt?", herausfordernd sah er sie an. "Haha. Hättest du wohl gerne", sie streckte ihm die Zunge raus. "Ja", sagte er leise und sah sie ruhig an und dieser Blick verursachte wieder dieses Kribbeln in Kristins Magen. "Damit ich dich noch mehr an mich drücken kann." "Tschuldige...", entschuldigte sich Kristin nochmal und wurde rot, als sie die sanfte Stimme Kais vernahm. Rasch befreite sie sich aus seinen Armen und drehte sich um, um sich vor ihn zu setzen. "Das kannst du aber auch so...", fügte sie noch hinzu. Langsam ließ sie sich zurückfallen und spürte schon bald die starke Brust Kais hinter sich. Er hob erneut die Arme und legte sie um das Mädchen. Genüsslich hielt Kristin seine Arme fest und schloss die Augen. "Ich finde es schön, dass du da bist." "Ich bin auch froh, dass ich dich habe." Kai drückte seine Freundin noch fester an sich und wärmte sie. Es war ein schönes Gefühl hier mit ihr zu sitzen und sie in den Armen zu halten. "Kristin?" "Hmmm?" Sie hatte ihre Augen immer noch geschlossen. "Was ist eigentlich der Unterschied zu dem mit Ray?" "Wie meinst du das?", fragte Kristin verwirrt. "Ich mein, wo du gestern bei ihm so lagst...wo ist der Unterschied zu mir? Ich mein...", er stockte. Was war der Unterschied zu ihm, als Freund? Er erwartete schon, dass Kristin ihn nun auslachen würde und sich über diese Frage lustig machen würde, aber er wollte es wissen. "Bei dir...ist es Liebe!" Kristin seufzte genießerisch und kuschelte sich noch enger an den Russen. Mit großen Augen sah Kai sie von hinten an. Er hatte alles erwartet, aber das... Er fühlte sich mit einem Mal viel wohler. Es war, als würde er erst jetzt die Liebe, die von dem Mädchen ausging, richtig wahrnehmen können. Mit einem zufriedenen Lächeln zog er seine Arme enger um seine Freundin und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. *seufz*...wieder ein Chapter weiter..aber nun könnte es evtl. etwas länger dauern bis zum nächsten... cu KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 39: K 1: Verlieben,... - Eifersucht ------------------------------------------- Tachschen, habt ja lang nex mehr von mir gehört. Hier melde ich mich aber mit einem neuen Kapi wieder zurück. (Tut mir leid, dass ihr es erst jetzt lesen könnt, aber ich hatte hier so paar internettechnische Probs. -.-) Heute geht's mal wieder um das eine altbekannte Thema...aber lest selbst... "..." - da sagt jemand was *...* - denken kann man auch [...] - und ich nerv heut auch ma ned mehr Eifersucht Ray saß schluchzend in seinem Zimmer am Boden. Er hielt sich die Hände vor's Gesicht und wollte das Weinen unterdrücken, doch es ging nicht. Leon und Tyson waren schon vor einer Weile gegangen und nachdem Ray sich den Schweiß abgeduscht hatte, hatte er sich in das Zimmer, dass er sich bald nicht mehr mit seiner Partnerin würde teilen können, begeben. Kristin war noch nicht wieder zurückgekommen und so hatte Ray die Ruhe, um den Ausblick aufs Meer und die Umgebung ein letzte Mal noch zu genießen. Tief sog er die frische kühle Luft ein, die vom Meer her zu ihm rüber wehte. Sein vom Duschen noch feuchter Körper fröstelte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ den Blick erneut über das Ufer schweifen. Gerade als er sich umdrehen und ins Zimmer wollte, erfasste sein Blick etwas. Hastig wandte er sich wieder dem Meer zu und wischte sich die durch den Wind aufbrausenden Haare aus dem Gesicht. Er schritt ans Geländer des Balkons und kniff die Augen zusammen. Am Strand saß jemand. War das Kristin? Nein, ein weißes Tuch flatterte auf und Ray erkannte seinen Freund. *Kai?* Was machte er denn da allein? War Kristin etwa schon gegangen? Gedankenverloren starrte er auf den kleinen Fleck und lehnte sich aufs Geländer. Mit einem Mal riss er die Augen auf und sah mit Entsetzen auf Kai. Dieser hatte plötzlich seine Arme angehoben und hielt etwas fest, was er näher an sich heranzog. Das war doch... Rays Katzenaugen entging nichts, auch wenn es nur klein zu erkennen war, so wusste er doch, wen er da vor sich hatte. Kai beugte seinen Kopf vor und Ray wollte gar nicht weiter zu sehen, er wusste auch so, was er dort unten 'trieb'. Der Wind wurde schneidender und Ray kniff die Augen zusammen, die merklich feuchter wurden. Er rannte ins Zimmer und schlug die Balkontür mit einem gewaltigen Knallen zu. Heftig atmend lehnte er sich mit dem Rücken an die Glastür, die Augen immer noch fest zusammen gekniffen und zu Boden gesenkt. *Was ist nur los mit mir?! Was ist das...?* Er ballte seine Hände zu Fäusten und schlug sie gegen die Tür. Sein Körper bebte und zitterte unter den folgenden Schluchzern. Ray kämpfte dagegen an, hielt die Luft an, biss sich auf die Zähne, doch nichts half. Im Gegenteil: das Schluchzen nahm immer mehr zu und wurde nur noch schlimmer. Bald schon rannen die ersten Tränen seine Wangen hinab. Seine Beine schwankten und langsam rutschte er an der Glasscheibe zu Boden. Immer wieder schüttelte es seinen Körper wie ein Anfall. Sein Gesicht war tränenüberströmt und seine Haare klebten an ihm. Er schlug seine Hände vor's Gesicht, um sein Weinen zu ersticken. Er konnte nicht mehr. All das war zuviel für ihn geworden. Während er weiter in seine Hände schluchzte, schüttelte er immer wieder den Kopf. Er drehte sich wieder zur Tür und sah durch die Gitterstäbe des Geländers aufs Meer. Den Strand konnte er vom Boden aus allerdings nicht mehr sehen. "K...Kai...!", brachte er mit Mühe hervor. Seine Kehle war wie zugeschnürt, er brachte es kaum fertig zu atmen, so sehr schmerzte es ihn. Der Kloß wurde immer und immer größer. "Neeeeein... ", keuchte er und warf sich gegen die Scheibe. *Ray...?* Jemand stoppte an der Zimmertür und öffnete sie vorsichtig. "Ich kann einfach nicht mehr...", flüsterte Ray heiser und wieder bahnte sich ein neuer Schwall Tränen aus seinen Augen den Weg hinab. Auf einmal schlossen sich zwei starke Arme um den am Boden hockenden Chinesen und zogen ihn auf einen Schoß. Ein Stich fuhr durch Rays Körper und er zuckte zusammen. Wer war das? Diese Kraft... Er schloss die Augen. Wie sehr hatte er sich gewünscht, dass Kai ihn endlich einmal in den Arm nehmen würde. So wie jetzt. Er sog den Duft ein, der von ihm ausging. *Kai...* Was machte er hier? Warum war er nicht mehr unten am Strand bei Kristin? Warum lag er jetzt in seinen Armen? War er doch in ihn verliebt? Oder spielte er nur mit ihm? Immer noch schluchzend fragte Ray: "Warum tust du das? Warum tust du mir das an? Wieso quälst du mich so? Bin ich nicht dein Freund? Ich...ich liebe dich so sehr...Kai!" Mit einem Mal veränderte sich Kais Griff und wurde etwas lockerer. Ray hatte seine Augen immer noch geschlossen, er wollte ihm nicht mit diesen roten, verheulten Augen ins Gesicht sehen. Vorsichtig schmiegte er sich an den Körper, auf dessen Schoß er immer noch saß. Doch was war das? Auf der sonst so muskulösen Brust Kais, die er schon immer bei ihren Trainingsstunden betrachtet hatte, hoben sich zwei Wölbungen ab. *Ich wusste gar nicht, dass Kai so starke Muskeln besitzt.* Er wurde rot, als er es wagte mit einer Hand über sie zu streicheln und anzufassen. "Sag doch etwas, K..." Der Name blieb ihm im Mund stecken. Das konnten doch unmöglich Muskeln sein! Es fühlte sich viel weicher an, als er es vermutet hatte. Hatte Kai während des Aufenthalts hier zugenommen? Nein, das war unmöglich. Doch nicht Kai! Und wenn hätte sich doch eher sein Bauch wachsen müssen, anstatt seiner Brust!! "Lass los!", sagte eine gereizte Stimme. Erschrocken drehte Ray sich um. Das war doch nicht Kais Stimme gewesen, geschweige denn überhaupt die eines Jungens. Nein, das war ohne Zweifel ein MÄDCHEN gewesen! Als er realisierte, was er da immer noch in Händen hielt, ließ er erschrocken los und sein Gesicht wurde rot wie eine wirklich sehr überreife Tomate. "K...Kristin?!", fragte er ungläubig. "Ja, wer denn sonst?! Was dachtest du denn?!", mit einem seltsamen Blick betrachtete sie Ray. Diesem war überhaupt nicht mehr wohl zumute. "Ich wollte eigentlich nur sehen wie es dir geht und als ich dich dann dort weinend am Boden hocken sah, wollte ich dich nur etwas trösten...", sagte Kristin, eindeutig etwas verwirrt über das vorher gehörte. "Ich wusste nicht, dass du jemand anderen erwartet hattest." Fragend sah sie ihren Partner an. Dieser rappelte sich schnellstens auf und kehrte ihr rasch den Rücken zu. "Nein, ich...vergiss es einfach. Es ist nichts!" "A...aber du hast doch eben noch gesagt..." "Vergiss es, verstanden!? Das geht dich nichts an." "Wenn es um Kai geht, denke ich schon, dass...", Kristin wurde langsam etwas ungehalten. Was sollte das alles? Was hatte Ray gesagt? "Das war doch nur ein Scherz...gott...ich geh duschen!" Damit rauschte der aufgebrachte Junge aus dem Zimmer. "Hey!" Kristin konnte Ray nur noch nachsehen. Nur ein Luftzug blieb von ihm und ließ ihre Haare erzittern. *Duschen? Dafür riechst du aber noch sehr nach Duschgel...* Eine halbe Stunde später hatte sich Ray wieder beruhigt und sich soweit in den Griff bekommen, dass er sich bereit fühlte, wieder zu Kristin zu gehen. Wenn er kein Wort mehr darüber verlor, was vorhin geschehen war, würde sie es sicher auch nur für einen Scherz halten. Obwohl es alles andere als das gewesen war...ja... Ein letztes Mal sah er in den Spiegel vor sich. Er atmete tief durch und schloss die Augen. *Dann wollen wir mal...* "Hey Kristin, hast du Lust unten zusammen...", er stockte. Den Türgriff immer noch in der Hand haltend, starrte er ins Zimmer. >...zusammen mit mir Kuchen essen zu gehen?<, hatte er fragen wollen. Gerade noch hatte er gedacht, wie ungerecht er doch zu seiner Partnerin gewesen war. Das Mädchen konnte doch nichts für seine Lage, zumindest nicht direkt...na gut, eigentlich schon, aber er hatte sich halt bei ihr entschuldigen wollen, für sein Verhalten und all das, aber nun... Ray konnte es nicht fassen. Was sollte das denn wieder? Kristin stand vor ihm mitten im Zimmer und kramte nach irgendetwas in ihrer Nachttischschublade und neben ihr...stand Kai! Ray traute seinen Augen kaum. Was machte der denn jetzt hier? Ray hatte angenommen, er wäre schon längst gegangen. "Ah...Ray!" Kristin wandte sich ihm zu als wäre nichts gewesen. Doch bevor sie weiterreden konnte, hatte Ray sie am Arm genommen und ein Stückchen weiter weg gezogen. "Was soll das? Hast du es ihm etwa gleich erzählt? Deshalb ist er doch hier, nicht wahr?" Ray schnaubte. Das hatte er echt nicht von ihr erwartet. "Wovon redest du? Was soll ich ihm erzählt haben? Er war doch schon die ganze Zeit hier." Rays Augen weiteten sich und rasch sah er Kai aus den Augenwinkeln an. Dieser beobachtete die beiden, schien aber nicht sauer. "Die...die ganze Zeit?", fragte der Schwarzhaarige noch einmal, um sicher zu gehen, dass er sich auch nicht verhört hatte. "Ja. Er war unten beim Empfang, um Kim anzurufen. Aber sie kann leider nicht kommen. Ihre Eltern sind auf einen Geburtstag von guten Freunden eingeladen und da muss sie wohl mit. Kai meinte, sie hat zwar versucht sie doch noch umzustimmen, aber anscheinend war das schon fest vorgeplant und zugesagt." "Warum sollte sie auch heute Abend kommen?" "Na, weil Kim und Kai hier übernachten sollten. Ich hab gedacht, es ist ja unser letzter Abend, da könnten wir doch zusammen noch etwas machen. Schade nur, dass Kim nicht darf." "Das heißt, Kai bleibt die ganze Nacht hier??" Kristin nickte. Resignierend ließ Ray den Kopf hängen. *Das kann ja ein schöner Abend werden!* "Alles in Ordnung mit ihm?", fragte Kai als seine Freundin zu ihm kam. "Jaja", versicherte sie ihm schnell. "Er findet es nur auch schade, dass Kim nicht kommen kann." Kai sah prüfend zu Ray, der seinem Blick schnell auswich. Der Abend verging schneller als sie es gedacht hatten. Während des Abendessens hatte ihnen Desmond Gesellschaft geleistet und gab einen Witz nach dem nächsten von sich, sodass es niemals langweilig wurde. Selbst Kai schenkte dem Butler und Freund Kristins zuweilen mal ein Lächeln und auch Ray schien sich zu amüsieren, zumindest gab er sich alle Mühe. Dennoch hatte Kai bemerkt, wie er immer wieder zu ihm rüberschielte und sofort wieder abwandte, sobald Kai seinen Blick erwiderte. Kristin bekam von alledem nichts mit. Sie war zu glücklich, dass sie alle zusammen den letzten Abend genossen, und kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Irgendwann verabschiedete sich Desmond, da er wieder an die Arbeit musste und auch die drei Jugendlichen beschlossen aufs Zimmer zu gehen. Im Flur trafen sie Rachel, Kristins Schwester, die für ein paar Tage nach Hause gekommen war, und sie auf ihr Zimmer einlud. "Schließlich müsst ihr mir ja noch erzählen wie es euch gefallen hat, bevor ihr wieder abreist", forderte sie die Jungs auf. Kristin, die eh gut drauf war, bugsierte die beiden Austauschschüler in das Zimmer ihrer Schwester und ließ keine Widerrede gelten. Die vier hatten es sich in Sesseln um einen Couchtisch gemütlich gemacht und neugierig fragte Rachel die Jungs aus. Höflich beantwortete Ray ihr alle Fragen und auch Kai sagte ab und zu etwas, doch hauptsächlich war es wieder mal Kristin, die die ganze Zeit am Reden war und die anderen kaum zum Zuge kommen ließ. Irgendwann jedoch wurde auch sie ruhiger und hörte besonnen Ray und Rachel zu, die eine rege Konversation begonnen hatten. Sie hatte mit der Zeit aber immer mehr Mühe dem Wortwechsel zu folgen und zwang sich ein ums andere Mal die Augen offen zu halten. "Bist du müde?" Kristin schreckte erneut hoch. Blinzelnd sah sie in Kais Gesicht, der zu ihr rübersah. "Ach was, geht schon", winkte sie ab und musste ein Gähnen unterdrücken. Doch nun mischte sich auch Rachel ein. "Ich denke auch, du solltest langsam ins Bett gehen. Es ist ja mittlerweile auch schon ganz schön spät geworden", sagte sie mit einem Blick auf ihre Uhr. Kristin schmollte ihre Schwester an. "Nichts da, ab ins Bett. Ihr müsst morgen sowieso wieder früh aufstehen und so wie ich dich kenne..." "Ist ja schon gut", seufzte Kristin. Vielleicht war es wirklich nicht schlecht ins Bett zu gehen. Ansonsten würde sie noch hier einschlafen. Kai hatte sich schon erhoben. "Was ist? Kommst du nun?", Rachel hielt ihr ihre Hand hin und zog sie aus dem Sessel. Noch einmal seufzte das braunhaarige Mädchen, bevor sie zur Tür schlurfte. Kai, der schon vorgegangen war, hielt ihr die Tür auf. "Ray?", Kristin drehte sich zu dem Chinesen um, der noch immer gemütlich im Sessel saß. "Kommst du nicht?" "Nein, geht ruhig schon mal vor. Ich unterhalte mich doch grad mit deiner Schwester und morgen kann ich das ja nicht mehr. Ich komm aber bald nach", versicherte er und lächelte ihr entgegen. "Ähm..." "Schon gut, er kann ruhig noch etwas bleiben", beantwortete Rachel ihre unausgesprochene Frage. "Ich kann morgen ja ausschlafen und wenn Ray das nichts ausmacht..." Kristin nickte nur. Was hätte sie auch sonst dazu sagen sollen? Ray hatte ja Recht, er würde das Gespräch wohl kaum auf den nächsten Morgen verschieben können. Mit einem >Gute Nacht< verabschiedeten sich die beiden dann und Kristin tapste auf den Flur. Rachel und Ray sahen Kai zu, wie er hinter ihr die Tür schloss. "Süß", grinste Rachel und sah immer noch auf die geschlossene Tür. "Was?" Ray hatte sich längst wieder ihr zugewandt. "Ach nichts...wo waren wir? Genau, also..." "Gott, bin ich müde", stöhnte Kristin, als sie im Zimmer standen. "Gehen wir schlafen?" Sie drehte sich um und sah zu Kai, der an der Tür stehen geblieben war. Der Blauhaarige nickte nur und ging langsam zum Bett. "I...ich hab gar keinen Pyjama für dich", stellte Kristin erschrocken fest. "Schon gut. Geht auch so", sagte Kai nur und begann seine Socken auszuziehen. Rasch drehte sich Kristin weg und ging zum Schrank, um sich neues Schafzeug zu suchen. Gähnend begann sie sich auszuziehen. Sie konnte ihre Augen kaum noch auf halten als sie ihr Oberteil um sich legte. Als sie es gerade zuknöpfen wollte, fiel ihr Blick in den Spiegel an der Innenseite ihrer Schranktür. Sie erschrak als sie Kai erblickte, der auf ihrem Bett saß und zu ihr rüber sah. Ihn hatte sie eben ja völlig vergessen. Normalerweise war Ray ja immer ins Bad gegangen, um sich umzuziehen und sich bett-geh-fertig zu machen und sie hatte sich ungestört in ihrem Zimmer umziehen können. Sofort schoss ihr die Röte ins Gesicht und sie spürte wie das Blut in ihrem Kopf pochte. Sah er ihr etwa schon die ganze Zeit dabei zu? Schnell wandt sie den Blick vom Spiegel ab und sah auf ihr Hemd und begann rasch die Knöpfe zuzumachen. Doch sie kam nicht weit. Auf einmal sah sie, wie zwei Hände sich von hinten um ihre Taille legten und Kai hinter ihr stand. Ihr Herz pochte noch stärker als sie ihren Freund im Rücken spürte. Manchmal verstand sie ihn nicht. Bei ihm fühlte sie sich immer etwas unsicher, denn sie wusste nie genau, was er als nächstes machen würde. Es machte sie zwar etwas unsicher, ihn dafür aber umso reizvoller und geheimnisvoll. Den ganzen Abend war er recht abweisend und zurückhaltend zu ihr gewesen, jetzt jedoch stand er direkt hinter ihr. Den ganzen Abend hatte er ihr nicht einen Kuss gegeben, doch jetzt... Kristin spürte seinen Atem im Nacken und vorsichtig strich Kai ihre Haare zur Seite, bevor er sie am Hals küsste und seinen Kopf an ihren schmiegte. Kristin schluckte. Ihr Herz schlug so laut, dass Kai es unmöglich überhören würde können. Dem Mädchen wurde immer heißer, als Kai sie fester an sich drückte und sein Atem ihren Körper runterfloss. Mit einem Mal wanderten seine Hände ihren Körper hoch und fuhren über jeden Zentimeter Haut. Langsam schob er ihr das Hemd über die Schultern und liebkoste die hervorgekommene blanke, braungebrannte Haut. "K...Kai...", keuchte Kristin. "Du bist wunderschön", flüsterte Kai in ihr Ohr und drehte zu ihm um. Kristin wurde noch röter und blickte hinab. Doch Kai hob ihr Kinn mit seinem Zeigefinger an und zwang sie in sein Gesicht zu blicken. Aufmunternd lächelte er ihr entgegen und gab ihr einen innigen Kuss auf den Mund. Als Kristin die Augen wieder öffnete, blickte sie in die wunderschönsten Augen, die sie je gesehen hatte. Sie hatten ich verändert. Sie strahlten soviel Wärme und Geborgenheit aus, Stärke und... Liebe. Sie lächelte ihn schüchtern an. Da ergriff Kai ihre Hände und legte sie auf seine Brust. Erst jetzt hatte Kristin realisiert, dass Kai vollkommen nackt vor ihr stand...nur mit einer schwarzen Boxershorts bekleidet. Mit großen Augen sah sie schüchtern zu ihm auf. Er lächelte nur. Doch es war kein fieses Lächeln, hinterhältig und gemein. Er ließ ihre Hände über seine Brust streichen. Als er sie losließ, sah Kristin nur unverwandt auf diese durchtrainierte Brust und fuhr selber fort den Körper zu erkunden. Es fühlte sich ganz anders an als bei anderen. Nicht, weil Kai einen so trainierten Body besaß, nein. Im Sommer hatte sie schön öfter mal ihren Freunden oder Gästen, mit denen sie die Nachmittage verbracht oder Beachvolleyball am Strand gespielt hatte, mit Sonnencreme eingecremt. Aber es war doch etwas ganz anderes jetzt hier im halbdunklen Zimmer über Kais warme Haut zu streicheln. Ihre Hände fuhren wieder hoch und umfassten sein Gesicht. Vorsichtig näherte sie sich ihm und gab ihm einen Kuss. Nachdem sie Kai wieder ins Gesicht blickte, hob auch er seine Arme und schloss sie um ihren Rücken und zog sie näher zu sich. Sofort drückte auch Kai seine Lippen wieder auf die ihre und küsste sie leidenschaftlich. Seine Hände wanderten über ihren Rücken und auch Kristin strich ihm nun über den muskulösen Rücken. Sie spürte wie Kai ihr das Hemd auszog und sie küssend zum Bett drängte. Kristin war nun alles egal. Sie wollte ihn einfach nur spüren, seine Haut auf ihrer und ließ sich von ihm führen. Mit einem Mal spürte sie schon die Bettkante an ihren Beinen und fiel auf die weiche Bettdecke. Kai beugte sich zu ihr herunter und presste seine Lippen wieder auf ihren Mund. Doch mit einem Mal schob Kristin ihn erschrocken weg. "Ray!!" das war's für heute..hoffe, euch hat's gefallen cu I hope KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 40: K 1: Verlieben,... - Es ist dunkel...in der Nacht ------------------------------------------------------------- Puh...da hab ich doch endlich mal zwischen nicht enden wollendem Klausurstress es geschafft, für euch ein neues Kapitel zu schreiben...das war vllt mal ne schöne Abwechslung zum täglichen Lernen! -.-" Nyo, aber vllt is es ja auch nix geworden und hat unter dem Lernen gelitten ^^ Das werdet ihr dann wohl spätestens am Ende wissen...und mir evtl auch Feedback geben... Bis dahin: viel Vergnügen beim Lesen. "..." - jmd. redet *...* - jmd. denkt Es ist dunkel...in der Nacht Seufzend stützte sich Kai mit den Ellenbogen auf das Bett auf und ließ den Kopf zwischen seinen Armen hängen. Während er halb über dem Bett lag, saß Kristin kerzengerade auf der Bettkante und sah entsetzt zur Tür. "Danke Ray. Aber willst du nicht lieber wieder zu Rachel gehen und weiter diskutieren? Hier wirst du dich sicher nur langweilen, wenn du uns zusiehst", gab Kai etwas genervt von sich. Kristin, die aufgestanden war, drehte sich um und sah verdutzt zu ihm. "Was?", fragte sie ihn etwas verwirrt. "Wenn es dich nicht stört, dass er hier ist, warum bist du dann aufgestanden?" Kai hing immer noch aufgestützt über dem Bett und wartete darauf, dass sie endlich dort wieder ansetzen konnten, wo sie aufgehört hatten. Da hörte er Kristin hinter sich lachen. Erstaunt hob er den Kopf und sah auf die Kissen vor sich. "Aber...Ray ist doch gar nicht hier", kicherte das Mädchen hinter ihm los. "Was?", fragend drehte sich Kai nun doch zu ihr um und suchte den Raum hinter sich nach dem Chinesen ab. Er war wirklich nicht da, doch wieso hatte Kristin ihn dann erwähnt und war aufgesprungen? Langsam drehte er sich vollends zu ihr um und setzte sich auf die Bettkante. Erwartungsvoll sah Kai nun die Engländerin an. "Ich meinte nicht, dass Ray hier ist, aber was, wenn er auf einmal aufgetaucht wäre, während wir da gelegen hätten? Die Tür ist doch nicht einmal abgeschlossen und wenn Ray uns da zusammen sieht, dann wär das vielleicht nicht gerade das Beste gewesen, meinst du nicht auch?" Kai zuckte nur mit den Achseln. "Na und?" "Das heißt, du hättest auch weitergemacht, wenn er da gewesen wäre und uns zugesehen hätte?" Kristin starrte ihn ungläubig an. Kai zuckte erneut mit den Schultern und sah sie grinsend an. "Natürlich nur, wenn es dir nichts ausgemacht hätte, dass wir Zuschauer haben." Er zwinkerte ihr zu und Kristin wurde rot. Kopfschüttelnd betrachtete sie Kai auf dem Bett sitzend. Sie musste wieder kichern. Kai sah wirklich zum anbeißen süß aus, wie er so da saß, so (fast) ganz ohne alles. Und diese unschuldige Miene... "Noch was?", fragte sie der Russe. "Was hättest du denn gemacht, wenn Ray hier gewesen wäre und dich so gesehen hätte. Vielleicht gefällt ihm dein sexy Hintern ja auch. Was hättest du denn dann gemacht, wenn er hätte mitmachen wollen?" Sie musste wieder kichern. Wie Kai so über dem Bett gestützt gelegen hatte und seinen strammen Hintern in den engen Boxershorts von sich gestreckt hatte, das hatte schon was an sich gehabt. "So, meinen 'sexy' Hintern also?" Kristin verkniff sich das Lachen und nickte nur schelmisch. "Du findest meinen Hintern also 'sexy'?", hakte Kai noch einmal mit einem hinterhältigen Grinsen nach. Die 16-jährige nickte erneut und sah ihn mit einer Unschuldsmiene an. "Dann frage ich mich, wie du noch da stehen kannst und nicht schon längst wieder neben mir im Bett liegst?" Er grinste sie an und auch Kristin konnte sich das Grinsen nicht mehr verkneifen. "Neben dir?" "Also, ich hab auch nichts dagegen, wenn du 'auf' mir im Bett liegst." Er hob seine Hände und breitete seine Arme aus. Langsam schritt seine Freundin auf ihn zu und blieb anschließend vor ihm zwischen seinen Armen stehen. Sofort schloss Kai seine Arme um sie und zog sie zu sich, um ihr einen Kuss zu verpassen. Er ließ sich zurückfallen auf die Decke und Kristin krabbelte mit aufs Bett und stand auf allen Vieren über ihm. Gerade hatte sie sich erneut gesenkt, um den Kuss ihres Freundes zu erwidern, da schlang dieser schon wieder seine Hände um sie und wollte sie auf sich niederdrücken, doch diesmal wehrte das Mädchen seine Versuche ab. "Besser wir lassen das heute Abend, Kai. Wer weiß, sonst steht Ray vielleicht wirklich noch irgendwann in der Tür." Sie musste kichern. Schmollend versuchte es Kai jedoch noch einmal. "Mir doch egal, wenn er da steht. So lange er dich nicht anfasst", er ließ sie nicht entkommen. "Ich glaube aber, dass es in seinem momentanen Zustand nicht das Beste für ihn ist, wenn er uns so sieht." Mit einem Ruck versuchte sich Kristin aus den Fängen des Jungens zu befreien, jedoch ohne Erfolg. "In seinem momentanen Zustand?" "Ja, aber das erzähl ich dir später. Jetzt lass mich los", forderte sie und grinste ihn fies an, "ansonsten war das dein letzter Kuss für heute Nacht!" Das wirkte und missmutig ließ Kai Kristin los, die sich anschließend neben ihn kuschelte. "Und wo bleibt mein Kuss?", Kai ließ nicht locker. Kopfschüttelnd stützte sich Kristin wieder auf und beugte sich über ihn. Kais Hände griffen in ihren Nacken und zogen sie zu sich herunter. Mit geschlossenen Augen genoss Kristin die Lippen ihres Freundes auf den ihrigen. Sie seufzte glücklich und strich durch Kais wunderschöne Haare. Kristin wachte auf. Als sie ihre Augen verschlafen öffnete, umhüllte sie nichts als Dunkelheit. Es war mitten in der Nacht. Dies bestätigte ihr auch der Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch neben dem Bett, nachdem sie sich auf die rechte Seite gedreht hatte. Gähnend rieb sie sich die Augen. Weshalb war sie nur aufgewacht? Erst fiel es ihr nicht mehr ein, doch...da war es wieder. Immer noch auf der Seite liegend, spürte sie, wie ein Arm unter ihrem linken hindurch verlief. Doch es war nicht ihr Arm. Verwundert blickte sie auf ihn hinab. Die Hand dieses Arm lag, wie sie kurz darauf feststellte, auf ihrer Brust und...hatte diese von Zeit zu Zeit massiert? Ja, gerade tat sie es schon wieder. Und diesmal spielte sie sogar mit ihrer Brustwarze! Das war es also gewesen! Kristin rührte sich nicht. Nach einem kleinem Schockmoment als sie die Ursache herausgefunden hatte, musste sie lächeln. Sie wusste wem diese Hand gehörte. Kristin lag bis auf ihren Slip vollkommen nackt in ihrem Bett, genauso wie der Junge neben ihr. Doch nun entspannte sie ihren Nacken wieder und ließ ihren Kopf wieder ins Kissen sinken. *Was? Nachts, wo ich schlafe und es nicht einmal merke, an mir herumfummeln und sonst wo hinfassen? Das könnte dir so passen!*, lächelte sie rachlustig. Sie konnte es noch immer nicht glauben. Wie gut, dass sie Ray immer hatte vertrauen können, wenn sie schlief. [^___^] Das Mädchen ließ sich nicht anmerken, dass sie ebenfalls wie die Person hinter ihr, wach war, sondern ließ diese im Gegenteil noch ein paar Minuten gewähren, sodass sie keinen Verdacht schöpfte. Dann drehte Kristin sich von der Seite auf den Rücken, wobei sie der Person näher gekommen war. Plötzlich verkrampfte sich die Hand auf ihrer Brust und wenig später hörte man diesen jemand immer wieder scharf und recht schnell die Luft um sie herum einatmen. Den Grund dafür sah man, wenn man Kristins linken Arm, unter dem der fremde vorher verlaufen war, gefolgt war. Denn dieser war nun wie zufällig nach der Drehung auf diesem jemand gelandet. Doch nicht irgendwo, nein, genau auf dessen bestem Stück! *Siehst du, was du kannst, kann ich schon lange!*, freute sich Kristin, als sie die gewünschte Reaktion der Person hinter sich bemerkte. Dieser jemand war niemand anderes als Kai und Kristin war dies nach auch sofort nach ihrem Schreckmoment wieder bewusst geworden. Als er ihre Hand auf seine Boxershorts gespürt hatte, war er anfangs nur erschrocken gewesen über diesen 'Zufall', doch sofort darauf hatte sich dort auch etwas zu regen begonnen und er konnte nichts dagegen machen. Er musste stark dagegen ankämpfen nicht laut aufzustöhnen. Doch Kristin war noch lange nicht fertig mit ihrer Racheaktion und ging noch weiter. Vorsichtig, jedoch bestimmt und auf die Reaktion Kais gespannt, stützte sie sich nun leicht mit ihrer Hand auf, verstärkte so den Druck und tat als würde sie sich abstützen zu wollen, um sich in eine bessere Liegeposition zu bringen. Die Hand auf ihrer Brust verkrampfte sich nun vollends und zog sich plötzlich rasch zurück. Kai hätte vor Lust laut aufschreien können. Er war so nun erregt, dass er es fast nicht mehr aushielt einfach nur so still daliegen zu dürfen. "Gnagh", das war das einzigste was er nun noch rausbrachte. *Oh Mann, was...macht die denn nur? Das ist so...gut. Aber sie schläft doch. Sie schläft! Das ist...die reinste Folter!* Weiter konnte er nicht mehr denken. Er schloss die Augen und biss sich auf die Lippen. Er durfte einfach nicht schreien, sie lag doch direkt neben ihm! Was würde sie sonst denken?! [Och, nur das Beste, Kai *fg* ;) ] Da, endlich löste sich die Hand von ihm und wurde wieder zurückgezogen. Kristin legte sie neben sich und kuschelte sich unschuldig ins Kopfkissen. Sie war zufrieden mit dem, was sie erreicht hatte und wollte ihn nicht länger quälen. Nun wieder ganz auf die rechte Seite gedreht, schlief sie mit einem zufriedenen Lächeln ein. Kai hingegen lag noch lange im Bett wach. Er musste sich erstmal von dem eben erlebten erholen und seinen Atem beruhigen. Während er in die Dunkelheit der Nacht um sich starrte, klimatisierte sich sein Herzschlag langsam wieder und wurde ruhiger... Bis zum nächsten Teil...und vllt auch nächstem Wiedersehen. cu I hope KaiLoverinKokoroKisu Kapitel 41: K 1: Verlieben,... - Blicke sagen mehr als tausend Worte es zu vermögen können ------------------------------------------------------------------------------------------ Heyho alle, die es bis hierher geschafft haben! Frohe Neues Jahr nochmal nachträglich und nun ohne viel Umschweife viel Spaß mit dem nächsten Kaiptel... Legende? Braucht ihr wohl ned mehr oder... ;) Blicke sagen mehr als tausend Worte es zu vermögen können Das alles durchdringende Klingeln des Weckers dröhnte in Kristins Kopf und wollte einfach nicht aufhören. Gnadenlos ließ es die schönen träume wie Seifenblasen platzen und holte sie zurück in die Realität. Obwohl, so übel war die Realität doch gar nicht. Gähnend rieb sie sich die Augen und drehte sich auf die Seite und sah...auf einen wunderschönen Rücken. Aber was machte das schon, es war der Rücken ihres Freundes. Sie seufzte tief und streckte sich noch einmal, bevor sie zu ihm kroch und sich vorsichtig über ihn beugte. "Kai", flüsterte sie. "Bist du schon wach? Wir müssen aufstehen..." Da blickte sie in zwei große, braune Augen. "Du bist ja schon wach...umso besser." Mit einem glücklichen Lächeln kuschelte sich das Mädchen an den Russen und schlang die Arme um seine Brust. Genüsslich sog sie den wunderbaren Duft ein, der von Kai ausging und schloss die Augen. Doch kurz darauf riss sie sie auch schon wieder auf, denn mit einem Mal hatte Kai sich von ihren Armen befreit und war ruckartig aufgestanden. "K...Kai?", fragte Kristin verwirrt. "Ich geh ins Bad", gab Kai nur noch schnell von sich, bevor er auch schon aus dem Zimmer verschwunden war. Was war das denn eben? Hatte sie etwas falsches gemacht? Was hatte er denn nur auf einmal? Etwas unsicher stand Kristin nach einigen Minuten auch auf, als Kai immer noch nicht zurückgekehrt war. Als sie Ray wecken gehen wollte, starrte sie auf ein leeres, völlig unbenutztes Bett. Wo war denn nun Ray? Rasch zog sie sich an und trat auf den leeren Flur hinaus. Noch etwas schlaftrunken taperte Kristin zum Zimmer ihrer Schwester. Gott, die letzte Nacht war doch wirklich kurz gewesen, stellte sie fest, gerade als sie die Tür nach einem kurzen Klopfen öffnete. "Rachel, hast du...?" Doch auch hier blickte sie nur in ein verlassenes Zimmer. *Ist hier heute morgen irgendetwas los? Wieso verschwinden heute denn alle vor mir?* Seufzend schloss sie die Tür wieder und schlenderte zurück zu ihrem Zimmer. Dann würde sie eben auf Kai warten und anschließend unten nach Ray suchen. "Da seid ihr ja", wurden die beiden von einem hellwach scheinenden Ray begrüßt. Er winkte durch den Saal zu ihnen rüber. "Wo warst du denn? Dein Bett war unbenutzt, hast du gar nicht geschlafen? Sag nicht, du sitzt hier schon die ganze Nacht", fragte Kristin ihren Partner ungläubig. Dieser lachte nur und erzählte, er sei wohl bei Rachel eingeschlafen und habe bei ihr auf der Couch geschlafen. Diese war heute schon früh wieder aufgestanden, da sie doch früher als geplant wieder in die Uni zurück musste. Er sei mit ihr aufgestanden und da es sich nicht gelohnt hätte noch irgendwas vor dem Frühstück zu machen, sei er schon eher runtergegangen. Gähnend ließ sich Kristin auf dem Platz neben ihm nieder. "Wie kannst du bloß schon so wach sein. Es ist doch noch dunkel draußen!", empörte sie sich. "Mitten in der Nacht klingelt der Wecker und reißt einen aus dem Schlaf!" "Hast denn wenigstens du gut geschlafen?", fragte Ray zu Kai gewandt. "Hmmm", kam es nur von dem. "Ich hol mir was zu frühstücken." Damit stand er wieder auf. Mit offenem Mund sah Ray erst Kai hinterher und anschließend mit fragendem Blick zu Kristin. "Frag mich nicht", hob sie ihre Hände. "Ich hab keine Ahnung was mit ihm los ist." Etwas deprimiert sah sie auf ihren leeren Teller. *Ob es doch was mit heute Nacht zu tun hat?* "Hey, mach dir doch um den keinen Kopf", versuchte Ray ihre Stimmung aufzuheitern. "Hier, du kannst mein anderes Brötchen haben. Ist schließlich schon mein dritter Gang. Muss mir ja was für die lange Rückreise anfuttern. Gott, langsam entwickle ich mich zu einem Tyson", grinste er und schob schnell seinen Teller mit dem Brötchen und einigem Aufschnitt zu seiner Partnerin rüber. Er hatte es geschafft, Kristins Miene hatte sich schon deutlich aufgehellt und lachend erwiderte sie: "Lass das bloß nicht Kai hören! Der findet das sicher nicht lustig." Sie zwinkerte ihm zu. "Was finde ich nicht lustig?" Kai war wieder aufgetaucht und sah mit eintöniger Miene auf die beiden vor ihm. "Ähm...wenn...wenn dir jemand...", stotterte Kristin. "...wenn dir jemand Dranzer wegnimmt", half ihr Ray schnell aus und zwinkerte ihr zu. "So...", der Blauhaarige sah sie durchdringend an. Kristin konnte diesem Blick nicht standhalten und so sah sie rasch wieder auf den Teller vor sich. "Ich finde es wohl eher nicht lustig, wenn ich mir umsonst die Mühe mache und dir einen gedeckten Teller zum Frühstück mitbringe und du dich schon anderweitig bedient hast. Den brauchst du dann wohl nicht mehr..." Kai ließ mit einem Blick auf seine eine Hand einen vollbepackten Teller auf den Tisch sinken und stellte auch den zweiten vor sich ab. Mit kalter Miene ließ auch er sich nieder und begann zu essen. Rasch wechselte Kristin einen Blick mit Ray und versuchte den Jungen ihr gegenüber zu besänftigen. "Ähm...das...das ist wirklich lieb von dir", sagte sie mit einem Lächeln, dass der Angesprochene jedoch nicht registrierte, da er nicht von seinem Teller aufsah. "Ich kann Ray sein Brötchen wiedergeben und dann nehme ich deinen Teller. Das..." Sie wollte nach dem zweiten Teller vor Kai greifen, doch dieser schob ihn zur Seite, sodass sie nicht mehr an ihn rankam. "Aber nicht doch. Ich will dir doch keine Umstände bereiten", meinte er kühl und biss in sein Brötchen. Sprachlos sah Kristin zu ihm. Anschließend warf sie Ray einen hilfesuchenden Blick zu und sah dann wieder auf ihren Teller. "Ich...ich bin schon satt. Ich werde schonmal nach oben gehen und Sachen packen. Wir sehn uns dann oben", sagte sie mit leiser Stimme. Mit einem Ruck stand Kristin auf und verließ mit auffällig schnellen Schritten den Speisesaal. Verdutzt sah Ray ihr nach und dann auf Kai, der immer noch nichts sagend oder machend sein Frühstück zu sich nahm. Als er endlich aufsah, dachte Ray nun würde er ihr vielleicht einmal hinterher gehen, doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen winkte er einen der Ober herbei und ließ sich die Tageszeitung bringen. "Kai...sie hat noch gar nichts gegessen. Wie kann sie da >schon< satt sein? Willst du sie gar nicht zurückrufen?" Stirnrunzelnd blickte der Chinese seinen Freund an. "Ist sie mein Hund oder was, den ich zum Essen zwingen soll? Sie wird schon selber wissen, wenn sie satt ist und nichts mehr essen möchte." "Aber sie hat doch noch gar nichts..." Doch Ray brach ab als er die kalte Miene Kais sah. Er biss sich auf die Zunge und aß das letzte Brötchen auf seinem Teller, den er wieder zu sich herangezogen hatte. "Was soll ich denn nun machen?", fragte die zitternde Stimme Kristins die Person am anderen ende des Hörers. "Erst verlässt er schon fast fluchtartig das Zimmer. Dann denke ich, dass er vielleicht sauer ist wegen dem heute Nacht, und sage besser nichts mehr und lasse ihn in Ruhe und dann...dann macht er sich die Mühe mir mein Frühstück mitzubringen, weil ich zu müde und faul war aufzustehen. Und das, obwohl er nicht einmal weiß was ich morgens frühstücke. Verstehst du? Kai, KAI macht sich die Umstände mir morgens, noch mitten in der Nacht, Frühstück mitzubringen! Das ist...also auch wenn ich ihn noch nicht sooo lange kenne, aber das hab ich doch schon gelernt: das Kai niemals etwas derartiges machen würde. Kai würde nie etwas machen, was so...so...ach ich weiß auch nicht. Das passt eben nicht zu ihm. Kai...", wieder stockte sie und zog ihre Nase hoch. "Und ich, ich habe schon längst das Frühstück von Ray angenommen. Und dann hat er noch gesagt, ich solle mir keine Umstände wegen ihm machen...", sagte sie mit einem verzweifelten Lachen über sich selbst, wie dämlich sie doch gewesen war, und wischte sie die Tränen aus dem Gesicht. Kristin hielt sich mit der freien Hand das Gesicht und schüttelte nur ihren Kopf. "Hey, nun mach mal halblang!", meldete sich endlich die Stimme am anderen Ende zu Wort. Kristin hatte in ihrer Verzweiflung ihre beste Freundin angerufen, um ihr alles anzuvertrauen. Vielleicht wusste sie ja Rat. "Erstens: es war gut, dass du ihn erstmal in Ruhe gelassen hast, bevor du ihm nur auf die Nerven gegangen wärst. Tut mir leid, aber das is ja nun mal so. Zweitens: woher solltest du denn wissen, dass er dir Frühstück mitbringt, wenn er vorher so komisch drauf war, wie du sagst? Drittens hast du ihn gar nicht darum gebeten, dass er dir etwas mitbringt, also kann er dir auch keine Vorwürfe deswegen machen, dass du Rays Angebot angenommen hast. Viertens ist es außerdem nicht mitten in der Nacht, sondern sieben Uhr morgens, also beste Zeit zum Aufstehen...also generell. ^^' Und fünftens...was habt ihr denn heute Nacht gemacht?", fragte Kim neugierig und mit einem Grinsen auf den Lippen. "Gar nichts!", empörte sich nun Kristin, wurde jedoch ziemlich rot und war ganz froh, dass ihre Freundin die jetzt nicht sehen konnte. Denken konnte sie es sich dennoch aufgrund ihres Tonfalls, aber das wir Kristin nun egal. "Hast ja aber recht...", gab sie seufzend zu und zog ein letztes Mal die Nase hoch. "Siehst du...was du dir immer für Vorwürfe machst!" Kopfschüttelnd tadelte Kim ihre Freundin. "Und das schon mitten in der Nacht, wie du sagst...nene...bleib mal locker." "Ich werde gleich zu ihm gehen und mich bei ihm entschuldigen...",unterbrach sie Kristin, die nun neuen Mut gefasst hatte. "Oh nein, das wirst du schön bleiben lassen!", widersprach ihr Kim heftig. "Wofür willst du dich denn entschuldigen? Du hast doch keine Schuld. Nein, du bleibst bei dir im Zimmer und dann packst du mit Ray seine Sachen und später treffen wir uns ja schon. Denk daran, du hast eh nicht mehr viel Zeit. Bald ist Kai schon weg. Also vermies dir die restliche kurze Zeit nicht, sondern genieße sie!", befahl sie der um zwei Monate Jüngeren. Also musste sich das braunhaarige Mädchen wohl oder übel geschlagen geben. Dennoch war sie froh, dass Kim sie wieder zur Vernunft gebracht hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen blickte sie verträumt zum Bett, wo vor einer Stunde noch Kai gelegen hatte, und seufzte tief. Kim hatte ja Recht, schließlich war Kai wirklich schon bald wieder weg, auf dem Weg nach Hause. "Danke...wir sehn uns dann nachher", beendete sie das Gespräch und atmete tief ein, bevor sie aufstand und ein fröhliches Lächeln aufsetzte. Nur noch 15 Minuten blieben ihnen. Der Bus stand schon mit allen Taschen beladen vor der Schule, wo sich alle Teilnehmer um Punkt 8Uhr getroffen hatten. Die Stimmung war etwas seltsam. Zum einen freute man sich doch ein wenig auf sein Zuhause, jedoch sah man dem Aufenthalt in England auch mit einem weinenden Auge nach, hatte man hier doch vieles gesehen und eine tolle Zeit verbracht, neue Menschen kennengelernt und Freundschaften geknüpft. Die Gruppe von Schülern wuselte um den Bus und überall drückte man sich, versprach sich noch einmal sich sofort zu melden, drückte sich noch einmal und fing wieder an durcheinander zu reden. Es war total chaotisch und je dichter der endgültige Abschied rückte, desto hysterischer wurden manche und auch die Lehrer hatten immer mehr Mühe Kontrolle über sie zu bekommen. In zehn Minuten würde der Bus den Vorplatz verlassen und die amerikanischen Austauschschüler zum Bahnhof fahren. Diesmal wollte es Mr. Skesteau nicht riskieren seine Schüler mit zum Bahnhof zu nehmen, da er dort weniger den Überblick über die Schar behalten konnte. Und dort musste es wirklich reibungslos ablaufen, denn der Zug würde nicht auf sie warten oder noch einmal anhalten. Also hatte man den Abschied auf früher verlegt. Kristin und Kim hatten sich schon bei allen verabschiedet, noch ein letztes Mal mit einigen geredet und Leon geholfen Tysons riesigen Rucksack voller Proviant für die Fahrt in den Bus zu wuchten. Kim war gerade zu Samuel und George gegangen, die die Tasche von ihren Partnern versteckt hielten, damit sie Mr. Skesteau doch noch zur Weißglut treiben konnten. Mit doch belustigter Miene hatte Kristin ihnen zugesehen, wie sie vor dem Lehrer ihre Unschuld beteuerten, als ein Blick auf ihre Uhr sie an die Zeit erinnerte. Unsicher kaute sie auf ihrer Lippe, während sie ihren Blick über die Freunde und Schüler um sich wandern ließ. Sie hatte nur noch wenig Zeit. Verabschiedet hatte sie schon alle bis auf Ray und...Kai. Ray entdeckte sie bei einigen Mädels aus ihrer Klasse, die ein letztes Foto mit ihm machen wollten, und somit war dieser für's Erste beschäftigt. Kai jedoch stand, wie konnte es anders sein, abseits des Chaos' und lehnte mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen gegen einen Laternenpfahl. Als er Schritte hörte verzog sich seine Gesicht genervt und schon wollte er sich abwenden, als er eine zaghafte Stimme vernahm. "Kai? Hast du kurz Zeit?" Etwas eingeschüchtert stand Kristin vor ihm und blickte sie aus ihren großen Augen hoffnungsvoll an. Über Kais Augen fuhr ein Blitzen und er nickte ihr zu. *Warum sollte ich für meine Freundin auch nicht Zeit haben?* , dachte er innerlich über diese Frage schmunzelnd. "Ich...ähm...ich...", sie stockte während sie zu Kai aufsah. "Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich sagen wollte", sagte sie dann leise und senkte ihren Kopf und wollte schon wieder gehen, als Kais Stimme sie zurückhielt. "Du hast mir also nichts mehr zu sagen? Mir...deinem...'Freund'? Du weißt aber schon, dass ich gleich wegfahre, oder?" Kristin schluckte und blieb stehen. Er hatte Recht, Kim hatte Recht. Wenn sie jetzt nichts mehr sagte, dann würde er weg sein. Natürlich hatte sie ihm noch was zu sagen, so unglaublich viel... "Na dann...", sagte der Grauhaarige und machte gerade Anstalten doch schon zu gehen, da platzte es aus Kristin heraus. "Nein, warte! Natürlich hab ich dir was zu sagen. Ich möchte dir noch so viel sagen, dir sagen wie schön die Zeit war und dir für alles danken. Es tut mir leid, wenn ich nicht so bin, wie du es verdienst." *Gott, was rede ich hier nur. Genau davor hat mich Kim doch gewarnt! Was denkt Kai denn jetzt von mir?!* Kristin schluckte und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Kai indessen sah sie einfach nur an, wie sie ihm die Worte gegen den Kopf warf und sich immer mehr verfing. Sie war doch so ein kleines Dummerchen... "Jedenfalls...ich will nicht, dass du gehst." Das Mädchen machte einen Satz vorwärts und schlang seine Arme um den Rücken des Jungen. Tränen liefen ihre Wangen hinab, als sie ihr Gesicht in seine wohlduftende Jacke presste und benetzten den Stoff. Sie konnte ihn nicht gehen lassen. Sie wollte ihn nicht gehen lassen. Kai stieß sie nicht weg, er machte auch nichts anderes. Doch nach einer Weile sagte er leise: "Du musst mich jetzt loslassen! Sonst stehen wir hier morgen immer noch und weinen!" "W...wir??" Kristin wollte ihren Ohren nicht trauen. Ihr Kopf lag noch immer auf seiner Brust, doch mit aufgerissenen Augen starrte sie seine Jacke an. Neue Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. *Ich will nicht, dass du mich verlässt. Ohje, das läuft schon wieder über alles hinaus...* Sie schluckte, zog noch einmal die Nase hoch und wischte sich über die Augen. Anschließend atmete sie noch einmal tief durch und nachdem sie sich beruhigt hatte und mit einem Blick auf die Uhr festgestellt hatte, dass das alles schon viel zu lange gedauert hatte und der Bus in wenigen Minuten fahren würde, hob sie ihren Blick und sah in Kais klare Augen, die noch immer auf ihr ruhten. Diesmal würde sie seinem Blick nicht ausweichen, diesmal war es ihr ernst und auch er sollte merken, dass es ihr ernst war. Kristin griff in ihre Manteltasche und zog etwas hinaus. "Hier! Ich möchte, dass du sie bekommst. Aber trage sie nur, wenn du es ernst meinst, wenn du es wirklich ernst meinst! Niemals anders!" "Ist gut", sagte Kai ruhig und sah wie die Lippen des Mädchens schon wieder anfingen zu beben. Er wollte ihr, was immer es auch war, abnehmen, doch sie zog ihre Hand wieder weg. "Niemals anders!" Ihre Augen verengten sich und blitzten auf, als sie versuchten ihn zu durchdringen. Kai versuchte sie nicht daran zu hindern. Er nickte und öffnete nun seine Hand. Langsam, den Blick nicht von ihm wendend, näherte sich Kristin ihm und ließ eine silbern schimmernde Kette in dessen Hand gleiten. Rasch zog sie ihre Hand wieder zurück und unterbrach den Blickkontakt zu ihm. Sie starrte auf den Boden neben ihm. Kai betrachtete das Schmuckstück in seiner Hand. Langsam schloss er sie und drückte sie fest in seiner Hand. Er wusste nicht wieso, aber irgendetwas lag in dieser Geste. Er hatte nicht das Verlangen über diese Tat zu spotten und sie im nächsten Eimer verschwinden zu lassen. Irgendetwas durchströmte seinen Körper, während er die Kette zwischen seinen Fingern spürte. Plötzlich hörten sie wie sich Mr. Skesteaus Stimme von der Schar hinter ihnen am Bus über die anderen setzte und beide wussten, dass es nun Zeit war. Kai ließ die Kette in seiner Tasche verschwinden und blickte von seiner Hand auf. Die großen Augen seiner Freundin sahen zu ihm herauf, und auch für ihn war es das letzte Mal, dass er sie sehen würde. Eine Weile sah er ihr tief in die Augen, beugte sich dann rasch vor und drückte seinen Lippen kurz auf ihren Mund. Mit diesem letzten Kuss und Blick drehte er sich um und ging, als wäre eben nichts besonderes gewesen, zu den anderen herüber zum Bus. Er hatte sich verabschiedet. Kristin errötete leicht, spürte noch immer seine Lippen und sah verlegen zu Boden. In seinem Blick hatte Kai ihr eben all das gesagt, was sie ihm hatte sagen wollen, es aber nicht hatte ausdrücken konnte. Doch bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, hörte sie Ray rufen und folgte dem Ruf sogleich. Als sie beim Bus ankam, waren schon fast alle eingestiegen, doch Ray stand immer noch lächelnd auf sie wartend neben dem Bus. Als Kristin bei ihm ankam, fiel sie ihm um den Hals und drückte in fest an sich. "Es war so schön, dich bei mir zu haben, Ray!" Nun konnte sie es nicht mehr zurückhalten, Tränen liefen ihre Wangen hinab, doch es kümmerte sie nicht. "Hey...warum weinst du denn jetzt?", fragte Ray und wusste nicht, was er machen sollte. Dabei steckte ihm ein mindestens genauso großer Kloß im Hals und es fiel ihm schwer noch ruhig zu sprechen. Doch er wollte es seiner Partnerin nicht noch schwerer machen. Also biss er die Zähne zusammen und drückte das Mädchen nur fest an sich. "Ich...*schnief*...ich werde dich ganz arg vermissen. Ich hab dich wirklich lieb, Ray! Du bist für mich ein guter Freund geworden, auch wenn wir uns vielleicht nicht immer so gut verstanden haben, aber das gehört ja dazu. Jedenfalls hoffe ich, dass wir uns irgendwann einmal wiedersehen werden oder ich zumindest weiter von dir höre...wir sind doch jetzt Freunde, oder?" Mit nassen Blick löste sie sich von ihrem Partner und sah ihn erwartungsvoll an. *Eigentlich hat sie ja Recht. Sie ist wirklich eine total nette und wer könnte ihr bei diesem Blick schon die Freundschaft verwehren...* Er musste grinsen. "Ich wäre schwer beleidigt, wenn du behauptet hättest, dass wir es nicht wären." Er zwinkerte ihr zu. "Und du schreibst auch sofort, wenn du angekommen bist?", wollte sie aber doch noch einmal wissen. "Jaja, sicher wird er das tun. Nun lass ihn aber mal los, damit er einsteigen kann. Die anderen warten schon nur noch auf ihn!" Mit sanfter Gewalt entriss Kim Ray seiner Freundin und bugsierte ihn in Richtung Bustür. "Ray, und bitte kümmer dich um Kai, ja?" Ray nickte und verschwand mit einem letzten Zwinkern im Bus. Kim legte einen Arm um ihre Freundin und trat einige Schritte zurück, damit der Bus fahren konnte. Sie drückte Kristin an sich, während sie zusahen, wie die Rücklichter des Busses in der Morgendämmerung immer blasser wurden...und schließlich ganz verschwunden waren. "Hast du dich eigentlich von Kai verabschiedet?", fragte Kristin geistesabwesend ihre Freundin im Unterricht. "Hmm? Ja, klar...hab ich. Ich hab ihn mir schon gleich zu Beginn zur Seite genommen, als Mr. Skesteau mit Mr. Dickenson seine >Abschlusspredigt< begonnen hat", sie grinste. "Du hast den beiden doch nicht etwa zugehört?" "Naja, als Mr. Skesteau geredet hab, hatte ich eine nette Unterhaltung mit Samuel, George, Leon, Tyson und zwei anderen Amis. Aber bei Mr. Dickenson hab ich schon zugehört", gab Kristin zu. Beide sahen wieder nach vorne, wo Mr. MacAteer irgendwelche Matheformeln gemeinsam mit den Schülern an die Tafel brachte. Gott, es war doch schon lange her, dass sie richtig im Unterricht mitgemacht hatten. Wieso hatten sie nicht wenigstens heute noch einmal frei bekommen können? Beide seufzten auf und kritzelten das Tafelbild in ihre Ordner. Sie hatten wirklich eine Menge nachzuholen, wie sie merkten. Während der Lehrer vorne immer noch dabei war, die Aufgabe anzuschreiben, schweiften die Gedanken von Kristin schon wieder ab. Sie hingen irgendwo in England in einem Zug, in dem eine Menge neuer netter Freunde saßen, die auf ihrem Weg zurück nach Hause waren. "Kai hat sich doch ganz schön verändert, meinst du nicht auch?" Kristin schreckte aus ihren Gedanken hoch und blickte erschrocken nach vorne, doch der Lehrer sah sie gar nicht. "Hey, schläfst du?", Kim tickte sie an. "Oh, du warst das. ^^ ", entschuldigend sah das Mädchen zu ihrer Freundin. "Was hast du gesagt?" "Ich hab gesagt, dass Kai ganz anders gegangen ist, als wir ihn anfangs noch bekommen hatten. Wenn ich an die ersten Tage denke. *g* Das war gar nicht so leicht mit ihm gewesen. Jetzt ist er doch schon viel umgänglicher geworden. Mir wäre es sogar fast schon lieber, er würde ein wenig mehr schwierig geblieben sein. Jetzt kann ich ja gar nicht mehr an ihm üben. ;) Aber er hat mir auch schon viel weitergeholfen mit den Gesprächen. Ich werde wohl mal eine gute Psychologin, meinst du nicht auch?" Kim grinste ihre Freundin an. Ja, sie war doch schon ein wenig stolz auf sich. Schließlich kam es nicht von ungefähr, dass sich Kai so gewandelt hatte. "Hmmm...man darf die Menschen eben nicht nur nach ihrem Äußeren beurteilen. Das ist das einzige Problem, die Menschen sehen einfach nicht, was wirklich hinter Kai steckt." "Und was ist mit mir?" "Das hast du ganz toll gemacht, zufrieden?", ärgerte sie Kristin. "Hmm...nur, wenn du mich nachher auf einen Cappuccino einlädst!" Die Mädchen grinsten und Mr. MacAteer hatte seine liebe Müh ihre Konzentration auf seinen Unterricht zu lenken. Irgendwo in der weiten Landschaft Englands hatte ein Zug Wiesen und kleine Dörfer passiert und seine Insassen zum Londoner Flughafen gebracht. Eine Gruppe von amerikanischen Schülern folgten einem kleinen, dicken Mann zum Gate 9 und betraten die Gangway des Fluges 825 nach Amerika, California, dass zum Boarden bereit stand. Einer der Jungen blieb an der Fensterfront stehen, von der man den gesamten Flughafen überblicken konnte. Sein Blick lag weit draußen auf dem Land... Ein Chinese rief nach ihm und der Junge wand seinen Kopf ab und folgte seinem Freund. Während er durch die Gangway schritt, hielt er etwas fest von seiner Hand umschlossen in seiner Jackentasche... ~°~°~ OWARI ~°~°~ Nein, stopp! Nicht für immer und noch nicht einmal für diese FF... ;) (näheres im Epilog...sowat brauch ich ja auch :P) cu KaiLoverinKokoroKisu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)