10 Tage von Naralessa (und die Welt steht Kopf) ================================================================================ Kapitel 1: Tag 1: Urlaub ------------------------ Tag 1: Urlaub Kagome kniff die Augen zusammen und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken, wissend, dass das nicht gegen die pochenden Schmerzen in der Schläfe helfen würde. Sie lehnte an dem Zaun des Gemüsegartens, den sie hinter Kaedes Hütte angelegt hatte und versuchte sich krampfhaft zu entspannen. Ein hoffnungsloses Unterfangen, wie sie bald feststellen musste. Und wie so oft hatte sie ihre Kopfschmerzen diesem halben Hund zu verdanken, der unter schlimmeren Stimmungsschwankungen litt, als eine hormonvollgepumpte Frau im neunten Monat. Sie lies von ihrer Nase ab und betrachtete nun mit einem leisen Lächeln eine kleine Blume, die sie liebevoll in eine gläserne Vase gesteckt hatte. Gestern noch war sie zu Tränen gerührt gewesen, als Inuyasha ihr diese einzelne Blume schenkte und heute hatte er sich bereits wieder in den frühen Morgenstunden auf nimmer-wiedersehen davongemacht. Unwillig grummelte die junge Frau, konnte er sich nicht langsam mal entscheiden, ob er nun genug um Kikyo getrauert hatte, oder nicht? Nicht, dass sie ihn nicht verstehen würde, nein ganz im Gegenteil, sie verstand ihn sehr gut und sie war auch bereit, ihm die Zeit zu lassen, Kikyos endgültiges Ableben richtig zu verarbeiten, auch wenn das nochmal drei Jahre dauern sollte. Aber dieses ständige auf und ab, machte sie nahezu rasend, auch wenn sie das von dem Hanyo gewohnt sein sollte, so zehrte es doch ganz schön an ihren Nerven. Sie schloss die Augen wieder und stöhnte als sich das Pochen in ihrem Kopf wieder bemerkbar machte. Aspirin wäre jetzt was nettes, leider gab es das im Mittelalter nicht, und ihr Vorrat war aufgebraucht. Sie brauchte eine Auszeit, ja das war es, was sie brauchte! Urlaub, Urlaub vom Mittelalter. Und Kopfschmerztabletten, die brauchte sie auch! Der Gedanke war gedacht und schon fast umgesetzt. Fast als hätten ihre Nerven verstanden was Kagome vorhatte, kam die Entspannung ganz von alleine. Zufrieden über dieses gute Zeichen und über die damit verschwundenen Kopfschmerzen, bestärkte das Kagome nur noch in ihrem Vorhaben. Nach ein paar Wochen täglichem Entspannungsbad und nächtlichem Federbett würde ihr Gemütszustand wieder soweit regeneriert sein, dass sie es mit den Stimmungslagen des Hanyo problemlos würde aufnehmen können. Mit gepacktem Rucksack marschierte sie los um ihre Freunde zu suchen, immerhin wollte sie sich erst verabschieden und ihren `Urlaub´ ankündigen. Sango fand sie nicht weit entfernt auf einer Wiese sitzen und mit Kirara spielen, neben ihr Miroku und die beiden süßen Zwillingskinder der beiden. Kagome lächelte, auch wenn die zwei noch immer die ein oder anderen Meinungsverschiedenheit hatten, so war doch sonnenklar, dass sie nur füreinander bestimmt sein konnten. Mit beschwingten Schritten eilte Kagome auf die kleine Familie zu, die sie fröhlich begrüßte und dann verwundert den großen Rucksack betrachtete. „Willst du in deine Zeit Kagome?“ fragte Sango nach, auch wenn die Antwort klar auf der Hand lag, wo sollte sie sonst hin? Dennoch nickte die Jüngere der Freundin zu „Ich werde dieses Mal einige Zeit weg bleiben, etwas Entspannung wird mir gut tun. Macht euch also keine Sorgen und trichtert Inuyasha ein, dass er seine fünf Buchstaben gefälligst auf dieser Seite des Brunnens zu lassen hat!“ fügte sie noch bedrohlich hinzu, was Sango leise kichern lies. " Habt ihr euch wieder gestritten?“ hakte die Dämonenjägerin neugierig nach, aber Kagome schüttelte den Kopf „Nein, ich brauche nur mal eine Auszeit, sonst verliere ich noch völlig den Verstand.“ grinste sie und verabschiedete sich winkend, in dem Wissen, dass Sango und Miroku den Hanyo schon vom Brunnen fern hielten. Dennoch ging das Mädchen aus der Neuzeit auf Nummer Sicher, sie wollte ihren Urlaub ja auch genießen. Wenn man in ihrer Welt Urlaub hatte schaltete man ja auch das Telefon aus oder stumm, wenn der Chef anrief, genauso versiegelte sie nach ihrem Durchschreiten den Brunnen. Es würde zwar nicht so lange halten, aber vielleicht verstand Inuyasha ja die Botschaft und lies sie gewähren. Kurz hielt sie inne, als ihr diese Gedanken kamen und hätte sich fast selbst ausgelacht, Inuyasha sollte eine versteckte Botschaft erkennen, verstehen und respektieren? Abgesehen davon, dass es schon am ersten Punkt scheiterte, war das für den Hanyo wohl eindeutig zu viel verlangt! Seis drum. Sango und Miroku würden ihr schon etwas Zeit verschaffen können, hoffte sie zumindest. Damit ging sie raschen Schrittes aus dem kleinen Häuschen heraus und schritt auf das Haupthaus zu. Genüsslich aufseufzend ließ sich sich Kagome endlich in das warme Badewasser gleiten. Sie war schon ziemlich lange nicht mehr in der Neuzeit gewesen, dementsprechend fiel auch ihr Empfang aus, als sie plötzlich auf der Matte stand. Es hatte Kagome all ihre Überzeugungskunst gekostet sich von ihrer Mutter wieder loszueisen. Aber das verzieh Kagome ihr großzügig, vor allem, wenn sie an das Festmahl dachte, was ihre Mum den Abend für sie zaubern würde. Bei dem Gedanken lief er bereits jetzt das Wasser im Mund zusammen. Sie lies sich bis zum Kinn in das warme Nass sinken und fragte sich, wie sie es nur so lange ausgehalten hatte, nicht nach Hause zu kommen. Sie musste, wenn sie zurück ins Mittelalter ging unbedingt daran denken Shampoo mitzunehmen, durch die fehlende Pflege und das oft viel zu kalte Wasser, waren ihre Haare ziemlich rau geworden. Sie grummelte während sie ihre teilweise sehr splisshaftigen Haarspitzen anstarrte, “Ziemlich verwöhnt seid ihr.“ Während sie ihren verwöhnten Haaren ein ausgedehntes Pflegeprogramm zukommen lies, beschloss sie sich für die nächsten Tage auch gleich einen Termin beim Friseur geben zu lassen. Nachdem sie ausgiebig alle Annehmlichkeiten der Neuzeit in Sachen waschen ausgekostet hatte, hüllte sich die Schwarzhaarige in ihren flauschigsten Schlafanzug und begab sich leise summend hinunter ins Esszimmer, wo es bereits verführerisch duftete. Strahlend stürzte sie sich auf das Essen. Nicht einmal ein fünf Sterne Restaurant hätte es in diesem Moment besser machen können. Nach diesem überragenden Abendessen ließ sich Kagome entspannt in ihr liebstes Bett fallen. Sie hatte ihr Zuhause schon sehr vermisst wie ihr erst jetzt bewusst wurde, mit all den Annehmlichkeiten und ihrer Familie. Noch während sie langsam ins Reich der Träume glitt, überlegte sie, was sie mit dem morgigen Tag alles anstellen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)