Nachhilfe in Sachen Liebe von Kai_theGazettE ================================================================================ Kapitel 1: Er war nicht schwul ------------------------------ Er war nicht schwul. Und hasste alles was mit Schwulen zu tun hatte. Reita zupfte etwas an seinem Nasenband und lies den Blick durch den Raum schweifen. Es war das zweite Mal das er hier war. Wie am vorigen Abend war die Baar bis auf den letzten Platz besetzt. „Wusste gar nicht dass du auf so etwas stehst“ sagte Tora. Ertappt zuckte Reita zusammen. Etwas zu hastig drehte er den Kopf zu seinem besten Kumpel um. „was meinst du?“ sagte er „Na so Nobelschuppen eben“ sagte Tora „dachte du stehst auf Hardrock und nicht auf so etwas “ Tora nickte zu dem Pianisten hinüber. Er saß auf einer kleinen Tribüne, hinter einem schwarzen Flügel. Reita atmete erleichtert auf. Lässig zuckte er die Schultern. Eigentlich hatte er nichts gegen Klassische Musik. Sie passte nur nicht zu seinem Image. „wenn du das jemand erzählst, dann breche ich dir alle Knochen“ knurrte er und lies die Finger knacken. „Wow, wow“ Tora hob abwehrend beide Hände. „ist ja gut, ich erzähle es niemand. Versprochen!“ Reita schnaubte und trank einen schluck. Sie saßen an einem der kleinen, runden Holztische die verstreut auf dem dunkelblauen Teppichboden standen. „Nein, jetzt Mal im Ernst“ sagte Tora und trank noch einen schluck. „seid wann stehst auf so Öde schuppen? Nicht einmal Tanzen kann man hier“ „ich bin den ganzen Tag auf den Beinen, da muss ich nicht noch Abends herumhopsen“ raunzte Reita. Tora seufzte. „jaaa schon“ lenkte er ein. „Aber wir passen doch gar nicht hier her“ „tja dann kommen wir nächstes Mal eben auch im Cocktailkleid und Smoking “ brummte Reita. Tora tippte sich gegen die Stirn. „Ne du, lass Mal, das Kleid kann Saga anziehen.“ Reita brummte ungnädig. Er konnte es immer noch nicht verkraften, dass ausgerechnet sein bester Kumpel mit einem Schwuchtel befreundet war. Um sich abzulenken lies Reita den Blick über das Mobiliar der Baar gleiten. Die Barhocker, die vor dem Tresen standen waren aus rotem Wildleder. Die Ziernaht, an der Rückenlehne verriet dass es sich um kein Fabrikprodukt handeln konnte. Die Barhocker mussten ein vermögen gekostet haben. Der Holztresen selbst war auf Hochglanz lackiert. Ebenso die Regalreihe hinter dem Tresen. In dem Regal standen in funkelnden Flaschen , die teuersten spirituosen Tokios. Nur der Barkeeper passte so gar nicht in das Konzept. Es war ein anderer als beim ersten Abend. Das störte Reita ungemein. Der Barkeeper an diesem Abend, hatte stoppelkurzes, grau Meliertes haar. Reitas schätze ihn um die fünfzig. Wie seine männlichen Gäste, trug er einen schwarzen Nadelstreifen Anzug, und eine goldene Uhr am Handgelenk. Enttäuscht wandte Reita den Blick ab. Mit einem Zug lehrte er das Gals. „Lass uns gehen“ brummte er. Tora hob eine Augenbraue. „wieso denn auf einmal?“ fragte er. „Frag nicht!“ raunzte Reita. Als sie am Tresen vorbeiliefen hörte Reita, wie einen Kunden den Barkeeper fragte: „wann kommt eigentlich ihr Kollege wieder?“ Reita blieb abrupt stehen und lauschte. „ Der Chef kommt morgen Abend wieder.“ sagte der Mann freundlich. Der Gast nickte nachdenklich. „Danke“ sagte er. Als sie vor der verglasten Hochhausfassade der Baar, im Regen standen sagte Reita: „lass uns Morgen wieder kommen“ „Wieso ausgerechnet Morgen?“ rief Tora gegen den prasselnden Regen an. Er hatte die schultern hoch- und den Kopf eingezogen. Keiner von ihnen beiden hatte einen Schirm dabei. „So halt“ knurrte Reita. Der Regen weichte sein Ihro auf. Die haare vielen ihm ins Gesicht. „Was hast du gesagt?“ rief Tora. „Nichts!“ sagte Reita laut. Sie machten sich zu Fuß auf den Heimweg. Reita fluchte. Er war nass bis auf die Knochen. Nie wieder ohne Schirm schwor sich Reita. „lass uns mit dem Taxie fahren“ rief Tora. „was hast du gesagt?“ rief Reita verständnislos zurück. Tora packte Reitas Arm und zog ihn kurzerhand in ein beiges Taxie.Es stand zwischen anderen Autos am Straßenrand. „Straße 1342 Nummer 40“ sagte Tora. Der Glatzköpfige Fahrer nickte. Er gab Gas. Autos und Hochhäuser zogen an ihnen vorbei. Dann stand das Taxie wieder . Sie standen ihm allabendlichen Feierabend stau fest. Doch das Geldbarometer lief weiter. Reita fluchte leise. Nie wieder Taxi schwor er sich. Als sich die Autos fünf Minuten später immer noch nicht bewegten, kam Reita nicht umhin, die Umgebung etwas genauer zu betrachten. Ein roter Sportwagen kam neben dem Taxi zum stehen. Reitas Blick blieb an dem Beifahrer hängen. Dieses Seitenprofiel! Reita schlug das Herz bis zum Hals. Langes Honigblonde Haar, volle Lippen,- Reita erkannte ihn sofort wieder: Der Barkeeper vom vorigen Abend! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)