Hibernation von Mounira ================================================================================ Kapitel 2: II. Flames to Dust ----------------------------- January 3, 2014 | NYC Sorry, babe. I’m so f*busy 2day! 2morrow, k? ;-) · . *. ´ °  . *  °. . °.. .* . *.. °.  * ` . °. . . .* ° . °. *..° * °. *.° ..*.. January 4, 2014 | NYC No new messages · . *. ´ °  . *  °.  ´. *. .* °.. °.. .* . *.. °.  * ` . °. . ..* °. .* ° . °. *..° * °. *.° ..*..* °. January 5, 2014 | NYC No new messages Du solltest nicht enttäuscht sein. Wirklich nicht. Dennoch sitzt du an deinem Schreibtisch, mit Blick aus dem Fenster in den ewiglich vor sich hinfallenden Schnee, und schiebst kummervoll dein sprachloses Smartphone beiseite. Im Hintergrund schwappt Werbung aus dem Fernseher und versucht, deine Einsamkeit in haufenweise Versprechen über newer, bigger und better zu ertränken. Es funktioniert nicht. Natürlich nicht. Ohne deinen Freund fühlst du dich mittlerweile immer binnen kürzester Zeit alleine. Dabei hast du durchaus einen intakten Freundeskreis, der sich nie für lustige Zusammentreffen im realen Leben oder einen regen Nachrichtenaustausch per Facebook oder Whatsapp zu schade ist. Trotzdem, irgendwie ist das nicht dasselbe. Seit du Alfred kennst, dreht sich dein Leben zunehmend mehr um ihn bzw. um euch. Das ist an geteilten Tagen überaus erfüllend – und an ungeteilten überaus deprimierend. Der überstürzte Morgen liegt jetzt zwei Tage zurück. Zwei Tage, in denen deine Stimmung unaufhaltsam in den Keller gefallen ist, da alles, was du von Alfred zu hören und zu sehen bekommen hast, eine lausige Kurznachricht war. See ya later! Nein, du solltest wahrlich nicht enttäuscht sein, denn dazu hast du kein Recht. Immerhin hat Alfred dir von Anfang an klipp und klar gesagt, dass seine Arbeit oberste Priorität für ihn hat. So wie er dir auch vieles Andere gesagt hat, was du in deiner bodenlosen Verliebtheit einfach hingenommen hast, obwohl es eigentlich unerträglich für dich ist. Die berüchtigte rosarote Brille hat dich auf Zuckerwattenwolken waten und alles, was nicht in diese süße Traumsequenz passt, mutwillig ignorieren lassen. Fakt ist aber nun mal: Du bist jung – und er sieht jung aus, ist es aber nicht. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir – und er hat schon etliche Leben hinter sich und noch unbenennbar viele in Aussicht. Du möchtest irgendwann heiraten und eine Familie gründen – und er hat nie jemandem das Ja-Wort gegeben. Dafür ist er deinen unter Leidenschaft aufgeflackerten Zweifeln mit der Information begegnet, dass du dir um Verhütung keine Sorgen machen brauchst; Nationen sind unfruchtbar. Er ist definitiv nicht der Mann, mit dem du deinen Lebensabend verbringen wirst. Irgendwas in dir ist schon vor geraumer Zeit zu der Erkenntnis gekommen. Ganz gleich, wie händeringend du es dir gerade wünschen magst, auf Dauer passt das mit euch beiden einfach nicht. Er muss nur den kleinen Finger heben und schon springst du. Sagst gewissenlos Verabredungen mit Freunden und Freundinnen ab, weil Alfred es unerwartet geschafft hat, sich den Abend freizuschaufeln. Dass du womöglich andere Pläne hast, kommt ihm meist gar nicht in den Sinn. Wie auch? Tust du doch fortwährend so, als würdest du jederzeit zum Abruf bereitstehen und gar kein eigenes Leben führen. Als du einer deiner besten Freundinnen zuletzt eine kurzfristige Absage erteilt hast, klang sie nicht mal wütend. Das „Lass mich raten? Dein Freund?“ wirkte, als habe sie schon damit gerechnet. Als habe sie sich längst einen Plan B für diesen Fall zurecht gelegt, weil auf dich kein Verlass mehr ist. Du solltest dich schämen. So kann das nicht weitergehen. Aber Alfreds Schuld ist es definitiv nicht. Eher deine. Oder? Du bringst es eben nie über dein verliebtes Herz, Alfred zu gestehen, schon anderweitig verabredet zu sein. Ihr seht euch ohnehin so wenig und wenn es noch weniger wird... Was, wenn eure Beziehung dann endgültig im Sand verläuft? Du kannst enorm schlecht beurteilen, wie Alfreds Gefühle für dich aussehen. Womöglich schätzt er dich sehr, vielleicht ist er auch so etwas wie in dich verliebt; doch selbst wenn, ist diese Gemütsregung lediglich ein Wimpernschlag auf seiner ewigwährenden Zeitlinie. Du hingegen wirst irgendwann nicht mehr sein – und er wird dann noch immer fluchend den Winter hassen und sich begeistert im Sommer, in einem seiner raren, freien Momente, die Sonne auf den durchtrainierten Bauch scheinen lassen, eisgekühlte Cola schlürfen und sich auf den nächsten Super Bowl freuen. Das sind keine Perspektiven – zumindest nicht für dich. Alfred hat dir allerdings auch nie etwas versprochen, was er nicht halten kann. Stattdessen hat er die meisten Fragen, die du ihm je gestellt hast, mit schelmischen Grinsen abgewehrt. Keine Gespräche über Politik, gemeinsame Wohnungen, Ferien oder gar eine Familie. Und nein, an Weihnachten kann er leider nicht dem traditionellen Essen bei deinen Eltern beiwohnen. Ebenso wenig gibt es bei ihm Zuhause eine Familienfeier im klassischen Sinne, zu der er dich einladen könnte. Sorry, babe! „Hast du keine Eltern?“, hast du dich nach dem überschwänglichen Kuss, in den er dich verstrickt hat, gewundert. Die Antwort war eine Silbe und zwei Buchstaben schwer und hat dir die Luft abgeschnürt. Du im Dunkeln auf Alfred sitzend, seine Hände an deiner Taille und seine Fingernägel für den Bruchteil einer Sekunden in dein Fleisch schneidend. No. Du wolltest so viel dazu sagen, aber bevor du wusstest, wie dir geschieht, bist du mundtot geküsst worden. Allem Anschein nach war die Frage derart grenzüberschreitend, dass es die letzte Nacht war, in der du Alfred reiten durftest. Mit einem unnachgiebigem Grinsen auf den Lippen hat er euch herum gedreht und deine Hände ins Kissen gepresst. Dir Verstand und Atem geraubt, um dich willig unterliegen lassen. Zwar hast du in den folgenden Wochen noch das ein oder andere Mal dein Glück versucht und probiert, den Takt anzugeben, doch am Ende hast du dich in einer ganz anderen Position als ursprünglich geplant wiedergefunden. Alfred lässt sich die Kontrolle eben nicht wegnehmen – zumindest nicht von dir. Dabei hast du ihn nie so herrlich befreit stöhnen hören wie bei den paar Malen, als du oben gesessen und ihm im übertragenen Sinne die Zügel aus der Hand genommen hast. Wie es wohl mit seinen anderen Freundinnen gelaufen ist? Du bist neugierig, doch all deine beiläufigen Bemühungen, Alfred Informationen abzuluchsen, bleiben in der Regel fruchtlos. Sowohl auf romantischer Ebene – Sein erstes Mal? Ach, das ist doch schon so lange her! – als auch auf politischer – Der Staatshaushalt? Ach, doch nicht jetzt. Wenn er mit dir zusammen ist, hat er frei. Theoretisch zumindest. Praktisch hat er nie frei. Sein Handy ist sieben Tage die Woche eingeschaltet und ganz gleich, zu welcher Uhrzeit es nach ihm verlangt, er springt. Für andere – nicht für dich. Hinter euch liegen phantastische Abende im Kino und relaxende Besuche im Freibad, aber vor euch liegen keine Jahrestage und auch keine gemeinsamen Perspektiven. Du weißt das, im Prinzip – und er weiß auch, dass du das im Prinzip weißt. Du hast es allerdings mutwillig verdrängt – und das weiß er ebenfalls. Die vielen guten, warmen Momente waren es dir wert und werden es dir immer wert gewesen sein. Alfred ist viel mehr für dich als eine flüchtige Schwärmerei. Er ist der erste Mann, mit dem du eine richtige Beziehung führst. Wahrscheinlich grenzt dein Verhalten deswegen an Selbstaufgabe. Aktuell liegt die Lebenserwartung für Frauen in den USA bei knapp 80 Jahren. Wie viele von diesen Jahren möchtest du an jemanden abtreten, der deinem Geben mit einer ganz anderen Art des Gebens begegnet? Du kannst dir nicht vorstellen, dass Alfred in 80 oder 100 oder weiß der Himmel wie vielen Jahren jemals auch nur noch einen einzigen Gedanken an dich verschwenden wird. In deinem Leben ist er ein riesiger Klecks – in seinem bist du nicht mal ein winziger Farbspritzer. Die Größenverhältnisse besiegeln euer Schicksal. Der Schnee zerrinnt zu zähen Flocken, als du zu blinzeln vergisst und an Alfreds eiskalte Finger und wintergequälte Lippen denkst. An den kalten Kuss und den einheizenden Sex. Du musst es akzeptieren: Der Sommer ist vorüber, ein für alle mal. Die Erkenntnis spaltet dein Herz entzwei, während du ans Fenster trittst und dich wunderst, wie das mit euch jemals passieren konnte? Wie oft ihm so was wohl schon passiert ist? Dieses temporäre Ich liebe dich, was nie bei ihm bleibt, sondern naturgemäß dazu verdammt ist, in einer sterblichen Hülle dahinzusiechen. Schnell oder langsam, das spielt keine Rolle. Jahre sind für Alfred ein relatives Gut. Er realisiert nicht mal, dass ihr euch zwei Tage lang nicht gesehen habt; es ist eben so. Er hat zu tun. Pflichten zu erledigen. Er rennt und rennt und rennt – für dich und für alle anderen Einwohner der USA. Es ist das Selbstverständlichste auf der Welt für ihn. Es ist sein Leben. Draußen zieht die Kälte vom Norden gen Süden, indessen auf deinem Schreibtisch das Handy beharrlich weiterschweigt. Der Bildschirmschoner deines Laptop ist angesprungen. Irgendwann, als du dich im Dschungel deiner Gedanken komplett verloren hast. In dir flammt eine störrische Wut auf, da dich dein Freund zunächst versetzt und danach offenbar auch noch vergessen hat. Great! Er geht dir nicht aus dem Kopf und für dich ist nicht mal ein Eckchen in seinem Dickschädel reserviert! Ehe du dich versiehst, hältst du dein Handy ans Ohr und lauschst auf das Tuten. Die Sekunden verwelken im Zeitraffer, dann wirst du auf die Mailbox umgeleitet. Heyyy! Your Number 1 Hero is currently not available-! Rabiat klickst du seine aufgekratzte Stimme weg und möchtest nicht mehr verliebt sein. Durch dein Bewusstsein spukt der Geschmack von Alfreds blutiger Unterlippe und der salzige Unterton seiner sonnengebräunten Haut. Sein penetrantes Lachen ist eine viel zu laute Erinnerung und du fragst dich, wo Alfred stecken mag? Der Tag tickert 23 Uhr entgegen und der Himmel ist ein düsterer Mantel, der keine Wärme spendet. Ob er friert, dein Alfred? Das Sommerkind, das du vor einigen Monaten kennen gelernt hast, hatte trotz getönter Brillengläser die lebhaftesten Augen, die dir je untergekommen sind. Selbstverständlich bist du nicht die einzige Frau, die diesen Augen verfallen sind. Was sein Äußeres betrifft, muss sich Alfred nicht verstecken. Aber noch weitaus interessanter wird es, wenn er den Mund aufmacht, denn er redet von Filmen, als habe er in ihnen selbst mitgespielt. Er plaudert über berühmte Persönlichkeiten der Vereinigten Staaten, als habe er regelmäßige Schwätzchen mit ihnen gehalten, und ganz gleich, welchen Bundesstaat du erwähnst, aus Alfred quillt eine Informationsflut heraus, als sei er Zeit seines Lebens nie dort weg gekommen. Es ist gruselig. Es ist beeindruckend. Es ist einschüchternd. Es ist faszinierend. Und du weißt nicht, bei wie vielen eurer Unterhaltungen du irgendwann bloß noch genickt hast, aber nicht mehr folgen konntest, da seine Erwähnungen ein Wissen voraussetzen, das du niemals innehaben wirst. Er merkt es nicht, er belehrt dich auch nicht; er überlässt lediglich seinem Herzen das Wort. Mal lacht er, ungehemmt und den Kopf zurücknehmend; und mal grinst er, unbezwingbar und siegessicher; und manchmal driftet seine Stimme ab, melancholisch und unerreichbar. Kurzum: der Mann, mit dem du schläfst und seit etwa einem halben Jahr eine Beziehung führst, ist ein Mysterium sondergleichen für dich. Du kennst seine Bestellung, wenn ihr in sein liebstes Steak House oder zu Starbucks geht, und du witterst zuweilen sogar seine Gedanken, sein verborgenes Verlangen nach Sicherheit, aber er gewährt dir keinen Zutritt zu diesem Sektor. Er trägt sich selbst. Mit weiten Schritten und starkem Willen ist er sein eigenes Lebenstempo gewöhnt. Er trägt auch dich, immer wieder gerne, aber dir schwant allmählich, dass du selbst zu gehen lernen solltest. Alfred schleppt genug mit sich herum, was ihn gelegentlich dazu bringt, die Nase in deinem Haar zu vergraben und sich von hinten an dich zu schmiegen, wenn er meint, du schläfst schon. Tust du aber nicht, denn seine rastlosen Gedanken produzieren einen derartigen Lärm, dass du ihn förmlich durchs ganze Zimmer hallen hörst. Woraus dieses Krachgespenst im Detail besteht, ist dir nach wie vor ein Rätsel. Fest steht jedoch, Alfred handhabt vieles wie den Winter: Wenn es Probleme bereitet, ist das eine Sache, der er sich annimmt. Jemand anderen von diesen Problemen wissen zu lassen, dafür hat er nicht sonderlich viel übrig. Deine Tasche packend, beschließt du, dass es an der Zeit ist, deinem sicherlich noch immer still und heimlich vor sich hinfrierenden Freund einen Besuch abzustatten. ..*.°. * . * °. .*..*.°. .° * ..*..* °. * . .° * . *. . . ° . * ..*. * . ° . ° °. *..* ° .* °. . Die Warnung, bei diesem Wetter tunlichst nicht vor die Türe zu gehen, ist berechtigt. Schneefälle und Temperaturstürze haben im Verlauf der vergangenen beiden Tage zugenommen. Insbesondere die Abende und Nächte lassen einen ob des harschen Windes glauben, man schabe sich die Gesichtshaut mit einer Küchenreibe ab. Der letzte Winter dieses Ausmaßes liegt so viele Jahre zurück, dass du dich nicht mal an ihn erinnern kannst. Nichtsdestotrotz hast du dich in etliche Kleiderschichten eingepackt und dein behagliches Zuhause verlassen. Als du rund eine Stunde später dein Ziel erreichst, bist du maßlos erleichtert und bis auf die Knochen durchgefroren. Zwar hast du den Großteil der Strecke per Subway zurückgelegt, aber die wenigen Meter über die verschneiten Gehwege, entlang eines aggressiven Hupkonzerts auf den verkehrsverseuchten Straßen, haben dir den letzten Nerv geraubt. Das Gewicht deiner Tasche ist proportional zu deinem Zähneklappern gestiegen und du machst innerlich drei Kreuze, als du die unscheinbare Haustür endlich gefunden hast. Dein tauber Zeigefinger im Wollhandschuh trifft den Klingelknopf, woraufhin ein schrilles Geräusch durch die Räume kreischt. Du bist noch nie in Alfreds Apartment gewesen. Aus dem schlichten Grund, weil er dich niemals mit zu sich genommen hat. Zunächst fandest du das nicht weiter schlimm, mit der Zeit aber durchaus merkwürdig. Er habe einen Mitbewohner und ihr wärt ja lieber zu zweit, lautete schließlich die Erklärung. Punkt für Alfred. Du kannst auf neugierige Mitbewohner, die euch beim Liebesspiel belauschen, getrost verzichten. Und so ergab es sich, dass du zwar nie bei Alfreds Zuhause warst, aber per Zufall mal seine Adresse aus ihm herausgekitzelt hast. Jetzt, mit tief gezogener Mütze und doppelt gewickeltem Schal, in Handschuhen gepackten Händen und wetterfesten Boots steckenden Füßen, starrst du das kleine Namensschildchen an und bist darüber irritiert, nur seinen Namen dort zu lesen. Ob er gelogen hat? Oder ob der andere Typ nur übergangsweise bei ihm gewohnt hat? Vielleicht ist er kürzlich ausgezogen und Alfred hat es versäumt, das zu erwähnen? Ähnlich sehen würde es ihm; du würdest nicht mal eine böse Absicht dahinter vermuten. Du wärst nur überaus dankbar, wenn du endlich ins Warme kämst! Ungeduldig klingelst du ein weiteres Mal, doch kannst nach wie vor keine Geräusche hinter der Türe vernehmen. Verflucht! Es muss doch jemand Zuhause sein! Selbst ein Alfred F. Jones arbeitet nicht mehr zu dieser vorgerückten Stunde, oder!? „Al? Al, ich bin’s! Bist du da?!“ Während deine Stimme bibbernd um Einlass bittet, pocht deine Hand gegen die stabile Türe. „Alfred?!“ Nichts. Frustriert drückst du den Klingelknopf etliche Sekunden lang durch, sodass der Ton zu einem grässlich langgezogenem Schrei mutiert. Du drängst dich lauschend an die Türe, doch nichts passiert. Es gibt kein Lebenszeichen. „Shit!“ Fluchend schlägst du die Handfläche gegen das Holz und kannst nicht fassen, dich bei dem Wetter völlig umsonst auf den Weg gemacht zu haben! Wo steckt der Kerl denn bloß?! Wenn er mal wieder ins Ausland gereist ist, hätte er dir das doch wenigstens sagen können! Entmutigt trittst du zurück und schluckst deinen Missmut bestmöglich hinunter; normalerweise sagt dir dein Freund wirklich Bescheid, wenn er beruflich verreist... Die glühende Wut in dir verwandelt sich in einen kantigen Klumpen Enttäuschung, der dir entsetzlich schwer im Magen liegt. Resignierend wendest du dich zum Gehen und reibst wärmespendend mit den Händen an deinen Oberarmen auf und ab. Du hast drei Schritte gemacht, da hörst du plötzlich ein Schloss knacken. Im Nu wirbelst du herum und siehst, dass die Türe einen winzigen Spalt breit geöffnet wurde. Aus dem Inneren dringt zwar nur ein Abklatsch faden Lichtes, doch du hechtest sogleich zurück. „Endlich! Ich dachte schon, du wärst nicht-“ Deine Fingerspitzen stoßen die Türe auf und du begegnest dem Nichts, das dich augenblicklich verstummen lässt. Im Flur brennt kein Licht; lediglich in der angrenzenden Küche surrt der Kühlschrank und ist die spärliche Deckenleuchte eingeschaltet. „Al?“ Eingepackt wie ein Eskimo, schließt du die Haustüre hinter dir. Ein Schlüssel steckt nicht, aber irgendjemand muss dir doch aufgemacht haben? Da du dich kaum bewegen kannst in deiner Wintermontur, schlüpfst du aus den gefütterten Boots und stellst sie neben der Türe auf der kleinen Fußmatte ab, die großspurig MY HOUSE, MY RULES! verkündet. An der Garderobe darüber entdeckst du eine von Alfreds Übergangsjacken sowie seinen Wintermantel; der Schal ist achtlos in den rechten Ärmel gestopft. „Alfred?“, rufst du erneut in die Stille, die dir zugegebenermaßen unheimlich wird. Was soll der Unfug? Mantel, Mütze und Schal abnehmend, stehst du da wie bestellt und nicht abgeholt. Wenn du die Klamotten hier aufhängst, wird das unschön für die Wand und den Boden enden. Besser wäre es, sie in der Dusche oder Wanne zu deponieren – je nach dem, was Alfreds Bad zu bieten hat. Mit zaghaften Schritten peilst du also die Tür zu deiner linken an und hast Glück: als du den quietschenden Knauf herumdrehst, wirst du mit einem düsteren Badezimmer konfrontiert. Tastend findest du an der Wand den Lichtschalter und musst blinzeln, als die stumpfweißen Kacheln die Helligkeit der nackten Birne unerbittlich zurück in deine Richtung schleudern. Auf der Ablage unterm Spiegel stehen Zahnbürste, -creme und -becher nebst Aftershave, Rasierschaum und ein paar anderen Pflegeartikeln. Der Raum an sich ist klein, stickig und uneinladend und du hängst flugs deine schneenassen Anziehsachen in die Dusche, sodass die schmelzenden Flocken in die Tasse tropfen. Es ist berstendheiß im Bad. Dass es dir so warm erschien, hast du zuerst darauf geschoben, aus der Kälte zu kommen. Allerdings kann es nicht nur daran liegen, denn jetzt, da du alle überflüssigen Kleidungsstücke los bist, schwitzt du immer noch. Ehe du dir weitere Gedanken über die Raumtemperatur machen kannst, hörst du ein rasches Tippeln aus dem Flur. So als eile jemand mit flinken Füßen über die soliden Dielen. Erwartungsvoll drehst du dich herum, siehst aber niemanden. „Al?“ Wenn das einer seiner dummen Scherze ist, mit denen er dich erschrecken möchte, dann kann er was erleben! „Verdammt! Das ist nicht witzig“, setzt du nach und verlässt das Badezimmer. Der Flur ist noch genau so leer wie vor rund zwei Minuten. Es macht den Anschein, als wärst du allein mit dem Kühlschranksurren und- Halt, da ist noch etwas! Ein Rascheln, deutlich aus der Küche kommend! So als durchforste jemand gierig Pappschachteln oder Kartons. Himmel, wenn du da jetzt Kackerlacken oder Ratten findest, bist du aber sofort wieder weg! Aufs Schlimmste gefasst, betrittst du den Raum, der Küche und Wohnzimmer ineinander vereint. Der Fernseher ist ein stockfinsterer Kasten und die Anrichte sieht aus, als sei tagelang nicht gespült worden. Dein Blick gleitet über eine Arme schmutziger Tassen und Gläser, ein Heer leerer Chipstüten und Hamburgerverpackung, und weiter über fünf aufeinander gestapelte Pizzakartons. Der oberste ist halb aufgeklappt und macht dich mit einem Pizzabäcker im Comicstil bekannt, der stolz vor seinem Ofen steht. Was sich in der Schachtel befindet, kannst du nicht erkennen. Dafür hörst du etwas schmatzen und schlucken. Der Turm Pizzaschachteln vibriert leicht und scheint keine festen Konturen zu besitzen. Etwas hockt dahinter...! Was zur Hölle ist das? Plötzlich blitzen zwei eisblaue Kugeln über dem Turm hervor. Vor lauter Entsetzen machst du einen Satz nach hinten, krachst mit dem Rücken gegen den Türrahmen und lässt deine Tasche fallen. Der daraus resultierende Lärm lässt das Wesen auf der Anrichte die Flucht ergreifen. Mit einem geschwinden „Plopp“ hüpft das schier riesige Etwas – es ist eine Katze! – auf den Boden und flitzt an dir vorbei über den Flur, um durch einen schmalen Spalt in der gegenüberliegenden Zimmertüre zu verschwinden. Dir schlägt das Herz vor Schreck bis zum Hals. Verstört bückst du dich nach deiner Tasche und schlingst alle zehn Finger um den Riemen. Alles ist gut! Es war nur eine Katze. Nur eine Katze! ...seit wann hat Alfred denn eine Katze?! Das hat der Mistkerl dir nie erzählt! Teils beruhigt, teils verärgert schnaubst du und spürst dein Herz noch immer unangenehm gegen deine Rippen schlagen. Weil Bad, Küche und Wohnzimmer menschen- sowie tierleer sind, bleiben nicht mehr viele Räume übrig. Da gibt es die Tür, hinter der die Katze verschwunden ist und an deren Knauf ein DO NOT DISTURB Schildchen baumelt, und dann gibt es noch eine andere Türe. Letztere ist geschlossen. Dem Stubentiger folgend, tapst du über den Flur und stupst die Türe dezent ein bisschen weiter auf. Gerade genug, um in den dahinterliegenden Raum spähen zu können. Die Vorhänge sind vorgezogen, doch auch hier herrschen Temperaturen wie in der Sauna. Es ist jedoch schwer, etwas Genaueres zu erkennen. Konturen abtastend, entdecken deine Pupillen einen weitläufigen Schreibtisch samt allem, was dazugehört. Über dem Schreibtischstuhl hängt ein Jackett und als dein Blick nach rechts abdriftet, stößt er auf ein Tischchen, eine ausgeschaltete Stehlampe und landet schließlich bei einem Schlafsofa, auf dem ein gigantischer Deckenberg sein Dasein fristet. Es riecht nach Alfred, nach Wintereinbruch und nach abgestandener Luft. Zentimeterweise öffnest du die Türe weiter und trittst gemeinsam mit dem schwachen Licht aus der gegenüberliegenden Küche über die Schwelle. Die Geräusche der etliche Stockwerke tiefer liegenden Straße sind nur noch ein Schatten ihrer selbst. Vom Sofa aus hörst du ein Knistern; die Lichtverhältnisse erlauben dir außerdem, die leeren Tassen auf dem Tischchen sowie die Brille zu identifizieren. Zwischen all den Stoffschichten schläft dein Freund; in die Kuhle seiner angewinkelten Beine hat sich die riesige Katze gerollt. Ihre Augen springen auf und durchleuchten dich wie bei einem Scan. Du rührst dich nicht, sondern lässt dich von Kopf bis Fuß in den optischen Schwitzkasten nehmen. Dass du sogar den Atem angehalten hast, wird dir erst bewusst, als die Katze ihr Schnäuzchen wieder unter ihren buschigen Schwanz schiebt und das Blau ihrer misstrauischen Augen erlischt. Im Raum überlappen sich ein leises, regelmäßiges Klappern und tiefe Atemzüge. Ersteres kannst du spontan nicht zuordnen, aber aus letzterem ziehst du den Schluss, dass Alfred schläft. Aber wie kann er schlafen, wenn er dir gerade die Türe geöffnet hat?! Die Katze wird das Kunststück wohl kaum vollbracht haben! „Al? Bist du wach?“ Die ausbleibende Antwort lässt dich unschlüssig die Unterlippe zwischen die Zähne ziehen. Zwar kann dein Freund verhältnismäßig schnell einschlafen, aber so schnell? Das ist doch nicht normal! Und wieso hat er dich nicht mal vernünftig begrüßt? „Y-yeah?“, drängt sich mit einem mal eine belegte Stimme an dem Klappern vorbei und erschreckt dich glatt noch mehr als die Katze. Im Affekt beißt du dir auf die Lippe, fluchst innerlich und stakst auf das Sofa zu. Deine Fingerspitzen ertasten die Sofakante und du gehst in die Hocke, um mit Alfred auf einer Augenhöhe zu sein. „Ich bin’s!“, sagst du überflüssigerweise, derweil dein Augenmerk in der sperrigen Dunkelheit nach den vertrauten Gesichtszüge deines Freundes fahndet. Die Nähe lässt dich indes verstehen, dass das seltsame Klappern ein Zähneklappern ist. Aus den Decken dringt ein undefinierbarer Laut, ehe Alfred gänzlich in ihnen abtaucht. Du bist fassungslos. Absolut fassungslos! „Hey, was ist passiert? Bist du krank?“, wallt Sorge in dir auf und deine Handfläche meistert es, die Deckenburg zu überlisten und sich kurz auf Alfreds Stirn zu legen. Kein Fieber, aber dafür eisige Kälte. Wie um alles in der Welt ist das bitte möglich? „Oh Gott, du bist eiskalt!“ „’m fine“, entzieht er sich sogleich deiner Hand. Das Zähneklappern bemüht unterdrückend und die Decker bis zum Anschlag über den Kopf ziehend. Gleichzeitig suchst du mit der anderen Hand nach dem Schalter der Stehlampe und bringst Licht ins Dunkle. Dabei ein finales „Nein, bist du nicht“ sagend. „Doch. Was machst du eigentlich hier?“ Die Frage hat ihren Ursprung irgendwo im Stoffberg. Du fühlst dich ausgesperrt und weggestoßen. Zutritt verboten. „Dich besuchen. Was sonst?“, kleidest du das Offensichtliche in Worte, die durchtränkt von gekränkter Enttäuschung sind. „Wenn du mich nicht hier haben willst, warum machst du dann die Tür auf?!“ „Uhm... hab ich nich’.“ Trotz milder Tonlage, sticht dir die Erwiderung einen Eispickel ins Herz. Es wird still zwischen euch, abgesehen vom gedämpften Zähneklappern und deinen wie Gletschern auseinander brechenden Herzhälften. Dann vernimmst du ein geistesabwesendes „War sicher Tony“. „Dein Mitbewohner?“ „Mhm.“ „Hab niemanden gesehen.“ „Yeah...“ Pause. „Er is’ ’n bisschen...strange, aber cool!“ Eine Kältewoge durchfährt Alfred und lässt sein Zähneklappern an Lautstärke gewinnen. An und für sich findest du es reichlich unhöflich von diesem Tony, dir nicht mal Hallo zu sagen. Wenn der Kerl dir schon die Türe aufmacht, wäre es doch kein Problem gewesen, sich kurz vorzustellen! Statt dich aber weiter über diesen komischen Typen aufzuregen, zupfst du an den Zipfeln von drei Decken – eine dicke Daunendecke und zwei Wolldecken – und versuchst, Alfreds Gesicht freizulegen. Doch je vehementer du an der Decke ziehst, desto energischer verbarrikadiert er sich. „Don’t! It’s fuckin’ cold!“ „Nein, du bist krank.” Er muss krank sein. Eine andere Erklärung gibt es hierfür nicht. Anstatt dich jedoch anzuschauen, mobilisiert Alfred seine letzten Kraftreserven und hindert dich erfolgreich daran, dein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Du kannst ihn nicht aufdecken. Er will nicht und wenn er es nicht will, dann schaffst du es auch nicht... Dir fällt ein längliches Stoffstück auf, das unter den Decken herausragt und dich verdächtig an einen Fanschal der Denver Broncos erinnert. „Trägst du ’nen Schal?“ „Mhm...“ Und der Schal ist nicht das einzige, was seinen hoch gewachsenen Körper warm halten soll. Dir schwant, da hat jemand gleich mehrere Pullis, Hosen und Socken an. Das ist doch Wahnsinn! „Es ist hier drin ziemlich gut geheizt. Dir dürfte also gar nicht so kalt sein...“, lässt du bekümmert anklingen und löst die Finger aus den Decken, um die rechte Hand langsam an einer weniger gut bewachten Stelle hinunter zu schieben, damit du Alfred übers Haar streichen kannst. Dass er da unten überhaupt Luft bekommt, grenzt für dich an ein Wunder. „Hast du Kopfschmerzen? Oder tut dir sonst was weh? Soll ich dir vielleicht ’nen heißen Kaffee machen? Oder ’nen Kakao?“ Mit Tee kann man ihn jagen; das weißt du. Doch die Aussicht auf irgendeine Form von Hilfe scheint ihn postwendend schlecht zu launen. „Nee, alles okay.“ „Das seh ich.“ „Is’ alles nur wegen dem scheiß Wetter!“ „Das soll doch in den nächsten Tagen noch schlimmer werden...“ Die Ankündigung lässt Alfred irgendwas zischen, das du nicht verstehst, aber es klingt kapituliert bis frustriert. Sein Kopf verschwindet so weit im Deckenkonkon, dass der Kontakt zwischen euch abbricht. Du sitzt dort, vor seiner Schlafcouch, und bist absolut ratlos. Auf dem kleinen Tisch liegen sein ausgeschaltetes Smartphone und sein weißes Tablet Seite an Seite; ganz so, als habe Alfred zuletzt im Bett gearbeitet. Eine leere McDonald’s Tüte ragt aus dem Mülleimer unterm Schreibtisch und neben der Stehlampe wartet eine halb volle 2l Flasche Cola darauf, geleert zu werden. In den diversen Tassen auf dem Tisch sind braune Überreste von Trinkschokolade, Kaffee und Fertigcappuccino ausfindig zu machen. Das Zimmer hat etwas seltsam bewohnt Unbewohntes an sich. So als sei tagelang niemand mehr Zuhause gewesen oder als handele es sich ursprünglich um ein Hotelzimmer, in das Alfred ein paar persönliche Gegenstände und Snackverpackungen geworfen hätte. Nachhaltig unwissend, wie du weiter verfahren sollst, heftet sich dein Blick wieder an den Deckenberg. „You know...“, suchen sich in just der Sekunde Alfreds Worte einen Weg in deine Gehörgänge. „Du musst nich’ bleiben oder so.“ Er braucht keine Zuschauer beim Frieren. Schon klar. Das Bild von Alfreds aufgeplatzter Lippe kommt dir wieder in den Sinn. Das Blut und die Kälte. Trotzdem: kein Taschentuch. Er tut so, als würde deine Unterstützung ihn demütigen. Seinem Stolz die Beine absägen. Er braucht keine Hilfe. Nun ja, im Grunde braucht er die schon, aber du weißt nicht, wie du sie ihm zuteil werden lassen kannst, ohne ihm Unbehagen zu bereiten. Wahrscheinlich kannst du es gar nicht. Die Erkenntnis lässt die Raumtemperatur um geschätzte zehn Grad fallen. Dir perlt ein geflüstertes „I know“ aus der Seele und lässt dich nichtstuend ausharren. Am pfeifenden Wind vorbei, hörst du die Sirene eines Polizeiwagens in der klirrenden Kälte der Großstadt zerschellen. „Ich bleib nicht mehr lang“, meldet sich irgendwann der Winter in dir zu Wort, ehe du aufstehst, die Tassen einsammelst und einen Abstecher in die Küche machst. Wasser aufsetzt, die Schränke sowie den seit Tagen nicht mit frischen Einkäufen gefütterten Kühlschrank inspizierst, und die Schachtel mit dem Pizzarest zuklappst, in dem die Abdrücke von Katzenzähnen verewigt sind. Es ist nicht dein Job, Alfreds Wohnung aufzuräumen und du wirst es garantiert auch nicht tun. Wenn sich einer dem Chaos in der Küche annehmen sollte, dann dieser Tony. Doch die Tür, die logischerweise zu Tonys Zimmer führt, bleibt zu. Kein Ton und keine Menschenseele kommt zum Vorschein. Dem zunehmenden Wasserbrodeln lauschend, kannst du kein Konzept in dem kleinen Apartment entdecken, keinen roten Faden. Einiges wirkt ungeheuer lieblos, anderes verdammt individuell. Eine von den Vormietern stammende Einbauküche und Autogrammkarten von Alfreds Lieblingssportlern kreuzen sich hier. Alfred hat irgendwo ein Haus. Er hat es mal erwähnt und als du nach dem Ort gefragt hast, hat er gelacht: Dort wo es am schönsten ist natürlich! Wo sonst? Du weißt nicht, wo es am schönsten ist. Du kannst dir dieses Haus nicht vorstellen. Du hast damals mitgelacht, weil du immer mit ihm mitlachst. Du dummes, verliebtes Mädchen. Wieder keine gescheite Antwort!, hat deine innere Stimme dir in dem Augenblick mahnend zugewispert. Na und!, hat dein Herz trotzig pochend dagegen gehalten und dich weiter kichern lassen. Vielleicht bist du ja gar nicht so dumm. Vielleicht wolltest du nur glücklich sein. Ein paar Monate lang Lippen auf deinen genießen und laue Abende mit Spaziergängen und Intimität erfahren. Wenn man weiß, was einen erwartet, und nicht unvorbereitet in die Falle läuft, ist es dann überhaupt noch eine Dummheit? Oder ist es gerade deshalb eine? Trist rührst du durch den bauchigen I♥NY-Becher, nachdem du Wasser aufs dunkle Pulver gegossen hast. In der Nase der reichhaltige Duft von Trinkschokolade, kehrst du zu Alfred zurück und stellst die Tasse auf seinen Nachttisch. Das Geräusch lässt ihn über den Deckenrand lugen. Du, die Tasse, wieder du, dann die Decke. „Thanks. Hätteste aber nich’ extra machen müssen.“ Er erweckt den Eindruck, als hättest du eine halbe Weltreise unternehmen, die Kakaobohnen ernten, die Tasse töpfern und das Wasser aus einer heiligen Quelle schöpfen müssen. Es ist lächerlich. So verflucht lächerlich! Für jemand anderen einen Handschlag zu tun, ist nie ein Problem für ihn. Er reißt sich regelrecht darum. Doch wehe, der Spieß kehrt sich um. Das geht gar nicht in seiner Welt. „Ach, kein Ding. Ich hab’s gern gemacht“, sprichst du trübsinnig in den Raum, in Richtung Zimmerdecke, und fügst noch ein besiegelndes „alles“ hinzu. „...really?“ Er klingt noch heiserer als zuvor. „Really.“ Und dieses Mal ist es dein sanftes Lächeln, was seine Lippen ansteckt. Sie schmecken noch immer nach kalt gehämmertem Eisen, als du dich vorbeugst und sie zart und hingebungsvoll küsst. Während es draußen wacker weiterschneit, fallen Alfreds Lider erschöpft zu. ..*.°. * . * °. .*..*.°. .° * ..*..* °. * . .° * . *. . . ° . * ..*. * . ° . ° °. *..* ° .* °. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)