Der Urknall, der alles veränderte von xXSasukeUchihaXx (Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes) ================================================================================ Kapitel 174: Ein raffinierter Plan ---------------------------------- "Shizu-chan..." presste Orochimaru zwischen seinen Zähnen hervor und zog sich einen breiten Felssplitter aus der Bauchdecke heraus. Deutlich spürte er ihre Angst, die berechtigte Angst vor dem Uchiha, der offenbar sein letztes Jutsu nur angewendet hatte, um zu verschwinden und um in aller Ruhe nach der Person zu suchen, die über das Toki no Jutsu verfügte. Er musste ihr helfen, bevor Madara einen Angriff wagte und ihren paralysierten Zustand ausnutzte, um ihr zu schaden, weshalb er sich häutete und einen Großteil seines Chakra opferte, nur um seine Wunde zu heilen und sprintete los. Die Frage, wie es um ihre Freunde auf dem Schlachtfeld stand, stellte er sich ebenfalls, zudem sich ihm die Frage aufdrängte, wieso es Itachi und Sasuke nicht gelungen waren, Madara in dessen Schranken zu weisen. Jene Frage verdrängte Orochimaru vorerst, konzentrierte sich stattdessen auf seine Schülerin, die nicht sonderlich weit von ihm entfernt zu sein schien, weil er ihren Blutgeruch wahrnehmen konnte und konnte nur hoffen, dass er sie rechtzeitig aus der Gefahrenzone zerren konnte. Derweil, nur wenige Kilometer vom Sannin entfernt, öffnete Saori ihre Augen, die sie aus Angst vor der Druckwelle geschlossen hatte und spürte einen warmen Oberkörper vor sich, während zwei Arme sie umschlossen hielten. Prüfend hob sie ihr Gesicht, erblickte Kankuro, der sich schützend vor sie gestellt haben musste, nachdem das Holz zerberstet war und sah das Susanno'o um ihnen herum. "Alles okay mit euch?" erhob Sasuke seine Stimme, dessen Atmung nur noch stockend erfolgte und auch Itachi atmete nur noch stoßweise durch. "Ja, wir leben noch, aber..." entgegnete Minato und sah sich auf dem Schlachtfeld um. Die meisten Shinobi schienen der Druckwelle entkommen zu sein und sie, Minato und das formierte Team, hatten auch nur keinen Schaden genommen, weil Itachi und Sasuke sie im letzten Moment mit deren perfektes Susanno'o beschützt hatten. "Moment, wieso spüre ich Madara in der südlichen Richtung?" warf Yuuki fragend ein und erblickte in jener Richtung einen dichten Wald. "Möglicherweise sieht er in Orochimaru einen potentiellen Gegner" vermutete Minato, ehe Sasuke auf seine Knie hinab sackte, sich mit beiden Händen auf den harten Felsuntergrund abstützte und die Ruhepause nutzte, um sich ein wenig zu erholen. Hoffentlich behielt Minato recht, denn sein Bauchgefühl verriet ihm etwas Schlimmeres. Im selben Moment versuchte Shizu ihre Angst zu bekämpfen, glitt mit ihrer zittrigen, rechten Hand zu ihrer Beintasche unter dem Kimono hinab und zog ein Kunai heraus, welches sie mit beiden Händen umklammerte. Sie musste sich wenigstens verteidigen, es zumindest versuchen, um sich und das ungeborene Kind in ihrem Leib zu beschützen. "Shizu, du musst fliehen" wurde die Schwarzhaarige aus ihren Überlegungen gerissen und lenkte ihre dunkelroten Augen zu Karin, welche sich allmählich wieder aufrappelte und den breiten Fächer mit ihren Armen abwehrte. Durch die Wucht des Schlages rutschte sie einige Meter über den Boden, blieb seitlich auf den Boden liegen und rückte lediglich ihre Brille zurecht, um ihren Feind ausreichend erkennen zu können. "Orochimaru-sama hat mir befohlen, dich mit meinem Leben zu beschützen. Du musst fliehen, hörst du?" rief Karin und spuckte einen Schwall Blut, als der Uchiha ihr direkt in die Magengrube trat und sie durch jenen harten Tritt weitere Meter über den Boden rutschte. "Worauf wartest du? Hau ab" brüllte die Rothaarige, um Shizu zum Gehen zu bewegen, welche sich jedoch noch immer nicht von der Stelle rührte. "Lass sie in Ruhe, Madara" erhob Shizu ihre Stimme, senkte ihren Kopf gen Boden, wodurch ihr ihre langen Haare ins Gesicht fielen und atmete einige Male tief durch. "Vielleicht hast du recht, Karin. Vielleicht sollte ich die Chance nutzen und tatsächlich verschwinden, aber..." fuhr die junge Frau fort und hob ihr Gesicht wieder. "Ich kann das nicht tun. Teamkameraden im Stich zu lassen ist in meinen Augen unverzeihlich" lächelte Shizu müde und machte somit ihren persönlichen Standpunkt klar, ungeachtet dessen, dass sie einem mächtigen Feind gegenüber stand, der ihre Worte müde belächelte. Karin war im jenen Moment zu erstaunt, um wütend zu sein und beobachtete, wie sich Madara von ihr abwendete und erneut Shizu ins Visier nahm. "Schwache Menschen sollten nicht so große Töne spucken" schmunzelte Madara, sprintete los und holte mit seinen Fächer aus, denn mehr Kraft würde er für diese Frau nicht benötigen. Sein Fächer, mit welchen er sie getroffen hätte, prallte an einer unsichtbaren Wand ab, die wie aus dem Nichts erschienen war und wich einige Schritte zurück, nur um einen jungen, ihm bereits bekannten Mann über ihr auf einen breiten Ast zu erblicken. "Du..." zischte der Uchiha und allmählich wurde die unsichtbare Wand um die junge Frau herum sichtbar, entpuppte sich als harte Eisschicht, die der Schwarzhaarige erzeugt haben musste, um sie zu beschützen und beobachtete, wie der junge Mann vom Ast sprang. "Alles okay, Shizu?" fragte der Schwarzhaarige, der auf den Namen Yoshi hörte und sie einmal rasch musterte, nur um sich zu vergewissern, dass seiner Zwillingsschwester nichts fehlte. "Ja, es geht mir gut und... Danke" erwiderte Shizu, ehe sie ihre dunkelroten Augen wieder auf Madara richtete. "Bedanken kannst du dich später bei mir, wenn wir diesen Krieg überstanden haben. Warum bist du überhaupt auf dem Schlachtfeld erschienen? Du bist schwanger und solltest dich schonen" fragte Yoshi, nicht ohne ihr ihr verantwortungsloses Verhalten zum Vorwurf zu machen. "Woher...". "Deine Übelkeit war für mich persönlich offensichtlich, aber das spielt im Moment keine Rolle. Wo steckt Orochimaru? Er sollte wenigstens zu seiner Verantwortung stehen, die er euch aufgebürdet hat" fiel er seiner Zwillingsschwester ins Wort, stieß einen angestrengten Seufzer aus und erhob seine Arme, um sich vor den aufgewirbelten Dreck weitgehend zu schützen, während die Erde unter ihren Füßen erzitterte. "Entschuldigt die Verspätung, aber als Hokage besitze ich wichtige Verpflichtungen, die ich erledigen musste" ertönte eine weibliche, den Zwillingen sehr wohl vertraute Stimme, ehe sich der aufgewirbelte Dreck verzog und eine blonde Frau offenbarte, durch deren Schlag in den Boden der Dreck aufgewirbelt worden war. "Tsunade-sama..." wisperte Shizu und erinnerte sich unweigerlich an die Worte von Minato, der ihr mit Sicherheit schon längst von der Schwangerschaft berichtet hatte. Jene Vermutung ließ sie erblassen, während sie ihren Kopf gen Boden senkte und das Kunai, welches sie nach wie vor in den Händen hielt, fallen ließ. "Yoshihiro, du wirst mit Shizu einen sicheren Ort aufsuchen und ich dulde keinen Widerspruch" befahl Tsunade und behielt den Uchiha im Auge, der rechtzeitig ihren Angriff hatte ausweichen können. "Aber...". "Die legendären Sannin werden gegen Uchiha Madara kämpfen, also befolgt meine Anweisungen" fiel die Blonde dem jungen Mann ins Wort, ehe Jiraiya und Orochimaru auf der Lichtung erschienen und sich dem Uchiha ebenfalls entgegen stellten. Nickend folgte Yoshi der Anweisung, ließ die Eisschicht um Shizu herum verschwinden und trat zu Karin heran, um ihr auf die Beine zu helfen. "Kannst du laufen?" erkundigte er sich bei der Rothaarigen, welche zwar vereinzelte Schmerzen zu verspüren schien, seine Frage jedoch bejahte, weswegen Yoshi zu Suigetsu heran trat, ihn auf seine Arme hob und sich ihn schulterte. "Wir sind weg und... Viel Glück" rief Yoshi noch, setzte sich in Bewegung und ergriff die Hand seiner Zwillingsschwester, um im Schutz des Waldes zu verschwinden. "Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass wir noch einmal ein Team bilden werden" erhob Jiraiya seine Stimme und biss sich in den linken Daumen. "Vor einem Jahr wäre eine solche Zusammenarbeit nicht möglich gewesen, aber Zeiten und Menschen ändern sich" stimmte Tsunade ihrem Teamkameraden zu, legte ein mildes Lächeln auf und biss sich anschließend ebenfalls in den linken Daumen. Orochimaru behielt seine persönliche Meinung für sich, formte vereinzelte Finzerzeichen, wie auch seine alten Teamkameraden und legte anschließend seine linke Hand auf den Boden. "Kuchiyose no Jutsu" rief das legendäre Team synchron, ehe drei Rauchwolken erschienen, der sich nach nur wenigen Sekunden durch den leichten Wind wieder lichtete. "Das dürfte ein interessanter Kampf werden" lächelte Madara und betrachtete die große Schnecke, die große Schlange und die große Kröte. Ja, vor ihm standen würdige Gegner, denen er seine Macht demonstrieren konnte. "Yoshi, nicht so schnell" bat Shizu ihren Zwillingssbruder, der sie hinter sich her zerrte und immer wieder über seine Schulter blickte, nur um sich zu vergewissern, dass sie noch zu nah am Kampfgeschehen waren. "Nicht so schnell, habe ich gesagt" wiederholte sie ihre Worte eindringlicher, riss sich von seiner Hand los und blieb an einem Baumstamm gelehnt stehen. Karin trat augenblicklich zur jungen Frau heran, welche sich ihren Bauch rieb und offenbar vereinzelte Schmerzen zu verspüren schien, überprüfte schließlich ihren Zustand und ließ sie wissen, dass dem Fötus nichts fehlte. "Wir müssen trotzdem weiter, Shizu. Noch kämpfen...". "Wer bist du und wieso trägst du mich?" wurde Yoshi unterbrochen und sah in violette Augen, die ihn fragend musterten. "Yoshihiro, freut mich auch, dich kennen zu lernen. Ich trug dich, weil du deinen Schönheitsschlaf gehalten hast" entgegnete Yoshi trocken, ließ den Weißhaarigen herunter, der sich erst einmal orientieren musste und sich schließlich an den erschaffenen Planeten erinnerte. "Shizu, dein Zwillingsbruder hat recht. Wir sollten verschwinden und du solltest dich ausruhen" erhob Karin ihre Stimme und befahl Suigetsu, der nun genug geschlafen hatte, die Schwangere zu tragen, damit sie zügiger voran kamen. Nachdem sich Suigetsu über den Befehlston der Rothaarigen aufgeregt hatte, welche sich seiner Meinung nach als Boss aufspielte, erreichten sie das weitläufige Schlachtfeld und bestaunten die Verwüstung, für die Madara ganz allein verantwortlich war. "Karin, ich möchte, dass du dich den medizinischen Teams anschließt und die verletzten Shinobi versorgst. Suigetsu, du wirst Karin begleiten" bat Shizu, stieg vom Rücken des Weißhaarigen und besah sich die vielen Krater. "Nein, ich habe den klaren Befehl...". "Ihr werdet tun, worum ich euch bitte. Ich bin seine rechte Hand, vergesst das nicht" fiel Shizu der Rothaarigen ins Wort und duldete keinen weiteren Widerspruch. Während Suigetsu gehässig grinste, weil sich Karin den Worten der Schwarzhaarigen fügen musste, war Yoshi lediglich erstaunt und richtete seine Augen auf ihre gemeinsamen Freunde, von denen sie entdeckt worden waren. "Hey, alles klar bei euch? Yoshi, was ist mit Obito?" fragte Saori und erinnerte sich, wie sie den Schwarzhaarigen mit Obito, der sich nach wie vor nicht vom Fleck rühren konnte, zurück gelassen hatten. "Uns geht es so weit ganz gut. Wir sind dem Schrecken entkommen und Obito... Ich hoffe, dass er gegen Zetsu ankämpft" erwiderte Yoshi und richtete sein Augenmerk auf Sasuke, der zum ersten Mal seit Wochen auf Shizu traf und offenbar nicht wusste, wie er sich ihr gegenüber nun verhalten sollte. "Die legendären Sannin" murmelte Minato und betrachtete die gerufenen Tiere, die sich nun in Bewegung setzten und den Uchiha von allen Seiten attackierten. "Erstaunlich, einfach nur erstaunlich" gestand Yuuki, denn die Tatsache, dass sich Orochimaru mit seinen damaligen Teamkameraden verbündet hatte und mit ihnen gegen Madara kämpfte, erstaunte sie doch sehr. Vermutlich kämpfte er aber nur an ihrer Seite, weil er nicht in einem ewigen Genjutsu enden wollte, aber diese Vermutung war im Moment uninteressant, so lange sie jede Unterstützung erhielten, die sie gebrauchen konnten. Immer wieder erzitterte die Erde unter ihren Füßen, verriet ihnen, dass ein solcher Kampf ihre Stärke überstieg und dass das wohl mächtigste Team eine Chance besaß, um weitere Zeit zu schinden. Das wusste auch Shizu, welche dem Kampf mit ihren dunkelroten Augen folgte und einen lautlosen Seufzer ausstieß. "Naruto, beeil dich. Beende mit Utakata, Fuu und Killer Bee diesen sinnlosen Krieg" bat sie in ihren Gedanken, senkte ihre Augenlider und konzentrierte ihre feinen Sinne auf die vier Chakrasignaturen, die nicht mehr weit vom Schlachtfeld entfernt waren. Bald, schon sehr bald würde der finale Kampf stattfinden, den ihr zukünftiger Hokage gewinnen würde. Ja, Naruto, der niemals aufgeben würde, würde ihnen den ersehnten Frieden bringen und sie vor einer ewigen Traumwelt bewahren. Während sich die versammelte Truppe vorerst erholte, ihre Kräte sammelten und dem Kampf mit ihren Augen folgten, welcher sich zwischen den Bäumen ereignete, sprang Tsunade von Katsuyu, sammelte genügend Chakra in ihrer rechten Faust und versuchte mit gezielten Schlägen durch die geisterhafte Gestalt zu brechen, die Madara vor physischen Angriffen schützte. Es kam ihr vor, als würde sie gegen eine massive Wand kämpfen, die trotz ihrer Schläge nicht nachgeben wollte und hob schützend ihre Arme, als die geisterhafte Gestalt mit ihrem Schwert ausholte. Einen Treffer landete Madara jedoch nicht, wurde durch das lange Schwert von einer Klinge aufgehalten, von einem riesigen Schwert, welches Gamabunta stets bei sich trug. "Manda, zerquetsche ihn" befahl Orochimaru und Manda tat, wie ihm zuvor befohlen worden war und umwickelte das perfekte Susanno'o einige Male. "Ihr könnt das perfekte Susanno'o nicht zerstören" belächelte Madara die vergebliche Mühe der legendären Sannin und hob erstaunt seine linke Augenbraue, als die Blonde erneut zum Schlag ausholte und einen winzigen Riss durch die Kraft ihres Schlages erzeugte. "Es existiert keine perfekte Verteidigung" zischte Tsunade, auf deren Gesichtszüge vereinzelte Male erschienen waren. Ja, selbst wenn dieses Jutsu ihr Leben verkürzen würde und sie auf das Chakr zugreifen musste, welches sie über Jahre in ihrem Gehirn gespeichert hatte, würde sie all ihre Möglichkeiten nutzen, um dem Uchiha zu schaden, der ihre friedliche Welt bedrohte. Madara knirschte mit den Zähnen, behielt seine Verteidigung aufrecht, die diese Frau hatte beschädigen hatte können und wehrte ein weiteres Mal das Schwert der riesigen Kröte ab. "Jiraiya..." rief Tsunade, zog sich zurück und beobachtete, wie sich auch Manda zurück zog, sehr wohl wissend, dass der Weißhaarige seine Trumphkarte ausspielen würde. Nickend öffnete Jiraiya seine Augen, die eine gelbe Farbe angenommen hatten, während etliche Warzen auf dessen Gesicht erschienen waren. "Interessant" kommentierte Orochimaru das Können seines damaligen Teamkameraden, der gar nicht so schwach zu sein schien, wie er ihn immer in den Glauben gelassen hatte. Wie Kabuto war es Jiraiya gelungen, in den Sennin-Modus zu gelangen. Jiraiya hatte etwas erreichen können, woran er, Orochimaru, gescheitert war. Diese Tatsache schlug ihm auf den Magen, war er doch von Kindesbeinen an immer besser gewesen und hatte immer nur die besten Noten in der Akademie besessen. Wieso hatte Jiraiya also diese Grenze überschreiten dürfen? Er wusste es nicht und im Moment besaß er auch nicht die Zeit, um sich solche Fragen zu stellen und beobachtete, wie Jiraiya zwei kleine Frösche rief, die sich links und rechts aus seinen Schultern setzten. Die nächsten Schritte erfolgten zu schnell für das menschliche Auge, denn Jiraiya schien sich durch diesen faszinierenden Modus viel schneller bewegen zu können und holte zum Schlag aus. Diese übermenschliche Kraft, über welche auch Tsunade verfügte, schaffte es, einen weiteren Riss in das perfekte Susanno'o zu reißen. Diese Tatsache veranlasste Jiraiya dazu, weitere Angriffe zu unternehmen und einmal mehr wurde Orochimaru sich seiner jetzigen, nicht ausreichenden Stärke bewusst, obgleich er über zahlreiche Ninjutsu verfügte. Ninjutsu, die in einem solchen Kampf vollkomen nutlos waren. "Orochimaru-sama, hast du jemals an deine eigene Stärke gezweifelt? Ich meine, du gehörst zwar zu den stärksten Shinobi, die ich kenne und du verfügst über ein außerordentliches Wissen, aber was wäre, wenn du einem Feind gegenüber stehst, bei dem all deine Ninjutsu wirkungslos wären? Besitzt du für diesen Fall eine Trumphkarte?" erinnerte er sich an die einst gestellte Frage seiner Schülerin, die er lediglich belächelt hatte. "Zweifelst du etwa an mein Können?" erinnerte er sich an seine eigene Gegenfrage, die sie nach nur wenigen Sekunden verneint hatte. "War nur eine Frage" hatte sie abschließend gemeint und nun glaubte er den Grund ihrer damaligen Frage zu verstehen. Offenbar war besorgt gewesen, weil er stets seine Feinde belächelte und immer die Konfrontation suchte, ohne in Betracht zu ziehen, ob er seinem Feind möglicherweise unterlegen war. Ja, Shizu hatte ihn mit ihrer Frage keineswegs verärgern oder gar seine Stärke in Frage stellen wollen. Sie dachte wahrlich in jede Richtung und obwohl er persönlich der Meinung war, dass sie sich zu viele Gedanken machte, war er nun in der Lage, ihre damals gestellte Frage zu verstehen. Im jenen Moment erinnerte sich auch Shizu an ihr damaliges Gespräch mit Orochimaru, machte nur einen einzigen Schritt und sah zu ihrer linke Hand hinab, die vom jungen Uchiha ergriffen worden war, welcher seinen Kopf verneinend schüttelte, um ihr zu signalisieren, dass sie, gerade sie, nichts unternehmen konnte, um den Sannin zu helfen. "Aber...". "Ich weiß, Shizu" fiel Sasuke ihr leise ins Wort, übte leichten Druck um ihre Hand aus und richtete seine Augen wieder auf das Kampfgeschehen. Mit dem Sharingan analysierte er jede Bewegung des Feindes, versuchte eine Möglichkeit zu finden, um durch das perfekte Susanno'o zu brechen, welches Madara vor physischen Angriffen schützte und zog jede Fähigkeit ihrer Freunde in Erwägung. Schließlich fiel ihm eine Möglichkeit ein, die die perfekte Verteidung für einige Sekunden durchbrechen könnte und sah zu Saori, deren Chakra ausreichen müsste. "Saori, Erster, könnt ihr einen riesigen Pfeil aus massiven Holz formen?" erkundigte sich der junge Uchiha und bedachte die Fähigkeit von Yoshi, der sie möglicherweise auch unterstützen konnte. "Sicher können wir das, nicht wahr?" bejahte Saori die Frage des jungen Uchiha, nickte ihm zu und sah zu Hashirama auf, der ihnen ebenfalls bejahend zunickte. "Gut, macht euch...". "Ich werde euch auch unterstützen" wurde Sasuke von einer männlichen Stimme unterbrochen, ehe sich alle Augenpaare auf den hohen Felsen hinter ihnen richteten, auf den ein wahrlich vertrautes Gesicht erschien. "Tenzou..." rief Saori erleichtert, während sich Shizu in Erinnerung rief, dass Orochimaru ihr berichtet hatte, dass er Tenzou, dessen Deckname Yamato lautete, in der Höhle gefunden und mit einem Gegengift behandelt hatte. "Du sollst mich doch nicht Tenzou nennen" rief Yamato, sprang vom Felsen hinab und landete neben Saori, welche mit ihren Schultern zuckte und sich mit ihm und Hashirama an die Arbeit machte, um einen riesigen Pfeil aus Holz zu formen. "Was hast du vor, Sasuke?" erkundigte sich Minato und beobachtete mit wachsendem Interesse die vielen Äste, die sich verbündeten und sich zu einer Einheit bildeteten. "Wir werden all unsere Kraft vereinen, um durch das perfekte Susanno'o zu brechen. Yoshihiro, du wirst den Pfeil mit dem Hyouton zusätzlich stärken, sonst wird das Holz zerbersten" erläuterte Sasuke seinen Plan und erhielt die Zustimmung des Schwarzhaarigen, der schon zu erahnen schien, was für einen Plan er eigentlich verfolgte. "Yuuki, du wirst dich mit Hidan auf den Weg zum Kampfgeschehen machen. Hidan, wir verlassen uns dieses Mal auf dich und auf dein Ritual" fuhr Sasuke fort und ignorierte die Bedenken seines älteren Bruders. "Und du, Shizu, du wirst den Pfeil, den ich mit der Hilfe meines Susanno'o abfeuern werde, mit dem Toki no Jutsu beschleunigen" wendete sich der junge Uchiha an seine Exfreundin und sah ihr in die Augen. "Klingt nach einem Plan, den wir in die Tat umsetzen sollten" stimmte Shizu schließlich zu, nickte ihm ebenfalls zu und richtete ihre dunkelroten Augen auf den riesigen Pfeil, den Hashirama, Yamato und Saori geformt hatten und nun von Yoshi mit massiven Eis umhüllt wurde. "Alles klar. Jashin, gebt mir das Signal, wenn ihr bereit seid" stimmte nun auch Yuuki zu und machte sich mit Hidan auf den Weg, wobei der Jashinist seiner Leidenschaft verfiel und nur noch an sein geliebtes Ritual denken konnte, welches er in Aussicht hatte. "Vorbereitungen so weit abgeschlossen, würde ich sagen" erhob Saori nach einigen Minuten ihre Stimme und besah sich den mindestens zehn Meter langen Pfeil, der mit genügend Eis überzogen worden war und richtete ihr Augenmerk auf Sasuke, der Shizu auf seine Arme hob und das Susanno'o um ihnen herum erschien. Die geisterhafte, linke Hand des Susanno'o ergriff den Pfeil, ehe Sasuke mit Shizu hinauf auf den hohen Felsen sprang und richtete seine Augen auf das Kampfgeschehen zwischen den Bäumen. "Sasuke?" fragte Shizu leise in die Stille hinein und wurde von Sasuke abgesetzt, brachte sich schon einmal in Position und formte etliche Fingerzeichen, ehe sie ihre Hände zu einen Kreis formte, durch den sie blicken konnte. "Ich wollte...". "Wir werden in aller Ruhe reden, ich verspreche es dir. Ich habe und hatte nie vor, dir Vorwürfe zu machen. Nach allem, was ich dir in der Vergangenheit angetan habe, habe ich nicht das Recht, dir irgendwelche Predigten zu halten, auch wenn... Auch wenn ich enttäuscht bin" wurde Shizu von ihm unterbrochen und jene Worte waren es, die ihr Herz erschwerten und sie daran erinnerten, dass sie einem ihr sehr wertvollen und sehr wichtigen Menschen verletzt hatte. Verletzt durch ihren Egoismus und ihre Neugierde. "Außerdem habe ich dir mein Wort gegeben, erinnerst du dich? Egal, was geschehen ist oder noch geschehen wird, ich stehe hinter dir. Ich betrachte dich nach wie vor als Familienmitglied und ich will dir verständlich machen, dass es immer einen Ort geben wird, an den du zurückkehren kannst" fuhr er fort, legte ein mildes Lächeln auf und schloss für wenige Sekunden seine Augen, während sein Susanno'o bereits den großen Bogen mit den Pfeil spannte. "Vermutlich hältst du mich für einen verliebten Spinner, der nicht aufgeben will, aber das ist meine Art, um dir zu zeigen, wie wichtig du mir eigentlich geworden bist. Es liegt mir fern, dich zu beeinflussen, aber ich will dir dennoch einen Ratschlag erteilen, den du beherzigen solltest. Ziehe keine Abtreibung in Erwägung, nur weil ich dich liebe. Das wäre ein Fehler, den du vielleicht dein restliches Leben lang bereuen würdest. Entscheide nach eigenem Ermessen" riet er ihr abschließend, stieß einen lautlosen Seufzer aus und nickte ihr aufmunternd zu, als sie mit bedrückter Miene über ihre Schulter und zu ihm blickte. "Es tut mir leid" wisperte sie schließlich, blinzelte einige Male und versuchte das beklemmende Gefühl, welches in ihrem Herzen entstanden war, zu ignorieren und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe. Später würde sie noch einmal in aller Ruhe mit ihm reden können. Ja, sofern ein Gespräch überhaupt noch notwendig war, denn eigentlich hatte er ihr seinen Standpunkt offen gelegt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)