Der Urknall, der alles veränderte von xXSasukeUchihaXx (Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes) ================================================================================ Kapitel 141: Aufbruch zum Kagetreffen ------------------------------------- "Kleine Shizu, wie lange gedenkst du noch deine Ausrüstung zu überprüfen?" wollte der Sannin erfahren, stand bereits in einem schwarzen, warmen Mantel gehüllt im Türrahmen und beobachtete ihre hektischen Handlungen, weil er und auch sie unter enormen Zeitdruck standen. "Sei einfach still und warte" erhob Shizu ihre Stimme, packte ihren Rucksack und hielt inne, als ihr doch noch eine Kleinigkeit in den Sinn kam, die sie unbedingt einpacken sollte, weswegen sie zum angrenzenden Badezimmer huschte. Nach nur wenigen Sekunden kehrte sie zurück, warf Orochimaru einen warnenden Blick zu, weil er sie wieder einmal belächeln musste und stieß einen leisen, fast lautlosen Seufzer aus, ehe sie eine Packung Binden in ihren Rucksack stopfte. "Uns steht eine etwas längere Reise bevor, also vergiss den Proviant nicht" erinnerte er sie, als sie nun eine warme Decke in ihren Rucksack stopfte und sie abermals in ihrer Bewegung inne hielt. "Du machst mich wahnsinnig, Orochimaru-sama" murrte sie den Sannin an und deutete auf eine etwas größere Lunchbox, die er in seinen Rucksck packen musste, weil sie kaum noch Platz besaß. "Wir können los" teilte sie ihm schließlich mit, schulterte sich ihren Rucksack, nachdem sie in ihren Mantel geschlüpft war und stieß einen erneuten Seufzer aus. "Woher weißt du überhaupt, dass in zwei Tagen das Kagetreffen stattfindet? Minato hat vor vier Tagen, als er meine Freunde abgeholt hat, nichts erwähnt und...". "Du solltest inzwischen wissen, dass ich zuverlässige Quellen besitze" fiel Orochimaru seiner Schülerin ins Wort und trat mit ihr ins Freie, nicht ohne einige Fingerzeichen zu formen, um den Eingang zu versiegeln. "Wir sollten uns auf Kabuto konzentrieren, Orochimaru-sama. Nehmen wir an, Akatsuki verhält sich auch in den nächsten Monaten friedlich, Yoshi sei Dank, wenn ich das anmerken darf. Kabuto bleibt dennoch unser Hauptproblem, denn wenn er Madara beschwören sollte, haben wir ein gewaltiges Problem am Hals. Ich weiß leider zu wenig über seine Fähigkeiten, unsere Welt ging unter, bevor meine Freunde und ich mehr erfahren konnten, aber Tatsache ist, dass Uchiha Madara sehr gefährlich ist" merkte Shizu an und stieg nach ihm die wenigen Stufen vorsichtig hinauf, die durch den nächtlichen Frost sehr glatt waren. "Vorerst benötigen wir brauchbare Informationen, die wir beim Kagetreffen erhalten werden" erläuterte Orochimaru ihre bevorstehende Mission und wusste um ihre Sorgen, die sie sich machte. Auch er wollte Kabuto finden, der sich irgendwo verkrochen hatte, um die Beschwörung des wohl mächtigsten Uchiha zu verhindern. Schließlich war auch Orochimaru nicht gewillt, sich von einem ewigen Genjutsu, einer anhaltenden Traumwelt, gefangen nehmen zu lassen. Nur wenige Kilometer später hob Orochimaru sein Gesicht und konzentrierte sich auf seine feinen Sinne, die ihm verrieten, dass sie verfolgt wurden. "Weißt du, wer uns folgt?" fragte Shizu wispernd, denn auch sie hatte vor wenigen Minuten Geräusche gehört, die durch den Schnee verursacht worden waren. Eine Person folgte ihnen, versuchte sich lautlos zu bewegen, aber der liegen gebliebene Schnee hatte jene Person schon längst verraten. "Jemand, der von unserem Vorhaben wusste" vermutete Orochimaru und dachte in jenem Moment an Tsunade, welche mit Sicherheit einen Shinobi auf sie angesetzt hatte, um sie zu überwachen. "Und welche Option wählen wir?" murmelte Shizu leise, sprang auf den nächsten Ast und versuchte ihr Gleichgewicht trotz der Glätte zu stabilisieren. "Konfrontation" war die klare und eindeutige Antwort des Sannin, weswegen sie zaghaft nickte und beim nächsten Ast stehen blieb, zwei Kunai aus ihrer Beintasche zog, an dessen Enden sie Briefbomben befestigt hatte und an den Ast, der über ihr zu erkennen war, warf. Rasch setzte sie ihren Weg fort, holte zu Orochimaru auf, der ihr zuversichtlich und schmunzelnd zunickte und hörte im nächsten Moment zwei Explosionen, die die Erde und auch die Bäume erzittern ließen. Der Plan, den sie verfolgten, ging auf, weshalb sie nun ihr eigentliches Ziel in Angriff nehmen konnten. "Er oder sie konnte den Briefbomben ausweichen" erläuterte Orochimaru ihr tadelnd und merkte grinste, als seine Schülerin ihm deutlich signalisierte, wie sehr ihr sein selbstgefälliger Unterton missfiel. "Wieso kümmerst du dich nicht selbst um unseren Verfolger, wenn der Herr glaubt, es besser zu können?" zischte sie ihm zu und zückte ihr Schwert, während sie auf den nächsten Ast stehen blieb und ihm die scharfe Klinge an die Kehle hielt. Leise lachte Orochimaru, umfasste die Klinge mit der linken Hand und beförderte seine Schülerin grob an den breiten Baumstamm, nicht ohne seine freie Hand um ihren Hals zu legen. Augenblicklich entglitt ihr ihr Schwert aus der rechten Hand, senkte ihre Augenlider und umfasste seine Hand, die ihr die Luft zum Atmen nahm. "Orochimaru-sama..." brachte sie nur mit Mühe hervor, übertrieb er es doch ein wenig, ihrer Meinung nach, ehe seine Hand verschwand und der Sannin ausweichend einem Nahangriff entkam. Einige Male musste Shizu husten, rieb sich ihren Hals und öffnete nun erst ihre Augen, ehe sie ihren Verfolger auf einem etwas höher liegenden Ast erspähte. "Beim nächsten Mal drückst du nicht so fest zu oder wolltest du mich tatsächlich erwürgen?" warf sie Orochimaru vor, denn sie hatte tatsächlich keine Luft mehr bekommen. "Deine Notlage musste glaubwürdig aussehen, also solltest du dich nicht beschweren" entgegnete er ihr, reichte ihr ihr Schwert zurück, welches sie murrend entgegen nahm und richtete ihre Augen abermals auf ihren Verfolger. Warum ausgerechnet er? Mit jeden Shinobi wäre sie einverstanden, aber nicht mit ihm. "Was führt dich zu uns, Sasuke-kun?" wollte der Sannin schließlich mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen erfahren und beobachtete, wie der junge Uchiha das Kusanagi zurück in die Schwertscheide gleiten ließ, mit dem Orochimaru zuvor angegriffen worden war. "Tsunade-sama nahm an, dass ihr zum Kagetreffen wollt, um an Informationen zu kommen. Ich soll euch begleiten und euer Handeln im Auge behalten" verriet Sasuke mit ausdrucksloser Miene und sah erneut der Schwarzhaarigen in die Augen, die ihre Gefühle unter Kontrolle zu haben schien. "Was meinst du, kleine Shizu? Kooperieren wir mit deinem Exge...". "Sei einfach still" zischte sie ihm zu, nicht ohne ihm mehrere Male auf den linken Fuß zu treten. "Macht doch, was ihr wollt. Es kümmert mich einen Scheiß" fügte sie noch wütend hinzu und mit jenen Worten war für sie das Gespräch beendet, weswegen sie ihren Weg vorerst allein fortsetzte. "Wie reizend meine kleine Schülerin sein kann, nicht wahr?" schmunzelte Orochimaru und sah noch einmal zu Sasuke auf. "Willkommen im Team" fügte er amüsiert hinzu, ehe auch er seinen Weg fortsetzte, wohl wissend, weshalb Shizu eigentlich derart wütend war. Wütend auf Sasuke, der nur in Erscheinung getreten war, weil es seine erhaltene Mission von ihm verlangte. Im selben Moment erfuhren Saori und Yuuki ebenfalls vom Kagetreffen, wobei sich die Silberhaarige insgeheim darüber ärgerte, weil sie nicht bei Orochimaru und Shizu geblieben war, welche sicherlich auch vom Kagetreffen wussten. "Und du glaubst, dass Sasuke die Mission erhalten hat, Orochimaru und Shizu zu überwachen, Utakata?" wollte Saori wissen und stieß einen leisen Seufzer aus. "Ja... Itachi erzählte mir, dass er in den vergangenen Wochen sehr viel nachgedacht hat, vermutlich wegen den Brief, den er von Shizu bekommen hat, aber... Ihr wisst nicht zufällig, was Shizu ihm geschrieben haben könnte, oder?" fragte der Braunhaarige und nahm dankbar nickend die Teetasse von Yuuki entgegen, während er sich an den Küchentisch setzte. "Sehr wahrscheinlich steht in dem Brief, wie ihre Vergangenheit ausgesehen hat" erläuterte Yuuki, denn sie glaubte kaum, dass ihre Freundin nur ein einfaches Entschuldigungsschreiben aufgesetzt hatte. "Das würde erklären, weshalb er sich Vorwürfe macht. Naruto erzählte mir, wie schlecht sich Sasuke fühlt und das er es bereut, Shizu immer wieder ausgefragt zu haben" überlegte Utakata laut und erinnerte sich, wie mies der junge Uchiha die Schwarzhaarige einst behandelt hatte. Sie hatte stets versucht, Sasuke zu vergeben, hatte versucht, ihm eine gute Freundin zu sein, aber vielleicht hatte ein erneuter Vorfall Shizu dazu bewegt, sich von Sasuke zu trennen. Zumindest wollte er nicht glauben, dass die Trennung nur an den Sannin lag. "Tja, Shizu und ich sind uns beim Thema Offenheit unglaublich ähnlich. Wir benötigen unglaublich viel Zeit, um uns zu öffnen und wenn wir gedrängt werden, ziehen wir uns automatisch zurück, um uns vor weiteren Kummer zu schützen. Sasuke trägt keine wirkliche Schuld, ich kann sogar verstehen, dass er mehr über Shizu wissen wollte, aber... Ihr wurde offenbar alles zuviel und wenn ich bedenke, dass Orochimaru... Mir dreht sich wirklich der Magen um" erklärte Yuuki anschließend, nicht ohne ihr Gesicht zu verziehen und sah zu Saori, die ihre Aussage nur dümmlich belächelte. "Vielleicht wird Shizu bald geheilt werden, wer weiß. Wir können nur abwarten und hoffen, dass beim Kagetreffen eine vernünftige Entscheidung getroffen wird" warf Saori ein, zuckte mit ihren Schultern und drehte ihren Kopf zur Küchentür, als sie Schritte hörte. "Wurde aber auch Zeit" ließ sie verlauten, als Jashin und Hidan die Küche betraten und mehrere Plastiktüten auf den Küchentisch abstellten. "Suchst du Streit, Mieze?" fragte Hidan an Saori gerichtet und setzte sich neben Yuuki auf den freien Stuhl. "Nein, du etwa?" entgegnete die Grünhaarige fragend und noch bevor es hätte eskalieren können erhob Yuuki ihre Stimme und entpackte die vielen Dango, die ihr Mann und Hidan gekauft hatten. Sie wollte in aller Ruhe essen, sah noch einmal zu Hidan und Saori, die sich allein mit ihren Blicken gegenseitig provozierten und steckte sich einen der leckeren Klöße in den Mund. Währenddessen hatten Orochimaru, Shizu und Sasuke ein offenes Gebiet erreicht, vollkommen vom Schnee bedeckt und setzten mit äußerster Vorsicht ihren Weg fort. Immer wieder sahen sich die dunkelroten Augen um, auf der Suche nach etwas Verdächtigem, aber außer dem kalten Wind, der die junge Frau erzittern ließ, war es ruhig, was nicht bedeutete, dass ihr Team aus der Gefahrenzone war. "Sasuke-kun..." erhob der Sannin seine Stimme und der junge Uchiha schien zu wissen, was er tun sollte und aktivierte das Sharingan, nur um die Umgebung zu überprüfen. "Wir sind allein" erläuterte Sasuke, ehe seine Augen wieder ihre natürliche Farbe annahmen und Orochimaru ihm verstehend zunickte. Im jenen Moment kamen Shizu etliche Fragen in den Sinn, zudem sie sich auf einmal sehr nutzlos fühlte, weil sie eine solche Fähigkeit nicht besaß, um ihr Team zu unterstützen. "Beim nächsten Dorf werden wir rasten" entschied der Sannin, ehe sie das offene Gebiet verließen und wieder von etlichen Bäumen umgeben waren. "Verstanden" antwortete Sasuke, trat an Shizu vorbei und sprang auf den nächsten Ast, um Orochimaru zu folgen. "Warum denke ich derart schlecht über mich selbst?" fragte sich Shizu insgeheim und schrak aus ihrem trüben Gedankengang, als sie von etwas Kaltem getroffen wurde. Verwundert sah Shizu auf und erblickte den Sannin, der auf einem hohen Ast stand und einen Schneeball in der rechten Hand hielt. "Bleib wachsam, kleine Shizu" waren seine ausdrücklichen Worte, nicht ohne ihr vor Augen zu führen, dass sie hätte nun tot sein können, wenn er an der Stelle eines Schneeballes ein Kunai nach ihr geworfen hätte. Nickend stimmte sie ihm zu, wischte sich den restlichen Schnee aus ihrem Gesicht und folgte ihm. Ja, sie durfte auf gar keinen Fall ihre Vorsicht ablegen, sonst würde sie geradewegs in ihren Tod rennen. Drei Stunden später erreichten sie ein kleines Dorf, abgeschnitten von den fünf großen Nationen und gegenüber Fremden offenbar misstrauisch eingestellt, wie Shizu nach nur wenigen Minuten bemerkte. "Dieses Getuschel gepaart mit diesen Blicken" war ihr einziger Gedankengang und in ihr breitete sich das unschöne Gefühl aus, in ihr altes Leben zurück gekehrt zu sein. Ja, als wäre sie wieder ein Außenseiter. Mit jenem mulmigen Gefühl wartete sie mit Sasuke auf Orochimaru, der sich um ihre Bleibe kümmern wollte und betrachtete den Boden unter ihren Füßen. "Ich habe mit Naruto über deinen Brief gesprochen. Er meinte, dass er nachempfinden kann, wie es sich anfühlt, von jeden Menschen mit Missachtung bestraft zu werden" erhob Sasuke seine Stimme und obwohl er immer noch wütend auf Shizu war, schließlich war der Sannin auch einer ihrer Trennungsgründe gewesen, konnte er nicht länger schweigen. "Ich war immer beliebt, deswegen... Ich kann mich nur für mein damaliges Verhalten entschuldigen, obwohl ich weiß, dass es mit einer einfachen Entschuldigung nicht getan ist" fuhr Sasuke fort und versuchte ihren Gesichtsausdruck zu erkennen, doch ihr langes Haar verwehrten ihm die Sicht. "Und als wir in dieser Traumwelt waren, da... Ich war wütend und eifersüchtig auf die Männer, die Interesse an dir gezeigt haben. Inzwischen weiß ich, dass du es einfach nur genossen hast, derart beliebt zu sein, aber... Durch deinen Brief kann ich endlich verstehen, wie du manchmal denkst und das du einfach nur ein sehr unsicherer Mensch bist" fügte er noch hinzu und erhob seine linke Hand, die er vorsichtig auf ihre rechte Schulter legte. "Damals war ich von schwacher Natur und zum Teil bin ich es auch immer noch. Wenn du über Jahre hörst, wie hässlich du eigentlich bist, glaubst du das selbst irgendwann auch. Misstrauen schützt meist vor weiteren Kummer und... Es spielt doch keine wichtige Rolle mehr. Ich bin einfach nicht in der Lage, eine Beziehung zu führen" wisperte Shizu und biss sich auf ihre Unterlippe. "Und wenn ich dir sage, dass ich dich immer noch liebe, obwohl du mich nicht länger verdient hättest?" fragte Sasuke und zum ersten Mal an diesem Tag sah sie ihm lange genug in die Augen, misstrauisch und auch ungläubig. "Das kann nicht dein Ernst sein, Sasuke" teilte sie ihm ungläubig ihre persönliche Meinung mit, schüttelte ihren Kopf und senkte erneut ihr Haupt. "Doch, Shizu. Ich bin zwar immer noch wütend auf dich, keine Frage, aber...". "Du... Du wirst mir niemals vergeben, wenn ich dir erzähle, was in den vergangenen Wochen geschehen ist" fiel sie ihm lautstark ins Wort, ergriff seine Hand, die nach wie vor auf ihrer Schulter ruhte und trat einen gewaltigen Schritt von Sasuke weg. "Glaube mir, Sasuke. Manche Dinge können nicht vergeben werden. Ich stecke schon zu tief in der Scheiße und... Ich kann nicht zurück" erklärte sie ihm, vergrub ihre Hände in ihren Manteltaschen und kehrte ihm den Rücken zu. "Ich habe dir damals versprochen, dass ich immer zu dir stehen werde, erinnerst du dich noch? Was geschehen ist, ist geschehen und es geht mich auch nichts an, was du außerhalb unserer Beziehung getrieben hast. Ich möchte nur, dass du das weißt, mehr nicht" erinnerte er Shizu an die Situation in der realen Welt, kurz nachdem Yoshi, Obito und auch er erfahren hatten, dass sie unschuldige Menschen getötet hatte. Mochte sein, dass er naiv und dumm in ihren Augen erschien, weil er ihr vergeben würde, aber welche Option blieb ihm denn sonst? Yoshi hatte ihm mehrere Male in seinen Schreiben deutlich gemcht, dass er, wäre er an seiner Stelle, Shizu niemals verzeihen würde, aber Sasuke war nicht Yoshi. Nein, er, Uchiha Sasuke, liebte diese unsichere Frau nach wie vor, obgleich sie kompliziert und viele Komplexe besaß, auf die er achten musste. "Shizu, ich... Ja, du hast mich verletzt, aber... Ich weiß, dass es nie deine Absicht war, mich zu verletzen und ich möchte nicht, dass du dich für etwas selbst bestrafst, nur weil du dir Schuldgefühle einredest und...". "Und dennoch tat ich es aus egoistischen Gründen. Aus neugierigen, egoistischen Gründen, obwohl ich weiß, für wen mein Herz schlägt" fiel sie ihm leise ins Wort und sah zum bewölkten Himmel auf, der erneuten Schneefall ankündigte. "Trotz dieser Tatsache kann ich nicht umkehren, Sasuke. Das wäre...". "Ein weiterer Fehler, ich weiß" unterbrach er sie wissend und stieß einen leisen Seufzer aus. Wenigstens waren sie in der Lage, miteinander zu reden, auch wenn ihrer beider Stimmung nach wie vor ein wenig angespannt und auch getrübt waren. "Es schneit" murmelte Shizu und erhob ihre rechte Hand, um eine besonders große Schneeflocke zu fangen, die jedoch in binnen weniger Sekunden auf ihrer warmen Handinnenfläche schmolz. Zaghaft lächelte Sasuke, ging auf den Themenwechsel ein und ging in die Hocke, nur um sein Familienwappen in den Schnee zu zeichnen. "So toll seid ihr Uchiha überhaupt nicht" teilte Shizu ihre Meinung mit und verwischte seine Zeichnung mit ihrem linken Fuß. Überrascht über ihre dreiste Aussage bezüglich seiner Familie wusste Sasuke nicht, wie er reagieren sollte und starrte zu ihr auf, weil er nach wie vor in der Hocke saß. "Deine Meinung. Ich weiß, dass ich in vielerlei Hinsicht toll bin" entgegnete er ihr schließlich und hob seinen linken Arm, um sich vor dem kommenden Schneeball zu schützen und erhob sich, nicht ohne auch in den Schnee zu greifen. "Und du solltest dich nicht mit einen Uchiha anlegen, Shizu. Das wäre dein sicherer Untergang" rief er ihr eingebildet und schmunzelnd zu, nicht ohne ihr derzeit kindisches Spiel zu belächeln, welches lediglich zur Abwechselung diente. "Werden wir sehen, Sasuke" schmunzelte Shizu, wich dem kommenden Schneeball aus und vergaß im jenen Moment selbst Orochimaru, der jeden Augenblick zu ihnen zurückkehren würde. Im jenen Moment vergaß sie einfach all ihre Probleme und dachte nur an dieses kindische Spiel, welches sie zuvor provoziert hatte. Mit entschieden besserer Laune saß die junge Frau mit den dunkelroten Augen eine halbe Stunde später im Speisesaal und betrachtete ihren gefüllten Teller mit etlichen Leckereien. "Vielen Dank für die Einladung, Orochimaru-sama. Du kannst anscheinend doch ein Gentleman sein, wenn du nur willst. Meine Erziehungsmethoden tragen wohl doch allmählich vereinzelte Früchte" bedankte sich Shizu beim Sannin, nicht ohne ihn zu necken und nahm ihre Essstäbchen zur Hand, um sich ein Stück Fleisch zu nehmen. Sasuke verschluckte sich augenblicklich, klopfte sich einige Male gegen die Brust und wusste im jenen Moment nicht, ob er über jene Worte, die Shizu eben ausgesprochen hatte, lachen sollte, während Orochimaru, als er einen Blick zum Sannin riskierte, die Ruhe selbst blieb. Diverse Unverschämtheiten ließ er sich sonst nie gefallen, nur bei wenigen Ausnahmen. Sasuke selbst war eine solche Ausnahme, aber offenbar war er nicht länger der einzige Liebling des Sannin. Augenblicklich kam ihm ein böser Verdacht in den Sinn, den er jedoch sofort wieder verwerfen musste. Nein, Orochimaru wollte sicherlich nicht ihren Körper übernehmen, denn er würde auf kurz oder lang ihre Gene wieder verlieren, die er doch über Jahre hatte züchten müssen. "Ich lud euch keineswegs zum Essen ein, um nett zu sein, kleine Shizu. Du solltest...". "Ja, ich dich auch und so weiter und sofort. Deine eintönigen Ausreden langweilen mich, also überlege dir neue Ausreden, mit denen du mich beehren darfst" fiel Shizu ihm frech ins Wort, streckte ihm sogar die Zunge entgegen und schien keine Angst vor Orochimaru zu haben, welcher ihre frechen Aussagen tatsächlich nur belustigt belächelte. "Iss und schweig" ließ er sie anschließend wissen und schenkte seiner Schülerin keinerlei Beachtung mehr, wobei Shizu auch zu wissen schien, wann sie aufhören sollte und aß artig weitere Stücke vom gewürzten Fleisch. Innerlich schüttelte Sasuke seinen Kopf, verdrängte all seine Fragen, die ihm auf der Seele lasteten und lehnte sich im Stuhl zurück. "Was erhoffst du zu erfahren, Orochimaru?" erhob er seine Stimme und sah seinem ehemaligen Sensei abschätzig in die Augen, wobei Sasuke den Drang unterdrückte, sein Gesicht zu verziehen, als sich Orochimaru über die Lippen leckte. "Du hättest auch boshaft lachen können, wäre weniger ekelig gewesen" murrte Shizu, stieß einen leisen Seufzer aus und zuckte anschließend mit ihren Schultern. Diese Angewohnheit würde er sich wohl niemals abgewöhnen. "Und du, kleine Shizu, könntest nun still sein, sonst wirst du in der freien Natur bei Minusgraden nächtigen" warnte er sie und ignorierte ihren tödlichen Blick, weil er sich nun wichtigeren Themen widmen wollte. "Ich will erfahren, was die Kage bezüglich Kabuto unternehmen wollen. Wenn die Informationen stimmen, die ich von der kleinen Shizu erhalten habe und er tatsächlich in der Lage ist, Uchiha Madara mit dem Edo Tensei zu beschwören, steht uns eine düstere Zukunft bevor. Abgesehen von Madara, der schon zu Lebzeiten sehr mächtig war, habe ich nicht vor, noch einmal in eine Traumwelt zu reisen. Ich gestalte mir meine Zukunft selbst" erläuterte Orochimaru und erhielt das zustimmende Nicken des jungen Uchiha, der mit ihm ausnahmsweise einer Meinung zu sein schien. "Also können wir mit deiner Unterstützung rechnen, sollte Krieg ausbrechen?" hakte Sasuke dennoch noch einmal nach und wartete geduldig auf die Antwort des Sannin. "Ich werde tun, was in meiner Macht steht, mehr sichere ich euch nicht zu" entgegnete Orochimaru und sah zu seiner Schülerin hinab, welche zaghaft lächelte und mit seiner Antwort zufrieden zu sein schien. "Akatsuki wird übrigens auch zum Kagetreffen erscheinen" warf Sasuke ein und sah zu Shizu auf, die vom Stuhl aufgesprungen war und verständnislos auf ihn wirkte. "Wie bitte? Was will Akatsuki beim Kagetreffen? Wieso teilst du uns diese Information erst jetzt mit? Yoshi wollte...". "Keine Sorge, er wird Orochimaru nichts tun. Er und Obito wollen mit den Kage verhandeln und erhielten von Tsunade-sama die Erlaubnis, zum Kagetreffen zu erscheinen. Yoshihiro teilte mir mit, dass Akatsuki kooperieren will" fiel Sasuke ihr ins Wort und merkte ihr an, dass ihre Wut bei jedem seiner Worte nur noch mehr stieg. "Orochimaru-sama, wollen wir nicht auch vorerst kooperieren? Wir laden uns einfach selbst ein und schlagen einen Handel vor, was meinst du dazu?" murrte Shizu, denn wenn Akatsuki einen Handel abschließen durfte, durften sie das doch auch. "Shizu, es gibt einen Grund, weshalb...". "Ich will gar nichts mehr hören, Sasuke. Was ist das für eine Gleichberechtigung? Obito, von seinem komischen Traumtrip total verwirrt, erpresste mich, forderte Utakata heraus und durfte anschließend Suna zerstören lassen, nur weil ich mich nicht gefügt habe? Fein, ich verstehe schon. Ehrbare Ziele und so" presste Shizu wütend zwischen ihren Zähnen hervor, ehe sie auf ihren Stuhl hinab gedrückt wurde. "Spare dir deine Wut auf, kleine Shizu" befahl Orochimaru, sah ihr ermahnend in die Augen und wartete geduldig, bis die Male auf ihrer linken Gesichtshälfte wieder verschwanden. Erst nach einigen Minuten gelang es Shizu ihre Wut weitgehend zu zügeln, ehe die Male verschwanden und Orochimaru sicher sein konnte, dass seine Schülerin nicht länger eine Gefahr für das Gasthaus war. "Ich werde eine Gleichberechtigung einfordern. Ja, dass werde ich tun, wenn wir beim Kagetreffen sind. Nicht nur Obito wird eine Extrawurst bekommen" murmelte Shizu und mit jenen Worten erhob sie sich, um nun zu ihrem Zimmer zu gehen. "Das setze ich durch, sonst gibt es Tote" war ihr letzter Gedankengang und ließ Orochimaru und Sasuke allein im Speisesaal zurück, mit dem Wissen, dass sie sich vorerst nicht an die Kehle springen würden. Nein, Sasuke würde vorerst Gnade walten lassen, weil er eine Mission zu erfüllen hatte und Orochimaru würde seinem Traumgefäß sowieso kein einziges Haar krümmen. Im Moment waren sie ein Team und mit dieser Sicherheit betrat Shizu ihr Zimmer, schlüpfte aus ihrem Mantel und ihren Schuhen und warf sich auf ihr Bett, um sich schon einmal eine gute Begründung bezüglich der Gleichberechtigung zu überlegen. "Verliert Shizu immer noch so oft die Kontrolle über das Juin?" horchte Sasuke nach und überlegte, wie viele er dieser Anfälle hatte selbst beobachten können. "Hin und wieder. Ihre Wut könnte ein Nachteil für uns sein" überlegte Orochimaru laut, denn wenn Shizu beim Kagetreffen die Kontrolle über ihre Wut und dem Juin verlieren sollte, nur weil sie sich ungerecht behandelt fühlte, könnte der Ausgang des Treffens mit einigen Todesopfern enden. "Vorläufig solltest du Tsunade informieren und ihr nahe legen, was meine Schülerin wünscht. Andernfalls würde das Treffen äußerst blutig enden" legte Orochimaru dem jungen uchiha nahe und erhielt dessen zaghaftes Kopfnicken als Bestätigung. "Warum will Shizu nur so weit für dich gehen? Was hast du ihr als Gegenleistung versprochen?" fragte Sasuke, senkte seinen Kopf und überlegte noch einmal, womit der Sannin seine Exfreundin in der Hand haben könnte. "Ich enttäusche dich ungern, Sasuke-kun, aber meine Schülerin handelt nach ihren eigenen Willen. Sie folgt ihrer eigenen Logik und offenbar möchte sie, dass auch ich künftig meine Freiheit genießen kann. Sie mag sehr naiv denken und durchsetzen kann sie ihren Willen auch nicht immer, aber sie würde über Leichen gehen, wenn nur Obito die Chance erhält, mit euch zu kooperieren" erklärte Orochimaru ausführlich, um Sasuke verständlich zu machen, dass es Shizu einzig und allein um das Prinzip ging. Lange dachte Sasuke über diese logische Erklärung nach und begriff allmählich, wie Shizu über den Sannin dachte, trotz der unverzeihlichen Taten, die er nach wie vor verrichtete. "Weil du ihn als Freund siehst und er dir hilft, wenn du in Schwierigkeiten bist, willst du ihn vor den Tod bewahren und diese Gleichberechtigung einfordern" dachte sich Sasuke insgeheim und stieß einen lautlosen Seufzer aus. "Wenn du vorerst deine Experimente einstellst und du wirklich kooperieren wirst, werde ich dir helfen" erhob Sasuke nach langer Überlegung seine Stimme und sah den Sannin eine ganze Weile in die Augen. "Verrätst du mir auch den Grund deiner plötzlichen Hilfsbereitschaft?" wollte der Sannin erfahren und stimmte vorerst der Bedingung bezüglich der Unterlassung seiner Experimente zu. "Es gibt nur einen einzigen Grund und den solltest du kennen" erwiderte Sasuke, erhob sich vom Stuhl und sah Orochimaru noch einmal in die Augen. Dessen Lächeln verriet, dass er den Grund zu wissen schien, aber Sasuke war es egal, was Orochimaru über ihn dachte. "Wie auch immer, lass es mich wissen, wenn wir unsere Reise fortsetzen" sagte Sasuke noch, ehe auch er den Speisesaal verließ. "Äußerst interessant" murmelte Orochimaru, leckte sich über die Lippen und dachte an das baldige Kagetreffen. Ja, dieses Treffen versprach äußerst interessant und auch amüsant zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)