Der Urknall, der alles veränderte von xXSasukeUchihaXx (Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes) ================================================================================ Kapitel 46: Wettlauf um die Zeit -------------------------------- "Sieh dir das an, Saori. Die Küche wurde endlich aufgeräumt und sogar geputzt" erläuterte Kankuro und ließ seinen linken Zeigefinger über den Rand der Kücheninsel gleiten. "Es wurde gründlich geputzt. Das lange Warten hat sich also doch gelohnt" stellte er zufrieden fest und grinste die Grünhaarige ebenso zufrieden an, die sich auf den Hocker gesetzt hatte und ihm wissend zunickte. "Siehst du? Wenn deine Geschwister noch einmal das Geschirr liegen lassen, weißt du, was du tun musst" schmunzelte Saori und beobachtete Kankuro, der nun ihr Abendessen nach dem langen Trainingstag zubereiten würde. Inzwischen konnte sie tatsächlich einen Ast wachsen lassen und hatte Kankuro sogar gestern Mittag derart zum Lachen gebracht, dass sie ihr Training hatten unterbrechen müssen. Er hatte sich regelrecht schief gelacht, nur weil sie sich einen breiten Ast unterhalb der Gürtellinie hatte wachsen lassen. Natürlich hatte Saori diesen Ast mit purer Absicht wachsen lassen, aber sie war schon sehr erstaunt gewesen, wie sehr er sich über ihre Idee kaputt gelacht hatte. "Mh?" entwich es ihr, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte und drehte ihren Kopf, nur um anschließend in ernste, blaue Augen zu blicken, die einem blondhaarigen Mann gehörten, den sie seit Wochen nicht mehr gesehen hatte. "Minato? Wie kommst du denn hierher?" fragte sie ungläubig und nun bemerkte auch Kankuro ihren Gast, der einfach aus dem Nichts heraus hinter Saori erschienen war. "Durch das Siegel auf deinem Rücken. Entschuldigt, wenn ich so plötzlich bei euch auftauche, aber ich musste den schnellsten Weg benutzen, um den Kazekage zu treffen. Wir haben Neuigkeiten bezüglich Akatsuki" berichtete Minato und zog seine Hand zurück, um den Bruder des Kazekage eine Schriftrolle zu überreichen. "Laut deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen sind das wohl keine rosigen Neuigkeiten und Saori... Du wartest, bis ich zurück bin" erhob Kankuro seine Stimme und lief um die Kücheninsel herum, um Minato zum Büro des Kazekage zu bringen. "Aber...". "Ich werde dir die Neuigkeiten später erzählen, also warte in der Küche. Du kannst auch gern kochen, wenn du magst" fiel er ihr ins Wort, ohne auf ihre Antwort zu warten und lief mit Minato den Flur hinab. Er ahnte, dass der vierte Hokage mit schrecklichen Neuigkeiten bei ihnen aufgetaucht war, deren Folgen er noch nicht einschätzen konnte. Im selben Moment erreichten Yuuki, Shizu und auch Yoshi, der inzwischen schon gar nicht mehr die Schimpfworte des Jashinisten in der Tasche hörte, weil er ihn ignorierte, die offenen Tore von Konoha und wurden offensichtlich schon sehnsüchtig erwartet. "Wir sollten Kakashi erzählen, dass wir angegriffen wurden und die Leute von der ANBU nichts unternommen haben" merkte Yuuki an und Yoshi schien einverstanden zu sein, obwohl seine Miene verriet, dass er immer noch wütend auf Shizu war. Natürlich konnte Yuuki nachvollziehen, dass er eigentlich nur wütend auf seine Zwillingsschwester war, weil er sich Sorgen um sie machte, aber er sollte sie auch nicht zwingen oder unnötig unter Druck setzen. Shizu schwieg, weil sie offensichtlich Angst hatte und die Konsequenzen nicht einschätzen konnte, die unweigerlich folgen würden, sollte sie ihr Schweigen brechen. Yuuki war sich sogar relativ sicher, dass sie auch schweigen würde, sollte es um die Sicherheit ihrer Freunde gehen, aber Yoshi konnte das eben nicht wirklich verstehen. Shizu und Yuuki waren eben junge Frauen und Yoshi ein Mann und Männer dachten meistens anders. "Pakkun hat mir bereits berichtet, dass ihr Hidan gefunden habt" erhob Kakashi seine Stimme, der lässig im Torbogen lehnte und sein rechtes Auge auf sein Buch gerichtet hielt. "Dann müssen wir dir wohl nicht erzählen, dass wir auf der Hängebrücke angegriffen wurden?" erläuterte Yuuki und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Im Groben und Ganzen wurde mir geschildert, dass ihr voneinander getrennt worden seid. Pakkun ist dir und Yoshihiro gefolgt, während ich Shizu im Auge behalten habe. Ich kann nachvollziehen, dass du ihn nicht töten konntest, Shizu, aber es war dennoch inakzeptabel, ihm die Flucht zu ermöglichen, obwohl du dir sicherlich im Klaren bist, dass er eine Gefahr für Konoha darstellt" entgegnete Kakashi, klappte sein Buch zu und richtete nun sein Augenmerk auf Shizu, die jedoch den Boden unter ihren Füßen musterte. "Von wem spricht Kakashi, Shizu?" wolte Yuuki wissen und sah für einen kurzen Moment zu Yoshi rüber, welcher seine linke Hand zur Faust ballte. "Ich... Wisst ihr... Ich weiß doch selbst nicht, wieso ich ihn laufen ließ. Ich wollte ihn auch eigentlich töten, aber... Er lag so entkräftet vor mir und... Kakashi, ich wollte...". "Ich mache dir in keinster Weise Vorwürfe, aber rufe dir in Erinnerung, was für ein grausamer Mensch Orochimaru ist. Er mag dir in dem Moment sehr leid getan haben, aber wenn du nicht zu seinen Testpersonen gehören würdest, würdest du nun nicht mehr unter den Lebenden weilen" unterbrach er sie und sprach jenen Namen des Mannes aus, der das Fass bei Yoshi zum Überlaufen brachte. Grob umfasste er den Kragen seiner Zwillingsschwester, sah ihr in die Augen und knirschte mit den Zähnen. "Sag mal, tickst du nicht ganz richtig? Du hättest ihn töten müssen, Shizu. Orochimaru hat soviel Unheil angerichtet, den dritten Hokage mehr oder weniger auf dem Gewissen und du... Mitleid hattest du? Dein Gehirn sollte untersucht werden und...". "Yoshi, sei still, sonst trete ich dir in den Arsch" zischte Yuuki und umfasste das linke Handgelenk des Schwarzhaarigen, der in seiner Wut Sachen sagte, die er eigentlich gar nicht so ernst meinte. "Warum? Du weißt genau, dass ich recht habe. Ich hätte kein Mitleid empfunden und Orochimaru getötet. Wieso lebt dieses Arschloch überhaupt noch?" rief Yoshi und ließ den Kragen seiner Zwillingsschwester wieder los, die von Yuuki in Schutz genommen wurde. "Übergebt mir Hidan, ich werde ihn zu Tsunade-sama bringen. Falls es euch beruhigt... Orochimaru sitzt seit einigen Minuten im Verlies unter dem Kageturm und wir haben, laut dem Gespräch, welches ich verfolgt habe, Minato-sensei nach Suna gesandt. Du kannst also nun mit deinen Freunden sprechen, ohne Angst vor den Konsequenzen zu haben, Shizu" merkte der Kopierninja noch an und nahm die Tasche, in welche Hidan fluchte, der offenbar nicht von Yuuki getrennt werden wollte und verabschiedete sich von ihren Informanten, die in aller Ruhe miteinander sprechen sollten. "Yuuki-chan" rief Hidan noch, ehe sich Kakashi in Rauch auflöste und Stille einkehrte, die jedoch nur von kurzer Dauer war, weil nun Yuuki zum Sprechen ansetzte. "Bevor Shizu uns erzählt, was Suna mit ihrem Schweigen zutun hat, will ich, dass du dir anhörst, was ich zu sagen habe, Yoshi" begann Yuuki und warf ihr silbernes Haar zurück, während sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. "Du machst Shizu Vorwürfe, weil sie Orochimaru nicht getötet hat. Stimmt, er gehört allein für seine grausamen Taten getötet, aber du hast gar keine Ahnung, wie es sich anfühlt, wenn du einen Menschen tötest. Ich kann also nachvollziehen, dass sie ihn nicht töten konnte" fuhr Yuuki fort und hob ihre rechte Hand, als Yoshi etwas erwidern wollte, aber sie war noch lange nicht fertig mit ihrem Vortrag. Es ging ihr auch nicht darum, ihre Freundin in Schutz zu nehmen, sondern Yoshi verständlich zu machen, dass Yuuki selbst verstehen konnte, dass Shizu ihn gezwungenermaßen verschont hatte, obwohl sie Gefahr gelaufen war, von Orochimaru getötet zu werden. "Du redest die ganze Zeit 'Ich hätte ihn getötet', aber kannst du das wirklich, wenn du in eine ähnliche Situation geraten solltest? Kannst du mit dieser Bürde leben? Mit dem Wissen, dass du einen Menschen umgebracht hast? Du ahnst nicht, wie sehr dich dieses Wissen verfolgt. In den ersten Nächten bei den Jashinisten habe ich kaum geschlafen und eigentlich die ganze Zeit nur geweint. Wenn ich dann doch mal eingeschlafen bin, wurde mir in meinen Träumen gezeigt, wie ich diese fremden Menschen unter Zwang getötet habe und bin schreiend aufgewacht. Ich wurde sogar dazu gezwungen, einen wehrlosen, kleinen Jungen zu töten. Er hat mich angefleht und verbittert geweint, als ich mit ihm allein im Raum war. Ich bin fast daran zerbrochen. Ich wollte nie Menschen oder gar Kinder töten, aber... Ich habe es dennoch getan, um zu überleben, sonst stünde ich nun nicht neben euch" erzählte Yuuki und ihr altes Ich kam unweigerlich zum Vorschein, welches sie die ganze Zeit hinter einer Fassade verborgen hatte. Das war nun die Yuuki, die Shizu sehr ähnlich war und verstehen konnte, wieso sie, Shizu, Orochimaru nicht hatte töten können. "Shizu, du kannst mir später erzählen, wieso du die ganze Zeit geschwiegen hast und warum Orochimaru noch lebt. Ich brauche erst einmal eine kleine Auszeit und ein wenig Abstand" murmelte Yuuki und setzte sich, ohne auf eine Antwort zu warten, in Bewegung. Vorerst wollte sie alleine sein. Vorerst würde sie sich einen ruhigen Ort suchen, um ihre Gefühle, die bei ihrer Erzählung ans Tageslicht gekommen waren, wieder zu beruhigen und erneut versuchen, all ihre Gefühle tief in ihrem Inneren zu vergraben. Was wohl Hidan zu ihrer Erzählung gesagt hätte? Hätte er vielleicht Mitleid für seine kleine Schwester empfunden, obwohl sie doch eigentlich gar nicht seine kleine Schwester war, sondern eine vollkommen andere Person? Sie würde ihm die Wahrheit sagen, wenn er wieder in einem Stück war und hoffen, dass er trotzdem bei ihnen in Konoha blieb und Verständnis für ihre Situation hatte. Nur ein klein wenig Verständnis würde ihr schon reichen. "Shizu, ich... Es tut mir leid, was ich eben gesagt habe. Im Moment wächst auch mir die ganze Situation über den Kopf und... Ich habe mir doch auch die ganze Zeit Sorgen um dich gemacht" bat Yoshi um Entschuldigung, denn er hätte sie eben nicht so fertig machen dürfen. Er konnte auch Yuuki verstehen, deren Gefühle allmählich wieder an die Oberfläche traten, die sie immer zu unterdrücken versuchte. "Schon okay, Yoshi. Ich kann verstehen, dass du wütend auf mich warst, schließlich ging es um Orochimaru. Na ja, er wurde aus den Verkehr gezogen, also müssen wir uns keine weiteren Gedanken mehr um ihm machen" erwiderte Shizu und folgte Yoshi, der offenbar nach Hause wollte. "Wieso lebt er noch? Du warst doch wenigstens vernünftig genug und hast ihn gefragt, oder?" wollte Yoshi wissen und verschränkte seine Arme hinter seinen Kopf. "Er konnte fliehen, als Itachi ihn mit dem Susanno'o aus Sasuke entfernen wollte. Im Anime hat er das mit Sicherheit auch versucht, ich erinnere mich auch an eine weiße Schlange, die fliehen wollte, aber allerdings vom Amaterasu getroffen wurde und verbrannte. Vermutlich hat er nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet, um zu entkommen" erzählte die junge Frau mit den dunkelroten Augen und verschwieg ihrem Zwillingsbruder vorerst, was Orochimaru ihr angeboten hatte. Es fühlte sich einfach sicherer an, diese Trumphkarte zu besitzen, selbst wenn es sich um die Macht des Böses handelte. Nicht wirklich auf den Weg achtend, weil sie ihm von dem Gespräch mit Orochimaru erzählte, der ihr kein Haar gekrümmt hatte, stieß sie ungewollt eine Person mit ihrer Schulter an. "Entschuldigung" ertönte es nicht nur aus ihrem Mund, sondern auch von ihrem Gegenüber. Yoshi nahm sofort die Person, einen Mann, vermutlich über zwanzig, in Augenschein, wobei er den Mann sofort erkannte, dessen Name ihm allerdings nicht einfallen wollte. Hellblondes Haar bedeckte das linke Auge des Mannes, der eine dunkle Hautfarbe besaß und dessen Kleidung verriet, dass er nicht aus Konoha stammte. Zwei Tättowierungen auf beiden Oberarmen, die sehr muskulös auf ihn wirkten, nahm er ebenfalls in Augenschein, ehe er den Ellenbogen seiner Zwillingsschwester in seiner Seite spürte. "Dir ist doch hoffentlich nichts passiert, oder? Es tut mir wirklich sehr leid" entschuldigte sich der Mann noch einmal und kratzte sich am Hinterkopf. "Nein, alles in bester Ordnung" winkte Shizu schmunzelnd ab, ehe der Mann, dessen Name ihr bereits auf der Zunge lag, weiter ging und sie nur noch einmal kurz dessen Schwert auf seinen Rücken betrachtete, ehe sie sich zu Yoshi herum drehte, dem sie noch einmal mit ihrem Ellenbogen in die Seite stieß. "Hast du seine Muskeln gesehen, Shizu? Die Bauchmuskeln waren auch nicht von schlechten Eltern" schwärmte Yoshi, weswegen seine Zwillingsschwester leise seufzte und anschließend ihre Augen verdrehte. "Wie hieß der leckere Kerl? Mir will sein Name nicht einfallen" wollte Yoshi wissen und sah noch einmal über seine Schulter, um das knackige Hinterteil des Mannes in Augenschein zu nehmen. "Na ja, mein Fall ist er nicht, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Sein Name war Darui und er ist die rechte Hand vom Raikage, falls ich deine Erinnerungen so weit auffrischen muss. Ich frage mich allerdings, wieso ein Shinobi aus Kumo zu uns nach Konoha gekommen ist. Er war sicherlich bei Tsunade, um seine Ankunft zu melden und... Yoshi?" verkündete Shizu ihre Theorien und sah sich anschließend zu allen Seiten um. "Meine Güte, er muss wirklich schon enormen Notstand haben, wenn er nun schon Darui verfolgt. Ich dachte, er will etwas von Minato, aber anscheinend... Ich frage ihn einfach später, wenn er überhaupt bei uns zu Hause auftauchen sollte" dachte sich Shizu insgeheim und setzte ihren Weg fort, wobei ihre Augen den Kageturm betrachteten. Eine wichtige Angelegenheit wollte sie dennoch regeln, bevor sie nach Hause gehen konnte, denn sie war keineswegs ein Verräter, weswegen sie einen Schritt zügiger ging, während sie ihre Hände in den Hosentaschen vergrub. Während Shizu eben jene Angelegenheit klären musste, damit sie später in Ruhe schlafen konnte, stand Yoshi vor einem Gasthaus, in welches Darui offensichtlich ein Zimmer besaß. Er wusste selbst nicht so genau, wieso er ihm gefolgt war, ob nun aus reinem Interesse oder einfache Neugier. Unschlüssig, schließlich hatte er Shizu einfach auf der Straße stehen lassen, überlegte er sich bereits eine glaubhafte Ausrede für sein Verschwinden. "Bist du mir gefolgt? Was willst du von mir?" wurde Yoshi aus seinen Gedanken gerissen und erblickte jenen Mann, dem er bis zum Gasthaus gefolgt war und welcher nun die wenigen Stufen zu ihm hinab stieg. "Ähm... Also eigentlich...". "Du trägst kein Stirnband. Gehörst du zu den normalen Bürgern von Konoha?" fiel Darui ihm ins Wort und musterte Yoshi, der unter der Musterung ein wenig errötete. "Nein, eigentlich... Ich gehöre zu den wichtigen Informanten. Uns habt ihr die ganzen Einzelheiten von Akatsuki zu verdanken. Ich bin übrigens Yoshihiro, freut mich" stellte sich Yoshi vor und streckte seine rechte Hand zur Begrüßung aus. "Ich bin Darui, die rechte Hand vom Raikage. Entschuldige meine offensiven Fragen, ich bin erschöpft von der langen Reise. Von dir und deinen Freunden hat mir Tsunade-sama bereits erzählt. Sie sagte, bei eventuellen Fragen bezüglich Kumo soll ich mich an euch wenden" entgegnete Darui und ergriff die Hand des Schwarzhaarigen. "Ähm... Sicher. Ich werde zumindest versuchen, dir jede Frage zu beantworten. Unser Wissen ist allerdings auch begrenzt und die meisten Informationen hat sowieso meine Zwillingsschwester in ihrem Gehirn abgespeichert. Soviel kann ich mir überhaupt nicht merken und... Ich rede schon wieder zuviel. Das passiert mir ständig" geriet Yoshi ins Plaudern, bis ihm auffiel, wie Darui grinste und er sich bewusst wurde, dass er ohne Punkt und Komma redete. "Kein Problem, Yoshihiro. Ich würde dich gern um einen Gefallen bitten, selbstverständlich nur, wenn ich dir keine Umstände bereite. Tsunade-sama erzählte mir von den heißen Quellen, die Verspannungen jeglicher Art lösen, nur leider kenne ich mich in Konoha nicht aus. Könntest du mir den Weg zu den heißen Quellen erklären?" schmunzelte der Mann mit dem hellblonden Haar, dessen rechtes, schwarzes Auge ihn abwartend musterte. "Ich... Ähm... Ich kann dich zu den heißen Quellen führen, wenn du möchtest. Ich bin nicht besonders gut darin, Wege zu erklären und... Ich war auch erst einmal bei den heißen Quellen, daher..." stammelte Yoshi vor sich hin und biss sich anschließend auf die Zunge. "Verdammte Scheiße, wieso kann ich nicht in vernünftigen Sätzen mit ihm reden? Er denkt sich bestimmt, dass ich ein Spinner bin" dachte sich Yoshi insgeheim und stieß einen lautlosen Seufzer aus. "Das wäre sehr nett, wenn du mich führen würdest" nahm Darui das Angebot an und schenkte Yoshi ein ebenso dankbares Lächeln. "Gut, dann... Ja, folge mir" lächelte Yoshi unsicher und setzte sich in Bewegung. Er kam sich wirklich wie ein Idiot vor, nur weil er nicht die richtigen Worte finden konnte, um sich normal mit Darui unterhalten zu können. Das war ihm am Anfang bei Minato auch oft genug passiert, nicht zu vergessen seine tollpatschige Art, die ans Tageslicht rückte, wenn ihm ein Mann unheimlich gefiel. Er konnte eigentlich nur hoffen, dass er nicht über seine eigenen Füße stolperte. Im selben Moment lief Shizu modrigen Stufen hinab und betrachtete die alten und feuchten Wände, die ihr verrieten, wie lange die Verliese unter dem Kageturm schon existieren mussten. Zuvor war sie bei Tsunade gewesen, hatte sich eine ordentliche Standpauke anhören müssen und war sogar ermahnt worden. "Halte dich von ihm fern, Shizu" hatte Tsunade gemeint und dennoch war sie auf dem Weg zu ihm, um ihm wenigstens zu sagen, dass sie ihn nicht verraten hatte. Natürlich war sie ihm keinerlei Rechenschaft schuldig, aber sie würde nicht in Ruhe schlafen können, mit dem Gedanken, im Schlaf getötet zu werden. "Das hintere Verlies" wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und betrachtete den maskierten Mann von der ANBU, der sie, trotz der Warnung, hierher geführt hatte und nun auf das hintere Verlies deutete. "Wie lange gebt ihr mir Zeit?" wollte Shizu in Erfahrung bringen und öffnete die kleine Plastiktüte, die der Mann untersuchen wollte. "Unbegrenzt, aber erinnern Sie sich, was Tsunade-sama Ihnen geraten hat" entgegnete er ihr leise und ließ sie passieren, als er mit der Untersuchen fertig war. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend lief Shizu an die leeren Zellen vorbei und fragte sich, ob auch Hidan vorerst im Verlies untergebracht werden würde, wenn er wieder in einem Stück war. Lautlos seufzend verdrängte sie jene Frage vorerst, trat an die letzte Zelle heran und musterte den Mann, der lässig an der Wand gelehnt saß, obwohl sie sich ihm in Ketten vorgestellt hatte. "Ich habe deinen Aufenthaltsort nicht verraten, Orochimaru. Es...". "Suchst du mich aus diesem Grund auf? Vielleicht interessiert es dich, dass ich die Angelegenheit mit Akatsuki bestätigt habe und du somit nicht länger schweigen musst. Hatake Kakashi brauchte diese Bestätigung, sonst hätte Konoha nichts tun können" fiel er ihr ins Wort, ohne seine Augen zu öffnen und blieb, die Arme vor der Brust verschränkt haltend, regungslos sitzen. Shizu ging vor den dicken Gitterstäben in die Hocke, stellte die kleine Plastiktüte neben sich auf den Boden ab und umfasste das kühle Eisen mit ihren zierlichen Händen. "Warum?" fragte sie leise in die aufkommende Stille hinein und nun erst öffnete er seine Augen und sah ihr deutlich an, dass sie seine Beweggründe nicht verstehen konnte. "Akatsuki ist nicht nur euch ein Dorn im Auge" erklärte er ihr sachlich, erhob sich und trat zu den Gitterstäben heran, nur um sich im nächsten Moment mit dem Rücken an das kühle Eisen hinab auf den Boden gleiten zu lassen. "Was befindet sich in der Plastiktüte?" wollte er wissen und holte Shizu aus ihren Gedanken zurück, welche jene Plastiktüte ins Innere der Zelle schob. "Dango. Ich wusste nicht, was du genau isst und... Ich bin nicht nur zu dir gekommen, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte. Eigentlich... Yoshi war wütend auf mich, ebenso Kakashi und Tsunade... Sie hat mich so dermaßen angebrüllt, nur weil ich... Sie meinte, ich hätte dich wenigstens fesseln und nach Konoha schleifen sollen, wenn ich dich schon nicht umbringen konnte" erzählte Shizu und senkte ihren Kopf gen Boden. "Ich kann dir im Moment das Juin nicht geben, falls du wegen dem Angebot zu mir gekommen bist. Mein Chakra wurde versiegelt und somit auch meine Fähigkeiten, die ich noch besitze" klärte er sie auf und biss den ersten Kloß vom Stäbchen ab, während er seinen Kopf in ihre Richtung drehte und ihr Kopfschütteln bemerkte. "Nicht wegen dem Juin, aber... Du warst nicht immer so grausam und... Ich möchte, also... Meine Freunde, gar kein Mensch darf erfahren, dass ich dich um diesen Gefallen bitte, aber... Sasuke war dein Schüler und er ist stark geworden und na ja... Du gehörst schließlich auch zu den legendären Sannin" murmelte sie unsicher und wusste um die Gefahr, aber im Moment konnte er ihr nichts tun. Allerdings konnte er ihr vielleicht helfen, denn selbst Utakata konnte ihr bei vereinzelten Problemen nicht helfen und würde ihr sicherlich auch nicht erklären, wie sie töten musste, ohne sich schlecht zu fühlen. "So? Worum möchtest du mich bitten?" fragte Orochimaru interessiert und leckte sich genießerisch über die Lippen. "Du sollst das unterlassen. Das wirkt immer so gruselig" bat sie ihn und stieß einen lautlosen Seufzer aus. "Im Laufe der letzten Jahrzehnte hast du doch viele Menschen getötet, selbst deinen Sensei hast du auf dem Gewissen und ich möchte wissen, wie du es schaffst, ohne Reue zu töten. Wie ich schon sagte, du warst doch früher nicht so skrupellos. Du hast andere Ziele verfolgt und...". "Ich wollte meine Eltern zurück ins Leben holen, die ich im zweiten Shinobikrieg verloren habe. Ich habe schon viele Menschen sterben sehen, Menschen, die mir wichtig gewesen sind, aber ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich einfach aufgehört, negative Gefühle zu empfinden. Der dritte Shinobikrieg hat meine Sichtweise verändert und ich habe unweigerlich begriffen, wie kurz ein Menschenleben ist und wie schnell es enden kann. Darauf basieren meine folgenden Forschungen und mir war jedes Opfer und Mittel recht, um meine Ziele zu erreichen. Ich war eben nicht bereit, mein Leben auf diese Art und Weise zu verlieren" unterbrach er sie und biss den zweiten Kloß vom Stäbchen ab. "So lange du ein klares Ziel verfolgst, spielt es mit der Zeit keine Rolle mehr, wie viele Menschenleben du opfern musst. Du entwickelst unweigerlich ein gleichgültiges Verhalten, Shizu" fügte er leise hinzu und aß den dritten Kloß, während er abwartete und sie in Ruhe nachdenken ließ. "Hast du Sasuke auch von deiner Sicht erzählt?" fragte sie schließlich und wusste nicht so genau, was sie nun über ihn denken sollte. "Sasuke-kun besaß schon sein gleichgültiges Verhalten, als er zu mir gekommen ist. Er hat selbst entschieden, wie er leben will und ich ahne, dass du mich aus diesem Grund hasst und verachtest. Trotzdem solltest du es besser wissen. Es stimmt, ich will das Sharingan unter allen Umständen besitzen, um schneller Ninjutsu zu erlernen, aber letzten Endes hat Sasuke-kun seine eigene Entscheidung getroffen. Wenn er nicht die Macht von mir begehrt hätte, wäre er in Konoha geblieben" erläuterte Orochimaru und Shizu wusste, dass er leider recht hatte. Sasuke hätte im Dorf bleiben können, aber er hatte auch nach mehr Macht gegiert und zudem war er so sehr auf Rache aus gewesen. "Also? Wie sieht dein Anliegen aus?" wollte Orochimaru wissen und betrachtete ihre zittrigen Hände, die an den Gitterstäben hinab glitten. "Ich... Ähm..." begann Shizu, ehe sie sich erhob und einen Schritt von den Gitterstäben zurück trat. "Ich komme wieder, Orochimaru und..." murmelte sie und machte bereits den ersten Schritt, blieb allerdings stehen, als ihr linkes Handgelenk umfasst wurde. "Merke dir meine Worte, die ich dir jetzt sage" erhob er seine Stimme, denn in ihrem jetzigen Zustand war sie nutzlos und würde nie die Stärke erreichen, die sie doch eigentlich erreichen wollte. "Schalte all deine Gefühle ab, sonst wirst du sterben. Früher oder später" teilte er ihr mit und wusste, dass Sasuke schon einmal ähnliche Worte an sie gerichtet hatte. Leider ohne Erfolg, weil sie von Natur aus eine sehr emotionale Person zu sein schien und sich dieser Welt nicht wirklich anpassen wollte. "Ich...". "Komme morgen Abend wieder. Wenn du deinen Freunden nützlich sein willst, solltest du tun, was ich dir sage. Du bist zu kostbar, um dich sterben zu lassen" fiel er ihr ins Wort, denn er wollte seine Zeit nicht sinnlos mit ihr verschwendet haben. Dafür hatte er zuviel Aufwand in Kauf nehmen müssen, um an diese speziellen Gene zu kommen. "Nun geh schon, Shizu. Ich helfe dir nicht, weil du mich verschont hast, sondern weil du mir noch nützlich sein könntest" sagte er noch, ließ ihr Handgelenk los und kehrte ihr den Rücken zu. "Ich weiß. Also... Bis morgen Abend" verabschiedete sie sich und warf noch einmal einen Blick in die Zelle. "Danke" hauchte sie noch, ehe sie den Gang hinab lief, um diesen trostlosen Ort zu verlassen. Konnte er ihr tatsächlich helfen? Würde er ihr einbläuen können, wie sie denken musste? Sie würde es wohl erst erfahren, wenn sie ihn morgen Abend wieder besuchen ging, auch wenn ihr nun doch ein wenig mulmig zumute war. Schließlich war er Orochimaru, ein grausamer, alter Mann, der keine Reue kannte und ihr nur helfen würde, weil auch er sie als reines Werkzeug betrachtete. ~Outtakes~ "Minato? Wie kommst du denn hierher?" fragte sie ungläubig und nun bemerkte auch Kankuro ihren Gast, der einfach aus dem Nichts heraus hinter Saori erschienen war. "Mit der momentanen Teleportation" antwortete Minato ihr, kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf und schien sich selbst nicht sicher zu sein, ob er jene Worte richtig wieder gegeben hatte. Augenblicklich lachte Saori über seine Worte, so wie es Yoshi ihm prophezeit hatte und zuckte mit den Schultern, als Kankuro fragte, was denn eine momentane Teleportation sein sollte. "Keine Ahnung. Yoshi meinte nur, dass ich diese Worte sagen soll. Er wollte mir den genauen Grund nicht nennen" erläuterte Minato seufzend und sah noch einmal zu Saori, welche sich noch immer wegen seinen Worten halb tot lachte. "Er konnte fliehen, als Itachi ihn mit dem Susanno'o aus Sasuke entfernen wollte. Im Anime hat er das mit Sicherheit auch versucht, ich erinnere mich auch an eine weiße Schlange, die fliehen wollte, aber allerdings vom Amaterasu getroffen wurde und verbrannte. Vermutlich hat er nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet, um zu entkommen" erzählte die junge Frau mit den dunkelroten Augen und verschwieg ihrem Zwillingsbruder vorerst, was Orochimaru ihr angeboten hatte. "Ehrlich, du bist wie ein Buch und vergisst nie etwas Wichtiges" grinste Yoshi über ihr erstaunliches Wissen über den Anime Naruto und Naruto Shippuuden und bedachte sein eigenes Wissen. "Tja, ich bin halt ein Freak und musste immer die aktuellste Folge und das aktuelle Mangakapitel kennen. Jeden Donnerstag feiere ich Narutoday, es hat sich bei mir so eingebürgert und ich will gar nicht wissen, was ich machen werde, wenn Naruto Shippuuden endet. Dann fehlt mir in der Woche irgendwie ein wichtiger Bestandteil" erwiderte Shizu und mochte gar nicht daran denken, wie es wohl wäre, wenn die Serie tatsächlich ihr Ende fand. "Wohl wahr, aber jede Serie hat irgendwann ein Ende" nickte Yoshi ihren Worten zu, denn auch er wollte sich den Tag nicht vorstellen, an dem Naruto Shippuuden endete. "Ich will auf jeden Fall, dass Naruto und Sasuke am Ende zusammen kommen. Guck, Naruto ist ihm über Jahre hinterher gerannt und er kann mir nicht erzählen, dass er das nur aus reiner Freundschaft tut. Er läuft Sasuke doch nur hinterher, weil er ihn liebt. Er... Er weiß es nur noch nicht und Sasuke... Sasuke sieht das auch irgendwie nicht" rief Shizu voller Überzeugung und gestikulierte wild mit ihren Händen. "Das wird wohl unser Wunschdenken bleiben" grinste der Schwarzhaarige, obwohl er ein solches Ende auch sehr begrüßen würde. "Dann... Dann muss Kishi ein alternatives Ende für uns machen. Für alle Menschen, die dieses Ende wollen. Wir sollten so etwas wie eine Unterschriftenaktion starten. Genau, wir wünschen uns dieses alternative Ende" überlegte Shizu und ließ sich nicht länger von ihrem Vorhaben abhalten, lief los und ließ Yoshi einfach an Ort und Stelle stehen, welcher über ihren Eifer nur seinen Kopf schütteln konnte. "Komme morgen Abend wieder. Wenn du deinen Freunden nützlich sein willst, solltest du tun, was ich dir sage. Du bist zu kostbar, um dich sterben zu lassen" fiel er ihr ins Wort, denn er wollte seine Zeit nicht sinnlos mit ihr verschwendet haben. "Irgendwie klingen deine Worte so, als hätten wir eine heimliche Affäre" musste Shizu zugeben und hörte den Sannin leise lachen. "In der Tat. In dieser Epoche ist es nichts Ungewöhnliches, wenn eine junge Frau an einen älteren Mann verheiratet wird. Im Adelskreis werden solche Ehen vereinbart, um einen möglichen Erben für die künftige Herrschaft zu bekommen" erzählte er ihr im sachlichen Ton und sah zu ihr auf, als sie einen äußerst erleichterten Seufzer ausstieß. "Zum Glück bin ich keine Adelstochter, denn ich halte nichts von solchen Eheschließungen, die nicht auf Liebe beruhen, zudem ich auch gar nicht heiraten will. Vor einigen Jahren träumte ich noch von einer schönen Hochzeit und einem schönen Familienleben, aber... Wieso erzähle ich dir das eigentlich? Geht dich wohl kaum etwas an" murmelte sie nachdenklich und als ihr endlich bewusst wurde, was sie ihm gerade erzählte, regte sie sich über sich selbst auf. "Eine äußerst gute und interessante Frage" schmunzelte der Sannin und nickte dem Team zu, weil sie diese Szene noch einmal wiederholen mussten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)