Tell me your secret! von Sayu_Impercaela (I need to know...) ================================================================================ Kapitel 1: Neuer Schüler-Neue Herausforderungen! ------------------------------------------------ Nachdenklich schritt ich durch die Straßen Konohas. Ich versuchte mir schon seit zehn Minuten einen Plan zurecht zu legen. Einen Plan, der mich das Ganze hier überleben lassen würde, aber mir fiel einfach keine passende Lösung für mein Problem ein. Am liebsten wollte ich wieder umdrehen und mich für immer im meinem Heim verkriechen, aber bevor ich es bemerkte stand ich bereits vor dem Schulgebäude. Meine Füße blieben auf dem staubigen Boden stehen. Mein Kopf hob sich und ich betrachtete das Gemäuer. Es sah schon etwas älter aus, die Steine waren grau und langweilig. Die Fenster waren ziemlich groß und warfen sicher viel Licht in die Zimmer. Seufzend ließ ich den Kopf wieder hängen. Na gut, Augen zu und durch!, dachte ich mir und wollte gerade das Haus betreten, als eine Gruppe von Kleinkindern sich an mir vorbei drängelte. Das war wohl die Vorschulklasse...Na super, die waren also im selben Gebäude? Das konnte ja noch spannend werden... Nachdem ich den Ansturm von geballter Kinderkraft überstanden hatte stieg ich die Stufen zum Eingang hinauf und öffnete ebenfalls die Tür. Die Eingangshalle dahinter war nicht sehr beeindruckend. Schlicht und einfach eingerichtet, eben wie eine langweilige Schule. "Jetzt komm schon! Lass dich nicht so hängen!", flüsterte ich mir selbst Mut zu, was mich dazu veranlasste selbstbewusster den Gang entlang zu schreiten. Doch nach wenigen Schritten blieb ich wieder stehen. Zuerst blickte ich mich verwirrt um, dann schlug ich meine Hände über dem Kopf zusammen und raufte verzweifelt meine Haare. "Das ist ja ein ganzes Labyrinth!", rief ich verloren. Als ich plötzlich etwas Schweres auf meiner Schulter spürte sprang ich erschrocken einen Schritt zurück und drehte mich um. Vor mir stand ein erwachsener Mann mit braunen Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren. Er hatte freundliche, dunkle Augen und ein ebenso freundliches Lächeln. Über seinen Nasenrücken verlief eine lange Narbe. Woher er die wohl hatte? Zum Gruß hob er kurz die Hand. "Hallo! Na, hast du dich verlaufen?", fragte er. Ich beruhigte mich wieder. Er war wohl Lehrer hier. "Ähm...Ja, ich bin neu hier und...ähm" Wieso stammelte ich denn wieder so? Man, das war total nervig und peinlich. Doch anstatt über mich zu lachen, legte der Mann seine Hand wieder auf meine Schulter und lächelte mir zu. "Weißt du denn schon in welche Klasse du musst?", fragte er. "Ja, in die A im dritten Jahrgang", antwortete ich, nach einem kurzen Blick auf einen Zettel. "Alles klar. Ich führe dich hin, komm mit", bot er an und zog mich kurzerhand mit sich, bevor ich überhaupt etwas erwidern konnte. Nach der dritten Treppe und dem vierten, gegabelten Gang hatte ich es aufgegeben mitzudenken und auf den Weg zu achten. Ich würde alles schon irgendwie finden, wenn ich alleine unterwegs war. Als er plötzlich stehen blieb, wäre ich fast in ihn hinein gerannt. "Hier ist es. Der Unterricht hat bereits angefangen. Beeil dich und komm morgen bitte pünktlich", mahnte er und ging dann. "Äh...Klar...", murmelte ich verwundert. Was für ein seltsamer Typ. Ich atmete tief durch und drehte mich dann zur Tür. Laut klopfte ich an und wartete auf die Erlaubnis einzutreten. Die bekam ich nach einigen Sekunden. Ich griff zur Türklinke und öffnete sie. Das Klassenzimmer erschien mir riesig, was wohl nur daran lag, dass ich früher Privatunterricht "genießen" durfte. Eine Frau in einem kurzen, weißen Kleid mit einem roten, langen Ärmel und einem schwarzen Netzoberteil, wodurch man einen recht guten Einblick auf ihren Ausschnitt hatte, stand an der Tafel und war wohl gerade dabei Matheformeln aufzuschreiben. Sofort war all meine Motivation verschwunden. Super...Mathe in der ersten Stunde! Womit wollte mich das Universum noch bestrafen? Ihre langen, dunklen Haare umrahmten ihr hübsches Gesicht. Trotz des vielen Make-ups wirkte ihre Schönheit noch natürlich. Sie war nicht so übertrieben aufgetakelt, wie manche andere Frauen, die ich kennen gelernt hatte. Ihre roten Augen waren sehr faszinierend. Sie passten zu der Frau. Diese sah mich wütend an. "Du bist zu spät...", meinte sie mit einem drohenden Unterton. Sofort verbeugte ich mich. "Ja, das tut mir leid...Ich habe das Klassenzimmer nicht gefunden", entschuldigte ich mich. Sofort war ihre Laune etwas besser. "Ach so, du bist wohl unser neuer Schüler. Na schön, für heute lasse ich es gut sein. Komm bitte herein und stell dich einmal vor", bat sie. Ich nickte und trat ein. Wow, so viele andere Schüler. Mädchen, sowie Jungen. Das war echt neu. Hoffentlich würde ich mich mit ihnen verstehen. Und hoffentlich würde...es nicht wieder ausbrechen und... Ach was! Solange ich meine Kette trug war alles in bester Ordnung. Trotzdem waren meine Knie etwas weich, als ich nun vor der Klasse stand, die mich gelangweilt betrachtete. Ich schluckte kurz, zwang mir dann aber ein Lächeln auf die Lippen. "Hay! Ich bin Naruto Uzumaki", stellte ich mich kurz vor. "Erzähl doch mal kurz was über dich", bat die Frau. Ich sah sie verwundert an. "Wozu soll das denn bitte gut sein?", fragte ich überrascht. Mein Name reichte doch oder nicht? Einige Schüler begannen zu kichern. Oh man...Das hatte ich geahnt. Nur nicht aufregen. Cool bleiben, Naruto! "Das dient dazu, dass dich die Klasse etwas besser kennen lernt", antwortete die Lehrerin. "Und was soll ich sagen?", fragte ich wieder. Ich konnte sowas einfach nicht, weil ich bisher nur mit mir selbst zutun hatte. Jetzt war auch die Lehrerin ein bisschen verwundert. "Na ja, zum Beispiel wie alt du bist, wo du herkommst, wo du früher zur Schule gegangen bist, was du gerne magst. Sowas eben", zählte sie einige Sachen auf und sah mich dann erwartungsvoll an. Ich grinste verlegen. "Achso, natürlich. Also. Ich bin siebzehn Jahre alt, komme hier aus Konoha und wegen der Schule...Na ja, ich wurde immer privat unterrichtet. Ich liebe Ramen und ich mache gerne Sport", erzählte ich, wobei ich immer lockerer wurde. Am Ende grinste ich sogar fett und breit. "Sehr schön. Siehst du, geht doch", lobte mich die Lehrerin. "Dann setz dich doch bitte auf den freien Platz, dort" Sie deutete auf einen Sitzplatz neben einem anderen Jungen mit schwarz-blauen Haaren. Sein Kopf lag auf der Tischplatte und er atmete ruhig und gleichmäßig. Wütend schmiss die Frau ihre Kreide nach ihm. "Hey! Sasuke, wach auf! In meinem Unterricht wird nicht geschlafen!", rief sie aufgebracht. Nun regte sich der Junge. Er hob seinen Kopf und sah sie aus seinen verschlafenen, pechschwarzen Augen an. "Was machen Sie denn für einen Lärm, Sensei-Kurenai?", fragte er verwundert. Seine tiefe Stimme klang dunkel und cool. Er sah echt gut aus und schien total lässig, selbst wenn da eine wütende Lehrerin vor ihm stand. "Du willst wohl wieder nachsitzen, was?", fragte sie genervt. "Na klar, dann kann man mal wenigstens ausschlafen...", murrte er und streckte sich. "Provozier mich nicht, junger Mann", drohte sie und man spürte schon förmlich die Wut, die von ihr ausging. Doch Mr. Obercool blieb total ruhig und grinste frech. "Ich würde es nie wagen, Sensei", antwortete er, worauf seine Freunde anfingen zu kichern. Einige Mädchen begannen ebenfalls zu kichern und zu tuscheln. Besonders eines dieser Mädchen schien ihn anzuhimmeln, obwohl sie das alle taten. Aber dieses eine Mädchen mit den pinken Haaren schien sich sehr für ihn zu interessieren. Ich bemerkte wie sie ihn schüchtern ansah, doch er würdigte sie keines Blickes. Stattdessen starrte er mich an. Als ich seinen Blick bemerkte stutzte ich kurz, doch ich hielt ihm stand. Diese stechenden Augen zogen mich sofort in ihren Bann. "Ähm...Naruto, setz dich doch bitte", forderte Sensei-Kurenai mich auf. Augenblicklich war ich wieder bei Sinnen. "Oh...Ja, klar" Beschämt schlich ich zu meinem Platz neben diesem interessanten Jungen. Ich fragte mich warum alle Mädchen ihn so anhimmelten. Okay, zugegeben, er sah für einen Mädchenschwarm wirklich gut aus und er strahlte eine unglaubliche Coolniss aus, aber er wirkte auch arrogant und selbstverliebt. Immer noch war sein Blick auf mich geheftet, selbst noch als ich mich hinsetzte. Langsam ging mir das etwas auf die Nerven. Ich erwiderte seinen Blick wieder. "Was guckst du denn so?", zischte ich, wodurch er anscheinend aus einem Gedanken aufwachte. Zuerst schaute er mich verwirrt an, dann verdunkelte sich sein Blick. Er grinste hämisch. "Ich habe nur grad daran gedacht wie idiotisch du mit deinen Haaren und diesen Strichen auf dem Gesicht ausiehst. Als hättest du Schnurhaare. Bist du etwa ein kleines Neko-chan?", neckte er mich und grinste triumphierend. Meine Brauen zogen sich schmerzvoll zusammen. Meine Finger legten sich an meine Wange, dort wo diese elenden Striche waren. Ich wünschte ich hätte sie nicht. Ich wünschte ich wäre ein anderer Mensch. Ein normaler Mensch. Der Schmerz in meiner Brust wollte sich wieder ausbreiten, aber ich ließ es nicht zu. Ich wollte nicht wieder so sein wie damals. Nie wieder. Also schluckte ich den Schmerz einfach herunter und sah ihn an, als wäre diese Aussage gar nicht zu mir durchgedrungen. Ich deutete auf seine Haare. "Und du siehst mit dieser Frisur aus wie ein Kakadu", antwortete ich, was ihn wohl ziemlich aus dem Konzept brachte. Für einen Moment blitzte Wut in seinen Augen auf, doch sie verschwand so schnell wie sie gekommen war und man konnte wieder keinerlei Regung in seinem Gesicht sehen. So wollte er wohl seine wahren Gefühle vor der Welt verstecken. Interessanter Junge. Lässig grinsend lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Wie süß. Jemand, der versucht gegen mich anzukommen. Glaub mir, Kleiner. Versuch es gar nicht erst. Gegen mich hast du keine Chance", drohte er und war ziemlich überzeugt von sich selbst. Man, der ging mir echt auf'n Keks... "Gegen was denn ankommen? Gegen deine unglaublich strahlende Arroganz?", fragte ich, als sei es selbstverständlich. Wieder konnte ich Wut in seinem Gesicht sehen. "Du kleiner Bastard! Lass dich auf dieses Spiel nicht ein, glaub mir, du kannst es nicht gewinnen", zischte er und warf mir einen Blick zu, der töten könnte. Doch ich zuckte nur mit den Schultern. "Hab ich doch schon. Du bist wütend, verwirrt und verunsichert. Das reicht mir", antwortete und ich versuchte dem Unterricht zu folgen, was allerdings nicht so sehr klappte wie erhofft. Irgendwann ließ ich es sein und begann träumend aus dem Fenster zu gucken. ~ Dieser kleine...!!! Nie! NOCH NIE hatte es jemand gewagt sich ihm entgegen zu stellen! Was bildet sich diese Blondine eigentlich ein?! Das würde er noch bereuen! Ganz sicher! Der weitere Unterricht war genauso interessant wie ein toter Goldfisch im Glas. Also konnte Sasuke weiter entspannen, aber dieser Junge neben ihm ließ ihm keine Ruhe. Es regte ihn total auf wie rotzfrech er ihm geantwortet hatte. Aber irgendwie war das gar nicht so dumm gewesen, was er gesagt hatte. Innerlich schüttelte Sasuke den Kopf. Er durfte jetzt nicht so denken. Dieser Typ war sein neuer Feind Nummer Eins! Da musste er sich eine Taktik einfallen lassen, die ihn langsam, aber sicher zerstörte. Sasuke überlegte lange. Kurz vor Stundenschluss hatte er schließlich eine brilliante Idee. Grinsend schloss er die Augen. Ja, der Plan war genial! Absolut idiotensicher und perfekt. Was sollte er auch sonst sein? Schließlich kam er von ihm. Als es klingelte beende Kurenai die Stunde und verließ den Raum. Sofort drängten sich fast alle Mädchen um Sasuke und bewunderten ihn. Diesen interessierte das alles gar nicht. Unbeeindruckt von dem Trubel stand er auf und verließ den Raum. Dabei folgten ihm seine Freunde. Kiba, Shikamaru, Gaara und Neji. Draußen auf dem Schulhof steckte Shikamaru sich erst einmal eine Zigarette an. Genüsslich sog er den Rauch in seine Lungen, hielt ihn dort einige Sekunden und stieß ihn dann wieder aus. Er setzte sich hin und legte sich auf den Boden, dabei genoss er den warmen Schein der Sonne auf seiner Haut. Neji lehnte gegen den Baum, unter dem Shikamaru lag. Gaara stellte sich neben ihn. Kiba saß mit Sasuke im Gras. Er spielte mit seinem Hund, Akamaru. Sasuke legte sich ebenfalls zurück und verschränkte wieder die Arme hinter dem Kopf. "Was haltet ihr von dem Neuen?", fragte er gereizt. Kiba lachte herablassend auf. "Das ist irgendso ein reicher Schnösel, der es nie für nötig gehalten hatte sich mit dem niederen Volk einzulassen. Deswegen wurde er immer privat unterrichtet" Kiba urteilte immer sehr schnell über Menschen, die er nicht kannte und meistens fielen seine Urteile negativ aus. Das gefiel Sasuke so an ihm. Kiba misstraute jedem, den er nicht besser kannte. Und es dauerte lange, bis er jemanden als Freund anerkannte. Shikamaru blies gerade wieder den Rauch aus, bevor er antwortete. "Ich denke er ist ein absoluter Vollidiot, der keine Ahnung vom Leben hat. Habt ihr gemerkt wie blöd der sich bei der Vorstellung angestellt hat? Als wüsste er nicht wie man sich richtig vorstellt", gab auch er seinen Senf dazu. Sasuke grinste. Shikamaru war überdurchschnittlich begabt, aber er war der Faulste von allen. Jeden, der ihm blöd vorkam, den behandelte er auch so, ansonsten war ihm alles egal. Ebenfalls eine Eigenschaft, die Sasuke sehr mochte. Gaara schwieg. Auch wenn es manchmal etwas anstrengend war, so wusste Sasuke auch dies sehr zu schätzen, denn manchmal war es Gaaras unheimliche Ruhe, die sie alle wieder auf den Boden der Tatsachen brachte. Neji war fast genauso still wie Gaara, allerdings ließ er sich noch auf ein Urteil ein. "Er ist einfach nur ein lästiger Parasit, den man leichter los wird als man denkt" Ein kurzes Urteil, aber immerhin. Neji war unglaublich selbstbewusst und wusste genau was er tat, wenn auch manchmal aus den falschen Beweggründen, aber das war ihm egal. Er war hart, diszipliniert und skrupellos. Sie alle waren Sasukes beste Freunde. Diese Eigenschaften waren nur ein kleiner Teil des Grundes ihrer Freundschaft. Sie hatten ihr ganzes Leben mit einander verbracht. Sie waren immer zusammen gewesen, waren zusammen aufgewachsen. Sie alle hatten viel zusammen durch gemacht. Und genau das hatte sie zusammen geschweißt. Alles was sie taten, machten sie zu Fünft. Aber nun war es an der Zeit ihnen von seinem genialen Plan zu erzählen. "Hey, Leute! Hört mal zu. Ich habe eine Idee, wie wir dem Typen zeigen können wo es lang geht", sagte er verschwörerisch grinsend. Sofort hatte er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. "Schieß los", drängte Kiba neugierig. Sasuke setzte sich wieder auf und sah sie an. "Ich werde ihm vortäuschen mit ihm befreundet sein zu wollen. Dadurch werde ich versuchen mehr über ihn zu erfahren und das werde ich dann gegen ihn verwenden und ihn psychisch kaputt machen!", erklärte er und grinste schon fast ein bisschen irre. Kiba begann ebenfalls zu grinsen. "Super Plan, Alter!", erwiderte er und schlug seine Faust gegen Sasukes. Shikamaru seufzte genervt. "Wenn's sein muss...Man, ist das wieder nervig", grummelte er und warf seine Kippe weg. Neji lächelte zufrieden. "Find ich gut", antwortete er. Gaara schwieg weiterhin, doch man merkte an seinen angespannten Muskeln, dass er ebenfalls dabei war. "Ey, sagt mal...Habt ihr schon ein Date für den Abschlussball?", fragte Kiba plötzlich. Sasuke sah ihn verwundert an. "Der ist doch noch Monate hin...", antwortete er und hatte überhaupt keine Lust auf diesen Quatsch. "Na und...Man kann doch jetzt schon anfangen sich eine Braut zu suchen", entgegnete dieser schulterzuckend. "Wieso? Hast du schon jemand im Auge?", fragte Shikamaru und gähnte. "Vielleicht", grinste Kiba und ließ seinen Blick über den Schulhof wandern. Dabei entdeckte er jemanden, von dem er dachte, dass er im Zimmer geblieben wäre. "Ey, Sasuke. Dahinten ist dein neuer bester Kumpel", meinte Kiba und deutete in Richtung des Blonden. Sasuke folgte seinem ausgestrecktem Arm und seine Augen fixierten den Jungen wie zwei Laser. Verwirrt hob er eine Augenbraue. "Was macht der denn da?", murmelte er. Naruto stand an einer Mauer und stützte sich dagegen. Dabei hielt er sich seinen Kopf, als hätte er Schmerzen. Dann verschwand er hinter der Sporthalle. Was er wohl hatte? Das musste er checken! "Dann beginne ich mal mit der Operation", meinte er und stand auf. "Sollen wir mitkommen?", fragte Neji. "Nein, ich mache das alleine", verneinte der Schwarzhaarige und streckte sich. Dann schlenderte er rüber zu Turnhalle. ~ Scheiße! Verdammter Mist! Sonst bekam ich doch nur in der Nacht Anfälle. Warum ausgerechnet hier und warum am Tag? War die Kraft mittlerweile so stark geworden? Das konnte doch nicht sein. Die Kette unterdrückte sie doch! Wurde das Siegel etwa schwächer? Nein, das durfte nicht passieren! Keuchend stützte ich mich an der Wand der Sporthalle ab. Mein Kopf dröhnte von dem heftigen Schmerz, der sich in meinem gesamten Körper ausbreitete. Hier war die Sonne nicht so hell und es waren keine Schüler hier. Dann konnte ich ja jetzt... "Hey, was machst du denn hier so alleine?" Erschrocken hob ich meinen blonden Kopf und blickte in die harten Augen von Sasuke. Oh nein...Bitte nicht jetzt! Schweiß rann mein Gesicht entlang. Meine Knie zitterten. Nach kurzer Zeit gaben sie nach und ich sank zu Boden. Das Zittern ging auf meine schwachen Glieder über und erfasste schon bald meine gesamten Körper. Der Schmerz wurde immer größer. Ich musste mich zusammen reißen! Er durfte nichts von meinem Geheimnis wissen. Niemand durfte das. Ich versuchte das Zittern zu unterdrücken und den Schmerz zu ignorieren. "Hau...ab!", fauchte ich stockend. Sasuke sah misstrauisch auf mich herab. "Du siehst irgendwie nicht so gesund aus", meinte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Mir gehts...gut...Geh!", forderte ich wieder. Lange konnte ich das sicher nicht mehr aushalten und wenn ich wieder die Kontrolle verlieren würde, dann...Nein, daran durfte ich nicht einmal denken! Wieso ging dieser Schwachkopf nicht?! "Ich will allein sein!", knurrte ich nun und funkelte ihn an, doch er bewegte sich keinen Millimeter weg. "Hey, hör zu. Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe...Lass uns Waffenstillstand schließen und uns besser kennen lernen, hm?", schlug er vor. Ich sah ihn verwundert an. Meinte er das ernst? Wollte er wirklich mit mir befreundet sein? Oh Gott...Ich kann es nicht mehr halten!! Ich kniff meine Augen zu, meine Hände pressten sich gegen meinen schmerzenden Kopf. Dann begann ich vor Schmerz aufzuschreien. Ich krümmte mich zusammen. Die Wellen des Schmerzes wurden größer und stärker. Meine Muskeln waren bis zum zerreißen gespannt. Es tat so weh! Es trieb mich in den Wahnsinn. Und gerade Sasuke musste meinen Anfall mit ansehen. Dieser war wie erstarrt. Geschockt sah er auf mich herab. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren. Hau doch endlich ab!!, bettelte ich in Gedanken, doch er blieb weiter hin. Schlimmer. Er stürzte zu mir. "Hey, Mann, was hast du denn?", fragte er, etwas überfordert mit der Situation. Als seine Hand meine Schulter berührte schoss mein Arm wie von alleine hoch. Meine Faust prallte gegen seine Schläfe. Mein Schlag schleuderte ihn etwas nach hinten. Ja, in solchen Momenten war ich unglaublich stark. Meine Kraft war schon fast übermenschlich. Und jeder, der dumm genug war mich nicht in Ruhe zu lassen würde diese Kraft zu spüren bekommen. Natürlich tat ich das nicht absichtlich, aber ich konnte es auch nicht verhindern. Immer noch krümmte ich mich vor Schmerz zusammen. Meine Umgebung begann zu verschwimmen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde alles nur noch schwarz sein. Plötzlich spürte ich wieder eine Bewegung neben mir. Ich riss meinen Kopf hoch und sah Sasuke, der wieder vor mir stand. Blut rann an seinem Kopf hinab. Sein Blick war entschlossen. Wieso rannte dieser Dummkopf nicht weg und ließ mich endlich in Ruhe leiden?! Wieder schoss meine Faust auf ihn zu, doch dieses Mal packte er mein Handgelenk und hielt meinen Arm fest. Doch das Böse in mir gab nicht so einfach auf. Meine zweite Faust raste ebenfalls auf ihn zu, doch auch diese hielt er fest. Er hielt meine Handgelenke fest und presste mich gegen die Wand der Sporthalle "Jetzt beruhig dich!!", schrie er mich an. Meine trüben Augen, in den so viel Hass und Wut lag blickten zu ihm auf. Er starrte ebenso wütend zurück, jedoch lag noch etwas anderes in seinem Blick. War das...Sorge? "Hör zu. Alles wird gut, verdammt! Jetzt reg dich endlich ab!", rief er. Seine Stimme klang so weit weg. Langsam nahm die Kraft ab. Dann, ganz plötzlich sackte ich in mich zusammen. Mein schlaffer Körper kippte nach vorne. Ich spürte noch, wie ich auf Widerstand stieß, dann wurde mir endgültig schwarz vor Augen. ~ Einige Momente war es komplett still. Dann stieß Sasuke den angehaltenen Atem in einem erleichterten Seufzer wieder aus. Was war das denn gerade?! In was für eine Katerstrophe hatte er sich nur reingeritten? Was hatte dieser Trottel nur für ein Problem?! Das war doch total zum Verrückt werden!  Aber mindestens genauso merkwürdig fand er seine eigene Reaktion. Warum hatte er sich plötzlich so große Sorgen um den Jungen gemacht, als er schreiend zusammen gebrochen war? Das ergab doch alles keinen Sinn. Na ja, egal! Jetzt musste er ihn erst einmal zur Krankenschwester bringen. Sasuke drückte ihn etwas von sich weg, da er ihn aufgefangen hatte, als er vorne über gekippt war. Er legte Narutos Arm um seine Schulter und zog ihn mit hoch auf die Beine. Überraschenderweise war er ziemlich leicht. Obwohl er vorhin eine solch starke Körperkraft hatte. Durch einen bloßen Faustschlag hatte er Sasuke eine Platzwunde am Kopf zugefügt. Das war erstaunlich und beängstigend zugleich. Aber er wäre kein Uchiha gewesen, wenn er sich von solch einer Attacke unterkriegen lassen würde! Ganz sicher nicht! Und nun hatte er ein völlig anderes Interesse an dem Jungen gefunden. Dieser Anfall eben hatte ihn neugierig gemacht und seine Neugier war stark und unersättlich. Also würde er nachhaken und herausfinden was es mit diesem Typen auf sich hatte. Aber jetzt schleifte er ihn zur Krankenstation. Dort wurde dann auch gleich seine Wunde behandelt. Mit einer Mahnung sich nicht zu Prügeln und einer Anweisung noch einmal zum Arzt zu gehen, falls er eine Gehirnerschütterung erlitten haben sollte, wurde er wieder in den Unterricht geschickt. Naruto war weiterhin bewusstlos und lag auf dem Bett der Krankenstation. Mit einem letzten Blick auf ihn verschwand Sasuke. Nachdenklich kehrte er in sein Klassenzimmer zurück und setzte sich. Dabei starrte er gedankenverloren aus dem Fenster. So viele Fragen schossen durch seinen Kopf und er würde eine Antwort bekommen. Egal wie! Kapitel 2: Naruto erwacht! -------------------------- Dunkel...Alles um mich herum war so schrecklich dunkel...Wo war ich...Und was war passiert? "Naruto~" Ich schreckte auf. Diese Stimme kannte ich genau. Diese verzerrte, unmenschliche Stimme. Sie kam tief aus den finstersten Ecken meiner Seele. Vielleicht sogar mittlerweile aus meinem Herzen. Ich wusste nicht wie viel es schon von mir eingenommen hatte. Es war sowieso nicht mehr wichtig. Ich hatte nicht mehr die Kraft gegen ihn anzukämpfen. Ich wollte nicht mehr weiter leiden. Mir wurde alles zu viel. All das stieg mir über den Kopf. Wieso hatte ich nicht einfach auch sterben können? Wieso ließ es mich am Leben, wenn... "Mein kleiner Naruto~ Weißt du es wirklich nicht?" Wieder erschrack ich. Diese furchtbare Stimme war in meinem Kopf. Sie schien von überall her zu kommen. Von allen Seiten erschallte sie. Es machte mich verrückt. Ich wollte nichts weiter als schreien. All der Schmerz jener Zeit schien mich überrollen zu wollen. "Was willst du von mir?", schrie ich verzweifelt. Ich wirbelte immer wieder herum, wollte seinen Standpunkt ausmachen, doch es war, als wäre er in der Luft um mich herum. "Was ich von dir will? Das fragst du wirklich noch? Hast du es nicht bemerkt, mein liebstes Werkzeug~?", ertönte seine Stimme, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach. Es tat in meinen Ohren weh. Es breitete sich in meinem Körper aus und schien sich wie Vibrationen auszubreiten. Ein Werkzeug? Ich war sein Werkzeug? Aber...Warum? "Wozu brauchst du mich?", hakte ich weiter nach. Ich wollte wissen, warum er mich nicht einfach umbrachte. "Du bist das Gefäß in dem ich lebe. In das ich eingesperrt wurde. Und ich brauche dich für..." Er brach ab. Ich spürte schon wieder diese dämonische Aura. Sie umgab meine Sinne, meine Seele, mein ganzes Ich. Es war, als würde sich ein schwerer Mantel um mich legen. Er zog mich in die tiefsten Abgründe meiner eigenen Finsternis. "...Naruto..." Was? Wessen Stimme war das denn jetzt wieder? Wer war das? Sie hörte sich so weit entfernt an. So fremd und doch kannte ich sie genau. Es war ein seltsames Gefühl, dass diese Stimme in mir auslöste. Ein Gefühl der Ruhe und Gelassenheit. Ein Gefühl des Friedens. Langsam fiel der schwere Mantel von meinen Schultern. Ich schwebte frei und ruhig. Eine ungewohnte Wärme legte sich über mich und hüllte mich komplett ein. Ich fürchtete mich davor, diese zu aktzeptieren, aber ich konnte spüren wie sie, trotz all meiner Ängste, die Kälte in mir vertrieb. "Naruto..." Die Stimme kam langsam näher. Ich konnte spüren wie sich eine warme, sanfte Hand um meine schloss und mich aus dem Loch meiner eigenen, finsteren Gedanken zog. Zuerst langsam und schwerfällig, doch dann immer leichter und angenehmer. Irgendwann konnte ich ein schwaches Licht sehen, das auf mich zukam. Es wurde immer heller und größer. Nach einigen Sekunden hörte ich Geräusche, die ich zunächst nichts zuordnen konnte, doch sie wurden immer lauter. Schließlich nahm ich meine Umgebung wieder war und öffnete langsam die Augen. ~ Nachdem der Unterrichtet beendet war und Sasuke mit ziemlich vielen Beulen am Kopf, dank Tsunades super Methoden ihm zum Aufpassen zu zwingen, das Klassenzimmer verließ rannte er in Gedanken versunken durch die Gänge der Schule. Er hatte seine Hände in den Hosentaschen vergraben und starrte den Boden an. Seine Füße kannten mittlerweile die Wege des Gebäudes und so konnte er ziellos umher streifen ohne irgendwo gegen zu rennen oder jemanden anzurämpeln. Einerseits ärgerte es ihn, was vorhin geschehen war, andererseits interessierte es ihn ungemein. Aber wo sollte er anfangen? Das Beste war wohl sich an den Plan zu halten. Sasuke blieb stehen und nickte fast unmerklich. Seine Hände ballten sich in seinen Taschen zu Fäusten und seine Brauen senkten sich tief über seine Augen. Ja, so würde er sicher alles heraus finden, was er wissen wollte. Als er aufsah bemerkte er, dass er vor der Tür zum Krankenzimmer stand. Merkwürdig. Warum war er denn hier? Er hatte doch gerade eben erst den Entschluss gefasst zu Naruto zu gehen. Hmm...Na schön, wenn er schon mal hier war. Ohne anzuklopfen betrat Sasuke das Zimmer. Die Schwester war nirgends zu sehen. Vor einem der drei Betten war der Vorhang zugezogen. Sasuke konnte den Schatten eines Menschen sehen, der in dem Bett lag. Einige Sekunden starrte er diesen Schatten nur an. Dann bewegten sich seine Füße wie von selbst. Vor dem Vorhang blieb er stehen. Seine Finger griffen nach dem dünnen Stoff und rissen ihn ruckartig zur Seite. Halb von einer weißen Decke bedeckt lag Naruto auf der Matratze. Jemand hatte ihm seine Jacke ausgezogen. Sie hing über einem Stuhl, der neben dem Bett stand. Nun trug er ein einfaches, unbedrucktes, schwarzes T-Shirt. Sein Kopf war zur Seite gefallen, seine Augen immer noch geschlossen, seine Lippen leicht geöffnet. Ruhig atmete er durch die Nase ein und leicht schnaufend durch den Mund wieder aus. Er hatte ziemlich lange, dichte Wimpern für einen Jungen. Auch sein Gesicht sah zierlich aus. Sein linker Arm hing über die Bettkante. Sasuke betrachtete ihn lange. Es war als wäre er in Trance. Langsam hob er seine Hand, doch kurz bevor er ihn berühren konnte, atmete Naruto heftig ein und verkrampfte sich, dann atmete er ruhig wieder aus, blieb aber immer noch verkrampft. Sasuke wachte dadurch wieder auf. Er starrte verwirrt auf seine erhobene Hand, die nur wenige Zentimeter von Narutos Wange entfernt war. Sofort zog er sie zurück und fuhr sich damit übers Gesicht. Genervt seufzte er auf und setzte sich auf den Stuhl. Einen Fuß stemmte er gegen die Bettkante und einen Arm legte er über die Stuhllehne. So betrachtete er Naruto weiterhin, dieses Mal jedoch ziemlich wütend. Was war bloß los mit ihm? So war er doch sonst nicht drauf. Man, das machte ihn total sauer. Aber wieso war er dann wütend auf sich selbst und nicht auf Naruto? Schließlich war der doch an allem Schuld! Und jetzt musste sich Sasuke auch noch mit ihm abgeben...Na gut, es war ja sein eigener Plan gewesen, aber es machte ihm trotzdem keinen Spaß. Und dann war da noch diese Neugier. Noch nie war sie so stark wie jetzt. Seit er diesen Anfall mit angesehen hatte, nein, eigentlich schon seit er ihn das erste Mal bemerkt hatte. Wieder seufzte Sasuke frustriert. Wieso machte er sich nur so verrückt wegen diesem Loser? Nur nicht so viel über ihn nachdenken, Sasuke! Genau, cool bleiben und sich nichts anmerken lassen. ... ... "Wacht der eigentlich auch noch mal wieder auf...?", murrte Sasuke genervt. Er hing hier schon fast eine halbe Stunde rum. Wo blieb eigentlich die Krankenschwester? Gelangweilt gähnte Sasuke und betrachtete Naruto wieder. Er sah so verspannt aus. Was er wohl träumte? ... Atmete der überhaupt noch?! Seine Brust war verdächtig still und auch das Schnaufen hatte aufgehört. Fuck!! Erschrocken sprang Sasuke vom Stuhl auf, wodurch dieser umfiel. Er näherte sich Naruto und horchte. Scheiße!! Der atmete ja wirklich nicht mehr!! Überfordert dachte Sasuke nach. Was sollte man in solch einer Situation bloß machen? Was sollte er nur tun? Sein Kopf war wie leer gefegt. Unbeholfen stupste Sasuke ihn an. Keine Reaktion. Er begann leicht an Narutos Schulter zu rütteln. Wieder nichts. Irgendwann packte er ihn an beiden Schultern und schüttelte kräftig. "Ey, Junge! Wach auf! Mann, stirb mir hier jetzt nicht einfach weg!", rief er etwas verzweifelt. Was hörte dieser Idiot auch auf zu atmen?! "Naruto!!"  Immer wieder rief er seinen Namen, in der Hoffnung zu ihm durchzudringen. Als er schon fast den Glauben aufgab regte sich etwas in dem Jungen. Sasuke sah in sein Gesicht. Seine Lider zuckten. Er begann wieder zu atmen. Erwartungsvoll sah Sasuke ihn an und wartete darauf, dass er aufwachte. Als Naruto dann wirklich seine Augen blinzelnd öffnete atmete Sasuke erleichtert auf und ließ sich aufs Bett sinken. "Oh man...Du bist vielleicht einer...", meinte er und wischte sich über die Stirn, auf der sich ein Schweißfilm gebildet hatte. Naruto sah ihn eine Weile aus trüben, azurblauen Augen an, dann blinzelte er noch einmal. "Sasuke...?", fragte er mit heiserer Stimme. Sasuke sah ihn an. "Klar, wer sonst, Schlaumeier?", entgegnete er leicht genervt. "Was willst du hier?", fragte Naruto weiter und richtete sich langsam auf, dabei biss er leicht die Zähne zusammen und presste seine Hand gegen die Schulter. Sasukes wütender Ausdruck veränderte sich, wurde etwas weicher. "Hey...Hast du Schmerzen?", fragte er unsicher. "Nein...Geht schon", wies Naruto seine Sorge zurück. "Also...Was wolltest du noch mal hier?", fragte Naruto noch ein zweites Mal, nachdem er nun halb saß und halb lag. Er sah wieder zu Sasuke auf. Dieser wurde abermals wütend. "Ich wollte nur nach dir sehen", meinte er und haute ihm kurzerhand eine runter. "Aua! Und warum schlägst du mich dann?!", jammerte Naruto und hielt sich die schmerzende Stelle an seinem Kopf. Ein Auge hatte er zugekniffen, das Andere sah ihn fragend an. Er sah so verdammt unschuldig aus. Doch dieser Ausdruck kühlte Sasukes Wut auch nicht runter. "Weil du mir hier fast weggestorben wärst, du Schwachkopf!", erwiderte er aufgebracht. Mit einem Mal schien Naruto allen Schmerz zu vergessen. Er sah Sasuke mit großen Augen an. "E-echt?", fragte er nach einigen Sekunden. "Ja...Du hast ganz plötzlich aufgehört zu atmen...", antwortete Sasuke etwas verwundert. Naruto sah ihn erstaunt, aber auch verunsichert an, dann senkte sich sein Blick. "Und...Wieso hast du mich gerettet?", fragte er traurig. Was? Sasuke sah ihn sprachlos an. Wollte er etwa sterben? Oh man...Das wurde ihm langsam zu hoch. Was war bloß los mit diesem Jungen? Sasuke seufzte genervt und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Dann grinste er gelassen. Er musste jetzt unbedingt cool bleiben und sich nichts anmerken lassen. "Na, weil ich dich besser kennen lernen wollte. Schon vergessen? Tut mir leid, was ich gesagt habe. Schwamm drüber, ok?" Er hielt Naruto seine Hand hin und grinste ihn an. Der Blonde sah zuerst auf Sasukes Hand und dann in sein Gesicht. Er schien unglaublich verunsichert, so als wüsste er nicht, was Sasuke mit dieser Geste bezwecken wollte. Gott, das würde anstrengend werden. "M-meinst du das ernst?", fragte er schüchtern. Sollte das ein Witz sein? "Natürlich meine ich das Ernst!", antwortete er und griff nach Narutos Hand. Dieser zuckte etwas zurück, was Sasuke schon wieder verwunderte. "Hey, keine Sorge. Ich plane keine Rache oder so, falls du das denkst. Jetzt schlag endlich ein, Junge", sagte er und nahm Narutos Hand. Oh und wie er Rache plante, aber das musste dieser ahnungslose Trottel ja nicht wissen. Der blickte nun mit schief gelegtem Kopf auf ihre Hände. Er zögerte etwas, doch dann schlossen sich auch seine Finger um Sasukes. Aber selbst nach diesem Schritt schien es ihm noch immer unangenehm zu sein. Er war ein einziges Rätsel für Sasuke. "Na siehste. Geht doch!", meinte er grinsend und ließ Narutos Hand wieder los. Dieser zog sie langsam zurück und starrte sie an, als sähe er sie zum ersten Mal. Sasuke schüttelte nur den Kopf darüber. Dann stieg er vom Bett und wollte sich wieder auf den Stuhl setzen, doch er hatte vergessen, dass dieser umgefallen war. So stürzte er zu Boden. Naruto zuckte zusammen, als er den überraschten Schrei und den dumpfen Aufprall hörte. Er kroch zum Bettrand und lugte nach unten. Sasuke saß am Boden und rieb sich seinen Po. "Mist...", knurrte er genervt. "Sasuke?" Dieser sah auf und blickte direkt in Narutos Augen. Er hatte sich über den Rand gelehnt und ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Erstarrt sah Sasuke ihn mit großen Augen an. "Alles ok?", fragte der Blonde besorgt. Sasuke konnte für einige Sekunden nicht sprechen. Er war total gebannt von diesen Augen. Es war als würden sie ihn magisch anziehen. "Sasuke?" Narutos Stimme holte ihn wieder in die Realität zurück. Er schloss seine Augen und schüttelte den Kopf. Dann erhob er sich. "Ja, klar", meinte er und tat wieder total cool und gelassen. Naruto setzte sich auf und sah ihn von unten an. "Okay" Dieser Anblick von Naruto, wie er da saß. Seine Knie angewinkelt, seine Beine an den Seiten seiner Hüfte. Wie er sich auf seinen Händen abstützte und so unwissend zu Sasuke aufblickte. Er sah aus wie ein Mädchen im Körper eines Jungen. Warum...? Warum schlug Sasukes Herz so schnell bei diesem Anblick? Es verwirrte ihn total. Es verunsicherte ihn. Es machte ihn komplett wahnsinnig. "Sag mal...Was ist eigentlich mit deiner Verletzung am Kopf?", fragte Naruto auf einmal und lenkte Sasuke so von seinen Gedanken ab. "Was? Oh...Äh...Alles ok. Ich hab' es verbinden lassen. Tut gar nicht weh", versicherte er ihm. "Oh...Da bin ich aber froh" Erleichtert lächelte Naruto. Bu bum-Bu bum! Argh! Du dummes Ding, hör auf so zu pochen! "J-ja...Gut...Sag mal, hast du heute nach der Schule etwas vor?", fragte Sasuke, um nicht mehr das Geräusch seines rasenden Herzens zu hören. Jetzt blickte Naruto wieder verunsichert. "Na ja..." Er zögerte, dann sah er schüchtern lächelnd zu Sasuke auf. "N-nein. Hab ich nicht" Oh Gott, das würde er nicht überleben! Wenn dieser Junge sich weiterhin wie ein schwaches, schüchternes Mädchen aufführte, dann würde Sasuke Amok laufen. Garantiert! Ihm wurde ja jetzt schon so warm. "Okay. Super. Wie wäre es wenn wir uns heute treffen und ein bisschen zusammen abhängen? Dann kannst du mir etwas mehr über dich erzählen", schlug der Schwarzhaarige vor. "Klar", ging Naruto zögernd darauf ein. Sasuke grinste zufrieden. Super. Die Falle war zugeschnappt. "Klasse. Dann treffen wir uns nach der Schule am Schultor", meinte er und ging auf die Tür zu. "O-okay" ~ Oh man...Jetzt beruhig dich doch mal, Naruto!! Warum klopft mein Herz so stark? Vermutlich weil Sasuke der erste richtige Freund war, den ich je hatte? Ich wollte mir zwar keine zu großen Hoffnungen machen, aber irgendwie glaubte ich es trotzdem. Ich wollte es versuchen. Warum auch nicht? Vielleicht würde das ja lustig werden! Genau, es könnte die größte Chance sein mein Leben endlich zu verändern und es irgendwie...lebenswert zu machen. Ich sah Sasuke nach, wie er ging. Eigentlich wollte ich nicht, dass er ging. Komischerweise bewegte ich mich wie von selbst. Mein Arm schoss in die Höhe und meine Finger krallten sich in sein Shirt. Ich wusste selbst nicht, was ich tat. Als er sich umdrehte und mich verwundert ansah schoss mir die Röte ins Gesicht. Schnell ließ ich ihn wieder los. „Ähh…I-ich wollte nur…Also…D-danke!“, stotterte ich und sah verlegen zu Boden. Ich konnte wieder diesen stechenden Blick auf mir spüren. Oh man, der machte mich total wuschig! Vorsichtig sah ich wieder zu ihm auf. „Ähm…Klar. Kein Ding“, antwortete er verwirrt und kratzte sich am Kopf. „Ich geh dann mal…Gute Besserung“, meinte er, wohl nicht ganz wissend was er sagen sollte. Er sah mich noch einige Augenblicke an, dann drehte er sich um und verließ den Raum. Ich saß immer noch auf dem Bett und starrte die Tür an. Warum benahm ich mich plötzlich in seiner Nähe so seltsam? Ich verstand es nicht, wie sehr ich auch darüber grübelte. Vielleicht würde ich es ja später heraus finden. Mit einem Mal kam die Krankenschwester wieder. „Oh, du bist ja wieder wach. Geht es dir besser?“, fragte sie lächelnd und legte einige Dokumente auf einen Schreibtisch. „Äh…Ja, danke, dass Sie sich um mich gekümmert haben“, antwortete ich und neigte leicht meinen Kopf. Sie lachte amüsiert. „Das ist mein Job, Jungchen. Ruh dich noch ein wenig aus. Wenn du dich wieder stark genug fühlst kannst du zurück in den Unterricht, in Ordnung?“ Ich nickte stumm. Eine nette Frau. Nachdenklich lehnte ich mich zurück ins Kissen und sah aus dem Fenster, neben dem das Bett stand. Der Himmel war strahlend blau. Eine leichte Brise tanzte durch die Baumkronen und riss ein paar Blätter mit sich. In meinen Gedanken kam ich zu ihm zurück. Er hatte den Satz nicht beenden können, da Sasuke mich aufgeweckt hatte. Wozu brauchte er mich bloß? Wahrscheinlich wieder für irgendwas Furchtbares. Aber ich wollte so was nicht wieder tun.  Nie wieder! Ach…Dieses ganze Herumliegen bringt mich nur auf blöde Gedanken! Ich muss mich jetzt etwas ablenken!, dachte ich und schwang mich aus dem Bett. Allerdings war ich dabei etwas zu schnell aufgestanden. So gaben meine Knie unter mir nach und ich stürzte zu Boden. „Uff…Autsch“ Erschrocken stürzte die Schwester zu mir und half mir auf. „Du bist wohl noch zu schwach. Leg dich besser wieder hin“, sagte sie und wollte mich wieder auf’s Bett drücken, doch ich weigerte mich. „Nein. Mir geht es gut. Wirklich. Ich bin nur zu hektisch aufgestanden“, versicherte ich ihr und stellte mich wieder vorsichtig hin. Dieses Mal blieb ich auf meinen Füßen. Ich lächelte sie an. „Sehen Sie? Ich möchte gern wieder in den Unterricht“, sagte ich und packte meine Jacke. Ich zog sie mir wieder über, ließ sie aber offen. Gerade wollte ich verschwinden, als mir etwas in den Sinn kam. „Ach…Ähm…Wissen Sie zufällig wo ich jetzt Unterricht habe?“, fragte ich ratlos. Doch die Frau wusste es auch nicht. „Na gut…Danke noch mal“ Ich verbeugte mich höflich und verließ den Raum. Dann sah ich mich um. Ich würde es schon irgendwie finden- So dachte ich jedenfalls. Nach zehn Minuten des Herumirrens seufzte ich schließlich. „Man…In dem Laden könnte man sich glatt verlaufen oder besser gesagt verschollen“, murmelte ich und ließ meinen Kopf hängen. „Du schon wieder. Na, hast du dich wieder verlaufen?“ Ich hob meinen Kopf und blickte in das freundliche Gesicht des Lehrers von heute Morgen. „Oh. Ähh…Ja! Leider“, gestand ich verlegen. „Gut, dann werde ich dich wieder in deine Klasse führen. Du kannst von Glück reden, dass ihr nur wegen zwei Stunden die Räume wechseln müsst. Ansonsten kommt der Lehrer immer zu euch“, erklärte er, während wir durch die Gänge liefen. „Aha. Das ist aber praktisch“, antwortete ich. Der Mann grinste. „Ja, da hast du Recht“, stimmte er mir zu. „Sag mal, wie heißt du eigentlich?“, fragte er plötzlich. Ich sah ihn verwundert an. „Wer? Ich?“, fragte ich überrascht. „Na klar, ist sonst noch jemand hier, den ich das fragen könnte?“, lachte er. Ich sah mit rot angelaufenem Gesicht zu Boden. „Ähh…Nee“ „Ich bin Naruto Uzumaki“, stellte ich mich vor und verbeugte mich etwas ungeschickt beim Gehen. Der Mann sah mich erstaunt an. „Naruto Uzumaki?“, fragte er, als hätte er es nicht richtig verstanden. Ich nickte zögernd. Einen Moment glaubte ich, er würde wegrennen. Vielleicht hatte er ja Geschichten über mich gehört. Doch er klatschte seine flache Hand gegen den Kopf und lachte. „Natürlich! Wie hatte mir das nur entgehen können? Mensch, Junge! Du bist wirklich gewachsen“, sagte er und legte mir den Arm um die Schultern. Ich war verwirrt und fühlte mich etwas bedrängt. „Wie? Was? Ich verstehe nicht…“, stammelte ich. „Mein Name ist Iruka. Ich war ein Freund deiner Eltern“, stellte er sich vor. Ich sah ihn mit offenem Mund an. Er grinste nur. „D-das heißt…Sie…“ Er nickte. „Ja, ich kannte deinen Vater und deine Mutter. Ich habe sie oft besucht als du noch ein kleines Baby warst. Deswegen wirst du dich wahrscheinlich nicht an mich erinnern. Ich habe sogar oft auf dich aufgepasst“, erzählte er und lächelte melancholisch. „Du warst so ein Energiebündel damals. Du hast immer nur geschrien, als ich dich auf den Arm genommen habe. Na ja, ich bin wohl als Vater nicht wirklich geeignet. Aber als Patenonkel reicht es alle Mal!“ Jetzt blieb ich stehen und starrte ihn vollkommen verständnislos an. Auch er blieb verwundert stehen und drehte sich um. Als er meinen Blick sah lächelte er. „Du hast gerade eine Freistunde. Und ich auch. Komm mit in mein Büro. Ich erkläre es dir“, bot er an. Sofort nickte ich und folgte ihm. Konnte es möglich sein? Hatte ich wirklich noch jemanden, der eine Art…Familie sein könnte? Ich wollte es glauben. Ich hoffte es so sehr, dass es schon fast weh tat. Iruka schloss die Tür auf und trat ein. Ich folgte ihm und sah mich staunend um. So sah also ein Lehrerbüro aus? Überall standen Regale, voll gestellt mit Büchern, und Schränke mit Schubläden herum. Vor einem großen Fenster war ein Schreibtisch, der ziemlich unordentlich aussah. In einer Ecke stand ein weiterer, kleinerer Tisch. Davor standen zwei Sessel. Iruka setzte sich in einen von ihnen und füllte zwei Tassen mit duftendem, dampfendem Tee. Er lehnte sich zurück, während ich noch unschlüssig im Raum herum stand. „Komm, setz dich“, bat er lächelnd und deutete auf den zweiten Sessel. Zögernd ging ich zu ihm und setzte mich. Er reichte mir die zweite Tasse. „Hier, trink. Das entspannt die Nerven“, sagte er. Ich nahm sie an und trank einen Schluck. Er schmeckte echt gut und füllte mich mit einer inneren Wärme aus. Ich fühlte mich wirklich ruhiger und entspannter. Gebannt sah ich ihn nun an, als er begann zu erzählen. Kapitel 3: Eifersucht oder Bauchschmerzen? ------------------------------------------ Schon seit Anfang der Stunde waren Sasuke ganz woanders. Er hatte noch nicht einmal mitgekriegt wie der Lehrer den Raum betraten hatte. Er dachte, wie so oft seit neuestem, an Naruto Uzumaki. Dieser Junge...Sasuke wusste, dass er irgendein Geheimnis barg und der Schwarzhaarige musste es einfach herauskriegen. Das würde ihm sonst keine Ruhe lassen. Wie er sich an ihm fest gekrallt hatte. Noch immer liefen warme Schauer über seinen Rücken. Es war eine so ängstliche, nach Hilfe schreiende Geste gewesen und das Allerschlimmste war, dass Sasuke einen heftigen Drang verspürte Naruto zu beschützen. Diese Gefühle ergossen sich über ihn wie ein Platzregen. Aus heiterem Himmel donnerten sie auf ihn ein und begruben ihn. Noch nie in seinem ganzen Leben war Sasuke so verunsichert und fest entschlossen zugleich. Wenn er Naruto sah wurde ihm heiß und kalt. Er wollte den Blonden von sich schieben und doch fest an sich ziehen. Er wollte eigentlich nichts mit ihm zutun haben und dennoch für ihn da sein. All diese sich widersprechenden Gefühlen verwirrten Sasuke völlig. Er wusste absolut nichts damit anzufangen, da er ihn doch hasste. Und zwar abgrundtief! Das musste er sich immer wieder vor Augen führen, um an seinen Plan festhalten zu können. Wäre doch gelacht wenn er den für einen dahergelaufenen Trottel über den Haufen schmeißen würde. Wenn doch nur sein blödes Herz aufhören würde so heftig zu schlagen wenn er nur an den Blonden dachte. Das war total zum Verrückt werden! Warum musste das ausgerechnet ihm passieren? "Sasuke? Du bist so abwesend. Ist mein Unterricht dir etwa zu langweilig?" Der Schwarzhaarige sah wieder nach vorne und blickte direkt in Sensei-Kakashis Gesicht, da dieser auf seinem Tisch hockte und ihn anstarrte. Erschrocken sprang Sasuke auf. "Whoa! Erschrecken Sie mich doch nicht so! Meine Güte...Wollen Sie etwa, dass ich an einem Herzinfakt sterbe?", murrte er und setzte sich wieder. Kakashi grinste. "Gar keine so üble Idee, aber dann könntest du meinem Unterricht nicht mehr folgen und das wäre sehr schade", meinte er und hob seinen Zeigefinger in die Höhe. Sasuke zog eine Augenbraue hoch. Das solche Irren hier Lehrer sein durften. Nicht zu fassen! Na gut...Hier waren alle Irre, also was soll's? Trotzdem war das ein wenig beunruhigend wenn der eigene Lehrer einem indirekt den Tod wünschte. Wahrscheinlich war der Typ als Kind zu heiß gebadet worden oder so. Mit einem Mal war Kakashi verschwunden und stand wieder an der Tafel. Als wäre nie was gewesen fuhr er mit der Stunde fort. Dieser Kerl machte Sasuke genauso fertig, aber er ließ sich nie was anmerken. Lässig lehnte er sich zurück und starrte auf sein aufgeschlagenes Buch. Ob es die richtige Seite war, wusste er nicht und es war ihm auch herzlich egal. Nach wenigen Sekunden schweiften seine Gedanken wieder ab. Seine Freunde betrachteten ihn besorgt von der Seite, doch das merkte er gar nicht, da er so tief in Gedanken versunken war. Nach der Stunde verließ Sasuke genauso nachdenklich das Klassenzimmer. Kiba, Neji, Gaara und Shikamaru blickten ihm nach. "Sollten wir mal mit ihm sprechen?", fragte Kiba und legte den Kopf schief. Akamaru jaulte zustimmend. Shikamaru zuckte mit den Schultern. "Der kriegt sich bestimmt wieder ein", war alles was er dazu sagte, bevor er wegratzte. Neji sah ebenfalls nachdenklich aus. "Ich finde Kiba hat Recht. Mit dem stimmt irgendwas nicht. Er war noch nie so abwesend", meinte dieser und wollte schon aufstehen, bis er eine Hand auf seiner Schulter spürte, die ihn zurück hielt. Gaaras Blick war auf die Tür gerichtet. "Lasst ihn. Da braut sich irgendwas interessantes zusammen und ich will mir das genauer ansehen", sagte er, wobei seine tiefe Stimme grollte. Seine Augen verengten sich leicht und ein Grinsen zierte seine Lippen. Etwas was extrem selten bei ihm vorkam. Der kleine Rothaarige hatte ein außergewöhnliches Gespür für solche Sachen, was auch immer das für Sachen waren. Wenn Gaara also sagte, man solle abwarten, dann sollte man das auch tun. Also ließ Neji sich wieder auf seinen Stuhl sinken, was dazu führte, dass Gaara ihn wieder losließ. Kiba verschränkte die Arme vor der Brust und denkte ebenfalls nach. Was war bloß mit ihrem Captain los? "Ähm...Ki-Kiba?" Verwundert lehnte Kiba sich nach vorne und blickte an seinen Freunden vorbei. Dort, vor den Sitzbänken stand Hinata mit einem Heft in der Hand. Sie sah verlegen zu Boden. "Ich habe die Aufgabe vorhin nicht ganz verstanden. Könntest du sie mir nochmal erklären?", fragte sie schüchtern und wurde etwas rot. Kiba grinste. "Na klar. Kein Problem!" Schnell stieg er auf den Tisch und drängelte sich an seinen Freunden vorbei, die ihn recht überrascht ansahen. "Danke, Kiba!", rief Hinata freudig. Zusammen verließen sie den Raum. Neji lehnte sich zu Gaara. "Der hat's doch selber nicht kapiert", murmelte er verwirrt. Drehten hier jetzt alle ab? Gaara seufzte geschlagen. "Hast du es denn nicht verstanden? Um die Aufgabe werden die beiden sich nicht kümmern, sondern eher um Lippenübungen", klärte Gaara ihn auf. Er hatte zwar wenig Erfahrung mit sowas, aber dafür wusste er wie Menschen tickten und die beiden standen definitiv auf einander. Neji brauchte eine Weile um zu kapieren was sein Freund meinte. "Oh...Ohhh! Achso! Verstehe" Er nickte wissentlich. Gaara schüttelte nur mitleidig den Kopf. Sasuke war währenddessen wieder auf den Weg zur Krankenstation. Wieso es ihn wieder dorthin verschlug wusste er nicht. Aber es war irgendwie so. Vielleicht wurde er ja krank? Aber natürlich! Wieso war er nicht gleich darauf gekommen?! Bist du ein Trottel!, schimpfte er in Gedanken und grinste erleichtert. Er hatte sich schon sonst was ausgemalt. Aber diese Erklärung klang plausibel und logisch. Als er gerade eine Treppe hinauf steigen wollte hörte er leise Stimmen. Sie kamen aus einem Büro. Das war Sensei-Irukas Raum. Er unterhielt sich wohl wieder mit einem seiner Schüler. Er war der netteste, fürsorglichste und ehrlichste Sensei im ganzen Dorf, vermutlich sogar auf der ganzen Welt. Er war wie ein Vater. Sasuke wusste, dass seine Eltern früh gestorben waren. Er hatte es irgendwann mal aufgeschnappt. Genauso wie bei ihm selbst auch. Zum Glück hatte er noch seinen großen Bruder und seine kleine Adoptivschwester. Das war auch so eine Geschichte für sich. Itachi war fast nie da und wenn er dann mal auftauchte fiel er entweder sofort ins Bett oder holte nur ein paar Sachen und verschwand wieder. Zum Glück ging Aki in den Kindergarten. So musste Sasuke nicht auf sie aufpassen. Oh verdammt! Das hatte er ja völlig vergessen! Er musste sie ja heute früher abholen, da der Kindergarten früher schloss. Na super...Dann musste er Naruto wohl mit zu sich schleppen. Ach, sei's drum...Hauptsache dieses Gör ließ sie in Ruhe. Sasuke war schon fast oben angekommen, als die Tür von Irukas Büro aufging und Naruto heraus kam. "Also. Bis heute Abend!", rief er glücklich und schloss die Tür. Fröhlich grinsend lief er den Gang entlang. Sasuke schien er gar nicht zu bemerken, dieser sah ihn jedoch ganz genau. Überrascht und ein wenig wütend sah er ihm nach. Wie? Was? Wo? Wieso heute Abend? Was hatte Naruto auf einmal mit Iruka zu schaffen? Ein wütendes Knurren kroch seine Kehle hinauf, doch er schluckte es schnell wieder runter. Stattdessen folgte er Naruto. Dieser schien wirklich glücklich. Was die wohl bequatscht hatten? Sasuke platzte fast vor dunkler Neugier und einem anderen, stechenden Gefühl, dass er noch nicht unterordnen konnte. Der junge Mann schäumte fast vor Wut, während er Naruto nach lief. Als dieser um eine Ecke biegen wollte prallte er mit jemanden zusammen. Der Blonde drohte umzukippen und Sasuke wollte gerade losprinten um ihn aufzufangen, doch da ergriff dieser Jemand Narutos Handgelenk und zog ihn dicht an sich. Sasukes Augen weiteten sich für einen Moment, dann wurde er wieder wütend. Nein, noch wütender als wütend! Er explodierte fast. Besonders als er merkte, wer dieser Jemand war. Kankuro, der ältere Bruder von Gaara, stockschwul und Baggerkönig Nummer Eins! "Hey, hey. Ich weiß ja, dass ich umwerfend bin, aber deswegen musst du doch nicht gleich hinfallen", grinste er und sah Naruto tief in die Augen. Dieser wich mit seinem Kopf soweit zurück, wie Kankuros Griff es ihm erlaubte. "Alter, du hast mich umgerannt...Kann ich doch nix dafür, wenn du nicht aufpasst wo du hintrampelst!", keifte Naruto ihn an. Da war er wieder. Der sture, rotzfreche Bengel. Innerlich feierte Sasuke sich gerade. Das geschah Kankuro ganz Recht. Sollte er mal sehen wie das war von jemanden abgewiesen zu werden. Der Braunhaarige zog eine Augenbraue hoch. "Was hast du gesagt?", fragte er mit drohender Stimme. Oho. Gleich gibt's sicher eine Prügelei! "Trampeltier!", warf Naruto ihm an den Kopf. Kankuros Griff veränderte sich. Er ließ das Handgelenk des Blonden los und packte ihn mit beiden Händen am Kragen. "Du kleiner Wicht! Dir werde ich Manieren beibringen!", fauchte er und holte zum Schlag aus. Naruto spannte sich unmerklich an und war bereit abzublocken, doch bevor irgendetwas geschehen konnte packte Sasuke Kankuros Faust und hielt sie fest. Er sah ihn mit einem kalten Blick an. "Na, amüsierst du dich gut?", fragte er mit ebenso ausdrucksloser Stimme. Kankuros Blick schwang zu Sasuke und sah ihn ebenso feindselig an. "Ja, prächtig wie du siehst. Ich würde es sehr nett von dir finden mich weiter machen zu lassen", zischte er und versuchte seine Hand loszubekommen, doch Sasuke hielt sie in einem eisernen Griff. "Ich bin aber nicht nett", raunte er. "Lass ihn los", befahl er im dunklen Tonfall. Jetzt grinste Kankuro. "Ach nein...Hab ich dir etwa eine deiner Bitches weggenommen? Das tuuut mir aber leid", kicherte er und zog Naruto wieder an sich. Sasukes Blick verfinsterte sich. Er drehte Kankuros Arm blitzschnell auf dessen Rücken, wodurch dieser aufschrie. "Lass mich los!!", jaulte er. "Nicht bevor du ihn loslässt" Gesagt, getan. Kankuro schubste Naruto von sich weg und versuchte sich zu befreien. "Fass ihn nochmal an und du kriegst es gewaltig mit mir zu tun", flüsterte er drohend in Kankuros Ohr. Dann ließ er ihn los und beförderte ihn mit einem Tritt zu Boden. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen drehte er sich um und ging zu Naruto. Eigentlich war er ja immer noch wütend, wegen der Geschichte mit Iruka, aber das war nun vergessen. "Alles ok?", fragte er mit gelassener Stimme. Naruto sah zu Kankuro und dann zu Sasuke. "Ich hatte alles unter Kontrolle", meinte er trotzig und sah den Schwarzhaarigen auch so an. Oh Gott, schon wieder raste dessen Herz. Was sollte das bloß? Cool bleiben!! Sasuke kicherte. "Das habe ich gesehen", meinte er und ging mit Naruto den Gang entlang. "Ich kann kämpfen und mich ebenso gut verteidigen. So ein schleimiger Typ ist für mich kein Problem", meinte Naruto selbstsicher und steckte die Hände in die Hosentaschen. Sasuke glaubte ihm das sogar, da er ja selbst erlebt hatte wie stark Naruto war, aber es bereitete ihn Bauchschmerzen mit anzusehen wie der Blonde so anrüchig angetatscht wurde. Irgendwie gefiel es ihm gar nicht. Aber er konnte auch nicht ständig um ihn herum sein, um ihn zu beschützen...Außerdem weigerte er sich den Gedanken weiter auszubreiten. Stattdessen konzentrierte er sich mehr auf den Boden unter seinen Füßen. "Na ja...Wie auch immer. Dir geht's also besser, ja?" Naruto nickte. "Schön. Freut mich. Wir haben nur noch eine Stunde. Die überleben wir garantiert auch noch. Dann können wir zusammen abhängen", meinte Sasuke und überlegte was er denn mit dem Typen machen sollte. Ach, spontan sein! Das würde sicher alles wie von selbst laufen. Halt! Da kam ihm doch eine Idee. "Klasse. Es wäre nett, wenn du mir etwas das Dorf zeigen könntest. Ich kenne mich hier nicht wirklich aus", schlug Naruto vor und sah auf seine Hände. Sasuke sah ihn überrascht an. "Ich dachte du lebst hier in Konoha? Wie kann es sein, dass du das Dorf nicht kennst?", fragte er misstrauisch. Der Blonde senkte noch weiter seinen Kopf, als wolle er ihn hinter seinen Schultern verstecken. "Das...hat so seine Gründe", wich er der Frage aus. Doch Sasuke blieb hartnäckig. "Und die da wären?", hakte er weiter nach. "Kann ich dir das später erklären?", fragte Naruto gegen. Was hatte dieser Typ nur für ein Geheimnis?! Je länger Naruto ihn auf die Folter spannte, desto neugieriger und ungeduldiger wurde Sasuke. Deswegen stimmte er schnell zu. Dabei sprach er seine Idee aus. "Sag mal...Hast du vielleicht Bock heute bei mir zu pennen? Morgen haben wir frei, können also ausschlafen. Deine Eltern haben bestimmt nix dagegen, oder?" Er wollte es beiläufig klingen lassen, dabei plante er etwas bestimmtes. Er wollte unbedingt verhindern, dass er sich mit Iruka traf. Dieser hatte bestimmt nichts böses im Sinn, aber Sasuke gefiel der Gedanke einfach nicht Naruto mit einem anderen Mann alleine zu lassen. In diesem Moment war ihm sogar diese Gefühlsregung egal. Er wartete gespannt Narutos Antwort ab. Dieser blickte traurig ins Nichts. "Meine Eltern...Ja, sie hätten wohl kein Problem damit...", murmelte er niedergeschlagen. Nanu? Hatte Sasuke da etwa einen wunden Punkt erwischt? Schon wieder ein Geheimnis, das er lüften musste. Gerade wollte der Schwarzhaarige was sagen, als Naruto seine Einladung ablehnte. "Tut mir leid. Ich kann heute nicht. Ich kriege Besuch", sagte er und lächelte Sasuke dann entschuldigend an. "Vielleicht ein anderes Mal" Der Uchiha-Junge blieb wie angewurzelt stehen. Iruka ging zu ihm nach Hause?! Das war zu viel für ihn... Warum zur Hölle machte es ihm so zu schaffen? Sollten die doch machen was sie wollten. Ja, genau! Sasuke konnte es doch egal sein. Dummerweise war es nicht so. Völlig schnuppe wie er es drehte und wendete, er konnte sich mit dem Gedanken nicht anfreunden. "Was ist das denn für ein Besuch?", fragte Sasuke skeptisch nach. "Ein Freund der Familie", antwortete Naruto fröhlich. Aha...Was für eine Lüge! Dagegen musste Sasuke doch irgendwas unternehmen! Vielleicht sollte er Naruto bei sich im Keller einsperren und ihn nie wieder rauslassen? Ach...Was dachte er sich da nur für eine Scheiß zusammen? Er musste heute unbedingt kalt duschen! Nach einigem hin und her kam Sasuke wieder eine Idee. "Hey, Naruto. Wie wäre es wenn ich mitkomme? Dann lerne ich deine Familie gleich mal kennen", schlug er vor. "Das geht nicht!", rief Naruto sofort aufgeregt. Er sah Sasuke erschrocken an. Ertappt! Sasukes Stimmung fiel komplett in den Keller. "Ähm...Ich meine...Ach, egal! Es geht auf jeden Fall nicht" Naruto drehte Sasuke dem Rücken zu. Warum war er auf einmal so abweisend? Sasuke sah ihn verwirrt an. "Okay...Dann eben nicht. War ja nur ein Vorschlag", erwiderte er etwas angenervt. "Tut mir leid", murmelte Naruto niedergeschlagen. "Schon gut. Wenn du nicht willst, kann ich dich nicht dazu zwingen" Und wie er das könnte, aber er wollte nicht. Das war ein riesen Unterschied! Er könnte! Eine eisige Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Keiner wusste mehr so recht was er sagen sollte. Das laute Klingeln rette sie beide. "Gehen wir wieder in die Klasse...Ähh...Wo war die noch mal?" Naruto sah sich verloren um. Sasuke packte ihn an der Jacke und zog ihn mit sich. "Na komm. Hier lang", kommandierte er. "Z-zieh nicht so!", bat Naruto. Kiba, der alles beobachtet hatte war vollkommen erledigt. Wie echt das aussah...Oh man! Sasuke war verdammt gut. Er sollte Schauspieler werden! Kopfschüttelnd und nicht wissend was er davon halten sollte ging auch Kiba zurück ins Klassenzimmer. Kapitel 4: Wie man erfolgreich den Unterricht schwänzt! ------------------------------------------------------- Yoo, Minna! Dafür, dass ihr so lange hier drauf warten musstet, entschuldige ich mich mit einem extra langem Kapitel^^ Ich hoffe sehr, es gefällt euch :DD   Sogar in einem anderen Raum saßen Sasuke und ich zusammen. Na ja, eigentlich lag das nur daran, dass er mich mit sich gezogen und mich einfach auf den Platz neben sich gedrückt hatte. Ein braunhaariger Junge namens Kiba musste sich deswegen wegsetzen. Er sah mich ziemlich böse an. Das Verhalten des Schwarzhaarigen verwirrte mich total. Erst schnauzte er mich an und dann wollte er mit mir befreundet sein. War das ein Spiel oder eine typische Handlung von Jugendlichen? Ich kapierte das immer noch nicht so ganz. Irgendwie steckte gar kein Sinn dahinter. Ich schaute Sasuke vorsichtig an. Dieser hatte seinen Blick ebenfalls auf mich gerichtet, dabei wirkte er sehr nachdenklich. Verlegen drehte ich meinen Kopf wieder weg. Man, war das peinlich. Wieso beobachtete er mich denn so intensiv? Machte er das immer so offensichtlich? Aber warum brachten diese Augen mich so durcheinander? Eine Hitze in mir schlug so heftig und rasend ein wie ein Feuerball. Wie flüssige Lava breitete sie sich schnell in meinem Inneren aus und schien von meiner Seele Besitz ergreifen zu wollen. Ich konnte dieses Gefühl nicht benennen, da ich nie Vergleichbares gespürt und es mir niemand erklärt hatte. Vielleicht sollte ich Iruka heute Abend fragen? Ach, besser nicht! Das wäre mir zu peinlich. Was gab es sonst noch für Möglichkeiten? Bücher? Ja! Vielleicht fand ich ja etwas in der Schulbücherei! Am liebsten wollte ich sofort gehen, aber leider hatte ich immer noch Unterricht. Dann eben in der Pause. Sasuke sollte besser nichts davon mit bekommen, sonst würde er nur wieder nachfragen. Ich sah auf die Uhr an der Wand. Merkwürdig. Der Lehrer war schon zehn Minuten zu spät. Was tat der denn so lange?! Als sich endlich die Tür öffnete und ein Mann mit langen, weißen Haaren eintrat klappte meine Kinnlade runter. Ich starrte ihn mehr als überrascht an. Ziemlich verpeilt ging er zum Tisch und legte seine Sachen darauf. Dann drehte er sich zur Klasse. „Tut mir leid, Leute. Ich hatte noch etwas zu erledigen“, entschuldigte er seine Verspätung und grinste verlegen. „Ja, der hat sicher wieder den Lehrerinnen nachgestellt“, hörte ich jemanden hinter mir flüstern. Was? Seit wann machte er das denn? Komisch, aber seine Art zu grinsen hatte sich nicht geändert. Als er mich entdeckte erstarrte er so wie ich und sah mich ebenso geschockt an. Ich grinste etwas beschämt. „Wa-wa-was machst du denn hier?!“, rief er. Was für eine nette Begrüßung…!, dachte ich etwas genervt, dennoch lächelte ich. „Na ja, ich bin jetzt an dieser Schule angemeldet“, antwortete ich. Meine Mitschüler sahen vom Lehrer zu mir und wieder zurück. In jedem Gesicht lag Verwirrung. Jiraya lachte. „Das ist aber wunderbar! Meine Güte. Was ist bloß aus dem kleinen Rotzbengel von früher geworden?“, fragte er und grinste breit. Ich lief rot an. Er hatte sich wirklich kein Stück geändert. „W-willst du nicht mit dem Unterricht anfangen?“, fragte ich gegen. Mir war so was unglaublich peinlich, vor allem vor der Klasse. Doch Jiraya lachte munter weiter. „Na, na! Ist das alles was du zu sagen hast? Ich habe dich fast vier Jahre nicht mehr gesehen! Das muss doch gefeiert werden! Holt den Sake!“ Jetzt wurde ich wütend. Genervt stand ich auf, ging zu ihm rüber und haute ihm eine runter. Ich hörte wie Viele scharf die Luft einsogen, andere kicherten. Jiraya rieb sich seinen Kopf. „Ist ja gut. Musst mich deswegen nicht gleich verprügeln“, murrte er und seufzte, dann wuschelte er mir grinsend durchs Haar. „Ist einfach nur schön dich wiederzusehen, Junge“, sagte er noch und drehte sich dann zur Tafel. Die Blicke der gesamten Klasse auf mir spürend ging ich zu meinem Platz zurück und setzte mich. Ich wollte ernsthaft im Erdboden versinken. Was musste ich auch so eine bescheuerte Aktion starten?! Ich erklärte mir meine Reaktion dadurch, dass es eine Angewohnheit von früher sein musste. ~ Irgendwie ließ es ihm immer noch keine Ruhe. Egal wie oft er sich einredete, dass er einfach nur krank wurde, Sasuke fand es weiterhin absolut merkwürdig wie er sich dem Blonden gegenüber verhielt. Dessen ganze Gestallt löste in dem Schwarzhaarigen Reaktionen aus, von denen er nie gedacht hätte, dass es sie gab, beziehungsweise ein Mensch fähig wäre sie zu fühlen. Was hatte das Ganze nur zu bedeuten? Vielleicht wusste ja Itachi Rat? Nein! Auf keinen Fall! Den ging das alles überhaupt nichts an. Wie kam er nur zu diesem unsinnigen Gedanken? Hmm, wo könnte man sonst noch Infos herkriegen? Hey, natürlich! Aus der Bücherei! In Büchern konnte man wirklich alles nachschlagen! Allerdings hasste Sasuke es zu lesen…Aber er musste auch heraus finden was mit ihm nicht stimmte. Also würde er sich wohl in der Pause dazu verdonnern müssen zu lesen. Gelangweilt gähnte Sasuke und legte seinen Kopf auf die Tischplatte. Als Jiraya den Raum betrat schlummerte er bereits seelenruhig, allerdings hielt dieser Zustand nicht lange an, denn schon erschallte die überraschte Stimme des Lehrers durch die Klasse. Etwas verpeilt hob Sasuke wieder den Kopf. Er hatte die Worte nicht richtig realisiert und dachte deshalb, dass er wieder mal ermahnt worden war, doch der alte Mann starrte jemand anderen an. Sasuke folgte seinem Blick. Dieser führte ihn direkt zu Naruto, welcher ebenso überrascht aussah. Was dann passierte war unfassbar. Sasuke verfolgte das kurze Gespräch zwischen den Beiden. Wie kam es, dass Naruto solch einen perversen, alten Sack kannte?! Was hatte der Alte mit dem Blonden zutun? … Und warum schlug Naruto ihn?! Schon wieder konnte Sasuke diese dunkle Neugier in sich spüren. Sie zerrte an ihm wie ein Hund an einer Kette, doch Sasuke wusste, dass er sich zurück halten musste. Er durfte nichts überstürzen. Diese ganze Geschichte musste er langsam angehen. Als Naruto sich wieder neben Sasuke setzte, lehnte dieser sich zu dem Blonden. „Sag mal…Woher kennst du denn den Alten?“, fragte er im Flüsterton. Naruto grinste leicht. „Er war mein alter Lehrer. Ich bin ja privat unterrichtet worden und Jiraya hat mir vieles beigebracht. Er ist wie ein Onkel für mich. Ich kenne ihn seit meiner Kindheit“, antwortete dieser ebenso leise. Das erklärte einiges, aber es warf umso mehr Fragen auf. Sasukes Neugier wurde nur noch weiter angekurbelt. „Und was hat er dir beigebracht? Wie man Frauen bespannt?“, fragte Sasuke und seine Stimme triefte vor Sarkasmus. Naruto kicherte leise. Sasuke sah ihn einen Moment völlig hypnotisiert an. Oh man…So ein schönes Lachen hatte er noch nie gesehen! Wie seine Augen glänzten und diese Stimme, so unschuldig und rein. Sofort schoss eine Szene durch seinen Kopf, wie Naruto dicht vor ihm stand und Sasukes Namen flüsterte, mit diesem Lächeln auf den Lippen und dieser süßen Stimme………MOMENT! WAS?!?!?! Was für einen Scheiß dachte er sich denn jetzt wieder zusammen?! Seine Fantasie ging mal wieder mit ihm durch. Ruhig weiter atmen, Sasuke! Ganz cool bleiben! „Nein, nein! Er hat mich viele Lebensweisheiten gelehrt. Außerdem hat er mir ein paar tolle Kampftechniken beigebracht. Und dann noch das übliche: Mathe, Deutsch, Englisch, Geschichte, Biologie, Chemie, Physik, den ganzen langweiligen Schulkram eben“, erklärte Naruto und rettete Sasuke so vor einem gedanklichen Zusammenbruch. Der Schwarzhaarige hatte nun wieder seine ganze Aufmerksamkeit auf den Blonden gelenkt und nickte wissentlich. „Verstehe. Und wieso?“, hakte er weiter nach. Jetzt wurde Naruto wieder still. Er senkte verunsichert den Blick. Sasuke konnte Traurigkeit in seinen blauen Augen erkennen. Hatte er wieder was Falsches gesagt? „Hey, sorry! Ich wollte dich nicht…“ Bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, wurde er unsanft von Jiraya unterbrochen. „Hey, Uchiha! Ab vor die Tür!“, befahl der Mann und deutete wütend dreinblickend auf den Ausgang. Sasuke rollte genervt mit den Augen und wollte gerade aufstehen, da kam ihm der Blonde zuvor. „Es ist meine Schuld! Ich habe angefangen!“, rief er und sah Jiraya bittend an. Dieser seufzte. „Dann geht ihr halt beide raus“, meinte er schließlich schulterzuckend. Sasuke sah Naruto erstaunt an. Er hatte ihn in Schutz genommen? Warum? Komisch. Seit dieser Junge aufgetaucht war wurde Sasukes Leben immer chaotischer, vor allem wegen diesen seltsamen Gefühlen. Lässig stand er schließlich auf und schlenderte aus dem Raum. Naruto schlich nicht so begeistert hinterher. Auf dem Flur streckte Sasuke sich und sah dann auf seine Uhr. „Bei dem kommen wir erst zum Stundenende wieder in die Klasse und da haben wir noch zwanzig Minuten“, meinte er gedehnt. Naruto sah ihn an. „Dann warten wir halt hier“, antwortete er. Sasuke grinste. „Ich habe eine bessere Idee!“ Er nahm Narutos Hand und zog ihn mit sich. „Ey, Sasuke! Wo gehst du denn jetzt hin?“, fragte der Blonde verwirrt. „Wart’s ab!“, antwortete Angesprochener. Keine zwei Minuten später stiegen sie eine Treppe zum Dach hinauf. Oben angekommen standen sie auf einer Art überdachten Terrasse. Links und rechts von der Treppe  waren Freiflächen von vier Metern. Der Rand des Daches war mit einem hüfthohen Geländer gesichert. Fast überall standen Bänke herum und beinahe die gesamte Terrasse war mit Blumentöpfen verziert. Hinter jeder Bank und an jedem Pfahl standen oder hingen Blumen. Man konnte schon fast nichts mehr Anderes sehen. In allen Farben, Formen und Größen. Begeistert blieb Naruto vor einem Meer aus Narzissen stehen und bewunderte die weißlichen und gelblichen Blüten, die leicht in einer warmen Sommerbrise tanzten. „Ohh, wie schööön!“, schwärmte er und lief von einem Punkt zum Nächsten. Sasuke stand noch vor der Treppe und sah dem Blonden beim Wuseln zu. Als es ihm dann zu langweilig wurde ging er die letzten Schritte geradeaus und ließ sich seufzend auf eine Bank fallen. Er legte seine Arme über die Lehne und schlug ein Bein über das Andere. Wieder beobachtete er den Blonden, wie dieser voller Energie über das Dach sprang und an den Blumen schnupperte oder sie bestaunte. Es war schon verrückt so einen Flummi um sich herum zu haben. Das würde sicherlich viel Kraft, Zeit und Geduld kosten. Hoffentlich hatte er genug Reserven von allem. Irgendwann wurde es ihm etwas zu viel. Als Naruto an ihm vorbei rennen wollte packte er seine Hand und zog ihn zu sich auf die Bank mit den Worten: „Komm, jetzt entspann dich doch mal“ Was er allerdings nicht bedacht hatte, war, dass Naruto stolpern könnte. Dieser fiel über seine eigenen Füße und prallte mit einem überraschten Keuchen gegen Sasukes Brust. Instinktiv schlang er seine Arme um den Kleineren und drückte ihn schützend an sich. Er spürte den warmen, weichen Körper des Blonden an seinem. Es war so intensiv, als würde sich ihre nackte Haut aneinander pressen. Sasukes Herz begann zu rasen. Sein Blut brodelte. Seine Haut fühlte sich viel zu heiß und eng an. Sein Kopf dröhnte von den sich überschlagenden Gedanken. Es fühlte sich an, als wolle seine Seele zerspringen von all diesen unbekannten Gefühlen, die in ihm überzulaufen schienen. Ein Hitzepfeil schoss durch seinen Körper und fraß sich in seine Leibesmitte, wo es verdächtig eng und schmerzhaft wurde. ~ Einige Sekunden herrschte vollkommene Stille. Keiner von uns wagte es zu atmen. Mein Körper spielte vollkommen verrückt. Mir wurde heiß und kalt, alles in mir stellte sich auf den Kopf. Mein Herz begann wie wild zu klopfen, mir stieg das Blut zu Kopf. Ich spürte alles. Seine Wärme, die so heiß war wie die eines Hochleistungsofen. Seine starken, harten Muskeln. Ich spürte nach einer Weile seinen warmen Atem in meinem Nacken. Seine Hände hielten mich fest an sich gedrückt. Bei dem Aufprall hatte ich vor Schreck meine Augen zugepresst. Langsam öffnete ich sie. Auch begann ich wieder zu atmen. Ich sog unbewusst seinen wunderbaren Duft ein. Er benebelte mich. Es war, als würde ich in einer anderen Welt schweben. Ich fühlte mich in diesem Moment so leicht und unbeschwert. Ich vergaß all meine Sorgen, all meine Ängste und all meine Bedenken. Erst als ich meinen Kopf hob und in sein Gesicht schaute zersprang dieser wundervolle Augenblick. Zuerst sahen wir uns nur verwirrt an. Es kam mir vor wie zwei Ewigkeiten. Zwei unglaublich schöne Ewigkeiten. Erst als wir beide blinzelten kamen wir wieder zur Besinnung. Mein ohnehin schon rotes Gesicht färbte sich noch dunkler. Gleichzeitig legte sich ein erschrockener Ausdruck in unsere Züge. Ich bildete mir sogar ein, dass auch auf Sasukes Wangen ein leichter Rotschimmer zusehen war. Dann lösten wir uns voneinander. Sasuke ließ mich los und ich wich von ihm zurück. Nun saßen wir beide stumm nebeneinander und starrten in verschiedene Richtungen. Sasuke hatte seine Arme wieder über die Lehne gelegt und sah in die Luft. Ich stattdessen saß wie ein Häufchen Elend, zusammen gekrümmt, auf der Bank und betrachtete meine Schuhe. Mir war das furchtbar peinlich. Vorallem, dass ich so rot geworden war. Was er jetzt wohl von mir dachte? Ich wagte einen vorsichtigen Seitenblick. Auch er beobachtete mich aus den Augenwinkeln. Als sich unsere Blicke trafen schauten wir schnell wieder weg. Irgendwie war die Stimmung gerade ziemlich…angespannt. Ich musste irgendwas sagen um sie wieder aufzulockern, aber was? Über was unterhielt man sich denn so? Der Schwarzhaarige hatte wohl den selben Gedanken gehabt, denn er übernahm das Sprechen für den Anfang. „Ähm…Sag mal…Wieso bist du eigentlich vorhin so ausgetickt?“, fragte er und kam so auf meinen Anfall zurück. Eines der vielen Themen, über die ich nicht so gut sprechen konnte. Besonders nicht mit Außenstehenden. „Ist doch nicht so wichtig“, antwortete ich, doch Sasuke schien sich damit nicht zufrieden zu geben. „Natürlich ist es das. Ich meine, du warst voll verrückt. Du hattest plötzlich unheimliche Körperkraft und einen total wütenden Gesichtsausdruck. Das passiert doch nicht einfach mal so“, meinte er und sah mich nun an. Ich senkte meinen Blick. Solche Fragen wollte ich einfach nicht beantworten. „I-ich hatte Bauchschmerzen…“, log ich schnell, doch Sasuke war nicht dumm und wusste genau, dass das nicht stimmte, sondern mehr dahinter steckte. „Aha…Ich wusste gar nicht, dass Menschen so stark werden, wenn sie Bauchschmerzen haben. Und du musst diese Schmerzen ja echt hassen. Denn solch einen Ausdruck hattest du auch in den Augen. Purer Hass“, redete er weiter und zog eine Augenbraue hoch. Misstrauisch dreinschauend versuchte er meinen Blick aufzufangen, doch ich wich ihm immer wieder aus. Irgendwann setzte er sich seufzend wieder zurück. Hoffentlich würde er mich jetzt nicht wieder verlassen. Schließlich war er irgendwie mein erster richtiger Freund in meinem Alter. Ansonsten hatte ich ja nur noch Iruka und Jiraya. „Wie kommt es eigentlich, dass du privat unterrichtet wurdest anstatt auf eine normale Schule zu gehen?“, fragte Sasuke plötzlich weiter. Ich zog meinen Kopf weiter zwischen meinen Schultern ein. „Ist halt so“, murmelte ich. „Ah ja…Und wieso Jiraya? Ich meine, er ist doch voll der perverse, alte Knacker! Und’n Lattenschuss hat der auch“, sagte er und hörte sich ziemlich abwertend an. Jetzt sah ich wieder zu ihm auf. „Das stimmt doch gar nicht!“, rief ich direkt und sah ihn sauer an. „Er ist ein alter Freund. Vielleicht hat er sich etwas verändert, aber im Grunde ist er noch der selbe Mensch, den ich seit meiner Kindheit kenne. Ich vertraue ihm. Er ist wie ein Familienmitglied. Also wehe du redest noch ein Mal in diesem Ton über ihn, klar?“ Überrascht über diesen Wutausbruch blickte Sasuke mich an. Ich schaute stur zu ihm auf. Dann lachte er. „Alles klar. Tut mir leid“, seufzte er und lehnte sich grinsend wieder zurück. Auch ich entspannte mich wieder etwas. Beschämt blickte ich wieder zu Boden. „Entschuldige bitte. Ich wollte nicht so ausrasten, aber ich hasse es wenn jemand schlecht über meine Freunde redet“, erklärte ich. Plötzlich spürte ich Sasukes Hand schwer auf meinem Kopf. „Schon gut, Kleiner. Hast ja Recht. Ich hätte so was nicht sagen sollen. Er ist ja eigentlich ein guter Kerl, nur eben etwas verrückt“, sagte er nun und lächelte leicht, als ich wieder zu ihm sah. Nach einigen Sekunden lächelte ich zurück. „Schon gut. Er ist wirklich etwas verrückt“, antwortete ich. Sofort fiel ein Teil der Anspannung von unseren Schultern. Doch es dauerte nicht lange, da kehrte sie auch schon wieder. „Hast du eigentlich Geschwister?“ Wieder begann Sasuke mit den Fragen. Was wollte er eigentlich damit erreichen? Warum wollte er so viel über mich wissen? Stumm schüttelte ich den Kopf. „Du Glückspilz…Bist du hier in Konoha geboren?“ Dieses Mal nickte ich. „Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen. Erzähl mal ein wenig über dich“, bat er. „Warum?“, fragte ich verwirrt dagegen. Erst die Lehrerin und jetzt er. Was sollte so was denn bringen? Dieses ständige Erzählen und Berichten. Ich sprach einfach nicht gerne über mich selbst, vor allem nicht über meine Vergangenheit. Das musste Sasuke einfach mal aktzeptieren und nicht ständig weiter nachhaken! Der Schwarzhaarige schaute mich verwirrt an. „Na ja, ich möchte einfach etwas über dich wissen. Dich kennen lernen. Verstehst du?“, antwortete er und zuckte mit einer Schulter, als wäre es das Normalste auf der Welt. „Nicht wirklich…Aber egal. Was willst du denn wissen?“, ging ich dieses Mal drauf ein. Wenn es nichts zu persönliches war, dann konnte er ruhig ehrliche Antworten bekommen. Alles was er sollte war aufzuhören in meinen privaten Angelegenheiten herumstöbern zu wollen.     ~ So wie es aussah beantwortete der Blonde keine direkten Fragen. Sasuke dachte nach. Vielleicht würde er es ja mit Indirekten schaffen etwas herauszufinden, was ihm nützen konnte. Also fing er mit Standardfragen an. „Was für Musik hörst du denn am liebsten?“, begann er mit der Befragung. Naruto schaute nachdenklich in den Himmel. „Hmm…Ich habe nie großartig Musik gehört“, antwortete er zögernd. Das überraschte Sasuke wirklich. Ausnahmslos jeder Jugendliche hörte Musik! In was für einem strengen Umfeld musste er bloß aufgewachsen sein? „Okay…Und was für Hobbys hast du so?“, war seine nächste Frage. Wieder dauerte es einige Sekunden bis Naruto antwortete. „Ich denke…Ramen zu essen?“, sagte er, schien sich aber nicht wirklich sicher zu sein. Sasuke legte den Kopf schief. „Echt? Nichts weiter?“ Der Blonde zuckte mit den Schultern. „Was hat man denn normalerweise für Hobbys?“, fragte er nun. „Ähm…Na ja…Fußball spielen, schwimmen, Kampfsport, lesen, irgendein Instrument spielen. So was eben“, zählte er einige Beispiele auf. „Ach so. Ich mache gerne Sport. Laufen, springen, manchmal auch Kampfsport. Das gefällt mir sehr. Dadurch kann ich überschüssige Energie loswerden“, sagte er und strahlte dabei richtig. Auch auf Sasukes Lippen schlich sich ein Lächeln. „Na bitte. Da haben wir ja schon mal was. Wenn du magst können wir mal zusammen was machen“, bot er an, wobei er es irgendwie instinktiv gesagt hatte und es nicht nur vorgespielt gewesen war. Seltsam. Er war doch nicht gerade wirklich dabei sich mit dem Jungen anzufreunden…Oder doch? Noch bevor er den Gedanken zu Ende denken konnte sah er wieder Narutos helles Lächeln und seine glänzenden, blauen Augen. „Wirklich? Das wäre klasse!“, rief er hoch erfreut. Für wenige Sekunden war Sasuke von diesem Glanz gebannt. Er konnte weder sprechen, geschweige denn sich bewegen. Diesen unschuldigen Jungen vor sich anzustarren, war alles zu was er fähig war. Naruto hingegen sah ihn nun verwundert an. „Ähm…Sasuke? Alles ok?“, fragte er, ehe der Blonde den Daumen des Schwarzhaarigen über seine Wange streichen spüren konnte, sowie seine restlichen Finger, die sich um seinen Nacken legten. Es war eine Kurzschlussreaktion gewesen. Ehe er es sich versah fühlte er bereits diese weiche, warme Haut unter seinen Fingerspitzen. Dieses Gefühl brachte sein Herz so schnell zum Schlagen, dass er dachte, es würde zerspringen. Angenehme Schauer krochen seinen Rücken und Arme hinauf. Seine schwarzen Augen sahen tief in die des Blonden. Dieser blickte nun noch verwirrter zu ihm auf. „Sa…suke?“ Seine Stimme klang fragend, unsicher, aber Sasuke konnte auch Neugier heraus hören. Beide wollten wissen wie sich der nächste Schritt anfühlte. Dennoch waren sie unsicher wohin das führen könnte. Bevor irgendwas passieren konnte, wurde der Schwarzhaarige sich seiner bewusst und zog seine Hand schnell wieder zurück. „T-tut mir leid“, stammelte er verlegen und setzte sich wieder in seine vorherige Position. Dabei starrte er stur Geradeaus. ~ //Was zum Teufel war das denn gerade?! Hatte…Hatte er etwa vor mich zu…k-küssen?// Allein bei dem Gedanken daran lief ich rot an. Auch ich wandte mich von meinem Klassenkamerad ab. „K-kein Problem…“, gab ich zurück. Geschockt über meine eigene Handlung richtete sich mein Blick zu Boden. Meine Haare fielen in mein Gesicht und verdeckten teilweise meine Augen. Noch immer fühlte ich wie mein Herz raste. Alles in mir verbrannte fast. Meine Knie waren weich geworden und auch jetzt noch kribbelte mein Bauch. Solch seltsamen Gefühle. Wo kamen sie bloß her? Was hatten sie zu bedeuten? Wieso gerade bei Sasuke? Warum so intensiv? Ich wurde aus mir selbst einfach nicht schlau. So merkwürdig hatte sich mein Körper noch nie verhalten. Was sollte ich bloß tun? Das überforderte mich irgendwie total. Ich hasste es. Dieses Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Denn genau das geschah hier. Ich konnte mich in Sasukes Nähe einfach nicht beherrschen. Beschämt musste ich feststellen, dass ich ihm eben sogar etwas entgegen gekommen war, als sich seine Finger um meinen Hals geschlossen hatten. Das war absolut verrückt. Aber weswegen hatte er meine Wange gestreichelt? Ich hatte eindeutig Druck von seinen Fingern in meinem Nacken gespürt. Er hatte mich zu sich ziehen wollen. Was hatte er damit bezwecken wollen? Garantiert wollte er mich dadurch nicht näher kennen lernen…! Während wir beide weiterhin unseren Gedanken nachhingen, läutete die Schulklingel, was uns aus unseren Grübeleien riss. „Ah…Die Stunde ist vorbei! Wir sollten wieder runter gehen“, meinte ich, stand auf und ging stumm auf die Treppe zu. Ich hörte wie Sasuke mir einige Sekunden später folgte. Ich blickte über die Schulter und bemerkte, dass er ziemlich nachdenklich aussah. Desweiteren konnte ich Wut in seinem Blick erkennen. Ganz leise seufzte ich und richtete meinen Blick wieder vor meine Füße. Allerdings war es da schon zu spät. Der nächste Schritt ging ins Lehre und ich drohte die Treppe runterzufallen. Erschrocken schrie ich auf und kniff bereits die Augen zu, doch statt den schmerzhaften Sturz zu spüren, fühlte ich eine Hand, die mich festhielt und zu sich zurück zog. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag lehnte ich gegen Sasukes muskolösen Oberkörper. Seine Wärme schien mit meiner zu verschmelzen. Sein Duft war wie beim ersten Mal umwerfend. Allerdings erinnerte mich das Ganze an die Situation, die nicht mal zwei Minuten her war. Sofort löste ich mich von ihm und trat einige Schritte zurück. Mit roten Wangen sah ich weg. „D-da…Ahhh!“ Fast wäre ich wieder die Treppe runter gefallen, hätte der Schwarzhaarige mich nicht wieder weggezogen. Dieses Mal legte er einen Arm um meine Schultern. Lachend ging er mit mir die Treppe runter. „Man, du bist ja ein richtiger Pechvogel. Du ziehst die Unfälle ja förmlich an“, kicherte er amüsiert. Ich grinste verlegen. „J-ja…Sieht wohl so aus“, antwortete ich und starrte beschämt zu Boden. Sasuke schien sich darüber prächtig zu amüsieren. Als wir wieder vor dem Klassenraum standen stand die Tür bereits offen. Wir traten ein. Die Hälfte der Klasse war bereits nicht mehr anwesend. Der Rest sammelte noch die eigenen Sachen zusammen. Jiraya wischte gerade die Tafel. „Wo habt ihr Zwei gesteckt?“, fragte er und klang nicht sehr erfreut. Ich wusste, dass es keine gute Idee gewesen war! Und ich log doch so ungern! Das würde in die Hose gehen…Garantiert. Mich schuldig fühlend blickte ich zu Boden. „Wir-wir waren…“, begann ich, wurde dann aber unterbrochen. „Wir kamen gerade von der Toilette wieder“, log Sasuke. Erstaunt sah ich ihn an. Und das alles ohne mit der Wimper zu zucken! „Na, wenn das so ist“ Und Jiraya kaufte ihm das einfach so ab! Unglaublich. Ich könnte nie so lügen. Ich fing dann immer an zu stottern oder wechselte das Thema. Mir wurde eben beigebracht nicht zu lügen. Aber das war wohl heutzutage etwas anders. Während ich noch darüber nachdachte zog Sasuke mich mit zu unseren Tisch und schnappte sich seine Tasche. Ich packte auch rasch meine Bücher weg und folgte ihm dann. Von hinten betrachtete ich ihn heimlich. Er war echt groß und gut gebaut. Schlank, sportlich und muskolös. Außerdem hatte er einen so selbstbewussten Gang. Er schien echt Ahnung zu haben, wie man sich am Besten verhielt ohne großartig aufzufallen. Ich lächelte. Vielleicht könnte ich noch viel von ihm lernen und endlich ein normales Leben führen! Vielleicht würden wir wirklich Freunde werden. Das wäre wirklich schön! Kapitel 5: Da glänzt einer richtig in der Sportstunde! ------------------------------------------------------   Hey Leute, hier ist das neue Kapitel^^ Wieder mal mit Verspätung (Der Grund war, dass ich voll schreibfaul gewesen bin und bei meiner Freundin ein paar technische Probleme auftraten...). Deswegen habe ich mich dafür entschieden einen bestimmten Tag festzulegen, an dem ich ein Kapi hochlade^^ Und zwar Montags^^ Da ich dieses Kapitel aber heute schon hochlade, müsst ihr euch bis zum 19. gedulden^^ Ich anke an diesem Punkt all meinen treuen Lesern und Kommischreibern :) Dank euch kriegt diese Geschichte einen eigenen Lebenshauch^^ Ihr seid echt der Grund warum meine Sayu und ich uns ständig wieder aufraffen und weiter schreiben ;) Ich danke euch von ganzem Herzen :D Und Sayu auch ^-^ Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen   Während der Pause passierte nichts tragisches, außer, dass Sasukes Freunde, vor allem Kiba, sie die ganze Zeit über beobachteten. Den Schwarzhaarigen störte das nicht im Geringsten, doch sein blonder, neuer Kumpel schien sich irgendwie unwohl unter den wachsamen Blicken der anderen Jungen zu fühlen. Allerdings folgten sie ihnen, natürlich mit Sicherheitsabstand, überall hin. Deswegen konnte Sasuke Naruto nicht wirklich vor dem wütenden und abwertenden Starren schützen. Nicht einmal die Pausenklingel rettete sie vor den Stalkern, da sie leider ihre Klassenkameraden waren und so ebenfalls nun zur Sporthalle schlenderten. //Die letzte Stunde vor Unterrichtsschluss!//, dachte Sasuke erfreut. Er hatte absolut keinen Bock mehr auf Schule und er wartete nur noch drauf seine Sachen packen zu können und in die Freiheit zu entschwinden. Außerdem war er danach wieder mit Naruto alleine. Nur noch die restliche Dreiviertelstunde überstehen! Wie in jeder normalen Schule auch verlief der Vorgang des Umziehens bei der weiblichen und männlichen Rasse völlig unterschiedlich. Während die Mädchen sich gesittet und ruhig unterhaltend umzogen, wobei sie von Stars, Musik, Klamotten und Sasuke schwärmten, rannten die Jungen halbnackt und brüllend durch die sehr geräumige Kabine, jagten sich gegenseitig, um sich mit T-Shirts zu schlagen oder hatten sich einen Ich-nebel-dich-mit-Deo-ein-Krieg erklärt. Naruto und Sasuke, die sich gegenseitig ganz heimlich beäugten, Neji, Shikamaru und Gaara waren die Einzigen, die nicht in diesen Kindergartenkram verwickelt wurden. Na ja, fast…Kiba schmiss eine leere Deodose, unter welcher Lee sich wegduckte und somit an Nejis Hinterkopf knallte, dieser sich dann ziemlich wütend auf Kiba stürzte, der jedoch vor ihm flüchtete. Gaara ging Neji dann nach, um ihn zu beruhigen und Naruto wurde ständig „ausversehen“ von Kiba angerempelt, weswegen der Braunhaarige sich öfter böse Blicke von Sasuke einhandelte als ihm lieb war. Irgendwann erschallte Sasukes donnerndes Brüllen durch die Gänge der Turnhalle. „ES REICHT!!“, wies er seine Klassenkameraden in einem mehr als lautstarken Ton zurecht und bedachte alle mit einem giftigen Blick, ehe er sich fertig umzog. Naruto war neben dem Schwarzhaarigen zusammen gezuckt, hatte allerdings noch das Pech, dass Kiba gerade wieder an ihm vorbei rennen wollte und sich wegen Sasuke so erschrocken hatte, dass er über eine Tasche gestolpert war und den Blonden mit zu Boden riss. Da Neji nur wenige Zentimeter hinter ihm gewesen war stolperte er ebenfalls über die Tasche und landete auf Kiba, der bäuchlings über Naruto lag. „Gruppenkuscheln“, rief Lee und schmiss sich auch noch auf den Haufen. Schmerzvoll stöhnten die drei Jungen unter dem Dunkelhaarigen auf. „Gaara!“, röchelte Kiba. „Hilf…mir!“ Dramatisiert machte er einen auf sterbenden Schwan. Gaara allerdings setzte sich noch auf Lee drauf, um seine Freunde zu ärgern. Was sie allerdings vergessen hatten war, dass immer noch der Blonde unter ihnen allen lag. Dieser schnappte nach Luft wie ein Fisch an Land. Sein schmerzverzogenes Gesicht und zusammen gekniffene Augen sagten schon alles aus. „Hey…geht…runter…Ich…krieg…keine…Luft…“, hauchte er mehr schlecht als recht, da ihm wirklich die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Sasuke trat sofort an den Jungenhaufen und schmiss alle nach einander von Naruto, der hastig seine Lungen mit Sauerstoff füllte und hustete, als er wieder frei kam. „Danke“, konnte man zwischendurch heraus hören. „Kein Ding“, meinte Sasuke und half ihm auf. „Könntet ihr bei euren Scheiß demnächst besser aufpassen, anstatt jemanden zu töten?“, murrte er in die Runde. Kiba schnaubte wütend. „Der soll sich nicht so anstellen. Ich hab auch fast keine Luft bekommen…Er macht hier voll einen auf unschuldige Pussy…Wenn er so unbedingt gefickt werden will, soll er auf’n Straßenstrich gehen…Männer stehen auf so kleine, schwache, süße Jungs wie dich“, meinte er gehässig. Sasuke platzte fast der Kragen. Gerade wollte er auf seinen eigentlich besten Freund losgehen, doch da kam ihm jemand zuvor. Kiba machte einen überraschten Laut, als Naruto ihm seine Faust in den Magen rammte. Der Oberkörper des Braunhaarigen krümmte sich von der Gewalteinwirkung nach vorne. Er hustete und keuchte. Naruto packte ihn am Kragen und zog ihn mit einem heftigen Ruck wieder hoch. Mit einem unheimlichen Ausdruck in seinen Augen sah er ihn an. „Wenn du mich noch einmal so nennst, reiß ich dir deine Eier ab, stopf dir damit das Maul und lass dich daran ersticken“, zischte er drohend und schubste Kiba dann nach hinten. Von allen angestarrt verließ er schnurstracks die Umkleidekabine. Sasuke sah ebenfalls erstaunt aus. Er wusste zwar schon, dass der Junge gut kämpfen und sich wehren konnte, aber dieser Unterton in seiner Stimme erinnerte ihn an heute Morgen, als der Kerl diesen Anfall gehabt hatte. Dieselbe gewalttätige, mordlustige Aura, von der Sasuke nun schon zum zweiten Mal eine Gänsehaut bekam. Erst nach wenigen Sekunden löste sich seine Starre und er folgte dem Blonden gelassen. Kiba stand da, immer noch mit gekrümmtem Körper, eine Hand ins Knie stützend, die Andere seinen Bauch haltend. „Scheiße, kann der zuschlagen…“, murmelte er und hustete nun schon zum tausendsten Mal. Neji stand mit verschränkten Armen neben ihm, ebenso wie Gaara. Lee stand ebenfalls da und versuchte Kiba zu trösten, indem er eine Hand auf seinen Rücken legte und ihn ermunternde Worte zurief. Kiba erhob sich langsam und sah zur Tür, aus der Sasuke und der Blonde verschwunden waren. Nun stemmte er seine Hand in seine Hüfte und grinste schief, dabei sah man bereits, dass er einen Plan ausheckte. Einen teuflischen Plan. Gaara schüttelte darüber nur den Kopf. Neji fühlte ebenso wie sein braunhaariger Freund. Lee mischte sich lieber nicht mit ein und Shikamaru und Choji interessierte das ganze Theater sowieso nicht. Nachdem sich alle Schüler in der Turnhalle versammelt und auf die Sitzbänke verteilt hatten, wurde auf den Lehrer gewartet. Dieser ließ sich ziemlich lange Zeit. Was konnte man aber von Lehrern anderes erwarten? Sasuke war mal wieder umringt von allen Mädchen. Sie alle fragten wild durcheinander, warum er denn vorhin so geschrien hatte und was denn passiert sei. Angesprochener hatte die Mädchen jedoch nur angezischt, sie sollen ihn in Ruhe lassen und sich verziehen. Diesem Befehl wurde auch sofort treu, jedoch sehr enttäuscht und teilweise verletzt, Folge geleistet. Somit war Sasuke mit seinen Freunden wieder alleine. Naruto stand wie bestellt und nicht abgeholt in der Gegend rum und betrachtete erstaunt die Sporthalle. Sie war riesig und extrem hoch. Er fragte sich, ob er wohl an den Seilen oder Stangen bis ganz nach oben an die Decke kommen könnte. Da waren so wunderschöne, einladend aussehende Metallbalken, auf denen es sich bestimmt super rumturnen ließ. Allerdings dauerte es nicht lange, da forderte bereits etwas anderes seine gesamte Aufmerksamkeit. Von der vorherigen Stunde standen überall noch Geräte herum, die wohl für die nächste Gruppe stehen gelassen werden sollte. Ein fettes Grinsen legte sich auf Narutos Züge und er begann sich zu dehnen und aufzuwärmen. Er wurde von einigen beobachtet, jedoch blieb nur ein Augenpaar an ihm hängen. Schwarze, kühle Augen. „Ey, sag mal, was machst du da?“, fragte Sasuke den Blonden, der gerade mit weit gespreizten Beinen auf dem Boden saß und seinen Oberkörper soweit es ging auf den Boden lehnte. „Dehnübungen, um meine Gelenke und Muskeln aufzuwärmen“, erklärte dieser und richtete sich auf. Er sprang ein paar Mal auf der Stelle. „Aha…Und wozu? Der Lehrer ist doch noch nicht da. Entspann dich“, meinte Sasuke gelangweilt, erntete dafür jedoch nur ein Grinsen von Naruto, ehe er mit steigendem Tempo auf die Geräte zulief. Nach und nach sahen die neugieren Mitschüler ihm zu. Zuerst trat er sich fest vom Federsprungbrett am Boden ab und sprang über den ersten, hohen Kasten. Dabei stützte er sich mit den Händen auf der Oberfläche ab und machte einen Salto. Zielgenau landete er auf einen zweiten hohen Kasten. Jedoch blieb er nicht ruhig stehen, sondern machte gleich weiter. Mit einem Seitensalto, den er sofort veranstalltete, nachdem seine Füße den Kasten berührten, sprang er zu Boden. Von dort rannte er zu den Stangen. Mühelos hüpfte er über sie hinweg und rollte sich auf der Matte dahinter ab. Als er wieder auf den Füßen stand sprintete er auf die Wand zu, lief sie drei große Schritte hinauf und landete mit einem Rückwärtssalto wieder auf dem Grund der Sporthalle. Schnaufend blieb er dann doch stehen, allerdings grinste er fröhlich. Ausnahmslos jeder starrte ihn mit offenem Mund an. Genauso wie der Lehrer, welcher sich allem Anschein nach zur Gruppe gesellt hatte, während Narutos kleiner Demonstration seiner Fähigkeiten. „Ahh, das hat gut getan! Man…War schon viel zu lange her, als ich Parkour gelaufen bin“, lachte er zufrieden und joggte zur Klasse zurück. Diese war so sprachlos, in dieser Stille hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Doch der Blonde strahlte alle nur an. Plötzlich klatschte der Lehrer in die Hände, ging auf Naruto zu und zog ihn übertrieben schniefend an seine Brust. Er begann irgendwas von „Kraft der Jugend“ zu faseln. Sasuke zuckte fast unmerklich zusammen bei diesem Bild, blieb allerdings ruhig. Zumindest von außen her. Innerlich brodelte er abermals wie ein Vulkan, kurz vor dem Ausbruch, vor Eifersucht. Kiba regte sich neben ihm voll auf, dass Naruto nur angeben wollte. Allerdings hieß es immer, wenn Kiba sich über jemanden aufregte, dass er entweder eifersüchtig war oder ihn anerkannte. Sasuke konnte noch nicht sagen, was genau der Fall war. Eins war jedoch sicher: Naruto hatte nun die ungeteilte Aufmerksamkeit der halben Klasse. Jedenfalls drängten sich nun alle Mädchen und Lee um ihn und bombadierten ihn mit Fragen. Sensei Gai stand immer noch neben ihn, redete anscheinend mit sich selbst, und hatte einen Arm um seine Schulter gelegt, sodass er nicht fliehen konnte. Immer mehr wurde er von Menschen bedrängt, die er kaum kannte und man sah es ihm deutlich an, dass es ihm unangenehm war. Sasuke konnte sich vorstellen, dass er gerade im Erdboden versinken wollte. Stotternd beantwortete er die Fragen, zumindest den größten Teil davon, einigen wich er auch aus, wie beim Schwarzhaarigen selbst. Dieser wurde immer wütender, bis er aufsprang und auf die Menge von gackernden Hühnern und Lee zustapfte, sie beiseite schubste, Naruto am Handgelenk packte und ihn mit sich zog. „Ruhe jetzt! Hebt euch eure Fragen für den Schulabschluss auf-oder nein!- Behaltet sie ganz für euch! Sucht eure Antworten im verdammten Internet, so wie sonst auch! Und Sie fangen jetzt mit dem Unterricht an!“, keifte Sasuke wie eine eifersüchtige Freundin, welche man sich mit fliegenden Haaren, einer Schlangenzunge, spitzen Zähnen und einem feuerspuckenden Maul vorstellen konnte. Allerdings waren fast alle zu dämlich und naiv um den wirklichen Grund dieses Wutausbruches zu erkennen. Die Mädchen dachten einfach, dass er genervt sei, weil er nicht mehr im Mittelpunkt stand, seine Freunde dachten, dass alles nur ein Spiel sei, weswegen sie sehr beeindruckt waren und Lee dachte irgendeinen Schwachsinn, genauso wie sein Vorbild, Sensei Gai. Naruto verstand das Ganze noch viel weniger, aber er war Sasuke sehr dankbar ihn aus den Klauen dieser gierigen Bestien befreit zu haben und das sah man ihm auch an. Ebenfalls konnte man es von seinem genuschelten „Danke“ deuten. Seinsei Gai kratzte sich zuerst verwundert an der Wange, ehe er zustimmte und Sasuke und Gaara aufforderte ein Volleyballteam zusammen zustellen, während Temari, TenTen und Neji das Netz aufbauten. Die beiden Freunde stellten sich vor den Rest der Klasse. Sasuke sollte anfangen. Er ließ seinen Blick über seine Freunde schweifen. Kiba schnipste wie ein Irrer und deutete grinsend auf sich. Bei den Mädchen rief sowieso jede durcheinander. Zuletzt blieben seine schwarzen Augen an den Blauen von Naruto hängen. Sie glänzten voller Vorfreude. Hibbelig sprang er von einem Bein aufs Andere, während er unentwegt grinste. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf die Lippen des Uchihas. „Naruto“, hieß seine erste Wahl. Dieser kam sofort angetrottet und freute sich wie ein Keks. Sasuke konnte nicht genau sagen, ob diese Freude ihm galt oder dem Sport. Vermutlich eher Letzterem. Nun war Gaara an der Reihe. Sasuke ließ seinen Blick wieder über seine Freunde gleiten. Dabei fing er Kibas auf. Er starrte ihn enttäuscht und vorwurfsvoll an. Etwas überrascht hob er seine Brauen, jedoch fasste er sich schnell wieder und erwiderte mit einem kühlen Blick. Gaara wählte natürlich sofort Neji. Die beiden waren beste Freunde, weswegen dieser Punkt nicht allzu überraschend war. Schnell waren die Teams zusammen gestellt. Gruppe Eins mit Sasuke als Captain bildeten Naruto, Kiba, Temari, Shino, Ino und Hinata. Gruppe Zwei bestand aus Gaara, Neji, Shikamaru, TenTen, Sakura, Lee und Choji. Sofort war klar, wer alles die Bank warm halten durfte. Shikamaru, Hinata und Ino verzogen sich dorthin. Die Aufstellung auf dem Feld wurde ebenfalls festgelegt. Shino und Kiba sollten den vorderen Teil sichern, Sasuke und Temari den Hinteren. Da Naruto anscheinend so eine Sportskanone und sehr hyperaktiv war, wurde ihm die Mitte zugeteilt. Auch die Gegenmannschaft hatte sich bereits entschieden. Die beiden Mädchen, welche auch tatsächlich spielten-Hieß: Sakura und TenTen- standen am Netz. Hinter ihnen verteidigte Lee den mittleren Gang und Gaara und Neji schützten von ganz Hinten. Ohne große Umschweifungen pfiff Sensei Gai zum Start an und schmiss den Ball direkt am Netz in die Höhe. Sofort schossen Kiba und die beiden Mädchen gegenüber von ihm in die Höhe, als der Ball in Reichweite kam. Da sich die beiden Damen jedoch gegenseitig behinderten, indem sie aneinander sprangen, konnte Kiba den Ball für sich gewinnen. Er schmiss ihn Sasuke zu, der den ersten Aufschlag machen sollte. Dieser hatte bereits das gegnerische Feld analysiert und eine Schwachstelle gefunden. Er ließ den Ball zunächst ein paar Male aufprallen, ehe er ihn in die Hand nahm, hochwarf und mit der anderen Hand das runde Leder über’s Netz schlug. Während er flog fixierten seine dunklen Augen die Grünen der Haruno, die ihn beeindruckt und total verliebt ansah, anstatt auf den Ball zu achten. Ein charmantes, schiefes Lächeln legte sich auf Sasukes Lippen. Das pinkhaarige Mädchen wäre beinahe hinten über gekippt vor gemischten Gefühlen. Sie schien die Schreie um sie herum nicht zu hören, ihre gesamte Aufmerksamkeit galt Uchiha. TenTen, die nicht unbedingt von dem Schulschwarm angetan war versuchte die Situation noch irgendwie zu retten, allerdings pfefferte sie den Ball direkt ins Netz, da Sakura ihr im Weg stand. Diese plumpste durch den Stoß der Dunkelhaarigen zu Boden und wurde sich der eigentlichen Situation bewusst. Schnell entschuldigte sie sich und versuchte sich nun zu konzentrieren. Allerdings schien das nicht so klappen zu wollen, wie sie es geplant hatte. Denn Sasuke konnte diesem Trick noch zwei weitere Punkte für seine Gruppe entlocken. Beim vierten Versuch griff TenTen jedoch geschickt ein, lief schon los als Sasuke aufschlug, stieß Sakura beiseite und passte zu Lee mit einem sanften Pritschen. Lee sah seine Chance, sprang in die Luft und pfefferte den Ball wie ein Meteorit ins Feld des „Feindes“. Somit gewann Gruppe Zwei ihren ersten Punkt. Sie wechselten und Shikamaru hatte Aufschlag. Maulend nahm er den Ball, sah sich kurz das Feld an, was er zwar schon vorher gemacht und sich schon eine Strategie überlegt hatte, aber noch mal sichergehen wollte, ob er auch alles bedachte. Innerlich nickte er und schlug auf. Der Ball flog direkt auf Naruto zu, der schon die ganze Zeit in seinem Abschnitt herum zappelte, als wäre er auf Zucker. Freudig ließ er den Ball kommen und baggerte ihn zu Shino. Der pritschte ihn zu Kiba, welcher, ebenfalls wie Lee hochsprang und den Ball über das Netz schleuderte. Die kleine Kugel donnerte ein paar Zentimeter neben Lee auf den Boden. Jubelnd warf Kiba die Arme in die Luft und genoss das Lob, welches er von allen Seiten bekam. Stolz streckte er seine Brust raus und präsentierte sich wie ein Olympiensieger, dabei warf er Naruto einen vielsagenden Seitenblick zu, welcher aussagen sollte: Sieh genau hin, Kleiner! Ich bin auch ein Sportsass! Der Blonde streckte ihm grinsend einen Daumen entgegen, was Kiba schon etwas erstaunte. Keine zwanzig Minuten zuvor hätten sie sich am liebsten die Köpfe abgerissen und nun grinste der Typ ihn an, als wäre nie was passiert. Irgendwie befielen den Braunhaarigen nun Schuldgefühle, als er das freundliche Gesicht des Neuen betrachtete. Schnell schüttelte er sie wieder ab, schließlich hatte er nicht vor sich mit dem Idioten anzufreunden. An diesem Punkt angelangt, war es nun an der ersten Gruppe zu wechseln. Allerdings hatte nun Hinata Aufschlag. Kiba, welcher das Spielfeld verlassen musste, redete ihr Mut ein. Hinata stand unsicher da und rollte den Ball in ihrer Hand herum. „Hey, Hinata! Runder wird der Ball auch nicht, also mach!“, rief Neji und grinste sie schelmisch an, als sie knallrot wurde. All ihre Entschlossenheit war wie weggefegt und nun versuchte sie ungeschickt einen Aufschlag, welcher allerdings zu schwach gewesen war und der Ball gegen das Netz fiel. Gruppe Zwei wechselte wieder und die Dunkelhaarige versuchte ein weiteres Mal ihr Glück, allerdings flog das runde Leder wieder ins Netz. Beim dritten Versuch schaffte es knapp über’s Netz, wo es von Neji, der nun vorne stand, angenommen und zu Lee gepritscht wurde, welcher den Ball weiter zu Gaare passte. Dieser baggerte den Ball zurück über das Netz. Im anderen Felde wurde er dann von Sasuke angenommen und zu Temari gepritscht, welche ihn dann an Shino weiter gab. Shino sprang hoch und feuerte den Ball wieder zurück. Allerdings reagierte Gaara blitzschnell und fing ihn mit einer Baggerhaltung ab. Neji nahm ihn an und tat es Shino zuvor gleich. Der Ball prallte zu Boden und brachte der Mannschaft den vierten Punkt ein. Jetzt hatten beide Teams einen Gleichstand. Mannschaft Zwei veranstalltete wieder einen Wechsel. Lee verließ das Feld, während Sakura wieder einsprang. Sie nahm den Ball, atmete tief durch und machte einen so kräftigen Aufschlag, dass keiner der Gegner den Ball vom Aufprallen abhalten konnte. Sakura linste zu Sasuke rüber, der jedoch nicht sehr erfreut aussah. Sie dachte er wäre von ihrer Kraft beeindruckt, allerdings war das nicht der Fall. Traurig ließ sie den Kopf hängen. Ihr zweiter Aufprall war lasch, von ihren verletzten Gefühlen beeinträchtigt, und konnte von Temari angenommen werden. Sie passte ihn zu Shino, welcher ihn zu Naruto pritschte. Dieser sprang grinsend in die Luft und schmetterte den Ball so heftig rüber, dass er beim Aufprall über Shikamarus Kopf flog und gegen die Wand prallte. Erstaunt sah der faule, dunkelhaarige Junge den Neuen an. Solche Kraft hatte er nicht erwartet, aber nun wusste er es und konnte es in seine Strategien einberechnen. Aber nicht nur von Shikamaru erntete der Blonde Erstaunen. Einige in seinem Team jubelten. Lachend fuhr er sich durchs wirre Haar. Kiba knirschte angestrengt mit den Zähnen und wusste absolut nicht was er davon halten sollte. Sasuke grinste Naruto an, als dieser seinen Blick auffing. Der Blonde lachte zurück, ehe sich alle wieder dem Spiel widmeten. Ino hatte absolut keine Lust beim Wechsel ihrer Gruppe mitzumachen, da sie total schlecht im Volleyball war, deswegen bat sie Kiba ihren Platz einzunehmen, welcher mit Euphorie dieser Bitte nachging. Er liebte Sport. Freudestrahlend nahm er den Ball in die Hände und wartete nicht lange mit dem Aufschlag, was allerdings ein ziemlich dämlicher Fehler gewesen war. Der Ball flog in Richtung Aus und zuerst sah es so aus, als würden sie ein Eigentor schießen, doch Sakura war noch dämlicher als Kiba und versuchte den Ball noch zu erwischen. Ganz deutlich berührte sie ihn, allerdings flog er durch die Wucht des Aufschlags weiter und landete hinter der Linie, welche den Rand des Spielfeldes makierte. Kiba jubelte laut auf, wie der Rest seiner Mannschaft. Sakura wurde allerdings angemeckert. Sie meckerte zurück, schämte sich dennoch für ihren Fehltritt, weil Sasuke zugesehen hatte. Der Ball wurde zurück zu Kiba geworfen. Dieses Mal bereitete er sich besser vor. Trotzdem half ihm das nicht viel, da Gaara hochsprang, den Ball abwehrte und er im gegnerischen Felde zu Boden fiel. Durch den gewonnen Punkt wurde wieder ein Wechsel durchgeführt und Lee durfte wieder ins Feld. Sein Aufschlag schlug ein wie eine Wucht. Es wurde nicht lange gefackelt und sofort weiter gespielt. Der kleine aber feine Unterschied bestand darin, dass Sasuke dieses Mal den Ball hielt und zurück über’s Netz schmetterte. Da Ino immer noch nicht spielen wollte, selbst nicht nach Sensei Gais ausführlicher Erzählung über die Wichtigkeit der Teilnahme, joggte Naruto einfach nur nach hinten und nahm den vorherigen Platz von Kiba ein. Er schlug auf, jedoch nicht so hart, sodass er von Choji angenommen und zu Shikamaru gepritscht werden konnte. Dieser passte zu Gaara und sogleich wurde der Ball übers Netz befördert. Kiba half Hinata ein wenig, indem er vorlief und den Ball annahm, ihn zu Sasuke warf und rief: „Sasuke! Die Double-Technik!“ Sofort verstand sein Freund, drehte sich ein wenig zur Seite und pritschte den Ball sanft in die Höhe. Kiba lief nach vorne, sprang hoch und donnerte den Ball über das Netz. Doch der Zufall wollte ein Mistkerl sein und ließ es zu, dass der Ball an Chojis Knie abprallte, anstatt den Boden zu berühren. Dadurch konnte Gaara ihn ins andere Feld schmettern. Dieser Punkt ging an seine Mannschaft. Durch den Wechsel kam Neji wieder ins Spiel und brachte seiner Mannschaft durch eine super Aufschlagreihe drei Punkte hintereinander ein. Beim Vierten flog er direkt auf Hinata zu, die erschrocken ihre Fäuste empor hob, um ihr Gesicht zu schützen. Sie quietschte noch erschrockener auf, als der Ball an ihren Händen abprallte. Dies gab Temari allerdings die Chance den Ball zu Sasuke zu baggern, welcher ihn über’s Netz warf. Dort sprintete Lee nach vorne, stieß Sakura zur Seite, da sie wieder nur Augen für Sasuke hatte, und schmetterte den Ball so heftig über das Netz, dass es ziemlich schwer war ihm mit den Augen zu folgen. So kam es, dass er direkt in Narutos Gesicht flog. Durch die Wucht des Aufpralles wurde sein Kopf ruckartig in den Nacken geworfen. Er stolperte zurück und krachte gegen die Wand hinter ihm. Ein überraschter Schrei war von ihm zu hören. Augenblicklich war alles vergessen. Sogar Kiba vergaß in diesem Moment, dass er den Kerl eigentlich nicht leiden konnte. Er stand als Erster neben den Blonden, der benommen zu Boden gerutscht war. „Geht’s?“, fragte er besorgt. Naruto blinzelte angestrengt. Keine zwei Sekunden später war Sasuke neben ihm. „Hey, Naruto! Alles klar, Kumpel?“, fragte er aufgeregt und inspizierte das Gesicht des Blonden.     ~   Irgendwie hatte ich richtig darauf gewartet den Ball in die Fresse zu bekommen. Das war nämlich immer der Fall gewesen, wenn ich mich am Ballsport versucht hatte. Es überraschte mich zwar, als der Ball wirklich rasant angeschossen und an meinem Kopf abprallte, aber es verwunderte mich kein bisschen. Meine Klassenkameraden schienen jedoch in heller Aufregung zu explodieren. Worüber ich mich tatsächlich wunderte, war die Freundlichkeit und Sorge des Braunhaarigen Freundes von Sasuke. Inuzuka Kiba. Ich dachte, dass er mich nicht ausstehen konnte. Nun war ich verwirrt, was meine Kopfschmerzen noch verschlimmerte. Anfangs, als mein Gesicht als Tor dienen durfte, war mir kurzzeitig schwindelig. Ich sah alles doppelt und verschwommen. Die Stimmen meiner Klassenkameraden schienen abzudrivten. Ich spürte Übelkeit in mir aufsteigen. Mein Gesicht pochte im Takt meines wild schlagenden Herzens. Es war leicht taub, somit war der Schmerz noch nicht ganz so schlimm. Ich spürte etwas Heißes an meinen Lippen. Ich hob meine zittrigen Finger an, strich damit unter meiner Nase lang und betrachtete die roten Flecken an meinen Fingerspitzen. Nebenbei hörte ich jemanden kreischen: „Er blutet!“ //Neeeeein, wirklich? Captaion Obvious ist wieder unterwegs!//, dachte ich genervt. Nach einiger Zeit legte sich das Schwindelgefühl und auch die Stimmen konnte ich wieder klar hören. Sasuke und Kiba zogen mich gemeinsam auf die Beine und führten mich langsam zur Bank, auf die sie mich setzten. Sensei Gai kam mit einem nassen Tuch angerannt. Er teilte es, legte mir eines in den Nacken und eines unter die Nase. „Kopf in den Nacken“, befahl er. Ich tat wie mir geheißen und setzte die nächsten Runden aus. Dafür musste Ino mich vertreten, was der Grund dafür war, dass meine Mannschaft haushoch verlor. Allerdings konnte ich dem Spiel nicht mehr folgen, weil ich mich wirklich darauf konzentrieren musste nicht zu kotzen. Die Übelkeit wollte einfach nicht abklingen. Das kühle, feuchte Tuch im Nacken und auf der Nase tat unendlich gut. Nach einigen Sekunden verschwand auch das Taubheitsgefühl und das Pochen in meinem Gesicht wurde intensiver und schmerzvoller. Ich seufzte leise auf, um ein schmerzerfülltes Stöhnen zu unterdrücken. Sensei Gai sah mich besorgt an. „Hälst du noch durch? Es dauert nicht mehr lange, bis zum Stundenschluss“, meinte er, da er mich anscheinend nicht alleine gehen lassen wollte. Eine ziemlich weise Entscheidung, meiner Meinung nach. Obwohl die Sache auch ein Risiko mit sich brachte, sollte er wieder aus mir brechen… Aber darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken, denn in diesem Moment pfiff Gai das Spiel ab und ließ das Netz abbauen. Sasuke joggte zu mir und setzte sich neben mich. „Und, wie geht’s dir?“, fragte er und betrachtete mein noch leicht blasses Gesicht. „Besser“, antwortete ich, während ich zu ihm schielte. „Komm, ich bring dich zur Krankenstation. Ich hab so das Gefühl, das wird dein neues zu Hause“, seufzte er und meinte es eigentlich ironisch, doch er hatte keine Ahnung wie Recht er mit dieser Vermutung hatte. Sensei Gai gab uns die Erlaubnis den Unterricht zu verlassen. Sasuke führte mich aus der Halle. Langsam und vorsichtig zog ich mich um, während Sasuke auf mich wartete. Als wir fertig waren gingen wir fast schon in Zeitlupe zur Krankenstation. Dort angekommen bekam ich einige Tabletten, ein Kühlpflaster auf die Nase und ein wenig Ruhe. „Wenn du möchtest kannst du draußen auf mich warten“, murmelte ich auf der Liege. Sasuke sah mich skeptisch an und wollte etwas erwidern, doch er schloss den Mund wieder und dachte etwas nach. Dann nickte er stumm. „Okay, ich warte solange bis es dir besser geht. Wir treffen uns am Tor, ok? Deine Tasche nehme ich mit“, entschied er, betrachtete mich kurz und ging. Ich sah ihm etwas verdattert nach. Was er mir wohl hatte sagen wollen?     ~   Nachdenklich schlenderte Sasuke auf den Schulhof, wo er von einer Gruppe Mädchen kichernd verabschiedet wurde. Er ignorierte sie vollends. Stattdessen ging er auf seine Freunde zu, die ihn schon erwarteten. Kiba schmiss ihm seine Tasche entgegen, die er gekonnt auffing. „Und?“, fragte er neugierig. Sasuke sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Was ‚und’?“, fragte er gegen. Kiba verdrehte die Augen. „Man, ich meine Uzumaki! Wie geht es mit dem voran?“ Jetzt ging Sasuke ein Licht auf. „Ach das meinst du…Na ja, gut eben. Siehst du doch“, antwortete er genervt. „Ach komm…Ich will jedes Detail hören! Über was redet ihr? Wie ist er so drauf? Was hat er für Macken? Warum sieht das Ganze so echt aus? Und das Wichtigste: Hast du schon was Vernichtendes herausgefunden?“, sprudelte es aus ihm heraus wie Wasser aus einer Quelle. Sasuke seufzte und kratzte sich am Hinterkopf. „Wir reden über vieles. Er ist ein ganz normaler Vollidiot, wie du, was auch deine dritte Frage beantwortet. Es sieht so echt aus, weil ich es kann und das Wichtigste: Nein, noch nicht“, sagte er, wodurch er sich einige ärgerliche Ausrufe seines Freundes einhandelte. Neji sah ihn skeptisch an. „Hast du wirklich gar nichts heraus gefunden?“, hakte er nach und seine Augen fraßen sich regelrecht durch Sasukes Kopf, als dieser seinen Blick erwiderte. „Nein, nichts“, antwortete er ruhig und ein kleiner Anstarrwettbewerb begann, der von Gaara unterbrochen wurde. „Also ich finde das ganze Theater kindisch. Neji, komm. Wir wollten doch ins Kino“, erinnerte er seinen Freund daran. Einige Sekunden schwieg der Dunkelhaarige, ehe er sich umdrehte und mit seinem Kumpel den Schulhof verließ. „Bis dann, Leute!“, verabschiedete sich der Rothaarige. „Also…Ich mach mich auch mal auf den Weg“, meinte Shikamaru, hob kurz seine Hand und ließ Sasuke und Kiba ebenfalls zurück. „Sag mal, wo ist eigentlich Akamaru?“, fragte Sasuke, dem erst jetzt auffiel, dass der kleine weiße Hund mit den braunen Ohren nicht mehr da war. Kiba seufzte theatralisch. „Meine Schwester hat ihn vorletzte Pause abgeholt, da sie anscheinend gemerkt hat, dass er nicht zu Hause war“, erklärte er und blickte sehnsüchtig in die Freiheit. Sasuke sah ihn verwundert an. „Wieso stehst du dann noch hier?“, fragte er. „Ähm…Ich…“ Kiba sah zu Boden. Irgendwas schien ihn zu schaffen zu machen. „Was ist?“, bohrte Sasuke nach. Kiba trat nervös von einem Fuß auf den Anderen. „Ich weiß nicht wie ich das erklären soll…Aber…Ach, egal. Eigentlich wollte ich nur wissen wie es mit deinem neuen besten Kumpel läuft“, meinte er und klang ziemlich bissig. „Bist du eifersüchtig?“, war promt Sasukes nächste Frage. „Nein!“, antwortete Kiba viel zu schnell. Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Irgendwie schon…Ich meine…Wir machen fast immer alles zusammen, obwohl wir so verschieden sind. Sonst hast du mich immer bei Mannschaftswahlen als Erster gerufen und dann kommt da so ein dahergelaufener, überfreundlicher Trottel und nimmt dich ganz und gar ein“, ließ er seinen Ärger freien Lauf. Er fuhr sich durch sein Haar und grummelte vor sich hin. Sasuke starrte ihn überrascht an. „Du fängst an ihn zu mögen“, stellte der Dunkelhaarige erstaunt fest. Kiba wirbelte zu ihm herum und wollte es gerade verneinen, als er auf den stechenden Blick seines besten Freundes traf. Er hatte diesem noch nie standhalten können und so senkte er wiedermal die Lider. „Kiba, ich kenne dich besser, als jeder andere in diesem Universum. Ich kenne dich sogar besser, als du dich selbst kennst, glaub mir. Wenn du meinst ihn mögen zu müssen, dann ist das deine Sache, aber zwischen uns ändert sich deswegen nichts, falls du dir darüber Sorgen machst“, stellte er seinen Standpunkt klar und legte Kiba schief lächelnd eine Hand auf seine Schulter. Der Kleinere atmete erleichtert auf. „Ich weiß nicht…Irgendwie finde ich ihn total komisch, weißt du…Als ich beim Spiel den Punkt geholt habe, hat er mich angegrinst, als sei nie was zwischen uns vorgefallen, verstehst du? Entweder ist der Typ ein Meister darin seine wahren Gefühle zu verstecken oder er ist einfach nur zu freundlich für diese Welt…Ich kapier das voll nicht“, meinte er und raufte sich die Haare. Sasuke legte seinen Arm ganz um Kibas Hals. „Ich kapier das auch nicht, Alter“, lachte er und nahm den Braunhaarigen im Schwitzkasten gefangen. „Ey, lass los!“, schrie Kiba erschrocken. „Niemals!“, entgegnete Sasuke laut und bohrte seine Faust in den Kopf seines Freundes. Kapitel 6: So sieht Freundschaft aus?-Jap, genau so! ---------------------------------------------------- Pheeeew...Das hat so verdammt lange gedauert...Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich mal wieder so lange gebraucht habe, das neue Kapite fertig zu stellen...Aber jetzt ist es endlich so weit TT________TT Ich hoffe e gefällt euch :D Habt viel Spaß beim Lesen^^ (By the way: Der Spruch: Ich hab einen optischen Tinitus, ich seh nur Pfeifen!-ist von meiner geliebten Freundin Mei-chan Ich liebe dich, mein Schatz!!) Und loooos geeeehts!! -------------------------------------------------------------------------------------------     Immer noch spürte ich den pulsierenden Schmerz in meinem Kopf, als ich durch die Gänge lief, um das Schulgebäude zu verlassen. Nachdem Sasuke mich zur Krankenstation gebracht hatte, lag ich fast eine halbe Stunde mit Schwindelgefühl und Übelkeit im Bett und kämpfte mit mir selbst, damit ich meinen Magen nicht entleerte. Erstaunlicherweise war das der erste Ball, den ich, dieses Jahr, ins Gesicht bekommen hatte. Eigentlich war ich ein Mensch, der Unfälle anzog wie nichts Gutes! Deswegen überraschte es mich schon ein wenig, dass ich noch nicht im Krankenhaus gewesen war. Na ja…Eigentlich war das doch positiv, oder? Nachdenklich bog ich um eine Ecke, als ich plötzlich am Arm gepackt und in die Jungentoilette gezerrt wurde. Erschrocken keuchte ich auf, ehe ich brutal gegen die Heizung gepresst wurde. Das Einstellungsrädchen bohrte sich in mein Rückrad, was mich schmerzvoll das Gesicht verziehen ließ. Kankuro plus Cheerleader umringten mich. Der Braunhaarige sah mich bedrohlich an, doch seine Erscheinung beeindruckte mich nicht wirklich. Er war nur ein weiterer Gegner, den ich in Grund und Boden stampfen würde, wenn er es drauf anlegen sollte. Und dann würde er es bereuen mich jemals angefasst zu haben. So wie es aussah, wollte er es drauf anlegen, denn er kam mir gefährlich nahe und seine Augen stachen in meinen Kopf, als wolle er ihn durchlöchern mit seinem Blick. "Na, genießt du dein Schulleben?", fragte er arrogant und stützte seinen Arm über mir an der Wand ab. Er sah mich schief grinsend an. Dieser Ausdruck in seinen Augen: Er schaute mich so herablassend an. Das gefiel mir gar nicht. Wütend erwiderte ich den Blick. "Und wie! Nur gerade hab ich einen optischen Tinitus...Ich seh' nur Pfeifen vor meiner Nase", entgegnete ich. Kankuros Züge verdunkelten sich. Er packte mit einem festen Griff meinen Kiefer und legte meinen Hals frei. "Na, na! Sei nicht so fies zu deinem Senpai", schnurrte er mit einem widerlichen Tonfall. Ein Schauer lief meinen Rücken hinab. Ich wollte diesen Vollspacken gerade von mir stoßen, doch da tauchten plötzlich seine Cheerleader auf und hielten meine Arme fest. Ich wehrte mich stark, doch die drei Älteren waren einfach kräftiger. Schon spürte ich den heißen Atem des Braunhaarigen auf meiner Haut. Ich bekam eine eiskalte Gänsehaut, die mich erzittern ließ. "Hör auf mit dem Scheiß!", knurrte ich und versuchte weiterhin mich zu befreien. "Ach, komm...Du stehst doch garantiert darauf von hinten gevögelt zu werden, hm?", raunte er in mein Ohr. Er ließ meinen Kiefer los und vergrub seine Finger stattdessen in meine wild abstehenden Strähnen. Ruckartig riss er meinen Kopf hoch. Dann spürte ich, wie seine Lippen meinen Kiefer nachfuhren, ehe seine Zunge über meinen Hals glitt und eine kalte Spur hinterließ. Es fühlte sich so eklig an von ihm berührt zu werden. Es fühlte sich falsch an. Seine zweite Hand schlüpfte unter mein Hemd und strich über meine noch nicht ausgereiften Bauchmuskeln. "Hmm...Deine Haut fühlt sich so weich an", stöhnte er und krallte sich dann heftig in meine Brust. Ich unterdrückte ein Keuchen, weswegen ich die Zähne zusammenbiss und ein Auge zukniff. Seine Fingernägel bohrten sich in mein Fleisch und langsam zog er fünf lange, rote Striemen. Meine Brustmuskeln zogen sich zusammen, als ich zitternd ein und ausatmete. Mein Magen drehte sich, als mir wieder übel wurde. Dieses Mal jedoch nicht von der Gehirnerschütterung, sondern von diesem schmierigen Typen vor mir. Es widerte mich an, wie er mich berührte und mir ins Ohr hauchte. Es war einfach nur ekelhaft. Ich hatte die Möglichkeit sie alle schnell fertig zu machen, aber dann könnte ich die Kontrolle verlieren und das wollte ich auf keinen Fall riskieren. Es war ja schon gefährlich gewesen, als ich Kiba in der Umkleidekabine geschlagen hatte. Aus diesem Grund musste ich mich demnächst etwas zurückhalten. Also hieß es wohl: Augen zu und durch. Kankuros Hand wanderte wieder zu meinem Bauch, bis er an meine Gürtelschnalle stieß. Dort fummelten seine Finger dann herum, bis man ein metallisches Klicken hörte. In diesem Moment schaltete sich mein Gehirn ein. Von wegen: Augen zu und durch! Ich begann wild herum zu zappeln. „Hör endlich auf! Lass mich los, du Perverser!“, brüllte ich und versuchte mich irgendwie loszureißen, doch die Griffe verstärkten sich nur umso mehr. Ein heftiger Ruck ging von meinem Haarschopf durch meinen Nacken, als Kankuro kräftig an meinen Haaren zerrte. „Halt deine Fresse!“, zischte er und zog seine Hand wieder zurück. Sein Gesicht näherte sich meinem, sein Mund war wieder dicht an meinem Ohr. „Ich kenne dein Geheimnis“, hauchte er und grinste. Meine Augen weiteten sich geschockt. Mein Körper war komplett erstarrt. Mein Herz setzte für einige Sekunden aus und mein Verstand war wie eingefroren. //Wie?! Wie kann er davon wissen?! Hat Sasuke ihm etwa was erzählt? Nein, das würde er nicht machen…Oder?// Ich konnte einfach nicht mehr Wahrheit und Lüge unterscheiden und war daher unglaublich verwirrt und verunsichert. Kankuro sah mich mit schief gelegtem Kopf an. Die Furcht in meinem Gesicht bestätigte wohl seine Vermutung, denn er begann lauthals zu lachen. „Dann stimmt es also echt! Ohh…Was wird wohl die Schule davon halten?“, sagte er nachdenklich. Mein Blick schoss zu dem Braunhaarigen. „Nein, bitte! Erzähle niemanden davon! Es darf keiner erfahren, ich bitte dich! Ich tue alles was du willst, aber behalte es für dich!“, flehte ich entsetzt über die Tatsache, dass alle davon wissen könnten. Es wäre mein Untergang. Sie würden mich jagen und wegsperren, wie ein wildes Tier, doch das war ich nicht. Ich wollte niemanden töten, doch Menschen waren so gestrickt, dass sie schnell Angst bekamen, vor dem was Anders war und sie nicht verstanden. Dann musste man es vernichten. Nie würden Kreaturen, wie ich eine war, die Chance bekommen zu erklären. Niemals würde man versuchen neben solchen her zu leben. Durch mein Flehen wurde Kankuro hellhörig. Er sah mich interessiert an. „Gut, ich werde auf dieses Angebot zurück kommen“, raunte er und ließ mich los. Er gab seinen Cheerleadern ein Zeichen. Sie gaben mich ebenfalls frei und traten von mir weg. Meine zitternden Knie gaben nach. Total entsetzt saß ich auf dem Boden. Kankuro schaute grinsend auf mich herab. „Vergiss es ja nicht“, lachte er und entfernte sich mit seinem Gefolge. Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, bis ich mich wieder regen konnte. Irgendwie musste ich mich wohl damit abfinden. Selbst wenn der Ältere es wusste, solange er es nicht rumerzählte war doch alles in Ordnung. Zumindest versuchte ich mir das einzureden. Scheiße, was sollte ich bloß tun, wenn es jemand heraus fand? Ich wollte mich nicht wieder verstecken müssen. Ich hatte absolut keine Lust mehr auf solch ein Leben! Doch genauso wenig wollte ich zum persönlichen Sklaven dieses Mistkerls werden…Allerdings hatte ich wohl keine Wahl. Und nach dem zu urteilen, wie er mich vorhin begrabscht hat, dürfte das noch lustig werden… Ich atmete tief durch und erhob mich langsam. Meine Tasche hatte ja noch Sasuke. Ob er wohl wirklich wartete? Ich sollte mich beeilen. Nachdenklich dreinblickend ging ich zum Schultor. Tatsächlich. Sasuke war dort. Und Kiba. Sie rangelten und lachten miteinander. Ich blieb stehen und beobachtete sie kurz. So sah also Freundschaft aus, hm? Ich spürte Sehnsucht in mir. Ich wollte auch so mit Anderen umgehen. Locker, ohne Bedenken oder Angst. Aber das würde ein schwieriger, steiniger Weg werden. Ich fürchtete mich zu sehr davor jemand nahe zu kommen. Dennoch…Vielleicht könnte ich ja… „Ah, Naruto! Da bist du ja. Geht’s wieder?“ Sasukes Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah auf und blickte in seine Richtung. Er winkte mir zu. Auch Kiba schaute mich nun an. Ich hob kurz meine Hand und ging auf die Beiden zu. „Ja, danke. Mir ist noch etwas übel und mein Kopf tut echt weh, aber es wird schon wieder“, antwortete ich und blieb vor ihnen stehen. Ich spürte, dass Kiba mich betrachtete, also erwiderte ich seinen Blick. Irgendwie sah der Braunhaarige etwas unsicher aus. „Also, ich geh dann mal…“, meinte er und schulterte seine Tasche. Er verabschiedete sich von Sasuke und wandte sich um. „Kiba!“ Verwundert drehte er sich wieder um. „Huh? Was ist?“, fragte er überrascht. Mein Blick senkte sich beschämt. „Also…Ich…Wollte mich entschuldigen. Dafür, dass ich dich geschlagen habe“, murmelte ich, wobei ich an dem Saum meines Shirts rumfummelte. Wieder spürte ich Kibas Blick auf mir, ebenso wie Sasukes. „Hah?! Bist du bescheuert? Wenn sich jemand entschuldigen muss, dann ja wohl ich! Das war richtig scheiße, was ich gesagt habe! Sorry, echt. Also hör auf dich so seltsam zu benehmen! Tschau!“ Ich sah vorsichtig zu ihm auf und bemerkte gerade noch einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen, ehe er nun grummelnd davon stapfte. „Nanu? Habe ich was Falsches gesagt?“, fragte ich eher mich selbst. Sasuke lachte auf. „Ne, du. Hast’e nicht. Mach dir keinen Kopf, er ist immer so dämlich. Aber du kannst echt stolz auf dich sein“, meinte er und klopfte mir auf die Schulter. Nun war ich komplett verwirrt. „Wieso?“, hakte ich weiter nach. Sasuke reichte mir meine Tasche und zuckte mit den Schultern. „Na ja. Er ist eigentlich der misstrauische Typ. Normalerweise ändert er seine Meinung nicht so schnell über eine Person. Du scheinst auf Menschen wohl eine besondere Wirkung zu haben“, erklärte er, während sie zusammen vom Schulgelände schlenderten. Verstehe! Heißt das, dass ich auch mit Kiba befreundet sein konnte? Wollte ich das überhaupt? Er war bis jetzt nur unfreundlich und gehässig zu mir. Na ja, außer als ich den Ball mit meinem Gesicht aufgehalten habe. Da war er überraschenderweise sehr hilfsbereit und fürsorglich. Und eben gerade hatte er sich ja auch dafür entschuldigt, dass er so gemeine Sachen zu mir gesagt hatte. Dann hätte ich ja schon zwei Freunde! Das ging ziemlich schnell. „Ey, wo läufst du denn lang?“ Zum zweiten Mal rief Sasukes Stimme mich in die Realität zurück. Ich sah auf und blickte mich um. Der Schwarzhaarige war in eine Straße eingebogen und ich war weiter geradeaus gelaufen. Schnell eilte ich zu ihm. „Sorry“, murmtelte ich beschämt. „Passt schon“, antwortete Sasuke. Zusammen gingen wir weiter, dabei betrachtete ich die Umgebung. In diesem Teil des Dorfes war ich noch nie. Überall sah ich Geschäfte und Häuser, die mir wie aus einem anderen Zeitalter vorkamen. Vor einem Stand blieb ich staunend stehen. Sasuke kam zu mir. „Was ist?“, fragte er. Ich deutete auf das Spielzeug, welches der Laden hier anbot. „Was ist das?“, fragte ich neugierig und betrachtete das Ding. „Ernsthaft jetzt? Das ist ein aufbaubares Puppentheater für Kinder…“ Sasuke schien das absolut nicht zu interessieren, aber ich fand es faszinierend. Auf der Verpackung konnte man das Modell betrachten. Ein bunter Vorhang mit einer Art zweiten Vorhang in der Mitte. Ein Kind stand hinter diesem Ding und hielt zwei Handpuppen durch das kleine Fenster. Es sah so aus, als könnte man sich das an die Wand hängen. „Spielst du mit so was?“, fragte ich Sasuke neugierig. Dieser sah mich an, als wäre ich reif für die Klapse. „Spinnst du?! Ich bin doch kein Kleinkind!“, zickte er mich an. „Oh…Sorry“, entschuldigte ich mich sofort und sah zu Boden.     ~ Der hatte doch einen Schuss weg…Seine kleine Schwester würde vielleicht mit so was spielen, aber ER doch nicht! Dieser Typ hatte wirklich keinen Plan vom Leben. Sasuke seufzte hart. „Schon gut. Ich hab’ das Gefühl, dass du echt nur hinter verschlossenen Türen gelebt hast…“ Eigentlich hatte er es nur so gesagt, allerdings schien er wieder einmal in ein Fettnäpfchen getreten zu sein. Naruto senkte seinen Kopf und legte eine Hand an seinen Arm. Über diese Aussage schwieg er. GOTT! Er hielt es fast nicht mehr aus. Er wollte endlich wissen warum der Junge so geheimnisvoll war. //Komm schon, Sasuke! Wo ist deine Coolness hin? Lass dich wegen ihm doch nicht so verrückt machen, verdammt noch mal! Cool play jetzt!// Er atmete einmal tief durch und setzte seine Fassade wieder auf. „Komm, lass uns weiter gehen“, meinte er. Naruto nickte stumm und folgte ihm. Irgendwie breitete sich abermals eine unangenehme Stille zwischen ihnen aus. Hin und wieder beobachtete Sasuke den Blonden aus den Augenwinkeln. Er schaute nachdenklich zu Boden. Da lag wieder diese gewisse Traurigkeit in seinen Augen. Was war bloß mit ihm passiert? Er musste ganz schnell das Thema wechseln, damit diese Anspannung von ihnen abfiel. Da fiel ihm direkt etwas ein, worüber der Junge gerne sprach. „Sag mal, Naruto. Was für’n Sport machst du eigentlich?“, fragte er neugierig nach. Als hätte man einen Schalter bei ihm umgelegt fing der Kleine an zu quaseln, ohne Punkt und Komma. Er erzählte Sasuke, dass er schon als kleines Kind gerne gelaufen und gesprungen war. Irgendwann hatte er dann mit Parkourlaufen angefangen. Er liebte diesen Sport besonders. Das merkte man sofort. „Ich spiele auch gerne Basketball oder Volleyball, aber leider bekomme ich mindestens einmal den Ball ins Gesicht…Hast du ja in Sport gesehen“ Nervös lachte er. „Verstehe. Dann muss ich ja demnächst doppelt auf dich aufpassen“ Auch Sasuke lachte. Erst als er Narutos erstauntes Gesicht sah wurde ihm erst bewusst was er da von sich gegeben hat. //Ich dreh ab…Ich werde verrückt! Mama, Papa…Es tut mir leid…Aber wenn das so weiter geht, werdet ihr mich schneller wiedersehen, als ihr gedacht habt…// Innerlich seufzte er. Was zum Teufel geschah da bloß mit ihm?! „Danke!“ Verwundert blinzelte der Schwarzhaarige. „Wie? Was?“, fragte er verdattert nach. Naruto lächelte ihn strahlend an. „Danke, dass du dich um mich kümmerst“, antwortete er. Das war es. Der absolute Todesstoß. Sasukes Herz machte Luftsprünge, ach was, es veranstalltete einen Freudentanz. Sein Magen begann unheimlich zu kribbeln. Ihm wurde überall warm. Seine Gedanken wurden nun komplett von diesem Jungen eingenommen-Was sie ja eh schon waren!-, der da so unschuldig grinsend vor ihm stand. Er konnte einfach nicht anders, als das Lächeln zu erwidern und ihm durch sein Haar zu wuscheln. „Ist doch logisch, du Knallkopf! Immerhin bin ich dein Freund!“, sagte er. Narutos strahlendes Lachen wandelte sich in ein schüchternes Lächeln. Er errötete ganz leicht. „D-danke auch dafür“, nuschelte er und senkte beschämt seinen Blick. ER HATTE ES GEWUSST!! Aber jetzt war er absolut von der Tatsache überzeugt, dass dieser Junge gar kein Junge war! Nein, ganz im Gegenteil…Er war ein Engel!! Warte…WAAAS?!?! //Shit, shit, shit, shit!! Ich bin so ein Idiot! Gehirn, ich warne dich…Wenn du noch einmal so einen Gedanken produzierst, dann bring ich dich um und ersetze dich!! Ernsthaft, was denke ich da bloß? Irgendjemand, bitte…Gebt mir die Kugel! Ich weiß genau, wie das hier endet…Ich werde wahnsinnig und renne nur noch hysterisch lachend im Kreis…Aber ich muss mich an den Plan halten! Halte dich an den Plan. Halte dich an den Plan. Halte dich…an den…Plan…// „D-da-dafür brauchst du dich nicht bedanken, du Idiot! Und jetzt komm, ich wollte dir noch was zeigen!“ Unbedacht packte Sasuke Narutos Hand und schleifte ihn hinter sich her. Als sich ihre Haut berührte schoss ein Hitzeschlag durch Sasukes Körper. Es war wie ein Stromschlag, nur viel intensiver und definitiv wärmer. Sein Herz wollte einfach nicht mehr aufhören zu pochen. Wenn er nicht an der Niedlichkeit dieses Jungen sterben würde, dann sicherlich durch einen Herzinfakt. Vielleicht sollte er schon mal sein Testament schreiben…Aber er war doch noch so juuuung! Eigentlich wollte er noch die Welt sehen, eine wunderschöne Frau heiraten und…Ach was…Er hatte von diesen Weibern sowieso schon die Schnauze voll… Während der ganzen Grübelei rannte er einfach weiter, dabei bemerkte er allerdings nicht diesen provokanten Pfeiler, der sich ihm ganz frech in den Weg stellte und ihn voll anrempelte. Narutos Warnrufe nahm er ebenso wenig wahr, also knallte Sasuke direkt gegen den Pfeiler und torkelte benommen zurück. Naruto stützte ihn von hinten. „Hey, alles ok?“, fragte er besorgt. Sasuke rieb sich seine schmerzende Stirn. „Ja, ja. Geht schon“, antwortete er und warf dem Pfeiler einen tödlichen Blick zu. „Diese Dinger werden auch immer unverschämter…“, murrte er genervt. „Worüber hast du denn so intensiv nachgedacht, dass du das nicht bemerkt hast?“, fragte der Blonde. „Über…äh…Ach, nicht so wichtig“ Der Schwarzhaarige sah sich um. Hey, genau hier wollte er eigentlich hin. Er drehte sich zu Naruto um. „Also. Was hälst du davon?“ Der Kleinere sah ihn besorgt an. „Ich weiß nicht…Du scheinst mir ein wenig verwirrt zu sein“, erwiderte dieser und legte den Kopf schief. „Nein, doch nicht ich! Das hier!“ Sasuke deutete auf den Platz. Naruto lugte hinter ihm hervor. Seine Augen begannen zu glänzen. „WOW! Sieht das toll aus!“ Die Beiden standen in einem Parkgelände, auf einer großen Fläche, die gepflastert war. Inmitten dieser Fläche war ein großer Springbrunnen gebaut worden. Drum herum wuchsen viele Kirschblütenbäume. Sie standen gerade in voller Pracht. Ein aufkommender, sanfter Wind trug einige lose Blüten mit sich und so befanden sich die beiden Jungen in einem Kirschblütenregen. „Wow, das ist echt wunderschön“ Naruto lief zum Brunnen und lehnte sich über den Rand. Sasuke folgte ihm grinsend. Als er jedoch hinter ihm stehen blieb, bekam er eine Ladung Wasser ins Gesicht. Erschrocken prustete er und wischte sich das Nass aus den Augen. „Hey!“, rief er empört, doch Naruto grinste ihn nur herausfordernd an. „Was denn? Traust du dich nicht eine Wasserschlacht gegen mich zu machen? Angsthase!“, triezte er den Schwarzhaarigen. Dieser nahm die Kriegserklärung natürlich an und so begannen sie sich mit Wasser vollzuspritzen, bis sie fast völlig durchnässt waren. Lachend ließen sie sich ins Gras fallen. Die Sonne schien durch das Blätterdach der Bäume hindurch und wärmte sie wieder auf. Es war schön ruhig. Einige Dorfbewohner gingen hier mit oder ohne Hund spazieren. Auch Kinder waren unterwegs und spielten. Trotzdem war es recht still. Das Zwitschern der Vögel klang Sasuke auf einmal wie Musik in den Ohren. Früher hätte er diese Biester am liebsten abgeschossen, aber jetzt emfpand er es als recht angenehm. Sein Kopf drehte sich zu Naruto, der seine Augen geschlossen hatte. Ein glückliches Lächeln lag auf seinen Lippen. Sasuke betrachtete ihn. Er sah so friedlich aus. Keinerlei Spuren des Jungen von heute Morgen waren noch zu sehen. So, als wäre all das nie geschehen. Vielleicht wäre es besser alles zu vergessen, aber Sasuke konnte das nicht. Und ehrlich gesagt, wollte er es auch gar nicht. Er wollte alles über Naruto wissen. Und er würde an sein Ziel gelangen. Beim Toben hatte der Schwarzhaarige völlig die Zeit vergessen. Erst als er am Rande mitbekam, dass jemand erwähnte, wie spät es sei, fiel ihm ein, dass er ja Aki noch abholen musste. Erschrocken setzte er sich auf, wodurch auch Naruto aufmerksam wurde. „Sasuke?“, fragte er. „Sorry, ich hab völlig vergessen, dass ich meine kleine Schwester noch abholen muss!“, meinte dieser etwas gehetzt. Schnell stand auch der Blonde auf. „Dann beeilen wir uns besser“, antwortete er und schon rannten sie aus dem Park. Zehn Minuten später standen sie keuchend und nach Atem ringend am Kindergarten. Nachdem sie wieder Luft bekamen betraten sie das Gebäude. Naruto sah sich staunend um. Sasuke steuerte gleich den Spielplatz an. Kaum standen sie draußen wurde Sasuke schon von einer Horde Kleinkinder umringt. „Sasuke-san!“ „Er sieht heute wieder so gut aus!“ „Sasuke-oniichan, du bist so cool!“ „Sasuke-kun, ich will ganz schnell erwachsen werden, damit ich dich heiraten kann!“ „Auf keinen Fall! Ich werde Sasuke-kun heiraten!“ „Vergiss es! Ich werde seine Braut! „Nein! Er ist mein Prinz!“ Schon wieder dieser Zickenkrieg…Wie anstrengend Mädchen doch waren. „Oniichaaaan!“ Ein kleines Mädchen mit langen, braunen Zöpfen und glänzenden braunen Augen rannte auf den Schwarzhaarigen zu und warf sich um seinen Hals. „Hey, Aki…“ Seine Begrüßung fiel eher lasch aus, dennoch lachte das Mädchen fröhlich. „Lass uns schnell nach Hause gehen, dann können wir spielen!“, rief sie und warf ihre Ärmchen in die Luft. „Wenn’s sein muss“, murrte der Größere und setzte das Kind wieder auf den Boden. Eilig flitzte sie in die Umkleidekabine und holte ihre Tasche. Sasuke drängte sich zwischen den noch streitenden Kindern durch und zog Naruto mit zum Ausgang. Dieser sah ihn beeindruckt an. „Mensch, du bist echt bei allen Mädchen beliebt, oder?“, fragte er und grinste. Sasuke seufzte jedoch. „Das geht mir richtig auf die Nerven…“, murmelte er. „Wieso denn? Beliebt zu sein ist doch schön“, antwortete der Blonde. „Was soll daran denn schön sein? Man wird nur bedrängt und die Anderen interessieren sich überhaupt nicht für meine Gedanken…“, grummelte Sasuke. In dem Moment kam Aki angerannt. „Oniichaan!“ Glücklich strahlend blieb sie vor ihm stehen. „Fertig?“, fragte er und wandte sich zum Gehen um, als sie nickte. „Dann lass uns Heim gehen. Komm, Naruto“ Erst jetzt schien das Mädchen den Blonden zu bemerken. Verwundert sah sie zu ihm auf. „Wer bist du?“, fragte sie direkt heraus. Naruto sah sie an. „Ich? Mein Name ist Naruto“, stellte er sich vor und lächelte sie freundlich an. „Naruto…oniichan?“ Aki neigte ihren Kopf zur Seite. „Ähä…Ich bin nicht dein Bruder“, meinte er etwas verlegen. „Knallkopf…Kleine Kinder sagen so was immer zu Älteren. Denk dir einfach nichts dabei“, meinte Sasuke. „Kommst du mit zu uns nach Hause?“, fragte die Braunhaarige. Naruto nickte zögernd. „Sieht wohl so aus“, erwiderte er. Nachdenklich sah Aki zu Boden. Der Blonde betrachtete sie besorgt. „Ähm…Hab ich was Falsches gesagt?“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Hast’e nicht. So ist sie immer. Sie wird schnell eifersüchtig“, versuchte er seinen Klassenkamerad zu beruhigen. „Das stimmt doch gar nicht! Ich bin nicht eifersüchtig…“, rief Aki beschämt. Beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust. Naruto lächelte sie an. „Dein Name ist Aki, nicht wahr?“, hakte er noch mal nach. Sie sah zu ihm auf und nickte dann. Kurzerhand hockte er sich vor sie hin und strich ihr über den Kopf. „Keine Angst. Ich werde dir deinen großen Bruder schon nicht wegnehmen“ Nach dieser Aussage weiteten sich ihre Augen. Ihre kleinen Hände ballten sich zu Fäusten, welche sie dicht an ihren Körper hielt. „Wirklich nicht?“ Grinsend nickte er. „Wirklich nicht“ Das kleine Mädchen schien richtig erleichtert zu sein. Sie war also doch eifersüchtig gewesen. Vom Kindergarten bis zum Hause Uchihas war es kein weiter Weg, weswegen sie recht schnell ankamen. „Wir sind wieder daa!“, rief Aki, als sie eintraten, doch niemand antwortete. Sasuke schien es gar nicht für nötig zu halten, sich zu melden. Er wusste, dass sein Bruder nicht da war. Wirklich jedes Mal das Selbe… Nachdem Aki ihre Schuhe ausgezogen hatte lief sie durch die Wohnung, um zu gucken, ob Itachi wirklich nicht da war. Das Ergebnis schien sie sehr traurig zu machen. „Itachi-oniichan…“, schluchzte sie und stand kurz vor dem Heulen. „Nicht weinen, Aki…Er kommt doch heute Abend nach Hause…Jetzt geh hoch und zieh deine Uniform aus“, meinte Sasuke, während er in die Küche ging. Ohne eine Antwort verschwand das Kind ins obere Stockwerk. Naruto sah ihr besorgt nach. „Sag mal, Sasuke…Solltest du nicht etwas netter zu ihr sein? Sie sah so traurig aus“, sagte er zu dem Schwarzhaarigen. Dieser zuckte mit den Schultern. „Ist doch wahr. Sie sollte sich mit der Realität besser jetzt anfreunden, bevor es zu spät ist. Sonst würde es sie nur noch mehr verletzen. Möchtest du was Trinken?“ Schnell wechselte er das Thema. Irgendwo stimmte es, was der Blonde sagte. Früher hatte er sich besser um sie gekümmert. Aber heute…Heute war alles anders. Er war anders. Sie würde es schon verstehen. „Sie hat dich echt lieb“ Überrascht drehte Sasuke sich zu Naruto um. Dieser lächelte etwas sehnsüchtig. „Das hat man in ihren Augen gesehen, als du sie abgeholt hast. Weißt du, kleine Kinder kriegen viel mehr mit. Ältere bemerken so was meistens nicht. Aber es ist so. Und ihr Verständnis ist auch anders. Es ist unsere Aufgabe ihnen alles, was sie nicht verstehen, zu erklären. Ich glaube sie versteht es nicht, warum euer Bruder immer so spät kommt und in dieser Situation hat sie nur dich, also solltest du gut auf sie aufpassen“ E-ernsthaft jetzt? Der Typ, der eigentlich am Wenigsten Ahnung von Anderen hatte stand hier vor ihm und hielt ihm eine Predigt über das menschliche Denken? Für wen hielt er sich eigentlich?! Trotzdem hatte er Recht. Aki war keine Blutsverwandte, dennoch gehörte sie zur Familie. Sie war ihm wichtig, aber seid jenem Tag konnte er einfach nicht mehr mit ihr oder Itachi umgehen. Was sollte er tun, damit sich dies änderte? Was konnte er tun? Sasuke hatte keine Ahnung und er konnte mit niemanden darüber reden. „Sasuke? Was ist los?“ Die Sorge in Narutos Stimme war nicht zu überhören und sie tat weh. Es schmerzte dem Schwarzhaarigen so sehr, dass dieser unschuldige Typ sich so um ihn kümmerte. Dabei war er nichts, als ein mieser, hinterhältiger Mistkerl. Wie sollte er da noch standhaft bleiben? „Es ist nichts. Ich kriege das schon hin“, antwortete er, während er ihnen etwas Saft in zwei Gläser goss. „Aki möchte auch Saft!“ Erschrocken wirbelten beide Jungen herum. Sie hatten gar nicht mitgekriegt, wie das Mädchen aufgetaucht war. „Erschreck uns doch nicht so!“, fauchte Sasuke gereizt. Aki zuckte zusammen und schaute betrübt auf ihre Füße. „Tut mir leid, Oniichan…“, entschuldigte sie sich. Sasuke seufzte. „Passt schon. Setz dich hin. Ich mach das“, sagte er und füllte auch ihr ein Glas mit Saft. Noch immer etwas traurig setzte sich das Kind an den Tisch. Naruto tat es ihr gleich. „Aki, sag mal. Wie alt bist du eigentlich?“, fragte er und hoffte wohl sie auf andere Gedanken zu bringen. „F-fünf Jahre“, antwortete sie und begann am Glas zu nuckeln, nachdem Sasuke es ihr hingestellt hatte. „Wow, so alt schon? Dann bist du ja ein richtig großes Mädchen, hm? Kannst du denn schon lesen und schreiben?“, hakte er weiter nach. „Findest du? Na ja…Noch nicht so richtig. Aber Aki lernt das noch“, gab sie weiter Auskunft. „Hmm? Verstehe. Ich wette du wirst mal eine richtig schlaue, hübsche Frau! Und dann wirst du auch so ein Schwarm, wie dein Bruder“ Jetzt schien das Kind etwas verwirrt. „Ein Schwarm? Du meinst, wie ein Bienenschwarm? Aber Aki ist doch keine Biene! Aki ist eine Aki“, sagte sie. Naruto schüttelte kichernd den Kopf. „Nein. Aaaalle Jungs werden dich mögen und was mit dir unternehmen wollen, weil du so ein süßes Mädchen bist. Du wirst viele Freunde finden und gaaanz viel Spaß haben in der Schule“, erklärte er es ihr. //Setz ihr doch nicht so einen Schwachsinn in den Kopf! Außerdem…Jungen, die Aki daten wollen, müssen vorher meinen Test bestehen!// Natürlich hatte er diesen Test so gestalltet, dass er unmöglich zu bestehen war. Das war allerdings noch zu der Zeit, wo sie davon geschwärmt hatte, dass sie ihren großen Bruder später heiraten wollte. Früher hätte er noch darüber gelacht, aber jetzt…Was war bloß aus ihrer Familie geworden? Trotzdem, sein Baseballschläger hatte ein schön warmes Plätzchen in seinem Kleiderschrank und war immer griffbereit. Falls ein Depp es wagen sollte, sie zu verletzen!! Warum waren seine Gedanken nur immer so widersprüchlich? Auf der einen Seite liebte er Aki und wollte sie beschützen…Und auf der Anderen war ihm alles total egal. Wo sollte das bloß noch enden? „Hey, Sasuke…Hörst du mir zu?“ Verdattert blinzelte der Schwarzhaarige. „Hm? Was?“ Naruto sah ihn beleidigt an. „Du hast mir also doch nicht zugehört…Ich soll dich von Aki fragen, ob sie die Erlaubnis kriegt meine kleine Schwester zu werden“, meinte er schließlich. Total verwirrt sah Sasuke nun zwischen Naruto und Aki hin und her. „Ähh…Von mir aus…“, antwortete er. Aki warf wieder ihre Ärmchen in die Luft und jubelte. „Naruto-oniichan! Willst du mit mir spielen?“, fragte sie wieder fröhlich. „Hey, Aki…Er ist mein Gast…“, wies Sasuke sie darauf hin. „Na und? Wir können doch zusammen spielen!“, sagte sie ganz schlicht. Der Ältere stand seufzend auf. „Ich habe aber keine Lust…“, erwiderte er und ging zum Spülbecken. Unter der Kaffeemaschine fand er einen Zettel. „-Aki baden -Küche aufräumen -Zimmer fegen -Aquarium säubern“ Sasuke warf einen Blick auf die Uhr. 16:17…Itachi würde so gegen sechs zu Hause sein. Na super, da hatte er mal Besuch mitgebracht und nun musste er sich mit Hausarbeit rumschlagen. Seufzend schmiss er den Zettel in den Müll. „Aki. Itachi hat gesagt, dass du baden gehen sollst“, rief Sasuke ins Wohnzimmer. Das Mädchen kam zu ihm. „Itachi-oniichan hat das gesagt?“, fragte sie noch mal nach. Ihr Bruder nickte. „Badest du mit mir?“ Bei dem Satz verschluckte Sasuke sich am Saft und musste husten. „Was? Nein! Ich habe doch gesagt, dass ich Besuch hier habe…Da kann ich doch nicht mit dir baden gehen!“, meinte er und warf sie sich über die Schulter. Aki fing an zu quietschen und zu zappeln. Naruto folgte ihnen einfach mal. „Wieso denn nicht? Ich kann auch gehen“, meinte er, doch Sasuke lehnte das augenblicklich ab. „Ich hab doch gesagt, dass wir nach der Schule zusammen abhängen…Und jetzt muss ich auch noch diese blöden Aufgaben machen…Wieso hat dieser Idiot mir nicht früher Bescheid gesagt?“ Grummelnd ging er ins Badezimmer und setzte Aki auf die Toilette. Dann bereitete er die Wanne vor. Das Mädchen schaute ihm dabei zu und ließ vergnügt ihre Beine baumeln. „Was musst du denn für Sachen machen?“, meldete sich Naruto wieder zu Wort. „Na ja…Aki soll baden, dann muss ich noch die Küche aufräumen, die Zimmer fegen und das Aquarium sauber machen. Tut mir echt leid…Aber wenn die Aufgaben nicht erledigt sind, bevor Itachi zurück ist, wird er wieder sauer und ich habe keine Lust auf Stress“, erklärte der Schwarzhaarige, während er die Temperatur maß. Als er fertig war, half er Aki beim Ausziehen und setzte sie in das hüfthohe Wasser. „Ich mach’ jetzt den Rest. Mach keinen Blödsinn, verstanden? Ich hole dich, wenn ich fertig bin“, sagte er zu ihr und verließ das Bad. Die Fenster waren geschlossen und die Heizung auf Zimmertemperatur aufgedreht. So würde sie sich keine Erkältung holen. Zusammen mit dem Blonden stiefelte er die Treppe wieder runter. „Ich werde dir helfen!“, beschloss Naruto, als sie wieder in der Küche waren. Sasuke sah ihn überrascht an, doch dann schüttelte er den Kopf. „Vergiss es…Du bist hier Gast und da lass ich dich garantiert nicht schuften! Du kannst dich solange irgendwo hinsetzen. Ich beeile mich“ Trotz dieser Ablehnung wich Naruto nicht von seinem Standpunkt. Nach einer kurzen Diskussion gab Sasuke schließlich nach. Zusammen stellten sie sich schließlich ans Spülbecken und wuschen ab. Zuerst schwiegen sie sich eine Zeit lang an, doch nach und nach kamen sie ins Gespräch. Sie fingen an sich über dies und das zu unterhalten. Jeder erzählte etwas über seine Interessen, über die Schule, über die Dummheit der Menschen und schließlich fingen sie an von Religion zu philosofieren. Das anfängliche lockere Thema wandelte sich sehr schnell in ernsthafte Gedankengänge um. Nach nur wenigen Minuten war die erste Aufgabe erledigt und sie machten gleich bei der Nächsten weiter. Bei jeder zufälligen Berührung begannen ihre Herzen schneller zu schlagen. Sie spürten diese ungewohnte Hitze in sich, wussten allerdings nicht, wie sie damit umgehen sollten. Schließlich war dies das erste Mal, dass sie solche Gefühle hatten. Immer wieder warfen sie sich neugierige Blicke zu, dachten über den Anderen nach und rätselten, wie sie sich einander am Besten verhalten sollten. Jedoch kamen sie nie zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Schließlich seufzten sie gleichzeitig. Verwundert über diese Reaktion sahen sie sich an. „Was ist?“, fragte Sasuke und musterte den Blonden. „Dasselbe wollte ich dich gerade fragen“, antwortete dieser. Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch. „Ich habe aber als Erster gefragt…Also, was geht dir so im Kopf herum?“ Naruto schien sich die richtigen Worte zurecht zu legen, denn er dachte lange nach. „Ich denke die ganze Zeit darüber nach, ob dieses Leben das ist, was ich wirklich will“, offenbarte er sich schließlich. Sasuke legte verwirrt den Kopf schief. „Wie meinst du das?“, meinte er verständnislos. „Na ja…Ich hatte bisher nie wirklich Freunde, daher weiß ich nicht wirklich ob es das ist, was ich will…“ Es schien ihm echt schwerzufallen, seine Meinung zu erklären. Allerdings versetzte diese Aussage dem Schwarzhaarigen einen kleinen Stich. Beleidigt wandte er seinen Blick ab. „Heißt das, du willst gar nicht mit mir befreundet sein?“, erläuterte er seine Vermutung. „N-nein! Das ist es nicht! Natürlich will ich mit dir befreundet sein. Es macht mich unglaublich glücklich!“, verneinte der Blonde. Jetzt lächelte Sasuke ihm wieder zu. „Siehst du. Da hast’e deine Antwort“, meinte er. Naruto blinzelte überrascht. „Ah! Stimmt. Ich mache mir wohl immer viel zu viele Gedanken“, lachte er beschämt. Sein Gegenüber schüttelte grinsend den Kopf. „Sag mal. Mich wundert es, dass du dich so gut mit Menschen auskennst. Mir kommt es so vor, dass du mit ihnen nicht viel zu tun hast“, sagte Sasuke nach einer kurzen Gesprächspause. „Das liegt daran, dass Jiraya mir viel über sie beigebracht hat“, erklärte Naruto lächelnd. Wissentlich nickte der Größere. „Verstehe“, murmelte er. Als sie fertig waren mit den Zimmern war es kurz nach Fünf. Somit hatten sie noch genug Zeit für das Aquarium. „Komm, das können wir auch in zehn Minuten machen. Ich hab echt kein Bock mehr…“, murrte Sasuke und ließ sich im Wohnzimmer auf den Boden fallen. Naruto setzte sich neben ihn. „Euer Haus ist echt schön“, bemerkte er, während er sich umsah. Das Wohnzimmer war sehr geräumig und hatte große Fenster, die viel Licht durchließen. Es war direkt mit der Küche verbunden, welche ebenfalls sehr groß war. Ein breites, lilafarbenes Samtsofa stand an der Wand, gegenüber einem riesigen Flachbildfernseher. Dieser stand auf einer kleinen Kommode mit Schubladen und Regalen. An beiden Seiten waren zwei Pflanzen positioniert. Sie gaben ein heimisches Gefühl. Vor dem Sofa hatten sie einen flachen Wohnzimmertisch auf einem gemusterten Teppich. Vor der Terrassentür, welche eher an die Küche grenzte, stand ein größerer Tisch. Die Arbeitsfläche, sowie Herd und Kühlschrank waren ebenfalls an die Wand gebaut. Sie verlief von einer Wand und knickte dann weiter zur Nächsten ab. Es gab reichlich Platz zum Kochen. Außerdem gab es hier noch eine Tür zum Keller und einen größeren Waschraum mit einer Dusche. „Warum habt ihr die Dusche eigentlich hier unten und oben die Badewanne?“, fragte Naruto neugierig. Er hatte Einiges über japanische Einrichtungen gelesen. Die meisten Bewohner ließen beides zusammen bauen, da sie sich vor dem Baden abduschten. Es war wohl zu einer Tradition geworden, dass sich die Bewohner des Hauses das Badewasser teilten. So sparte man Wasserkosten, hieß es. Daher wurde der Dreck des Körpers abgewaschen, ehe man in die Wanne stieg. Sasuke biss sich auf die Lippe. Er wandte seinen Blick ab. „Vor zwei-einhalb Jahren lief hier ein kranker Perverser rum…Das Arschloch hat sich immer auf unser Grundstück geschlichen und Aki beim Baden fotografiert. Eines Tages hat er versucht sie zu entführen. Itachi hat ihn halb tot geschlagen. Danach haben wir unsere Badezimmer umbauen lassen. Die Wanne steht nun oben, damit niemand mehr so leicht an sie rankommt. Es gibt auch keinerlei Möglichkeit an der Hauswand hochzuklettern, darauf haben wir geachtet“, erzählte er, dabei ballte er seine Hände zu Fäusten. Er wurde immer noch rasend vor Wut, wenn er daran dachte. Zum Glück hatte man dieses Arschloch verhaftet. Aki hatte seit diesem Tag nie wieder das untere Bad betreten. Eine sehr lange Zeit konnte sie nicht mehr alleine baden, geschweige denn schlafen. Was aber auch selbstverständlich war. Im oberen Stockwerk waren Sasukes, Akis und Itachis Zimmer. Dann noch ein Büro und das zweite Badezimmer. Am Ende des Flurs war eine weitere Tür, welche zum Dachboden führte. Ein wirklich großes, schönes Haus mit viel Platz. Auch der Garten war groß. „Dein Bruder muss sich bestimmt richtig anstrengen, um all das hier zu bezahlen“, murmelte Naruto. Sasuke schnalzte mit der Zunge. „Als ob…Alles was der macht, ist sich mit den Weibern auf seiner Arbeit zu begnügen…“, knurrte er gereizt. „Wirklich?“, fragte der Blonde verwundert. „Woher soll ich das wissen? So kommt es mir allerdings vor…Er ist nie für uns da. Alles bleibt immer an mir hängen…Glaub mir, das macht echt keinen Spaß“, antwortete er und lehnte sich zurück, dabei stützte er sich auf seine Hände. Er konnte es fühlen, wie Naruto ihn anstarrte. Plötzlich spürte er eine sanfte Berührung auf seiner Schulter. Überrascht sah er auf und blickte in zwei leuchtende, blaue Augen. „Es wird bestimmt alles gut. Wenn du mit ihm darüber redest, dann wird es bestimmt eine Möglichkeit geben, wie ihr euch ablösen könnt“, versuchte der Blonde ihn aufzumuntern. Sasuke starrte ihn mit offenem Mund an. Solch eine Gutherzigkeit. Solche warmen, ehrlichen Worte. Wieso? Wieso gerade er? Wieso musste dieser freundliche Junge nur auf ihn treffen? In diesem Moment wünschte Sasuke sich, dass sie sich nie getroffen hätten. Denn dann müsste er ihn nicht zerstören. Allerdings hatten sie sich getroffen und der Schwarzhaarige hasste ihn. Er hatte ihn zu seinem Feind erklärt. Jetzt konnte keiner von ihnen mehr umkehren, denn sie waren schon zu weit gegangen. //Wow…Es ist noch nicht mal ein Tag vergangen…// Mit Absicht rief sich der Größere wieder die Szenen von heute Morgen vor Augen, damit er die Wut in sich weiter schüren konnte. Es war nicht seine Art einfach so einzuknicken. Er bekam keine kalten Füße! Auf keinen Fall! Doch diese aufkommende Hitze, an der Stelle wo Naruto ihn berührte, konnte Sasuke nicht leugnen. Es verwirrte ihn so sehr, dass es schon fast schmerzte. Aber er musste jetzt seine Fassung bewahren. Er sollte definitiv mit Kiba darüber reden. Vielleicht wusste der ja Rat. Ein aufgesetztes Lächeln erschien auf Sasukes Gesicht. „Hast wahrscheinlich Recht. Also dann, fangen wir mit dem Aquarium an, sonst werden wir gar nicht mehr fertig…“ Sie wollten sich erheben, doch Naruto stolperte über eine Falte im Teppich und riss Sasuke mit zu Boden. Instinktiv hielt er den Blonden fest. Er hing nun über ihm. Naruto lag auf dem Rücken, eine Hand neben seinem Kopf, die Andere neben seinem Körper. Erschrocken starrten sie sich an. Sasuke stützte sich auf seine Unterarme, so waren ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Sie konnten den Atem des Anderen auf ihrer Haut spüren und erschauderten dabei. Sie fühlten ihre Körperwärme, die miteinander zu verschmelzen schien. In diesem Moment konnte sich keiner bewegen, geschweige denn klar denken. Wieder einmal bemerkte Sasuke die Schönheit des Blonden. Seine unschuldigen Augen, seine erröteten Wangen, seine zarten Lippen. Sie sahen so weich aus, wie für’s Küssen gemacht. Irgendwas zog ihn automatisch zu ihm runter. Er konnte sich überhaupt nicht gegen diese Macht wehren. Es war fast so, als würde Naruto ihn selbst zu sich rufen. Ihn anflehen ihn zu küssen. Sasukes Knie drückte leicht gegen den Schritt des Blonden, was diesen wiederrum aufstöhnen ließ. Ein Klang, so süß und erotisch zu gleich. Er drängte den Schwarzhaarigen nur noch mehr sich dem Kleineren zu nähern. Es fehlten nur noch Millimeter und ihre Lippen würden sich berühren. Beide Herzen schlugen immer schneller, beide waren aufgeregt. „Oniichaaan!“ Erschrocken schrie Sasuke auf, als sich ein klitschnasser, kleiner Körper auf seinen Rücken sprang. Augenblicklich entfernte er sich von Naruto, welcher total verwirrt an die Decke starrte. Die Jungen hatten sich so in dem Moment verloren, dass niemand bemerkt hatte, wie Aki herein gekommen war. „Aki will nicht mehr baden!“, informierte das Mädchen ihren Bruder. Dieser stieß sie verärgert von sich runter und wirbelte zu ihr herum. „Sag mal spinnst du?! Kannst du dich nicht vorher abtrocknen, wenn du mich schon anfallen musst?!“, schrie er sie an. Entsetzt sah Aki den Älteren an, ehe sie in ein herzzerreißendes Geschluchze verfiel. Nicht nur, dass er schon wieder versucht hatte Naruto zu küssen, nein, nun musste auch noch das Gör anfangen zu heulen. Für heute war Sasuke definitiv komplett überfordert. Dagegen schien der Blonde sich recht schnell wieder gefasst zu haben, nachdem Aki anfing zu weinen. Schnell kroch er zu ihr und tröstete sie. Zusammen gingen sie nach oben, um Aki abzutrocknen und wieder anzuziehen. Es dauerte eine Weile bis die Kleine sich wieder beruhigte. Als sie wieder runter kamen saß Sasuke immer noch auf dem Boden. Warum brachte dieser Knallkopf ihn immer wieder zu solchen Taten? Was war das nur, was ihn immer wieder die Kontrolle verlieren ließ? In diesem Augenblick ging die Tür auf. Aufgeregt quietschend flitzte Aki in den Flur. „Itachi-oniichaaan!“ Hoch erfreut sprang sie den jungen Mann an und umarmte ihn ganz fest. „Hoppla! Aki, nicht so stürmisch“, lachte dieser. Seine Stimme klang erschöpft, dennoch lächelte er. Itachi setzte das Kind wieder auf den Boden und zog Mantel, sowie Schuhe aus. Dann ging er mit ihr ins Wohnzimmer. Dort entdeckte er Naruto. Zuerst wirkte er sehr überrascht, doch dann lächelte er. „Guten Abend. Bist du ein Freund von Sasuke?“, erkundigte er sich. Naruto sah ihn unsicher an. „Äh…I-ich bin sein Klassenkamerad“, antwortete er. Nach dieser peinlichen Aktion schien der Blonde nicht mehr zu wissen, was er sagen sollte. War ja auch klar. Das war mal wieder super bescheuert gewesen! „Wie schön. Es ist schon lange her, seid du Freunde mitgebracht hast, Sasuke“, meinte er und setzte sich auf das Sofa. Aki machte es sich auf seinem Schoß gemütlich und kuschelte sich glücklich strahlend an ihn, während er ihr sanft über den Kopf strich. „Hmm. Du duftest so gut. Hast du schön gebadet, Aki-chan?“, fragte er und schon fing sie an zu quaseln. Ein richtiger Redeschwall brach aus ihr heraus. Itachi hörte sich alles geduldig an. Sasuke atmete einmal tief durch und stand dann auf. „Wir gehen nach oben…“, murmelte er und machte sich bereits auf den Weg. Er hatte keine Lust mit seinem Bruder in einem Zimmer zu sein. „Warte!“ Itachi hielt ihn allerdings zurück. „Was ist?“, fragte Sasuke genervt und sah ihn an. „Ich muss mit euch reden!“ Kapitel 7: Warum sich Uchihas so gern streiten und er so besessen von ihm ist ----------------------------------------------------------------------------- ENDLICH! Ich habs endlich mal geschafft weiter zu schreiben!! Es tut mir leid, dass es so lang gedauert hat :( Ich bin manchmal in einer Phase, wo ich eine Schreibblockade kriege und das kann sich über Monate hinziehen...Leider. Na ja, ich kann es nicht versprechen, aber ich werde versuchen die FF weiter zu schreiben. Ich hoffe, dass mindestens ein Kapitel pro Woche heraus kommt. Aber wenn alles gut läuft, dann sollte das klappen :D Also, ich hoffe es gefällt euch und ihr habt Spaß beim Lesen :3 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Womit hatte er das alles nur verdient? Das Universum schien Sasuke wirklich zu hassen. Er konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Das blanke Chaos war gerade ausgebrochen. Zwischen Itachi und seinem Bruder war ein heftiger Streit ausgebrochen, den sie ganz unverblümt vor Naruto austrugen. Aki klammerte sich heulend an den Ältesten und der Blonde war so überrumpelt, dass er gar nicht wusste, was er sagen sollte. Kurzum: Sie alle steckten in einer beschissenen Situation. Kurz nachdem Itachi nach Hause gekommen war, hatte er sich mit seinen Geschwistern unterhalten wollen. Naruto hatte gesagt, dass er lieber ginge und sie in Ruhe lassen sollte, doch Sasuke hatte darauf bestanden, dass er blieb. Schließlich erwartete er nicht viel von Itachi. Also wartete der Blonde. Nach ungewohntem Herumgedruckse ließ der Schwarzhaarige schließlich die Bombe platzen. Er offenbarte seinen Geschwistern, dass er für einen Monat nach Suna müsste. Auf Grund eines Studienkurses konnte er die Sache nicht abblasen. Somit musste er Sasuke die Verantwortung zu Hause überlassen. Dieser war damit überhaupt nicht einverstanden. „Bist du total bescheuert?! Wie soll ich mich denn noch auf die Schule konzentrieren, wenn ich hier Hausfrau und Babysitter spielen muss?!“, fauchte er verärgert und starrte seinen Bruder an. Dieser schaute unbeeindruckt zurück. Es sah zwar so aus, als wäre er vollkommen beherrscht, aber man konnte an der vor Wut zitternden Stimme das Gegenteil erkennen. „Wann hast du dich bitte jemals auf die Schule konzentriert? Im Lernen bist du noch fauler als Shikamaru“, wies er ihn darauf hin, während er Aki beruhigend über den Kopf strich. Sasuke schnaubte beleidigt. „Na und? Ist doch nicht dein Problem! Ist schließlich mein Leben…Aber wenn ich hier auch noch den Haushalt schmeißen und auf Aki aufpassen muss, dann wird es mir nicht gerade leichter fallen!“ Er war nicht gerade gewillt aufzugeben, selbst wenn er gegen dieses Argument nichts aufzubringen hatte. Itachi seufzte. „Ich weiß, aber es geht nun mal nicht anders. Versteh das doch. Ich muss uns schließlich alle ernähren. Es ist ja nur für einen Monat“, versuchte der ältere Uchihaspross die Sache noch gesittet zu regeln, doch sein kleiner Bruder ließ ihm keine Chance dafür. „Einen Scheißdreck tust du! Alles was du machst, ist, dir mit irgendwelchen Weibern die Zeit totzuschlagen! Oder warum kommst du immer nur spät nachts zurück oder bleibst gleich mal eine ganze Nacht weg?! Was tust du schon für uns? Glaub ja nicht, dass ich mich einfach brav hinsetze und ‚Ja’ sage!“ Anscheinend brüllte er gerade seine gesamte, über die Jahre angestaute Frustration heraus. Er hatte sich erhofft, dass Itachi endlich mal die Augen öffnen und ihn richtig ansehen würde. Dass er den Schmerz sehen würde. Allerdings trat dieser gewünschte Effekt nicht ein. Eher im Gegenteil. Nun stand auch Itachi auf. Seine Augen funkelten wütend. „Bild dir ja nichts ein! Nur weil du keine Verantwortung übernehmen kannst und es nicht einsehen willst, heißt das noch lange nicht, dass ich dasselbe tue! Ich versuche wenigstens durch Arbeit euch zu unterstützen! Aber du bist so damit beschäftigt dich vor der Umwelt zu verschließen, dass du durch deinen Egoismus nichts mehr mitkriegst! Dich kümmert es nicht, was Andere denken oder fühlen! Hauptsache du kannst dich in deinem Schneckenhaus verkriechen und den unnahbaren Jungen spielen!“, keifte er, nachdem er Aki auf die Couch gesetzt hatte. Sasuke ballte seine Hände zu Fäusten. Er zitterte vor Wut. „Wie kann man das Verantwortung nennen, wenn du nie für uns da bist?! Außerdem bist du keinen Deut besser! Wer wimmelt mich denn immer ab, wenn mir alles zu viel wird?! Nur weil du genauso wenig mit anderen Menschen umgehen kannst, wie ich! Und das nennst du verantwortungsvoll? Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, aber ich habe mir darunter immer was anderes vorgestellt!“ Wie zwei tollwütige Hunde knurrten und bellten sie sich an. Sie warfen sich ihre Fehler der letzten Jahre vor. Keiner wollte nachlassen. Naruto sah die Geschwister verzweifelt an. Während sich die Brüder Beschimpfungen an den Kopf schmissen, weinte Aki lautstark. Mit verschränkten Armen setzte Itachi sich wieder, bevor Sasuke auch noch sie anschrie. Das hatte das Kind nun wirklich nicht verdient. Sie konnte schließlich nichts dafür. Er nahm sie wieder in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. „Für mich ist die Sache entschieden. Basta!“ Itachi wollte endlich einen Schlussstrich ziehen. Die Anstrengung des Tages stand ihm eindeutig ins Gesicht geschrieben, doch Sasuke blieb stur. „Für mich aber nicht! Ich will das gefälligst jetzt mit dir ausdiskutieren!“, wandte er, immer noch rasend vor Wut, ein. Itachi seufzte. „Ich aber nicht, Sasuke. Ich bin verdammt müde“, meinte er, wieder leiser geworden. „Das ist mir so was von egal!“ Sasuke kreischte schon fast. Sein Gesicht war rot angelaufen. Er keuchte ein wenig. Seine Stimme klang bereits rau und heiser, doch das wilde Funkeln in seinen Augen wollte einfach nicht verschwinden. „Ähm…Verzeihung? Ich will ja nicht stören…Aber ich hätte einen Vorschlag“ Fast schon zu leise ertönte Narutos Stimme neben ihnen. Überrascht sahen zwei schwarze Augenpaare zu ihm. Nervös blickte er zu Boden. Er konnte diesem stechenden Blick einfach nicht standhalten. „Naruto, halte dich bitte daraus. Das ist eine Sache zwischen Itachi und mir“ In diesem Moment hatte Sasuke sogar all seine Sympathie für den Blonden vergessen und schnauzte ihn gereizt an, ehe er sich wieder zu seinem Bruder wandte, um ihn wieder verletzende Worte an den Kopf zu pfeffern. Dieser wollte den Jüngeren gerade für sein schlechtes Benehmen ermahnen, als Naruto wieder auf sich aufmerksam machte. „Jetzt seid doch mal ruhig und hört mir zu!“, rief er laut, was ihm augenblicklich die ungeteilte Aufmerksamkeit der Uchihasprösslinge einbrachte. Nun wieder nervös geworden versuchte er mit Bewegungen seiner Hände verständlich zu machen, was er sagen wollte. „Also…Wissen Sie, Herr Uchiha…“ Kurz wurde er von dem Älteren unterbrochen. „Du kannst mich Itachi nennen und Dutzen“, stellte er klar, was Naruto anscheinend dankbar annahm. „Was ich sagen will…Ich könnte Sasuke ja helfen. Wenn es ihm zu viel wird, dann gehe ich ihm gerne zur Hand“ Nach einigem Gestottere unterbreitete er den Beiden schließlich seinen Vorschlag. Er bekam zwei verschiedene Reaktionen. Itachi schien damit zufrieden zu sein. „Wenn du die Zeit findest und es dir keine Umstände macht, dann danken wir dir“, antwortete er und lächelte ausgelaugt. Naruto lächelte zurück, doch Sasuke hatte daran etwas rumzunörgeln. „Spinnt ihr jetzt alle?! Das kommt gar nicht in Frage! Ich kann ihm doch nicht meine Hausarbeit aufzwingen!“, zickte er und warf Naruto einen verständnislosen Blick zu, ehe er sich wieder an Itachi wandte. „Verdammt, Sasuke! Denk doch einmal nach, bevor du den Mund aufmachst. Wieso solltest du die Hilfe, die dir geboten wird abschlagen? Hast du eigentlich noch einen Fünkchen Verstand in deinem Schädel?!“ Abermals drohte ein Streit auszubrechen, doch Naruto griff ein und erstickte ihn im Keim. „Schluss jetzt! Sasuke, ich werde dir helfen, ob du willst oder nicht! Und Itachi, mach’ dir bitte keine Sorgen. Ich werde Sasuke, so gut ich kann, unter die Arme greifen“ Der Blonde stellte seinen Standpunkt ganz klar fest. Sasuke starrte ihn, mal wieder, nur mit offenem Mund an. Itachi nickte erleichtert. „Ich danke dir, falls ich dich dafür irgendwie entschädigen kann, dann sag es bitte“, bot er an, doch sein Gegenüber schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Ich möchte nichts. Das mache ich sehr gerne freiwillig. Schließlich ist Sasuke mein Freund und den soll man doch helfen, nicht wahr?“ Nun grinste er seinen Kumpel an. Dieser war von der Großherzigkeit seines eigentlichen Opfers überwältigt. Wie konnte man nur so freundlich sein, verdammt? Nun wusste er, wie sich Kiba heute gefühlt hatte. Der Junge war einfach zu nett für diese Welt! Als Sasuke nichts erwiderte, wedelte Naruto mit der Hand vor seinem Gesicht herum. „Sasuke? Haaalloooo?“ Erst jetzt rührte sich der Schwarzhaarige und blinzelte verwirrt. „Hmm?“, machte er und schüttelte seine Gedanken ab. „Ähm…Also…Ich finde es zwar immer noch nicht gut, aber wenn du so hartnäckig darauf bestehst, kann ich wohl nichts mehr dazu sagen“, meinte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Fröhlich lachte der Blonde nun. Itachi nickte zufrieden und erhob sich wieder. Aki hatte mittlerweile aufgehört zu weinen. Nun lehnte sie stumm gegen die Brust ihres Bruders. Dieser trug sie nach oben, nachdem er sich nochmals bei Naruto bedankt und gleichzeitig verabschiedet hatte. Nun standen die Jugendlichen wieder alleine im Wohnzimmer. ~ Ich war wirklich erleichtert, dass wir alles klären konnten. War das anstrengend gewesen, diesen Streithähnen zuzuschauen. Schlussendlich konnte ich sie ja beruhigen. Das arme Kind. Sie war so fertig gewesen, nachdem sie aufgehört hatte zu weinen. Auch Itachi schien ziemlich müde zu sein. Dafür, dass er sich ständig nur mit Frauen herumtreiben und Spaß haben soll, sah er sehr gestresst aus. Irgendwie glaubte ich, dass in all den Jahren ein riesiges Missverständnis zwischen den Brüdern entstanden war. Allerdings wusste ich noch zu wenig von ihnen, um das richtig beurteilen zu können. Schließlich war Sasuke ebenso wenig gesprächig wie ich, wenn es um sein Privatleben ging. Was man ihm nach dieser Szene aber auch nicht verübeln konnte. Da musste wirklich was Schlimmes vorgefallen sein, dass sie sich solche Vorwürfe machten. Vielleicht würde sich das mit der Zeit legen? „Und was nun?“ Sasukes tiefe, vibrierende Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah ihn fragend an. „Wie ‚Was nun’?“, hakte ich etwas dumm-dämlich nach. Der Schwarzhaarige seufzte, lächelte dann aber. „Ich meine, was wollen wir jetzt noch machen?“, wiederholte er sich, dieses Mal etwas deutlicher. „Achso. Ich weiß es nicht…Wie spät ist es denn?“ Sasuke sah kurz auf seine Armbanduhr. „Gleich zwanzig nach sechs“, informierte er mich. In diesem Moment wurde ich hektisch. „Oh Mist! Ich muss los! Ich krieg ja noch Besuch“, erinnerte ich mich und lief eilig zur Eingangstür. Dort schlüpfte ich in meine Schuhe. Als ich besagten Besuch erwähnte, schien Sasuke etwas siedendheiß einzufallen, denn seine Stimmung sank schlagartig. „Ach ja…Wollen wir morgen trotzdem was unternehmen? Ist ja schließlich frei“, meinte er, nachdem er mir in den Flur gefolgt war. Ich überlegte kurz. Nachdenklich sah ich ihn an. „Ich…weiß es noch nicht so genau. Mal schauen. Ich kann dich dann ja anru-Ach Moment…Ich hab ja deine Nummer gar nicht…“ Schnell zauberte der Schwarzhaarige sein Handy aus seiner Hosentasche, fummelte kurz daran herum und reichte es mir. Er hatte bereits einen neuen Kontakt mit Namen erstellt, nun musste ich nur noch meine Nummer eintippen. Das tat ich auch schnell. Als ich fertig war, gab ich es ihm zurück und er klingelte mich kurz an. „So, nun hast du sie. Ruf mich morgen an, wenn du Bock hast. Ich wird wahrscheinlich eh nur den ganzen Tag hier rumhängen und Plasy* zocken“, murmelte er gelangweilt und gähnte, als wolle er seine Worte unterstreichen und mir damit zeigen, dass er morgen jede Menge Zeit hatte. Ich schmunzelte kurz, allerdings stand auch ein Fragezeichen in meinem Gesicht. Was zur Hölle war eine Plasy? Die Frage beiseite schiebend stand ich auf. „Mach ich. Bis dann“ Ich wollte gerade das Haus verlassen, als mir nun siedendheiß etwas einfiel. Sasuke sah mich verwundert an, als ich mich wieder umdrehte. „Willst du doch noch bleiben?“ Hörte ich da Hoffnung in seiner Stimme oder bildete ich mir das ein? Ach egal! Ich schüttelte den Kopf und wurde leicht rot. „Ähm…Nee…Es ist nur…Ich weiß nicht, wie ich von hier nach Hause komme“, gestand ich leise und betrachtete beschämt meine Schuhe. Einige Sekunden war es komplett still, dann hörte ich Sasukes amüsiertes Lachen. „Du bist echt ein Fall für sich“, kicherte er, wodurch ich noch dunkler im Gesicht wurde. Schnell zog er sich Schuhe und Jacke über und brachte mich noch nach Hause. Anfangs schwiegen wir uns wieder an. Vielleicht wurde das ja jetzt zur Tradition, dass wir erst einige Zeit brauchten, um das Eis zu brechen. Wie ich es mir dachte, begannen wir stockend ein Gespräch. Sasuke entschuldigte sich dafür, dass ich den hässlichen Streit mit anhören und ihm nun auch noch helfen musste. Ich jedoch winkte ab. Allerdings kamen in mir bereits Bedenken auf. Was, wenn ich plötzlich bei Sasuke einen Anfall bekam und ihn oder Aki verletzte? Wo wir gerade von Verletzungen sprachen. Allem Anschein nach war es nicht gerade neu für Sasukes Umfeld, dass er mit Wunden auftauchte, denn keiner, außer der Hühnerschar aus der Schule, hatte ihn so richtig darauf angesprochen. Noch nicht einmal Itachi. Vorsichtig schielte ich zu meinem Begleiter. Den schien das auch nicht weiter zu stören, dass er mit einem Verband um den Kopf durch die Gegend lief. Allerdings wollte ich auch nicht nachfragen, da dieses Gespräch unweigerlich zum heutigen Ereignis zurückführen würde und darauf hatte ich absolut keine Lust. Also hielt ich einfach den Mund, darum entstand wieder eine gewisse Stille zwischen uns. Ich wusste, dass es auch angenehme Stillen gab, doch diese hing schwer und kühl in der Luft. Schließlich waren heute einige merkwürdigen Dinge passiert, aus denen keiner von uns schlau wurde. Sasuke hatte zwei Mal versucht mich zu küssen und das aller seltsamste war, dass ich mich nicht dagegen gewehrt hätte. Ich hatte schon sehr lange nichts mehr mit Menschen zutun gehabt. Selbst nachdem Jiraya mir viel über jene beigebracht hatte, wusste ich dennoch nicht, was es war, dass Sasuke antrieb oder wie ich mich dem gegenüber am Besten verhalten sollte. Dem Schwarzhaarigen schien es ähnlich zu ergehen. Aus diesem Grund stand wohl auch dieses gewisse Schweigen zwischen uns. Jeder machte sich seine Gedanken, überlegte, was er als nächstes sagen oder tun sollte. Da wir beide wohl sehr unsicher waren, kamen wir zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, fanden uns aber trotzdem damit ab und begannen nach geraumer Zeit ein Gespräch. Dadurch konnten wir uns gegenseitig vor unseren Gedankengängen und Interpretationen retten. Wie fast jedes Mal übernahm Sasuke die Rolle und brach die Stille. „Sag mal…Kannst du eigentlich kochen?“, fragte er aufeinmal. Überrascht sah ich zu ihm auf. Es gefiel mir sehr, dass er etwas größer war, als ich. Das hatte so etwas Beschützerisches an sich. Ich mochte es beschützt zu werden. Zwar war ich keineswegs ein Junge, der gerne verhätschelt wurde, aber ich mochte Umarmungen. Dann fühlte ich mich einfach sicherer vor mir selbst und am Schönsten war es, wenn der Andere seinen Kopf auf meinen legte. Ich wusste nicht warum, aber ich fand es schon immer toll. Durch diese Gedanken hatte ich es völlig verpasst zu antworten. Erst als Sasuke abermals zum Sprechen ansetzte, erhielt ich meine Stimme zurück. „Ja! Ein wenig…Aber meistens nur nach Rezept und selbst dann schaffe ich es alles anzubrennen. Aber einige Gerichte habe ich im Schlaf drauf. Außerdem kann ich ja jetzt in Hauswirtschaft lernen. Warum fragst du? Kannst du etwa nicht kochen?“, antwortete ich und stellte sogleich die Gegenfrage. Sasuke grinste schief. „Verstehe. Dann werde ich dir lieber immer über die Schulter gucken, solltest du mal für mich kochen. Am Ende vergiftest du mich noch“, meinte er und lachte. „Und ja, ich kann kochen. Hab es mir irgendwie selbst beigebracht. Musste ich ja schließlich, da mein Bruder fast nie da ist“, erklärte er und klang beim letzten Satz etwas bissig. Schnell legte sich seine miese Stimmung und er lächelte wieder. Es war so ein verschmitztes und gleichzeitig unglaublich charmantes Lächeln. Mein Herz schlug augenblicklich ein paar Takte schneller, als ich ihn so ansah. Ich konnte wirklich nachvollziehen, warum alle Mädchen auf ihn abfuhren. Er war wirklich sehr, sehr gut aus. Anfangs hatte ich ihn für einen aufgeplusterten, arroganten, reichen Schnösel gehalten, aber jetzt stellte sich ja heraus, dass er eigentlich ein guter Kerl war. Ich musste sein Lächeln einfach erwidern. „Ich hätte nie gedacht, dass du so ein netter Typ bist, Sasuke. Ich hatte anfangs einen ziemlich miesen Eindruck von dir, aber jetzt bin ich echt froh, dir begegnet zu sein“, sagte ich, ohne darüber nachzudenken. Obwohl es ja eigentlich stimmte. Schließlich waren wir ja irgendwie befreundet. Auch, wenn es ziemlich schnell gegangen war. Der Schwarzhaarige sah mich eine Zeit lang stumm an. Ich konnte in seinem Gesicht allerdings nicht lesen, was er gerade dachte. Hatte ich was Falsches gesagt? Unsicher geworden brach ich den Blickkontakt ab. „Entschuldige, ich…“ Bevor ich den Satz überhaupt richtig anfangen konnte, wuschelte eine große Hand durch mein wirres Haar. Ich sah wieder zu Sasuke auf. Dieser schwieg immer noch und schien noch viel mehr in Gedanken zu versinken. Etwas geknickt wandte ich mich von ihm ab. Nach fünf weiteren Minuten wusste ich wieder, wo ich lang musste. Also blieb ich stehen. „Danke, ab hier finde ich alleine zurück. Es hat heute echt Spaß gemacht mit dir den Tag zu verbringen. Hoffentlich können wir das bald mal wiederholen. Man sieht sich!“ Winkend und ohne auf eine Antwort zu warten lief ich los. ~ Er musste heute Abend unbedingt mit Kiba oder Neji telefonieren. Am Besten mit Neji. Schließlich schien sein bester Freund sich auch langsam mit dem Blonden anzufreunden. Wenn es so weiter ging, dann würde er sich noch in den Typen verlieben und wie ein aufgedrehtes Schulmädchen um ihn herum hüpfen. Na ja, vermutlich würde er ihn sich eher über die Schulter werfen und auf eine einsame Insel entführen. Ja, ihm war schon wieder nach Heulen zu Mute. Sein Gehirn schien wohl nicht äußerst beeindruckt von seiner Drohung gewesen zu sein, denn es produzierte wieder ein Gedanke und Bild nach dem Anderen. Heute Nacht würde er definitiv durchzocken! Vielleicht konnte er sich so etwas ablenken. Was musste der Idiot aber auch so süße Sachen sagen? //Glaub mir, Kumpel…Wenn mein Plan erstmal aufgeht, wirst du gar nicht mehr froh sein mich getroffen zu haben// Es erschreckte ihn, wie traurig ihn dieser Punkt machte. Nachdenklich sah Sasuke dem Blonden nach, bis dieser aus seinem Blickfeld verschwand. Mit wem wollte er sich nochmal treffen? Ach ja, Iruka. Irgendwie war Sasuke noch immer etwas misstrauisch der Sache gegenüber. Schnell zückte er sein Handy, tippte wie wild darauf herum und hielt es sich dann ans Ohr. Es dauerte nicht lange, da wurde abgehoben und eine kontrollierte Stimme meldete sich. "Hallo?" "Neji! Komm mal zum alten Markt, ich will spionieren!", rief Sasuke ohne sich mit irgendwelchen Begrüßungsfloskeln aufzuhalten. Er hörte ein scharfes Seufzen, doch Neji stimmte zu und informierte seinen Freund, dass er in sieben Minuten bei ihm sein würde. Als der Braunhaarige eintraf, winkte Sasuke ihm bereits hibbelig zu. Sein Freund hatte seine Spiegelreflexkamera dabei. Ein aufgeregtes Glitzern lag in seinen Augen. "Wenn wollen wir denn beschatten?", fragte er, um gleich auf den Punkt zu kommen. Sasuke grinste breit und legte einen Arm um Neji, um ihn etwas zu sich zu ziehen. Er wartete etwas mit seiner Antwort, um es dramatischer zu machen. Als er schließlich sprach, klang seine Stimme dunkel und geheimnisvoll, als er sagte: "Naruto". Augenblicklich ließ Neji seine Schultern hängen, rollte mit Augen und seufzte genervt. Sasuke sah ihn enttäuscht an. "Ist das dein Ernst, Sasuke? Findest du nicht auch, dass du langsam etwas zu besessen von dem Idioten wirst?", fragte der Größere. Sein Kumpel funkelte ihn von unten an. "Pass auf was du sagst!", zischte er gereizt, dann verschränkte er die Arme vor der Brust und drehte sich weg, in die Richtung in der Naruto verschwunden war. "Außerdem habe ich mir den Plan in den Kopf gesetzt ihn zu vernichten und den ziehe ich durch!", meinte er, doch eigentlich wollte er sich nur vergewissern, dass dem Blonden nichts passierte. Ohne auf eine Antwort von seinem Freund zu warten, lief er los. Gezwungenermaßen folgte Neji ihm. Es dauerte nicht lange, da waren sie bereits vor Narutos Wohnung. Sie war in einem etwas ärmeren Viertel. Vor dem Wohnblock standen eine Reihe von Bäumen. Wie es der Zufall so wollte stand einer direkt vor Narutos Wohnseite. Die beiden Freunde kletterten hinauf, bis sie eine gute Sicht auf die Wohnung hatten. Neji reichte Sasuke ein kleines Fernglas, er selbst sah durch seine Kamera. Sasuke stellte das Fernsichtgerät richtig ein und beobachtete interessiert, wie der Blonde durch die Räume wirbelte und anscheinend aufräumte. Er schien richtig zu schuften, denn er zog seinen Pullover aus und wechselte in ein Muskelshirt. Sasuke lief fast der Sabber aus dem Mund, als er seinen Klassenkameraden beim Umziehen bespannte. Gott, er war nicht nur unerhört niedlich sondern auch verboten heiß. Sasukes Handflächen fingen an zu schwitzen und er rutschte auf seinem Ast herum, da seine Hosenmitte etwas eng wurde. Während er den Blonden so beobachtete schlug er mit einer Hand nach Neji. "Wehe du machst Fotos!", flüsterte er und musste schlucken, da seine Kehle ziemlich trocken geworden war. Als würde er einen spannenden Film gucken, konnte Sasuke einfach seine Augen nicht von dem Blonden lassen. Er bemerkte nicht, wie Neji ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah. //Ich muss nachher dringend mit Gaara reden//, dachte er und lehnte sich gelangweilt gegen den Stamm des Baumes. Er wollte lieber nach Hause gehen und trainieren. Sasuke hingegen wollte keine Sekunde von dem Spektakel verpassen. Er leckte sich die trockenen Lippen und versuchte sein klopfendes Herz unter Kontrolle zu kriegen. Was stellte dieser Junge nur mit ihm an? Auf einmal sah Naruto auf und lief zur Tür. Sasuke hatte gar nicht bemerkt, dass jemand das Gebäude betreten hatte. Der Blonde ließ den braunhaarigen Lehrer in seine Wohnung. Sie sprachen mit einander, wobei Naruto nervös lachte und sich am Hinterkopf kratzte. Iruka ließ seinen Blick kurz schweifen und grinste dann. Sie gingen zusammen ins Wohnzimmer wo Naruto seinem Gast einen Tee anbot. Dieser nahm die Tasse an und sie setzten sich auf ein Sofa. Ärgerlich stellte der Schwarzhaarige fest, dass er die Zwei nicht mehr so gut im Blick hatte. Er wollte ranzoomen, da erinnerte er sich daran, dass er nur ein einfaches Fernglas in der Hand hielt. Schnell griffelte er Nejis Kamera aus dessen Händen und sah sich die Situation durch das schwarze Gerät an. Nun konnte er ranzoomen und etwas besser erkennen, was da vor sich ging. Naruto und Iruka redeten einfach. Sie schienen ein etwas traurigeres Thema angeschlagen zu haben, denn der Blonde sah betrübt zu Boden. Sasuke wollte zu ihm, ihn in den Arm nehmen und sagen, dass alles gut werden würde. Aber nein...Er musste sich daran erinnern, dass er den Neuen hasste. Er musste die Wut schüren. Fast über eine halbe Stunde saßen die beiden Freunde in den Ästen und beobachteten ihren Klassenkameraden. Es passierte nichts besonderes. Iruka zeigte Naruto ein paar Fotoalben, schien ihm viel zu erzählen und sie kochten gemeinsam. Beziehungsweise Iruka kochte und Naruto reichte ihm einfach die gewünschten Zutaten. Nach dem Essen und einer gemütlichen Tasse Tee ging Iruka schließlich. Neji wurde es langsam zu blöd, da Sasuke selbst jetzt keine Anstallten machte zu gehen. Also nahm er seine Kamera wieder an sich und kletterte den Baum wieder runter. "Hey!", zischte Sasuke verärgert, folgte ihm dann aber. "Was ist denn mit dir?", fragte er verständnislos, als sie wieder auf festem Boden standen. Neji sah ihn unglaublich genervt an. "Du brauchst echt Hilfe...Du bist total besessen von dem Kerl! Wenn du so weiter machst, wird das noch dein Untergang sein", prophezeite er und ließ seinen Freund alleine vor dem Häuserblock zurück. Er schien ziemlich angepisst. Der Schwarzhaarige verstand gar nicht, was Neji für ein Problem hatte. Allerdings schien er mit einer Sache richtig zu liegen. Er grübelte die ganze Zeit darüber nach. Selbst als er zu Hause angekommen war, hing er seinen Gedanken nach. Als er die Tür aufschloss stach ihm bereits ein Koffer und eine Reisetasche ins Auge. Ihm wurde wieder bewusst, was demnächst alles auf ihn zukommen würde. Seufzend zog er Schuhe und Jacke aus, dann ging er in die Küche, um sich Abendbrot zu machen. Sie aßen schon lange nicht mehr zusammen. Das hatte er auch nie als nötig empfunden. Mit einer Schüssel Ramen in der Hand, drehte Sasuke sich um und wollte in sein Zimmer gehen, da bemerkte er Itachi auf dem Sofa. Er saß dort und schien eingeschlafen zu sein. Auf seinem Schoß lag ein dicker Ordner, ebenso wie auf dem Wohnzimmertisch. Eine Zeit lang betrachtete Sasuke die seltsame Situation. Dann schnaubte er nur und verkrümmelte sich. Seine Gedanken schweiften wieder zum Blonden. Er fragte sich, warum er nicht wissen durfte, dass Iruka sein Gast gewesen war. Hatte er etwa ein so furchtbares Geheimnis, dass Sasuke es unter allen Umständen nicht wissen durfte? Die halbe Nacht grübelte Sasuke, was denn hinter dieser Heimlichtuerei stecken könnte, doch er bekam keine anständige Antwort. So gegen halb fünf gab er es auf und schlief vor lauter Frustration ein. Kapitel 8: #Fail - Bonus Kapitel -------------------------------- Sollte ich nach Falten suchen? Dir schon einen Platz im Altersheim buchen? Oder freust du dich So wie ich mich? Dass ich heute deinen großen Tag Mal endlich nicht vergessen hab! Mach dir keine Sorgen! Hauptsache du hast morgen, Keinen Kater, also echt! Du oller Schluckspecht! Na gut, mal Spaß beiseite. Erschrick dich nicht, wenn ich nun mit dir ins Land NaruSasu reite! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Am Anfang war nichts. Dann kam irgendwann die Erde und mit ihr die zwei bescheuertsten Freundinnen des Universums. Sie teilten eine feurige Leidenschaft für die feuchtfröhliche Welt des Yaois. Da gibt es eine Geschichte, dir ich euch zu gerne erzählen möchte. Eines Tages, bei einer gemeinsamen Shoppingtour liefen sie gegen eine Säule, weil sie sich so intensiv unterhielten. Sie wurden beide ausgeknocked. Als sie wieder aufwachten lagen sie in einem kleinen Waldstück. Das Gras war weich und die Sonne wärmte ihre Körper. Es dauerte eine Weile, bis sie richtig begriffen, was hier vor sich ging. Wo waren sie? Was war passiert? Hatte man sie entführt und ausgesetzt? "Wir werden sterbeeeeen", jammerte Sayu theatralisch. Meiyo schüttelte den Kopf und pattete ihre Freundin. "Neein, werden wir nicht. Keine Angst, ich beschütz dich!", versprach sie und stand mutig auf. Sayu kam ebenfalls auf die Beine und die Zwei sahen sich um. Es sah alles so merkwürdig aus. "Wo sind wir hier?", fragte Meiyo und drehte sich um die eigene Achse. "Keine Ahnung", antwortete Sayu und wollte gerade loslaufen, als sie Stimmen hörten. Neugierig schlichen die Freundinnen näher und lugten hinter einem dichten Busch hervor. Was sie sahen stockte ihnen den Atem. Dort, auf einem Weg, liefen Uzumaki Naruto und Uchiha Sasuke in Richtung Konoha Gakure. Meiyo versuchte diese absurde Situation irgendwie realistisch zu erklären, während Sayus Kinnlade nach unten klappte und sie mit offenem Mund auf die Jungen zeigte. Gerade wollte sie losbrüllen, sie holte schon Luft, doch ihre Freundin hielt ihr den Mund zu und zerrte sie zurück hinter den Busch. "Schschschschsch!!!!", zischte sie heftig und sah die Kleinere eindringlich an, noch immer die Hand auf dem Mund. "Hör mir zu, Da-chan. Das hier ist echt abgedreht, aber wir dürfen nicht auffallen ok? Hast du mich verstanden?", erklärte sie und zog ihre Augenbrauen hoch, um die Wichtigkeit ihrer Worte zu unterstreichen. Sayu sah sie mit großen Augen an und nickte heftig. "Gut, dann lass uns gehen", meinte die Größere nun aufgeregt und zog ihre, noch immer verwirrte, Freundin mit sich ins Dorf. Dort mischten sie sich unter die Leute und besahen sich alles staunend. Schon bald hatten sie vergessen, dass sie in einer anderen Welt steckten und begannen, wie Touristen, herum zu laufen, Essbares zu probieren und Souvenirs zu kaufen. Vor lauter Aufregung war ihnen nicht mal aufgefallen, dass sie ziemlich viele Scheinchen dabei hatten. Gerade bogen sie um eine Ecke, als ihnen ein himmlischer Geruch in die Nase stieg. Angelockt von diesem herrlichen Duft, stand sie bald vor Ichirakus Ramenstand. Mit strahlenden Augen sahen sie sich an und stürmten in den Laden. Sie waren gerade die einzigsten Besucher und schon bald kam der alte Mann zu ihnen, um ihre Bestellung aufzunehmen. Die zwei kicherten fast die ganze Zeit, was Ichiraku etwas stutzig machte. Bald standen zwei dampfende Schüsseln vom besten Ramen vor ihnen, sodass den Zwei das Wasser im Mund zusammen lief. Sie nahmen sich jeder ein Stäbchenpaar, hielten ihre Handflächen aneinander und riefen: "Itadakimasu!", dann begannen sie zu essen. Man hätte denken können, ein fünf Sterne Koch hätte ihnen sein bestes Gericht vorgesetzt, so gut schmeckte es. Die Nudeln schienen ihnen auf der Zunge zu zergehen, obwohl sie nicht matschig waren. Das Gemüse schmeckte wie frisch gepflückt und wurde von der herrlich warmen Brühe ausreichend gewürzt. Das Fleisch war zart und hatte einen etwas exotischen Geschmack. Rundum war das Aroma wie eine Symphonie, die während des schönsten Sonnenaufgangs gespielt wurde. Das Ramen war in perfekter Harmonie mit den einzelnen Zutaten abegstimmt. Während es sich die Mädchen schmecken ließen, merkten sie gar nicht, wie zwei weitere Gäste den Stand besuchten. Erst als eine dunkle, rauchige Stimme nach dem Besitzer rief, verschluckten sie sich fast. Vorsichtig sahen sie auf und erblickten einen lässigen Sasuke und einen aufgeregten Naruto. Sie setzten sich etwas weiter von ihnen weg an den Thresen und bestellten ihr Essen. Dann fingen sie leise an sich zu unterhalten. Meiyo beobachtete sie verträumt. Sayus Gehirn begann zu rattern. Dann packte sie ihre Freundin an den Schultern und rüttelte stark an ihr. "Ey!", flüsterte sie und hibbelte auf ihrem Sitz herum, dabei grinste sie von einem Ohr zum Anderen. Meiyo musste sich festhalten, um nicht vom Hocker zu fallen. Sie sah Sayu an. "Was denn?!", fragte sie, etwas genervt von diesem Rütteln. "Ich hatte grad einen Geistesblitz", meinte die Kleinere wieder und wackelte mit den Augenbrauen. "Ach du Schande, soll ich schon mal den Notarzt rufen?", stichelte ihre Freundin. "Nein, noch nicht", grinste Sayu und unterbreitete Meiyo ihren Masterplan. "Es war Bestimmung, dass wir nun hier sind. Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen, von der Göttin des Chaos! Wir müssen die beiden Knallköpfe da verkuppeln" Den letzten Teil flüsterte sie, damit die anderen Anwesenden es nicht mit bekamen. Meiyo starrte ihre Freundin an. Sie konnte nicht ganz begreifen, was in dem kleinen Gehirn ihrer Sayu vor sich ging. Obwohl, wenn man mal so darüber nachdachte, dann war das vielleicht keine so üble Idee. Die zwei Vollidioten konnten wohl jede Starthilfe gebrauchen, die sie kriegen konnten. Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus und Sayu wurde noch aufgeregter. "Machen wir's? Machen wir's? MACHEN WIR'S?!", fragte sie und wurde fast schon wieder zu laut, weswegen Meiyo sie etwas beruhigen musste. "Jaa, wir machen's, aber nicht so laut!", zischte sie und spähte rüber zu den Jungen, die sich immer noch unterhielten und wohl nichts mit bekamen. "Ok, wie stellen wir das jetzt an?", fragte Sayu neugierig und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Auch Meiyo dachte nach. Was könnten sie tun? Sie grübelten lange und intensiv darüber. Doch ihnen wollte einfach keine schlaue Idee einfallen. "Danke für's Essen" Überrascht sahen sie auf und bemerkten, dass die Jungen schon aufgegessen hatten und sich nun wieder auf den Weg machten. "Kommt bald mal wieder", rief Ichiraku ihnen nach und begann die Schüsseln abzuräumen. "Darf es für euch noch etwas sein?", fragte er die Freundinnen. Diese verneinten schnell, bedankten sich ebenfalls und zahlten. Dann nahmen sie die Verfolgung auf, natürlich mit Sicherheitsabstand. Sie beobachteten die Jungen und überlegten weiterhin fieberhaft, was sie für die Zwei tun könnten. Da ihnen aber nichts passendes einfallen wollte, wurden sie langsam frustriert. Aus Verzweiflung hob Sayu einen Stein auf und warf ihn, was dazu führte, dass Sasuke am Kopf getroffen wurde und er einen erschrockenen Schmerzenslaut ausstieß. Schnell zog Sayu die geschockte Meiyo hinter eine Hauswand. Sie lugten dahinter hervor und bemerkten, dass Sasuke sich wütend umsah. Naruto fragte ihn besorgt, ob alles in Ordnung sei. Nach einigen Sekunden, in denen Sasuke nichts entdeckte, wandte er sich zu dem Blonden und lächelte schief. "Klar, alles gut", meinte er und rieb sich die schmerzende Stelle. Naruto schaute ihn misstrauisch an. "Bist du dir sicher? Lass mich mal nachsehen, ob du blutest", meinte er und drehte Sasuke an den Schultern um, dann inspezierte er dessen Hinterkopf, doch es schien wirklich alles ok zu sein. Nach dem kurzen Check gingen sie weiter, doch es schien so, als würden sie sich nun etwas entspannter miteinander fühlen. Die vorherige Anspannung zwischen ihnen konnte man deutlich erkennen. Sayu atmete erleichtert auf, während Meiyo anfing sie zu hauen. "Sag mal, spinnst du?! Du kannst Sasuke doch nicht mit einem Stein bewerfen! Du hättest ihn umbringen können!", rief sie empört. Sayu hielt ihre Arme schützend hoch. "Entschuldigung! Es war eine Kurzschlussreaktion!", jammerte sie zur Selbstverteidigung. Nachdem ihre Freundin ihren Frust heraus gelassen hatte, ging es ihr besser und sie atmete tief durch. "Na gut, es sei dir verziehen. Lass uns weiter gehen, sonst verlieren wir sie noch. Und keine weiteren geistreichen Aktionen mehr, klar?" Sayu nickte brav und folgte der Größeren. Sie spionierten den Beiden wieder in einem größeren Abstand hinterher. Irgendwann bogen die Jungen um eine Ecke und die Freundinnen mussten sich etwas beeilen. Als sie gerade den selben Weg einschlagen wollten, stolperte Meiyo und knutschte mit einem erschrockenen Quietschen den Boden. Sayu sah sie erst geschockt an, ehe sie in lautes Gelächter verfiel. Die Größere sah sie böse an. "Entschuldige", hechelte Sayu zwischen ihren Lachern und musste sich schon den Bauch halten, weil er anfing wehzutun. Genervt stützte Meiyo sich auf ihre Arme und wollte gerade aufstehen, als ihr wortlos eine Hand hingehalten wurde. Überrascht setzte sie sich hin und sah auf. Ihre Augen weiteten sich. Auch Sayu war verstummt und starrte die Person vor ihnen an. Ein großer Mann mit schwarzen, langen Haaren und gleichfarbigen Augen. Seine wilde Mähne war zu einem lockeren Zopf gebunden, der über seiner Schulter ruhte. Er hatte zwei auffällige Falten im Gesicht, die ihn älter wirken ließen. Er beugte sich leicht zu Meiyo runter und bot ihr seine Hand an. Überwältigt davon seine Schönheit in Person zu sehen, nahm das Mädchen sie an, ohne ihren Blick von ihm zu wenden. Er zog sie mit einem leichten Lächeln auf die Füße zurück. "Alles ok?", fragte er und betrachtete sie kurz. Sie nickte, noch immer sprachlos. Er legte seinen Kopf leicht schief und lachte dann kurz auf. "Ihr scheint neu hier zu sein, richtig? Ich bin..." "...Uchiha Itachi!", wurde er von Meiyo unterbrochen. Überraschung spiegelte sich in seinen schwarzen Augen, aber nur für einen kurzen Moment. Er lächelte wieder. "Ihr kennt mich? Ich wusste gar nicht, dass ich so bekannt bin", meinte er und sein Blick zuckte kurz zur Seite, eher er die Mädchen wieder ansah. "Nun, jetzt möchte ich aber auch die Ehre haben eure Namen kennen zu lernen", sagte er im höflichen Ton. "Meiyo", antwortete sie wie in Trance. "Sayu", erhielt Itachi ebenfalls eine Antwort. Er kratzte sich am Hinterkopf und vermied Blickkontakt. "Uhm...Könntet ihr aufhören mich anzustarren, als wäre ich ein seltenes Tier?", bat er und schien sich unter den Blicken der Freundinnen richtig unwohl zu fühlen. Diese schienen erst jetzt zu begreifen, wie unhöflich sie sich verhielten. Sofort verbeugten und entschuldigten sie sich. "Schon gut", tat der Uchihaspross es ab. "Kann ich euch vielleicht irgendwie helfen?", fragte er, da die beiden sich nun etwas verloren umsahen. "Ja!", platzte Sayu augenblicklich heraus. Sie hüpfte ihn schon fast an, weswegen Itachi überrascht blinzelte. "Ähh, ok! Wobei denn?", fragte er. Meiyo wollte ihre Freundin zurückhalten, doch selbst die Hand vor dem Mund hielt sie nicht vom Sprechen ab. "Kannst du uns helfen deinen Bruder zu verkuppeln?", bat sie ihn und ihre blau-grauen Augen leuchteten. Noch mehr verblüfft über diese Frage trat Itachi nun einen Schritt zurück. "Was wollt ihr?", hakte er nochmal nach. Meiyo wedelte mit ihrer Hand in der Luft herum. "Ach, die ist reif für die Klapse! Denk dir nichts dabei", versuchte sie ihn zu überzeugen. "Nein, nein! Halt! Das macht mich jetzt neugierig. Schließlich geht es um meinen kleinen Bruder. Mit wem wollt ihr ihn denn verkuppeln?", wollte er mehr darüber wissen. "Mit Naruto!", ließ Sayu feucht-fröhlich die nächste Bombe platzen. Meiyo klatsche sich eine Hand gegen die Stirn. Nun war der ältere Uchiha vollkommen verwirrt. Er schaute in die Luft, als würde er versuchen sich an etwas zu erinnern. Nach einigen Sekunden schien er eine Erleuchtung zu haben, denn seine Miene hellte sich auf. "Aaach, den kleinen, blonden Jungen! Ich habe gemerkt, dass mein Bruder ihn stark verteidigt und auch seine Blicke sind mir nicht entgangen. Meint ihr, da bahnt sich was an?" Sie schienen sein Interesse geweckt zu haben. Sayu grinste breit. Meiyo gab schließlich auch nach und brachte sich in die Konversationen ein. Am Ende standen sie zusammen in dieser Gasse und fingen an Schlachtpläne zu schmieden. Itachi führte sie zu den üblichen Orten, an denen Sasuke rumhängen würde. Sie fanden die Zwei schließlich in einem Park. Sie langen auf einer Wiese und genossen die strahlende Sonne. Narutos Jacke stand offen und er schien zu schlafen. Sasuke öffnete nach einigen Momenten die Augen und drehte seinen Kopf zu dem Blonden. Er legte sich auf die Seite und betrachtete ihn. Er bertachtete ihn lange. Dann hob er seine Hand und strich sachte eine blonde Strähne aus Narutos Gesicht. Itachi lächelte liebevoll, aber auch ein wenig bitter. Auch Meiyo und Sayu beobachteten die Szenerie. Sie beschlossen, sich erstmal zurück zu lehnen. Fast eine gesamte Stunde verbrachten die Jungen in diesem Park. Irgendwann machten sie sich wieder auf den Weg. Vor dem Springbrunnen blieben sie stehen, da Naruto etwas in seiner Tasche suchte. "Ich hab eine Idee!", meinte Sayu und rannte freudestrahlend los. "Nein! Bleib hier! Oh Gott, dieses bescheuerte Weib..." Meiyo seufzte und schüttelte den Kopf. Itachi sah nur verwirrt zu. Das Mädchen lief auf die Jungen zu, mit dem Plan sie anzustoßen. Allerdings trat Sasuke just in diesem Moment beiseite und Sayu rannte direkt gegen den Rand des Springbrunnens, was dazu führte, dass sie hinein fiel, mit dem Gesicht voran. Prustend tauchte sie wieder auf, klitschnass und frustriert. Triefend kletterte sie wieder heraus und schüttelte sich einmal, sodass Wasser in alle Richtungen spritzte. Mit hängendem Kopf ging sie zurück zu ihrer Freundin. "Mein Plan ist nicht aufgegangen, wie ich mir das vorgestellt habe...", murmelte sie. "Ich hab doch gesagt, keine geistreichen Aktionen mehr", ermahnte Meiyo sie. "Ja, hast du eine bessere Idee?", fragte Sayu unglücklich. Meiyo lächelte nur verschmitzt und setzte sich in Bewegung. Sie rempelte Naruto an, schnappte sich sein Portemonnaie, entschuldigte sich und ging weiter. Sayu, die ihre Freundin genau beobachtet hatte, grinste und folgte ihr mit Abstand. Itachi lief ihr ebenfalls nach. Man konnte die Fragezeichen über seinem Kopf förmlich sehen. "Mein Geldbeutel!", rief der Blonde plötzlich geschockt und sah sich um. Meiyo fing an zu rennen. Augenblicklich ließ Sasuke alles fallen und sprintete ihr nach. Er jagte sie kreuz und quer durch den Park, bis sie es irgendwann fallen ließ und verschwand. Keuchend blieb Sasuke stehen, hob das Portemonnaie auf und ging zurück zu Naruto, der ihm mit ihren Taschen entgegen kam. Völlig außer Atem gab er es ihm zurück. Naruto strahlte und bedankte sich mit einem schüchternen Lächeln. Sasuke's Wangen schimmerten in einem leichten rosa. Er drehte sich weg und tat es ab, als wäre es gar nix gewesen. Dann legte er einen Arm um Narutos Hals und zog ihn grinsend mit sich. Meiyo kam zu ihrer Freundin und Itachi, halb am abkratzen. Sie brauchte ein paar Minuten, bis sie wieder halbwegs atmen konnte. "Man! Hat der...'ne...Ausdauer!", keuchte sie. Itachi nickte stolz. "Er treibt viel Sport", erklärte er. "Uhh! Wir müssen uns beeilen, sonst verlieren wir sie!", meinte Sayu aufgeregt und zog ihre sterbende Freundin mit. "Deine Mission war übrigens erfolgreich! Voller Körperkontakt!", hängte sie noch hinten dran. "Nice!", kicherte Meiyo, deren Kondition sich auch wieder regeneriert hatte. Sie liefen wieder durchs halbe Dorf. Die Jungen hielten sich derzeitig in einem Gameshop auf. Sasuke besah sich gelangweilt ein paar Spiele, während Naruto sich alles mit glänzenden Augen anschaute. Auch hier konnten die drei Komplizen nichts weiter tun als zu beobachten. Itachi hatte ihnen was zu trinken besorgt. "Warum wollt ihr sie eigentlich verkuppeln?", fragte er nach einer Weile der Stille. Sayu und Meiyo sahen sich an. Hmm, sie konnten ihm ja nicht sagen, dass alles hier eigentlich nicht real war und sie aus einem anderen Universum stammten und dass NaruSasu eben ein beliebtes Paar bei ihnen war. "Wir haben da so Gerüchte gehört, dass Naruto und Sasuke keinen guten Start hatten, aber sie scheinen sich eigentlich zu mögen und wir wollten etwas nachhelfen, damit sie glücklich sein können", antwortete Meiyo schließlich und Sayu nickte kräftig. "Verstehe. Also kennt ihr die Beiden aus der Schule?", fragte er weiter. "Nichts ganz, aber man hört hier und dort mal was", sagte die Größere der Beiden. Itachi schwieg und schien nachzudenken. Nach einer Weile gingen die beiden Jungen zu sich nach Hause. Etwas enttäuscht sahen Meiyo und Sayu ihnen nach. "Hmm...Wir haben heute nichts erreicht...", grummelte die Kleinere und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Meiyo seufzte, ebenfalls unzufrieden. Itachi sah beide lange an. "Ihr seid nicht von hier, oder?", fragte er plötzlich. Verwirrt blickten die Mädchen ihn an. "Uhm...Nö, aber ich dachte, wir hätten dir das schon gesagt", meinte Sayu, doch der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. "Ich meine nicht von dieser Welt. Ihr redet anders, seht vollkommen deplatziert aus, eure Kleidung sieht fremd aus und alles in allem seid ihr einfach anders", stellte er fest und legte fragend den Kopf schief. Die Freundinnen fühlten sich ertappt. "Uhm...Na jaa...Also...Eigentlich...", druckste Sayu herum. Meiyo kam sofort zum Punkt. "Wir sind von einem anderen Planeten", sagte sie frei heraus. Sayu sah ihre Freundin mit offenem Mund an. Itachi nickte einfach nur. "Das habe ich mir schon fast gedacht, obwohl es ja vollkommen unmöglich ist. Aber nun glaube ich euch endgültig", sprach er. "Dat ging aber fix", meinte Sayu, doch Itachi deutete nur nach hinten. "Wegen dem Ding da" Die Mädchen drehten sich verwirrt um und sahen ein schwarz-blaues Portal, um das dunkle Blitze zuckten. Ängstlich umklammerten sie sich, ehe Beide hinein gezogen wurden. "Neeeeeeein!! Wir haben doch noch gar nichts gemacht!!", schrie Meiyo und wollte sich irgendwo festhalten, doch die Freundinnen wurden unbarmherzig zurück in ihre Welt gesogen. Alles wurde schwarz. Als sie die Augen wieder öffneten lagen sie im Krankenhaus. Ihre Familien saßen weinend um sie herum. Was für ein verrückter Traum... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ @Meiyo-chan Alles, alles gute zum Geburtstag, mein süßer Schatz! Das Kapitel ist der zweite Teil meiner Überraschung ^-^ Ich hoffe es gefällt dir :3 Ich hab's etwas unter Zeitdruck geschrieben, deswegen ist es so kurz. Ich wollte, dass es heute fertig wird :D Ich werd es wahrscheinlich nochmal überarbeiten, irgendwann. Aber erstmal ist es für dich! Ich liebe dich über alles und hoffe, dass du einen schönen Geburtstag hattest ;* Deine Sayu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)