Tell me your secret! von Sayu_Impercaela (I need to know...) ================================================================================ Kapitel 6: So sieht Freundschaft aus?-Jap, genau so! ---------------------------------------------------- Pheeeew...Das hat so verdammt lange gedauert...Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich mal wieder so lange gebraucht habe, das neue Kapite fertig zu stellen...Aber jetzt ist es endlich so weit TT________TT Ich hoffe e gefällt euch :D Habt viel Spaß beim Lesen^^ (By the way: Der Spruch: Ich hab einen optischen Tinitus, ich seh nur Pfeifen!-ist von meiner geliebten Freundin Mei-chan Ich liebe dich, mein Schatz!!) Und loooos geeeehts!! -------------------------------------------------------------------------------------------     Immer noch spürte ich den pulsierenden Schmerz in meinem Kopf, als ich durch die Gänge lief, um das Schulgebäude zu verlassen. Nachdem Sasuke mich zur Krankenstation gebracht hatte, lag ich fast eine halbe Stunde mit Schwindelgefühl und Übelkeit im Bett und kämpfte mit mir selbst, damit ich meinen Magen nicht entleerte. Erstaunlicherweise war das der erste Ball, den ich, dieses Jahr, ins Gesicht bekommen hatte. Eigentlich war ich ein Mensch, der Unfälle anzog wie nichts Gutes! Deswegen überraschte es mich schon ein wenig, dass ich noch nicht im Krankenhaus gewesen war. Na ja…Eigentlich war das doch positiv, oder? Nachdenklich bog ich um eine Ecke, als ich plötzlich am Arm gepackt und in die Jungentoilette gezerrt wurde. Erschrocken keuchte ich auf, ehe ich brutal gegen die Heizung gepresst wurde. Das Einstellungsrädchen bohrte sich in mein Rückrad, was mich schmerzvoll das Gesicht verziehen ließ. Kankuro plus Cheerleader umringten mich. Der Braunhaarige sah mich bedrohlich an, doch seine Erscheinung beeindruckte mich nicht wirklich. Er war nur ein weiterer Gegner, den ich in Grund und Boden stampfen würde, wenn er es drauf anlegen sollte. Und dann würde er es bereuen mich jemals angefasst zu haben. So wie es aussah, wollte er es drauf anlegen, denn er kam mir gefährlich nahe und seine Augen stachen in meinen Kopf, als wolle er ihn durchlöchern mit seinem Blick. "Na, genießt du dein Schulleben?", fragte er arrogant und stützte seinen Arm über mir an der Wand ab. Er sah mich schief grinsend an. Dieser Ausdruck in seinen Augen: Er schaute mich so herablassend an. Das gefiel mir gar nicht. Wütend erwiderte ich den Blick. "Und wie! Nur gerade hab ich einen optischen Tinitus...Ich seh' nur Pfeifen vor meiner Nase", entgegnete ich. Kankuros Züge verdunkelten sich. Er packte mit einem festen Griff meinen Kiefer und legte meinen Hals frei. "Na, na! Sei nicht so fies zu deinem Senpai", schnurrte er mit einem widerlichen Tonfall. Ein Schauer lief meinen Rücken hinab. Ich wollte diesen Vollspacken gerade von mir stoßen, doch da tauchten plötzlich seine Cheerleader auf und hielten meine Arme fest. Ich wehrte mich stark, doch die drei Älteren waren einfach kräftiger. Schon spürte ich den heißen Atem des Braunhaarigen auf meiner Haut. Ich bekam eine eiskalte Gänsehaut, die mich erzittern ließ. "Hör auf mit dem Scheiß!", knurrte ich und versuchte weiterhin mich zu befreien. "Ach, komm...Du stehst doch garantiert darauf von hinten gevögelt zu werden, hm?", raunte er in mein Ohr. Er ließ meinen Kiefer los und vergrub seine Finger stattdessen in meine wild abstehenden Strähnen. Ruckartig riss er meinen Kopf hoch. Dann spürte ich, wie seine Lippen meinen Kiefer nachfuhren, ehe seine Zunge über meinen Hals glitt und eine kalte Spur hinterließ. Es fühlte sich so eklig an von ihm berührt zu werden. Es fühlte sich falsch an. Seine zweite Hand schlüpfte unter mein Hemd und strich über meine noch nicht ausgereiften Bauchmuskeln. "Hmm...Deine Haut fühlt sich so weich an", stöhnte er und krallte sich dann heftig in meine Brust. Ich unterdrückte ein Keuchen, weswegen ich die Zähne zusammenbiss und ein Auge zukniff. Seine Fingernägel bohrten sich in mein Fleisch und langsam zog er fünf lange, rote Striemen. Meine Brustmuskeln zogen sich zusammen, als ich zitternd ein und ausatmete. Mein Magen drehte sich, als mir wieder übel wurde. Dieses Mal jedoch nicht von der Gehirnerschütterung, sondern von diesem schmierigen Typen vor mir. Es widerte mich an, wie er mich berührte und mir ins Ohr hauchte. Es war einfach nur ekelhaft. Ich hatte die Möglichkeit sie alle schnell fertig zu machen, aber dann könnte ich die Kontrolle verlieren und das wollte ich auf keinen Fall riskieren. Es war ja schon gefährlich gewesen, als ich Kiba in der Umkleidekabine geschlagen hatte. Aus diesem Grund musste ich mich demnächst etwas zurückhalten. Also hieß es wohl: Augen zu und durch. Kankuros Hand wanderte wieder zu meinem Bauch, bis er an meine Gürtelschnalle stieß. Dort fummelten seine Finger dann herum, bis man ein metallisches Klicken hörte. In diesem Moment schaltete sich mein Gehirn ein. Von wegen: Augen zu und durch! Ich begann wild herum zu zappeln. „Hör endlich auf! Lass mich los, du Perverser!“, brüllte ich und versuchte mich irgendwie loszureißen, doch die Griffe verstärkten sich nur umso mehr. Ein heftiger Ruck ging von meinem Haarschopf durch meinen Nacken, als Kankuro kräftig an meinen Haaren zerrte. „Halt deine Fresse!“, zischte er und zog seine Hand wieder zurück. Sein Gesicht näherte sich meinem, sein Mund war wieder dicht an meinem Ohr. „Ich kenne dein Geheimnis“, hauchte er und grinste. Meine Augen weiteten sich geschockt. Mein Körper war komplett erstarrt. Mein Herz setzte für einige Sekunden aus und mein Verstand war wie eingefroren. //Wie?! Wie kann er davon wissen?! Hat Sasuke ihm etwa was erzählt? Nein, das würde er nicht machen…Oder?// Ich konnte einfach nicht mehr Wahrheit und Lüge unterscheiden und war daher unglaublich verwirrt und verunsichert. Kankuro sah mich mit schief gelegtem Kopf an. Die Furcht in meinem Gesicht bestätigte wohl seine Vermutung, denn er begann lauthals zu lachen. „Dann stimmt es also echt! Ohh…Was wird wohl die Schule davon halten?“, sagte er nachdenklich. Mein Blick schoss zu dem Braunhaarigen. „Nein, bitte! Erzähle niemanden davon! Es darf keiner erfahren, ich bitte dich! Ich tue alles was du willst, aber behalte es für dich!“, flehte ich entsetzt über die Tatsache, dass alle davon wissen könnten. Es wäre mein Untergang. Sie würden mich jagen und wegsperren, wie ein wildes Tier, doch das war ich nicht. Ich wollte niemanden töten, doch Menschen waren so gestrickt, dass sie schnell Angst bekamen, vor dem was Anders war und sie nicht verstanden. Dann musste man es vernichten. Nie würden Kreaturen, wie ich eine war, die Chance bekommen zu erklären. Niemals würde man versuchen neben solchen her zu leben. Durch mein Flehen wurde Kankuro hellhörig. Er sah mich interessiert an. „Gut, ich werde auf dieses Angebot zurück kommen“, raunte er und ließ mich los. Er gab seinen Cheerleadern ein Zeichen. Sie gaben mich ebenfalls frei und traten von mir weg. Meine zitternden Knie gaben nach. Total entsetzt saß ich auf dem Boden. Kankuro schaute grinsend auf mich herab. „Vergiss es ja nicht“, lachte er und entfernte sich mit seinem Gefolge. Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, bis ich mich wieder regen konnte. Irgendwie musste ich mich wohl damit abfinden. Selbst wenn der Ältere es wusste, solange er es nicht rumerzählte war doch alles in Ordnung. Zumindest versuchte ich mir das einzureden. Scheiße, was sollte ich bloß tun, wenn es jemand heraus fand? Ich wollte mich nicht wieder verstecken müssen. Ich hatte absolut keine Lust mehr auf solch ein Leben! Doch genauso wenig wollte ich zum persönlichen Sklaven dieses Mistkerls werden…Allerdings hatte ich wohl keine Wahl. Und nach dem zu urteilen, wie er mich vorhin begrabscht hat, dürfte das noch lustig werden… Ich atmete tief durch und erhob mich langsam. Meine Tasche hatte ja noch Sasuke. Ob er wohl wirklich wartete? Ich sollte mich beeilen. Nachdenklich dreinblickend ging ich zum Schultor. Tatsächlich. Sasuke war dort. Und Kiba. Sie rangelten und lachten miteinander. Ich blieb stehen und beobachtete sie kurz. So sah also Freundschaft aus, hm? Ich spürte Sehnsucht in mir. Ich wollte auch so mit Anderen umgehen. Locker, ohne Bedenken oder Angst. Aber das würde ein schwieriger, steiniger Weg werden. Ich fürchtete mich zu sehr davor jemand nahe zu kommen. Dennoch…Vielleicht könnte ich ja… „Ah, Naruto! Da bist du ja. Geht’s wieder?“ Sasukes Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah auf und blickte in seine Richtung. Er winkte mir zu. Auch Kiba schaute mich nun an. Ich hob kurz meine Hand und ging auf die Beiden zu. „Ja, danke. Mir ist noch etwas übel und mein Kopf tut echt weh, aber es wird schon wieder“, antwortete ich und blieb vor ihnen stehen. Ich spürte, dass Kiba mich betrachtete, also erwiderte ich seinen Blick. Irgendwie sah der Braunhaarige etwas unsicher aus. „Also, ich geh dann mal…“, meinte er und schulterte seine Tasche. Er verabschiedete sich von Sasuke und wandte sich um. „Kiba!“ Verwundert drehte er sich wieder um. „Huh? Was ist?“, fragte er überrascht. Mein Blick senkte sich beschämt. „Also…Ich…Wollte mich entschuldigen. Dafür, dass ich dich geschlagen habe“, murmelte ich, wobei ich an dem Saum meines Shirts rumfummelte. Wieder spürte ich Kibas Blick auf mir, ebenso wie Sasukes. „Hah?! Bist du bescheuert? Wenn sich jemand entschuldigen muss, dann ja wohl ich! Das war richtig scheiße, was ich gesagt habe! Sorry, echt. Also hör auf dich so seltsam zu benehmen! Tschau!“ Ich sah vorsichtig zu ihm auf und bemerkte gerade noch einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen, ehe er nun grummelnd davon stapfte. „Nanu? Habe ich was Falsches gesagt?“, fragte ich eher mich selbst. Sasuke lachte auf. „Ne, du. Hast’e nicht. Mach dir keinen Kopf, er ist immer so dämlich. Aber du kannst echt stolz auf dich sein“, meinte er und klopfte mir auf die Schulter. Nun war ich komplett verwirrt. „Wieso?“, hakte ich weiter nach. Sasuke reichte mir meine Tasche und zuckte mit den Schultern. „Na ja. Er ist eigentlich der misstrauische Typ. Normalerweise ändert er seine Meinung nicht so schnell über eine Person. Du scheinst auf Menschen wohl eine besondere Wirkung zu haben“, erklärte er, während sie zusammen vom Schulgelände schlenderten. Verstehe! Heißt das, dass ich auch mit Kiba befreundet sein konnte? Wollte ich das überhaupt? Er war bis jetzt nur unfreundlich und gehässig zu mir. Na ja, außer als ich den Ball mit meinem Gesicht aufgehalten habe. Da war er überraschenderweise sehr hilfsbereit und fürsorglich. Und eben gerade hatte er sich ja auch dafür entschuldigt, dass er so gemeine Sachen zu mir gesagt hatte. Dann hätte ich ja schon zwei Freunde! Das ging ziemlich schnell. „Ey, wo läufst du denn lang?“ Zum zweiten Mal rief Sasukes Stimme mich in die Realität zurück. Ich sah auf und blickte mich um. Der Schwarzhaarige war in eine Straße eingebogen und ich war weiter geradeaus gelaufen. Schnell eilte ich zu ihm. „Sorry“, murmtelte ich beschämt. „Passt schon“, antwortete Sasuke. Zusammen gingen wir weiter, dabei betrachtete ich die Umgebung. In diesem Teil des Dorfes war ich noch nie. Überall sah ich Geschäfte und Häuser, die mir wie aus einem anderen Zeitalter vorkamen. Vor einem Stand blieb ich staunend stehen. Sasuke kam zu mir. „Was ist?“, fragte er. Ich deutete auf das Spielzeug, welches der Laden hier anbot. „Was ist das?“, fragte ich neugierig und betrachtete das Ding. „Ernsthaft jetzt? Das ist ein aufbaubares Puppentheater für Kinder…“ Sasuke schien das absolut nicht zu interessieren, aber ich fand es faszinierend. Auf der Verpackung konnte man das Modell betrachten. Ein bunter Vorhang mit einer Art zweiten Vorhang in der Mitte. Ein Kind stand hinter diesem Ding und hielt zwei Handpuppen durch das kleine Fenster. Es sah so aus, als könnte man sich das an die Wand hängen. „Spielst du mit so was?“, fragte ich Sasuke neugierig. Dieser sah mich an, als wäre ich reif für die Klapse. „Spinnst du?! Ich bin doch kein Kleinkind!“, zickte er mich an. „Oh…Sorry“, entschuldigte ich mich sofort und sah zu Boden.     ~ Der hatte doch einen Schuss weg…Seine kleine Schwester würde vielleicht mit so was spielen, aber ER doch nicht! Dieser Typ hatte wirklich keinen Plan vom Leben. Sasuke seufzte hart. „Schon gut. Ich hab’ das Gefühl, dass du echt nur hinter verschlossenen Türen gelebt hast…“ Eigentlich hatte er es nur so gesagt, allerdings schien er wieder einmal in ein Fettnäpfchen getreten zu sein. Naruto senkte seinen Kopf und legte eine Hand an seinen Arm. Über diese Aussage schwieg er. GOTT! Er hielt es fast nicht mehr aus. Er wollte endlich wissen warum der Junge so geheimnisvoll war. //Komm schon, Sasuke! Wo ist deine Coolness hin? Lass dich wegen ihm doch nicht so verrückt machen, verdammt noch mal! Cool play jetzt!// Er atmete einmal tief durch und setzte seine Fassade wieder auf. „Komm, lass uns weiter gehen“, meinte er. Naruto nickte stumm und folgte ihm. Irgendwie breitete sich abermals eine unangenehme Stille zwischen ihnen aus. Hin und wieder beobachtete Sasuke den Blonden aus den Augenwinkeln. Er schaute nachdenklich zu Boden. Da lag wieder diese gewisse Traurigkeit in seinen Augen. Was war bloß mit ihm passiert? Er musste ganz schnell das Thema wechseln, damit diese Anspannung von ihnen abfiel. Da fiel ihm direkt etwas ein, worüber der Junge gerne sprach. „Sag mal, Naruto. Was für’n Sport machst du eigentlich?“, fragte er neugierig nach. Als hätte man einen Schalter bei ihm umgelegt fing der Kleine an zu quaseln, ohne Punkt und Komma. Er erzählte Sasuke, dass er schon als kleines Kind gerne gelaufen und gesprungen war. Irgendwann hatte er dann mit Parkourlaufen angefangen. Er liebte diesen Sport besonders. Das merkte man sofort. „Ich spiele auch gerne Basketball oder Volleyball, aber leider bekomme ich mindestens einmal den Ball ins Gesicht…Hast du ja in Sport gesehen“ Nervös lachte er. „Verstehe. Dann muss ich ja demnächst doppelt auf dich aufpassen“ Auch Sasuke lachte. Erst als er Narutos erstauntes Gesicht sah wurde ihm erst bewusst was er da von sich gegeben hat. //Ich dreh ab…Ich werde verrückt! Mama, Papa…Es tut mir leid…Aber wenn das so weiter geht, werdet ihr mich schneller wiedersehen, als ihr gedacht habt…// Innerlich seufzte er. Was zum Teufel geschah da bloß mit ihm?! „Danke!“ Verwundert blinzelte der Schwarzhaarige. „Wie? Was?“, fragte er verdattert nach. Naruto lächelte ihn strahlend an. „Danke, dass du dich um mich kümmerst“, antwortete er. Das war es. Der absolute Todesstoß. Sasukes Herz machte Luftsprünge, ach was, es veranstalltete einen Freudentanz. Sein Magen begann unheimlich zu kribbeln. Ihm wurde überall warm. Seine Gedanken wurden nun komplett von diesem Jungen eingenommen-Was sie ja eh schon waren!-, der da so unschuldig grinsend vor ihm stand. Er konnte einfach nicht anders, als das Lächeln zu erwidern und ihm durch sein Haar zu wuscheln. „Ist doch logisch, du Knallkopf! Immerhin bin ich dein Freund!“, sagte er. Narutos strahlendes Lachen wandelte sich in ein schüchternes Lächeln. Er errötete ganz leicht. „D-danke auch dafür“, nuschelte er und senkte beschämt seinen Blick. ER HATTE ES GEWUSST!! Aber jetzt war er absolut von der Tatsache überzeugt, dass dieser Junge gar kein Junge war! Nein, ganz im Gegenteil…Er war ein Engel!! Warte…WAAAS?!?! //Shit, shit, shit, shit!! Ich bin so ein Idiot! Gehirn, ich warne dich…Wenn du noch einmal so einen Gedanken produzierst, dann bring ich dich um und ersetze dich!! Ernsthaft, was denke ich da bloß? Irgendjemand, bitte…Gebt mir die Kugel! Ich weiß genau, wie das hier endet…Ich werde wahnsinnig und renne nur noch hysterisch lachend im Kreis…Aber ich muss mich an den Plan halten! Halte dich an den Plan. Halte dich an den Plan. Halte dich…an den…Plan…// „D-da-dafür brauchst du dich nicht bedanken, du Idiot! Und jetzt komm, ich wollte dir noch was zeigen!“ Unbedacht packte Sasuke Narutos Hand und schleifte ihn hinter sich her. Als sich ihre Haut berührte schoss ein Hitzeschlag durch Sasukes Körper. Es war wie ein Stromschlag, nur viel intensiver und definitiv wärmer. Sein Herz wollte einfach nicht mehr aufhören zu pochen. Wenn er nicht an der Niedlichkeit dieses Jungen sterben würde, dann sicherlich durch einen Herzinfakt. Vielleicht sollte er schon mal sein Testament schreiben…Aber er war doch noch so juuuung! Eigentlich wollte er noch die Welt sehen, eine wunderschöne Frau heiraten und…Ach was…Er hatte von diesen Weibern sowieso schon die Schnauze voll… Während der ganzen Grübelei rannte er einfach weiter, dabei bemerkte er allerdings nicht diesen provokanten Pfeiler, der sich ihm ganz frech in den Weg stellte und ihn voll anrempelte. Narutos Warnrufe nahm er ebenso wenig wahr, also knallte Sasuke direkt gegen den Pfeiler und torkelte benommen zurück. Naruto stützte ihn von hinten. „Hey, alles ok?“, fragte er besorgt. Sasuke rieb sich seine schmerzende Stirn. „Ja, ja. Geht schon“, antwortete er und warf dem Pfeiler einen tödlichen Blick zu. „Diese Dinger werden auch immer unverschämter…“, murrte er genervt. „Worüber hast du denn so intensiv nachgedacht, dass du das nicht bemerkt hast?“, fragte der Blonde. „Über…äh…Ach, nicht so wichtig“ Der Schwarzhaarige sah sich um. Hey, genau hier wollte er eigentlich hin. Er drehte sich zu Naruto um. „Also. Was hälst du davon?“ Der Kleinere sah ihn besorgt an. „Ich weiß nicht…Du scheinst mir ein wenig verwirrt zu sein“, erwiderte dieser und legte den Kopf schief. „Nein, doch nicht ich! Das hier!“ Sasuke deutete auf den Platz. Naruto lugte hinter ihm hervor. Seine Augen begannen zu glänzen. „WOW! Sieht das toll aus!“ Die Beiden standen in einem Parkgelände, auf einer großen Fläche, die gepflastert war. Inmitten dieser Fläche war ein großer Springbrunnen gebaut worden. Drum herum wuchsen viele Kirschblütenbäume. Sie standen gerade in voller Pracht. Ein aufkommender, sanfter Wind trug einige lose Blüten mit sich und so befanden sich die beiden Jungen in einem Kirschblütenregen. „Wow, das ist echt wunderschön“ Naruto lief zum Brunnen und lehnte sich über den Rand. Sasuke folgte ihm grinsend. Als er jedoch hinter ihm stehen blieb, bekam er eine Ladung Wasser ins Gesicht. Erschrocken prustete er und wischte sich das Nass aus den Augen. „Hey!“, rief er empört, doch Naruto grinste ihn nur herausfordernd an. „Was denn? Traust du dich nicht eine Wasserschlacht gegen mich zu machen? Angsthase!“, triezte er den Schwarzhaarigen. Dieser nahm die Kriegserklärung natürlich an und so begannen sie sich mit Wasser vollzuspritzen, bis sie fast völlig durchnässt waren. Lachend ließen sie sich ins Gras fallen. Die Sonne schien durch das Blätterdach der Bäume hindurch und wärmte sie wieder auf. Es war schön ruhig. Einige Dorfbewohner gingen hier mit oder ohne Hund spazieren. Auch Kinder waren unterwegs und spielten. Trotzdem war es recht still. Das Zwitschern der Vögel klang Sasuke auf einmal wie Musik in den Ohren. Früher hätte er diese Biester am liebsten abgeschossen, aber jetzt emfpand er es als recht angenehm. Sein Kopf drehte sich zu Naruto, der seine Augen geschlossen hatte. Ein glückliches Lächeln lag auf seinen Lippen. Sasuke betrachtete ihn. Er sah so friedlich aus. Keinerlei Spuren des Jungen von heute Morgen waren noch zu sehen. So, als wäre all das nie geschehen. Vielleicht wäre es besser alles zu vergessen, aber Sasuke konnte das nicht. Und ehrlich gesagt, wollte er es auch gar nicht. Er wollte alles über Naruto wissen. Und er würde an sein Ziel gelangen. Beim Toben hatte der Schwarzhaarige völlig die Zeit vergessen. Erst als er am Rande mitbekam, dass jemand erwähnte, wie spät es sei, fiel ihm ein, dass er ja Aki noch abholen musste. Erschrocken setzte er sich auf, wodurch auch Naruto aufmerksam wurde. „Sasuke?“, fragte er. „Sorry, ich hab völlig vergessen, dass ich meine kleine Schwester noch abholen muss!“, meinte dieser etwas gehetzt. Schnell stand auch der Blonde auf. „Dann beeilen wir uns besser“, antwortete er und schon rannten sie aus dem Park. Zehn Minuten später standen sie keuchend und nach Atem ringend am Kindergarten. Nachdem sie wieder Luft bekamen betraten sie das Gebäude. Naruto sah sich staunend um. Sasuke steuerte gleich den Spielplatz an. Kaum standen sie draußen wurde Sasuke schon von einer Horde Kleinkinder umringt. „Sasuke-san!“ „Er sieht heute wieder so gut aus!“ „Sasuke-oniichan, du bist so cool!“ „Sasuke-kun, ich will ganz schnell erwachsen werden, damit ich dich heiraten kann!“ „Auf keinen Fall! Ich werde Sasuke-kun heiraten!“ „Vergiss es! Ich werde seine Braut! „Nein! Er ist mein Prinz!“ Schon wieder dieser Zickenkrieg…Wie anstrengend Mädchen doch waren. „Oniichaaaan!“ Ein kleines Mädchen mit langen, braunen Zöpfen und glänzenden braunen Augen rannte auf den Schwarzhaarigen zu und warf sich um seinen Hals. „Hey, Aki…“ Seine Begrüßung fiel eher lasch aus, dennoch lachte das Mädchen fröhlich. „Lass uns schnell nach Hause gehen, dann können wir spielen!“, rief sie und warf ihre Ärmchen in die Luft. „Wenn’s sein muss“, murrte der Größere und setzte das Kind wieder auf den Boden. Eilig flitzte sie in die Umkleidekabine und holte ihre Tasche. Sasuke drängte sich zwischen den noch streitenden Kindern durch und zog Naruto mit zum Ausgang. Dieser sah ihn beeindruckt an. „Mensch, du bist echt bei allen Mädchen beliebt, oder?“, fragte er und grinste. Sasuke seufzte jedoch. „Das geht mir richtig auf die Nerven…“, murmelte er. „Wieso denn? Beliebt zu sein ist doch schön“, antwortete der Blonde. „Was soll daran denn schön sein? Man wird nur bedrängt und die Anderen interessieren sich überhaupt nicht für meine Gedanken…“, grummelte Sasuke. In dem Moment kam Aki angerannt. „Oniichaan!“ Glücklich strahlend blieb sie vor ihm stehen. „Fertig?“, fragte er und wandte sich zum Gehen um, als sie nickte. „Dann lass uns Heim gehen. Komm, Naruto“ Erst jetzt schien das Mädchen den Blonden zu bemerken. Verwundert sah sie zu ihm auf. „Wer bist du?“, fragte sie direkt heraus. Naruto sah sie an. „Ich? Mein Name ist Naruto“, stellte er sich vor und lächelte sie freundlich an. „Naruto…oniichan?“ Aki neigte ihren Kopf zur Seite. „Ähä…Ich bin nicht dein Bruder“, meinte er etwas verlegen. „Knallkopf…Kleine Kinder sagen so was immer zu Älteren. Denk dir einfach nichts dabei“, meinte Sasuke. „Kommst du mit zu uns nach Hause?“, fragte die Braunhaarige. Naruto nickte zögernd. „Sieht wohl so aus“, erwiderte er. Nachdenklich sah Aki zu Boden. Der Blonde betrachtete sie besorgt. „Ähm…Hab ich was Falsches gesagt?“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Hast’e nicht. So ist sie immer. Sie wird schnell eifersüchtig“, versuchte er seinen Klassenkamerad zu beruhigen. „Das stimmt doch gar nicht! Ich bin nicht eifersüchtig…“, rief Aki beschämt. Beleidigt verschränkte sie die Arme vor der Brust. Naruto lächelte sie an. „Dein Name ist Aki, nicht wahr?“, hakte er noch mal nach. Sie sah zu ihm auf und nickte dann. Kurzerhand hockte er sich vor sie hin und strich ihr über den Kopf. „Keine Angst. Ich werde dir deinen großen Bruder schon nicht wegnehmen“ Nach dieser Aussage weiteten sich ihre Augen. Ihre kleinen Hände ballten sich zu Fäusten, welche sie dicht an ihren Körper hielt. „Wirklich nicht?“ Grinsend nickte er. „Wirklich nicht“ Das kleine Mädchen schien richtig erleichtert zu sein. Sie war also doch eifersüchtig gewesen. Vom Kindergarten bis zum Hause Uchihas war es kein weiter Weg, weswegen sie recht schnell ankamen. „Wir sind wieder daa!“, rief Aki, als sie eintraten, doch niemand antwortete. Sasuke schien es gar nicht für nötig zu halten, sich zu melden. Er wusste, dass sein Bruder nicht da war. Wirklich jedes Mal das Selbe… Nachdem Aki ihre Schuhe ausgezogen hatte lief sie durch die Wohnung, um zu gucken, ob Itachi wirklich nicht da war. Das Ergebnis schien sie sehr traurig zu machen. „Itachi-oniichan…“, schluchzte sie und stand kurz vor dem Heulen. „Nicht weinen, Aki…Er kommt doch heute Abend nach Hause…Jetzt geh hoch und zieh deine Uniform aus“, meinte Sasuke, während er in die Küche ging. Ohne eine Antwort verschwand das Kind ins obere Stockwerk. Naruto sah ihr besorgt nach. „Sag mal, Sasuke…Solltest du nicht etwas netter zu ihr sein? Sie sah so traurig aus“, sagte er zu dem Schwarzhaarigen. Dieser zuckte mit den Schultern. „Ist doch wahr. Sie sollte sich mit der Realität besser jetzt anfreunden, bevor es zu spät ist. Sonst würde es sie nur noch mehr verletzen. Möchtest du was Trinken?“ Schnell wechselte er das Thema. Irgendwo stimmte es, was der Blonde sagte. Früher hatte er sich besser um sie gekümmert. Aber heute…Heute war alles anders. Er war anders. Sie würde es schon verstehen. „Sie hat dich echt lieb“ Überrascht drehte Sasuke sich zu Naruto um. Dieser lächelte etwas sehnsüchtig. „Das hat man in ihren Augen gesehen, als du sie abgeholt hast. Weißt du, kleine Kinder kriegen viel mehr mit. Ältere bemerken so was meistens nicht. Aber es ist so. Und ihr Verständnis ist auch anders. Es ist unsere Aufgabe ihnen alles, was sie nicht verstehen, zu erklären. Ich glaube sie versteht es nicht, warum euer Bruder immer so spät kommt und in dieser Situation hat sie nur dich, also solltest du gut auf sie aufpassen“ E-ernsthaft jetzt? Der Typ, der eigentlich am Wenigsten Ahnung von Anderen hatte stand hier vor ihm und hielt ihm eine Predigt über das menschliche Denken? Für wen hielt er sich eigentlich?! Trotzdem hatte er Recht. Aki war keine Blutsverwandte, dennoch gehörte sie zur Familie. Sie war ihm wichtig, aber seid jenem Tag konnte er einfach nicht mehr mit ihr oder Itachi umgehen. Was sollte er tun, damit sich dies änderte? Was konnte er tun? Sasuke hatte keine Ahnung und er konnte mit niemanden darüber reden. „Sasuke? Was ist los?“ Die Sorge in Narutos Stimme war nicht zu überhören und sie tat weh. Es schmerzte dem Schwarzhaarigen so sehr, dass dieser unschuldige Typ sich so um ihn kümmerte. Dabei war er nichts, als ein mieser, hinterhältiger Mistkerl. Wie sollte er da noch standhaft bleiben? „Es ist nichts. Ich kriege das schon hin“, antwortete er, während er ihnen etwas Saft in zwei Gläser goss. „Aki möchte auch Saft!“ Erschrocken wirbelten beide Jungen herum. Sie hatten gar nicht mitgekriegt, wie das Mädchen aufgetaucht war. „Erschreck uns doch nicht so!“, fauchte Sasuke gereizt. Aki zuckte zusammen und schaute betrübt auf ihre Füße. „Tut mir leid, Oniichan…“, entschuldigte sie sich. Sasuke seufzte. „Passt schon. Setz dich hin. Ich mach das“, sagte er und füllte auch ihr ein Glas mit Saft. Noch immer etwas traurig setzte sich das Kind an den Tisch. Naruto tat es ihr gleich. „Aki, sag mal. Wie alt bist du eigentlich?“, fragte er und hoffte wohl sie auf andere Gedanken zu bringen. „F-fünf Jahre“, antwortete sie und begann am Glas zu nuckeln, nachdem Sasuke es ihr hingestellt hatte. „Wow, so alt schon? Dann bist du ja ein richtig großes Mädchen, hm? Kannst du denn schon lesen und schreiben?“, hakte er weiter nach. „Findest du? Na ja…Noch nicht so richtig. Aber Aki lernt das noch“, gab sie weiter Auskunft. „Hmm? Verstehe. Ich wette du wirst mal eine richtig schlaue, hübsche Frau! Und dann wirst du auch so ein Schwarm, wie dein Bruder“ Jetzt schien das Kind etwas verwirrt. „Ein Schwarm? Du meinst, wie ein Bienenschwarm? Aber Aki ist doch keine Biene! Aki ist eine Aki“, sagte sie. Naruto schüttelte kichernd den Kopf. „Nein. Aaaalle Jungs werden dich mögen und was mit dir unternehmen wollen, weil du so ein süßes Mädchen bist. Du wirst viele Freunde finden und gaaanz viel Spaß haben in der Schule“, erklärte er es ihr. //Setz ihr doch nicht so einen Schwachsinn in den Kopf! Außerdem…Jungen, die Aki daten wollen, müssen vorher meinen Test bestehen!// Natürlich hatte er diesen Test so gestalltet, dass er unmöglich zu bestehen war. Das war allerdings noch zu der Zeit, wo sie davon geschwärmt hatte, dass sie ihren großen Bruder später heiraten wollte. Früher hätte er noch darüber gelacht, aber jetzt…Was war bloß aus ihrer Familie geworden? Trotzdem, sein Baseballschläger hatte ein schön warmes Plätzchen in seinem Kleiderschrank und war immer griffbereit. Falls ein Depp es wagen sollte, sie zu verletzen!! Warum waren seine Gedanken nur immer so widersprüchlich? Auf der einen Seite liebte er Aki und wollte sie beschützen…Und auf der Anderen war ihm alles total egal. Wo sollte das bloß noch enden? „Hey, Sasuke…Hörst du mir zu?“ Verdattert blinzelte der Schwarzhaarige. „Hm? Was?“ Naruto sah ihn beleidigt an. „Du hast mir also doch nicht zugehört…Ich soll dich von Aki fragen, ob sie die Erlaubnis kriegt meine kleine Schwester zu werden“, meinte er schließlich. Total verwirrt sah Sasuke nun zwischen Naruto und Aki hin und her. „Ähh…Von mir aus…“, antwortete er. Aki warf wieder ihre Ärmchen in die Luft und jubelte. „Naruto-oniichan! Willst du mit mir spielen?“, fragte sie wieder fröhlich. „Hey, Aki…Er ist mein Gast…“, wies Sasuke sie darauf hin. „Na und? Wir können doch zusammen spielen!“, sagte sie ganz schlicht. Der Ältere stand seufzend auf. „Ich habe aber keine Lust…“, erwiderte er und ging zum Spülbecken. Unter der Kaffeemaschine fand er einen Zettel. „-Aki baden -Küche aufräumen -Zimmer fegen -Aquarium säubern“ Sasuke warf einen Blick auf die Uhr. 16:17…Itachi würde so gegen sechs zu Hause sein. Na super, da hatte er mal Besuch mitgebracht und nun musste er sich mit Hausarbeit rumschlagen. Seufzend schmiss er den Zettel in den Müll. „Aki. Itachi hat gesagt, dass du baden gehen sollst“, rief Sasuke ins Wohnzimmer. Das Mädchen kam zu ihm. „Itachi-oniichan hat das gesagt?“, fragte sie noch mal nach. Ihr Bruder nickte. „Badest du mit mir?“ Bei dem Satz verschluckte Sasuke sich am Saft und musste husten. „Was? Nein! Ich habe doch gesagt, dass ich Besuch hier habe…Da kann ich doch nicht mit dir baden gehen!“, meinte er und warf sie sich über die Schulter. Aki fing an zu quietschen und zu zappeln. Naruto folgte ihnen einfach mal. „Wieso denn nicht? Ich kann auch gehen“, meinte er, doch Sasuke lehnte das augenblicklich ab. „Ich hab doch gesagt, dass wir nach der Schule zusammen abhängen…Und jetzt muss ich auch noch diese blöden Aufgaben machen…Wieso hat dieser Idiot mir nicht früher Bescheid gesagt?“ Grummelnd ging er ins Badezimmer und setzte Aki auf die Toilette. Dann bereitete er die Wanne vor. Das Mädchen schaute ihm dabei zu und ließ vergnügt ihre Beine baumeln. „Was musst du denn für Sachen machen?“, meldete sich Naruto wieder zu Wort. „Na ja…Aki soll baden, dann muss ich noch die Küche aufräumen, die Zimmer fegen und das Aquarium sauber machen. Tut mir echt leid…Aber wenn die Aufgaben nicht erledigt sind, bevor Itachi zurück ist, wird er wieder sauer und ich habe keine Lust auf Stress“, erklärte der Schwarzhaarige, während er die Temperatur maß. Als er fertig war, half er Aki beim Ausziehen und setzte sie in das hüfthohe Wasser. „Ich mach’ jetzt den Rest. Mach keinen Blödsinn, verstanden? Ich hole dich, wenn ich fertig bin“, sagte er zu ihr und verließ das Bad. Die Fenster waren geschlossen und die Heizung auf Zimmertemperatur aufgedreht. So würde sie sich keine Erkältung holen. Zusammen mit dem Blonden stiefelte er die Treppe wieder runter. „Ich werde dir helfen!“, beschloss Naruto, als sie wieder in der Küche waren. Sasuke sah ihn überrascht an, doch dann schüttelte er den Kopf. „Vergiss es…Du bist hier Gast und da lass ich dich garantiert nicht schuften! Du kannst dich solange irgendwo hinsetzen. Ich beeile mich“ Trotz dieser Ablehnung wich Naruto nicht von seinem Standpunkt. Nach einer kurzen Diskussion gab Sasuke schließlich nach. Zusammen stellten sie sich schließlich ans Spülbecken und wuschen ab. Zuerst schwiegen sie sich eine Zeit lang an, doch nach und nach kamen sie ins Gespräch. Sie fingen an sich über dies und das zu unterhalten. Jeder erzählte etwas über seine Interessen, über die Schule, über die Dummheit der Menschen und schließlich fingen sie an von Religion zu philosofieren. Das anfängliche lockere Thema wandelte sich sehr schnell in ernsthafte Gedankengänge um. Nach nur wenigen Minuten war die erste Aufgabe erledigt und sie machten gleich bei der Nächsten weiter. Bei jeder zufälligen Berührung begannen ihre Herzen schneller zu schlagen. Sie spürten diese ungewohnte Hitze in sich, wussten allerdings nicht, wie sie damit umgehen sollten. Schließlich war dies das erste Mal, dass sie solche Gefühle hatten. Immer wieder warfen sie sich neugierige Blicke zu, dachten über den Anderen nach und rätselten, wie sie sich einander am Besten verhalten sollten. Jedoch kamen sie nie zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Schließlich seufzten sie gleichzeitig. Verwundert über diese Reaktion sahen sie sich an. „Was ist?“, fragte Sasuke und musterte den Blonden. „Dasselbe wollte ich dich gerade fragen“, antwortete dieser. Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch. „Ich habe aber als Erster gefragt…Also, was geht dir so im Kopf herum?“ Naruto schien sich die richtigen Worte zurecht zu legen, denn er dachte lange nach. „Ich denke die ganze Zeit darüber nach, ob dieses Leben das ist, was ich wirklich will“, offenbarte er sich schließlich. Sasuke legte verwirrt den Kopf schief. „Wie meinst du das?“, meinte er verständnislos. „Na ja…Ich hatte bisher nie wirklich Freunde, daher weiß ich nicht wirklich ob es das ist, was ich will…“ Es schien ihm echt schwerzufallen, seine Meinung zu erklären. Allerdings versetzte diese Aussage dem Schwarzhaarigen einen kleinen Stich. Beleidigt wandte er seinen Blick ab. „Heißt das, du willst gar nicht mit mir befreundet sein?“, erläuterte er seine Vermutung. „N-nein! Das ist es nicht! Natürlich will ich mit dir befreundet sein. Es macht mich unglaublich glücklich!“, verneinte der Blonde. Jetzt lächelte Sasuke ihm wieder zu. „Siehst du. Da hast’e deine Antwort“, meinte er. Naruto blinzelte überrascht. „Ah! Stimmt. Ich mache mir wohl immer viel zu viele Gedanken“, lachte er beschämt. Sein Gegenüber schüttelte grinsend den Kopf. „Sag mal. Mich wundert es, dass du dich so gut mit Menschen auskennst. Mir kommt es so vor, dass du mit ihnen nicht viel zu tun hast“, sagte Sasuke nach einer kurzen Gesprächspause. „Das liegt daran, dass Jiraya mir viel über sie beigebracht hat“, erklärte Naruto lächelnd. Wissentlich nickte der Größere. „Verstehe“, murmelte er. Als sie fertig waren mit den Zimmern war es kurz nach Fünf. Somit hatten sie noch genug Zeit für das Aquarium. „Komm, das können wir auch in zehn Minuten machen. Ich hab echt kein Bock mehr…“, murrte Sasuke und ließ sich im Wohnzimmer auf den Boden fallen. Naruto setzte sich neben ihn. „Euer Haus ist echt schön“, bemerkte er, während er sich umsah. Das Wohnzimmer war sehr geräumig und hatte große Fenster, die viel Licht durchließen. Es war direkt mit der Küche verbunden, welche ebenfalls sehr groß war. Ein breites, lilafarbenes Samtsofa stand an der Wand, gegenüber einem riesigen Flachbildfernseher. Dieser stand auf einer kleinen Kommode mit Schubladen und Regalen. An beiden Seiten waren zwei Pflanzen positioniert. Sie gaben ein heimisches Gefühl. Vor dem Sofa hatten sie einen flachen Wohnzimmertisch auf einem gemusterten Teppich. Vor der Terrassentür, welche eher an die Küche grenzte, stand ein größerer Tisch. Die Arbeitsfläche, sowie Herd und Kühlschrank waren ebenfalls an die Wand gebaut. Sie verlief von einer Wand und knickte dann weiter zur Nächsten ab. Es gab reichlich Platz zum Kochen. Außerdem gab es hier noch eine Tür zum Keller und einen größeren Waschraum mit einer Dusche. „Warum habt ihr die Dusche eigentlich hier unten und oben die Badewanne?“, fragte Naruto neugierig. Er hatte Einiges über japanische Einrichtungen gelesen. Die meisten Bewohner ließen beides zusammen bauen, da sie sich vor dem Baden abduschten. Es war wohl zu einer Tradition geworden, dass sich die Bewohner des Hauses das Badewasser teilten. So sparte man Wasserkosten, hieß es. Daher wurde der Dreck des Körpers abgewaschen, ehe man in die Wanne stieg. Sasuke biss sich auf die Lippe. Er wandte seinen Blick ab. „Vor zwei-einhalb Jahren lief hier ein kranker Perverser rum…Das Arschloch hat sich immer auf unser Grundstück geschlichen und Aki beim Baden fotografiert. Eines Tages hat er versucht sie zu entführen. Itachi hat ihn halb tot geschlagen. Danach haben wir unsere Badezimmer umbauen lassen. Die Wanne steht nun oben, damit niemand mehr so leicht an sie rankommt. Es gibt auch keinerlei Möglichkeit an der Hauswand hochzuklettern, darauf haben wir geachtet“, erzählte er, dabei ballte er seine Hände zu Fäusten. Er wurde immer noch rasend vor Wut, wenn er daran dachte. Zum Glück hatte man dieses Arschloch verhaftet. Aki hatte seit diesem Tag nie wieder das untere Bad betreten. Eine sehr lange Zeit konnte sie nicht mehr alleine baden, geschweige denn schlafen. Was aber auch selbstverständlich war. Im oberen Stockwerk waren Sasukes, Akis und Itachis Zimmer. Dann noch ein Büro und das zweite Badezimmer. Am Ende des Flurs war eine weitere Tür, welche zum Dachboden führte. Ein wirklich großes, schönes Haus mit viel Platz. Auch der Garten war groß. „Dein Bruder muss sich bestimmt richtig anstrengen, um all das hier zu bezahlen“, murmelte Naruto. Sasuke schnalzte mit der Zunge. „Als ob…Alles was der macht, ist sich mit den Weibern auf seiner Arbeit zu begnügen…“, knurrte er gereizt. „Wirklich?“, fragte der Blonde verwundert. „Woher soll ich das wissen? So kommt es mir allerdings vor…Er ist nie für uns da. Alles bleibt immer an mir hängen…Glaub mir, das macht echt keinen Spaß“, antwortete er und lehnte sich zurück, dabei stützte er sich auf seine Hände. Er konnte es fühlen, wie Naruto ihn anstarrte. Plötzlich spürte er eine sanfte Berührung auf seiner Schulter. Überrascht sah er auf und blickte in zwei leuchtende, blaue Augen. „Es wird bestimmt alles gut. Wenn du mit ihm darüber redest, dann wird es bestimmt eine Möglichkeit geben, wie ihr euch ablösen könnt“, versuchte der Blonde ihn aufzumuntern. Sasuke starrte ihn mit offenem Mund an. Solch eine Gutherzigkeit. Solche warmen, ehrlichen Worte. Wieso? Wieso gerade er? Wieso musste dieser freundliche Junge nur auf ihn treffen? In diesem Moment wünschte Sasuke sich, dass sie sich nie getroffen hätten. Denn dann müsste er ihn nicht zerstören. Allerdings hatten sie sich getroffen und der Schwarzhaarige hasste ihn. Er hatte ihn zu seinem Feind erklärt. Jetzt konnte keiner von ihnen mehr umkehren, denn sie waren schon zu weit gegangen. //Wow…Es ist noch nicht mal ein Tag vergangen…// Mit Absicht rief sich der Größere wieder die Szenen von heute Morgen vor Augen, damit er die Wut in sich weiter schüren konnte. Es war nicht seine Art einfach so einzuknicken. Er bekam keine kalten Füße! Auf keinen Fall! Doch diese aufkommende Hitze, an der Stelle wo Naruto ihn berührte, konnte Sasuke nicht leugnen. Es verwirrte ihn so sehr, dass es schon fast schmerzte. Aber er musste jetzt seine Fassung bewahren. Er sollte definitiv mit Kiba darüber reden. Vielleicht wusste der ja Rat. Ein aufgesetztes Lächeln erschien auf Sasukes Gesicht. „Hast wahrscheinlich Recht. Also dann, fangen wir mit dem Aquarium an, sonst werden wir gar nicht mehr fertig…“ Sie wollten sich erheben, doch Naruto stolperte über eine Falte im Teppich und riss Sasuke mit zu Boden. Instinktiv hielt er den Blonden fest. Er hing nun über ihm. Naruto lag auf dem Rücken, eine Hand neben seinem Kopf, die Andere neben seinem Körper. Erschrocken starrten sie sich an. Sasuke stützte sich auf seine Unterarme, so waren ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Sie konnten den Atem des Anderen auf ihrer Haut spüren und erschauderten dabei. Sie fühlten ihre Körperwärme, die miteinander zu verschmelzen schien. In diesem Moment konnte sich keiner bewegen, geschweige denn klar denken. Wieder einmal bemerkte Sasuke die Schönheit des Blonden. Seine unschuldigen Augen, seine erröteten Wangen, seine zarten Lippen. Sie sahen so weich aus, wie für’s Küssen gemacht. Irgendwas zog ihn automatisch zu ihm runter. Er konnte sich überhaupt nicht gegen diese Macht wehren. Es war fast so, als würde Naruto ihn selbst zu sich rufen. Ihn anflehen ihn zu küssen. Sasukes Knie drückte leicht gegen den Schritt des Blonden, was diesen wiederrum aufstöhnen ließ. Ein Klang, so süß und erotisch zu gleich. Er drängte den Schwarzhaarigen nur noch mehr sich dem Kleineren zu nähern. Es fehlten nur noch Millimeter und ihre Lippen würden sich berühren. Beide Herzen schlugen immer schneller, beide waren aufgeregt. „Oniichaaan!“ Erschrocken schrie Sasuke auf, als sich ein klitschnasser, kleiner Körper auf seinen Rücken sprang. Augenblicklich entfernte er sich von Naruto, welcher total verwirrt an die Decke starrte. Die Jungen hatten sich so in dem Moment verloren, dass niemand bemerkt hatte, wie Aki herein gekommen war. „Aki will nicht mehr baden!“, informierte das Mädchen ihren Bruder. Dieser stieß sie verärgert von sich runter und wirbelte zu ihr herum. „Sag mal spinnst du?! Kannst du dich nicht vorher abtrocknen, wenn du mich schon anfallen musst?!“, schrie er sie an. Entsetzt sah Aki den Älteren an, ehe sie in ein herzzerreißendes Geschluchze verfiel. Nicht nur, dass er schon wieder versucht hatte Naruto zu küssen, nein, nun musste auch noch das Gör anfangen zu heulen. Für heute war Sasuke definitiv komplett überfordert. Dagegen schien der Blonde sich recht schnell wieder gefasst zu haben, nachdem Aki anfing zu weinen. Schnell kroch er zu ihr und tröstete sie. Zusammen gingen sie nach oben, um Aki abzutrocknen und wieder anzuziehen. Es dauerte eine Weile bis die Kleine sich wieder beruhigte. Als sie wieder runter kamen saß Sasuke immer noch auf dem Boden. Warum brachte dieser Knallkopf ihn immer wieder zu solchen Taten? Was war das nur, was ihn immer wieder die Kontrolle verlieren ließ? In diesem Augenblick ging die Tür auf. Aufgeregt quietschend flitzte Aki in den Flur. „Itachi-oniichaaan!“ Hoch erfreut sprang sie den jungen Mann an und umarmte ihn ganz fest. „Hoppla! Aki, nicht so stürmisch“, lachte dieser. Seine Stimme klang erschöpft, dennoch lächelte er. Itachi setzte das Kind wieder auf den Boden und zog Mantel, sowie Schuhe aus. Dann ging er mit ihr ins Wohnzimmer. Dort entdeckte er Naruto. Zuerst wirkte er sehr überrascht, doch dann lächelte er. „Guten Abend. Bist du ein Freund von Sasuke?“, erkundigte er sich. Naruto sah ihn unsicher an. „Äh…I-ich bin sein Klassenkamerad“, antwortete er. Nach dieser peinlichen Aktion schien der Blonde nicht mehr zu wissen, was er sagen sollte. War ja auch klar. Das war mal wieder super bescheuert gewesen! „Wie schön. Es ist schon lange her, seid du Freunde mitgebracht hast, Sasuke“, meinte er und setzte sich auf das Sofa. Aki machte es sich auf seinem Schoß gemütlich und kuschelte sich glücklich strahlend an ihn, während er ihr sanft über den Kopf strich. „Hmm. Du duftest so gut. Hast du schön gebadet, Aki-chan?“, fragte er und schon fing sie an zu quaseln. Ein richtiger Redeschwall brach aus ihr heraus. Itachi hörte sich alles geduldig an. Sasuke atmete einmal tief durch und stand dann auf. „Wir gehen nach oben…“, murmelte er und machte sich bereits auf den Weg. Er hatte keine Lust mit seinem Bruder in einem Zimmer zu sein. „Warte!“ Itachi hielt ihn allerdings zurück. „Was ist?“, fragte Sasuke genervt und sah ihn an. „Ich muss mit euch reden!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)