Nur ein Spiel von minowari (...oder?) ================================================================================ Kapitel 15: Nachwirkungen 【zensiert】 ------------------------------------ Der Raum war von Klickgeräuschen erfüllt, als seine geschickte Hand blitzschnell über die Maus fuhr. Mehrere Tasten wurden gedrückt, Fenster öffneten sich, aber schlossen sich genauso schnell wieder. Shizuo konnte nur beeindruckt zusehen, wie leicht Izaya so lässig mit dem Laptop umgehen konnte. Fünf Telefonate hatte er bereits geführt und nun schien es das sechste zu werden, als der Informant sein pinkes Mobiltelefon bereits wieder an sein Ohr hielt. Der Blondschopf sah aus den Augenwinkeln, wie Izaya gleichzeitig das zitronengelbe Handy in der anderen Hand hatte und irgendwelche Einstellungen vornahm. Dass er eigentlich nur noch Izayas Handy besaß, wurde ihm erst in diesem Moment bewusst und mit Scham erinnerte er sich, wie er seines vor Wut in tausende Splitter zerlegt hatte. Er seufzte. Wie er seine Kraft doch hasste. „Ja. Genau. Bye.“ Shizuo hörte, wie Izaya auflegte und sich endlich von seinem Laptop trennte. Der schwarzhaarige Mann streckte sich ausgiebig, als er sich zu ihm umwandte. „Ah, wie anstrengend. Rin macht einem nichts als Ärger.“, sagte er gelangweilt, seine dunklen Augen hatten einen müden Ausdruck. Der ehemalige Bartender saß immer noch auf der Couch. Auch er war ausgelaugt von dem heutigen Tag, doch ließ er sich nichts anmerken. Unbewusst schlich sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht, als er sah, wie Izaya sich ein Gähnen verkneifen musste. „Was gibt es zu lachen, Shizu-chan?“, fragte der Informant und trat schlurfend auf ihn zu. „Nichts.“, nuschelte dieser schnell und starrte auf die leere Milchflasche, die immer noch auf dem Tisch stand. Er fühlte sich auf irgendeine Art und Weise ertappt. „Nichts?“ Izaya verengte grinsend die Augen, als er sah, dass der Blondschopf seinem Blick auswich. Shizuo spannte sich an, als er plötzlich zwei Hände auf seinen Knien spürte und tat den Fehler, dann doch in diese funkelnden Augen zu schauen. Izayas Gesicht war zu einem Schmollen verzogen, und das brachte Shizuo völlig aus der Bahn. Nein. Nein, das war nicht süß. Überhaupt nicht. „Ne, Shizu-chan…erzähl's mir…“, sagte der andere schon fast bettelnd, der die Chance nutzte, solange er sie noch hatte. Lange ließ der ehemalige Bartender seine Verteidigung nämlich nicht unbeaufsichtigt. Gemächlich begann er auf seinen Schoß zu krabbeln und rückte näher an ihn heran. Doch im nächsten Moment packte eine große Hand seine Schulter und verhinderte, dass Izaya weiter vorwärts kam. „Ich…Ich muss nach Hause. Und ich muss Tom noch das Geld geben.“ Verwundert fasste sich der Informant mit der Hand an die Brust, seine Finger krallten sich in den Stoff seines schwarzen Shirts. Eine Welle der Ablehnung wallte in ihm hoch. Für einen Moment ließ es ihn an sich selbst zweifeln. Aber im nächsten Augenblick verschwand das seltsame Gefühl, als er bemerkte wie auf Shizuos Wangen ein deutlicher Rotschleier zu sehen war. Shizuo schob den Mann von sich und richtete sich auf. „Du willst wirklich nun zu Tom um ihm das Geld zu geben?“ „Ja.“, antwortete der andere schroff und lief auf die Haustür zu. Izaya folgte ihm. „Shizu-chan“, sagte er eindringlich, „Es ist zwei Uhr nachts. Lass dem armen Mann seinen Schlaf.“ Als der Blondschopf das anscheinend realisierte, stoppte er in seinen Zügen, seine Hand auf der Türklinke. Er wusste, wie lächerlich das klang. Es musste sich anhören, als ob er davon lief. „Ich werde gehen.“, kam es leise von dem Blondschopf und er drückte die Klinke hinunter. Doch viel weiter kam er erst gar nicht. Zwei Hände hatten sich blitzschnell um seine Mitte geschlungen und er spürte die ausgehende Wärme des Informanten an seinem Rücken. Es war fast genauso wie beim ersten Mal, nur dass Shizuo sich nun keinen Zentimeter von der Stelle rührte. „Bleib, Shizu-chan…“ Shizuos Augen weiteten sich. Er fühlte wie der Floh sich noch enger an ihn drückte, so als ob er Angst habe, er würde gleich wirklich gehen. „Lass los, Floh…“, sagte Shizuo matt, wehrte sich aber nicht. Er spürte, dass er selber nicht wirklich gehen wollte. Aber wenn er noch länger hier blieb, dann… „Ich lass nicht los.“ Shizuos Blick verfinsterte sich und er begann die Klinke hinunter zu drücken. „Shizu-chan~…“, quengelte Izaya wie ein kleines Kind und begann an dem größeren Mann zu zerren. Eine genervte Ader ploppte auf dessen Stirn auf und im nächsten Moment schnappte er sich Izayas Hände. Bevor der andere überhaupt realisieren konnte, was genau er machen wollte, hatte der ehemalige Bartender den Informanten schon längst über seine Schulter geworfen. „Eh? Shizu-chan?“, rief der schwarzhaarige Mann überrascht aus und begann herumzuzappeln. Doch der andere sagte nichts, sondern begann sich in Richtung Treppe zu bewegen. Ohne Worte bahnte Shizuo sich seinen Weg in das Schlafzimmer und ließ den strampelnden Informanten auf das riesige Bett nieder. Naja, eher wurde er unachtsam geworfen. „Wie immer ein wildes Biest, was?“, neckte sogleich der schwarzhaarige Mann, während er sich aufrichtete und sich ein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht schlich. „Schlaf und gib endlich Ruhe…“, kommandierte Shizuo und begann erneut davon zu laufen. Er musste dringend hier raus. Er durfte sich nicht darauf einlassen. Nicht schon wieder- Seine Beine kamen gegen seinen Willen zum Halt. Dieses Mal war es Izayas Hand, die sich um seine große Pranke klammerte. Konnte er nicht einmal- „Seit wann spielen wir das Spiel umgekehrt, Shizu-chan?“ Seine Frage hing wie Eis in der Luft, während sich seine kalten Finger immer fester um die des Blondschopfes klammerten. Shizuo wollte weiter gehen, spürte jedoch, wie der Floh nicht locker ließ. „Was heckst du nun wieder aus?“, fragte er, woraufhin der Informant nur die Brauen hob. „Nichts, Shizu-chan. Das einzige was ich getan habe, war den Plan gegen Rin zu entwerfen. Und du warst dabei.“ Shizuo begann sich langsam umzudrehen, um der Ratte in die Augen zu schauen. Wieder ein Fehler, den er nicht hätte tun sollen. Der Floh war so nah an ihn heran gerückt, dass nicht mehr wirklich viel Platz zwischen ihnen war. Eigentlich war es so, dass Shizuo nicht viel aus dem anderen entnehmen konnte, doch aus irgendeinem Grund, fühlte er, dass Izaya ihn wirklich bei sich haben wollte. Ob er es in seinen funkelnden Augen gesehen hatte, oder durch die Art wie er sich nun an ihn schmiegte, wusste er nicht. Doch widerstandslos, ließ er zu, dass Izaya ihn zu sich aufs Bett zog. „Okay, vielleicht plane ich doch etwas…“, gestand der Floh, während er auf Shizuos Schoß krabbelte. Der Blondschopf verengte zwar die Augen, aber tat nichts, um den schwarzhaarigen Mann aufzuhalten. Izaya begann mit den Zähnen an dem Ohr des ehemaligen Bartenders zu knabbern, welcher auf die Aktion hin scharf die Luft einzog. „Ein Plan um dich zu verführen…“, flüsterte er lustvoll und diese kleinen Worte hatten eine große Wirkung auf den Blondschopf, dem ungewollt die Hitze ins Gesicht stieg. „Izaya…du…“, knurrte der ehemalige Bartender, doch es klang nicht so aggressiv wie gewollt. Anscheinend interessierte es den anderen auch kein Stück. Izayas Grinsen vertiefte sich, als er den rötlichen Schleier auf Shizuos Wangen feststellte. „Ich weiß, dass du es auch willst. Kein Grund schüchtern zu werden…“, kicherte der Floh und aus irgendeinem Grund brachte es den Blondschopf wieder auf die Palme. Endlich schien Bewegung in die Muskeln des Monsters von Ikebukuro zu kommen, denn plötzlich stieß er den Informanten von sich, sodass er auf die Matratze plumpste. Mit Leichtigkeit hielt er dessen kalte Hände mittels einer Hand fest und presste sie über seinen Kopf auf die Matratze. Izaya grinste nach wie vor. Wie Shizuo dieses spezielle Grinsen hasste… „Ich wusste, du würdest so reagieren…“, kommentierte der Informant, als seine Augen stechend funkelten. Das war das Hauptmerkmal an Izaya: Kontrolle. Er wollte Macht, er wollte immer den Überblick haben, denn ohne Kontrolle, würde er seine Maske verlieren. Die Maske, dieses Grinsen, das sein Gesicht beinahe die ganze Zeit bedeckte. Shizuo grinste kalt. „Denkst du nicht, du planst ein bisschen zu viel?“ Der Informant lachte. „Absolut nicht. Man kann nie früh genug damit anfangen.“ Shizuo schnaubte. In Izayas Augen schimmerte kurz etwas auf, doch es war zu schnell verschwunden, als dass sich Shizuo darum kümmern müsste. Eher machte es ihm Sorgen, was der Floh da gerade mit seinem Bein tat. „Ne Shizu-chan, lass uns ein bisschen Spaß haben.“ Die Bewegung an seinem Schritt verstärkte sich und der ehemalige Bartender konnte ein leichtes Stöhnen nicht unterdrücken. Als ihre stechenden Blicke sich abermals trafen, wussten beide, wohin sie das Spielchen führen würde. „Du liegst falsch, Izaya…“, begann der Blondschopf und beugte sich näher zu ihm herunter, sodass ihre Nasen sich streiften. Izaya wartete interessiert ab. „Wir haben das Spiel nie umgekehrt gespielt. Du bist und bleibst die Maus, welche immer davon läuft. Und ich die Katze, die dich jagen wird.“ Daraufhin ließ der blonde Mann dem anderen keine Chance zum Antworten, indem er seine Lippen auf den Mund des Informanten presste. Wärme bereitete sich aus wie ein Lauffeuer und in Sekundenschnelle hatte er das Gefühl innerlich zu brennen. Mit einem Seufzen öffnete Izaya bereitwillig den Mund und sofort waren die Männer in einem heißen Zungenduell verwickelt. Der Floh begann neckisch zu beißen, zog an seiner Unterlippe, bis der andere begann zu kontern. Shizuo musste fast lachen, wenn er daran dachte, dass es dem Floh nur um seine Machtposition ging. Aber ein Kuss ohne einen wirklichen Kampf wäre ja auch langweilig. Als sie sich keuchend trennten, machte der ehemalige Bartender gleich beim Nacken weiter, fuhr gemächlich über die weiche Porzellanhaut, sodass Izaya unter ihm begann zu zittern. Shizuo wusste inzwischen, dass der Floh an der Stelle sehr empfindlich war. „Hngh, Shizu-chan…“, hauchte dieser und seine erregte Stimme brachte ihn nur weiter in Rage. Langsam begann er seinen Weg hinunter zu lecken, ließ dabei Izayas Hände los, um über den nackten Bauch unter seinem Shirt zu streichen. Sofort begann der Informant an seinen Klamotten zu zerren. Er hatte es gerade mal geschafft, die Fliege zu lösen, als der Blondschopf plötzlich stoppte. „Wo hast du das her?“ „Eh?“ Leicht verwirrt blickte er in Shizuos Augen. Dann spürte Izaya warme Finger über seinen Hals streichen. Sie fuhren über den leichten Schnitt, der zum Glück nicht tief war. „Ah, das. Rin passt manchmal nicht auf, wenn er mit seinem Schwert spielt.“, entgegnete er trocken, während er Shizuos Hand in seine nahm. Sein Blick verfinsterte sich. „Diese Schlange…ich bring ihn um.“ „Haha, sonst hast du das immer zu mir gesagt!“, lachte Izaya. Die gefährliche Stille die darauf folgte verriet, dass der größere der beiden es ernst meinte und immer noch darüber nachdachte. Izaya seufzte und legte eine Hand an die Wange des anderen. „Shizu-chan. Morgen hast du alle Zeit der Welt.“ Er strich weiterhin sanft mit dem Daumen über seine geröteten Wangen, während Shizuo geweiteten Augen zu ihm wanderten. Es brachte den schwarzhaarigen Mann zum Lachen. „Was schaust du denn so?“ Doch Shizuo antwortete nicht, sondern beugte sich langsam hinunter, bis sich ihre Lippen abermals trafen. Etwas irritiert wollte er etwas sagen, doch der Blondschopf ließ ihm keine Chance dazu. Schließlich gab Izaya sich ganz dem Größeren hin. Dieser Kuss war leidenschaftlicher, drängender - aber nicht wild. Als Shizuo dem anderen endlich Zeit zum Atmen ließ, blickte er tief in die dunklen Augen des anderen. „Er wird dich nicht kriegen.“, raunte Shizuo grimmig in sein Ohr und Izaya durchzog es wie ein Gewitter. Was für ein Besitzanspruch, dachte der Informant amüsiert. „Oh? Seit wann gehöre ich dir?“, fragte Izaya schelmisch, doch Shizuo beugte sich tief in seinen Nacken. Er knabberte an der Bisswunde, die vom ersten Mal immer noch nicht ganz verschwunden war. „Ich bin der einzige, der dich umbringen darf.“ Izaya konnte sich ein kleines Lachen nicht unterdrücken. Es ließ ihn immer wieder staunen, was in dem kleinen Hirn von dem Muskelprotz vor sich ging. Grinsend zog er den Blondschopf mit seinen Armen zu sich hinunter. Ein Schauder fuhr Shizuos Rücken hinunter, als der Floh mit seinem heißen Atem sein Ohr streifte. „Ist ja gut. Aber nun, Shizu-chan, lass uns ein bisschen Spaß haben…“ Izaya grinste amüsiert in sich hinein, als sein Monster ihn wie schon erwartet hinunter in die Matratze drückte. „Hah…Shizu-chan…“, hauchte Izaya erschöpft, als er seine Hände auf Shizuos Schulter legte. „Du bist schwer…“ Shizuo lachte müde, rollte sich aber zur Seite, sodass der andere Platz zum Atmen hatte. Sie blieben etwas länger so liegen, ließen ihre Körper zur Ruhe kommen. „Ne, Shizu-chan…“ Fragend drehte Shizuo den Kopf, sodass er den Floh betrachten konnte. Ihm entgegen blickte ein müdes Gesicht, auf dem sich ein seltsam ruhiges Lächeln befand. „Bleibst du nun hier?“, fragte Izaya, wobei Shizuo nur kurz schnaubte. „Mir bleibt ja kaum eine andere Wahl…“ Das brachte Izaya wieder zum Grinsen und er krabbelte näher zu Shizuo, drückte sich an den warmen Körper. Instinktiv zog Shizuo den Informanten näher an sich heran, nuschelte mit der Nase in seinem rabenschwarzen Haar. Mit einer schnellen Bewegung zog sich der Blondschopf die Decke zu sich rüber und legte sie über ihre nackten Körper. „Wir beide bräuchten dringend eine Dusche…“, stellte Izaya fest. „Morgen…“, nuschelte Shizuo erschöpft und schien bereits ins Land der Träume abzudriften. Er hörte noch wie der Floh leise kicherte, bevor ihm vor Müdigkeit die Augenlider zufielen. ♔ ♕ Wärme. Das erste was er fühlte war Wärme, was ihn aus irgendeinem Grund beruhigte. Wie ein Schleier umgab es seinen Körper und ließ ihn entspannen. Immer noch müde wollte Shizuo sich auf die andere Seite drehen, merkte aber, dass das nicht ganz so einfach werden würde wie gedacht. Verwirrt öffnete er langsam die braunen Augen und blinzelte, als helle Sonnenstrahlen ihn begrüßten. Als er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte, konnte er nach und nach eine Person neben sich erkennen. Dann erinnerte er sich daran wo er war. Izaya. Dieser klammerte sich immer noch an ihn, wie ein Kind an seinen Stoffbären und schien sogar noch am Schlafen zu sein. Seine Züge waren so ruhig und entspannt; kein Grinsen, kein schäbiger Ausdruck im Gesicht – einfach nur ein entspanntes Gesicht. Es war einfach einmalig. Unbewusst hatte Shizuo die Hand angehoben, strich mit seinen Fingern einige schwarze Strähnen aus seinem Gesicht. So wuschig wie es manchmal aussah, war es gar nicht, bemerkte Shizuo, als er einige Strähnen zwischen seinen Fingern rieb. Es war sehr weich und fein - fast wie die Haare von… Plötzlich kam etwas Bewegung in den kleineren Körper und Shizuo zog erschrocken die Hand weg. Aber Izaya murmelte nur etwas, die Augen immer noch geschlossen, während er sich enger an ihn heran kuschelte – den Kopf an seine Brust. Als ein paar Sekunden später weiterhin nichts passierte, atmete der Blondschopf geräuschvoll aus. „Dir auch einen guten Morgen, Shizu-chan…“, kicherte Izaya und Shizuo schoss die Farbe ins Gesicht. Dieser kleine… „Gut geschlafen?“ Izaya zog den Kopf nach hinten um seinem Monster in die Augen zu schauen. Aber Shizuo ignorierte seine Frage. „Wie lange bist du schon wach?“ „Schon ein Weilchen. Shizu-chan, du musst doch zugeben, dass ich ein guter Schauspieler bin.“ Er grinste schief. „Nicht wirklich.“, nuschelte Shizuo matt, wich seinem Blick aus und versuchte sich aus Izayas Klammergriff zu befreien, doch der schwarzhaarige Mann schien ihn einfach nicht gehen lassen zu wollen. Der blonde Mann hatte geradeso noch Zeit sich aufzurichten, ehe er wieder festgehalten wurde. „Lust auf ein Bad?“, fragte Izaya unschuldig, während er sich von hinten an Shizuos Rücken schmiegte und dabei langsam mit seinen Händen über Shizuos Bauch fuhr. Es bescherte ihm ungewollt eine Gänsehaut. „Wenn’s sein muss…“, murmelte Shizuo und gab sich geschlagen, da er auch nicht wirklich Lust hatte, jetzt schon mit dem Floh zu diskutieren. „Muss es.“, gab der Informant zufrieden von sich und begann aus dem Bett zu krabbeln. Der andere folgte ihm mehr oder minder in Richtung Badezimmer und kam nicht drum herum auf Izayas nackte Gestalt zu blicken. Er versuchte seine Augen woanders zu halten, was ihm jedoch nicht gelang. „Willkommen in meinem Reich!“, präsentierte der Informant stolz, wobei er seine Arme in die Höhe nahm und er wirklich wie ein König aussah. Mit Erstaunen und teilweise auch Ehrfurcht bewunderte Shizuo das Badezimmer. Alles war in einem luxuriösen Weißton gehalten, und es sah aus, als ob der Raum für gleich mehrere Familien eingerichtet worden war und nicht nur für eine einzelne Person. Vorne waren die zwei Waschbecken, direkt gegenüber die Toilette. Eine kleinere Wand trennte die Dusche von der Badewanne, die ganz hinten im Raum ihren Platz hatte. Izaya war schon dabei das heiße Wasser einzulassen, während er dabei jedes Menge Pulver und anderes Zeug hinein schüttete. Irgendwann drehte er den Kopf nach hinten und blickte ihn unverhemmt an. „Shizu-chan? Hörst du zu?“, ertönte seine Stimme und hallte an den Wänden wider. „Was?“ „Willst du lieber Rose Berry oder Lavendel?“ Shizuo hob fragend die Brauen an. „Ich persönlich mag ja lieber Rose Berry.“, schwärmte der Floh weiter, wobei er beide Verpackungen in den Händen an sich drückte. „Dann nimm Lavendel.“, sagte Shizuo schroff, während er näher trat. Izaya verzog daraufhin das Gesicht und schien mit der Antwort nicht zufrieden zu sein. „Weißt du was? Wir nehmen einfach beides!“, lachte der Schwarzhaarige, kippte von beidem etwas hinein, während die Wanne langsam aber sicher bis oben hin mit Wasser voll war. Die Luft war gefüllt mit mehreren Gerüchen, wobei der Lavendelgeruch stärker hervor trat. Shizuo trat an den Rand der Badewanne und hob in dem nächsten Moment den Fuß an. Izaya sah amüsiert zu, wie der andere sich langsam hinein gleiten ließ. „Ah, das tut gut…“, gab der Blondschopf seufzend von sich, als das warme Wasser seinen Körper umarmte. Er hatte früher als Kind oft gebadet, aber seit er alleine lebte, war eine Badewanne einfach nicht mehr in seinem Budget. Durch ein Planschen spürte er, wie sich noch eine Person mehr in die Wanne begab. „So angenehm. Baden ist das tollste überhaupt!“, gab der Informant genüsslich von sich, als er nun bis zum Hals im Wasser steckte. Shizuo beobachtete, wie seine schwarzen Haare von dem Wasser quasi aufgezogen wurden, als er den Kopf komplett unters Wasser steckte. Als er wieder auftauchte, konnte er nicht anders als den Floh anzustarren. Vereinzelt liefen ihm die Wassertropfen über sein Gesicht, über seine Lippen, während seine nassen Haare an seiner Stirn klebten. „Ne, Shizu-chan, soll ich dich waschen?“, fragte Izaya, während er sich näher an den anderen schmiegte, ihn dabei an den Rand der Badewanne drückte. Shizuo Atem beschleunigte sich, als Izaya plötzlich mit seiner Zunge an seinem Hals entlang fuhr. Dabei fuhr er mit seinen Händen gemächlich Shizuos Brust hinunter. „Hör auf, Floh...“, murmelte Shizuo, aber seine Stimme versagte ihm. Wenn er so weiter machte… Izaya lachte und fuhr zurück. „Dann lass mich dich wenigstens einseifen.“ Und ehe der andere widersprechen konnte, hatte der Informant sich schon die Shampoo-Flasche vom Rande des Beckens geschnappt und verteilte das Zeug großzügig über seinen Kopf. Shizuo spannte sich an. „Izaya…“, warnte Shizuo, der sich nun nicht sicher war, wie er darauf reagieren sollte. Aber er ließ ihn gewähren. Vanillegeruch brannte sich in seine Nase, als das Shampoo begann zu schäumen. Er fühlte wie Izayas Finger über seine Kopfhaut fuhren, ihn sanft massierten. In gewisser Weise machte er das sogar ganz gut. Er spürte, wie sich seine Muskeln wieder entspannten. „Ich finde es witzig wie du dein Haar immer noch färbst…“, begann Izaya plötzlich und der Blondschopf schnaubte. „Ist es etwa immer noch der Stolz von früher? Oder ist es wegen dem Mädchen, das dir gesagt hat, dass blonde Haare dir stehen würden?“ Shizuos Augen weiteten sich. Woher…? Dann seufzte er. Er sollte aufhören sich über solche Dinge zu wundern. Izaya ist Informant - er weiß so gut wie alles. Niemand ist vor ihm sicher, ganz Ikebukuro liegt in seinen Händen. Sicherlich hatte er auch eine Akte über ihn irgendwo auf seinem Computer. Jetzt wo er so daran dachte, machte es ihn doch ein wenig nervös, was der Floh wohl so für Daten über ihn hatte. „Ne, erinnerst du dich?“, bohrte Izaya weiter, als ob er es wieder absichtlich tat. „Was geht dich das an?“, fragte Shizuo, ehe er sich beide Hände des Informanten schnappte, diese von sich schob und ihn damit hinderte, noch weiter an seinem Kopf herum zu panschen. „Warum? Das Mädchen ist nicht die einzige Person, die deine blonden Haare mag.“, erwiderte der andere nur, stets mit seinem typischen Grinsen, während seine Stimme einen leicht anzüglichen Ton annahm. Unerwarteter Weise stieg dem Blondschopf die Farbe wieder mal ins Gesicht. Mit einem Planschen tauchte der ehemalige Bartender kurzzeitig unter Wasser. Eigentlich tat er es aus dem Grund das Shampoo aus den Haaren zu waschen, jedoch fiel ihm nun auf, dass es gewirkt haben musste, als ob er nur der peinlichen Situation entkommen wollte. Keuchend holte er Luft, als er wieder an der Oberfläche auftauchte. Er fuhr sich mit beiden Händen durch die nassen Haare, strich sie nach hinten weg. Izaya hatte sich derweil auch die Haare eingeseift, fuhr mit den Händen durch seine schwarze Mähne. Irgendwann fragte sich Shizuo plötzlich, wie spät es überhaupt war. Als seine braunen Augen die Gegend nach einer Uhr absuchten, musste er leider erfolglos aufgeben. Dies hier war zwar ein luxuriöses Badezimmer, dennoch befand sich hier kein Uhrwerk. Irgendwie hatte er das Gefühl, er hatte eine Menge Zeit verplempert. „Ich muss los. Tom wartet auf mich.“, erklärte Shizuo knapp, als er begann bereits aus der Wanne zu steigen. Ausnahmsweise hielt ihn dieses Mal keine Hand auf. „Schon? Langweilig, Shizu-chan…“, kommentierte Izaya trocken, während er mit den Augen verfolgte, wie sein Monster sich eines der weißen Handtücher schnappte und begann sich trocken zu rubbeln. „Schon? Ich bin dir seit Tagen auf den Fersen gewesen! Was meinst du wohl wie lange Tom schon warten musste?“, erwiderte der andere grimmig, während er mit dem Handtuch wild über seine Haare fuhr. Eilig stapfte er aus dem Badezimmer, bemerkte dabei nicht, wie der Informant ebenfalls aus der Badewanne stieg. Shizuo, inzwischen wieder im pompösen Schlafzimmer, bückte sich um seine Anziehsachen zu suchen. Leider war vieles kreuz und quer durchs Zimmer geschleudert worden, weshalb es eine Weile dauerte, bis Shizuo vollständig gekleidet war. Er atmete tief ein und aus, richtete sich gerade die Fliege, als er im Augenwinkel bemerkte, wie der Floh, nur in einem Handtuch gewickelt, am Türrahmen lehnte. „Vergiss dein Handy nicht.“, sagte Izaya lediglich, sein Gesicht ein ernster Ausdruck. Kein Grinsen. Shizuo runzelte kurz die Stirn, besah sich diesen seltsamen Anblick im Gesicht des anderen. Es war ungewöhnlich. Aber die letzten Stunden - nein, die ganzen letzten Tage, waren sowieso nur von Ungewöhnlichkeiten geprägt gewesen. Shizuo merkte, wie er einige Momente zu lange von den dunklen, roten Augen des Flohs gefesselt wurde und wie sich dabei ein seltsames Gefühl in seinem Körper breit machte. Der ehemalige Bartender blinzelte, um sich von dem fiebernden Blick loszureißen, bevor er dem Informanten zunickte und die Treppe nach unten in Angriff nahm. Ohne weiter zu trödeln, schnappte er sich das besagte zitronengelbe Handy von Izayas Schreibtisch, sowie den Geldkoffer, den er daneben platziert gehabt hatte. Dieses Mal konnte er ohne weiter zu zögern die Hand auf die Türklinke drücken und war im nächsten Moment auch schon durch die Tür verschwunden. Izaya erschien am Rande der Treppe, als er die Tür ins Schloss fallen hörte, in seiner Hand das schwarze Mobiltelefon. „Der angerufene Teilnehmer antwortet nicht. Bitte hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Piep-“ Das Handy landete mit einem Knall auf dem Boden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)