The king rises von Doffy (Nami|Doflamingo and Nami|Law) ================================================================================ Kapitel 1: The first step ------------------------- Es war weich. Fühlte es sich so an, wenn man gestorben ist? War dies das, was man den Himmel nannte? Wenn ja, dann war der Tod nicht so schlimm wie sie sich es vorgestellt hatte. Zusätzlich war es warm und Nami seufzte wohlig auf, hielt aber sofort inne. Sie konnte noch Laute von sich geben? Langsam versuchte sie ihre Fingerspitzen zu bewegen und merkte, wie diese in etwas sehr Weiches griffen. Nami hielt die Luft an und erinnerte sich plötzlich an die Stimme des Mannes, die sie irgendwann zuvor noch gehört hatte. „Schlaf ein wenig, kleines Kätzchen.“ Doflamingo. Er hatte sie erwischt, als sie zusammen mit Law fliehen wollte. Sie war nicht tot, aber Nami fühlte sich wie in der Hölle. Und er war der Teufel persönlich. Wo sie im Moment war, konnte sie nicht erahnen, wagte es aber auch nicht ihre Augen zu öffnen und nachzusehen. Sie meinte deutlich noch eine weitere Präsenz im Raum zu spüren und hoffte inständig, dass es sich dabei um Trafalgar Law handelte. Vielleicht hatte sie sich auch alles eingebildet und sie lag noch im Bett der Thousand Sunny und alles war nur ein böser Albtraum gewesen? Der noch leicht schmerzende Kopf sagte aber etwas Anderes. Nachdenklich zog Nami leicht die Augenbrauen zusammen, als sie merkte, dass im Gegensatz zu zuvor die Schmerzen kaum noch präsent waren. Hatte man ihr vielleicht ein Schmerzmittel gegeben? Und wenn ja, wieso sollte ihr ausgerechnet Donquixote Doflamingo bei ihren Schmerzen helfen und sie nicht einfach umbringen? Hoffentlich war dies nicht wieder irgendein ein Geiselnahmenspiel, bei dem sie wie immer als wehrlose Geisel auserwählt wurde. Trotzdem musste Nami sich fragen, wieso ausgerechnet Doflamingo jemand aus Ruffys Crew als Geisel brauchen würde. Schließlich war er sowieso Ziel ihres Angriffs und Ruffy und die Anderen würden sowieso versuchen an ihn heranzukommen. Auch ohne irgendwelche Geiseln. Nami schluckte leicht und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen. Sie hörte leise Schritte im Raum, die immer näher kamen und Nami versuchte weiterhin die bewusstlose Puppe zu mimen. Die Schritte verstummten und sie fragte sich, ob die Person es sich vielleicht doch anders überlegt und ihr das Schauspiel abgenommen hatte. „Ich weiß, dass du nicht mehr schläfst.“ Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie die bekannte Stimme hörte, die sie Stunden zuvor das letzte Mal vernommen hatte. Langsam öffnete Nami die Augen und sah, dass Doflamingo vor ihr stand, den Blick auf ihre Gestalt gerichtet und ein wissendes Grinsen auf dem Gesicht. Seine Federboa schien verschwunden und erst jetzt erkannte Nami, was das Weiche unter ihren Fingerspitzen gewesen war. Sie saß auf einer langen, braunen Couch, das prächtige rosafarbene Kleidungsstück über ihre Gestalt gelegt wie eine Decke. Verwirrt starrte sie darauf und bemerkte erst jetzt den Geruch Doflamingos, den dieses absonderte. Sie glaubte Lavendel riechen zu können, war sich aber nicht sicher. Nach wenigen Momenten hob Nami wieder ihren Blick, schaute sich in dem nun unbekannten Raum um, der eine Ähnlichkeit mit einer großen Lounge oder einem Gemeinschaftsraum hatte. Auf der einen Seite eröffneten sich große, gläserne Türen, die auf eine große Terrasse zu führen schienen. Alles in allem hätte Nami dieses Zimmer beeindrucksvoll gefunden, wenn sie nicht auf unfreiwilliger Basis hier gewesen wäre. „Wir sind hier in meinem Palast in Dressrosa“, sagte Doflamingo, der ihrem Blick gefolgt war und sich nun auf einem Sessel gegenüber der Couch niederließ, permanent Nami beobachtend. Nami nahm den Blick vom Raum und fixierte nun den blonden Mann, der sich entspannt zurückgelehnt hatte, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, dass sie beide alleine zusammen Zeit verbrachten. Das alles schien so unpassend auf die Navigatorin und Nami wusste nicht, was sie von der Situation halten sollte. „Wieso bin ich am Leben?“, sprudelte Nami schließlich heraus und versuchte hinter die dunklen Gläser seiner Sonnebrille zu sehen. Keine Chance. „Wieso solltest du nicht am Leben sein?“, entgegnete er gelassen und schmunzelte leicht. „Ich sehe absolut keinen Grund, warum ich dich töten sollte.“ Anstatt Klarheit zu gewinnen war Nami nun noch verwirrter. Instinktiv verschränkte sie die Arme und versuchte noch tiefer in die Couch hinter sich einzusinken. Hauptsache so weit weg wie möglich von dem Shichibukai. Doflamingo bedachte dies nur mit einem leichten Grinsen. Wegzurennen war keine Option gegen diesen Mann. Spätestens nach wenigen Schritten wäre sie sicherlich wieder in ihrer jetzigen Position. Also blieb nur Smalltalk. „Wo ist Law?“, fragte sie schließlich und erntete ein lautes Lachen von Doflamingo, bei dem man jeden seiner weißen Zähne sehen konnte. Der Mann war definitiv ein Buch mit sieben Siegeln. „Er lebt...noch, falls du das wissen möchtest“, antwortete er und hob kurz seinen Finger, um Nami zum Schweigen zu bringen, die gerade ihren Mund für eine Gegenantwort geöffnet hatte. „Er ist stärker geworden als ich dachte und sitzt jetzt seine Strafe ab. Wenn er durchhält werde ich ihm vielleicht verzeihen und Großzügigkeit zeigen, in dem ich ihn wieder bei mir aufnehme. Schließlich wäre eine solche Kraft sicherlich eine Verschwendung.“ Nami öffnete den Mund um zu sprechen, schloß diesen aber wieder. Was sollte sie zu so etwas bloß sagen? Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was Law im Moment durchmachte und fühlte sich schuldig an der ganzen Sache. Wenn sie ihn nicht mit sich rumgetragen hätte, wäre er vielleicht mit etwas Milderem davon gekommen. „Wieso ergeht es mir nicht wie ihm?“, presste sie wütend hervor und spürte wie sich Zornestränen in ihren Augen bildeten, die sie hinfort blinzelte. Sie würde sich vor ihm nicht die Blöße geben. „Schließlich sind wir an der ganzen Sache fast genauso Schuld wie er.“ „Natürlich, seid ihr das. Und deine sogenannten „Freunde“ werden auch noch ihr gerechtes Schicksal erleiden“, antwortete er leise und beugte sich nun etwas in seinem Sessel hervor, die Hände zusammengefaltet und die Augen auf ihre Eigenen gerichtet. „Du bist ein Monster“, flüsterte sie leise und schob die Federboa wütend von sich weg. Demonstrativ stand sie auf. Sie wollte nicht hier bleiben. Nicht mit ihm im selben Raum. Sie wollte sich nicht weiter seine Worte anhören müssen, die so entspannt klangen, als würde er ihr gerade von seinem letzten Urlaub erzählen. Nami wollte die Anderen finden, sie warnen, Law helfen, der wahrscheinlich im Moment verblutete. In was für einem kranken Albtraum befand sie sich gerade? Wütend wandte sie sich zum Gehen ab und blieb abrupt stehen, als Doflamingo plötzlich vor ihr stand, sie am Handgelenk festhielt und sie vor jeder weiteren Bewegung hinderte. Nami versuchte sich dagegen zu wehren, wurde aber sanft zurückgehalten, bis sie schließlich aufgab. „Kannst du mir vielleicht einen Moment ruhig zuhören?“, fragte Doflamingo unbeeindruckt und blickte auf die Orangehaarige herunter, die frustriert zurückstarrte. „Was willst du von mir? Ich weiß nicht, was mit meinen Freunden ist. Was Law gerade durchmacht kann ich mir nichtmal austräumen und du stehst hier und sagst, dass ich dir zuhören soll? Was erwartest du denn? Das ich mir hinsetze und in Ruhe deinen Worten lausche? Das ist doch krank!“, warf sie ihm entgegen und schüttelte ungläubig ihren Kopf. Einige Momente schaute er sie nur wortlos an, bevor er ihre Hand losließ und sie mit sanftem Druck auf die Couch zurückdrückte, bevor er sich wieder hinsetzte und seinen Sessel vor sie heranschob. Langsam beugte er sich vor und schob seine Sonnenbrille auf den Kopf, woraufhin zwei blaue Augen zum Vorschein kamen, die nachdenklich über ihre Gestalt huschten. Ein kleines Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, bevor er zufrieden nickte. „Du bist wirklich so widerspenstig, wie ich gehört hatte. Wobei ich auch nichts Anderes von dir erwartet hatte.“ Er hatte nichts Anderes von ihr erwartet. Nami wusste nicht, was sie von seinen Worten halten sollte. Wollte er sie verwirren oder mimte er hier den freundlichen Mann, der ihr im nächsten Moment den Tod schenkte? Ihr blieb nichts übrig, als sich auf sein Spiel einzulassen und es zu ihren Gunsten ausgehen zu lassen. „Ich wüsste nicht, wieso dich es interessieren sollte, wie ich ticke“, bemerkte sie scharf, verschränkte die Arme und sah ihn herausfordernd an. „Schließlich kennen wir uns nicht.“ Ihr Gegenüber legte den Kopf leicht schief, ein schmales Lächeln auf den Lippen. Es schien für einen kurzen Moment, als wäre er in seinen Gedanken versunken und sie vergessen, nickte aber dann kaum merklich. „Natürlich kannst du das nicht verstehen. Noch nicht“, bemerkte er und lehnte sich wieder etwas in seinem Sessel zurück. „Du bist mir überaus wichtig. Wichtiger, als du es erahnen könntest, kleines Kätzchen.“ Nami lehnte sich skeptisch zurück und hob eine Augenbraue. „Und das erzählst du mir jetzt alles, weil ich dir vertrauen soll? Oder was soll ich mit so einer Information anfangen. Es interessiert mich nicht ansatzweise, ob ich wichtig für dich bin oder nicht“, entgegnete sie bestimmt. Wenn sein Ziel es war, sie zu verwirren, hatte er es in diesem Moment geschafft. „Verdrehe hier keine Fakten“, antwortete er knapp und verschränkte nun auch seine Arme. „Du stellst hier die Fragen, also musst du auch mit meinen Antworten auskommen. Ich habe keinen Grund zu lügen. Wenn dem so wäre, dann würdest du nicht lebend vor mir sitzen“, sagte er leise und man sah ihm deutlich an, dass seine Geduld langsam am Ende war. „Gut, dann gehen wir von dem Fall aus, dass du ehrlich bist. Was an sich überhaupt keinen Sinn ergibt. Dann würde ich jetzt sehr gerne eine Erklärung haben“, sagte Nami genervt. Langsam war auch ihre Geduld am Ende und sie hatte das Gefühl jedes einzelne Wort aus ihm herauspressen zu müssen. Doflamingo stand auf und beugte sich zu ihr herunter. Nami konnte seinen Atem in ihrem Gesicht spüren und seine stechend blauen Augen starrten tief in Ihre. Für einen kurzen Augenblick dachte sie, dass er sie wieder ausknocken würde, vernahm aber dann seine Stimme. „Alles zu seiner Zeit. Nun entschuldige mich, ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen.“ Einen Augenblick schien er zu verharren, bevor er sich aufrichtete. „Lass uns heute Abend zusammen essen. Das Bad befindet sich dort hinten. Im Schrank befindet sich sicherlich einiges, was dir passen wird.“ Nami folgte seinem Blick zu dem Raum und dem Schrank. Wie absurd war diese Situation? „Übrigens, ich habe zwar nichts gegen dein „Oberteil“, aber für den späteren Anlass scheint mir das etwas unpassend“, fügte er grinsend hinzu und ging zur Tür. „Falls du auf die Idee kommen solltest zu flüchten...du wirst nicht weit kommen.“ Nami beobachtete in Zeitlupe wie er die Hand auf die Türklinke drückte und bereit war sie alleine in dieser Hölle zu lassen. Wie konnte er bloß glauben, dass sie einfach hier tatenlos herumsitzen und sich auf ein Essen mit ihm einlassen würde. Wieso sollte überhaupt so ein Essen zu Stande kommen? Dieser Mann schien ein viel zu großes, ungesundes Ego zu besitzen. Als ob er ihre Gedanken lesen könnte, blieb er kurz stehen und drehte sich leicht zu ihr um. „Apropos, deinen Freunden geht es bisher noch gut. Wenn du dich an meine Regeln hälst, dann wird das vorerst auch so bleiben. Sonst kann ich für nichts garantieren.“ Nami sah ihn durch die Tür gleiten, bevor diese ins Schloß viel und atmete angespannt auf. Den Anderen ging es gut. Aber in was für einer Situation waren sie bloß gelandet? Nachdenklich stand sie auf und ging auf die Fensterfront zu, den Blick nach draußen gerichtet. Im Moment hatte Doflamingo noch die Oberhand und Nami war gezwungen seinem kleinen Spielchen zu folgen. Sie würde ihre Nakama und Law jetzt nicht im Stich lassen. Ein paar Stunden und ein langes Bad später saß Nami in einem weißen Kleid auf der Couch. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt aus Protest nur im Bikini aufzutauchen, wollte ihn aber im Moment nicht unnötig verärgern. Sie würde den Spieß jetzt umdrehen, auf seine makaberen Spielchen hatte sie keine Lust mehr. Wenn er ihr nicht langsam eine gute Erklärung für all das gab, würde sie schon irgendwie einen Weg aus dieser Hölle finden. Es waren schon zu viele wertvolle Stunden vergangen. Genervt blickte Nami auf die Uhr und fragte sich, wann der Teufel persönlich es endlich für nötig hielt sich zu zeigen. Diese unangenehme Stille machte sie langsam verrückt. Unruhig stand sie auf und lief im Raum auf und ab. Sie hatte jedes kleine Eck nach einer möglichen Waffe abgesucht, aber es gab einfach nichts, was auch nur ansatzweise dazu dienen könnte. Er hatte definitiv gut vorgesorgt. Nach gefühlten hundert Stunden klopfte es schließlich an der Tür und ein junges Mädchen streckte den Kopf durch die Tür. „Miss, sind Sie fertig? Der König erwartet Sie bereits“, sagte sie schüchtern und blickte auf die genervt aufschnaubende Orangehaarige, die sich seufzend auf den Weg zur Tür machte. „Mein Name ist Mary. Falls du irgendwelche Wünsche hast, dann sag mir einfach bescheid.“ Nami musterte das Mädchen, dass nicht älter als fünfzehn sein konnte. Sie hatte braunes kurzes Haar und ihre blauen Augen huschten nervös zu Boden. Wieso arbeitete ein so junges Mädchen für den Shichibukai? „Hast du zufällig eine Axt oder irgendetwas Anderes spitzes?“, fragte Nami sarkastisch und beobachtete amüsiert, wie Mary leicht errötete und mit einer Antwort zu kämpfen schien. Leise seufzte Nami auf. „Ist schon gut. Wo befindet sich denn der werte König?“ Erleichert blickte Mary auf und gebot Nami ihr zu folgen. Still ging das Mädchen vorran und lief den Gang entlang, bevor sie rechts abbog und auf eine Tür ganz am Ende deutete. „Gehen Sie bitte einfach hier entlang und durch die Tür. Dort befindet sich das Esszimmer.“ Nami musterte sie einen Augenblick, bevor sie sich entschlossen auf den Weg machte und Mary hinter sich ließ. Der Fakt, dass jemand in dem Alter hier arbeitete machte sie wütend und erinnerte sie an ihre eigene Zeit bei Arlong. Diese machthungrigen Ekel waren doch alle vom selben Kaliber. Ohne anzuklopfen riss Nami die Tür auf und schlug sie schwungvoll hinter sich zu, das diese mit einem lauten Knall ins Schloß fiel. Ohne einen Kampf würde sie hier nicht untergehen. Und schon gar nicht sollte der Blonde ein angenehmes Abendessen haben. „Schön, dass du es geschafft hast.“ Nami entdeckte Doflamingo, der an einer Tür lehnte, die auf eine weitere Terrasse zu führen schien. In der Hand hielt er ein Glas Wein, dessen rote Farbe zu dem Shirt passte, dessen Knöpfe er zur Hälfte geöffnet hatte. Es war immernoch ungewohnt ihn ohne seine Sonnenbrille zu sehen. „Ich hatte ja keine andere Wahl“, entgegnete sie knapp und warf ihm einen kühlen Blick zu. „Wieso arbeiten so junge Mädchen für dich?“ Doflamingo stieß sich von der Tür ab und lief langsam auf sie zu. „Sie arbeitet freiwillig für mich. Es ist doch eine Ehre für seinen König zu arbeiten, oder etwa nicht?“ Nami verschränkte abwehrend die Arme und beobachtete wie er vor ihr Stehen blieb. Der Duft von Lavendel stieg ihr deutlich in die Nase. „Ich sehe hier keinen König“, antwortete sie fest. Sie zog scharf die Luft ein, als sein Gesicht plötzlich nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. „So frech und vorlaut zu sein steht dir nicht. Man sollte wissen, vor wem man so etwas Anmaßendes äußern kann und vor wem nicht“, flüsterte er bedrohlich und sah sie einen Moment durchdringend an, bevor er sich wieder aufrichtete. „Im Moment habe ich deine ach so geliebten Freunde in der Hand, vergiss das nicht“, fügte er hinzu, bevor er eine Hand um ihre Schultern legte und sie zum Tisch geleitete. Nami erstarrte bei dieser Berührung und musste sich sehr stark zusammenreißen, um ihm nicht eine schallende Ohrfeige zu verpassen. Sie setzte sich wortlos auf den zurechtgerückten Stuhl und beobachtete, wie er sich an dem langen Tisch gegenüber von ihr niederließ, sein Grinsen sichtbar auf dem Gesicht. „Ich hoffe die Auswahl spricht dich an“, sagte Doflamingo schließlich und deutete mit der Hand auf die verschiedenen Gerichte. „Bediene dich nach Herzenslust.“ Skeptisch betrachtete Nami den Reis, die Salate und die anderen Köstlichkeiten. Erst jetzt merkte sie, wie groß ihr Hunger eigentlich war und musste sich stark zurückhalten sich nicht die Gerichte eigen zu machen. Schließlich hatte sie seit Stunden nichts mehr Essbares gehabt. Doflamingo folgte ihrem Blick und lachte leise. „Nein, da ist kein Gift drin.“ Um seinen Worten Verstärkung zu geben, füllte er seinen Teller und begann genüßlich zu essen. Nami haderte noch einige Sekunden, beschloss aber, dass sie ihren Nakama keine Hilfe war wenn sie hungerte. Doflamingo betrachtete zufrieden, wie sich Nami über das Essen hermachte und demonstrativ laut mit ihrem Besteck klapperte und laut schmatzte. Sie war wirklich eine Wildkatze und umso mehr Spaß würde sie ihm in Zukunft bereiten. So ein unsittliches Verhalten würde er ihr noch austreiben. Schmunzelnd schenkte er sich Wein nach und füllte auch ihr Glas. Sie leerte ihren Teller innerhalb von Minuten und wischte sich ungeniert mit dem Handrücken über den Mund. Danach leerte sie ihr Weinglas in einem Zug und schenkte sich erneut nach. Doflamingo schien sich davon nicht stören zu lassen, den Blick unentwegt auf sie gerichtet. Nami würdigte ihn dafür keines Blickes. Nach einigen Minuten des Schweigens setzte Nami ihr drittes geleertes Weinglas ab, lehnte sich zufrieden zurück und blickte nun den Mann vor sich an. „So, wir haben gegessen. Sind wir jetzt fertig?“, fragte sie theatralisch seufzend und schob den Teller von sich weg. Diesen Abend würde er hoffentlich für immer in negativer Erinnerung behalten. „Ich dachte du wolltest eine Erklärung?“, fragte Doflamingo scheinheilig und drehte das Weinglas delikat zwischen seinen Fingern. „Wenn du willst, können wir das aber auch gerne auf die nächsten Tage verschieben. Ich habe alle Zeit der Welt.“ „Ich aber nicht“, bemerkte sie und lehnte sich nach vorne. Sie stützte ihre Ellbogen auf dem Tisch ab und legte ihren Kopf auf ihre Hände, Doflamingo im Blick. „Ich habe ein paar Fragen und ich will, dass du sie mir ehrlich beantwortest.“ „Abgemacht“, antwortete er und lehnte sich auch etwas vor. „Was hast du denn für Fragen, kleines Kätzchen?“ „Zum Einen habe ich einen Namen und der lautet anders“, sagte Nami genervt. „Ich will wissen wo meine Crew gerade ist. Wie geht es Law? Und wieso scheint es mir als Einzige so zu ergehen, als wäre es total absurd hier zu sein?“ Doflamingo hob eine Augenbraue. „Das sind gleich drei Fragen auf ein Mal.“ „Wie gesagt, ich habe keine Zeit“, entgegnete Nami fest. „Also gut, deiner Crew geht es soweit gut. Sie versuchen immernoch zu mir vorzudringen, was natürlich eine völlig schwachsinnige Idee ist. Trotzdem könnte ich jeden Moment das Katz-Maus Spiel unterbrechen und sie in ihre Schranken weisen. Ich kenne ihre Pläne und die sind wirklich erbärmlich“, erklärte er simpel. „Noch habe ich dies aber nicht vor, da du noch vor mir sitzt. Sobald du beschließt Dummheiten zu machen, wird deine Crew das in hundertfacher Weise zu spüren bekommen.“ Nami lief ein Schauer über den Rücken, ließ sich jedoch nichts anmerken. „Du unterschätzt uns. Wir haben schon zwei Shichibukai auf dem Gewissen. Wieso sollte es dir nicht anders ergehen?“ „Du vergisst, dass ihr hier in der „Neuen Welt“ seid. Crocodile und Moria sind im Gegensatz zu mir kleine Fische. Und meine Anhänger sind nicht annähernd so harmlos wie jeder Andere, dem ihr bisher begegnet seid. Hier spielt ihr in einer viel höheren Liga als zuvor.“ „Wie kannst du dir da so sicher sein?“, hakte Nami nach, dachte aber über seine Worte nach. Wenn er Recht haben sollte, dann standen sie wirklich vor einem größeren Problem als gedacht. Schlließlich hatte er schon Law haushoch geschlagen. „Weil ich es weiß“, sagte er simpel und grinste leicht. „Zu deiner nächsten Frage. Law ist am Leben, er hält sich trotz seiner Wunden wirklich wacker. Wenn er Morgen früh noch atmet, werde ich ihn vielleicht aus dieser Misere herausholen. Er kann froh sein, dass er nach diesem Verrat überhaupt noch lebt.“ „Ich will ihn sehen.“ „Nanana, kleines Kätzchen, nicht so viele Forderungen für den Anfang. Ich beantworte deine Fragen und das muss für heute reichen.“ Nami warf ihm einen Blick zu, der mehr sprach als hundert Worte. Doflamingo ignorierte diesen gekonnt und fuhr ungestört fort. „Zu deiner letzten Frage...für dich mag es absurd sein, aber im Endeffekt erfüllt das alles seinen Sinn und Zweck. Du bist nicht hier, weil du zu dem Strohhut und seiner idiotischen Allianz mit Law gehörst. Ich habe es nicht nötig Geiseln zu nehmen.“ „Was soll ich dann hier? Ich bin keine Puppe, die man schön einkleidet und sich zu Eigen macht. Ich gehöre nicht an diesen Ort“, stieß sie wütend hervor und deutete auf den Raum. „Ich bin keine Maitresse, Donquixote Doflamingo. Also entweder du gibst mir einen Grund hier sitzen zu bleiben oder ich gehe!“ Wortlos nahm er ihre Worte entgegen und stand langsam auf,bevor er zu ihr hinüber ging und vor ihr in die Hocke ging. Nami blickte ihn stumm an, den Blick stur nach vorne gerichtet. „Nami.“ Verwundert darüber, dass er ihren Namen genannt hatte, warf sie ihm einen kurzen Blick zu, bevor sie wieder verbissen ihre zuvorige Position einnahm. Der Albtraum musste doch irgendwann vorbei sein. Nami wünschte sich so sehr endlich aufzuwachen. Als sie spürte, dass er ihre Hand nahm zuckte sie unwillkürlich zusammen und versuchte diese energisch wegzuziehen. Sein eiserner Griff ließ dieses jedoch nicht zu. „Lass mich los“, flüsterte sie leise und spürte wie die Tränen wieder in ihre Augen stiegen. Resigniert blickte sie zur Seite und versuchte die körperliche Nähe und den Duft von Lavendel so gut es ging zu ignorieren. Sie hörte wie er aufstand und spürte Sekunden später, wie er seine Hand an ihr Kinn legte ihr Gesicht mit sanftem Druck zurück in seine Richtung drehte. „Du musst keine Angst vor mir haben. Hör mir einfach einen Moment zu“, sagte er leise, aber bestimmend. Widerwillig hob Nami den Blick, um wieder in seine Augen sehen zu können. Sie hasste sich dafür vor ihm Blöße zu zeigen. Er selbst schien seine Stimmung von einer Sekunde auf die Andere zu ändern. Und das machte ihn von Minute zu Minute noch undurchschaubarer. „Du gehörst hierher. Du gehörst zu mir, nur zu mir. Es ist deine Bestimmung an meiner Seite zu sein. Du bist meine Königin.“ Nami erstarrte und schien wie in einer Trance gefangen. Sie merkte wie er wieder aufstand und ihre Hand losließ und ihr stattdessen diese hinhielt. „Komm mit und ich erzähle dir alles.“ Und Nami wusste nicht wieso, aber im nächsten Moment hatte sie seine Hand ergriffen. Und insgeheim wusste sie, dass dies der Augenblick war, der ihr Leben komplett verändern würde. Denn ein König braucht seine Königin... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)