Der gemeinsame Weg der SAS Soldaten von Nightwalkerin ================================================================================ Kapitel 1: F.N.G ---------------- "Jackson! Nimm die Granate doch richtig in die Hand. Sie beißt dich schon nicht!", brülle ich dem Soldaten zu, der sich reichlich dumm anstellt. Er tut ja so, als hätte er rohe Eier in der Hand. "Geht das denn nicht zackiger, Jungs? Das kann meine tote Oma ja noch schneller! Los, los, los!", sporne ich die Neuzugänge zu mehr Leistung an. "Ramos! Verdammt, schieß die Granate doch wie ein echter Mann!", verlange ich von dem Lehrling. Er erstarrt wie eine Statue aus Marmor, sodass ich ihm brutal die scharfe Granate aus der Hand reiße. Bevor sie mir um die Ohren fliegen kann, befördere ich sie mit einem kräftigen Wurf aus unserer Umgebung. Seufzend massiere ich mir die Schläfen. Manchmal kosten mir die Anfänger jeden Nerv, so wie heute also... "Schluss mit dem Training. Geht euch unter der Dusche schämen", scheuche ich die Soldaten vom Trainingsplatz. Die sollen in wenigen Monaten zur Elite des Militärs gehören. Ach, du Schande... "Muss ich mir Sorgen um die Anfänger machen?", fragt mich eine lachende Stimme, sodass ich mich zu dem Besucher umdrehe. "Nein, Griggs. Das nächste Mal nehme ich Ramos die beschissene scharfe Granate nicht mehr aus der Hand, weil er plötzlich nicht mehr weiß, wie man sie wirft. Soll doch das Geschoss die Arbeit für mich erledigen", antworte ich gereizt, während ich mir einen neuen Zopf flechte, den ich dann unter die Kappe stopfe. Der Sergeant muss über die kurze Geschichte lachen. "Nimm es ihnen nicht übel. Sind halt die Anfänger. Das legt sich schon noch", versucht mich mein Kumpel aufzumuntern. "Hoffentlich vor ihrem ersten Einsatz, wo sie sich alle gegenseitig wegsprengen. Das fällt sicher auf den Ausbilder, also mich, zurück. 'nen schönen Job habe ich mir da ausgesucht", grummle ich genervt vor mich hin. "Jetzt lach doch ein bisschen. Der Neue ist gerade mit dem Heli angekommen. Gaz überprüft gerade seine Schießfähigkeiten. Price will, dass du den Häuserkampf übernimmst", überbringt Griggs mir die tolle Neuigkeit, die die Soldaten der SAS seit Tagen neugierig macht. "Ach, wegen dem haben sich meine Soldaten beinahe gegenseitig erschossen?!", erkenne ich den Zusammenhang und stapfe voraus. Griggs bleibt einen Moment verwirrt stehen, schließt dann aber recht schnell wieder zu mir auf. "Klärst du mich auch mal auf?", fragt der Sergeant interessiert. Einen kurzen Moment überlege ich, schüttle jedoch denn Kopf. "Das willst du nicht wissen", versichere ich dem Soldaten mit ernstem Gesicht. Muss ja nicht jeder wissen, dass Ramos während des Ladens die Pistole hat fallen lassen, wegen dem landenden Heli. Der Soldat Ramos ist mein Sorgenkind. Seine Stärken habe ich bis jetzt nicht herausfinden können. Jackson ist definitiv ein Scharfschütze. Jenkins dafür ein Nahkampfgenie, bei dem ich sogar einige Niederlage einstecken musste. Anderson ist der schnellste Läufer, den ich bis jetzt hatte. Matthwes kann beinahe jede Waffe auseinander und wieder zusammenbauen ... und das mit einer Augenbinde. Holmes ist auf jedem Gelände lautlos unterwegs und lass ihn bloß keine Sekunde aus den Augen. Der Typ kann sich dermaßen gut verstecken, dass du glaubst, er sei unsichtbar. Mit dem möchte ich nicht Verstecken spielen... Auf jeden Fall hat jeder sein Spezialgebiet... nur Ramos nicht. Ich frage mich noch immer, wie er es bis zur Ausbildung für Spezialeinheiten geschafft hat. Soldaten mit einem Talent für ein Gebiet kommen zu mir in die Ausbildung, aber Ramos hat keine Begabung oder ich habe sie einfach noch nicht entdeckt... "Wo ist Din mit ihren Gedanken?", reißt mich eine zweite Stimme aus meinen Sorgen. "Bei sich selbst in die Luft jagende Anfänger", antwortet Griggs für mich. "Hach, ich mag die Neuzugänge. Bei denen hat man immer etwas zum Lachen", ist die Meinung von Gaz . "Du kannst ja meinen Job übernehmen, aber du kriegst keine Gefahrenzulage. Kannst meine andauernde Diskussion mit Price gerne weiterführen", schlage ich dem Soldaten grinsend vor. Sofort winkt dieser mit den Händen ab. "Nein, nein. Das ist dein Schlachtfeld", schlägt er mein großzügiges Angebot aus. "Feigling!", grummle ich beleidigt und gehe die Straße entlang. "Wieso bist du eigentlich noch immer hier, Griggs? Müsstest du nicht bei Lt. Vasquez sein?", fällt mir erst jetzt die ungewöhnlich lange Anwesenheit des Soldaten auf. "Ich lasse mir doch nicht den Neuen entgehen", antwortet der Sergeant mit einem breiten Grinsen. "Apropos, wie macht er sich im Schießen?", wende ich mich an Gaz, der seine Kappe gerade zurecht zieht. "Nicht schlecht. Er hat jedes Ziel getroffen, falls du das meinst", entgegnet mir der Soldat sarkastisch. Nacheinander treten wir in die große Halle. "Din! Schön, dass du den Test durchführen wirst... Welcher Soldat macht dir Probleme?", erkennt Price nach einigen Sekunden meinen Gemütszustand. "Ramos", gebe ich einsilbig von mir, während ich die Akte von dem Neuen Gaz aus der Hand nehme. Private McQuarrie nickt bestätigend. "Den habe ich beim Schießen gesehen. Bin froh, dass ich den Typen nicht ausbilden muss", setzt Corporal Griffin noch eines oben drauf, als wäre ich nicht schon gereizt genug. "Das ist Ramos? Okay, das ist wirklich eine Katastrophe", stellt sich Sergeant Heath auf Griffins Seite. "Jungs, ihr seid Balsam für meine Seele", bemerke ich sarkastisch. Auch wenn die drei Soldaten Sturmmasken und Sonnenbrillen tragen, konnte ich das Grinsen jedes einzelnen erkennen. "Müsst ihr nicht arbeiten, oder so?", frage ich voller Hoffnung, doch sie bleiben wegen dem Neuen. "Komm schon, Din. Du kriegst jeden Soldaten zu einer Spezialeinheit hin. Wenn du es nicht schaffst, ist es hoffnungslos für Ramos", muntert mich Gaz erfolglos auf. "Bevor oder nachdem er mich mit seiner Granate in die Luft jagt?", frage ich ironisch, als Price mir die Akte aus der Hand nimmt. Mist, ich konnte gar keinen Blick hineinwerfen. Meine Aussage bringt die Soldaten zum Lachen, obwohl ich es todernst meinte. "Gaz hat Recht. Du schaffst das schon. Sieh dir Wilson an, der war auch ein Fall für die Tonne. Trotzdem hast aus ihm einen Scharfschützen erster Klasse gemacht", erinnert mich der Captain an mein erstes Erfolgserlebnis. "DER Wilson?", fragt Heath überrascht. Gaz nickt bestätigend, aber auch das heitert mich keinesfalls auf. "Auch der hätte mich beinahe umgebracht, aber Ramos ist noch schlimmer. Der kann nicht laufen, schießen, treffen, nachladen, kriechen oder unverletzt den Parcours überstehen. Sogar beim Salutieren besteht Lebensgefahr für ihn und die in seiner Umgebung. Dazu kommt noch...", beschwere ich mich lautstark, als mir eine zündende Idee kommt. "Den Blick kenne ich doch! Din, raus mit deiner Idee", erkennt Ganz meinen Gesichtsausdruck, doch ich winke ein wenig abwesend ab. "Erst wenn er tatsächlich dabei niemanden von seinem Trupp umbringt", meine ich ironisch. "Deinen Job will ich wirklich nicht haben, Din", informiert mich Griffin mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Captain Price?", meldet sich eine fremde Stimme, das unser Gespräch jäh unterbricht. Ein junger Soldat salutiert vor uns. "Das ist der Neue. Nehmt ihn nicht so hart ran. Er ist doch neu", mein McQuarrie zu mir. Wie gesagt, kann ich wegen der Sturmmaske keine Emotionen erkennen, aber grinst wie ein Honigkuchenpferd, das weiß ich mit Sicherheit. "Soap? Was ist das eigentlich für ein Name?", fragt Price mit hochgezogener Augenbraue, "Ist auch egal. Häuserkampf für Soap. Din, die Einführung und die anderen auf Beobachtungsposition. Das Limit ist 60 Sekunden. Gaz hält den Rekord mit 19." "Der wird sowieso nie geknackt", gibt dieser eingebildet von sich. Unerwartet zuckt meine Hand nach oben. Punktgenau trifft sie den Kappenschirm von Gaz, sodass die Kappe hinter ihm auf den Boden fällt. "Klappe, Gaz", knurre ich leise, "Komm, Soap. Rauf auf die Leiter." Gehorsam folgt er mir den Turm nach oben. "Nimm die MP5 und 4 Blendgranaten. Das Seil hinunter auf Position 1, dann zu Position 2, 3 und 4. Price Anweisungen folgen bei jeder Position", erkläre ich im Schnelldurchlauf, während sich Soap die Waffen nimmt, "Dann zeig mal was du kannst. Salutieren ist immer noch nicht deine Stärke." Verwirrt sieht er mich an und hält in der Bewegung inne. "Die Aussage habe ich schon mal gehört, aber woher?", bemerkt der Soldat nachdenklich. "Ach, ich habe dir und ein paar anderen Soldaten in der Grundausbildung zwei Wochen lang den Arsch aufgerissen. Meine Aufgabe war es, euch zu zeigen, wie es bei den Spezialeinheiten abgeht", erinnere ich mich an die Zeit. Die schönsten zwei Wochen meines Lebens... "Stimmt! Master Sergeant Diana", kommt es dem Neuzugang. "Ah, da ist die Erinnerung ja wieder. Alle nennen mich Din, also reicht das vollkommen", bemerke ich grinsend. "Ihr sollt da oben keine Kaffeerunde halten!", höre ich die Stimme von Gaz. Der Soldat kostet mir heute wirklich den letzten Nerv und mein Geduldsfaden ist schon sehr dünn. "Spiel dich nicht auf, Gaz!", brülle ich zurück, während ich mich über das Geländer lehne. "Dann beeilt euch mal. Ich hab noch etwas anderes zu tun", stichelt er unaufhörlich weiter. "Captain Price?", frage ich mit diesem bestimmten Unterton, den die anderen Jungs schon gut kennen. "Aber nur heute, weil du Ärger mit Ramos hast", erlaubt mir der Captain großzügig. Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. "Sie sollten lieber die Augen schließen. Könnte gleich ein wenig unangenehm werden", warnt Price Griggs lieber vor, da dieser meine Aktionen noch nicht so gut kennt. "Augen zu, Soap", gebe ich dem Neuling den Befehl und lasse das Geschoss erfreut fallen. "Oh, Shit. Das wird gleich schmerzen", kommentiert Griffin ebenfalls mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ein helles Licht ist für einen kurzen Augenblick zu sehen. "An das Seil, Soap", fordere ich den Soldaten auf, als Gaz beginnt zu fluchen. "Scheiße, Din! Bist du verrückt? Jetzt sehe ich doch nichts mehr!", brüllt mein Kumpel wie am Spieß und ich erwidere nur ruhig: "Keine Sorge, Gaz, es war auch nur eine kleine Blendgranate." Mit einem Nicken gebe ich Soap das Startsignal. Von oben beobachte ich jeden Schritt, den der Neuzugang macht. Geschickt rutscht er das Seil hinab und läuft dann an den Fenster vorbei. Die ersten Ziele stellen sich auf. "Los, eliminieren!", brüllt Price mit gewohnter Lautstärke durch die Halle. Soap verschwindet relativ schnell im Keller, somit er auch aus meinem Beobachtungfeld ist. "Din! Du ..." knurrt eine Stimme, als mein Blick zu der Leiter fällt. "Ah, Gaz. Anscheinend sieht du ja wieder etwas", gebe ich schadenfroh von mir. "Rennen Sie zum Finale!", ertönt erneut die Stimme des Captain. "Naja, wir sehen uns dann später, Gaz", verabschiede ich mich salutierend von meinem Kollegen, bevor ich den Fluchtweg über das Seil antrete. "Na, warte!", ruft er mir verschwörerisch hinterher und begibt sich auf demselben Weg nach unten. Geschickt springe ich durch das Fenster hinüber zur Ziellinie. "Nicht schlecht, Soap, habe aber schon besseres gesehen. Rüber zu den Monitoren für eine Analyse. Din, dafür bist du zuständig", erlöst mich Price von meiner Flucht vor Gaz. Gemütlich schlendere ich zu den besagten Monitoren. Der wütende Soldat brummt etwas unverständliches vor sich hin, bevor er die Halle mit stapfenden Geräuschen verlässt. "Da habe ich aber Glück gehabt", erfreue ich mich über diesen Zufall. "Das war kein Glück, Din", bemerkt Price nebenbei, als er sich die Analyse ebenfalls ansieht. "Hier bei der ersten Position bist du richtig gut. Die Treppe hinunter, wo du ein wenig zögerst. Bei einem Kampf, weiß man nie, was hinter der nächsten Ecke liegt. Position 2 und 3 waren ganz okay. Das Wechseln des Magazins könnte schneller gehen, aber das ist eine Kleinigkeit.", kommentiere ich das Video von dem Häuserkampf, "Oh...Was war das?!" Schnell spule ich das Video zurück. "Willst du es erklären, Soap?", frage ich den Neuling mit einem leichten Anflug von einem Grinsen. Der Soldat sieht beschämt auf den Boden. "Ich war nervös und da ist mir die Blendgranate aus der Hand gefallen. Das ist mir noch nie passiert!", versucht er seine Ehre zu verteidigen. Aufbauend lege ich ihm kurz die Hand auf die Schulter. "Das kann jeden einmal passieren", versuche ich den Jüngling aufzuheitern. "Mir ist sowas noch nie passiert!", ruft Gaz von draußen in die Halle herein. "Halt die Klappe!", brülle ich zurück und werfe nochmals eine Blendgranate nach ihm Zu seinem Glück habe ich den Stift nicht herausgezogen. "Das ihr beiden in ein Team seid verwundert mit von Mal zu Mal wieder", erwähnt Captain Price nebenbei, "Die Frachtschiffmission läuft ab jetzt. Wir starten um 0200. Din, du kennst dich ja aus." Price verlässt die Halle ohne einem weiteren Wort. "Gaz, bring die Blendgranate zurück", hört man draußen den Captain befehlen. Der Soldat kommt murren in die Trainingshalle. In der Hand hält er gehorsam die Granate. "Ich werde deine Witze vermissen, wenn du nicht da bist, Gaz", sage ich ehrlich zu meinem Kollegen. "Hoffe ich doch. Ich werde deine Blendgranaten vermissen, die mir von Mal zu Mal das Augenlicht nehmen", erwidert Gaz im Gegensatz zu mir sarkastisch, bevor er sich umdreht und die Halle sofort wieder verlässt. "Eigentlich mögen wir uns ja. Man sieht es nur meistens nicht so ganz", erkläre ich die komische Freundschaft zwischen mir und meinem Kollegen, "Du solltest dich auf die Mission vorbereiten, Soap. Nach der Mission werden wir deine kleinen Fehler ausbessern." "Din, bring mir ja keine Anfänger um, klar?", befiehlt Price mit strengem Blick, sodass ich grinsend die Schultern hebe. "Kommt ganz auf Ramos an", erwidere ich unschuldig. Wallcroft und Griffin klopfen mir freundlich auf die Schulter. "Mistkerle", knurre ich ihnen mit einem seichten Lächeln entgegen. Mist, ich will auch endlich wieder auf eine richtige Mission. Ich kann diese Trainingsluft nicht mehr atmen, diese Anfänger nicht mehr sehen und schon gar nicht immer dieselben Befehle brüllen. "Wird schon gut gehen, Soap", verabschiede ich den Neuen, der der Mission mit gemischten Gefühlen gegenübersteht. Plötzlich wird mir eine Kappe aufgesetzt. "Pass gut auf meine Kappe auf, Din! Viel Spaß mit den Neulingen!", verabschiedet sich Gaz grinsend. "Klar, als würde ich ein Auge auf das verschwitzte Ding werfen", erwidere ich und zwinkere ihm zu. Er weiß ganz genau, dass ich immer auf seine Kappe Acht gebe. Ein wenig melancholisch sehe ich dem Heli hinter her. "So, noch eine Stunde, dann quäle ich wieder ein paar Anfänger", mache ich einen schlechten Scherz, "Ohne Gaz ist das alles nur halb so lustig." Frustriert trotte ich zurück in die Trainingshalle... Kapitel 2: Do or Die! --------------------- "Aufstehen, Männer! In 10 Minuten auf dem Trainingsplatz!", brülle ich in die Totenstille, während ich die Hände in die Hüften stemme. Sofort springen die Soldaten auf die Füße. Wie tausendmal geübt salutieren sie in Reih und Glied...bis auf einen. "Ramos..", knurre ich seufzend, "Anziehen, dann raus auf den Trainingsplatz. Ramos kriegt eine letzte Chance. Keiner der anderen weckt ihn auf." Auf dem Absatz mache ich kehrt und verlasse die Schlafräume der Soldaten. Heute werden wir sehen aus welchem Holz die Neulinge geschnitzt sind. Die Sonne erhellt mit ihren ersten Strahlen den Trainingsplatz. Der Countdown nähert sich seinem Ende, als die Anfänger gehetzt auf den Platz laufen. Mit hochgezogener Augenbraue begutachte ich die schnaufenden Soldaten. "Gerade noch rechtzeitig, Jungs. 1...2...3...4...5...Wo ist Ramos? Der macht mich wahnsinnig! Liegestütze bis ich wieder da bin!", befehle ich den Lehrlingen. Einen Moment überlegen sie aufzuseufzen, doch mein strenger Blick lässt sie innehalten. "Worauf wartet ihr? Wollt ihr nicht vielleicht meinem Befehl Folge leisten?", frage ich gereizt. Just in dem Moment lassen sich die Soldaten auf den Boden fallen und machen die besagten Liegestütze. Ohne einem weiteren Wort stapfe ich zu dem Schlafsaal zurück. Brutal stoße ich die Türe auf, während ich den Griff des Kübels fester packe. "Aufstehen, Ramos!", reiße ich den nutzlosen Soldaten aus seinen Träumen, als ich den Inhalt des Eimers über den Mann verteile. Keuchend setzt er sich auf und starrt mich entsetzt an. "Auf den Trainingsplatz! Sofort!", zische ich ihm wütend entgegen. Mit großen Augen springt er aus dem Bett. Ramos läuft nicht wie erwartet aus dem Saal raus, sondern will sich zuerst noch umziehen. "Raus hier! Aber zackig!", brülle ich lautstark, da mir jetzt schon alle Nerven fehlen, obwohl das Training noch nicht mal begonnen hat. Hinter dem Soldaten hechte ich über das Gelände. Die anderen Neuzugänge machen brav ihre Liegestütze. "Zehn Runden um den Trainingsplatz!", fordere ich von den Anfängern. Fragend sehe ich Ramos an, der als einziger stehen bleibt. "Ich...Ich habe doch keine Schuhe an", stottert er vor sich hin. In Gedanken zähle ich langsam bis Drei. "Habe ich dich nach deinen Schuhen gefragt? Du sollst zehn Runden laufen! Bevor ich mir etwas anderes einfallen lasse!", antworte ich ihm stinksauer. Wie von der Tarantel gestochen läuft der angehende Soldat los. Mit einem zufriedenem Lächeln stoppe ich die Zeit, die sie für die lächerlichen zehn Runden brauchen. "Anderson, wieder mal eine tolle Zeit. Der Rest ist recht akzeptabel. Mir scheint ihr seid jetzt endlich wach und aufgewärmt. Dann können wir ja mit dem richtigen Training beginnen", teile ich ihnen die tollen Nachrichten mit, "Weitere zehn Runden um den Platz." Die Männer bringen die ersten Meter hinter sich, als ich sie nochmal anhalte. "Ihr habt da etwas vergessen", mache ich sie auf die großen Ziegelsteine aufmerksam, "Einen für jede Hand." Sie sind einer Meinung, als ihre Gesichter um eine Nuance blasser werden. Trotz des zusätzlichen Gewichtes schlagen sich die Soldaten gar nicht so schlecht, wie ich vermutet habe. Nach der letzten Runde lassen sie sich schnaufend auf den Boden fallen. "Ihr werdet doch nicht schon müde sein, Jungs", bemerke ich mit einem frechen Grinsen auf den Lippen, "Eine Stunde Parcours Training und wehe einer von euch macht schlapp. Ramos, du kommst mit mir." Der Angesprochene wird immer bleicher um die Nase, als seine Kollegen ihm den Rücken zudrehen und sich auf den Weg zum Parcours machen. "Sergeant, dürfte ich mich bitte vorher umziehen?", fragt Ramos formell, aber mir ist jetzt nicht nach Nettigkeiten und Formalitäten. "Nein, Soldat, zieh die Socken aus", verwehre ich ihm seine Bitte. Überrascht sieht er mich an. "Hast du was an den Ohren? Socken ausziehen", wiederhole ich meinen Befehl nochmals. Obwohl der Soldat einen Kopf größer ist als ich, fixieren ihn meine Augen wütend. Auf die Größe kommt es nicht an und das muss der Neuling jetzt schmerzlich erkennen. Ramos sputet sich die Kleidungsstücke loszuwerden. "Mitkommen", sage ich wortkarg zu ihm und überquere den Platz hinüber. Meine Schritte führen mich zu einer Schlammlacke, die ich extra vorbereitet habe. Mit der Hand mache ich eine einladende Geste. Der Soldat stellt sich mitten in den Dreck hinein und verzieht kurz das Gesicht. "Nass bist du ja schon, also runter auf den Boden. Ich will noch ein paar Liegestütze sehen", verlange ich von dem Anfänger, der meinem Befehl ohne Murren folgt. Einige Augenblicke sehe ich ihm ohne Mitleid dabei zu. "Reden wir ein wenig, Ramos. Mir scheint es, dass du mir vielleicht etwas sagen möchtest", durchbreche ich die Stille zwischen uns. Der Neuling schüttelt eisern den Kopf. "Okay, dann rede ich halt und du hörst zu", akzeptiere ich seine Entscheidung und drehe meine Kreise um den Soldaten, "Eine Spezialeinheit zu sein ist kein Kinderspiel. Es erfordert Disziplin, Ehrgeiz und noch vieles mehr. Faulpelze, die nur auf Spaß aus sind, kann ich nicht gebrauchen und werden hier rücksichtslos nieder gemacht.  Das hier ist kein Spiel mehr, Ramos. Das ist das Militär. Kämpfe oder gehe unter. Es steht nicht gut um dich, Kleiner." Zur Bestätigung schütte ich eine Ladung voller Schlamm über ihn. Der Neuling zuckt nicht mit der Wimper, sondern absolviert weiter sein Training. Anerkennend nicke ich leicht, während ich erneut meine Kreise um den Mann ziehe. "Es kommt nur auf dich an, Ramos. Zeig mir, dass du ein richtiger Soldat bist und ich mache dich zur Spezialeinheit. Ein SAS Soldat. Würde dir das gefallen? Ja? Dann arbeite doch dafür! Wie kommst du auf den Gedanken zum Militär zu gehen, wenn du dich nicht anstrengend willst? Antworte, Ramos!", führe ich meinen Monolog fort. Der Anfänger hebt den Kopf nicht, als er keuchend sagt: "Ich habe einen Fehler gemacht! Ich will die Menschen beschützen, deshalb will ich zum Militär. Geben Sie mir noch eine Chance!" Mit dieser Bitte habe ich nicht gerechnet. Einige Minuten lasse ich ihn noch in dem Schlammloch schwitzen. "Aufhören, Ramos. Du willst ein Soldat sein, dann beweise es. 14 Uhr pünktlich auf dem Trainingsplatz, sonst reiße ich dir persönlich den Kopf ab. Wegtreten!", gebe ich ihm seine allerletzte Chance sich den Soldaten Titel zu verdienen. Erschöpft lässt er sich in den Schlamm fallen. "Danke, Sergeant. Ich werde Sie nicht nochmals enttäuschen", verspricht Ramos mir ehrlich. "Mit deinen Versprechungen fange ich nichts an. Ich will Taten sehen, Junge. Jetzt ab unter die Dusche mit dir. Das kann man ja nicht mit ansehen", erwidere ich kalt. Wie ein geölter Blitz verschwindet Ramos vom Trainingsplatz. Die Abreibung hat ihm anscheinend gut getan. Vielleicht weiß er jetzt endlich, worauf er sich eingelassen hat. Mir macht es nichts aus, dass die Anfänger mich entweder hasse, fürchten oder lieben. Der Krieg ist erbarmungslos, genau das will ich ihnen vermitteln, bevor sie ins kalte Wasser gestoßen werden. Die Ausbildung ist die Hölle mit mir als Oberteufel, so wie ich es haben will. Doch nur so lernen die Jünglinge, wie es draußen in der realen Welt abgeht. Dort wird auf niemanden Rücksicht genommen. Da heißt es nur: "Do or Die!" Nachdenklich betrachte ich den Schlamm vor meinen Füßen. "Sag mal, war das Ramos, der nur in Unterwäsche über den Platz gelaufen ist?", fragt eine Stimme amüsiert. Seufzend nehme ich die Kappe von meinem Kopf. "Ja, Griggs. Ich habe ihm in mein berühmtes Schlammloch gesteckt. Hat ihm anscheinend die Augen geöffnet. Um 14 Uhr sehe ich dann, ob er wirklich ein Soldat ist", erkläre ich dem Hünen. "Nicht übel. Wenn wir mal ein paar störrische Kumpanen haben, schicke ich sie zu dir, Din. Wäre gerne um 14 Uhr, aber Lt. Vasquez braucht mich. Ich werde mal abreisen", verabschiedet sich der Sergeant ein wenig traurig. Kann ich ihm nicht verübeln. Wir hatten echt viel Spaß zu Dritt. Gaz, Griggs und ich haben den Trainingsplatz auf den Kopf gestellt. "Oh, klar. Pass auf dich auf, Griggs. Lass dich nicht umbringen und komm uns bald wieder besuchen", erwidere ich den Abschied. "Mache ich. Hab ein Auge auf Gaz. Ach, wenn es möglich ist, bring keine Anfänger um", grinst er mich breit an. Frech strecke ich ihm die Zunge raus, bevor ich über den Platz laufe. Meine anderen fünf Neuzugänge sind immer noch brav am trainieren. Auch wenn sie ein wenig erschöpft aussehen, halten sie sich relativ gut. "Unter die Dusche, Jungs. Sergeant Heath übernimmt heute euer Training. Ich muss mich um Ramos kümmern", teile ich den Männern mit, die bestätigend nicken. Danach machen sie sich schlapp auf den Weg zu den Duschen. Die wenigen Stunden bis zu Ramos Test vergehen wie im Flug, da ich noch einiges vorbereiten muss und irgendwer muss ja die liegen gebliebene Arbeit von Gaz erledigen. Dafür schuldet er mir etwas... "Bist du bereit dir den Titel Soldat zu verdienen?", frage ich Ramos ernst, als er vor mir mit entschlossenem Gesichtsausdruck steht. "Ja, Sergeant!", antwortet er mir formell. Zustimmend nicke ich. "Gut... Weil ich heute so gut gelaunt bin, darfst du dich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Willst du lieber viele einzelne Tests oder möchtest du einen Test, der alles beinhaltet?", gebe ich dem Soldaten eine einmalige Chance, während ich meine Kreise um ihn ziehe. Einige Sekunden sieht Ramos nachdenklich auf den Boden. "Ich möchte alles auf einmal", entscheidet er sich mutig für die eindeutig härtere Möglichkeit. Ein seichtes Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. "Schlechte Entscheidung, Ramos. Ganz schlecht..", grinse ich dem Soldaten an. Seine Entschlossenheit wandelt sich plötzlich in Unsicherheit. "Also, Ramos. Du hast 20 Sekunden, um dir einen Plan zurechtzulegen und dir ein Versteck zu suchen. Deine Mission lautet: Das Ziel zu überlisten und den Schlüssel bergen. Es sind alle Waffen erlaubt", erkläre ich ihm die Regeln schnell, "20 Minuten darfst du höchsten brauchen, ab der Hälfte stehst du schon auf der Kippe. Noch Fragen?" Gelassen spiele ich mit der Kette, auf der der Schlüssel hängt. "Ja, Sergeant. Wer ist mein Ziel?", stellt er vielleicht die wichtigste Frage heute. Mit einem breiten Grinsen hänge ich mir die Kette um. "Ich bin dein Ziel, Ramos. 20 Sekunden ab jetzt...19...18", gebe ich ihm die gewünschte Info, während ich meine Pistole entsichere, "Was ist, Ramos? Deine Zeit läuft langsam ab." Sein Gesicht zeigt Verwirrung und Entsetzten zugleich. "Aber, Sergeant...", beginnt der Soldat unsicher. "Lauf, Ramos! Do or Die!", unterbreche ich den Anfänger. Noch immer verunsichert gibt der Neuling endlich Gas und sucht sich ein Versteck. Einen Plan wird der sicher nicht haben... Seufzend lasse ich den Kopf hängen. 5...4...3...2...1... Los, geht's! Aufmerksam folge ich den tiefen Fußspuren, die er im Kies hinterlassen hat. Hinter dem Parcours erstreckt sich ein weiterer großer Platz mit Containern. Die Spuren führen zwischen den Metallkisten durch. Er wird doch nicht... Lautlos seufzend schleiche ich mich zu dem roten Container. Ganz leise höre ich über die Geräusche ein leises Keuchen. Beinahe geräuschlos halte ich mich an der Wand der Metallkiste an und ziehe mich nach oben. Vorsichtig sehe ich über die Kante hinab. Genau unter mir steht der nervöse Ramos mit seiner MP5 in der Hand. Wie gesagt, kein Plan... Im Gegensatz zu dem Soldaten, kann ich mich gerade zwischen zwei Plänen nicht entscheiden. Mit einem seichen Lächeln ziehe ich eine Blendgranate aus meinem Gürtel. Zur Ablenkung werfe ich diese auf die andere Seite des Containers. Wie gewünscht, folgt Ramos dem Geräusch und verlässt somit sein Versteck. Verwirrt sieht der Anfänger die Blendgranate an. Wie ein Panther, der auf der Lauer liegt, springe ich den Soldaten von oben an. Wie geübt nutze ich den Schwung und rolle mich vom Kiesboden ab. Sofort springe ich wieder auf die Füße, aber auch Ramos kämpft sich beachtlich schnell nach oben. Hinterhältig nutze ich seine Verwirrtheit aus. Punktgenau schlage ich ihm mein Knie in die Weichteile, sodass er in die Knie geht. Nur zur Sicherheit werfe ich sein Gewehr einige Meter aus unserer Reichweite. Nur schwer kann ich dem unvorhergesehenen Angriff ausweichen. Mit einem Stein wollte Ramos mir den Schädel einschlagen. Na, aber hallo?! Ein ungeschickter Schritt auf die Seite bringt mich aus der Gefahrenzone. Der Stein saust durch die Luft, ohne etwas zu treffen. Rücksichtslos greife ich mir seinen Arm und zwinge ihn dadurch auf den Boden. Meine Faust trifft zielsicher sein Gesicht. Den nächsten Schlag fängt der Soldat im letzten Moment mit seiner Hand ab. Verzweifelt schubst er mich mit Kraft von sich herunter. Überrumpelt lande ich auf meinem Hintern, ergreife aber entschlossen nach Ramos Fuß, als er versucht wegzukriechen. Brutal tritt er nach mir, trifft unglücklicherweise auch noch. Wütend kneife ich meine Augen zu Schlitzen zusammen und stehe vom Boden auf. Gelassen gehe ich hinter dem kriechenden Soldaten her. Kopfschüttelnd gebe ich dem Anfänger einen Tritt in die Seite, sodass er über den Kies rollt. Siegessicher greift der Mann nach meiner Pistole, die ich bei der Rolle hab fallen lassen. Bevor er abdrücken kann, bekommt Ramos erneut meine Faust zu spüren. Überrascht, dass ich in solchen Situationen so schnell reagieren kann, fällt er zurück auf den Boden. Blut läuft aus seiner Nase, genau wie aus einer Wunde auf seiner Stirn. Stöhnend dreht sich der Soldat auf den Rücken, während ich die Pistole wieder an mich nehme. Nebenbei sehe ich auf meine Armbanduhr. "Nach acht Minuten kampfunfähig, Ramos. Du bist raus, Kleiner. Game over", zerschlage ich seinen Traum eine Spezialeinheit zu sein und richte meine entsicherte Pistole auf ihn. "Auf die Knie", befehle ich dem Anfänger ohne Mitleid. Zermürbt lässt er sich auf die Knie fallen und legt seine Hände an den Kopf. "So würdest du exekutiert werden, wenn du im Krieg wärst", erkläre ich mit kalter Stimme, während ich den Lauf meiner Pistole auf seinen Hinterkopf ausrichte. Jetzt bemerke ich erst die Soldaten, die sich in Sicherheitsabstand, versammelt haben. Ohne Emotionen zu offenbaren drücke ich den Abzug durch. Ein leises Klick ist zu hören, bei dem Ramos zusammenzuckt. "Glaubst du wirklich, ich mache mir die Hände wegen dir schmutzig, Ramos?", frage ich den Anfänger sarkastisch, als ich das leere Magazin auf den Boden fallen lasse, "Pack deine Sachen, Kleiner. Ein Heli bringt dich noch heute nach Hause." Ein wenig erschöpft steuere ich die kleine Gruppe an, die aus Heath, den restlichen Anfängern, Price, Soap, Gaz und Griffin besteht. Ein Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht, als ich meinen Trupp erkenne. Tavish hat die Mission also überlebt. Nicht schlecht... "Das können Sie doch nicht machen! Einfach so einen Traum in den Boden stampfen, nur weil Sie keine Soldaten ausbilden können! Miststück!", sprudeln die zurückgehaltenen Gefühle aus Ramos heraus, dass ich mich erstaunt umdrehe. Der Anfänger steht mit geschwollener Brust ein paar Schritte vor mir. Seine Augen sprühen vor Wut, genau wie seine ganze Körperhaltung. "Ja! Ich habe keine Angst vor Ihnen. Sie können uns nicht schikanieren und foltern, weil Sie den Titel Master Sergeant tragen! Ein Monster, das sind Sie! Wahrscheinlich will kein Mann Sie ranlassen, deshalb müssen Sie Ihren Frust jetzt wo herauslassen!", brüllt Ramos mir mit rotem Kopf entgegen, während ich nur ruhig dastehe und die Beleidigungen über mich ergehen lasse. "Fertig?", frage ich mit schneidender Stimme und ziehe die Augenbrauen nach oben. "Nein! So etwas wie Sie sollte keine Soldaten ausbilden dürfen! Am besten sperrt man Sie weg...", schimpft der Anfänger weiter, doch ich bringe mich ein: "Es reicht langsam." "...und das für immer! Da will man das eigene Land verteidigen und so eine Schnepfe, wie Sie legt einem Steine in den Weg!", macht Ramos weiter, als wäre ich gar nicht anwesend. Unbeeindruckt ziele ich mit meiner Pistole und gebe zwei Schüsse ab. Der Soldat zuckt erneut zusammen, als die Kugeln neben ihm auf den Boden einschlagen. "Halt die Luft an, Ramos! Du weißt gar nicht, was ich der Welt für einen Dienst erwiesen habe, dass ich dich aus dem Militär schmeiße", gebe ich eiskalt zurück, während ich ihm den Rücken zudrehe und der kleinen Gruppe entgegen gehe. "Sie haben ja nur Angst, dass jemand besser als Sie sein könnte!", Ramos kennt kein Ende, sodass mir endgültig der Geduldsfaden reißt. Abrupt drehe ich mich zu dem Idioten um. "Das ist kein Spiel, du Volltrottel! Hier geht es um Menschenleben! Womöglich rette ich die Leben meiner Kollegen, wenn ich dich nach Hause schicke. Du kannst noch nicht mal eine Waffe nachladen, während ein Heli landet, ohne deine Kollegen zu erschießen! Ramos, du bist einfach unfähig! Wenn du glaubst, dass hier ist die Hölle, dann beweg deinen faulen Arsch doch mal nach Afghanistan! Das ist die Hölle. Da heißt es wirklich: Do or Die! Sei froh, dass ich dich mit Samthandschuhen angefasst habe, du hirnloses Etwas!", kann ich endlich meinen Frust loswerden. Gaz greift nach meinem Arm, als er erkennt, dass ich mich auf den Neuling stürzen will. "Nicht, Din. Er ist es nicht wert", beruhigt mich mein Freund. Seufzend entreiße ich ihn meinen Arm. "Feigling!", pfeift Ramos aus dem letzten Loch, weil er unbedingt das letzte Wort haben muss. Plötzlich läuft Gaz zu dem Soldaten hin. Mit einem einzigen Schlag streckt er den ungehobelten Typen zu Boden. "Halt ja dein dreckiges Mundwerk, Freundchen. Din hätte dich einfach so umbringen können. Du hast Glück, dass sie es nicht gemacht hat. Ertrage es wie ein echter Mann und verschwinde ohne einem weiteren Wort, sonst zeige ich dir mal, was die SAS Soldaten so alles können", knurrt er dem am Boden liegenden Ramos ins Gesicht, jedoch so leise, dass wir es nicht hören konnten. Wortlos schließt sich Gaz der kleinen Gruppe wieder an. Heath und Griffin kümmern sich um Ramos, der auf dem schnellsten Weg nach Hause gebracht wird. "Danke, Gaz, aber das wäre nicht nötig gewesen. Wie war das? Er ist es nicht wert?", bedanke ich mich mit einem seichten Lächeln bei meinem Kollegen. "Niemand beleidigt unsere Diana. Das hat der Typ verdient", erwidert er grinsend uns legt einen Arm um meine Schulter. "Irgendwie habt ihr mir gefehlt", gebe ich ehrlich zu. "Hoffen wir doch. Besprechung und Analyse gibt es morgen pünktlich um 8 Uhr", teilt uns Price mit und verschwindet im selben Moment in seinem Büro. "Kriege ich meine Kappe wieder?", fragt Gaz, während wir weiter zu den Wohnräumen der Soldaten gehen. "Ich glaube eher nicht. Die steht mir sowieso viel besser als dir", verneine ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Wenn ich nicht so hundemüde wäre, würde ich dich zum Kampf herausfordern", gibt mein Kollege seufzend von sich. "Tja, selber schuld. Dann kriegst du deine Kappe nicht zurück. Ach, Soap, morgen werden wir die kleinen Fehler vom Häuserkampf ausbessern", erinnere ich den Neuzugang an das Training. "Muss ich da auch Wassermelonen zerschneiden?", fragt Soap lächelnd. Gaz nimmt seinen Arm von meiner Schulter. "Hey! Irgendwie muss ich ja testen, ob die Soldaten mit dem Messer umgehen können!", verteidigt sich mein Kollege empört, sodass ich lachen muss. "Ja, aber keiner nennt es die "Obst-Tötungs-Fähigkeiten", außer dir Gaz", bemerke ich keuchend, weil ich mir der Bauch vom Lachen schmerzt. "Ich fand's halt cool", gibt sich mein Freund ebenfalls grinsend geschlagen und verschwindet mit Soap im Haus. Ja, ich habe meinen kleinen Trupp wirklich vermisst... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)