Valentinstag Special 2014: Irgendwer muss es ja tun!

Review in einem Satz:
Ich habe mich sehr erheitert gefühlt und viele Male gelacht beim Lesen.

Review in vielen Sätzen:
Aomines Trotzköpfigkeit kommt gut rüber. Er grummelt viel, ist ein bisschen ungehobelt und andere Gefühle lässt er nicht gerne offen rumliegen. Da hast du ihn schon ziemlich gut und glaubhaft getroffen. Und auch die Dinge, die er sich so zusammenmurrt, haben mich sehr erheitert und fand ich in der Regel auch zu ihm und seinem losen Mundwerk passend.
Best of:
- „Du meinst also wir werden fett und vereinsamt sterben, wenn wir den Tag nicht mit irgendwem verbringen ja?“ > Er ist immer so "nett", wenn er mit Satsuki redet XD (und spricht all jenen aus der Seele, die Valentinstag nicht verstehen)
- „Um gleich mal eins klar zu stellen: Die Romantik wurde im Keim erstickt, als sie mich in der Grundschule gezwungen hat mit einer Schleife in den Haaren zur Schule zu gehen.“ > Das er das auch noch laut zu gibt, lol.
- Eigentlich war er so was wie ein besseres und unbezahltes Hotel und sollte das bei Gelegenheit ändern. > Hotel Aomine, kostenlose Logi - mach ich mit XD
- Aomine der Frauenversteher > Armageddon ist nah!

Im Gegensatz dazu kommt mir Kagami hier anders vor als im Manga/Anime, wo er ja eigentlich ähnlich wie Aomine ist: regt sich gerne schnell auf, ist ein bissche ungehobelt und wenn er Dankbarkeit zeigen muss, knirscht er - Das fehlte mir hier. Zwar war er definitiv frech, hat sich aber auch zeitweise recht merkwürdig benommen.
Zum Beispiel:
- Kagami patscht Aomine an die Wangen > Warum sollte er (oder sonst irgendjemand) das tun? Das kam mir sehr merkwürdig vor. Und in der Serie erschien er mit jetzt nicht übermässig "antatschend" zu sein.
- Kagami erzählt locker flockig seine Lebensgeschichte > Er ist klar kein Kind von Traurigkeit und lacht auch gern, aber redselig würde mir nicht zuerst einfallen, um ihn zu beschreiben.
- Kagamis Anhänglichkeit bei Aomine Zuhause > Auch das kam mir merkwürdig vor, da er doch sonst immer auf unabhängig macht und sich keine Blöße geben will.
Vielleicht wäre ein anderer Charakter aus der Serie besser gewesen, wenn er sich irgendwie unnatürlich verhalten muss. Oder aber natürlich, Kagami ist liebestoll und macht sich für seinen Angebeteten einfach zum Horst.
Aber dass sich Kagami im Stehen den Fuß verstauchen kann, kann ich mir gut vorstellen; obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie das funktionieren soll oO Aber wenn das jemand kann, dann Bakagami! Auch denke ich, dass "Na irgendwer muss dich ja lieben" gut zu Kagami passt (und das ist so niedlich >.<); das ist so nach dem Motto "bist du nicht willig, brauch ich Gewalt". Kagami gibt nicht auf und macht einfach, wie auch immer das andere sehen. Passt schon gut.

Noch etwas zu OoC: Im Manga (und auch bald im Anime) haben wir einen Einblick in Kagamis Wohnung (dort sind Schalfzimmer und Wohnzimmer getrennt) und seine Eltern können deshalb nicht zu seinen Spielen kommen, weil sie noch aus beruflichen Gründen in Amerika leben. Von Tod oder Desinteresse ist da nicht die Rede. > Mir persönlich gefiel diese Eigeninitiative in diesem Bereich nicht, da solch eine tragische Familiengeschichte auch für die Geschichte nicht wirklich einen Zweck erfüllt. Man hätte sicher auch einen anderen Grund gefunden, dass Aomine zum Spiel kommt bzw. er kann die Eltern auch ersetzen, wenn sie einfach nicht im Land sind.

Im Großen und Ganzen fande ich deinen Schreibstil in Ordnung. Er ist schmucklos und in der Regel klar in dem, was er ausdrückt. Das passt gut zu Aomine, der ja mehr oder weniger das Sprachrohr der Geschichte ist. An manchen Stellen, gerade wenn du viele Nebensätze nutzt, um einen bestimmten Sachverhalt zu erläutern, wird es dann doch etwas unübersichtlich. Deine Kommasetzung hat noch ein paar Schwächen; die gesetzten sind soweit richtig, aber du hast so einige vergessen.
Dass Kagami nicht im ersten Absatz sondern erst in der Mitte des dritten erwähnt wird, hat mich ein wenig irritiert. Ich dachte bis zu diesem Punkt des Gespräches, da wären nur Aomine, Satsuki und Kuroko im Vergnügungspark. Diese Verwirrung löst sich schnell auf, hat mich aber einen langen Moment aus dem Lesefluss und aus der Geschichte geschlagen.
Und ganz konkret fand ich den Satzschluss "Warum er am Valentinstag, der ein stinknormaler Freitag war, mit Satsuki, Tetsu und auch noch Kagami in den Vergnügungspark musste leuchtete ihm vermutlich niemals mehr ein, andererseits hatte er keine Chance sich zu widersetzen wenn er nicht wollte das seine beste Freundin für den Rest ihres Lebens ihm sein Leben zur Hölle machen würde." ungünstig geschrieben. Zum einen scheint mir der Satz unnötig komplex (diese Sache mit den vielen Nebensätzen, die es unübersichtlich machen) und zum anderen ist "den Rest ihres Lebens ihm sein Leben" irgendwie unschön und hat mich auch aus dem Lesefluss geholt. Vielleicht wäre auch etwas wie "bis in die Ewigkeit würde sie ihm jeden einzelnen Tag zu Hölle machen" auch möglich gewesen.

Von den manchmal irritierenden Nebensätzen und Kagamis (und Satsukis, aber zu ihr passt das) schrägem Verhalten abgesehen war es ein lustiger, unterhaltsamer und schließlich auch noch jungs-romantischer Text mit Happy End. Hat mir gefallen^^