Peach 43 von Nala (Yami x Yuugi) ================================================================================ Kapitel 12: Wiedersehen ----------------------- Huhu ^^ Ich hab immer so viel am Ende zu sagen. Wer das nicht lesen will, dem mache ich keinen Vorwurf. xD Kapitel 12: Wiedersehen Yuugi sah sich seine Buchstabenbilanz an, während er umgeben von seinem Zettelchaos für Verkehrswirtschaft mitten auf dem Boden lag. Es war Montag und etwas mehr als eine Woche vergangen, als Yuugi Yami das letzte Mal gesehen hatte. Heute hatte er die dritte von fünf Prüfungen geschrieben und er fühlte sich etwas müde. Er war es inzwischen gewöhnt, zur ersten Stunde in der Uni aufzutauchen, was aber nicht hieß, dass er sich dabei sonderlich wach fühlte und binnen kürzester Zeit waren Energy Drinks seine ständigen Prüfungsbegleiter geworden. Seine erste Prüfung hatte er super hinbekommen. In dem Glauben, dass Yami gerade an ihn dachte, fielen ihm die Antworten auf die Fragen sehr leicht. Und auch die anderen zwei Prüfungen waren gut gelaufen. Jetzt musste er sich für Verkehrswirtschaft nächsten Donnerstag vorbereiten und danach würde er sich noch mal eine Woche hinsetzen.. und dann würde doch hoffentlich wieder Freitag sein. Er erwartete diesen bestimmten Freitag mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn er hatte vor kurzem seine Studiengebühren für das kommende Jahr zahlen müssen und die Universität hatte tief in seine Hosentaschen gegriffen. Um die 480.000 Yen hatte er für sein nächstes Ausbildungsjahr hingelegt. Sein Konto war nahezu blank und er konnte froh sein, dass er sich Cocktails überhaupt noch leisten konnte. Aber das Pinta war tatsächlich nicht sehr teuer und seine Mutter und sein Großvater hatten schon früh angefangen für ihn zu sparen. Bei diesem Gedanken seufzte er. Er nahm sich vor, seinem Großvater kommende Ferien im Spieleladen zu helfen, auch wenn er sagte, er müsse das nicht tun. So hing er hier und hatte gerade überhaupt keine Lust, auch nur einen Blick in seine Aufzeichnungen zu werfen. Die drei Prüfungen waren vielleicht einfach gewesen, aber Prüfungsstress machte ihn trotzdem fertig. Er hatte schon jetzt keine Lust mehr auf die anderen zwei und wollte eine Pause. Viel lieber besah er sich also ein einzelnes Blatt Papier. Er hatte sechs Buchstaben ausgeschlossen und zwölf erfragt, was bedeutete, dass noch acht Buchstaben offen waren. Während er sich seine Buchstaben ansah, bewegte er sich unruhig und fühlte sich doch seltsam kraftlos. Er hatte schon jetzt das Gefühl, sofort aufstehen und Yami besuchen zu müssen oder er starb noch. Er wusste ja nun immerhin, zu welcher Uhrzeit er dort Dienst hatte, auch wenn er die Tage nicht wusste. Und wenn er nicht im Pinta war, dann war er doch sicherlich Zuhause? Yuugi hätte den Weg bestimmt wieder erkannt. Er drehte sich seufzend auf seinen Rücken und streckte seine Arme aus. So ein Quatsch. Yami rechnete doch gar nicht mit ihm. Er hatte Bescheid gegeben, dass er nicht da war. Wieder seufzte er. Trotzdem vermisste er Yami schrecklich. Die ersten Tage war es normal gewesen, aber inzwischen sehnte er sich fast schmerzlich danach, wieder Yamis Stimme und sein Lachen zu hören und ihm zuzusehen, wie er Getränke mixte. Er konnte sich kaum darauf konzentrieren, seine Aufzeichnungen durchzusehen, weswegen er inzwischen immer öfter Pause einlegte und sich an den Rechner setzte, dort irgendetwas tat und dann wieder unruhig in seinem Zimmer umherging. Er zwang sich, das nächste Blatt auswendig zu lernen, las es laut vor, damit sich seine Gedanken endlich auf den Lernstoff richteten, doch nach höchstens einer halben Stunde fing das ganze wieder von vorn an. Seufzend hatte er es also aufgegeben und einen Deal mit sich selbst vereinbart. Wenn er ein Thema erfolgreich beherrschte, belohnte er sich mit Computerspielen und über Yami nachzudenken. Damit teilte er seine Gedanken ordentlich in eine Unizeit und eine Yamizeit und ließ sich mehr Konzentration für jeden Teil. Er war erst verzweifelt, dann frustriert über die Tatsache, dass so etwas notwendig war und dass er sich selbst nicht in den Griff bekam, dass seine Gedanken die ganze Zeit über immer wieder zu dem Barkeeper huschten und ihn einfach nicht in Ruhe ließen. Über ihn nachzudenken und Erinnerungen Revue passieren zu lassen, machte ihn jedoch auch glücklich und danach konnte er viel besser arbeiten. Er hätte gern seine Stimme gehört und war sauer auf sich selbst, dass er seine E-Mail-Adresse nicht wusste und ihm nicht so ab und zu schreiben konnte. So etwas tauschte man immerhin oft schon der Höflichkeit halber aus und sicher wäre das für Yami kein Problem gewesen. Manchmal war er aber auch ganz glücklich darüber, dass er die Adresse nicht kannte, weil er absolut nicht gewusst hätte, was er ihm hätte schreiben sollen. So hatte es auch die zweite Woche ganz gut funktioniert. In seiner Unizeit lernte er, rechnete Aufgaben und schrieb seine Prüfungen, in der Yamizeit überlegte er sich seine nächsten fünf Buchstaben und dachte darüber nach, was er Yami schenken konnte. Yuugi konnte sich nicht dagegen wehren; Er musste Yami ein Dankesgeschenk überreichen. Er stand immerhin in Yamis Schuld, bei ihm übernachtet und seine Wohnung benutzt zu haben. Wahrscheinlich erwartete er auch ein Geschenk von ihm. Die Frage war nur, was er ihm schenken sollte. Zuerst kam ihm natürlich Essen in den Sinn und sicherlich hätte eine einfache Tafel Schokolade gereicht. Aber das hier war auch immerhin Yami und er wollte sich etwas Mühe geben. Als ihm dieser Gedanke das erste Mal bewusst wurde, deprimierte ihn das. Er führte sich wie ein Teenager auf. Trotzdem wollte er ihm etwas schenken, was seine Dankbarkeit ausdrückte und vielleicht - und als er das dachte, drückte er einen Zettel auf sein Gesicht, der daraufhin fürchterlich knitterte - auch einen Hinweis darauf gab, was er fühlte. So dachte er an den Einkauf mit Yami zurück und versuchte sich zu erinnern, wo dieser länger gestanden hatte. Er erinnerte sich an die Kirschtorte und seufzte. Er wollte keinen ganzen Kuchen kaufen! Aber er schein Kirschen zu mögen. Vielleicht. Es war zumindest wahrscheinlich. Und so fing die dritte Woche an, der zweite Freitag war überstanden und der nächste war in greifbarer Nähe. Eine Prüfung trennte ihn noch davon und die war Rechnungswesen. Er ächzte, als er sich über seine Buchungen beugte und sich schließlich wieder auf den Rücken legte um nachzudenken. War er wirklich so pubertär, dass er darüber nachdachte, Yami etwas zu backen? Yuugi hatte noch nie etwas gebacken. Einerseits fand er die Idee richtig bescheuert und andererseits überlegte er schon, Schokoladen-Kirsch-Muffins zu machen, das war immerhin etwas kleines. Und Joey und er konnten den Rest essen! Er konnte Yami ja nicht so ein ganzes Blech schenken. Yuugi schlug sich die Hände vor sein Gesicht. Gab es hier in der Nähe nicht irgendeinen speziellen Süßwarenladen, der so etwas anbot? Die waren doch sicher voll von diesem Kram! Aber wollte er das wirklich kaufen? Es war Mittwoch, als er endlich seinen Stift weglegte und seine letzte Prüfung für dieses Semester abgab. Er seufzte zufrieden und war glücklich, diese schwierige Zeit überstanden zu haben. Eigentlich waren alle Prüfungen, wie seine Kommilitonen schon gesagt hatten, sehr einfach gewesen. Aber Yuugi fühlte sich unvorbereitet nun einmal nicht wohl und er hatte ein schlechtes Gewissen, wenn er vor einer Prüfung etwas anderes tat. Er glaubte, dass seine Mutter daran Schuld war. Sie hatte ihm immer eingetrichtert, den Tag vor einem Test nichts anderes zu tun als zu lernen. Als er das Universitätsgelände verließ, fühlte er sich mit jedem Schritt freier. Die Prüfungen waren überstanden! Freude und Erleichterung durchströmte ihn. Und Freitag war auch bald! Sofort seufzte er. Freitag war auch bald und er war in keinem Süßwarenladen gewesen. Er wollte doch, dass Yami sah, dass er sich Mühe gegeben hatte, oder..? Er raufte sich die Haare, rang mit sich und ging dann schließlich resigniert in den nächsten Lebensmittelladen, um Zutaten zu kaufen. Selten kam er sich so blöd vor. Als er Zuhause ankam, stellte Yuugi seinen Einkauf auf die Arbeitsplatte in der kleinen Küche ab und starrte ihn an. Er glaubte sich selbst nicht. Seufzend ging er in sein Zimmer und ließ alles außer die Sachen, die in den Kühlschrank gehörten, einfach stehen. Er glaubte, es sich ja immer noch überlegen zu können, doch hatte er keine andere Geschenkidee und eigentlich hatte er sich schon damit abgefunden. Am Donnerstag stand er tatsächlich in der Küche und fragte sich immer wieder, warum er das tat. Während er Kirschen abtropfte, den Ofen vorheizte, alles schaumig schlug, den Teig in die Formen füllte und schon sah, dass das viel zu viel für solch ein Geschenk war, stellte er sich immer wieder die Frage, warum er das tat. Aber beantworten wollte er sie sich nie. Würde Yami das nicht blöd finden? Ob er enttäuscht sein würde? Er war froh, dass es üblich war, das Geschenk nicht vor demjenigen aufzumachen, der es verschenkt hatte. Als die Muffins fertig waren, holte er sie aus dem Ofen und probierte sofort einen. Tatsächlich schmeckten sie ganz gut. Sie waren etwas krümelig und wurden gegen Ende hin trocken, aber Yuugi war mit sich zufrieden. Er hatte das immerhin zum ersten Mal gemacht! Später hatte er auch Joey einen probieren lassen, der ihn amüsiert angegrinst hatte. "Sag bloß, die sind für..?" "Sei still. Sei einfach still", erwiderte Yuugi hochrot im Gesicht. Joey biss gleich die Hälfte des Muffins ab und kaute schmatzend darauf herum. "Mmh, lecker", meinte er. Yuugi seufzte erleichtert und lächelte dann. "Das heißt nichts. Du isst doch alles, wenn du hungrig bist." Joey grinste zurück und offenbarte einen Rest Muffin an einem Zahn. Freitag kam und Yuugi legte ungeschickt ein paar der kalt gestellten Muffins in eine Geschenkschachtel und wickelte diese in ein Geschenktuch. Er seufzte. Eigentlich war so ein Geschenktuch doch recht teuer im vergleich zu einfachem Geschenkpapier. Und das Geschenk war jetzt auch nicht so toll, dass sich das gelohnt hätte. Aber es war zu spät, sich darüber Gedanken zu machen. Er hoffte, Yami würde das nicht peinlich finden. Gleichzeitig jedoch war er überglücklich, dass Freitag war. Er hatte so lange darauf gewartet, Yami so vermisst. Er wollte los! Er wollte wieder mit ihm reden! Unruhig wandelte er in der WG umher, hielt es irgendwann nicht mehr aus und verließ die Wohnung etwas eher als sonst. Er hatte das Geschenk in eine kleine Tüte gepackt, die er dann zusammenfalten und in seine Hosentasche stecken konnte, so musste er keine Tasche mitnehmen. Er war beschämt und glücklich zugleich, als er eine halbe Stunde später, die ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkam und gleichzeitig viel zu schnell vorbei gegangen war, das Pinta sah. Sein Herz klopfte ihm im Hals und kurz blieb er draußen stehen, obwohl ihn das etwas Überwindung kostete. Eigentlich wollte er sofort reinstürmen, doch versuchte er sich zu beruhigen. Okay. Ganz ruhig. Er stieß die Tür der Bar auf. Das erste, was er erfreut feststellte, war der freie Platz am Tresen. Wenn dort heute jemand gesessen hätte, hätte er geschrieen. Sofort entdeckte er auch Yami, der bereits am Arbeiten war. Er schluckte, in der Hoffnung, dass er damit sein im Hals steckendes Herz ebenfalls wieder hinunterschlucken konnte und ging auf ihn zu. Er hatte ihn so vermisst. Er hatte ihn so schrecklich vermisst! Er versuchte sich wirklich zu bremsen, aber seine Schritte wurden einfach nicht langsamer. Er war so glücklich ihn zu sehen! "Hallo Yami", begrüßte er ihn schüchtern und trotzdem mit einem strahlenden Lächeln. Dieser sah auf und da war es. Dieser Blick, dieses Lächeln, seine Haltung, alles! Wie hatte er es drei Wochen ohne ihn ausgehalten!? "Hi Yuugi. Du bist heute früh dran", antwortete er und sah wieder nach unten, um etwas in ein Glas zu gießen. Yuugi räusperte sich und versuchte wirklich sich zu beruhigen. Er war so nervös. Sollte er ihm das Geschenk jetzt gleich geben? Er war so froh ihn zu sehen! "Ich.. ich hab hier was für dich", sagte Yuugi dann doch, weil er das Geschenk nicht bis zum Ende auf dem Schoß liegen haben wollte. Er packte es aus seiner Tüte und reichte es ihm mit beiden Händen über die Theke. Yami sah verwundert auf und trocknete sich schnell seine Hände ab. "Ein Geschenk?", fragte er. "Ein Dankeschön, dafür, dass du mich bei dir hast übernachten lassen", nuschelte Yuugi. Yami sah ihn erfreut an. "Wow, das ist aber nett von dir, Yuugi. Danke. Es ist sehr hübsch", antwortete er und beäugte das schöne Geschenktuch, dass Yuugi ausgewählt hatte. Den kitschigen Gedanken, dass er etwas in Yamis Augenfarbe gesucht hatte, versuchte er schnell zu verdrängen. "Ach, es ist gar nichts besonderes..", sagte Yuugi sofort demütig. Yami lachte. "Bitte spiel das nicht herunter." Er lächelte ihn ehrlich an, was Yuugis Herz wieder zum Klopfen brachte und sagte, "Ich bringe es schnell nach hinten." Als Yami wieder kam, griff er nach einem neuen Glas und ein paar Flaschen. "Und Yuugi, wie waren deine Prüfungen?" "Ach, gut", antwortete Yuugi. "Klingt, als würde dich das stören", sagte Yami grinsend, als er ein Gemisch in seinen Shaker gab. "Ich hätte mir nicht so viel Stress machen müssen", sagte Yuugi seufzend und wurde etwas gelassener. Das Geschenk war weg und ihm war klar, dass Yami ihn nicht mehr darauf ansprechen würde. Jetzt wusste er zwar nicht, ob es Yami gefiel, aber er würde auch nicht sein enttäuschtes Gesicht sehen, wenn er sah, dass es nur Muffins waren. "Ich hab alles gut überstanden, aber mir viel Stress gemacht. Genug für jeden in meinem Kurs." Yami lachte. Er füllte eine helle Flüssigkeit in ein Glas, steckte ein Stück Honigmelone daran und reichte es dann Yuugi. "Bitte, dein Peach 43." Dieser sah erst den Cocktail, dann Yami überrascht an. Stimmt, er hatte ganz vergessen zu bestellen! Er sah Yamis selbstsicheres Grinsen und lächelte leicht. "Und wenn ich diesmal etwas anderes bestellt hätte?", fragte Yuugi dann und griff nach dem Strohhalm. "Dann wäre er auf mich gegangen", antwortete Yami einfach grinsend. Yuugi lachte. "Vielen Dank." Kurz war wieder Stille zwischen ihnen und Yuugi konnte sich ordnen. Er war so froh, wieder hier zu sein. "Was hast du so in den zwei Wochen gemacht?", fragte er ihn dann. "Hm. Wenn du mich so fragst.. nicht viel", erwiderte Yami und schien kurz selbst darüber verwundert zu sein. "Die meiste Zeit habe ich an der Inneneinrichtung eines Kunden gesessen." "Du solltest dich für diese Zeit bezahlen lassen", fand Yuugi, der es nicht verstehen konnte, dass sich Yami noch Zuhause so viel mit seiner Arbeit beschäftigte. "Ja, vielleicht. Wenigstens hatte ich einmal Besuch. War ein bisschen einsam die letzte Zeit." Yuugis Herz schien beim Klopfen eine Treppenstufe verpasst zu haben und sackte nach unten. Besuch? Einsam? Wie, einsam? Er verschluckte sich an seinem Cocktail, hustete los und bekam fast keine Luft, bis er schließlich wieder sprechen konnte. "Wieso.. einsam?", fragte er röchelnd. "Ach, ich bin einfach gern unter Menschen", antwortete Yami leichthin. Yuugi sah ihn an und wusste nicht, was er sagen sollte. "Ach so..", antwortete er nur, weil er es nicht wagte, weiter zu fragen. Er hatte Besuch gehabt? Wer hatte ihn besucht? Was hatten sie gemacht? Yuugi bemerkte, wie er sich aufführte und versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. "Das.. ist ja schön", hing Yuugi dann noch verspätet hinterher. Yami, der nun leicht grinste, sagte, "Wenn du wissen willst, wer es war, kannst du mich gern danach fragen", sagte er, während er wieder seine Arbeitsplatte sauber machte. Yuugi fühlte sich ertappt. Er hatte das Gefühl, Yami konnte Gedanken lesen. Anders konnte er sich das nicht erklären. "Ähm.. wer..", setzte er an. "Kaiba. Ich sagte ihm das letzte Mal, er soll bei mir Zuhause vorbei kommen, damit er nicht den Platz hier besetzt", antwortete Yami, immer noch leicht grinsend. Yuugi wusste nicht, ob er das gut oder schlecht fand. Er war einsam gewesen? Und dann war Kaiba vorbei gekommen? Interpretierte er das jetzt falsch, oder waren seine Gedanken einfach zu zweideutig..? Er lief rot an und trank schnell einen Schluck aus seinem Glas. Das gab es doch nicht! Er musste sich unbedingt ablenken! Genau, der Name! "Also", sagte Yuugi. Es klang wie der Anfang einer neuen Runde, was für Yuugi auch der Fall war. Ärgerlich über sich selbst versuchte er sich an seine heutigen Buchstaben zu erinnern. "Fängt dein Name mit J an?" Yami grinste. "Nein." "Mit D?" "Nein." "Mit B?" "Nein.." "Mit A?", fragte Yuugi, mittlerweile etwas zerknirscht. Yami lächelte. "Ja." Yuugi starrte ihn an. "Ja? Ja??", fragte er zurück und wurde plötzlich ganz aufgeregt. Alle vorherigen Gedanken waren verschwunden. "Ja." Oh Gott, er hatte ihn! Er hatte den Anfangsbuchstaben! Sein Name fing mit A an! Yuugi starrte ihn immer noch an und seine Aufregung fiel mit einem Mal von ihm ab, als ihm die Bedeutung dieses simplen Wortes aufging. "Das heißt.. ich hätte einfach nur.. in der Reihenfolge des Alphabetes fragen müssen...", sagte er dann, eher feststellend als fragend und legte seinen Kopf in seine Hände. Das gab es doch nicht. Wie viele Fragen hätte er sich dadurch ersparen können? Die Welt schien einfach gegen ihn zu sein. Er hätte sicherlich nicht halb so lang dafür gebraucht, wenn er einfach nur... Yami lachte. "Ja, das ist einfach dumm gelaufen." Yuugi hob seinen Kopf wieder und sah ihn zerknirscht an. Dumm gelaufen. Das war richtig bescheuert gelaufen! Er rümpfte die Nase. "Ist der zweite Buchstabe in der ersten Hälfte des Alphabetes?", fragte er sofort hinterher. Er wollte die Sache verkürzen. Dieser Name musste doch zu knacken sein! Sechs Wochen knobelte er nun schon daran rum, die zwei Wochen ausgelassen, in denen er Prüfungen geschrieben hatte. Zwei Monate insgesamt! "Nein." "Also alles ab M?" "Ja, schätze schon." Yuugi trommelte mit seinen Fingern auf dem Tisch und überlegte konzentriert. "Arvid?" "Nein." "Arian?" "Nein." "Aurel." "Nein." "Atilla?" "Nein." Yuugi versuchte weiter sein Glück, blieb jedoch erfolglos. Er wollte es jetzt aber unbedingt wissen! Yuugi trommelte weiter frustriert mit seinen Fingern auf den Tisch und dachte nach. "Was ist dein Lieblingsfach in der Schule gewesen?", fragte er Yami dann. Dieser sah verwundert auf. "Hm. Ich glaube Physik." "Und dein Lieblingsessen?" Yami sah ihn verwundert an. "Sushi. Willst du mich verhören?" Verdutzt schaute Yuugi zurück. Da war er wohl zu forsch gewesen. "Ah, tut mir Leid. Ich bin etwas...", sagte er und versuchte das richtige Wort zu finden. Yami prustete leicht, woraufhin Yuugi ihn fragend ansah. "Erregt?", beendete Yami amüsiert den Satz für ihn. Obwohl Yuugi wusste, wie er das meinte, lief er trotzdem rot an. "Nein!", rief er sofort beschämt aus. "Ach so. Dann natürlich nicht", antwortete Yami grinsend. Wieder verging eine kleine Zeit, in der Yamis Kollege neue Bestellungen brachte und ein paar Flaschen für Yami nach hinten räumte. Er wurde etwas stiller, weil er sich konzentrieren musste und Yuugi wollte ihn nicht dabei stören. Zugleich versuchte er wieder runter zu kommen. Dass er den Namen immer noch nicht hatte, ärgerte ihn langsam wirklich. "Sag mal, Yuugi", sprach Yami dann nach einer Weile wieder. Yuugi sah auf. Er hatte noch nicht viel von seinem Cocktail getrunken. "Letztens.. also vor drei Wochen", sagte er und füllte den letzten Cocktail in ein Glas um, "da hast du dein Elternhaus erwähnt." "Kann sein", erwiderte Yuugi, der sich ehrlich nicht mehr genau daran erinnerte. "Du sagtest, du hast mit deinem Großvater und deiner Mutter zusammen gelebt", sagte Yami weiter. Er stellte das Glas weg, sah auf und fragte, "Was ist eigentlich mit deinem Vater?" Yuugi sah ihn kurz einfach nur an. "Du musst mir das nicht sagen, wenn du nicht willst", setzte Yami hinterher. "Nein, nein, schon gut", antwortete Yuugi. Es war einer der wenigen Momente, in denen er nicht lächelte, während er das sagte. "Er hat uns verlassen." "Mh. Tut mir Leid, dass ich gefragte habe." Nun schmunzelte er wieder. "Nein, ist wirklich kein Problem. Ich kann mich kaum daran erinnern, ich war noch klein. Deswegen habe ich keine Verbindung zu ihm, ich kenne ihn nicht und er ist mir egal." Yuugi sah ihn neugierig an. Er fand es langweilig darüber zu reden, aber Yamis familiäre Situation interessierte ihn dafür umso mehr. "Bei dir ist alles gut, was das angeht, oder?" "Schwer zu sagen", antwortete Yami, der sich auf seine Arbeitsplatte abstützte und sich etwas vorlehnte, um seine Beine zu entlasten. "So einen Fall habe ich direkt nicht. Aber durch die verschiedenen Kulturen gibt es manchmal Probleme. Es gibt Dinge, die enttäuschen meine japanische Verwandtschaft, lassen es sich aber nicht anmerken und reden dann darüber, wenn der ägyptische Teil weg ist. Der dafür findet andere Dinge empörend und regt sich auch auf." "Und das bekommt ihr unter einen Hut?" "Nein. Meine Mutter war nicht damit einverstanden, wie man Frauen in Ägypten behandelt. Du weißt sicher, dass Frauen immer Arme und Beine bedeckt halten müssen und ein Mann nie eine Frau berühren soll, weil es unrein ist und so etwas. Viele werden immer noch beschnitten" - Yami verzog kurz sein Gesicht - "Sie hat mittlerweile nur noch wenig Kontakt zu ihnen und ich deswegen auch nicht mehr." Yuugi sah ihn an. Er hatte viel darüber gehört, konnte es sich aber kaum vorstellen. Aber auf dem Foto, auf dem seine Mutter zu sehen war, hatte sie immerhin glücklich ausgesehen. Beide sagten nichts mehr. Yuugi hätte gern mehr erfahren, aber das schien ein heikles Thema zu sein. Er versuchte das unangenehme Gefühl abzuschütteln, was dieses Gespräch hinterlassen hatte. Yami selbst sah nicht so betroffen aus, wie Yuugi erwartet hätte. Vielleicht fand er noch eine spätere Gelegenheit danach zu fragen. Aber er wollte Yami auch nicht alles aus der Nase ziehen. Dieser bekam gerade wieder etwas zu tun und mixte die nächsten Getränke. Dann fiel ihm etwas neues ein. "Sag mal, Yami.. es soll ein ägyptischer Name sein?" Yami lächelte. "Ja." "Und.. klingt er auch ägyptisch?", fragte Yuugi dann. "Ja." "Es ist also ein durch und durch ägyptischer Name?" Yami lachte. "Wenn du mich noch einmal fragst, bin ich mir selbst nicht mehr ganz sicher." Yuugi starrte ihn an. Das musste bedeuten, dass es ein Name war, der nicht aus einem anderen Land importiert worden war. Es musste tatsächlich ein ägyptischer Name sein. Inzwischen fielen ihm leider nicht mehr so viele Namen ein. Ob er Yamis Namen überhaupt kannte? Ob er ihn jemals gehört hatte? Er ballte seine Hände zu Fäusten. Das durfte doch nicht wahr sein! Er war so nah dran! "Aman!", feuerte er das Wort wie eine Kanonenkugel heraus. Yami grinste amüsiert. "Nein." "Anubis." "Nein." "Asrar." "Nein." Yuugi kniff seine Augen nachdenklich zusammen. "Aubinhan.. oder so." Yami lachte. "Nein." "Sowas in der Art?" "Nein." "Grr." "Nein", sagte Yami grinsend. Yuugi schnaubte, frustriert und belustigt zugleich und machte eine Pause, indem er aus seinem Glas trank. Er würde das heute rauskriegen, komme was wolle. ______________________________ Geschenktuch: http://youtu.be/WDPZikZoXys Yuugi hat auf meiner fiktiven Uni im ersten Jahr 68o.ooo Yen hingeblättert, die darauf folgenden Jahre sind es immer 7o% des ersten Jahres. Wer lustig ist, kann sich hier mal seine Kosten anschauen, die ich mir durch Werte aus dem großen weiten Internet zusammengerechnet habe: Kosten: Miete: 98.600 Yen insgesamt, Yuugi also ca. 49.300 im Monat [WG, kein Wohnheim] Zug: 14.000 Yen im Monat [Rabatt Student] Lebenshaltung: ca 120.000 Yen im Jahr = 10.000 Yen im Monat = 73.300 Yen im Monat = 879.600 Yen im Jahr [= ~540€ im Monat] + Studiengebühren: ca 680.000 Yen im 1. Jahr = 1.559.600 Yen im Jahr = ~11.000 € im Jahr Gesamtkosten [je nach derzeitigen Wechselkurs] Das vier Jahre lang. Und das bezahlen alles Mama und Opa. :D Das hier kann alles falsch sein!! [vor allem meine Rechnung] Aber man muss zugeben, dass es auch nicht ganz an den Haaren herbeigezogen ist. Laut mehreren Universitätsseiten sind solche Zahlen nicht unrealistisch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)