Peach 43 von Nala (Yami x Yuugi) ================================================================================ Kapitel 11: Momente ------------------- Kapitelnamen. x_X Schrecklich. Meine Prüfungen sind rum. Also geht es gleich weiter ^^ Kapitel 11: Momente Yuugi sah schnell nach unten und wie immer, wenn er nicht antworten wollte, flüchtete er sich darin, zu essen oder zu trinken. Er versuchte schnell das Bild loszuwerden, welches ihm nun vorschwebte. Na ja, so aß er immerhin etwas. "Also, ich dachte daran, nach dem Frühstück noch etwas raus zu gehen, damit du ein bisschen frische Luft schnappen kannst. Halb acht muss ich dann auf Arbeit, aber bis dahin ist es ja noch ein bisschen", sagte Yami dann aufgeräumt und schaute auf eine Wanduhr. Inzwischen war es kurz nach zwölf. Yuugi sah verwundert wieder auf. Hatte.. hatte er gerade gesagt, wie er den restlichen Tag gestalten wollte? "Ich, oh, äh.. wo möchtest du denn gern hin?", fragte er dann etwas überrumpelt. Er hatte damit gerechnet, dass er nach dem Frühstück aufgefordert wurde zu gehen. Damit hätte er auch absolut kein Problem gehabt, immerhin hatte er Yami wirklich einige Unannehmlichkeiten bereitet. Nun die Option zu haben, mit Yami den restlichen Tag verbringen zu können, überforderte ihn etwas, gleichzeitig aber machte es ihn plötzlich unglaublich glücklich. "Hm, ich dachte an nichts anstrengendes, da du sicher noch nicht auf der Höhe bist, aber eine genaue Vorstellung habe ich auch nicht", antwortete Yami dann und Yuugi sah ihn zum ersten Mal etwas verlegen lächeln. Das sah wirklich süß an ihm aus. Gleichzeitig versuchte er seine Freude zu verbergen. Er wurde nicht rausgeschmissen! Er konnte sogar mit Yami den Tag verbringen! Das war zu schön um wahr zu sein. Ob er das nicht nur machte, weil er mit Yuugi Mitleid hatte? "Aber du hast doch sicherlich noch etwas zu tun..? Ich möchte dir nicht zur Last fallen", sagte Yuugi, doch der angesprochene schüttelte den Kopf. "Schon gut. Tatsächlich steckt auch der egoistische Wunsch dahinter, dass du mit mir einkaufen gehst", erklärte er dann lächelnd, "Wenn du noch hier bleibst, brauchen wir nämlich etwas zu essen." Yuugi hatte Schwierigkeiten, nicht vor Freude zu platzen. Er konnte den Tag mit ihm verbringen! Kurz fiel ihm seine Prüfung ein, die nächste Woche anstand, doch er verdrängte das. Er hatte sich genug darauf vorbereitet! "Ich gehe gern mit dir einkaufen", sagte er freudig. Yami lächelte ihn an. "Stellt sich nur die Frage, was wir kochen wollen." Yuugi sah ihn einen Moment an. Was sie kochen wollten? Dann wurde er wieder verlegen. "Ach so, ja, wenn wir etwas essen wollen, müssen wir es ja auch zubereiten..", nuschelte er vor sich hin. Na toll. Er konnte doch gar nicht kochen! Yami wies auf seinen Teller, aber Yuugi schüttelte den Kopf. Er war wirklich satt. "Tja, also.. ich schätze, das würde ich dir überlassen..", sagte er vage. Yami fing plötzlich an zu lachen. "Kochen ist wohl nicht so deins?", fragte er lächelnd, während er nun anfing, Schüsseln und Teller zusammen zu räumen. Yuugi wurde wieder rot. "Nicht wirklich", gestand er nuschelnd. Yami sah ihn wieder leicht amüsiert an. "Keine Sorge, das kriegen wir schon hin. Also, was fällt dir denn so ein?" "Ähm..", machte Yuugi nur, "Wie wäre es mit.. Anpan?" "Aha, Cocktails sind nicht das Einzige, was du süß magst?", fragte Yami nur amüsiert zurück, während er aufstand und das Geschirr wegbrachte. "E-es geht auch Pizza, oder.. Ramen", sagte er und versuchte sich etwas aus den Fingern zu saugen. Die Frage hatte ihn überrumpelt. "Hm, Ramen hatte ich schon lange nicht mehr", hörte er Yami aus der Küche sagen. "Wirklich? Ich esse viel Ramen", antwortete Yuugi und vernahm wieder Yamis Lachen. Er seufzte leise und lächelte still. Es war so ein schönes Lachen. Hoffentlich würde er es noch öfter hören. "Und Yakitori?", fragte Yami, der wieder aus der Küche kam und den Rest der Schüsseln zurückbrachte. "Aber Ramen wäre einfacher, oder?" Yuugi hörte ihn wieder lachen. Er empfand langsam Spaß daran, mit Yami zu überlegen, was sie essen wollten, obwohl er wirklich satt war und eigentlich nicht mehr an Essen denken konnte. Sie überlegten noch ein bisschen, bis Yuugi etwas einfiel. "Ah, Yami, ich muss kurz zu meiner Jacke", sagte er und stand schnell auf. Er lief aus dem Wohnzimmer hinaus in den Flur und griff in seiner Jacke nach dem Handy. "Hey Yuugi, wo steckst du denn? Du bist nicht nach Hause gekommen. Hoffe dir ist nichts passiert. Meld dich mal!" "Okay, wenn dir etwas passiert wäre, hätte jemand hoffentlich dieses Handy gefunden und zurück gerufen. Ich gehe davon aus, dass es dir gut geht." "Außer du wurdest gekidnappt, das wäre ziemlich scheiße. Alter, ich rufe gleich die Polizei! Wehe dir gehts nicht gut! Meld dich gefälligst!!" Eine Welle schlechten Gewissens überkam ihn, als er den anklagenden Ton seines besten Freundes durch die SMS hören konnte, die er gegen halb zehn bekommen hatte. Joey hatte ihn zudem fünf Mal angerufen, aber Yuugi hatte das Handy auf lautlos gestellt. Sofort schrieb er eine Antwort. "Tut mir Leid! Mir geht es gut. Bin-" Kurz stockte er. Sollte er sagen, dass er bei Yami war? Plötzlich hallte ihm die Warnung von Joey im Kopf umher, der ihm gesagt hatte, er sollte auf sich aufpassen. Was würde Joey denken, wenn er ihm schrieb, dass er bei ihm geschlafen hatte? Schließlich entschied er sich aber dafür. Das hier war Joey und wenn er sich jemandem anvertraute, dann war er das. "Bin bei Yami, habe hier übernachtet. Mach dir keine Sorgen! Nix passiert! Erzähl dir alles heut Abend" Er steckte das Handy ein und nahm es mit zurück. Er hatte doch Joey keine Sorgen bereiten wollen! Er kannte ihn, hoffentlich war er nicht einfach aus der WG gestürmt und hatte angefangen, in allen möglichen Gassen nach ihm zu suchen. Er hätte eher auf sein Handy sehen sollen. Leise seufzte er. Yami räumte im Wohnzimmer gerade seinen Futon zusammen. "Yuugi, wie findest du Hühnchen mit Ei auf Reis?", fragte Yami ihn, als er sah, dass er wieder rein kam. "Oh, Hühnchen wäre.. nicht schlecht", antwortete Yuugi, etwas erschöpft lächelnd. Noch schämte er sich zu sehr, Joey so viel Ärger bereitet zu haben. Gleichzeitig fühlte es sich auf einmal so an, als würden er und Yami sich schon ewig kennen und solche Gespräche führen. "Ja, und es ist simpel", sagte Yami und grinste ihn wieder leicht an. Yuugi musste zurück grinsen. Sie sagten kurz nichts und lächelten sich einfach an. Es war eine angenehme Stille, in der sich Yami wieder seinem Futon widmete und ihn fertig zusammenrollte und damit im Schlafzimmer verschwand, um ihn dort in den Schrank zu stopfen. Danach setzte er sich wieder hin. Es fühlte sich schön an, einfach hier zu sitzen und sich anzusehen. Yuugi sah in die Augen des größeren und konnte keine Unzufriedenheit über diese Situation erkennen. Er schien das Gefühl zu haben, als würde ihm das auch gefallen. Die Musik lief immer noch, hatte die ganze Zeit gelaufen, aber beide störten sich gar nicht daran. Yuugis Handy klingelte leise. Er holte es heraus und musste lächeln. Joey hatte ihm geantwortet. Er steckte es wieder zurück und sah nochmals zu Yami, der mit einem Blick zurückschaute, der nun Yuugi leicht amüsierte. "Neugierig?", fragte er. Kurz sah Yami ihn einfach nur an. "Ja, schon", antwortete er dann zu Yuugis Erstaunen. "Wirklich? Also, es war nur mein Freund, mit dem ich zusammen wohne", antwortete Yuugi und merkte erst beim Aussprechen, wie blöd er das formuliert hatte. "Also, mein Mitbewohner", fügte er schnell hinzu. "Ja, ich erinnere mich", sagte Yami nur. "Ja, er.. er hat sich Sorgen gemacht, wo ich bin", sprach Yuugi weiter, obwohl er gar nicht dazu aufgefordert worden war. Yami lächelte ihn an. "Scheint ein wirklich guter Freund zu sein", sagte er. Yuugi lachte, er wollte lieber nicht sagen, dass Joey ihn im Grunde vor Yami gewarnt hatte. Aber bisher hatte es sich als unbegründet erwiesen, Yami hatte sich wirklich um Yuugi gekümmert, ihn in seinem Bett schlafen lassen und selbst die Nacht im Wohnzimmer verbracht. "Na gut, Yuugi, lass uns los gehen", sagte er und stand damit auf, "Wir können ja auch noch auf dem Weg überlegen und du solltest etwas frische Luft schnappen." Er reichte Yuugi die Hand, welche er erfreut annahm. Bevor sie in den Flur und in den Eingangsbereich gingen, um sich ihre Schuhe anzuziehen, ging Yami noch einmal kurz mit dem Bettzeug in sein Schlafzimmer und kam wenig später mit einem Lederband um seinem Hals wieder zurück. Er schien Leder zu mögen und Yuugi fand auch, dass ihm das sehr gut stand. Er sollte sich vielleicht auch Kleidung aus Leder zulegen, aber wahrscheinlich würde das nicht so gut zu ihm passen. Yuugi sah Yami dabei zu, wie er sich die Schuhe anzog. Er hatte ein Bett für zwei, aber trotzdem nur ein paar Hausschuhe hier. Er wohnte also wohl allein hier. Wenn er darüber nachdachte, hatte er alles, was es sonst zwei Mal in einem Haushalt gab, wie Zahnbürsten oder mehrere Schreibtischstühle vielleicht, nur in einer Ausführung gesehen. Yuugi hatte auch keine Bilder an der Wand ausfindig gemacht, die mehr Aufschluss darüber ergaben. Hieß das, es war möglich, dass Yami in keiner Beziehung war? Yuugi seufzte. Nein, das musste noch gar nichts heißen, sie konnte ja auch einfach eine eigene Wohnung haben. Er schüttelte wieder seinen Kopf und versuchte diese Gedanken zu verdrängen. Sie verließen die Wohnung und Yuugi erfuhr nun, dass sie sich im dritten Stock eines Wohnhauses mit mehreren Mietswohnungen befanden. Yuugi erkannte die Umgebung nicht und verließ sich daher vollkommen auf Yami. Der ließ nicht anmerken, dass er es eilig hatte. Yuugi war froh darum, denn auch wenn die Kopfschmerzen weg waren, so fühlte er sich immer noch nicht ganz fit. Auf dem Weg unterhielten sie sich wie vorher auch schon über Kleinigkeiten, wie das Essen oder das besser werdende Wetter und was sie damit anfangen würden. Ihr Gespräch war erfreulich ungezwungen und es fühlte sich wirklich gut an, mit ihm zu reden. Als sie einkauften, fand Yuugi heraus, dass Yami wohl auch süßes mochte; Er stand lange vor einer gekühlten Kirschtorte, die er schlussendlich doch nicht kaufte. Yuugi fing an ihm alle möglichen Sachen zu zeigen, vom Apfel über Vanillepudding bis hin zu Rouladen und versuchte sich zu merken, was Yami mochte. Sie kauften schließlich Zutaten für einen Reistopf mit Rindfleisch ein. Miso-Suppe hatte Yami noch Zuhause. Yuugi war erleichtert. Das hörte sich noch machbar an. Auf dem Rückweg ließen sie sich Zeit, nichts von ihrem Einkauf musste so schnell gekühlt werden und Yuugi fühlte sich inzwischen wirklich sehr viel besser als vor einigen Stunden. Yuugi schwor sich, Yami für seine Gastfreundschaft etwas zurück zu geben. Als sie wieder bei Yami angekommen waren, schlug die Uhr gerade halb zwei. Nachdem sie den Einkauf eingeräumt hatten, führte Yami sie ins Schlafzimmer und startete dort den Rechner. "Ich muss noch die ein oder anderen Dinge erledigen. Es wird nicht lange dauern", sagte er und setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl. "Oh, bitte, mach dir keine Umstände", sagte Yuugi sofort. Sie tauschten noch einmal ein Lächeln, dann wandte sich Yami seinem Rechner zu. Yuugi nutzte die Gelegenheit, sich noch einmal im Zimmer umzusehen. Jetzt nahm er auch einige Dinge mehr wahr als vorhin. Der Schreibtisch war tatsächlich voll mit Papier - mit großem Papier, mindestens doppelt so groß wie normales Druckerpapier. Yuugi riskierte einen Blick. "Darf ich mir das ansehen?", fragte er auch gleich. Yami schaute einmal zur Seite auf seinen Papierstapel. "Na klar", sagte er, "Aber lass es bitte in der Reihenfolge." Yuugi nahm sich die Papiere. Es waren Grundrisse verschiedener Häuser. Es gab einige Ansichten zur Inneneinrichtung, einige sogar mit Farbe. Er konnte viele Entwürfe sehen, Skizzen. Yuugi sah sie erstaunt an. Das war ja richtig künstlerisch. "Das hier ist schön", sagte er dann einfach und zeigte Yami eine Bleistiftzeichnung eines Zimmers, anscheinend ein Wohnzimmer. Es war sehr offen gestaltet, der Wohnraum führte ohne Unterbrechung zum Flur und im Hintergrund konnte man eine geschwungene Treppe erkennen. Yami lächelte. "Für einen Kunden aus dem Ausland. Ich bearbeite manche Sachen Zuhause. Aber wenn du weiter unten schaust, sind ganz alte Sachen dabei, noch aus der Uni", antwortete er. "Echt, du arbeitest daran in deiner Freizeit?", fragte Yuugi verwundert zurück und schaute sich die Sachen weiter an. Es war wirklich ein großer Stapel und Yuugi wunderte es, dass er da die Übersicht behielt. "Ja. Ich mag diesen Job und engagiere mich gern dafür. Inzwischen überlege ich auch, Vollzeit im Architekturbüro zu arbeiten und beim Pinta aufzuhören." Yuugis Kopf ruckte hoch. Was!? "Warum?", fragte er, ein bisschen entsetzter als er eigentlich hatte klingen wollen. "Weißt du, ich habe nur im Pinta angefangen, weil ich damals mein Studium finanzieren musste", antwortete Yami. Er saß ganz locker in seinem Schreibtischstuhl, ein Bein auf dem Stuhl, seine Arme hatte er entspannt hinter seinem Kopf verschränkt. "Meine Eltern hatten mir für das Studium zwar Geld hinterlegt, aber leider nicht genug. Damals war das wirklich meine Rettung. Aber ich mache es inzwischen eigentlich eher nur noch aus Spaß.. oder Gewohnheit." Yuugi starrte ihn an. Stimmt, das hatte er schon einmal gesagt. Er hatte sich ausgerechnet, dass er mit 19 angefangen haben musste. Eigentlich gab es ziemlich wenig Studenten, die sich ihr Studium selbst finanzieren mussten. Joey war da auch eine richtige Ausnahme. Aber deswegen beim Pinta aufhören..? Aber dann konnte er ihn doch gar nicht mehr dort besuchen.. Schnell schüttelte Yuugi den Kopf. Was dachte er denn da! Bestimmt war es kein gut bezahlter Job und im Architekturbüro würde er viel mehr verdienen. Oder die Arbeit erfüllte ihn einfach. Wie auch immer, er konnte ihn sicher nicht dazu überreden, als Barkeeper weiter zu machen, nur weil Yuugi die Adresse wusste. Er sah wieder auf die Zeichnungen und musste feststellen, dass Yami das wirklich verdammt gut konnte. Weiter hinten entdeckte er dann tatsächlich auch Studienarbeiten. Yuugi starrte eine Zeit lang auf eine kleine Raffinesse, die er irgendwie toll fand. Es war die Zeichnung einer Treppe, dessen Stufen ziemlich einfallsreich waren. Sie gingen wie Schubladen auf und man konnte Dinge darin verstauen, wie Bücher, oder Socken. Er ließ die Papiere wieder sinken, als er genug gestöbert hatte und schaute sich weiter im Raum um. Er hatte falsch gelegen mit der Vermutung, hier keine Bilder zu finden, denn zwei einzelne ungerahmte Fotos lagen einfach frei auf seinem Schreibtisch herum. Sie lagen aber weiter entfernt vom Papierhaufen und dem Rest des Chaos und hatten wohl dort ihren herkömmlichen Platz. Das eine fand Yuugi unglaublich süß. Es schien Yami mit seinen Eltern zu sein, er sah da noch sehr klein aus. Augenscheinlich war das Foto in Ägypten gemacht worden. Wie Yami es ihm gesagt hatte, schien seine Mutter aus der exotischen Linie zu sein und hatte ihrem Sohn die dunklere Hautfarbe vererbt. Yuugi lachte leise, was Yami nicht entging. Er sah wieder kurz zu Yuugi und entdeckte ihn mit dem Bild in der Hand. "Warum lachst du?", fragte er interessiert. Yuugi schmunzelte. Yami wollte scheinbar immer sofort wissen, was er dachte. "Dein Vater sieht neben deiner Mutter einfach so typisch japanisch aus." Yami lachte nun ebenfalls. "Ja, stimmt." "Und deine Mutter ist sehr hübsch", sagte er. "Danke. Viele sagen, ich bin ihr ähnlicher als meinem Vater." "Stimmt", murmelte Yuugi leise. Er sah auf den kleinen Yami und lächelte. Seine Mutter und sein Vater hielten ihn an jeweils einer Hand fest und er schaute frech grinsend in die Kamera. Yuugi legte das Foto wieder weg. Er hätte ihn gern mehr gefragt, er hätte gern gewusst, wo seine Eltern jetzt waren, wie die Beziehung zu ihnen war und ob er sie liebte, aber er wollte sich Yami nicht aufdrängen. Er sprach positiv über sie, das reichte ihm schon für den Anfang. Das zweite Bild war anscheinend zu jüngerer Zeit aufgenommen. Yami war bereits älter. Er drehte das Foto um, konnte aber kein Datum erkennen. Yuugi war schlecht im Schätzen, aber Yami war da sicherlich schon älter als 20. Es war in einem Zimmer geschossen worden und auf dem Bild waren noch zwei andere Personen zu sehen. Den einen kannte Yuugi. Das war doch der Typ, der gestern den Barhocker besetzt und die ganze Zeit mit Yami geredet hatte, Kaiba. Er lächelte hier ein bisschen, wovon Yuugi gestern nicht viel gesehen hatte. Yuugi sah ihn finster an. Aus Yamis Erzählungen schlussfolgerte er, dass das Bild zu Yamis Unizeit aufgenommen worden sein musste. Der andere war Yuugi gänzlich unbekannt. Er hatte blonde Haare und war ebenfalls dunkelhäutig. Gegen diesen und Yami sah Kaiba ein bisschen blass aus, aber Yuugi musste zugeben, dass er nicht besser ausgesehen hätte. Sie machten alle das Victory-Zeichen, der blonde und Yami mit beiden Händen, Kaiba nur mit einer. Yuugi starrte Yami auf dem Bild an. Er zwinkerte und hatte dieses typisch selbstsichere, leicht unverschämte Grinsen drauf. Yuugi lächelte zurück und legte es wieder hin. "Wer ist der blonde auf dem Foto?", fragte er dann doch nach. Seine Neugier war stärker als seine Zurückhaltung. "Auch ein Freund. Wie das so ist, hat man mit ägyptischer Herkunft oft Kontakt zu anderen derselben Herkunft. Unsere Familien kennen sich gut", erzählte Yami, nachdem er einen kurzen Blick zu Yuugi geworfen hatte und dann weitertippte. Yuugi sah ihn an und versuchte herauszufinden, ob Yami vielleicht genervt von seinen Fragen war, doch er konnte nichts erkennen. Er sah sich noch ein wenig im Zimmer um, fand aber nichts interessantes mehr. Yuugi drehte sich dann zu dem Bücherregal und besah sich die Titel. Neben ein paar Architekturbüchern, die wohl noch aus seiner Unizeit sein mussten, sah er hier ein paar Science Fiction Bücher, Fantasy und historische Romane. Yuugi entschloss, sich eines zu nehmen und sich damit auf den Stuhl zu setzen, der am Rand des Zimmers stand und auf Yamis Rechner ausgerichtet war. Als er sich hineinsetzte, fiel er überraschend tief und gab ein wohliges Seufzen von sich. Fühlte sich an wie ein Sessel. Er fing an, das Buch zu lesen. Tatsächlich genoss er das hier. Sie waren einfach zusammen in einem Zimmer, jeder machte etwas anderes, doch sie waren immerhin zusammen und konnten jederzeit miteinander sprechen, wenn sie es wollten. Kein Kellner, der sie unterbrach, keine Flaschen, die weggeschafft werden mussten, einfach nur sie beide. Yuugi war unglaublich glücklich darüber. Er lächelte vor sich hin, obwohl die Stelle im Buch überhaupt nicht lustig gewesen war. Es waren vielleicht zwanzig Minuten vergangen, in denen keiner der beiden etwas sagte. Schließlich fing Yami wieder an zu sprechen, während er aber immer noch auf seiner Tastatur tippte. Er schien mehrere E-Mails zu verfassen. "Wenn du willst, können wir uns noch einen Film anschauen, bis es soweit ist, das Essen zuzubereiten." "Hm? Oh, wenn du willst. Aber wir müssen nicht, nur weil ich da bin", erwiderte Yuugi und sah ihn ein bisschen verblüfft an. Er hatte es sich hier gerade so gemütlich gemacht. Er war mit der Situation, wie sie jetzt war, eigentlich gar nicht unzufrieden. Yami sah ihn nun seinerseits etwas verblüfft an. Yuugi wurde daraufhin verlegen und ein bisschen rot schlich sich um seine Nase. Ja, es gefiel ihm so tatsächlich. Yami musste nichts aus dem Hut ziehen, damit Yuugi sich unterhalten vorkam. Er konnte auch ganz einfach hier sitzen bleiben und dieses Buch lesen, während Yami im selben Zimmer war wie er, das reichte ihm schon. Schließlich erhob Yami erneut das Wort. "Wir- wir können auch..", sagte er, schien zu überlegen, doch nichts entkam seinem Mund. Yuugi hatte den Eindruck, dass Yami zum ersten Mal in seiner Gegenwart verunsichert war, was der kleinere irgendwie süß fand. Er lächelte erst, grinste dann jedoch, als Yami immer noch nichts sagte und kicherte schließlich leise. Yami, der sich im Raum umgesehen hatte, wohl auf der Suche nach einer Eingebung, sah wieder zu Yuugi. "Was ist?", fragte er verdutzt. "Hm, nichts", meinte Yuugi nur grinsend. Yami lächelte nun auch leicht. "Hey, ich will das wissen", sagte er und piekste Yuugi in die Seite. Yuugi zuckte lachend zurück. "Nein, sag ich nicht." "Waas? Sag mir sofort, was los ist! Lachst du etwa über mich?", fragte Yami, teils erbost und teils grinsend, doch Yuugi lachte nur noch weiter. "Ha! Soweit kommt's noch! Niemand lacht über mich", rief Yami und fing plötzlich an, Yuugi durchzukitzeln. Dieser lachte überrascht auf und wehrte sich sofort mit Händen und Füßen. Er hielt Yamis Hände fest, der sich immer wieder zu befreien versuchte und sie lieferten sich einen kleinen Kampf, der quer durchs Zimmer ging. Yuugi knallte mit seinem Bein gegen Yamis Bettrahmen und wusste, er würde da morgen einen blauen Fleck finden, doch es war ihm egal, er lachte und fand toll, was Yami angefangen hatte. Sie rangelten eine Weile miteinander, bis Yami, der gerade eine Attacke von Yuugi abzuwehren versuchte, die Kraft des anderen nutzte und sie beide aufs Bett und Yuugi neben sich schmiss. Sie lachten, atmeten schwer der Rauferei wegen und blieben einfach liegen. Und sahen sich an. Dass Yami ihn angefangen hatte zu kitzeln, war für Yuugi sehr unerwartet gekommen. Yuugi hatte gar keine Zeit gehabt, sich irgendetwas zu fragen, aber jetzt, wo sie so beieinander lagen, fühlte es sich plötzlich ganz anders an. Yuugi, der bis eben gegrinst hatte, genau so wie sein Gegenüber, sah über kleine Bettdeckenfalten Yamis Gesicht gar nicht weit weg von seinem, der ihn mit diesen wunderschön intensiven Augen ansah. Sein Grinsen verblasste leicht und sein Herz, dass der Anstrengung wegen gerade sowieso schon etwas schneller geschlagen hatte, schlug noch ein wenig schneller. Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass er hier mit Yami auf dem Bett lag, keine Unterarmlänge von ihm entfernt, nahezu Schulter an Schulter. Ihre Hände waren ganz nah, er hätte seine greifen können. Yami bewegte sich und drehte sich auf die Seite, der untere Arm unter seinem Kopf und war dadurch noch näher gekommen. Yuugi hörte sein Herz kräftig im Hals klopfen. Es knisterte plötzlich in der Luft, eine Stille lag zwischen ihnen, abwartend, erwartend. Yuugi war nicht in der Lage seinen Blick abzuwenden und schaute einfach weiter in diese wunderschönen tiefen Augen, die soviel und doch nichts Preis zu geben schienen. Yuugi schluckte. "Was würdest du jetzt tun, wenn ich nicht da wäre?", fragte er dann und durchbrach damit die Stille. Aus einem unerfindlichen Grund hatte er sie nicht mehr ausgehalten. Yami fing an zu grinsen und sah ihn einfach nur an. Yuugi sah ihn verunsichert zurück. "Hm?" "Nichts." "Hey, das ist meine Antwort!", sagte Yuugi sofort und piekste Yami nun seinerseits in die Seite. Er war erleichtert, dass sich die Spannung wieder gelöst hatte. "Haha, schon gut. Um ehrlich zu sein, würde ich jetzt am Rechner sitzen bleiben und vielleicht ein paar Spiele spielen", antwortete er dann auch und richtete sich nun im Bett auf, sodass er saß. Yuugi sah ihn verwundert an und setzte sich ebenfalls auf. "Ich spiele gern Spiele und habe einige. Bis die Arbeit anfängt habe ich manchmal kaum Zeit, mich mit Freunden zu treffen, zumal sie oft dann weg sind, wenn ich frei habe, aber es ist auch zu viel, um sie zu vertrödeln und einfach nichts zu tun. Deswegen vertreibe ich mir gern die Zeit damit", erklärte er dann auch weiter. "Hm, ich spiele auch gern Spiele. Mein Großvater hat einen Spieleladen", antwortete Yuugi dann. Auf Yamis Gesicht erschien ein erfreutes Lächeln. "Dann lass uns was spielen", erwiderte er, stand auf und Yuugi folgte ihm zurück in das Wohnzimmer. Yami ging zu dem Schrankteil, das sich unter dem Fernseher befand und machte dort die Klappe auf. Yuugi fand dort alle möglichen Konsolen wieder und war mit einem Mal vollauf begeistert. "Hast du Mario Kart?", fragte er sofort aufgeregt. "Für die Wii?", fragte Yami zurück. "Nein, das alte, 64", antwortete Yuugi. Der größere lachte. "Ja, hab ich." "Jaa, los!" Yami lachte und begann, die Konsole aufzubauen. Keine fünf Minuten später saßen sie beide nebeneinander und spielten auf der altmodischen Konsole ein Rennen nach dem anderen. Sie kannten das Spiel beide gut genug um zu wissen, wo die Abkürzungen und Schleichwege waren. Sie schenkten sich beide nichts und hatten so viel Spaß, dass die Zeit viel zu schnell verging. Es war halb sechs, als Yami auffiel, dass sie bald Hunger bekommen würden. Sie beschlossen, das Spiel zu pausieren und gingen beide in die Küche. "Du bist ganz schön gut, dafür, dass du das Spiel gar nicht Zuhause hast", sagte Yami, als er alle Utensilien, die sie brauchten, auf die Arbeitsplatte verteilte. Einige passten nicht hin, die Küche war, wie Yuugi richtig vermutet hatte, so klein wie seine, und wurden derweil auf dem Herd zwischengelagert. Yuugi schluckte, er hatte jetzt andere Probleme. Er hoffte, er würde sich nicht blamieren. Kochen! Hilfe! "Ja, ich hab es oft bei mir Zuhause gespielt..", sagte er. Yami sah ihn einen Augenblick an. "Im Elternhaus?" "Ja, bei meinem Großvater und meiner Mutter. Es steht noch dort", sagte er. Es schien, als würde Yami eine Frage stellen wollen, doch er entschloss, nichts zu sagen. "Also, Yuugi, wenn du möchtest, kannst du dich um den Reis kümmern. Wasch diesen hier lieber, bevor du den Reiskocher einschaltest", sagte er. Yuugi atmete erleichtert auf. Das war einfach! Er besah sich den Reiskocher, den Yami hervorholte und beäugte ihn kritisch. "Ein altes Modell", sagte er dann, als er den Reis auspackte, den Yami ihm ebenfalls reichte. "Ja, aber er hat mir gute Dienste erwiesen", sagte er und lächelte. Yuugi freute sich und fand sich gleichzeitig bescheuert, sich über ein einfaches Lächeln zu freuen. Dann fing er an, den Reis zu waschen. Yami schnitt währenddessen das Rindfleisch und das Gemüse in mundgerechte Scheiben und gab die Zutaten für die Soße in einen Topf. Yuugi beobachtete ihn dabei. Wie Yami das machte, sah es total professionell aus. Auch das musste wohl von seiner Arbeit als Barkeeper gekommen sein. Yami fehlte es zurzeit anscheinend an einen Topf für die kleinere Menge Soße und nahm daher einen großen. Nachdem die Soße kurz aufgekocht war und Rindfleisch und Gemüse ebenfalls im Topf waren, ließen sie es vor sich hin kochen und gingen in Yamis Schlafzimmer. Yami ließ sich auf sein Bett fallen und Yuugi setzte sich nach kurzem Zögern auf den Schreibtischstuhl, der sich sehr bequem anfühlte. Er seufzte. Er war froh, dass das soweit geschafft war. Yami lachte. "Kochen ist wirklich nicht dein Fall, was?" Yuugi sah ihn verlegen an. "Ich hab immer gehofft, das würde irgendwann jemand für mich tun. Mit Joey klappt das ja auch ganz gut." "Joey?" "Mein Mitbewohner." Yuugi klappte seinen Mund zu. Das hätte er nicht sagen sollen. Damals hatte er noch gedacht, es würde irgendwann eine Frau geben, die ihn bekochen würde, während er arbeitete, ganz klassisch. Heute war das allerdings etwas anders. Das klassische Bild einer intakten Familie schien ihm heute nicht mehr die ideale Lösung zu sein. Mehrere Minuten lang war es einfach still gewesen. "Yuugi?", hörte er es dann vom Bett. "Hm?", fragte er zurück. Kurz sagte Yami nichts und starrte einfach die Zimmerdecke an. "Hast du eigentlich einen Traum?" Yuugi sah ihn verwirrt an. "Einen Traum?", sprach er dann seinen Gedanken laut aus. "Ja, etwas, wofür du lebst, ein Ziel", antwortete Yami und richtete sich wieder auf, um Yuugi anzusehen. Dieser sah ihn nachdenklich an. Was für eine schwierige Frage. "Ich hatte früher Träume.. aber heute vielleicht nicht mehr so richtig", sagte er dann wahrheitsgemäß. "Warum?" "Ich schätze, weil es von einer mir unbekannten Variable abhängt." Yami sah ihn einfach nur an und fragte damit still nach einer Erklärung. Yuugi lehnte sich zurück und überlegte, was er sagen sollte. "Ich habe keinen Traum für mich allein. Früher einmal hatte ich viele Träume, Kindheitsträume, wollte berühmt werden, Schauspieler, oder Held. Heute gebe ich nicht mehr viel aufs berühmt sein, ich stehe nicht gern im Rampenlicht und muss nicht der beste sein. Aber für meine Freunde oder denjenigen, mit dem ich meine Zukunft verbringen möchte..", sagte Yuugi und verlor sich kurz. Er schaute einen Moment einfach nur nachdenklich, bevor er weiter sprach, "für so jemanden würde ich alles tun, alles geben und Held werden und die Sterne erreichen." Er sah Yami einen Moment lang an, bevor er feuerrot anlief. Was machte er da? Warum hatte er das gesagt? Hatte das nicht ziemlich kitschig geklungen? Gleichzeitig wurde ihm klar, dass er gerade bei dem Partner seines Lebens von einem Mann gesprochen hatte. Ob er das mitbekommen hatte? Doch Yami lächelte ihn an. "Klingt schön, obwohl ich es schade finde, dass du deine Träume von anderen abhängig machst", sagte er dann. Yuugi sah ihn verdutzt an. "Warum?" "Weil ein Traum etwas ist, was du dir selbst erfüllen kannst, wenn du mutig genug bist und nicht aufgibst. Wenn du ihn abhängig machst von anderen, ist nicht gewiss, dass er sich jemals erfüllen wird." Yuugi sah ihn eine Weile an. "Damit liegst du vielleicht richtig", stimmte Yuugi ihm dann zu, "Aber der Mensch ist ein soziales Wesen und auf andere angewiesen. Daher ist auch ein Traum auf andere angewiesen." Yami lächelte schief. Sie sahen sich wieder einfach nur an und Yuugi mochte das. Sie mussten nichts sagen, sie verstanden sich auch so. Yuugi sah in seinen Augen, dass er begriff, er konnte so etwas sehen wie 'So gesehen hast du Recht'. Wieder verstrich eine kleine Ewigkeit. "Was ist dein Traum?", fragte Yuugi dann. Wie war es eigentlich gekommen, dass die Stimmung gerade so ernst und gleichzeitig so vertraut war? Und dass sie solch philosophische Gedanken tauschten, ganz plötzlich, wie ein Umbruch? Yuugi sah in die Augen des anderen und fühlte sich, als könnte er alles sagen und Yami seine tiefsten Geheimnisse anvertrauen. Es war wie bei Joey, nur dass sie diese langjährig aufgebaute Beziehung einfach irgendwie übersprungen hatten und doch war es mehr. Es war kaum greifbar, aber es war schön. Es fühlte sich an, als würde es passen. "Tatsächlich wäre ich gern Hausbesitzer", antwortete Yami. Yuugi sah ihn ein bisschen überrascht an und fragte ihn so wortlos nach einer Ausführung. "Es gibt zwei Dinge, die Häuser für mich symbolisieren. Das eine ist finanzielle Unabhängigkeit. Ein oder mehrere Häuser - vielleicht mit mehreren Mietswohnungen wie in diesem Haus hier - zu besitzen und sie zu vermieten, gewährleistet mir eine regelmäßige Geldeinnahme und Geld braucht man im Leben, um zu überleben. Es geht um den rein profitablen Aspekt, aber auch um meine Versicherung im Alter. Das andere ist allerdings der heimatliche Aspekt. Menschen eine Heimat zu geben ist etwas sehr schönes. Vielleicht habe ich davon geschwärmt, dass ich das Kolosseum so faszinierend fand und es den Ausschlag dafür gab, dass ich Architekt werden wollte, doch es geht auch darum, den Menschen eine Heimat zu geben. Häuser zu planen, mit Menschen darüber zu reden, wie sie ihren persönlichen Schutzort in der Welt aussehen lassen wollen, gibt mir das Gefühl, etwas wichtiges zu tun. Ein Haus, eine Wohnung, oder nur ein eigenes Zimmer ist dein Privatbereich, in dem du dich zurückziehen und Kraft tanken kannst, wenn du es brauchst. Deswegen mag ich Häuser und deswegen bin ich auch gern Architekt." Yuugi blieb einen Augenblick lang stumm. "Das hört sich sehr schön an", sagte er dann. Yami lächelte einfach nur. Er hatte so ein sanftes Lächeln, ganz friedlich. "Irgendwann entwerfe ich mir mein eigenes Haus. Vielleicht mit dem Menschen, mit dem ich darin leben möchte." Yuugi und er sahen sich an und niemand regte sich. Es war dieser magische Moment, in dem kein Wort fiel und es niemanden störte. Wie machte Yami das nur immer? Er sah Yuugi schon wieder mit diesem aufmerksamen Blick an, der Yuugi verlegen machte und ihn rot werden ließ und ihm gleichzeitig aber gefiel. Es war so ein wunderschöner, warmer Moment, voller Blicke, voller Leben, obwohl keiner etwas sagte. Yami lächelte ihn leicht an und legte seinen Kopf schief, wodurch ihm seine blonden Strähnen ins Gesicht fielen. Es sah auf eine unerklärliche Art und Weise zugleich süß und doch reizvoll aus. Yuugi lächelte leicht, worauf sich Yami an den Rand seines Bettes setzte und sie sich so nah waren, dass sich ihre Knie berührten. Er stützte seine Arme auf seine Oberschenkel ab und sah Yuugi an, mit diesem Blick, der tiefer wurde. Wenn Yuugi genau hinschaute, änderte sich etwas in seinem Gesicht. Es wirkte auf einmal so.. anziehend. Verführerisch. Yuugi starrte ihn mit leicht geöffneten Mund an und konnte nichts denken. In seinem Bauch kribbelte es und sein ganzer Körper war angespannt. Sie sahen sich an und die Minuten verstrichen. Bis plötzlich etwas die Situation störte. Yamis Augen weiteten sich und gleichzeitig nahm auch Yuugi einen beißenden Gestank wahr. Sie starrten sich an. "Das Essen!", sagte Yuugi erschrocken. "Mist!", rief Yami aus und so schnell, dass Yuugi gar nicht schauen konnte, war Yami auch schon aus dem Zimmer gestürmt. Yuugi sprang vom Stuhl auf und eilte ihm hinterher, halb lachend, dass das ausgerechnet jetzt passiert war, halb ernüchtert.. weil es ausgerechnet jetzt passiert war. An der Küchentür konnte er gerade sehen, wie Yami den Deckel vom Topf nahm und dunkler Qualm heraus stieg. Sofort fing Yuugi an zu husten. Yami riss den Topf vom Herd, stellte ihn ins Waschbecken und ließ Wasser hineinlaufen, drückte auf einen Knopf an der Wand und rannte fluchend raus, um im Wohnzimmer alle Fenster zu öffnen. Yuugi hörte, wie die Abzugshaube anfing zu arbeiten. Er selbst machte den Herd aus, ging zum alten Reiskocher und öffnete den Deckel. Nahm einen Löffel und rührte. Die Hälfte war verbrannt. Yami kam wieder zurück und sie beide starrten ihr verkokeltes Essen an. "Yami?" "Ja?" "Wir haben Reis anbrennen lassen." "Ja." Kurze Stille. "Yami?" "Ja?" "Wir sind schreckliche Asiaten." Dann fingen beide an zu lachen. Nachdem Yami die Miso-Suppe, die er vorher kalt gestellt hatte, als eher ungewöhnliche Hauptspeise zubereitete und noch ein paar Nudeln dazugegeben hatte, reichte ihnen das auch aus, da sie glücklicherweise spät gefrühstückt hatten. Yuugi hatte es gewundert, dass so viel Zeit vergangen war, in der sie doch so wenig geredet hatten, dass die Suppe im Topf nahezu weggekocht gewesen war. Yami würde wohl ein bisschen arbeiten müssen, bis der Topf wieder brauchbar sein würde. Aber er schien sich deswegen nicht zu ärgern und gestand Yuugi, dass er schon zwei Mal Nudeln vergessen und ihm das die ganze Wohnung zugequalmt hatte. Sie hatten sich zum Essen in Yamis Schlafzimmer zurückgezogen, weil es in der Küche und im nebenan liegenden Wohnzimmer einfach zu sehr stank. Schließlich dann wurde es langsam Zeit für Yami, sich für die Arbeit vorzubereiten. Er packte eine kleine Tasche, während Yuugi sich langsam anzog. Es war ein schöner Tag gewesen. Er lächelte in sich hinein. "Du siehst besser aus als heute früh", sagte Yami, der seinen Blick gesehen hatte. Verlegen sah er ihn an. "Jah, danke noch mal.. ich bringe das Hemd nächsten Freitag-" Yuugi stockte mitten im Satz. Erkenntnis traf ihn. "Nein, werde ich nicht", sagte er dann ernüchtert. Yami sah ihn verwundert an. "Hm?" "Ich kann dir das Hemd nächsten Freitag nicht mitbringen", antwortete er bedauernd. "Warum?" "Weil ich nächsten Freitag nicht da bin. Und den danach auch nicht." Yami sah ihn einfach nur an. "Weißt du, ich schreibe ab nächster Woche viele Prüfungen und.. da wollte ich mich nicht ablenken lassen..", druckste er dann herum. "Ah", erwiderte Yami und er lächelte. "Schon gut, Yuugi. Das ist wichtig, konzentrier dich darauf." Sie verließen Yamis Wohnung, aber Yuugi wurde deprimiert. Er wäre so gern nächsten Freitag wieder ins Pinta gegangen, aber er hatte es sich selbst versprochen. Während sie die Wohnung verließen und sich langsam auf den Weg zum Pinta machten, überlegte Yuugi wirklich, einfach mitzugehen. Inzwischen stand die Sonne schon recht tief und tauchte alles in wunderschöne Farben. Er seufzte, als er wieder erkannte, wo sie waren und er nun auch wusste, wo die Station war, um nach Hause zu kommen. Yami blieb stehen und drehte sich zu Yuugi um. Er lächelte leicht. "Also dann, Yuugi, viel Glück für deine Prüfungen." "Ja, und dir.. viel Spaß auf Arbeit..", sagte Yuugi und konnte kaum den unglücklichen Ton aus seiner Stimme verbannen. Yami legte ihm die Hand auf die Schulter. "Wann ist denn deine erste Prüfung?" "Ähm, am Dienstag.." "Wie viel Uhr?" "Gegen.. gegen um elf..?" Yami lächelte. "Gut, dann drücke ich dir um die Zeit die Daumen." Yuugi sah zu ihm und er wurde leicht rot. Meinte er das ernst? Yami strich mit seiner Hand runter zu seinem Oberarm und drückte ihn da noch einmal kurz. Yuugis Herz schlug ihm wieder im Hals. Er.. berührte ihn. Eine Gänsehaut bildete sich auf seinem Arm. "Bis in zwei Wochen." "Ja, bis.. bis später", antwortete Yuugi und lächelte nun wieder leicht. Er wandte sich um und es ging ihm wieder etwas besser. Er drehte sich noch einmal um und sah ihm nach, wie Yami weiter ging. Dieser schaute ebenfalls noch einmal zurück. Seine Gestalt war im Licht der langsam untergehenden Sonne leicht beschattet, doch Yuugi konnte ihn trotzdem lächeln sehen. Yuugi winkte und freute sich plötzlich wieder auf das Wiedersehen. "Joey, bin wieder da!" "Das wurde ja auch Zeit!", hörte er es aus Joeys Zimmer rufen, gefolgt von einem Poltern, einem "Au!" und dann wurde auch schon die Tür aufgerissen. "Ich will jetzt sofort alles wissen, in allen Einzelheiten!", rief Joey aufgebracht. Yuugi hing seine Jacke auf und sah ihn verlegen an. "Na ja, ich war bei ihm Zuhause.." Joey umfasste Yuugi an dessen Schultern und schüttelte ihn leicht. "Und hast du auf das Namensschild gesehen an seiner Haustür??", rief er energisch, "Hast du herausfinden können, wie er heißt??" Yuugi starrte ihn an. "Verdammt." ________________________ Klischeeee! Wie viele Wohnungen schon in FFs abgebrannt sein müssten. xD Referenz für das Foto: http://fc02.deviantart.net/fs71/f/2013/237/e/d/yami_bakura_yami_mariku_yami_yugi_x_reader_by_spiritreaper07-d6jpz4w.png nur der gute Marik statt dessen Yami und ohne Bakura ^_~ Yamis Treppenstudien in real: http://9gag.com/gag/azbOq7p oder http://9gag.com/gag/aD0OQK7 ^^ [Ja, ich suchte 9gag. xD] Habt ihr bemerkt, was für ein Eigenlob Yami sich selbst gegeben hat, als Yuugi das Foto mit seinen Eltern fand? Er sagte, seine Mutter sieht hübsch aus und Yami antwortete, viele finden, er ist ihr ähnlich, also quasi ähnlich hübsch, der olle Angeber xD Ich danke euch vielmals für all diese lieben Kommentare!! ;_; *ergriffen in Taschentuch schnäutz* Ihr seid alle so lieb zu mir! Ihr gebt mir immer wieder den Antrieb, weiter zu schreiben >< Ich hab euch alle so lieb ;_; *alle umknuddel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)