Gebieter des Feuer und der Leidenschaft von PaiSakuraKurai ================================================================================ Kapitel 2: ----------- „Was…was meinst du damit?“ klang ihre Stimme unsicher und sie kam da gerade nicht mit. Sie war verwirrt. Was war nur los? Nun verstand sie gar nichts mehr. Sein Grinsen, welches so überlegen war, ließ sie atemlos werden. Was hatte er nur vor? „Oh, das wirst du noch früh genug erfahren. Ich freue mich schon sehr über diese Übereinkunft." raunte er überlegen. Übereinkunft? Was meinte er nun jetzt wieder damit? „Ich verstehe nicht Recht. Lass uns einfach zu dem See gehen. Ich hole ihn heraus und du bekommst ihn wieder. Danach verschwinde ich und du siehst mich nie wieder.“ Versuchte sie voller Zuversicht zu klingen. Es musste einfach klappen. Gerade wollte Emmanline sich umdrehen und aus der Höhle gehen. Zum See. Doch sie bemerkte, dass der Drache auf sie zukam. Mit einer eleganten und raubtierhaften Eleganz. In seinen Augen loderte das Feuer seines Drachen. Dieses brennen galt ihr. Keinen einzigen Moment ließ er sie aus den Augen. Kam ihr mit jedem Schritt näher. Ihr Herz fing noch schneller anzuschlagen. Die Hitze brannte schon auf ihrer Haut, die von ihm ausging. Langsam wich auch sie zurück. Konnte nicht länger auf der Stelle stehen bleiben. Lief rückwärts und nach kurzer Zeit stieß sie an eine Felswand an. So würde sie nicht weiter kommen. Deswegen versuchte sie dem Fluchtweg nach link, aber da schoss schon ein Arm an ihr vorbei. Versperrte ihr den Weg. Sie erstarrte. Auf beiden Seiten ihres Kopfes stemmten sich seine beiden Arme gegen die Wand. Versperrte ihr nun vollkommen den Weg. Nur noch Zentimeter trennten sie von ihren Körpern. Hatte kaum noch Platz sich zu bewegen. Noch näher und sie spürte ihn ganz. Gerade kam sie sich sehr klein vor und sie war sprachlos. Er war ihr so nahe und nahm ihr die Luft zum atmen. „Was…soll das?“ sollte ihre Stimme fest klingen, aber wusste nicht ob es so Recht geklappt hatte. Wusste nicht was sie aus seinem Blick deuten sollte. Er blinzelte noch nicht einmal. Es behagte ihr nicht. Vor allem nicht, wenn er nicht mit ihr redete. Schaute sie einfach nur durchbohrend an. Als versuchte er etwas in ihr zu lesen. „Lass mich gehen? Ich…“ „Nein!“ unterbrach er sie brühst. Sein Wort, sein Befehl. Wie logisch das doch klang. Wie schaffte er es nur, sich soviel aus sich selbst heraus zunehmen? Sein Gesicht war zu einer versteinernden und gleichgültigen Maske geworden. Daraus konnte man keine Emotionen lesen. Deswegen war es ja auch so schwer, daraus zu lesen. Es machte sie immer nervöser. Er sollte einfach von ihr weg. Da legte sie ihre Handflächen auf seine harte feste Brust. Ein elektrischer Schlag fuhr durch ihren Körper, als sie ihn berührte. Hätte normalerweise sich sofort zurück zuziehen müssen. Bei ihrer Berührung knurrte er auf und seine Augen fingen golden an zuleuchten. Sie wollte sich nicht beirren lassen. Stemmte sich ihm entgegen. Versuchte ihn von sich zudrücken. Keinen einzigen Zentimeter schaffte sie es. Stand wie ein Fels da. "Geh...weg von mir." zitterte ihre Stimme leicht und sie ertrug es nicht länger. Nicht seine Nähe. "Nein!" entgegnete er ihr wieder. Wieso sprach er nicht verständlicher? "Was willst du von mir? Ich dachte du willst deinen Rubin der dir doch so wichtig ist." oder war es eine Lüge gewesen? Sein linker Arm bewegte sich und kam ihrem Gesicht nahe. Ihre Augen kniffen sich zusammen und warteten auf den Schmerz einer möglichen Ohrfeige. Nichts kam. Doch da...Diesmal legte er seine Hand sanft auf ihre rechte Wange. Fuhr zart mit seinem Daumen über ihre rötlichen Lippen. Erst da öffnete sie ihre Augen wieder. Sein Blick fest auf ihre Mund gerichtet. Emmanline befeuchtete mit ihrer Zunge ihre Lippen und fuhr leicht über seinem Daumen. Er tat es ihr gleich. Sie erstarrte schlagartig. Dabei kam er ihrem Gesicht noch näher. Er wird sie doch wohl nicht...küssen wollen? Ihr Herz beschleunigte sich noch mehr. Schlug hart in ihrer Brust, dass es schon fast weh tat. Fing langsam anzuzittern. Ihr Atem kam stoßweise und sie hatte das Gefühl das sie zu wenig Luft bekam. Ihr fehlte der Sauerstoff, der für sie einfach nicht mehr in der Luft vorhanden war. Versuchte es nun noch einmal ihn wieder weg zudrücken. "Geh...weg von...mir..." sprach sie die gleichen Worte wieder aus. Sein Mund lag nur noch ein paar Zentimeter von ihrem entfernt. Das darf nicht sein. Sie wollte das nicht. Übelkeit stieg in ihr auf und ihr drehte sich der Magen um. Ein Kuss dieses Mannes wollte sie nicht. Konnte sich dennoch nicht von ihm losreißen. Er trieb sie wie ein Reh in die Enge. Dieser Mann war schlimmer als alles andere. Es widerte sie an, dass er so schamlos sich nun an ihrem Körper presste. Sie war so abgelenkt gewesen, dass sie jetzt erst bemerkte, dass er nackt war. Wie beim ersten Mal. Wo sie eine volle Sicht auf seine nackte Männlichkeit gehabt hatte. Erneut stieg ihr die Röte ins Gesicht. Er nutzte seine Situation schamlos aus und das ohne Skrupel. Sein breites Grinsen machte sie verrückt und ihre Gedanken schalteten sich nach und nach ab. Verlor das Denken. Dieser Mann raubte ihr die Sinne. Machte sie Schwach. Ihre Augen schlossen sich halb und ihr Blick trübte sich leicht. Blickte ihm trotzdem in die glühenden feurigen Augen. Er wirkte so schön. Noch nie ist ihr so ein Mann über den Weg gelaufen. Langsam entspannte sich ihr Körper von ganz alleine und reagierte auf ihn. Wurde weicher und geschmeidiger. Ein heißes Prickeln wanderte in ihren Unterleib, als er sich sachte an ihr rieb. Mit etwas hartem das ihre Mitte traf, keuchte sie einmal auf. Unbemerkt passte sie sich ihm an. Machtlos dem zu entkommen was der Drache mit ihr vorhatte. Da wusste sie, jetzt war sie verloren… Lucien presste sich immer weiter an ihren Körper. Sein Verlangen sie noch weiter an seinem Körper zu spüren, erregte ihn dermaßen. Ihm reichte nur ein einziger Blick von ihr und er reagierte auf sie. Normalerweise sollte es ihn irritieren und davon Abstand halten, aber gerade ignorierte er seinen Verstand. Er wollte sie wirklich. Das war schlimm genug. Trotz allem hatte er noch nie solch ein Verlangen verspürt. Obwohl er über tausende von Jahren alt war. Diese Frau reizte ihn. Verlangte einfach nach mehr. Deswegen konnte er nicht anders, als sie an die Felswand zu pressen und seinen Körper gleicht mit dazu. Seit wann reagierte sein Körper so stark? Sein eigenes Feuer in ihm erhitzte ihn nur noch mehr. Es drohte ihn von innen heraus zu verbrennen. Sein Verlangen, es musste gestillt werden. Anders konnte er es sich nicht vorstellen, dass dieses Feuer in ihm erlöschen würde. Auch seine Wut darüber, dass er so auf sie reagierte machte es nicht besser. Es musste aufhören. Deswegen kannte er nur noch einen Ausweg. Lucien sollte seine Lust an ihr befriedigen, sie nehmen und konnte so seinen eigenen Weg wieder gehen. Das war die simple Entscheidung und Vernunft. Natürlich musste er sich erlösen, denn dann würde er nie wieder das Verlangen für sie verspüren. So war es immer gewesen. Nach einem Mal, ließ er einfach die Frauen wieder fallen. Hatte jegliches Interesse an ihnen verloren, wenn er nur einmal mit ihnen gespielt hatte. So wird es bei ihr nicht anders sein. Schließlich war er auch nur ein Mann und hatte Bedürfnisse. Ab und zu musste er es stillen. Lucien liebte Sex und er empfand es manchmal als zu wenig, dass er sich dem nicht mehr begnügte. Meist war er zu beschäftigt gewesen und holte sich vielleicht ab und zu mal einen runter. Ok, doch viel öfter als gemeint. War eben das Normalste der Welt. Doch irgendwann drängte es ihn, sich mit einer Frau zu liieren. Sich einfach das zunehmen, was er als Mann brauchte. Da kam ihm diese Frau eben genau richtig, wenn er eben einmal auf sie reagierte. Heiß und hungrig. Sein Drache in ihm wollte es auch. Wollte sie für diesen einen Moment besitzen. Einen momentlang hatte sein Blick in ihren magischen silbernen Augen gelegen. Die ihn selbst anstarrten. Ohne Furcht. Sie war so standhaft und sie versuchte sich so gut es ging, zu behaupten. Es gab selten solch eine Person die das konnte. Dieser Blick von ihr, war so faszinierend. Dadurch wirkte sie auf ihre eigene Art und Weise stark. Seine Vermutung bestätigte sich nun nur noch mehr, als er gedacht hatte, dass sie viel mehr Ahnung über seine Art haben musste, als sie zu glauben zeigte. Im ersten Augenblick siehst du, welche Angst und Panik sie packte und im anderen Moment diese unglaubliche Stärke. Wie konnte er da nicht interessiert sein? Eins wusste Lucien, sie reagierte genauso auf ihn, wie er es bei ihr tat. Drängte sich ihm entgegen. Vielleicht unbewusst, aber das reichte ihm. Solange sich eine Frau ihm hingab, war es ihm egal, ob sie Zuneigung entgegen brachte, anstatt ihn zu verabscheuen. Welche Zuneigung sie hatte, war eindeutig. Sie verabscheute ihn. Ihm war es egal und er scherte sich auch nicht darum. Nur willig war sie für ihn zunutze. Setzte auch seinen Scharm und Verführungskünste ein. Wie erwartet sprang sie darauf an. Nur ein Stöhnen bestätigte es zusätzlich, als sich seine Hüfte an ihrer rieb. Ein Geruch von Moschus erfüllte langsam die Luft. Ihre Erregung roch er sofort. Diesen erregenden Duft nahm er mit bebenden Nasenflügeln auf. Inhalierte es regelrecht ein. Füllte seine Lungen damit. Oh, verdammt…, nicht mehr lange und ich falle über sie her. Ohne Gnade. Welcher Gedanke gleich kam, was kümmerte es ihn? Sein Überfall auf sie wäre wirklich verlockend. Seine Art war eben die Wildheit, Härte und ein Tick Rauheit dazu. Alles in einem konnte es heißer zugehen, wie man es sich nicht vorstellen könnte. So ging es ihm jedenfalls so und den Frauen die er beglückte mit seiner Männlichkeit. Bis jetzt hatte er noch nie Probleme gehabt. Oder die Frauen nie unbefriedigt zurück gelassen. Oder das sie jemals mit ihm im Bett unzufrieden gewesen wären. Genauso würde er es auch mit ihr machen. Seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von ihren entfernt. Starrte nun voller Verlangen darauf. Er wollte kosten und probieren wie sie da schmeckte. Oder wie sie reagierte, wenn er in ihre Unterlippe biss. Nicht um ihr weh zutun. Sondern ihr noch mehr Lust zu bereiten. Sodass sie führ ihn noch mehr aufloderte. Lucien glaubte auch, dass sie nicht wusste was sie da tat. Seine Lust und Begierde, er brauchte sie, um sich zu befriedigen. Würde sich das jetzt auch nehmen. Während er mit seinem Gesicht ihr nähern wollte, blickte er in ihre wunderschönen silbrigen Augen. Nur noch Millimeter von ihrem Mund entfernt, loderte Erkenntnis und Vernunft in ihren Augen auf. Konnte hören wie ihr Herzschlag für einen Moment aussetzte, blitzartig drehte sich ihr Kopf weg. Am liebsten hätte er die Zähne gefletscht, für die Dreistigkeit und Abweisung. Knurren musste er trotzdem, weil er überhaupt nicht damit einverstanden war. Kaum merklich machte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit. "Auch gut. Ich kann noch ein Weilchen warten, bis du dich mir freiwillig hingibst. Solange werde ich dich behalten und dich so genüsslich kosten, bist du mich anflehst. Für den ersten Moment verzichte ich auf meinen Rubin. Du weißt was das bedeutet." säuselte er so überlegen und von sich selbst überzeugt. "W…was?! Du hast mich reingele...." Entsetzt drehte sie ihren Kopf herum. Ihre Augen geweitet. Genau da nutzte er seine Gelegenheit. Presste seine Lippen fest auf der ihre und brachte sie somit zum stillschweigen. Sie wurde starr an ihm und da ihre Hände noch auf seiner Brust lagen, krallte sie sich mit ihren Fingernägel in seine nackte Haut. Er stöhnte heiser an ihren weichen Mund auf. Seine Zunge leckte über ihre Lippen und biss einmal in ihre Unterlippe. Sie gab einen entsetzten Laut von sich und das nahm er als stille Einladung, wo sie ihren Mund öffnete. Schoss sofort mit seiner Zunge in ihre Mundhöhle. Erkundete sie und schmeckte ihre Süße. Ausgemalt hatte er es sich, wie sie schmecken würde. Aber sein Geschmacksinn wurde davon betäubt. Je mehr er sie kostete. So weiblich und süß. Stunden lang könnte er das tun. Sie einfach nur mit seinem Mund in Besitz nehmen. Die Gier war zu groß. Lucien spürte ihre Unsicherheit. Konnte aber nicht anders, als seine Zunge an ihrer zu stupsen. Dafür nahm er sie zu sehr in Besitz. Er spürte, wie sie versuchte, ihn weg zudrücken, aber er ließ es nicht zu. Küsste sie trotzdem weiter. Auch wenn sie versuchte nach Luft zuschnappen. Noch näher hatte er sie an sich gedrückte. Hatte fest seine Arme um sie geschlungen. Wollte sie noch näher an sich spüren. Oh verdammt, wie gut das tat. Auf einmal verspürte er einen leichten Schmerz und er schreckte mit seinem Kopf zurück. "Du..." klang er erst perplex. "Du hast mich auf die Zunge gebissen!?" brannte seine Wut darüber wieder in ihm empor. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Sie hat mich gebissen... Lucien ließ von ihr ab und wischte sich mit seinem Handrücken über dem Mund. Bemerkte ein wenig Blut auf seiner Handfläche. Leicht verzog er sein Gesicht, und schaute sie funkelnd an. "Du kleines Miststü..." stoppte er mitten in seinem Satz, als er in ihr Gesicht schaute. Eine ihrer Handrücken hatte sich auf ihrem Mund gepresst. Ihr Blick verriet ihm, welche Abscheu und Scham sie dabei fühlte. Sah er da auch einen kleinen Funken Verrat? Natürlich. Schließlich konnte man es so sehen, weil er nicht gleich von Anfang an seinen Schwur gehalten hatte. Er hatte sie zum Teil hereingelegt. Hatte auf seinen Rubin verzichtet, nur um sie weiterhin um sich zuhaben. Ja, er konnte ein hinterlistiges Arschloch sein. Aber es war ihm egal. Hauptsache er bekam das was er wollte. Und genau diese kleine geheimnisvolle Elfe wollte er. Sie verbarg etwas, was in neugierig werden ließ. Dabei liebte er verborgene Geheimnisse. Diese Frau konnte ihm das bieten. Ihm ein erneutes Interesse geben, was ihm einen kleinen zusätzlichen Funken von Leben in seinem unendlichen Leben hervorrufen konnte. Sobald er eben sein Interesse gestillt hatte, konnte er sich dann nach etwas neuem suchen. Klar es war schwer sein Interesse zu wecken, aber das würde er bis zum Letzten auskosten. Er freute sich schon darauf. Aber als erstes musste er ihr erst einmal beibringen, wenn sie vor sich hatte. Lucien de la Cruise. Einem mächtigen Geschlecht und einer der größten Abstammungen. Würde ihr lehren, dass sie sich ihm nicht verweigern kann. Sie war nun sein Besitz und konnte mit ihr anstellen was er wollte. Genau das wird er jetzt tun. Seine Hände packten ihre Taille und warf sie sich über ihre Schulter. Ein entsetzter Schrei entfuhr ihr. Gleich als sie wieder zur Besinnung kam, schlug sie auf seinem Rücken ein. Mit Fäusten. "Lass mich runter. Sofort!" stieß sie wutentbrannt aus. "Mach nur weiter, kleine Furie, und du lernst mich besser kennen." knurrte er drohend. Klar hörte sie nicht auf. "LASS MICH RUNTER!" wurde sie immer wilder und fing an hysterisch zu werden. Lucien gab ihr einen Klaps auf ihren wohlgeformten Hintern. "Benimm dich!" "Aaaah, was fällt dir ein?" war sie entrüstet und versuchte sich etwas aufzurichten. Klappte nicht ganz, da er sie mit eisernem Druck seines Armes auf ihrem Rücken fest hielt. Könnte ihm nur auf seinem Hinterkopf starren. Lucien war währenddessen durch die Höhle gestürmt und kam genau da an, wo er hinwollte. In sein Schlafbereich. Kurz vorm Bett, spürte er den nächsten Schmerz. Brüllend, warf er sie von sich. Landete aber weich auf seinem Bett, als sie schreiend über seiner Schulter nach vorne geworfen wurde. "Du kleines Miststück. Du hast mir in den Nacken gebissen." fauchte, knurrte und fletschte er seine Reißzähne. Sein Drache kam zum Vorschein und er war rasend vor Zorn. Fuhr mit einer Hand über seinem Nacken. Aber er blutete nicht, wie bei ihrem letzten Biss. "Dafür wirst du büßen." Voller Panik krabbelte sie hektisch zurück. Versuchte so ihm zu entkommen. Versuchte sich gerade umzudrehen, um mit allen Vieren davon zukommen, aber packte sie an ihren Fußknöcheln, schrie dabei auf, hatte sie gepackt und riss sie zu sich zurück. "Nein,..." krächzte sie ängstlich. ”Nein...nicht..." zappelte sie wie wilde um sich. Wollte ihn damit abschütteln. Sie war die reinste Furie. Würde sogar jeder einzelnen Furie Ehre erweisen, wäre sie eine gewesen. Gerade wollte sie zu einem Tritt in seine Eier ausholen, als er ihre Knöchel losließ. Ein animalisches Knurren und sie zuckten erschreckt zusammen. Hielt in ihrer Bewegung inne. Hatte ihren Tritt somit verhindert. Presste sie weiter auf das Bett. Legte sich zwischen ihren Beinen, damit sie nicht mehr so rumzappeln konnte und auf dumme Gedanken kam, ihn wieder in seine Weichteile zu treten. Lag nun halb auf sie. "Versuche das noch einmal und ich werde dich fressen." eine einmalige Drohung. "Geh...runter..." zitterte ihre Stimme entmutigt. Konnte sich nicht mehr richtig gegen ihn wehren. Ihr Atem kam stoßweise und ihr Herz schlug rasend schnell. Ihre Panik stand in ihrem Gesicht geschrieben und roch es in der Luft. Sie sollte gleich lernen, welch Dummheiten sie da getan hatte. Niemals sollte sie sich mit ihm anlegen. Das wird er ihr für immer lehren. Ihre Fingernägel krallten sich in seine breiten Schultern und kratzten ihn. Ihr Körper bäumte sich ihm entgegen, rieb sich leicht mit ihrem Unterleib an seinem immer noch erregten harten Schwanz. Lucien stöhnte vor erneuter Begierde laut auf. Lust entflammte sich erneut in ihm. Bei diesem Laut erstarrte sie. Versuchte sich nicht mehr zubewegen. Weil sie wusste, sie würde es nur schlimmer machen. Das passte ihm ganz und gar nicht. Wollte weiterhin ihren so beweglich Körper unter ihm spüren. Heiß und wild. Genauso entflammt wie er auch. Doch sie tat nichts mehr. Außer sich gegen ihn zu stemmen. Sein Kopf senkte sich zu ihr herunter und sein Gesicht legte sich an ihren Hals. Vergrub es zwischen ihrem Haar, das so weich war und gut roch. Auch ihr eigener persönlicher Geruch. Da fing er nun an, seine Hüfte an ihr zu reiben. "Nein...bitte..." flehte sie schon fast, aber er ignorierte es. Hörte nicht mehr auf sie. Wollte es auch nicht. "Geh...runter...weg von...mir..." stöhnte sie. Ein Schmerz machte sich in Emmanline breit. Diese Hilflosigkeit und Demütigung. Wieso tat er ihr das an? Was hatte sie ihm denn getan, dass er sie so behandelte? Er ignorierte sie und machte einfach weiter. Rieb sich stöhnen an ihr. Sie hatte vor Angst angefangen zu zittern. Flehte sogar schon vor Scham. Er war kurz davor sie zu nötigen und zu vergewaltigen. Es war ihm egal. Kümmerte ihn kein Stück, wie sie sich dabei fühlte. Da sie sich noch nicht einmal bewegen konnte. Lag er fast mit seinem ganzen Gewicht auf ihr. Er erdrückte sie fast. Hier wird sie nicht mehr heraus kommen. Dieser Mann hatte es ihr klar und deutlich ins Ohr geflüstert. Hat sie herein gelegt. Sie überlistet. Ohne jeden Gedanken oder wie man es nennt, ohne schlechtes Gewissen. Diesmal war er es, der sie biss. Zuckte zusammen, weil es ein wenig zu fest war. "Bitte..." flehte sie erneut. Emmanline hatte gesehen und gespürt, dass sein Drache in ihm zum Vorschein gekommen war. Da wusste sie auch, dass er kaum mit Verstand bei der Sache war. Er wird sich das nehmen, was er wollte und von dem er verlangte. Sie war wegen seiner Kraft machtlos und konnte sich nur ergeben und sich ihm hingeben. Auch wenn sie es verabscheute, musste sie es einstecken. Ob sie wollte oder nicht. Als er sie vorhin so fest an die Felswand gepresst hatte, war eine unbekannte, aber unglaubliche Begierde in ihr aufgestiegen. Diese Hitze die dabei entstand, war sofort in ihren Unterleib gewandert. Dann noch sein Kuss...oh Gott, da war sie sofort voller Verlangen gewesen. Der Geschmack seines Eigens war so männlich und herb gewesen. So voller Wildheit. Sein ganzes Sein hatte sie vollkommen eingenommen. Ihr Verstand hatte sich erst leicht vernebelt und hatte sich dann ganz verabschiedet. War nicht mehr imstande rational zu denken. Ihr Körper hatte von ganz alleine reagiert und sich sogar an ihm gerieben. Voller Erwartung, was wohl als nächstes passieren würde oder was er ihr weiterhin gab. Ihre Neugier war entflammt gewesen. Emmanline stand kurz davor, den Rest von sich selbst zu verlieren. Sowas hatte sie nie gewollt. Jedenfalls so beeinflusst zu werden. Nie wieder wollte sie so erniedrigt werden, wenn jemand ohne ihr Einverständnis das nahm, was sie schon dachten, es gehöre ihnen. Genau das wollte sie vermeiden. Wollte nicht schon wieder zur einer Marionette werden oder der Spielball von Jemandem. Deswegen hatte sie sich zusammen gerissen und ihr Verstand bewusst wieder zum arbeiten gebracht, um ihr Verlangen zu ihm zu stoppen, weil es sie anekelte und weil sie sich verraten gefühlt hatte, hatte sie ihn in seine Zunge gebissen. Hatte nicht gewusst wie fest, aber es hatte gereicht das sie sein Blut auf ihrer Zunge geschmeckt hatte. Eine explosionsartige Empfindung, wie ein Stromschlag, ist durch ihren Körper gewandert. Ihre Knie waren so weich geworden, dass sie sich an ihm festkrallen musste. Erst seine Wut brachte sie vollkommen zu ihrem wahren Verstand zurück. Hatte sie mit einem Schlag daraus gerissen. So schnell konnte sie nicht schauen, warf er sie über seine Schulter. Die Luft wurde ihr durch den harten Druck seiner Schulter, aus ihren Lungen gepresst. War im ersten Moment geschockt gewesen. Bis sie sich gewehrt hatte. Hatte sofort auf seinen Rücken mit ihren Fäusten ein getrommelt. Geschrien, er solle sie runterlassen. Drohte ihr und dann...er hatte ihr tatsächlich auf den Hintern geschlagen. Ab da hatte sie auch verstanden was er vorhatte. Dieser Mann wollte sie lehren und züchtigen. Entsetzen, Angst, Wut, Hass und Zorn war in ihr aufgestiegen. Ohne es genau mitzubekommen, hatte sie ihn einfach in den Nacken gebissen. Tat es, weil sie ihm genauso Schmerzen zufügen wollte. Sowie er sie auch behandelte. Nun brüllte er vor Zorn auf und warf sie einfach von seinen Schultern nach vorne. Emmanline wusste nicht wo er sie hingebracht hatte. Vermutlich wieder in eines seiner Kerker. Stellte sich deswegen auf einen schmerzhaften Aufprall ein. Nichts dergleichen geschah. Leicht landete sie so sanft das sie sich überhaupt nicht verletzen konnte. Überrascht schaute sie schnell um sich und wollte wissen wo sie war. Das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie sah, wo sie sich überhaupt befand. Auf einem Bett, mit schwarzen weichen Decken. Als würde sie auf Federn liegen. So weich und leicht fühlte es sich an. Sein Schlafbereich. Erkenntnis überflutete sie und das pure Entsetzen. Sofort rappelte sie sich auf. Wollte rückwärts kriechen, aber kam nicht weit, weil sie sich in den Bettdecken verharderte. Drehte sich um. Noch nicht einmal kam sie auf alle Viere, da packten schon seine Hände ihre Fußknöchel, riss sie zurück. Seine massige Gestalt begrub sie unter ihm. Gerade wollte sie ausholen, um ihn an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen, knurrte darauf drohend, sie solle es nur weiterhin versuchen. Sofort stoppte sie und wurde noch mehr starr vor Angst. Langsam stiegen in ihr Tränen auf, aber schluckte sie sofort wieder runter. Diese Blöße wird sie ihm nicht geben. Niemals! Emmanline wurde immer weiter auf das weiche Bett gedrückt und der Drache legte sich zwischen ihren Beinen. Presste seine harte Erektion, an ihr noch immer leicht empfindliche Stelle ihres Unterleibes. Halb stöhnend und schreiend entfuhr es ihr. Das konnte doch nicht wahr sein. Wieso reagierte ihr Körper nur darauf? Sie verstand sich selbst nicht mehr. Solch ein Empfinden hatte sie in ihrem ganzen Leben noch nie verspürt. Es war ihr unverständlich und sie bekam Angst vor sich selbst. Steht’s hatte sie Gedacht, sie würde ihr Körper kennen, aber nun? Das Gefühl das sie kaum noch Kontrolle auf ihrem Körper zu haben schien, versetzte sie in Angst und Schrecken. Ihr Verstand wollte es nicht. Das durfte nicht sein. Auch die wilde stürmische Art von diesem Mann verstärkte alles nur noch mehr. Ihm war es egal, was sie dabei dachte oder sich gar fühlte. Er war eingenommen und das verleitete ihn, alles zunehmen was er wollte. Ohne Zugeständnisse. Dieser Drache würde sie nun endgültig in den Abgrund stürzen, was vor ihm keiner vermocht hatte. Heiß fühlte sie seinen Atem an ihrem Hals. Sein Gesicht vergrub er in ihrem Haar. Emmanline hielt die Luft an und bewegte sich keinen einzigen Zentimeter. Sie musste still halten. Seine Zähne waren dicht an ihrer empfindlichsten Stelle und könnten sie mit einem einzigen Biss, ihr die Kehle rausreißen. Den Schmerz wollte sie nicht erfahren. Schließlich war er das Raubtier und sie die Beute. Sie hatte nicht solche Krallen oder Rasiermesser scharfen Zähne wie er. Auch wenn sie wusste, dass er sie nicht auf diese Art verletzten würde, so würde er es anders tun. Ohne Blut vergießen zu müssen. Langsam fing er an, seinen Unterleib an ihren zu reiben. Sein Glied lag der Länge nach auf ihrem Geschlecht. Ihr wurde immer heißer unter ihrem lauten Stöhnen. Bäumte sie gezwungener Maßen gegen ihn. Verlangte unbewusst nach mehr und das wusste der Drache. Ein amüsiertes Raunen, vibrierte durch ihren ganzen Körper. Ließ sie ungeahnte Lust verspüren. So erregend fühlte sich das an. Alles in ihr schrie nach mehr und das ließ sie gleichzeitig erschaudern vor Angst und doch nach mehr bettelnd. „B…bitte…hör…auf…ich will…das nicht…“ versuchte sie es noch einmal erneut, mit zitternder keuchender Stimme. „Dabei spricht dein Körper eine ganz andere Sprache.“ Lachte er leicht auf. Das ärgerte sie leicht, dass er sie so auslachte. Er spielte sein eigenes Spiel mit ihr und das amüsierte ihn sehr. „Gib dich mir einfach hin und ich verspreche dir, du wirst ungeahnte Lust verspüren.“ Daran würde sie keinen einzigen Moment zweifelte, dass es so sein würde. „Ich kann das nicht…“ schüttelte sie mit ihrem Kopf. Erbebte aber sofort und bekam eine Gänsehaut, als er über ihren Hals leckte. Genau unter ihrem Ohr, wo ihre Halsschlager in einem rasenden Tempo schlug. Wie ein Presslufthammer. Hatte selbst noch nicht einmal gewusst, dass sie dort so empfindlich war. Nun zitterte sie auch am ganzen Körper. Wie gerne würde sie dem jetzt entkommen. Wegschieben konnte sie ihn nicht. Er war wie ein Berg. Fühlte sich auch so hart an, während ihre Hände auf seinen Muskeln an seinen Oberarmen lagen. Also was nun tun? Sie konnte doch nicht einfach, sich ihm wie eine Puppe hingeben, nur damit er ein Spielzeug hatte, dass ihn förmlich erfreute. Auf seine eigene Art, wohin sie sich gegen beschämend und ausgenutzt fühlte. Vielleicht sogar schmutzig. Langsam stützte der Drache sich auf seinen Händen neben ihr ab und blickte sie von oben aus auf sie herab. Sein Blick hatte sich noch mehr intensiviert. In seinen großen goldenen Augen die förmlich glühten, konnte sie sich leicht widerspiegeln sehen. Es war magisch und nur allein ihr galt dieser Blick. Wieso wirkten seine Züge in seinem Gesicht nun so, weicher und kantiger? So richtig männlich und anziehend. Nicht mehr so scharf und unheimlich. Das war so wirklich anders. Dabei schaute sie jetzt auf seine Lippen. Die so schwungvoll waren und ein wirklich verruchtes Lächeln hervor rufen konnte. Einmal konnte sie seine festen Lippen schon auf ihre spüren, die so fordernd und wild ihre küssten. Und wenn sie ehrlich war, dann gestand sie jetzt, dies war ihr erster Kuss gewesen. Anscheinend bekam der Drache das mit, wie sie auf seine Lippen gestarrt hatte. Knurrte bestätigend darauf. Seine Augen blitzten kurz auf und erst da beugte er sich zu ihr herab. Ahnend, dass er sie jetzt gleich wieder küssen würde. Emmanline hatte das Gefühl, dass es um sie herum Totenstill wurde. Das Einzige was sie noch hörte, wahr ihr eigener Herzschlag, dass in ihren Ohren dröhnte und ihr schnell schlagender Puls. Das war doch alles nicht mehr normal. Wie konnte er, nachdem er ihr das alles angetan hatte, so ihren Körper beeinflussen und ihren Verstand dadurch mit Leichtigkeit abschalten? Wie konnte sie, sich so beeinflussen lassen? Kurz vor ihren Mund zischte er schmerzhaft auf und fluchte lauthals. Entfernte sich ruckartig rückwärts und presste seine Hände fest an seinen Kopf. Seine Gesichtszüge waren schmerzhaft verzerrt und stöhnte unter einer anscheinenden Attacke auf. Leicht taumelte er zurück. In der Zeit hatte sie sich auf ihren Ellenbogen abgestützt und schaute ihn nur an. Doch sie realisierte die Situation wieder vollkommen und krabbelte rückwärts von ihm weg. Bis sie mit ihrem Rücken, an die Lehne des Bettes stieß. Zog ihre Knie fest an ihren Körper und schlang ihre Arme darum, welche Position so beschützend wirkte. Während sie ihn kein einziges Mal aus den Augen ließ. Was hatte er nur? Er schien Kopfschmerzen zu haben. Gerade wollte Lucien erneut seine Lippen auf ihre legen. Ihr sehnsuchtsvoller Blick, den sie in ihren Augen gesehen hatte, als sie auf seine Lippen gestarrt hatte, war im ersten Moment irritierend gewesen, aber sein Verlangen dafür, war überwältigend gewesen. Wollte genau das Gleiche wie sie. Dieser Gedanke hatte ihn schon zu einen anerkennenden Knurren verleitet. Hatte sich langsam zu ihr herunter gebeugt. Bis er eine laute Stimme in seinem Kopf vernahm, die ihn schmerzhaft aufstöhnen ließ. „LUCIEN DE LA CRUISE!“hallte es so dröhnend in seinem Kopf wieder. Die so Eiskalt wie das Sibirien war. So kalt wie die Gletscher dort. „Verdammte…scheiße…“ taumelte er leicht im sitzen und richtete sich auf. Gerade noch so konnte er sich an einer der Bettsäulen festhalten, bevor er erneut auf die Knie sackte. „Was soll das verdammt nochmal,…“ fluchte er gedanklich zurück. Lucien wusste ganz genau wer ihn in Gedanken so stark bombardierte. Es war niemand anderes, als seine: „…Mutter…?“. Die erbarmungslos sein konnte. Selbst ihren Kindern gegenüber. „Wenn du nicht sofort deinen Arsch hierher bewegst, reiße ich ihn dir auf!“fauchte sie lautstark. Ihr war es egal, welch Schmerzen sie ihm dadurch bereitete. „Hör auf damit!“knurrte er bedrohlich zurück. Es kostete ihn immer noch mühe, bis er sein Gleichgewicht wieder erlangt hatte. Sein Blick ging auf die Frau, die vor ihm davon kroch. Suchte Entfernung vor ihm und kauerte sich leicht zusammen, während sie ihn so beobachtete. Das mochte er ganz und gar nicht. Weswegen auch immer, aber sie sollte nicht vor ihm flüchten. „Was habe ich denn jetzt schon wieder getan?“ „Reize mich nicht noch zusätzlich! Bewege dich endlich! Wenn du nicht bis zur Abenddämmerung hier erscheinst, mache ich meine Drohung wahr!“unterbrach sie einfach die Verbindung zu ihm und nur noch Ruhe herrschte in seinem Kopf. Er hatte seinen Kopf wieder für sich alleine und seufzte erleichtert auf. Der Schmerz in seinem Kopf verringerte sich, bis er ganz verschwunden war. Es ärgerte ihn und seinem Drachen, dass sie genau in diesem berauschenden Moment raus gerissen wurden. Gerade als sie soweit war, sich ihm hinzugeben. Doch nun wurde alles, durch seine Mutter zunichte gemacht. Wenn sie nicht ihn gedanklich bombardiert hätte, würde sie jetzt stöhnend unter ihm liegen und nach mehr verlangen, wozu er mit Vergnügen bereit gewesen wäre. Nun aber sitzt sie ängstlich und zusammen gekauert am Kopfende des Bettes und starrte ihn nur an. Den Gesichtsausdruck von ihr konnte er nicht genau definieren. Die Angst spiegelte sich in ihren Augen nicht wieder. Viel mehr roch er es. Ihr Blick wirkte so teilnahmelos und das weckte in ihm ein Gefühl es zu ändern. Er wollte auch diesen Augenblick zurück, wie sie ihn selbst verlangend angeschaut hatte. Der Moschusduft von ihr, war nun vollkommen verschwunden. Sein Drache tobte darüber und fletschte seine Reißzähne, dass sie ihm nun gegenüber so begegnete. Das Problem daran war, dass er dem Befehl seiner Mutter nachgehen musste. Sie war die Königin des Drachenvolkes. Noch! Solange bis er das Erbe von seinem Vater antrat. Als sein Vater damals gestorben war, war Lucien noch zu jung gewesen und einfach nicht bereit den Thron zu besteigen. Langsam änderte sich das auch. Seine Reife seines Verstandes und die Stärke seines Drachens, kamen seinen Vater immer ähnlicher. Lucien hatte noch vier weitere Brüder und fünf Schwester, war nicht der Älteste unter ihnen, war der Drittälteste. Trotzdem muss er das Erbe seines Vaters antreten. Es lag ihm im Blut. Nicht jeder hatte das Zeug zu einem Anführer seines Volkes. In dem Gesetzbuch der Drachen stand geschrieben, dass der Geruch eines Alphas an demjenigen anhängen muss. Nur derjenige hatte Kraft und das Zeug dafür ein ganzes Volk an zuführen. Das war seinem älteren Bruder Raiden nicht vergönnt gewesen. Aber nein, es musste ja an ihm liegen bleiben. Dabei hatte er nicht das Bedürfnis dazu, den Platz seines Vaters einzunehmen. Deswegen stand seine Mutter, Rhivanna de la Cruise, noch ganz oben an der Rangordnung. Nahm den Thron ein. Solange eben, bis er dazu bereit war. Das stand auch bevor, in geraumer Zeit. Das kam auch noch zusätzlich, dass er so gereizt war, je näher es rückte. Also musste er notgedrungen ins Schloss der Königsfamilie. Sein damaliges Zuhause, wo er aufgewachsen war. War damals schon früh abgehauen, aber eines Tages wusste er, dass dies irgendwann wieder als sein Zuhause betrachten musste. Dabei war diese Höhle sein liebstes gewesen. Hier hatte er Ruhe und konnte machen was er wollte. Hier war sein Hab und Gut. „Wie gerne ich dies hier weiterführen würde, so muss ich dir sagen, dass ich für eine Weile fort muss. Wenn ich wieder komme, werden wir dort anfangen, wo wir aufgehört hatten. Ich freue mich schon darauf.“ Raunte er, sein Grinsen immer breiter werdend. Ihre Augen weiteten sich dabei und versuchten sich noch weiter an die Kopflehne zu pressen. Als wenn sie versuchen würde, so ihm zu entkommen, wenn sie hoffte durch Wände gehen zu können. Sehr amüsierend. Mit einer einzigen Drehung wandte er sich um und ging zu eine seiner Schränke, öffnete einen aus dunkler europäischer Eiche, holte eine Eisenkette mit Fesseln heraus. Lucien spürte intensive Blicke auf seinem Rücken. Natürlich versuchte sie, zu erfahren was er nun vorhatte. Sicher traute sie ihm nicht. Kaum hatte er sich umgedreht, quickte sie einmal entsetzt auf und versuchte sofort aus dem Bett zu flüchten. Er war mit großen Schritten sofort bei ihr. Sie schaffte es nicht einmal aus dem Bett, da hatte er seine Arme schon um ihre Taille geschlungen. „NEIN…“ schrie sie auf und wehrte sich mit all ihren Kräften. Strampelte wild vor sich hin. Windete sich in seinem Griff. „Nein…ich will nicht. Lass mich los! Das kannst du nicht machen!“ wurde sie immer hysterischer und wilder. Panik ergriff sie und das fühlte er. Ihr Herz pochte wahnsinnig schnell, sodass es in seinen Ohren dröhnte. Während er sie mit einem Arm fest hielt, schwang er die lange Kette um eines der Bettpfosten, am Kopfende, griff nach ihren Handgelenk und verschloss sie binnen von Sekunden mit den Fesseln. So schnell konnte sie es nicht registrieren. Erst da ließ er sie wieder los. Nickte zufrieden, als sie versuchte sich davon zu befreien. Er hatte sie so fest geschnürt, dass sie mit ihren dünnen Handgelenken nicht rausschlüpfen konnte. Die Elfe zerrte und rüttelte. Vergebens. Das wird sie nicht schaffen. Auch nicht wenn sie sich dagegen stemmte. „Ich weiß nicht wie du es geschafft hattest, aus dem Kerker zukommen, aber daraus wirst du dich nicht mehr befreien können.“ Sah es auch an ihrem Blick und die Verzweiflung darin, dass sie es nicht konnte. Deswegen ergab sie sich auch und sackte hockend zusammen. Ihren Kopf nach unten hängend. „Wieso…?“ wollte sie wissen und schaute ihn ohne umschweife an. Diese Augen. Gott bewahre ihn! Ihre silbernen Augen waren wie das schärfste Schwert. So traf es ihn auch. Lucien ließ sich neben ihr aufs Bett nieder und strich ihr das schneeweiße Haar aus dem Gesicht. „Du kennst den Gru…“ schlug sie ihm sofort die Hand von sich weg. „Fass mich nicht an!“ fauchte sie schon halb und diese Stimme von ihr klang so angewidert. Bei dieser Abweisung knirschte er mit seinen Zähnen und sein Gesicht verzog sich leicht vor Zorn. „Na schön, du willst es nicht anders. Von mir aus bleib solange an den Ketten, bis du versauerst.“ Entgegnete er ihr fauchend und stand auf. Schaute noch einmal auf sie herunter. Drehte sich einfach um und ging. „Neeein, du kannst mich hier nicht so zurück lassen. Mach mich wieder los.“ Schwang Panik in ihrer Stimme mit. Lucien konnte das rasseln der Kette hören, während sie verzweifelnd versuchte sich daraus zu befreien. „Nein, komm zurück! I…ich schwöre auch, nicht weg zulaufen. Nur mache mich los,…bitte…“ zitterte ihre Stimmer und dieses ‚bitte‘ war so flehend, dass er kurz stehen blieb, aber drehte sich nicht zu ihr um. Seine Arme hingen an seinem Körper hinunter und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Diese Frau, die so einen festen starken Blick zu haben schien, flehte ihn an? Wieso wollte sie unbedingt die Fesseln loswerden? Es waren doch nur einfache Eisenfesseln und er hatte sie nicht zu fest zugeschnürt, damit sie sich hätte verletzte können. Vorstellen und verstehen konnte er es sich schon. Sie wollte nicht angekettet sein. Wer wollte das auch schon? Ging ihm ja nicht anders, aber er konnte es nicht riskieren. Egal wie viele Schwüre sie ablegen würde. Sie wird solange an den Ketten bleiben, bis er zurückgekehrt war. Das würde vielleicht maximal zwei Tage dauern. Das würde sie wohl überstehen. An Essen dachte er überhaupt nicht. „Gewöhn dich dran.“ Sprach er gleichgültig und verschwand einfach. „Nein…“ schrie sie ihm laut hinterher und hatte ihre Hand nach ihm ausgestreckt, dass er zurückkommen sollte. Emmanline konnte es nicht fassen. Er hatte sie einfach zurück gelassen. Einfach so. Ohne jegliches schlechtes Gewissen. Hatte noch nicht einmal richtig auf ihr Flehen reagiert. Natürlich er war stehen geblieben, aber er hatte sich kein einziges Mal gerührt. Ging einfach. Bebend sah sie noch immer in die Richtung wo er verschwunden war. Das konnte doch nicht wahr sein. Ihr Arm sank langsam wieder nach unten und fühlte sich allein gelassen. Erneut zurück geworfen. Vom neuen. Es war komisch, aber für einen Moment hatte sie sich so gefühlt, als würde der Drache ihr nahe sein und ihr etwas geben wollen, welches sie sich so sehr wünschte. „Verflucht, Emmanline! Spinnst du? Erinnerst du dich nicht daran was er dir alles angetan hatte? An noch nicht einmal einen vergangenen Tages? Nie könnte er dir etwas geben, wonach du dich verzerrst.“ Vergrub sie enttäuscht das Gesicht in ihre Hände, während sie mit sich selbst sprach. Nicht darüber das was der Drache getan hatte. Also das er sie hereingelegt hatte und sie nun hier an den Ketten hing. Nein! Sie war auch noch dumm. So dumm, das sie sich hätte selbst Ohrfeigen müssen, damit sie endlich zur Besinnung kam. Emmanline musste sich einfach nur wachrufen, was er war. Er war ein verfluchter Drache. Er war genau wie alle anderen, die ihr so viel genommen hatten. Einfach alles. Wieso also, hätte sie sich beinahe einen Drachen hingegeben? Das war doch nicht mehr normal. War sie schon vollkommen von Sinnen und verkorkst, weil sie nichts anderes kannte, als in Gesellschaft von diesen Kreaturen zu leben? Die so kaltblütig, erbarmungslos und brutal waren? Anders konnte man sie nicht bezeichnen. Noch einmal rüttelte sie an den Fesseln an ihrem Handgelenken, versuchte mit ihren kleinen Händen durch zu schlüpfen, aber er hatte genau darauf geachtet, dass sie fest genug eingerastet waren. Der Drache hatte auch damit Recht gehabt, aus diesen Eisenfesseln konnte sie nicht heraus kommen. Aus jeder einzelnen Zelle schon oder Käfig. Solange sie nicht wie jetzt angekettet war. Ihre Kräfte gingen langsam zur neige, lehnte sich an das Kopfende zurück und streckte ihre Beine aus. Leicht hob sie ihre Arme und betrachtete das Eisen an ihren Gelenken. Es wirkte schon. Sie spürte es tief in sich. Die Panik war nicht ohne Grund gewesen. Noch immer dröhnte ihr rasender Herzschlag im Kopf wieder. Es beruhigte sich einfach nicht. Konnte es nicht. Jetzt nicht mehr. Sackte seitwärts aufs Bett und rollte sich zur halben Kugeln zusammen. „Für eine Weile…“ murmelte sie seine Worte vor sich hin. „Dann ist es zu spät…“ seufzte sie erledigt und vergrub ihr Gesicht in eines der unzähligen Kissen. Es roch nach ihm. Nach einem wilden stürmischen Herbsttag, der diesen herrlichen Geruch nach erdigem hatte. Etwas Standhaftes. Emmanline ließ ihren Blick nun durch den Höhlenraum wandern. Sie lag in einem großen Bett, das mit schwarzem Samt bezogen war. Vier Pfosten ragten an jedem Ende des Bettes nach oben, hielten ein Himmelbett über ihr. Weinrote Tücher hingen halb den Seiten runter. Es bestand die Möglichkeit, dass man die Vorhänge ganz zuziehen konnte. Neben dem Bett stand auf jeder Seite ein kleines Tischen, mit einem Kerzenständer darauf. Die Kerzen brannten in einem warmen Schein. Vor dem Bett lag ein weicher großer brauner Teppich. Mit nackten Füßen darauf zu laufen, würde sich sicher so anfühlen, als würde man auf Wolken laufen. Sofern sie noch erkennen konnte, sah sie den Schrank aus dunklem Eichenholz, wo er die Eisenfesseln herausgeholt hatte, um sie anzuketten. Daneben stand noch solch ein Schrank, aber das wollte sie nicht wissen was sich darin verbarg. Mehr konnte sie nicht erkennen, denn sie hatte keine Lust und Kraft mehr, um sich aufzusetzen und ihren Rundgang mit ihren Augen, fortzusetzen. Außer das am Eingang links und rechts ein riesiger Standkronleuchter standen. Auch mit brennenden Kerzen. Seufzend schloss sie ihre Augen wieder. Nicht mehr lange und sie wird sowieso bald keine Kraft mehr haben. Das Eisen in diesen Ketten wird ihre Energie aus ihrem Körper ziehen. Solange bis sie ganz ausgelaugt war und nur noch als leere Hülle zurück bliebt. Eine ganze Weile war er schon in seiner Drachengestalt, in der Luft. Flog er ärgerlich über den Wolken, denkend über zwei Frauen. Einmal seine Mutter die ihm alles vermasselt hatte. Dabei hätte er jetzt in den Armen einer Elfe gelegen, die sich verlangend nach ihm verzerrte. Doch stattdessen entfernte er sich immer weiter von seiner Höhle und somit auch von dieser Frau. Und da war die zweite Frau. Diese kleine geheimnisvolle Elfe. Seit er aus der Höhle ausgeflogen war, dachte er ununterbrochen daran, was er hätte mit ihr alles angestellt. Als erstes hätte er sie noch länger geküsst, bis sie atemlos unter ihm gelegen hätte. Ihre Lippen wund von seinen fordernden Küssen. Danach hätte er sie langsam und gemächlich ausgezogen. Ausgepackt wie ein kleines Präsent. Sicher wäre es qualvoll für ihn gewesen sie langsam auszuziehen, wessen besser gewesen wäre es schneller zu tun, so wollte er einfach nur alles genüsslich von ihr erkunden. Langsam. Man konnte so schon ihre Kurven unter ihrer engen Kleidung erkennen, aber nackt? Wenn er ihr milchweiße Haut betrachten könnte, die einen herrlichen Kontrast zu seinem dunklen Laken abgegeben hätte. Lucien wusste, dass ihre Haut zart und weich war, aber an andere Körperstellen wollte er sie auch berühren, brannte schon darauf. Manchmal hatte er auch so das Gefühl, das ihre Haut leicht leuchtete. Doch wollte er genauer hinsehen, war er jedes Mal verwirrt gewesen. Da war es nicht mehr sichtbar gewesen. Deswegen dachte er, ok er würde nur halluzuieren. So ganz gab er die Hoffnung trotzdem nicht auf. Was auch immer sie verbarg, er würde es herausfinden. Wenn er als Drache lächeln könnte, so wäre es jetzt auf seinem Gesicht erschienen. Lucien war erwartungsvoll und konnte es kaum abwarten, weiterhin mit ihr zu spielen. Vorfreude hatte ihn gepackt. Verschwand aber schnell wieder, als er das Schloss erblickte. Ihm blieb nichts anderes übrig, das Ganze über sich ergehen zu lassen. Dieser Anblick erweckte gute, sowie schlechte Erinnerungen in ihm. Vor allem die mit seinem Vater, Raziz de la Cruise. Er war ein mächtiger Anführer gewesen und würde noch immer herrschen, wenn er nicht von seinem eigenen Bruder, Shiraz verraten worden wäre. Alles hatte sich damals durch seinem Tod verändert. Irgendwie war ein größter Teil der Drachen gespalten und gingen ihre eigenen Wege und der Rest war geblieben, die seinem Vater die Loyalität geschworen hatten. Blieben an der Seite von Rhivanna. Sollte Lucien erst an der Macht sein, so musste er sich diese Loyalität seines Volkes selbst verdienen. Das war wichtig und nur so konnte ein Reich bestehen, hatte sein Vater ihm eines Tages mal gesagt. Also musste er das als erstes im Angriff nehmen. Er muss ein Weg finden, wie er das schaffen könnte. Wenn er das mitrechnen konnte, was er im Geheimen aufgebaut hatte. Damit wird er sich erst beschäftigen, wenn es so weit war. Noch hatte er andere Sorgen. Gerade landete er auf den Vorplatz und verwandelte sich zurück in seine menschliche Gestalt. Kaum war er fertig, sprang etwas Wildes auf seinen Rücken. Er und sein Drache mussten auflachen. Dieser leichte Geruch, war ihm mehr als vertraut gewesen. "Ich freue mich dich auch zu sehen, meine kleine Malatya." klang er erfreut und schnappte sich das kleine Bündel auf seinem Rücken und setzte es auf seinem Arm ab, wo sich auch gleich kleine Ärmchen um seinen Hals schlangen. "Bruder, ich hatte dich so vermisst. Endlich kommst du wieder zu Besuch." kicherte sie und rieb ihre Wange an seine, weil sie es liebte sich an seinen leichten Stoppeln seines Bartes zu reiben. Oh, ja dies war seine kleinste Schwester und sie war das Liebste unter seinen Geschwistern. Hatte aber noch vier weitere Brüder und fünf Schwestern, mit diesem kleine Bündel einberechnet. Malatya hatte Schwarzes gelocktes langes Haar, das ihr bis zu ihrem kleinen Hintern ging. Ihre Augen waren das frischeste und hellste Grün, wie eine Wiese ihm frühsten Frühling. Es war immer wieder das Schönste, wenn ihre strahlenden Augen, ihn anlächelten. Das vermisste er desöfteren, wenn er nicht daheim war. Sie war gerade mal an die knapp hundert Jahre. Welches Aussehen von Zwölf war, sollte man es mit einem normalen Wachstum vergleichen. Also wirkte sie wie ein kleines normales Kind. Da Drachen unvorstellbar alt werden konnten, dauerte es eine längere Zeit bis Drachenkinder ihr Erwachsenalter erreicht hatten. Welcher Durchschnitt zwischen zeihundert bis dreihundert Jahren lag. So war Malatya noch immer im Kindesalter. Das kleine Nesthäkchen der Familie. Lucian hatte trotz das sie so jung war und er schon über zweitausend Jahre, das Gefühl eine sehr besondere Bindung zu ihr zu haben. Auch Malatya konnte es spüren. "Na bist du schon wieder von deinem Unterricht abgehauen?" hob er fraglich eine Augenbraue, als er bemerkte welche Kleidung sie trug. Bildung war das Wichtigste. "Ich weiß nicht was du meinst." schaute sie ihn unschuldig und mit vorgeschobener Unterlippe an. Nur ein kleines ermahnendes Knurren reichte vollkommen aus. "Linava wiederholt ständig das Gleiche. Dabei weiß ich das doch schon alles. Und ihr Unterricht ist so langweilig." verschränkt sie etwas mürrisch ihre Arme vor der Brust. Darauf konnte er nur lachen. "Ich weiß, aber es nützt nichts. Aber ich glaube Linava hat sicherlich einen guten Grund, weshalb sie das alles wiederholen muss." setzte er sie vor sich ab. Sie ging ihm gerade mal bis zur seiner Hüfte. Sicher war Lucien noch ohne Bekleidung und stand so vor seiner kleinen Schwester, aber das war das Normalste unter ihnen. Gestaltenwandler besaßen keine Hemmungen. Sei denn, sie waren in einer bestimmten Phase, was meist auf die Weiblichen zutraf. "Aber dann bist du wieder weg, ohne noch einmal zu mir zu kommen. Jetzt wo ich dich sehen kann." wirkte sie etwas bedrückt und blickte auch so zu ihm herauf. "Ich verspreche dir, ich werde nachher zu dir kommen. Bevor ich gehen sollte, ok?" ging er neben ihr in die Hocke. Bei diesen Worten, hellte sich ihr Gesicht sofort wieder auf. "Wirklich?" lächelte sie wieder und er nickte. "Ja. Ich muss nur vorher noch einmal zu Mutter und mit ihr reden. Sie erwartet mich sicher schon." meinte er. Da verzog seine kleine Schwester leicht das Gesicht. Sie beugte sich etwas weiter zu seinem Ohr hin und flüsterte ein paar Worte hinein. "Mama, ist verärgert.“ Wollte sie ihn nur vorwarnen und das nahm er dankend an, gab ihr dafür einen kleines Kuss auf ihre Stirn. „Danke, Süße! Aber nun verschwinde, bevor du noch mächtigen Ärger bekommst.“ Scheuchte er sie lachend davon, schaute ihr noch so lange nach, bis sie verschwunden war. Erst da drehte er sich um und ging zu dem Haupttor, wo ihm schon die Tore von den Wächtern in schwarzer Rüstung geöffnet wurden. Es war ein dickes Eisentor und es hielt sogar die stärkste Feuerflamme eines Drachen stand. Also…Einfach nur alles schnell wie möglich hinter sich bringen und in seine Höhle zurückkehren, wo eine gewisse Frau auf ihn wartete, mit der er noch spielen wollte. Lucien betrat die Vorhalle und ein langer Korridor erstreckte sich vor ihm, wobei ihm bewusst war, dass er zu dem Thronsaal führen würde. Mit großen Schritten ging er den Korridor entlang und achtete nicht auf seine Umgebung. Er wusste wie alles hier aussah. Riesige dicke Marmorsäulen aus Drachen stützten mit erhobenen Händen und Klauen die hohen Decken, ein Zeichen ihrer Stärke. Der Boden war mit glänzenden Perlmutt farbigen Steinplatten gepflastert. Lucien wusste wie sehr dieses Schloss in wertvollem und antiken Styl gebaut wurde, ein Zeichen ihres Reichtums. Überall wurden genauso Gegenstände mit Gold verziert oder bestanden komplett daraus. Drachen liebten eben das Glänzende und Prunkvolle. Horteten ja auch nicht umsonst Schätze in unermesslichem Wert. Während des schreiten durch den Korridors, führten eine Menge Abzweigungen in andere Bereiche des Schlosses. Zu private Räume, Gemächer, Säle und derweil andere Räume. Das Schloss war einfach zu riesig um zu wissen wie viele Räume es hatte oder wofür sie verwendet wurden. Kannte man sich hier nicht aus, konnte es schnell passieren, dass man sich hier verlief. Zu seinem Kindheitstagen ist ihm das oft passiert. Bis er bald verstand. Vor dem Tor des Thronsaales kam ihn eine Bedienstete entgegen. Auf ihren Armen trug sie Kleidung. Ermessen dankte er ihr und zog sie sich an. Trat dann erst in den Thronsaal. Als erstes erblickte er seine Mutter, die erhaben auf ihrem Thron saß und den Raum mit ihrer ganzen mächtigen Präsenz ausfüllte. Sie hatte ihn sofort angeschaut, als er eingetreten war. Und er hatte ihren Blick sofort erwidert. Ihr Blick strafte ihn, mit ihren finsteren Augen. Sie war sauer, mächtig sauer. Dabei war es ihm bewusst gewesen, als er hier her kam. Wusste es auch schon vorher, wo sie ihn im Geiste bombardiert hatte. Ließ nun langsam seinen Blick weiter im Raum schweifen, erkannte seine vier Brüder und seine einzige ältere Schwester. „RAUS! ALLES RAUS!“ schrie sie laut und zornig. Keiner widersetzte sich ihrem Befehl und sie verließen den Saal. Nicht ihn selbst ohne strafende Blick zuzuwerfen oder ihm Mitleid zu spenden. Lucien wusste erst, dass sie alleine waren, als ein Klicken hinter ihm hörte, welches Tor in seinem Schloss einrastete. Alles was nun in diesem Saal für Worte und Geheimnisse fielen, würde unter Verschluss bleiben. Kein einziges Wort konnte durch die dicken Wände nach außen dringen. Seine Augen hatten sich auf ihren Befehl wieder auf sie gerichtet, sie stand dann auf, schritt die paar Stufen hinab und kam auf ihn zu. Er blieb dort stehen wo er stand, denn ihm war bekannt, dass sie gerade keine nähere Akzeptanz ertragen würde. Lucien könnte mit Leichtigkeit seine Präsenz den Raum erfüllen, aber beherrschte sich. Sie war die Königin und er musste sich unterordnen. Nicht nur dessen Stellung, sondern auch, weil sie seine Mutter war. Sein Kopf senkte sich, als sie vor ihn trat. Das tat er auch nur seiner Mutter gegenüber. Das war eine Sache der Ehre und Schätzung. Keine Unterwürfigkeit oder weil er sich dafür schämte, dass er eine große Dummheit begangen hatte. Welche ihm bewusst war. Vor ihm blieb sie stehen. Man sah sofort von wem Malatya ihr Aussehen hatte. Sie war genau das Ebenbild ihrer Mutter. Rhivanna hatte auch schwarzes Haar, das nur länger war und fast den Boden erreichte. Ihre Augen genauso leuchtend Grün. Sie war eine hochgewachsene Frau und reichte ihm bis zu Brust, wobei er schon an die zwei Meter groß war. „Hast du den Verstand verloren?“ brüllte sie ihn schon fast an und sie bebte vor Zorn. „Ein Engel in eines deiner Kerker zu werfen und dann noch ihren Lichtstein zu stehlen?“ fiel dabei sie gleich mit der Tür ins Haus. Sie war nicht der Typ dafür gewesen, dass sie Umschweife machte, wenn gleich direkt ins Getümmel stürzen und alles gleich auf einen Punkt zu bringen. Dabei war er genauso. Lucien zuckte darauf nur mit seinen Schultern und es war sinnlos sich daraus zureden oder es irgendwie zu erklären, wenn es eh die Wahrheit war. Er stand zu seinen Taten. „Ich weiß einfach nicht was in dich gefahren ist. Ich dachte dein Verstand arbeitet soweit mit, dass solche beschissenen Probleme erst gar nicht auftreten. Weißt du eigentlich was dein dummes, nicht überlegtes Verhalten, bewirkt hatte?“ gab sie ihm einen Moment der Überlegung, aber ließ ihm nicht so viel Zeit, damit er antworten konnte. „Es könnte einen erneuten Krieg zwischen unseren beiden Völkern geben. Dabei hatte dein Vater damals sich stark bemüht eine Art Waffenstillstand aufzubauen. Dies stand sowieso schon auf wackeligen Beinen. Nur ein klitzekleiner Fehler und alles wäre zunichte, was je dein Vater erreicht hatte. Dieser Waffenstillstand reichte bis jetzt über fünfhundert Jahren. Dein Fehlverhalten hat mächtige Konsequenzen, Lucien.“ Fuhr sie einfach weiter fort und scherte sich nicht darum ob er was darauf sagen wollte. „Du weißt selbst wie die Kriege zwischen unseren Völkern waren, welche Verluste wir erlitten hatten oder welch Schaden dabei entstanden war. Wenn wir nicht so eine Art Packt abgeschlossen hätte, wäre kaum noch was von unseren Völkern übrig geblieben. Es blieb uns damals keine andere Chance. Also nun zu meiner Frage, wieso hast du das getan?“ verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Selbst wenn sie voller Wut war, war sie noch ansehnlich, dachte er im Stillen. „Ich kann selbst noch nicht einmal sagen, wieso ich das getan hatte. Ich hatte nur einen Rundflug über die nördlichen Gebirge gemacht, von meiner Höhle aus. Allein der Geruch von diesem Engel hatte mein Blut zum Kochen gebracht, gerade wenn ich an die Vergangenheit zurück denke. Ich verstehe noch nicht einmal warum sie sich auf die Erde begeben hatte. Dabei ist dieses, ach so hochnäsige Volk und zu fein dafür, um auf die Erde zu kommen.“ Knurrte er wütend darüber, bei den Gedanken daran, wo er ihr am See begegnet war. Da hatte sich anscheinend sein Verstand ausgeschaltet gehabt. Nur kam ihm da ein anderer Gedanke. Diese Elfe die in seiner Höhle wartete, hatte doch auch sowas ähnliches gemeint, sie wüsste nicht, wie sie seinen blutroten Rubin aus seinem Hort gestohlen hatte, könnte sich an nichts mehr erinnern. Nun musste er das wohl noch einmal überdenken, wenn er zurückkehrte. Jetzt hatte er keine Zeit dafür. Er musste das als erstes einmal klären. „Das ist für mich keine Entschuldigung, Lucien.“ Schüttelte sie seufzend und missbilligend mit ihrem Kopf. „Die Ältesten der Engel hatten sofort meine Anwesenheit aufgesucht und darüber Bericht erstattet. Sie waren außer sich vor Wut und ich versprach ihnen eine Lösung zu finden. Dieser Waffenstillstand darf nicht gebrochen werden, dass wissen die Engel auch. Deshalb verlangen sie, dass du dich vor ihnen rechtfertigst. Vor ihrem hohen Rat. Innerhalb von fünf Tagen. Du musst die Konsequenzen tragen“ schaute sie ihn ernst an und wandte sich um und ging zu eines der Fenster. Erst da gestattete er sich, ihr zu folgen, blieb hinter ihr stehen. „Du weißt, dass ich für meine Taten stehe.“ Sagte er entschlossen. „Ja, das weiß ich. Schließlich darfst du dir das nicht erlauben. Nicht mehr lange und du musst meinen Platz einnehmen. Ich bin nicht diejenige die auf den Thron sitzen sollte.“ Drehte sie sich wieder zu ihm um und schaute leicht zu ihm rauf. „Du musst das Erbe deines Vaters antreten. Du kannst dich nicht immer vor deiner Pflicht drücken.“ Was Lucien genau wusste. „Das Drachenvolk braucht seinen wahren König zurück und die Drachen müssen wieder vereint werden, müssen wissen, wem sie angehören und wem sie folgen müssen. Es wird nicht einfach sein, die umzustimmen, die ihren Rücken der Königsfamilie zugekehrt hatten, aber ich weiß du kannst es schaffen. Du wirst deinem Vater immer ähnlicher und besitzt genauso die Stärke von ihm. Ich will dich mit ihm nicht vergleichen, dass weißt du.“ Was er wirklich wusste. „Trotz besitzt du deine eigenen Eigenschaften, die dich zu einem großen König ausmachen würde.“ Sagte sie diesmal in einem gemächlichen Ton und hob ihren Arm, um ihre warme Hand auf seine Wange zu legen. Dies war ihre eigene bestimmte Geste ihm gegenüber zu zeigen, dass sie trotz aller Verantwortung, ihn liebte. Auf mütterlicher Ebene. „Doch ich kann bald nicht mehr, Lucien. Es sind jetzt schon sieben Jahre vergangen, als Raziz mir genommen wurde. Ich muss meinem Gefährten folgen.“ Zierte Trauer ihr Gesicht und von Zeit zu Zeit, wurde ihre Anwesenheit zum Leben immer weniger. Raziz und Rhivanna waren wahre Seelengefährten gewesen. Sie waren durch ein besonderes Band miteinander verbunden, das tiefer als alles andere ging. Solche Bindungen gab es nur noch selten unter den Drachen, die bis zum Grund der Seele gingen und das Leben des jeweiligen miteinander teilten. Stirbt der eine Teil, so stirbt der Andere auch. Den Lebensfunken seiner Mutter, hatte sein Vater besessen und sein Tod, nahm alles von ihr mit. Gefährten war es bestimmt ihren Seelengefährten ins Reich der Toten zu folgen. Ohne den Anderen, konnte der jeweilige nicht bestehen. Es hatte ihn nur gewundert, wie lange Rhivanna dies ausgehalten hatte. Normalerweise passierte es innerhalb von einem Jahr, das der Partner folgte. Durch die Zerstörung von Trauer, Leid und Schmerz. Bewies sich nur, dass seine Mutter nur solange durchhielt, wie es nötig war. Deswegen wusste Lucien, es würde nicht mehr lange dauern. Jeder von seinen Geschwistern wusste es und niemand könnte sie aufhalten. Nicht einmal Malatya, obwohl sie die Jüngste war. Wahrscheinlich musste er den Thron schneller besteigen, als wie gedacht. Eines Tages wird Rhivanna an den Ort zurückkehren, wo es sie bestimmt hinzog und das beendete, wozu sie gedrängt wurde. Auf einmal zog er seine Mutter an sich und schlang seine Arme um ihren Körper. Auch wenn es unglaubwürdig aussieht, aber sie hatten trotzdem noch ihre Privilegien, welche sie brauchten. Nur seit dem Tod von seinem Vater hatte sich alles verändert gehabt. Früher war es so gewesen, dass die Beziehung in seiner Familie harmonischer war. Nicht so zurückhalten und auf Abstand haltend. Es war einfach nicht mehr dasselbe gewesen, wie damals. Rhivanna zog sich immer mehr zurück. Deswegen war es wichtig, dass ihre eigenen Kinder sie daran erinnerten, wo sie stand. Sie brauchte genauso die Körperprivilegien, wie jeder andere auch. Ohne Berührung auf längere Zeit, könnte es qualvoll werden. Alles konnten er uns seine Geschwister ihr nicht geben, weshalb sie ja so litt ohne ihren Gefährten. „Ich werde diesem Treffen zustimmen und vor dem Rat der Engel treten, werde eine Möglichkeit finden, dass alles wieder in Ordnung zu bringen. In drei Tagen werde ich aufbrechen.“ Versprach er ihr. Rhivanna lehnte sich an ihm. „Ich kann dich verstehen, wieso du dich so zurückgezogen hast, Lucien.“ Hatte sie bewusst das Thema gewechselt. Auch wenn das Andere wichtig war. „Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, wieso du so weit außerhalb des Schlosses lebst. Mir sind Dinge zu Ohren gekommen, die mich überrascht hatten. Jetzt weiß ich es.“ Klang Verständnis in ihrer Stimme mit und sie zog sich von ihm zurück, damit sie ihn anschauen konnte. „Du hast heimlich versucht, die Meinung derer zu verändern, die sich auf eine Gemeinschaft unseres Volkes abgesondert hatten. Hast du das seit dem Tag angefangen, als dein Vater getötet wurde und du bemerkt hattest, was auf uns zukam?“ wollte sie von ihm wissen. „Schon viel früher hatte ich damit begonnen.“ Schloss er für einen Moment seine Augen. „Ich wusste, dass ich eines Tages, den Platz von Vater einnehmen müsste. Meine Aufgabe war steht’s gewesen, dass ich die Verantwortung hatte, die Grenzkontrollen unseres Reiches zu kontrollieren und mit meinen zugestellten Männern darauf achten sollte, dass niemand eine Bedrohung für unser Volk darstellte. Auf meinen Missionen, hatte ich dies noch immer mit etwas anderem verbunden. Deswegen war ich ständig auf Patrouille und wollte somit auch einen Überblick erhalten und Kontakte zu bestimmten Regionen halten. Wo die meisten Ansammlungen waren. Alles konnte ich nun nicht aufsuchen, also musste ich mehr die Dörfer im Auge behalten, in jede Himmelsrichtung. Ab und an hatte ich eine Routine gemacht, nur um zu wissen, ob alles in Ordnung war und das Zufriedenheit herrschte. Bedenken musste ich auch, wessen Vorstellungen sie zu einer Gemeinschaft und zu dem allgemeinen Wohl hatten. Das konnte ich nur herausfinden, wenn ich die Kontakte aufbaue, was in dieser Zeit zwar nicht meine Aufgabe gewesen war, aber ich hatte es als wichtig empfunden.“ Gestand er. Noch nie war jemanden aufgefallen, wessen er sich so zurückgezogen hatte. Die Meisten dachten, es wäre allein der Grund gewesen, dass er sich vor der Verantwortung drückte, oder dass er sich einfach nur herumstrich. Es war nicht gelogen gewesen, dass er wirklich schon ein paar Mal daran gedacht hatte, einfach zu verschwinden, aber er würde niemals sein Volk in stich lassen. Dazu war er nicht geboren. Lucien ist nur zu einem Einzelgänger geworden, damit er Vorbereitungen auf seine spätere Zukunft hatte aufbauen können und weil ihm viel an dem Wohl seines Volkes lag. Anscheinend erkannte das seine Mutter jetzt zum ersten Mal, denn ihre Augen flackerten verstehend auf und fing dann leicht an zulächeln. „Wieso hast du nie darüber gesprochen? Jeder hätte Verstä…“ „Nein!“ unterbrach er sie. „Es war meine Pflicht und nur ich könnte sie erfüllen. Mich interessiert es nicht, wenn sie Vorurteile gegen mich hegen. Vater hatte steht’s seine eigenen Methoden gehabt und ich musste meine eigenen finden. Mehr konnte ich nicht machen und niemand hätte mir dabei helfen können. Ich will es auch alleine schaffen.“ Blickte Lucien zum Thron hin, wo steht’s sein Vater gesessen hatte. Dieses Bild erschien ihn so unwirklich, dass er in der geraumen Zeit darauf sitzen würde. Doch so sollte es sein. Rhivanna bekam den unwissenden Blick von ihrem Sohn mit und sie verstand ihn, welche Bürde auf seinen Schultern saß. Sie wusste, er würde es schaffen. Lucien wird ein guter König werden und das Volk der Drachen zu Ehre und Reichtum verleiten. Zu einem erneuten Imperium, wie es in Legenden beschrieben wurde. Eines Tages… So nahm sie den Draht wieder auf, welchen sie vorhin bewusst gewechselt hatte. „Ich stimme deiner Entscheidung zu. In drei Tagen. Ich will aber nicht das du alleine gehst.“ Klang ihre Stimme ernst und ging erneut an ihm vorbei, um zu ihren Thron wieder zurückzukehren. „Dein Bruder Raiden wird dich zu diesem Treffen begleiten.“ „Was?“ klang Entsetzen in seiner Stimme mit. Raiden war der Älteste unter seinen Geschwistern. „Wieso ausgerechnet, Raiden?“ knurrte er leicht. „Außerdem brauch mich niemand begleiten.“ „Rede kein Unsinn, Lucien. Glaubst du ich würde dich dorthin alleine ziehen lassen?“ schnaubte sie und setzte sich wieder. „Ich vertraue ihnen kein Stück. Außerdem weißt du, dass dein Bruder der Botschafter unseres Volkes ist. Es wäre ratsam, wenn er dich begleiten würde.“ Tat sie nicht, weil sie ihm nicht vertraute. Der Gedanke daran war nur, vielleicht noch andere politische Wege zu erreichen. Dies war kein dummer Gedanke und das musste Lucien zugeben, also willigte er Widerwillen ein. Die Beiden sprachen noch über etwas belangloses, bis er endlich davon befreit war. Am liebsten würde er jetzt sofort wieder zu seiner Höhle zurück fliegen, aber wie er geahnt hatte, wurde er aufgehalten. Lucien saß einige Stunden später mit seiner Schwester Ysera- die Zweitgeborene, mit Charia-die Viertgeborene und mit Lodan und Taran- Zwillinge und die Achtgeborenen, zusammen in eines der Versammlungssäle, an einem Tisch. „Also ich hätte niemals gedacht, dass du einen Engel in eines deiner Kerker wirfst. Also ich bin beeindruckt.“ Lachte Ysera schon seit zehn Minuten ohne Unterbrechung. Sie war eine perfekt ausgebildete Kriegerin und besaß den Rang einer Wächterin. Nur weil sie eine Frau war, wurde sie oft unterschätzt. „Halt die Klappe! Wie oft willst du mir das jetzt noch unter die Nase reiben?“ knurrte Lucien leicht verärgert und hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt, während er seine Füße auf den Tisch gelegt hatte. „Solange bis ich genug davon habe.“ Antwortete sie lachend und ihm war mehr als bewusst, dass das noch einige Jahrzehnte andauern würde. „Du solltest doch langsam wissen, wie Ysera ist. Sie macht aus allem einen Spaß, wenn es nicht gerade um Gaias geht.“ Meinte Charia grinsend und sofort hörte Ysera auf zulachen. Sie fluchte und knurrte missbilligend und voller Abscheu. „Gaias? Der Gaias Wailing? Immer noch? Ich dachte ihr habt euch im Bett schon ausgetobt.“ wirkte er doch etwas überrascht. Er war ein Werwolf und stand in seinem Volk, auf der Rangordnung eines Offizier, welches man einem Wächter gleichstellen konnte. Solange er sich erinnern konnte, waren die Beiden Konkurrenten und fühlten sich auf abneigenden Art zueinander hingezogen. Da konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Du verdammtes Missstück. Und...Fick dich, Lucien! Lasst mich ja mit diesem arroganten Arsch in Ruhe. Ich werde mich niemals so herabsetzen und mit ihm in eine Kiste springen.“ Fluchte sie. „Doch mal was anderes.“ Verwarf sie sofort wieder das Thema und beugte sich zu ihm herüber, weil sie genau neben ihm saß. „Du riechst nach einer Frau. Eine kleine Note von einer Elfe. Du scheinst ganz schön tief gesunken zu sein, das du dich mit einer von diesem scheinheiligen und hochnäsigen Volk einläßt.“ Roch sie an ihm und rümpfte angewidert mit ihrer Nase. Sein Drache in ihm fletschte die Zähne und Ysera zog sich zurück, denn es war ratsam dies zu tun und nicht den Stolz seines Drachens oder dem von ihm selbst in Frage zustellen. „Das kann jawohl meine Sorge sein oder soll ich dir sagen, dass es nur eine gewisse Zeit braucht, bis du mit Gaias Wailing in einem Bett landen wirst.“ Betonte er extra den Namen von diesem Werwolf. Aufbrausend und empört sprang sie blitzartig auf ihre Beine und riss den Stuhl zu Boden. „Leck mich doch!“ zischte sie dampfend davon. Das war eine der schlimmste Bemerkung die man machen konnte, um sie zu einem Wutausbruch zubringen. „Auf welcher Quote liegt das Gebot jetzt inzwischen bei Ysera und Gaias?“ fragte Lucien sofort, als seine Schwester verschwunden war. „Laut Berechnung sind die Quoten auf 30 Nuyar angestiegen.“ Berichtete Taran und grinste dabei. „Was so hoch schon? Da biete ich doch gleich mit. Ich gebe ihn noch maximal zwei Monate, bis sie in die Kiste hüpfen und es miteinander treiben.“ Lachte er lauthals los. Noch eine kurze Zeit unterhielt er sich mit seinen Geschwistern, bevor er zu Malatya ging. Schließlich hatte er es ihr versprochen, bevor er abreisen würde, sie aufzusuchen. Er brauchte nicht lange um sie zufinden. Immer wieder fielen Emmanline die Augen zu. Sie konnte sie kaum noch offen halten. Ihre Kräfte schwanden immer mehr und sie lag wie ein Stein in diesem weichen Bett. Konnte sich nicht mehr rühren. Hatte sich vorher zu einer Kugel zusammen gerollt. Das Zeitgefühl war ihr schon lange verloren gegangen und konnte nicht mehr bestimmen, wie lange der Drache nun verschwunden war. Es müsste auf jeden Fall mehr als ein halber Tag vergangen sein, sonst würde sie vermutlich noch nicht so daliegen. Obwohl manchmal ging es schneller als wie gedacht. Blinzelnd versuchte sie nun klare Sicht zu bekommen, denn immer mehr verschwamm es vor ihren Augen. Sie war so furchtbar müde und schaffte es noch nicht einmal zu gähnen, so entkräftet war sie. Alles nur durch dieses Eisen, ihrer Fesseln. Wenn die nicht wären. Während Emmanline hier so alleine in der Stille lag, konnte sie über vieles nachdenken. Über ihre Vergangenheit, was sie erlebt und durchgemacht hatte, sowie was jetzt erst geschehen war. Mit diesem Drachen. Er hatte Dinge mit ihr angestellt die kaum begreifbar waren. Er hatte sie auf eine Art und Weise berührt, wessen sie nie gedacht hätte so fühlen zu können. Sie kannte solche Empfindungen nicht, die noch tiefer gingen. Ein verräterischer Teil in ihr, war bezaubert von den Berührungen dieses Mannes gewesen. So nahe und doch so warm. Einerseits war es ihr unangenehm gewesen, da er sie ohne ihr Einverständnis, das genommen hatte was er wollte, welches Einverständnis noch nie jemand bei ihr eingefordert hatte. Sie nahmen es sich einfach. Das verletzte sie immer aufs Neue. Genau so fühlte sie sich. Verletzt und nur benutzt. Welcher Gedanke ihr auch noch kam, was wird der Drache tun, wenn er sie so hier vorfinden würde, wenn er zurückkehrte? Würde er vor Zorn toben? Oder...nein diesen Gedanken wollte sie nicht fortsetzen. So wird es niemals sein. Solche Gedanken gestattete sie sich erst nicht, zu denken jemand würde sich um sie sorgen. Es gab niemanden, der das tat, ihr gegenüber. Also war es überhaupt nicht wichtig, noch weitere Gedanken darüber zu verschwenden. Emmanline konnte nun wirklich nicht mehr ihre Augen offen halten, musste ihre Augen vor den Verlust ihrer Kräfte schließen. Eine unsagbare Kälte machte sich in ihr breit. Es wurde immer schwerer Luft in ihre Lungen zu ziehen. Das Atmen erschwerte sich stetig mehr. Dieses Gefühl wie ihr die Luft zum atmen fehlte, war qualvoll, was eigentlich so wichtig zum Leben war. Japste nun und ihre Atemzüge kamen stoßweise. So musste sich ein Fisch fühlen, wenn er gezwungen war an Land zu sein. Ihr Brustkorb senkte sich in schnellen Zügen auf und ab, während ihr Herz in rasender Geschwindigkeit schlug und versuchte den Rest oder das wenige was von dem Sauerstoff noch übrig geblieben war, in ihrem ganzen Körper zu pumpen. Doch es würde eh nichts nützen. Wenige Minuten später und ihr Herz schlug immer unregelmäßig. Ihr ganzer Körper erschlaffte nun vollkommen, einen entsetzten Atemzug weiter und sie sackte in sich zusammen, schlief ruhig und komplett ein. Solange, bis ihr Herz endgültig stehen blieb. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)