Violence - diary of a lost soul - von -Sian- ((Ruki x Reita)) ================================================================================ Kapitel 15: Erwartungen ----------------------- Die Stunden vergingen nur äußerst mühselig und mein Wein leerte sich nur allzu schnell... mein Zeitgefühl schien völlig durcheinander. Ich würde definitiv kein Auge zu tun können, bis Reita wieder hier wäre – das war mir ziemlich bald klar, doch erklären konnte ich es mir nicht. Schon lange hatte ich keine so schlaflose Nacht mehr wie diese. Gegen drei Uhr morgens blickte ich auf mein seelenruhig schlummerndes Tierchen, welches auf dem Rücken lag und im Schlaf sein Spielzeug im Maul hielt. Draußen schneite es noch immer mäßig stark und so warf ich mir meinen Mantel um, trat auf den Balkon und rauchte geistesabwesend eine Kippe. Mein Gedanken drehten sich fast ausschließlich um Akira, während ich vor lauter Grübelei meine Lippe zerkaute. Ich stand eine ganze Weile hier draußen in der Kälte, sah den Schnee beim hinab Rieseln zu und kaum, dass er langsam in Regen überging schaute ich mich wie von selbst auf der Straße um, ob irgendwo der blonde Schopf meines Stalkers auffallen würde. Dass ich mich mal ausgerechnet nach dem Typen sehnen würde... Wenig später goss es immer heftiger und gerade als ich hinein gehen wollte, tauchte eine Gestalt im Schein der Laternen auf. Er hatte eine Kapuze auf, die Hände in den Taschen und... einen merkwürdigen Gang, wirkte aber dabei nicht hektisch. Der Kerl blieb stehen und sah zu mir nach oben. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, doch ich war mir hundertprozentig sicher: das ist Reita! Nun setzte er sich wieder in Bewegung und lief schnellen Schritten in Richtung des Hauseinganges, ich stürmte in meine Wohnung zurück und flitzte gleich weiter zur Tür. Die Schritte im Treppenhaus waren zunächst nur sehr leise zu hören und ich bemerkte Koron zu meinen Füßen, wie er völlig verpennt mit seinem Spielzeug die Stufen beobachtete und horchte, wer da kommen würde. Mein Herz raste und machte einen Satz, als ich schon einen Schatten erkennen konnte, doch dann endlich sah ich ihn, Akira in seiner ganzen triefend nassen Pracht. Er verlangsamte seinen eben noch schnellen Schritt und trat langsam auf mich zu. Die Klamotten die er an hatte, waren definitiv andere als vorhin und sie waren vor allem klatschnass. „Hey...Giftkröte... hast du mich vermisst...?“ flüsterte er, doch sein leises Sprechen hallte dennoch dezent durch den Vorraum. „'N bisschen...“ antwortete ich ihm gerade so hörbar und griff nach seinem Arm, zerrte ihn in meine Wohnung und knutschte ihn. Das war nicht geplant, das war im Affekt. Reita schaute mich an und ich wusste, dass ihm irgendwas beschäftigte, wenn er da steht wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Ich zog ihm ohne Umschweife den Kapuzenpullover aus und auch das darunterliegende Shirt war ebenfalls nass – mehr hatte er zu meinem Entsetzen nicht an, bis auf eine abgetragene weite Jeans. Daher zog ich meinen Mantel aus und übergab ihm den vorgewärmten Stoff. Ein leises 'Danke' nuschelte Akira, dann setzte er sich auf mein Sofa. „Willst du einen Tee oder Kaffee zum Aufwärmen?“ fragte ich mit unsicherer Stimme nach und er schüttelte den Kopf: „Ich hätte gern dich zum Aufwärmen.“ Mein nächtlicher Gast machte es sich auf dem Sofa halbwegs gemütlich, während ich meinen Amaretto holte und mich dann zu ihm begab. Da ich nicht wusste wie ich Reita besser wärmen könnte, setzte ich mich vorsichtig ihm zugewandt auf seinen Schoß und es schien ihm mehr als recht zu sein, denn sogleich schlossen sich seine Hände, um meinem Rücken. Seine feuchten Haare kühlten meine heiße Wange und ich spürte auch seine Daumen, wie sie einige Wirbel abfuhren. Soll ich ihn fragen was passiert ist, oder wird er von alleine reden? Ich beschloss es ihm zu überlassen, ob und wann er reden will oder nicht. Doch wie es aussah musste ich da nicht mal lange warten. „Da war dieses Kind... ein kleines Mädchen... vielleicht fünf oder sechs Jahre alt...“ hörte ich Akira mit brüchiger Stimme sagen und so schaute ich ihm fragend ins Gesicht, doch der unter mir Sitzende brauchte scheinbar noch einen Moment, bevor er weiter sprechen konnte: „Mein Vater hatte mit dem Mann von heute Nacht ein paar Geschäfte am Laufen... aber wie sich heraus gestellt hat, wollte der Typ mit dem Gewinn das Land verlassen. Er wollte ohne seine Familie abhauen und war gerade still und heimlich am Packen, als ich bei ihm zu Hause eintraf. Die Sache war riskant für mich, denn normalerweise werden solche Dinge sorgfältiger geplant... Der Mann hatte aber wenig Sicherheitsvorkehrungen... es war leicht dort einzudringen. Als er still stand und ein Foto mit einem kleinen Mädchen von seinem Schreibtisch betrachtete... hab ich zugeschlagen... Er verkrampfte sofort in meinen Armen, als das Gift in seinem Körper war und ließ das Bild fallen... es ging kaputt. Als ich den Puls geprüft hab, ging die Tür auf... und da stand sie... das Kind... mit einem Teddy im Arm... und fragte wo ihr Papa sei...“ Reita klang ziemlich mitgenommen, doch so richtig wusste ich nicht wie ich ihm nun helfen konnte. Er nippte am Amaretto und schwieg, ich streichelte sein feuchtes Haar und hakte behutsam nach: „Hat sie dich irgendwie erkannt?“ Der Angesprochene schüttelte mit dem Kopf: „Ich hatte schwarze Klamotten an, 'ne Maske und Handschuhe... sie kann mich gar nicht wirklich gesehen haben. Bin auch gleich durchs Fenster abgehauen.“ Ich wollte wirklich nicht herzlos klingen, denn höchstwahrscheinlich wächst dieses Kind ohne ihren Vater auf und dennoch bin ich froh, dass es nicht Akira war, der tot hinterm Schreibtisch lag. Aber ich denke das sind solche Momente im Leben, die kann man nur wirklich dann nachvollziehen, wenn man sie selbst mit erleben musste und es auch nicht viel bringen würde, wenn man vor heuchelt, dass man wisse wie es dem Betroffenen geht – denn das weiß man eben nicht. Aber man kann, so weit es einem möglich ist, für ihn da sein! Und genau das hatte ich nun vor. Es fühlte sich gut an, hier zu sitzen und zu merken, dass ich nichts in mir fand, was sich widersprach und ich in dieser Situation hier mit ihm einfach selig war. Eine ganze Weile saßen wir so Arm in Arm, bis sich die seinen von mir lösten und Reita den Amaretto in seiner Hand erneut zu seinen Lippen führte. „Mh... ist das Zeug süß...“ knurrte er und verzog dabei das Gesicht. Er kräuselte dabei die Nase, weshalb ich schmunzeln musste und so fragte er gespielt vorwurfsvoll: „Ey... du lachst mich doch nicht etwa eiskalt aus?!“ „Nur an...“ erwiderte ich grinsend, während der unter mir Sitzende den Blick nicht von mir abwendete. Normalerweise würde ich an dieser Stelle wegsehen, doch ich konnte irgendwie nicht und prägte mir stattdessen einzelne Details seines Gesichts ein. Die Form seiner Lippen... seine Augen... der Haaransatz... Komisch... früher hab ich nie so wirklich auf solche Dinge geachtet, wieso tu ich es also jetzt? Reita schien aber genug davon zu haben sich anstarren zu lassen und so probierte er mich zu küssen, doch es brauchte zwei drei Anläufe, bis ich dies erwiderte. Nicht weil ich es nicht wollte, sondern eher deshalb, weil irgendwie alles was gerade passierte genießen und nichts von dem verpassen wollte. Doch als ich mich aufs Küssen einließ, beugte Akira sich wenig später vor, um den Amaretto auf den Boden stellen zu können und er nutzte auch gleich die Gelegenheit mich mit dem Rücken auf die Couch zu manövrieren, um sich gleich darauf einnehmend auf mich zu legen. Zugegebenermaßen ging es mir etwas zu schnell, aber dennoch unterbrach ich ihn nicht in seinem Tun – vorerst. Es dauerte natürlich nicht lange, bis er mit Fummeln anfing und seine Flossen schier überall nach meiner nackten Haut zu suchen schienen. Von seinem Erlebnis vorhin war in seinem Kopf scheinbar nicht mehr viel übrig, oder er hat's verdrängt. Doch selbst ich, als eingefleischter Pessimist, versuchte es positiv zu sehen: es ist Ok für mich, wenn Reita im Gegenzug nun nicht mehr an das Kind und dessen Vater denken muss. Als sich jedoch eine seiner Hände unter meinem Shirt intensiver an meinem Oberkörper zu schaffen machte, musste ich ihr Einhalt gebieten. Ihr Besitzer knurrte missmutig und ließ den Kopf an meine Schulter sinken. „Tut mir leid... das überfordert mich total...“ murmelte ich und Akira nuschelte an meinem Hals: „Schon gut... ich war eben zu voreilig...“ Innerlich wollte ich dem sowohl zustimmen, als auch gleichsam erklären, wie wichtig mir hierbei absolute Kontrolle über das Geschehen ist, aber ich war mir sicher, dass er es auch so wusste. Nachdem wir abermals einige Zeit relativ reglos verblieben, flüsterte ich ganz leise: „Ich bin müde. Wenn du hier bleiben möchtest, dann leg ich dir eine Decke und Kissen aufs Sofa...“ Mit diesen Worten schlängelte ich mich unter dem auf mir liegenden Körper hervor und verharrte einen Moment vor dem Sofa stehend, als Reita sich aufrichtete und sprach: „Ich würde gerne bleiben, wenn es dir wirklich nichts ausmacht.“ Mit dem Kopf schüttelnd holte ich das Schlafzeug zum Sofa und hatte dabei so ein Gefühl, dass Akira eigentlich noch etwas hätte sagen wollen, er aber nun genauso wortkarg war wie ich und so hauchte ich nur kaum hörbar: „Nacht...“ bevor ich mit Koron in meinem Schlafzimmer verschwand und die Vorhänge zuzog. Etwas mulmig war mir bei der Sache schon, immerhin hatte bisher nur Sayuri die Ehre bei mir übernachten zu dürfen. Als Reita vorige Nacht hier geschlafen hat, geschah das ja nicht wirklich mit meinem Einverständnis. Er blieb ja einfach, nachdem erst er und dann auch ich eingeschlafen war. Dementsprechend unruhig war diese Nacht für mich, mit dem Wissen, dass ich direkt neben an einen Killer auf dem Sofa liegen hatte und der womöglich sonst was mit unbescholtenen Bürgern wie meine Wenigkeit anstellen könnte. Zu allem Überfluss habe ich dann auch noch einen Haufen unsinniges Zeug geträumt, unter Anderem, dass Akira mich abmurkst. Phasenweise war ich auch wach und vernahm wie Koron immer mal wieder vom Bett sprang und sich in Richtung Wohnzimmer in Bewegung setzte. Ich vermute mal, er wollte einfach ab und an mal gucken, was unser Gast so treibt. Kann ich verstehen, mir lässt es ja auch keine Ruhe! Kurz darauf kam er jedenfalls wieder an getippelt und räkelte sich auf meiner Bettdecke. Am nächsten Morgen ließ ich es ruhig angehen, zudem hatte ich mal wieder für eine kurze Weile verdrängt, dass ich noch Besuch hatte, bis dieser sich durch ein Räuspern nah am Vorhang bemerkbar machte: „Hab gehört, dass du schon wach bist.“ Koron bellte und ich überlegte einen Moment was ich nun tun würde, doch entschloss ich mich relativ schnell zu: „Komm rein... Und mach die Tür zu.“ Reita schmunzelte, als er merkte, dass er ins Leere griff und mir somit auf den Leim ging, da ich ja nur die Vorhänge hab. Er wirkte verhältnismäßig unsicher, als er da so verloren vor meinem Bett stand und mit der Hand in seinem Nacken rieb. „Macht's dir was aus, wenn ich gleich bei dir duschen geh?“ kam nach einer sich ewig lang anfühlenden Schweigeminute und so war ich doch etwas verdutzt darüber. Schließlich würde Akira sich sonst nicht so haben und schon gar nicht wenn's darum geht nackt in meinem Bad herum zu springen. „Gern, aber deswegen stehst du da nicht rum wie ein Dreijähriger, der mal dringend aufs Klo muss, oder?“ hakte ich also irritiert nach und Reita seufzte: „Nein... eigentlich wollte ich mit dir reden...“ „Na gut, dann warte einen Augenblick, ich hol eben ein Handtuch für dich“ ließ ich ihn wissen und robbte aus dem Bett. Ich wühlte gar nicht mal solange, doch wie immer hatte Akira die Zeit genutzt und saß plötzlich nur noch in seinen locker anliegenden Jeans und oben ohne am dem Fußende meines Bettes, sorgte demnach für einen winzigen Herzkapser meinerseits. Doch so langsam ist man's ja gewohnt... Räuspernd überreichte ich ihm das tiefschwarze Frotteetuch und nahm hinter ihm in meinem Bett wieder Platz, denn im Gegensatz zu Reita war mir ein wenig frisch. Der vor mir Sitzende schien nun nach den richtigen Worten zu suchen und begann dann merklich nervös: „Takanori... ich weiß, dass wir über manches unterschiedlicher Ansicht sind und ich will auch keinen falschen Eindruck erwecken, wenn ich dich das jetzt frage, aber... siehst du eine Möglichkeit, dass wir irgendwann normal miteinander umgehen können?“ „Was verstehst du unter 'normal'?“ entgegnete ich daraufhin und er seufzte leise: „Ich suche deine Nähe, aber ich will nicht, dass du dich gedrängt fühlst und um ehrlich zu sein, weiß ich so manches Mal nicht was ich tun oder lassen sollte. Man... ich will einfach nicht das Gefühl haben, dass ich irgendwie machtlos da stehe und keine Ahnung hab, ob ich dich einfach nur zu sehr überrumpelt hab, mit meiner...“ Akira brach mitten im Satz ab, doch ich vollendete diesen: „Offenherzigkeit?“ „Ich wollte sagen: Penetranz, aber ich bin froh, dass du es so siehst“ ließ er mich wissen und so rückte ich etwas näher an ihn heran: „An der Stelle wünschte ich mir, ich könnte einfach sagen: es liegt nicht an dir, aber das tut es. Auch wenn ich das jetzt nicht so meine, wie es vielleicht klingen mag. Weißt du... ich hab ein gespaltenes Verhältnis zu Nähe, vor allem der körperlichen... zumindest ist das das Urteil meines Psycho-Doc's. Ich will das mit uns nicht als Pflicht oder als meinen Job sehen... aber ich brauche die Zeit, bis es sich verinnerlicht hat. Bis gestern wollte ich dir das eigentlich gar nicht mal sagen, aber... ich... ich muss zugeben, dass ich dich anfangs einfach nur für total blöd hielt und nervtötend und... und ich fand dich sogar richtig peinlich...!“ „Du schmeichelst mir, Giftkröte“ unterbrach Reita meine Ausführung und so räusperte ich mich: „Ehh ja... was ich sagen will ist.... irgendwie... mag ich dich inzwischen... ziemlich doll sogar und ich weiß einfach nicht damit umzugehen. All dieses verwirrende Gefühlszeug... und so...“ „Verwirrendes Gefühlszeug... also... willst du damit sagen, dass du Gefühle für mich hast?“ brachte Akira mein Gebrabbel auf den Punkt und ich eierte mal wieder rum: „Ja.. nein... ach was weiß ich denn, es ist einfach so... ungewohnt... und ich kann's nicht kontrollieren... aber ich muss(!) es irgendwie beherrschen! Also die Situation.. nicht dich... wobei, dich auch... irgendwie... aber... Gott ist das immer so kompliziert in Beziehungen?“ „Hab ich das jetzt richtig gehört? Redest du von Beziehungen? Von uns Beiden?“ hakte Reita sofort nach und wirkte... naja... irgendwas zwischen leicht schockiert und hochgradig irritiert. Ich sag's ja... kompliziert... der ganze beschissene Beziehungskram...! „Schon gut, musst nichts dazu sagen... Aber ich würde gern noch etwas zum Thema Kontrolle los werden“, warf Akira ein und wartete einen Augenblick, bevor fortsetzte: „Auch wenn ich womöglich nicht danach aussehe... aber... ich bin durchaus bereit dir bis zu 'nem gewissen Grad Kontrolle über mich zu lassen. Ich lieg dir doch eh schon zu Füßen, Takanori.“ „Ich... öhm... weiß grad ehrlich nicht was ich sagen soll...“ antwortete ich ihm mit leiser Stimme und rutschte etwas dichter an den vor mir Sitzenden.. Nur zögerlich legte ich meine Hand auf Reita's Schulter. Er drehte seinen Kopf ein Stück in meine Richtung, sah mich jedoch nicht direkt an und auch seine Hand ruhte nun auf der meinen. In mir tobte derweil ein Kleinkrieg. Auch wenn man dies bei dem beklemmenden Schweigen, welches nun in meinem Schlafzimmer herrschte, kaum bemerken würde. Einerseits wollte ich auf mein Herz hören, denn dieses suchte auch nach Akira's Nähe. Aber andererseits wusste ich auch nicht so richtig, wie er das auffassen würde, wenn ich nun doch wieder von mir aus auf ihn zu gehe. Ich musste es einfach probieren und sehen was passieren würde! Mit gespreizten Schenkeln schmiegte ich mich eng an die Kehrseite meines Kaffee-Kerls und legte meine Arme von hinten um seinen Oberkörper. Reita blieb ruhig und tat somit genau das was ich mir erhoffte, dass er tun würde. Erst einige Augenblicke später begann er meine überkreuzten Arme vor seiner Brust zu streicheln und schmuste seinen Kopf an den meinen. Ich bekam eine Gänsehaut... und das Bedürfnis ihn noch einmal zu küssen. Nur ganz vorsichtig pirschte ich mich heran und legte meine Handfläche auf Akira's Wange, hielt seinen Kopf still und tupfte schüchtern ein Küsschen auf seine Lippen. Mein hitzköpfiger Gast allerdings nahm sich gleich wieder viel mehr als er eigentlich kriegen sollte und erwiderte meinen Kuss umso heftiger. Daher wich ich ihm sehr bald aus und vernahm ein resigniertes Seufzen direkt neben meinem Ohr. In diesem Moment wurde mir allmählich klar, dass ich hier appetitliches nacktes Fleisch mit meinen Armen umschlang und dies nun umso mehr danach brüllte von mir berührt zu werden. Behutsam tastete ich mich mit den Fingerspitzen heran, stets bereit Reita zu bremsen, wenn er zu wild werden sollte und meiner Kontrolle entweicht. Doch entgegen meiner Erwartungen schien er sich zusammen zu reißen und verzichtete darauf selbst tätig zu werden, als ich ihn intensiver am freigelegten Oberkörper streichelte. Wohlig knurrend schmolz Akira wie warmes Wachs in meinen Händen dahin. Es war völlig Ok, so wie es jetzt war – zumindest für mich. Denn der in meinen Armen Liegende kämpfte sich widerwillig frei, als meine Finger in südlichere gefilde vordringen wollten und stand nun vor mir: „Takanori... verdammt...“ fluchte er und wich meinem Blick aus, ich schaute ihn verständnislos an und wollte wissen: „Was ist? Hat es dir nicht gefallen?“ Die Beule in seiner Hose war nur schwer zu übersehen, deshalb konnte ich mir kaum vorstellen, dass es ihn nicht angemacht hätte. Der Angesprochene lachte knapp und wuschelte sich durchs Haar, während er sprach: „Ganz im Gegenteil... Ich bin gerade verdammt scharf auf dich. Und eigentlich wollte ich dir das auch nicht sagen, aber... ich hab darüber nachgedacht vielleicht doch mal mit deinem Boss zu reden... “ Hmm... er scheint sich ja doch sehr nach einer Nacht mit mir zu sehen... Aber wieso will er jetzt auf einmal dafür zahlen? Das hatte er doch bisher rigoros abgelehnt... Und warum hat er eben abgebrochen, wenn er doch eigentlich genau das Gegenteil will? So ganz verstand ich die ganze Situation nicht, denn für mich war es kein Problem weiter zu machen, solange Reita sich nicht dran beteiligt und alles mir überlässt. Vielleicht dachte er auch, ich würde es nicht zu Ende bringen und hätte generell Spaß dran, ihn leiden zu sehen. „Ich glaube, ich sollte jetzt einfach duschen gehen...“ murmelte Akira und ging ins Bad, nachdem von mir keine Antwort kam. Diesmal schloss er sogar die Tür hinter sich und ließ meinen neugierigen Koron verdutzt davor sitzen. Mein Kleiner hatte scheinbar auch nicht so ganz gerafft, weshalb sein Leckerli-Konkurrent nun plötzlich verschwand und so schaute er nach hinten, um sich gleich darauf zu mir gewandt auf den Boden zu setzen und fragend den Kopf schief zu legen. „Du hast recht, Papi sollte jetzt da rein gehen und handeln, eh es zu spät ist!“ redete ich mit meinem Pelztier und dieses saß noch immer mit erwartungsvoller Haltung neben der Tür. Eilig huschte ich ins Badezimmer und überraschte Reita am Rand der Badewanne stehend. Zwar hatte ich meinen im Schnellverfahren gefassten Plan bis hier her ganz gut umgesetzt, allerdings war der auch noch nicht weiter ausgereift, weshalb ich nun irgendwie überfordert im Raum stand und nun ebenfalls die Tür hinter mir ins Schloss gleiten ließ. Akira schaute an mir hinunter und wieder rauf, eh er leise murmelte: „Hab ich dir schon gesagt, dass dir dein Schlafanzug verdammt gut steht?“ Ohne noch länger auf irgendetwas zu warten, ging ich auf ihn zu und schob ihn mit dem Rücken an die noch kühle Fliesenwand. Ein kurzes Zischen seinerseits ertönte, bevor ich nun auf seine Bemerkung von eben antwortete: „Nein...“ Reita rührte sich kein bisschen, als ich ihn zu küssen begann, jedoch behielt er seine Finger nicht allzu lange bei sich, weshalb ich ihn an den Handgelenken packte und diese ebenfalls an die Wand drückte. Irgendwie fühlte es sich verdammt gut an, wie mir mein Gegenüber gehorchen musste. Ich vernahm wie er kurzzeitig den Atem angehalten hatte und abzuwarten schien, was ich als nächstes tun würde. Da ich mir meiner Sache alles andere als sicher war, hielt ich einen Moment lang inne und versuchte nachzudenken; einfach etwas noch etwas Zeit zu schinden und einen klaren Gedanken zu fassen. Meine Schläfe berührte dabei nur verschwindend gering seinen Unterkiefer, doch mein Grübeln schien eh völlig zwecklos und irgendwie wohl auch nicht angebracht, angesichts der Situation, die ich selber herbei geführt hatte und dabei wusste ich nicht mal, ob mich klare Gedanken eher in meinem Vorhaben bestärkt oder mich davon abgehalten hätten. Wir verharrten deshalb in diesem Augenblick ganz still, bis ich mit meiner Nase sein Kinn höher stupste und sehen konnte, wie Akira langsam schluckte. Ich tupfte nur ein zartes Küsschen auf seinen Kehlkopf, bevor er mich wieder ansah und ein zuerst harmlos anmutendes, fast schüchternes Lippenspiel zu leidenschaftlichem Rummachen ausartete. Jetzt befreite er auch seine Hände aus meinem Griff und packte besitzergreifend an meinen Arsch, hob mich auf seine Hüfte und küsste mich weiterhin feurig. „Ich spüre deine Latte...“ flüsterte ich, doch von Reita kam nur ein bejahendes Geräusch, dann setzte er mich wieder ab und fummelte an den Knöpfen meines Schlafanzugoberteils herum. Flink glitten fremde Finger darunter und sorgten für eine massive Gänsehaut überall an mir. Wenigstens dieses eine mal wollte ich ihn gewähren und seine Ungestümtheit durchgehen lassen. Akira seufzte zufrieden in den Kuss, tastete intensiv an meinem nackten Rücken entlang und schnaufte lusterfüllt: „Ich liebe deine glatte weiche Haut...“ Von eben dieser schien er nicht genug zu kriegen, doch mit einem mal ebbte sein hastiges Tun ab und er lehnte seine Stirn an mein Brustbein, als er hauchte: „Takanori... ich bin total heiß auf dich....“ Oh ja... das war er, im wahrsten Sinne des Wortes... „Du glühst richtig...“ bestätigte ich und fasste gleichsam einen Entschluss, nachdem auch mein liebestoller Kaffeespender bekräftigend ergänzte: „Ich koche, verdammt...“ Ich überlegte einen Moment lang, ob ich es wirklich tun sollte und trat einen kleinen Schritt zurück, schob meinen nahezu wehrlosen Reita an die Wand zurück und zögerte nur einen kurzen Moment, eh meine Hand an die Hose des vor mir Stehenden fand und diese öffnete, hinein glitt und in der weiten Boxershorts nach seinem harten Ziel suchte. „Du... du... musst nicht... Oh fuck..!“ stöhnte er rau und klammerte sich an mir fest, während ich sein bestes Stück zu massierten begann. Jemandem einen runter holen war nun wirklich nichts neues für mich, aber es war neu, dass sich seine empfundene Leidenschaft irgendwie auf mich übertrug, sodass ich ihn währenddessen am Hals küsste und ein wenig knabberte. Mit jedem Biss stöhnte Akira und auch sein Atem wurde immer rasanter. Ich vernahm dabei den zunächst bitteren Geschmack seines durchaus gut riechenden Parfums, doch sehr bald schmeckte seine Haut leicht salzig und sie schimmerte im Licht. „Wusste gar nicht... dass du so... romantisch bist...“ krächzte er und ich entgegnete dem grinsend: „Das nächste mal organisier ich vorher ein Picknick im Park... neben einem Ameisenhügel, damit es nicht zu kitschig wird.“ Reita stöhnte hin und wieder mit mäßiger Lautstärke und sein unregelmäßiger Atem verriet mir, dass er wohl nicht mehr lange aushalten würde. Das ganze hier verschaffte mir außerdem einen gewissen Kick, weshalb ich lächeln musste, als ich ihn so zappeln sah. „Was... grinst... du so...“ hauchte er und ich griff mit der anderen Hand fest in sein blondes zerzaustes Haar, zog ein wenig daran und flüsterte: „Ich hab 'nen gefährlichen Killer in meinen Händen... da kann man sich schon mal freuen.“ „Der... gefährliche Killer... kommt gleich...“ brachte Akira dem, in einem abgehackten Satz, entgegen und ließ mich damit erneut schmunzeln. „Dann zeig mal was du drauf hast...“ gab ich frech von mir und veränderte ein klein wenig meine Massagetechnik, sodass Reita sich noch fester an mich klammerte. „Verflucht, Takanori... arrrgh!“ knurrte er und kam kurz darauf zum Höhepunkt. Und wie er kam! Der 'gefährliche Killer' sackte zusammen und rang nach Luft. Ich ließ mich mit ihm nach unten in die Hocke gleiten und entfernte dabei meine Hand aus seiner Hose, schmierte die glibbrige Substanz daran an Akira's unbedeckten Oberkörper ab und wiederholte mit leiser Stimme seinen Satz von vor einigen Minuten: „Ich glaube... du solltest jetzt wirklich duschen gehen.“ Damit ließ ich meinen Gast im Bad zurück und verzog mich in mein Schlafzimmer, um sowohl für mich, als auch für ihn ein paar Klamotten raus zu suchen und das so eben Geschehene zu verarbeiten. Gerade war ich dabei mir selbst etwas Alltags-tauglicheres anzuziehen und dem Rauschen des Wassers nebenan zu lauschen, als ich mein Telefon läuten hörte und schon am Klingelton erkannte, dass das nur mein Boss sein konnte. Ich nahm das Gespräch also an und begrüßte den Anrufer in einer gewohnt kurzen Formulierung, bevor dieser auch direkt zu seinem Anliegen kam: „Hör zu, Ruki... ich hab einen Auftrag für dich, aber mach dir keinen Stress, das wird erst im Januar etwas. Mr. Mackanzie ist ein Nachfahre der ehemaligen Besitzer der Dalmore-Brennerei in Schottland und auch heute noch kriegt er den guten Stoff günstiger. Wir kennen uns von meinem Studiengang an der technischen Uni, als er ein Jahr lang hier lebte und er besucht mich im neuen Jahr mit solch einem edlen Tropfen im Gepäck. Du musst bei ihm absolut keine Bedenken haben, er ist ein äußerst umgänglicher Mensch... nur seinen Humor habe ich nie so richtig verstanden...“ „Die Schotten eben...“ murmelte ich mit Begeisterung die sich in Grenzen hielt. Nicht, weil ich keine Schotten mögen würde – schließlich kenne ich ja keinen von denen, aber so' n Ausländer hat meist einen Nachteil... Und eben diesen Sprach Hishinuma nun auch an: „Allerdings ist sein Japanisch nicht die Wucht und ihr müsstet euch auf Englisch unterhalten. Falls das nicht so klappt... versuchts mit Händen und Füßen, ihr werdet das schon schaffen. Dann schick ich dir den genauen Termin später noch und komme gleich zum nächsten Punkt und zwar das Silvesteressen. Gleiche Zeit, gleicher Ort wie jedes Jahr. Du kommst doch, oder?“ „Ehh... ja... das mit dem Schotten geht klar und das Essen natürlich auch“ bestätigte ich und wurschtelte mir eiligst mein Oberteil über den Kopf, als ich Reita hinter mir im Rahmen der Badezimmertür gelehnt sah. „Sehr schön! Meine Frau lässt dich grüßen und ausrichten, wenn du deinen kleinen niedlichen Arsch nicht zum Essen schaffen solltest, wird sie dich persönlich holen kommen“ kam es noch von meinem Chef, ich nickte und stammelte: „Alles klar, ich werd da sein!“ Kaum hatte Hishinuma aufgelegt, setzte ich mich auf den Bettrand und wandte mich an den Spanner, nun vor mir: „Musst du mich so erschrecken?“ „Ein schöner Rücken kann auch entzücken“ lächelte der nur in dem dunklen Tuch gewickelte Kaffee-Kerl und setzte sich neben mich aufs Bett. Ich legte mein Handy zur Seite und drückte Akira wortlos die für ihn rausgesuchten Sachen in die Hände. Wir schwiegen mal wieder einen Augenblick, bis mein Nebenmann die Stille durchbrach: „Ein Schotte also..." „Mhm...“ brummte ich und Reita seufzte: „Warum... hörst du nicht auf damit...?“ „Womit denn?“ fragte ich irritiert und er antwortete: „Na... dass du das Sexspielzeug für jeden daher gelaufenen... Kerl bist...“ „Was sollte ich denn deiner Meinung nach stattdessen tun? Ich hab die Schule abgebrochen, keinerlei Ausbildung oder etwas Dergleichen. Soll ich auch in dein Geschäft einsteigen und wir murksen die Leute zusammen ab?“ keifte ich leicht angepisst zurück und Akira stand abrupt von der Matratze auf: „Was weiß ich denn! Irgendwas würde sich sicher finden lassen... irgendwie... Ich will halt nur nich...“ Er brach ein weiteres Mal mitten im Satz ab und wich meinem Blick aus. „Was willst du nich, hm?“ zischte ich gedämpft und Reita wurde ziemlich deutlich, als er sagte: „Ich will nicht, dass du diesen... diesen Dudelsack da fickst, diesen Schotten! Ich will nicht, dass überhaupt noch mal irgendwer seine Wichsgriffel an dich legt! Ich will...“ und wieder stoppte er und so beendete ich fragend: „...mich für dich allein...?“ Gesagt hatte Akira zwar nichts, aber sein Verhalten bestätigte meine Vermutung. Tief durchatmend versuchte ich ihm in wenigen, aber nötigen Worten klar zu machen, wie ich die Sache sehe: „Hör mir mal zu... ich habe und kann nichts anderes, als mich von 'diesem Dudelsack' oder sonst wem vögeln zu lassen! Ich verdiene gute damit und ich kann mir davon einiges leisten. Als Schulabbrecher werde ich nirgendwo einen Job finden, der da auch nur annähernd mithalten kann und bei dem ich auch noch soviel Freizeit habe. Und ich bin nicht bereit das aufzugeben, nur damit du kriegst was du willst. Tut mir leid, wenn dich das stört, aber mich gibt es nur mit diesem Job oder gar nicht!“ Reita wischte sich übers Gesicht und wirkte dabei ziemlich verzweifelt. Er nahm wieder platz und flüsterte mir etwas zu: „Ich hab nur so wahnsinnige Angst um dich...“ „Ich hatte heute Nacht auch Angst um dich und mir wäre es auch lieber, du würdest niemanden umnieten, aber ich nehme mir nicht das Recht heraus, über das was du tun oder lassen sollst zu entscheiden“ versuchte ich ihm meine Ansicht darzulegen und Akira seufzte nur resigniert. Da reicht man ihm den kleinen Finger und er verlangt gleich die ganze Hand... ______________________________________________________________________________________________ Sonderlich lang ist es dieses mal zwar nicht geworden, aber immerhin hab ich es noch vor Samstag geschafft, denn ab morgen hab ich mal wieder 'ne Weile kein Internet und es tut mir wirklich leid Leute, dass es wieder so arg lang gedauert hat, aber ich muss zugeben, dass ich mich in letzter Zeit kaum mehr aufraffen kann, die Motivation fehlt und vor allem kann ich mich nicht konzentrieren. Das liegt aber nicht am Schreiben direkt oder an den Storys selber... Es gibt nämlich Leute im Leben, die haben einfach nichts, aber auch gar nichts besseres zu tun, als anderen das Leben schwer zu machen und deswegen bin ich gerade ein psychisches Wrack... Ich kämpfe täglich damit weiter zu schreiben, aber wenn mein Kopf voller Sorgen und absolut unnötiger Scheiße ist, dann frustriert es immer mehr, dass ich einfach nicht weiter komme. Nachts brauche ich immer Stunden bis ich schlafen kann, wenn ich es überhaupt schaffe... Ich bin teilweise echt verzweifelt und am Ende, weil ich mich frage, warum mir sowas immer wieder passiert und wie es andere Menschen schaffen einfach abzuschalten. Wie geht das? Hat jemand Tipps? Nun... auch wenn das Kapitel wieder etwas kürzer war, aber allein bis hierher war ein wochenlanger Krampf und das obwohl mir meine Storys alle am Herzen liegen, darum macht es mich umso trauriger, dass ich derzeit dahingehend nichts mehr zustande kriege. Aber: egal wie lange ich brauche oder wie sehr ich zu kämpfen habe, es wird auf jeden Fall zuende gebracht – sofern mich nicht noch jemand vor 'nen Lastwagen schiebt... Mittlerweile rechne ich immer und überall mit dem Hass der Menschen... Ach ja... liebe Freunde... im nächsten Kapitel wird der Name dieser FF wieder mehr als nur Programm sein, denn unser Ruki wird noch sehr viel mehr leiden, als nach seinem letzten Zwischenfall sieser Art. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)