Harry Potter und die Schüler Merlins von MFG (Eine Zeitreise in das dunkle Mittelalter) ================================================================================ Kapitel 18: Die Waldläufer II ----------------------------- Ginny folgte den beiden Männern aus der Burg hinaus in den Wald. Tief im Wald, umgeben von riesigen schwarzen Bäumen, befand sich die Kaserne der Waldläufer. Es war keine riesige Anlage, wie die der Palastwachen, doch durch die Schießplätze, Zwinger mit wilden Tieren und vielen Lagerfeuern war der Ort durchaus eine Augenweide. Auf ihrem Weg trafen die drei mehrere Waldläufer, die sie alle respektvoll und höflich grüßten. Meistens sprachen sie Elbisch, nur selten angelsächsisch. Die Waldläufer trugen alle dieselben Rüstungen, meistens waren nur die Braun-und Grüntöne verschieden. Wie Amogan und Amogir auch, wurden ihre Identitäten durch Stoffmasken, die über die Nasen gezogen wurden, geschützt. In der Kaserne herrschte reger Betrieb und viele Menschen wuselten von a nach b, schossen Pfeile auf meterweit entfernte Zielscheiben oder beschäftigten sich mit Tieren aller Art. Ginny schaute sich staunend um. Der Ort weckte eine Vertrautheit, die sie nicht verstand und doch war alles auch ein wenig gruselig. Die Waldläufer operierten viel mit den Elben, denn auch Krieger des anderen Volkes waren anwesend. In ihren schimmernden Rüstungen bildeten sie einen krassen Kontrast zu den Waldläufern. "Männer aufgepasst!" rief Amogir und augenblicklich hatte er die gesamte Aufmerksamkeit des Lagers. "Dies ist Ginevra. Sie tritt heute ihren Dienst bei uns an. Heißt sie herzlich willkommen und lehrt sie unsere Fähigkeiten. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass sie eine mächtige Magierin ist. Wenn ihr aufpasst, könnt ihr Dinge lernen, die ihr euch in euren kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermögt." erzählte Amogan und Ginny wurde unweigerlich rot. Die Versammlung löste sich auf und Amogan brachte Ginny zur Waffen- und Rüstkammer, damit sie ausgerüstet werden sollte. Schwert und Bogen von den Elben behielt sie jedoch, eine neue Rüstung und die Kleidung der Waldläufer erhielt sie aber trotzdem. Je länger sie im Lager unterwegs war, desto mehr fiel ihr auf, dass es auch viele Frauen unter den Waldläufern gab, die man jedoch, unter den Masken nicht erkennen konnte und man auf die Konturen der Körper achten musste. Nach einer kurzen Nacht auf einer Pritsche mit Stroh, erwachte Ginny, denn sie wurde von Amogir geweckt, denn der Hauptmann, Amogan, hatte nach ihr verlangt. Noch vor der Morgendämmerung schlichen die zwei durch das Lager, denn die meisten ihrer Kameraden schliefen noch. In dem spärlich beleuchteten Hauptraum der Kaserne, erwartete Amogan Ginny schon. Sie sah ihm zum ersten Mal ohne den Umhang und die Maske. Er war ein mittedreißigjähriger, mit einem braunen Vollbart und schulterlangen braunen Haaren. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem schmalen Mund, als die beiden hereintraten. "Ginevra, ich hoffe, du hast die erste Nacht gut überstanden?" fragte er höflich. Ginny brummte darauf jedoch nur etwas unverständliches und Amogan begann aus vollem Hals zu lachen. "Ja, die erste Nacht ist die schlimmste. Aber nicht so schlimm wie die zweite." "Na das kann ja heiter werden." murmelte Ginny und schloss kurz die Augen. "Wir werden jetzt über deine Ausbildung sprechen." ,begann Amogan, "Da du das Bogenschießen und die Kampfkunst bereits beherrschst, können wir das weglassen." "Bruder, ich würde sagen, die Tarnung an erster Stelle zu setzen." erwähnte Amogir und schaute Amogan eindringlich an. "Ja, das denke ich auch." sagte er und schien zu überlegen. "Vielleicht wäre die Telepathie zu Tieren auch nicht verkehrt oder das verwandeln in selbige." merkte Amogir an. "Meint ihr das?" fragte Ginny und verwandelte sich vor den Augen der beiden Waldläufer in einen Falken. "Unglaublich." murmelte Amogan. "Verzeiht, aber wer hat dich ausgebildet?" fragte Amogir und sah Ginny abwartend an. "Der Druide Merlin." antwortete Ginny stolz. "Na dann ist alles geklärt. Wir können großes von dir erwarten Ginevra." meinte Amogan und warf die beiden raus, mit dem Befehl, sich bei Aernell zu melden, der ihr erster Ausbilder werden würde. Der Lehrplan von Amogan wurde Vorschriftsmäßig ausgeführt und schon bald wurde Ginny in Tarnung, Spähen und Verkleiden ausgebildet. Zeitsprung Winter: 880 n.Chr. Ein eisiger Winter brach über Schottland und ganz Großbritannien aus. Neben der Kälte kamen noch Hungersnot und Krankheiten auf und viele Menschen starben eines grausamen Todes. Die geschwächte Bevölkerung und Infrastruktur des Königreiches stellte ein Ziel für andere Adelige und Könige dar, die versuchten, das Königreich zu übernehmen. "Alle in Deckung." flüsterte Amogan, der in den hohen Schneemassen lag, die rechts neben dem Hochlandswegs lagen. Hinter Büschen und Schneeverwehungen ging eine Schar von Waldläufern mit weißen Mänteln in Deckung, um von dem heranrückendem Heer nicht gesehen zu werden. Lord Benshire hatte den Vertrag mit Blackfield gebrochen und wollte sich das Land aneignen. Sein großes Heer rückte Tag für Tag vor, bereit Castle Blackfield dem Erdboden gleich zu machen. "Wartet!" befahl die leise Stimme von Amogir, der neben zwei, schnell versteckten, Leichen der Kundschafter Benshires kniete. Das Heer zog an ihnen vorbei, unwissend direkt in eine Falle zu laufen. "Pfeile los!" rief Amogan und die ersten Salven, der tödlichen Geschosse wurden auf ihre Feinde geschossen. Benshires Männer wussten nicht, wie es ihnen erging, denn aus scheinbar jedem Busch wurde ein Pfeil abgefeuert. Die eigenen Bogenschützen waren unfähig, Ziele anzuvisieren und wuselten, wie aufgeschreckte Hühner durch die Reihen. "Lasst die Bären los!" befahl Amogir und mehrere Käfige, mit großen Schwarzbeeren wurden geöffnet. Die Bären stürmten in die Feinde hinein und schlugen Breschen für die Nachfolgenden Tiere und Kämpfer. Ein Rudel Wölfe brachte eine Kompanie Speerträger zu Fall, während einige der Waldläufer nun auch in heftige Nahkämpfe verwickelt wurden. Ginny stand hinter einem verschneiten Buchenbusch und visierte einen Schwertkämpfer an. Sie atmete einmal aus, schloss kurz die Augen und lies dann die gespannte Sehne los. Der Pfeil löste sich aus ihrer Hand, überbrückte den kurzen Weg des Armes und verließ Ginny über ihren Daumensattel. Der etwas krumme Pfeil, sirrte durch die Luft und traf nur wenige Sekunden später, den großen Mann direkt in die Brust. Mit geweiteten Augen fiel er hinten über, als der Pfeil mit einem unschönen knacken eine Rippe den Mann traf. Ginny schloss erneut die Augen. Ihr wurde bewusst, dass sie das erste Mal getötet hatte. Sie hatte ein Leben beendet, mit dem Gewissen, dass dieser Mensch nie mehr die Augen öffnen könnte oder jemals wie atmen würde. Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf und dachte daran, ob der Mann vielleicht genauso eine Familie hatte wie sie oder Kinder nun ewig auf ihren Vater warten würden, der nie mehr zurückkäme. Ihr Magen meldete sich und Ginny wurde schlecht. Sie brauchte viel Körperbeherrschung, nicht auf die Wiese zu erbrechen. Allzu viel Zeit zum nachdenken hatte sie nicht, denn ein anderer Gegner hatte sie entdeckt und rannte mit erhobenem Schwert auf sie zu. Er stieß dabei einen wilden Kriegsschrei aus und seine gelben Zähne kamen zum Vorschein. Ginny warf den Bogen auf den Bogen, zog ihr Schwert und erwartete ihren Gegner. Kurze Zeit später lag er blutüberströmt auf dem Boden. An Ginnys Schwert tropfte das Blut hinunter und ihre Auge waren weit aufgerissen. Es ging so schnell, dass sie gar nicht reagieren konnte. Aus Instinkt wehrte sie die Schläge ab und streckte ihren Gegner nieder. Entschlossen drehte sie sich um und rannte in die Gegner, bereit sich jedem zu stellen, der sich ihr entgegenstellte. Der Kampf dauert noch bis in die Abendstunden und viele Leben wurden an dem Tag beendet. Ginny überlebte den Kampf leicht verletzt. Viele Waldläufer hatten nicht so viel Glück und ließen ihr Leben an diesem 22 Dezember. Die Toten wurden nach ihrer Rückkehr auf großen Scheiterhaufen verbrannt und gedrückte Stille herrschte in dem Lager. Ginny sank vor dem Scheiterhaufen ihres Ausbilders Aernells auf die Knie und dachte an die vielen Stunden, die sie verbrachten und trainierten. Mit stolz verkündete er im Lager, wie sie ihn besiegt hätte, wo er doch einer der besten Kämpfer der Einheit war. Ginny fand in ihm einen Freund und Lehrmeister zugleich, der ihr jetzt gewaltsam entrissen wurde. Ein Bolzen traf seinen Hals und er verblutete noch in der Schlacht. Jetzt lag er friedlich, man könnte meinen schlafend, auf dem Stroh. Beide Hände umschlossen sein Schwert und um ihn herum lagen Pfeile und andere Geschenke an die Götter, die ihn nun empfangen sollten. Eine Hand legte sich auf Ginny´s Schulter. Erschrocken erschaute sie hoch und erkannte Amogan, dessen rechtes Auge sich nur durch einen dicken Verband erahnen ließ. Er verlor nicht nur viele Männer an dem Tag, sondern auch sein Auge. Das bedeutete, dass er aus dem Dienst austreten musste und die Waldläufer hinter sich lassen würde. Er hielt eine Fackel in seiner Hand und gab sie Ginny, damit sie den Scheiterhaufen entzünden sollte. Als das Feuer das trockene Stroh berührte, fing es sofort Feuer und Funken bildeten sich, die schnell und hoch in den Sternenhimmel schwebten. Amogan beschloss mit Ginny, wegen der guten alten Zeiten Willen, mit ihr ein Bier in der Taverne trinken zu gehen. Ginny willigte ein, unwissend, dass sich ihr Leben heute wieder unerwartet ändern würde. Kaum trat sie in das Gasthaus zum singenden Eber ein, passierte es auch schon. "Hey Hübsche!" rief eine laute Stimme. Ginny drehte sich um und erkannte einen großen Mann mit schmierigen blonden Haaren. Er hatte schon eine Menge Alkohol intus, denn der Geruch des Bieres roch man bei ihm in fünf Metern Entfernung und außerdem hatte er schon eine feuerrote Nase. "Ja du, mit den roten Haaren." lallte er und torkelte auf sie zu. "Was wollt ihr von mir?" fragte Ginny gespielt höflich, doch innerlich bebte sie vor Wut. "Wie wär´s mit uns zweien?" fragte er und lehnte sich zu ihr hinüber. "Wie wär´s wenn du mir deinen Namen verraten würdest." fragte Ginny im Gegenzug sarkastisch. "Ich mag Frauen mit Temperament. Die sind wild. Besonders im Bett." lachte er und streichelte mit seinen klebrigen Fingern über ihre Wange. "Wenn du das nicht sofort lässt, besitzt du bald nichts mehr, dass du im Bett verwenden könntest." zischte Ginny wütend und schaute sich hilfesuchend nach Amogan um, der jedoch am Tresen stand und mit dem Wirt sprach, der gerade zwei Bierkrüge füllte. "Hoho, willst du ihn sehen?" fragte er und deute auf sein Geschlechtsteil. "Lieber nicht, ich möchte nicht erbrechen." meinte Ginny sarkastisch und suchte ihren Dolch. Erschrocken erinnerte sie sich, dass sie in Zivil zu Kneipe kam und keine Waffen dabei hatte. "So spricht man nicht mit Bruce deVoigt!" rief er wütend. "Ich spreche mit dir wie ich will." sagte Ginny mindestens genauso wütend. "Du Hexe, du verhext mich!" schrie er laut und alle in der Taverne schauten sich zu ihm um. Er zog sein Schwert und schubste Ginny, sodass sie auf den Boden fiel und sich den Kopf an einer Bank anschlug. Amogan konnte nur entsetzt zuschauen, wie deVoigt sein Schwert hob. Klirrend ließ er die Krüge fallen und rannte zu ihnen um den Ritter aufzuhalten. #Harry, bitte helf mir!# dachte Ginny verzweifelt und sah das blitzende Schwert auf sie hinunterschießen. Sie spürte sich den kalten Stahl auf ihrer Haut und schloss die Augen, auf das unvermeidliche Ende wartend. ______________________________________________ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)