Changing Skies von LouiseNoire (Offenes Pairing mit Mitbestimmungsrecht der Leser) ================================================================================ Kapitel 8: Kagome erklärt die Welt und was Lawinen mit Kleiderschränken zu tun haben ------------------------------------------------------------------------------------ Als Kagome das Arbeitszimmer Inu Taishos verlassen hatte, fühlte sie sich als wäre sie unter eine Dampfwalze geraten. Sie hasste es zu lügen, aber ihr blieb keine andere Wahl, nachdem sie aus lauter Panik den strategisch ungünstigsten Namen genannt hatte, der nur möglich war. Niemals wieder würde ihr ein Gespräch so schwer fallen wie dieses, da war sie sich sicher. Immer noch vollkommen überrumpelt von der Tatsache das sie es wirklich lebend aus dieser Situation raus geschafft hatte, machte die Miko sich langsam auf den Weg zu Sesshoumarus Zimmer, welchen der Lord ihr freundlicher weise vorher erklärt hatte. Es war unglaublich dass sie nun eine Art Erzieherin für Sesshoumaru sein sollte, durfte sie das Überhaupt oder musste sie ihm beibringen wie man seinen Halbbruder am besten hasst und versuchte um zu bringen? Wenn sie allerdings ehrlich war, dann bezweifelte sie das sie das konnte und die kindliche Ausgabe von dem sonst so unnahbarem Lord war einfach zu süß. Ihr blieb also nichts anderes übrig als alles auf sich zu kommen zu lassen. Derweil war die Priesterin an dem besagten Zimmer angelangt und überlegte ob sie einfach rein gehen sollte oder vorher anklopfen musste, aber da sie den kleinen Dämon schon kennen gelernt hatte entschied sie sich für ersteres. Nachdem sie also zaghaft drei Mal an das Holz geklopft hatte wartete sie auf eine Antwort, welche jedoch aus blieb. Sie probierte es ein weiteres Mal, doch wieder bat sie niemand herein und sie öffnete vorsichtig die Tür, um einen Blick hinein zu werfen. Der Raum war weitläufig und eher in die Länge gezogen, als in die Breite und Sesshoumaru schien die Farben Weiß und Rot schon immer gemocht zu haben, denn diese zogen sich durch die gesamte Einrichtung und spiegelten sich bekannter weise auch mehrere hundert Jahre später auch noch in seiner Kleidung wieder. Ganz hinten links in der Ecke stand ein großes Himmelbett und rechts länglich an der Wand ein Wandschrank der bis unter die drei Meter hohe Decke reichte. Ein weicher Fellteppich erstreckte sich quer durch das Zimmer und verlieh ihm zwischen dem dominierenden Weiß etwas wärme mit dem lodernden rot-braunen Ton. An den Wänden hingen Gemälde von Landschaften und epischen Schlachten, sowie ein Familienportrai auf dem Inu Taisho, Inu Kimi und Sesshoumaru gemeinsam im Arbeitszimmer auf dem wuchtigen Tisch auf dem Podest saßen. Es war fast erschreckend was für ein unschuldiges und strahlendes Lächeln der kindliche Lord dort zeigte und ein Stechen in Kagomes Herzen ließ sie sich fragen, was ihn wohl so sehr verändert hatte. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte regte sich eine zusammengesunkene Gestalt auf dem Bett und veranlasste sie dazu ein Stück näher zu treten. Kein Wunder das ihr niemand geantwortet hatte, als sie geklopft hatte, Sesshoumaru lag zusammengerollt wie eine kleine Katze auf dem lächerlich großen Bett, die Tagesdecke zerwühlt um ihn herum und das Kopfkissen in den Armen. Wenn sie nicht selbst erfahren hätte wie er später einmal sein würde, dann hätte sie nie geglaubt das dieser kleine Junge einmal versuchen könnte seinen eigenen Halbbruder zu töten und Menschen bis aufs Blut hasste. Ein weiteres mal besah die Miko sich das Zimmer und überlegte was sie nun tun sollte, da der kleine Lord schlief könnte sie ihm schlecht bei seinem Training helfen, aber sie war sich sicher das er noch etwas anderes zu ihr gesagt hatte, aber was genau war das noch gleich? Fieberhaft durchforstete die Priesterin ihr Gedächtnis während sie sich weiter in dem Schlafraum umsah. Als sie dann beinahe über ein hölzernes Schwert stolperte fiel es ihr endlich wieder ein und sie hob es leise kichernd auf. Damit also hatte der große, unbesiegbare Daiyoukai angefangen zu lernen, wenn sie das jemanden erzählte würde ihr das bestimmt niemand glauben und dann wäre sie auch nicht mehr lang genug am leben um diejenigen vom Gegenteil zu Überzeugen. Auf leisen Sohlen begann die Miko das Zimmer aufzuräumen und war schneller damit fertig als sie zu Anfang vermutet hatte. Dafür hatte sie nun umso mehr zeit sich noch weiter um zu sehen und öffnete ohne weitere Hintergedanken den breiten Wandschrank, dessen Inhalt ihr beinahe augenblicklich entgegen fiel. Ein Dutzend Kleidungsstücke drohten sie unter sich zu begraben und nur mit Müh und Not schaffte Kagome es den Kleiderschrank wieder zu schließen ohne eine Ewigkeit mit dem zusammenlegen von Oberteilen, Hosen und Kimonos zubringen zu müssen. Bevor ihr weitere Überraschungen entgegen kommen konnten beschloss sie daher lieber nicht weiter alles zu durchforsten und setzte sich stattdessen neben den schlafenden Dämon auf die weiche Matratze und betrachtete das ruhige und ungewöhnlich unschuldige Gesicht mit den lilafarbenen Malen. Wenn Sesshoumaru wüsste wer sie wirklich war und sich später noch an sie erinnern würde, wie würde er wohl mit ihr umgehen? Hätten sie sich dann nicht versucht umzubringen oder wäre dies dann erst recht sein Ziel gewesen? Immer mehr solcher Gedanken rasten durch den Kopf der Miko und machten sie ganz schläfrig. Es war alles so ruhig und das rhythmische atmen des Youkai hatte dieselbe Wirkung auf sie wie Schafe zählen um einschlafen zu können. Langsam sank sie auf den weichen Untergrund und ohne wirklich etwas dagegen tun zu können fielen ihr auch schon dir Augen zu und sie versank in einen tiefen, erholsamen Schlaf. Unterdrücktes Gelächter drang nur schwerfällig durch den dicken Nebel des Schlafes in dem die Priesterin noch gefangen war. Es fiel ihr schwer nicht gleich wieder ab zu driften doch immer mehr verschiedene Stimmen um sie herum machten sie stutzig und sie fragte sich was der Grund für diesen Tumult war. Es wollte ihr aber einfach nicht gelingen die Augenlider zu öffnen um sich selbst ein Bild von der Situation zu machen. Bestimmt hatte Shippou Inuyasha nur wieder einen Streich gespielt und Sango und Miroku amüsierten sich köstlich darüber wie der Halbdämon vergeblich versuchte das Fuchskind einzufangen. Sie konnte also bestimmt einfach ruhig weiter schlafen und später erfragen was so lustig gewesen war. Eine dominante, aber durchaus weibliche Stimme passte jedoch nicht ganz in das Bild, vor allem da diese sie immer wieder unfreundlich mit 'Mensch' ansprach, anstatt mit ihrem Namen, auch wurde unangenehm an ihr gezerrt und knurrendes Gemurmel war aus der selben Richtung zu vernehmen. Von der Neugier gepackt überwund die Miko also doch den Drang einfach weiter zu schlafen und öffnete träge ihre Augen, nur um Inu Kimis verärgerten Iriden zu begegnen. Augenblicklich stürmten Kagomes gesamte Erinnerungen auf sie ein und sie blickte erschrocken neben sich, wo sich der immer noch im Halbschlaf befindende Sesshoumaru an ihren Kimono klammerte. Dies erklärte auch das Gezerre, ein Diener der Lady des Westens versuchte ihren Sohn von der Priesterin fort zu ziehen, doch dieser sträubte sich gewaltig indem er seine Klauen in ihre Kleidung geschlagen hatte und unerfreulich knurrte. Aber mindestens genauso unerfreulich war die Laune der Youkai, als sie Sesshoumaru schlafend in den Armen eines Menschen vorfand und jegliche Diener wie ein Haufen Voyeure nur daneben standen und nichts dagegen unternahmen. "Was hat das zu bedeuten?", fuhr Inu Kimi die Frau vor sich an und wartete mit vor der Brust verschränkten Armen auf eine Antwort. Immer noch nicht ganz bei sich versuchte Kagome die Situation zu erklären: "A...also...Ich bin ab heute die Magd von Sesshoumaru und...und...Nachdem ich das Zimmer aufgeräumt habe muss ich wohl eingeschlafen sein...", der misstrauisch Blick der Dämonin machte die Priesterin nervös und am liebsten hätte sie noch weiter versucht sich zu rechtfertigen, doch Inu Kimi hielt sie zum Schweigen an indem sie eine Hand wie ein Schild hoch hielt und den Kopf schüttelte. "Nein...mehr will ich gar nicht wissen. Ich werde jetzt zu meinem Mann gehen und mit ihm sprechen und es wäre das beste wenn du während ich das tue dieses Zimmer verlässt und dich darauf vorbereitest auch gleich das ganze Anwesen hinter dir zu lassen, hast du verstanden?", der Miko blieb keine andere Wahl als zu nicken, da jede andere Reaktion wohl zu ihrem Tod geführt hätte. So schnell war sie wohl noch nie gefeuert worden, nicht mal als sie als Babysitterin einmal fast eine Küche in die Luft gejagt hatte als sie versucht hatte sich etwas zu essen zu kochen ohne zu wissen wie man die Geräte dort benutzte. Ein wenig niedergeschlagen versuchte sie also sich von dem Bett zu erheben und gleichzeitig ihre wirre Frisur zu richten, würde jedoch unsanft wieder zurückgezogen da der kleine Lord immer noch den Saum ihres Kimonos fest in seinen Händen hielt. "Das wird nicht nötig sein, Izayoi wird bleiben.", ertönte die tiefe Stimme Inu Taishos vom Eingang her und alle wandten sich simultan zu ihm um, wobei sich die meisten kurz ehrfürchtig verbeugten. "Inu Kimi...Liebes...wann hast du Sesshoumaru das letzte Mal so tief schlafen sehen? Selbst jetzt ist er noch nicht ganz wach.", ein charmantes lächeln lag auf den Lippen des Daiyoukais, als er neben seine Frau trat und sanft eine Hand an ihren Rücken legte. Diese jedoch schien trotz seiner Aussage nicht ganz überzeugt zu sein und verengte die Augen zu fast feindseligen Schlitzen als sie Kagome ansah. "Das mag sein, aber wir können nicht dulden das ein Mensch zusammen mit unserem Sohn in seinem Bett schläft. Was hat sie hier überhaupt noch zu suchen?", ohne die Priesterin ein weiteres Mal an zu sehen drehte die Dämonin sich halb zu ihrem Mann, um ihm besser in das markante Gesicht schauen zu können. "Es tut mir leid dass dich das zu verärgern scheint, aber ich habe Izayoi meinen Schutz zugesichert. Im Gegenzug kümmert sie sich um Sesshoumaru und lehrt ihn dass man selbst Diener nicht wie Gegenstände behandeln sollte. Es fehlt ihm an Mitgefühl und er ist zu arrogant, ich glaube das genau sie die Richtige dafür ist einen besseren Thronfolger aus ihm zu machen.", das siegessichere lächeln auf den Lippen von Inu Kimi erstarrte und Kagome konnte genau beobachten wie die Dämonin tief Luft holte, dann aber doch nichts sagte und stattdessen wieder hörbar ausatmete. "Ich bin natürlich nicht verärgert...lediglich etwas überrascht.", die funkelnden Augen der Herrscherin des Westens zeigten ihrem Ehemann allerdings auch das dieses Thema noch nicht Abgeschlossen war. Inu Taisho nickte nur beschwichtigend und warf einen weiteren Blick zu seinem Sohn, welcher wieder in einen tiefen Schlaf gesunken war und einen Zipfel von Kagomes Kleidung in seiner Hand hielt als wolle er nicht das sie ihn allein ließ. "Sein Training hätte längst beginnen müssen Izayoi. Wir werden jetzt gehen und du weckst ihn besser auf! ", damit wandte sich das dämonische Ehepaar von der Priesterin ab und verließ das Kinderzimmer, samt der halben Dienerschaft, welche das Spektakel mit angesehen hatte. Erleichtert ließ sich die Miko Seufzend zurück auf das Bett fallen. Sie hatte doch tatsächlich gedacht das Inu Taisho ihre größte Hürde sein würde, aber da hatte sie wohl vollkommen Sesshoumarus Mutter vergessen. Sie war erledigt. Nach diesem Auftritte hatte sie es wahrscheinlich gründlich versaut und würde ab jetzt auf ewig ein Dorn in den Augen Inu Kimis sein. Sie sollte sich keine weiteren Fehler erlauben und musste die anderen davon überzeugen dass sie ihre Aufgaben gewissenhaft erledigen konnte. Somit betrachtete Kagome den immer noch schlafenden Lord. Ein Wunder das er bei dem ganzen Trubel nicht wach geworden war, aber vielleicht erklärte dies wieso Sesshoumaru aus ihrer Zeit, keinen Schlaf mehr brauchte. Die ganzen hundert Jahre zuvor hatte er vorgeschlafen. Die Miko grinste bei diesem Gedanken und schüttelte den Kopf über sich selbst. "An die Arbeit!", ermutigte sie sich selbst und schob ein paar seidige Haarsträhnen aus dem Gesicht des kindlichen Dämons. "Genug geschlafen Sesshoumaru. Du sagtest doch du wolltest trainieren, also Zeit zum aufstehen!", ihre Stimme war sanft und sie kitzelte die Nase des Jungen mit der Spitze einer seiner Haarsträhnen. Grummelnd zog Sesshoumaru seine Nase kraus und wischte sich fahrig mit einer Hand über das Gesicht, um das störende etwas zu verscheuchen. Wieder kicherte die Miko und versuchte es ein weiteres Mal. "Na komm...der zukünftige Herr des Westens wird doch nicht den ganzen Tag verschlafen und seinen Feinden eine Möglichkeit geben ihn angreifen zu können.", wieder antwortete ihr nur ein murren, aber der Lord begann auch sich etwas zu bewegen. Nicht mehr lang und er würde seine Augen öffnen, dessen war sich die Miko sicher, als sie sich langsam erhob und mit in den Hüften gestemmten Händen auf den Dämonen Jungen hinab sah. „Mmmmh…ein so kleiner und unachtsamer Welpe wird es schwer haben sich in dieser Welt voller mächtiger Dämonen zu behaupten…“, bei dem Wort ’Welpe’ bemerkte Kagome ein Zucken im Gesicht des Youkai und ihr wahr klar, das sie einen Wunden Punkt getroffen hatte. Nur einen Moment später öffneten sich die Augen Sesshoumarus und er blickte sie mit einem verärgerten Ausdruck in den Iriden an. „Wag es nie wieder mich einen Welpen zu nennen Mensch!“, hätte die Stimme des kleinen Dämons nicht so verschlafen geklungen, hätte die Priesterin seine Drohung gegebenenfalls ernst nehmen können, aber die Art wie er sich müde und zerknautscht den Schlaf aus den Augen rieb und das fast unbeholfene Strecken seiner Glieder, machte es ihr einfach unmöglich Angst oder übermäßig Respekt vor ihm zu haben. „Könnte ich machen…aber dazu musst du dich auch dementsprechend verhalten!“, antwortete sie mit einem spitzfindigen Lächeln auf den Lippen und quittierte damit den angesäuerten Blick Sesshoumarus, als er sich von dem großen Bett herunter kämpften und mit verschränkten Armen vor der Miko stehen blieb. Sein Vater schien tatsächlich sein Vorbild zu sein, denn genau in dieser Haltung hatte Inu Taisho vorhin auch vor ihr gestanden. „Von einem Menschen habe ich mir gar nichts sagen zu lassen!“, schnaubte der kleine Lord und drängte sich übermäßig grob an Kagome vorbei und schob sie unsanft mit der Schulter zur Seite. Er mochte zwar kleiner sein als sie, aber er war trotz alle dem ein Dämon und somit ein Vielfaches Stärker. „Ich mag zwar ein Mensch sein, aber immer noch einer der von deinem Vater persönlich als deine Erzieherin engagiert worden ist. Also spiel dich nicht so auf, am Ende sitze ich am längeren Hebel!“, die Priesterin hätte es nie für möglich gehalten, irgendwann einmal den Spruch ihrer ehemaligen Mathematiklehrerin zu verwenden, aber er schien seine Wirkung nicht zu verfehlen, da Sesshoumaru sie mit fast Teller großen Augen anstarrte und nach den richtigen Worten zu suchen schien. „Er…hat was getan?“, ungläubig schüttelte er seinen Kopf und stampfte geradezu zurück und blieb direkt vor der jungen Frau stehen. „Das würde er niemals tun! Er hat mich immer vor Menschen gewarnt und würde niemals jemanden wie dich für sich arbeiten lassen!“, die Augen des jungen Lords schienen geradezu zu brennen, als er die Miko anstarrte und versuchte zu verstehen, was gerade vor sich ging. War es vielleicht doch ein Fehler von ihm gewesen sie hier her zu bringen? Wie hatte sie es geschafft die Ansichten seines Vaters so einfach über den Haufen zu werfen oder übersah er einfach das gesamt Bild? „Vielleicht solltest du mit Inu Taisho sprechen und ihn das selbst fragen. Ich bin auch überrascht, dass er mich hier duldet, aber ich versteh auch nicht was ihr gegen Menschen habt.“, die Priesterin hatte die Verwirrung im Gesicht des Youkai gesehen und bekam allmählich ein schlechtes Gewissen, wegen dem was sie gesagt hatte. Für Sesshoumaru musste es merkwürdig sein plötzlich von einem Menschen beaufsichtigt zu werden und dazu gezwungen zu sein auch noch auf dessen Anweisungen hören zu müssen. „Er hat mir beigebracht niemals einem Menschen zu trauen, sie sind selbstsüchtig und gieren nach immer mehr Macht! Sie würden selbst ihre eigene Familie für Geld und Macht verraten und sie sind Lügner! Glaube niemals einem Menschen, er wird dich früher oder später hintergehen hat mein Vater immer gesagt!“, eigentlich schockte es Kagome, das es wirklich mal eine Zeit gegeben hatte in der Inu Taisho so über Menschen gedacht hatte und doch durfte sie sich davon nichts anmerken lassen, da Sesshoumaru dies ansonsten als Bestätigung ansehen könnte. Stattdessen entschied sie sich also dazu einfach laut los zu lachen und setzte sich auf den weichen rot-braunen Fellteppich am Boden. Auffordernd klopfte die Miko neben sich auf einen freien Fleck, um den Lord dazu zu bewegen sich zu ihr zu setzen, was dieser auch mit etwas mehr Abstand tat. In seinem schönen Gesicht spiegelten sich Unsicherheit, Verwirrung und Mistrauen, für einen Augenblick fragte er sich sogar ob die Frau vor ihm vielleicht verrückt war, denn ansonsten gab es keine plausible Erklärung dafür das sie lachte. Sie fing sich jedoch schnell wieder und nach einem kurzen Räuspern setzte sie zu sprechen an: „Hör mal…diese Beschreibung passt zu jeder Spezies, glaubst du etwa das ihr Dämonen da so anders seid? Ich sage nicht dass dein Vater Unrecht hat, nein im Gegenteil, Menschen lügen, sind manchmal grausam und handeln unbedacht, aber dasselbe wirst du auch bei Dämonen finden. Nicht alle sind durchweg schlecht, es gibt auch Menschen die ihre Versprechen nicht brechen, anderen Helfen oder sie sogar retten und beschützen. Man kann solche Aussagen nicht verallgemeinern, aber Inu Taisho möchte dich nur schützen und bevor du an einen der bösen Menschen gerätst hält er dich lieber von allen fern.“, noch während Kagome gesprochen hatte, war der junge Lord näher an sie heran gerückt um ihrer Geschichte besser lauschen zu können. Das was die Frau sagte ergab durchaus Sinn, aber hieß das dann automatisch das er ihr gegenüber nicht mehr vorsichtig sein musste? „Wenn eure Spezies nicht so bösartig ist, wie du behauptest, warum versuchen sie dann immer uns Dämonen umzubringen?“, bisher hatte niemand ihm diese Frage wirklich beantwortet, immer hieß es er sei noch zu jung und man würde es ihm ein anderes Mal erklären, wenn er älter war. Er wollte es aber jetzt wissen. Er war kein kleiner Junge mehr und er wollte seinen Vater so früh es ging unterstützen. Es war seine Pflicht zu lernen wie man ein respektierter Daiyoukai wurde. „Menschen sind schwach…sie haben keine Kräfte wie ihr Dämonen es habt und ihre Angst lässt viele Menschen dumme Entscheidungen treffen. Was würdest du tun, wenn du von einem Riesigen Monster angegriffen werden würdest? Er stünde direkt vor den Toren dieses Anwesend und hätte mehr Fähigkeiten und mehr Kraft als du. Würdest du davon laufen oder kämpfen?“, fragte die Miko den Youkai, welcher einen Moment angestrengt nachdachte. „Ich würde Kämpfen, so einfach bekommt er unser Anwesen nicht! Wenn wir schnell genug angreifen und die Armee meines Vaters da ist, dann hat dieses Monster keine Chance!“, antwortete Sesshoumaru selbstsicher. Er wusste das er richtig lag, er war schon immer ein guter Stratege gewesen und hatte seinen Vater oft beobachtet, wenn dieser über die verschiedenen Möglichkeiten eines Angriffes gesprochen hatte und dessen Vor- und Nachteile. „Ja…ich denke das ist ein sehr guter Plan. Aber wer hat denn gesagt das dieses Monster das Anwesen einnehmen will?“, verwirrt schaute der Dämon die Menschenfrau vor sich an und legte den Kopf schief. Er verstand nicht worauf sie hinaus wollte und Kagome begann zu erklären: „Du wolltest sofort gegen dieses Monster kämpfen, obwohl niemals die Sprache davon war das es euch feindlich gesinnt war. Aber es war stärker und bedrohlich und Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung. Genauso denken auch die Menschen im Bezug auf Dämonen. Sie haben Angst angegriffen zu werden, wenn sie vorher versuchen heraus zu bekommen warum ihr bei ihnen im Dorf seid. Verstehst du was ich damit sagen will?“, wie erstarrt saß der junge Lord auf dem Boden, zupfte mechanisch an den Zipfeln des Fellteppichs unter ihm und schien vollkommen in Gedanken versunken zu sein. Konnte er das einfach so glauben? Was die Miko ihm erzählt hatte klang so plausibel, das es schwer war ihr NICHT zu glauben, aber betrog er damit nicht seinen Vater? Sesshoumaru schüttelte innerlich seinen Kopf. Natürlich betrog er ihn damit nicht, sein Vater war nicht so naiv, dass er nicht wusste was dort draußen vor sich ging, aber er war lieber vorsichtig, weswegen er sich von den Menschen fernhielt. „Ja…ich glaube jetzt weiß ich auch warum mein Vater dir erlaubt hier zu bleiben. Deine Ansichten sind interessant…“, damit erhob der Youkai sich und ging zu seinem Wandschrank hinüber. Es war längst Zeit für sein Training und er wollte noch schnell ein paar neue Kleidungsstücke raussuchen, in denen er sich besser bewegen konnte. Gerade als er seine Hand an den Knauf des Schrankes legte, um diesen zu öffnen, hörte er gerade noch wie die Miko ihm zurief: „Nicht! Da fällt sonst alles-…!“, doch noch bevor sie ausgesprochen hatte schwang die Tür des Wandschrankes auf und Sesshoumaru wurde unter einer Lawine aus Stoff begraben. Sofort eilte die Priesterin zu ihm herüber und versuchte zumindest das Gesicht des Jungen frei zu bekommen und lächelte als sie von zwei goldenen Iriden angestarrt wurde. „Woher wusstest du das?“, fragte der Lord gedämpft durch die Kleidung die sich noch vor seinem Mund auftürmte. „Naja…ich war auch mal in deinem Alter!“, umging Kagome die Frage geschickt und begann zu lachen, der Anblick welcher sich ihr bot war einfach zu komisch. 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