Changing Skies von LouiseNoire (Offenes Pairing mit Mitbestimmungsrecht der Leser) ================================================================================ Kapitel 7: Ungeahnte Folgen --------------------------- War sie davon gelaufen? Kagome konnte sich nicht erinnern, nachdem sie Inuyasha, sich vor Schmerzen windend, auf dem Boden hatte liegen sehen war alles weg. Sie betete, dass es ihm gut ging und sie ihm geholfen hatte oder zumindest jemand anderes einen Weg gefunden hatte die Ausbreitung der Verbrennung zu verhindern. Vielleicht half Suikotsus Salbe? Hatte er sie vielleicht sogar angewandt? Wieder war der Kopf der Miko mit tausenden von Fragen gefüllt und sie wusste auf keine einzige eine Antwort. Die relevanteste Frage jedoch war wohl die, wo sie sich gerade eigentlich genau befand. Nichts kam ihr bekannt vor und egal wie sehr sich die Priesterin auch anstrengte, sie konnte sich einfach nicht daran erinnern wie und wann sie von den anderen getrennt wurde. War sie wohlmöglich weggelaufen? Seufzend rieb sie sich ihre pochenden Schläfen, während sie immer noch am Boden saß und sich über ihr nichts weiter als üppige Baumkronen und ein unendlicher Himmel erstreckten. Eine Gänsehaut überlief sie und Kagome schauderte. Sie hasste es allein zu sein und diesmal war sie richtig allein, niemals hätte sie gedacht das sie sich einmal wünschen würde das zumindest einer ihrer Feinde bei ihr war. Sofort schüttelte sie ihren Kopf und lachte über sich selbst. War sie denn wirklich schon verrückt geworden? Nur weil sie einmal Glück gehabt hatte, hieß das nicht dass dem immer so sein würde, also sollte sie froh sein das keiner ihrer Feinde vor Ort war. Mühsam rappelte sich die junge Frau auf und atmete tief durch. Sie musste einen kühlen Kopf behalten und überlegen was sie nun am besten tat. Sobald es Tag geworden war, würde sie zu ihren Freunden zurückkehren, vorausgesetzt sie würde sie finden, doch zu aller erst brauchte die Miko einen sicheren Unterschlupf. Suchend blickte sie sich um, doch keine der Richtungen sah wirklich viel versprechend aus, egal wohin sie auch sah, alles sah gleich aus. Das fahle Mondlicht tauchte alles in der Umgebung in verschiedene grau Töne, ließ Pfade und Wege unheimlicher wirken, als sie es tatsächlich waren und projizierte grausame Fratzen an Baumstämme die die Priesterin oftmals fast zu Tode erschreckten. Sie musste hier schnell weg, die Tatsache das sie keine Waffe bei sich trug verstärkte das Gefühl der Flucht nur noch und die Schritte der Frau wurden immer schneller, bis sie schließlich rannte und vollkommen außer Atem vor einem Felsvorsprung stehen blieb. „Du bist gekommen!“, ein heiserer Schrei drang aus der trockenen Kehle Kagomes, als sie eine weibliche Stimme ganz unvermittelt hinter sich vernahm. Erschrocken drehte sie sich um und blickte direkt in die weichen Gesichtszüge Midorikos, welche die junge Frau vor sich mitfühlend anlächelte. „Ich wollte dir keine Angst einjagen…aber ich bin froh das du endlich da bist!“, immer noch vollkommen verwirrt starrte Kagome auf die Priesterin vor sich und brachte nur schleppend ein paar Worte hervor: „Wo…wo genau ist ’da’?“ Wenn die neuzeitliche Miko vorher schon verwirrt gewesen war, dann musste sie nun endgültig den Verstand verloren haben. Midoriko war tot oder zumindest existierte ihr Körper nicht mehr und ihre Seele war im Inneren des Shikon no Tama eingesperrt, um einen endlosen Kampf auszufechten, doch nun stand sie definitiv quick lebendig vor ihr. "Du musst erschöpft sein...so eine Reise ist sehr Kräfte zehrend!", abgesehen davon das die Erschafferin des Juwels die Frage Kagomes einfach zu ignorieren schien, schaffte sie es dennoch immer mehr Fragen aufzuwerfen und das pochen hinter den Augen der Priesterin nahm erheblich zu. Langsam ließ sie sich zu Boden sinken und lehnte sich mit einer Schulter gegen die Felswand, an der sie sich zuvor noch abgestützt hatte, um nach Luft zu schnappen, nachdem sie wie auf der Flucht, durch den Wald gerannt war. Unsicher setzte die Miko zu einem weiteren Versuch an Antworten zu bekommen: "Was für eine Reise meinst du?", das helle, melodische Lachen der eigentlich längst verstorbenen Priesterin hallte von den Felsmauern wieder und Kagome bemerkte nur nebensächlich, das auch Midoriko sich zu Boden gleiten ließ, bis diese nach ihrer Hand griff und diese sanft drückte. Erschrocken wollte die Miko ihre Hand schnell wieder zurückziehen, zu groß war ihre Angst noch jemanden zu verletzen, doch verblüfft stellte sie fest das ihr Schutzschild keinerlei Auswirkungen auf die Priesterin zu haben schien. "Eine Zeitreise Kagome. In der Zeit aus der du gerade kommst lebe ich schon längst nicht mehr...Ich habe lange auf dich gewartet!", fast bewundernd musste die Miko feststellen das Midoriko anscheinend die Fähigkeit besaß eine Frage zu beantworten und gleichzeitig hundert weitere aufzuwerfen. Wenigstens wusste sie nun, dass sie nicht davon gelaufen war und dass kein Knochenfressender Brunnen gebraucht wurde, damit sie durch die Zeit reisen konnte. Allerdings konnte Kagome sich nur schwer einen Reim darauf machen, warum Midoriko ausgerechnet auf sie gewartet hatte, vor allem da die verstorbene Priesterin noch nichts von dem Shikon no Tama wissen konnte. "Ähm...okay...gut das zu wissen, allerdings überrascht es mich sehr das du mich zu kennen scheinst.", Unsicherheit wuchs in der Miko. Was tat sie hier bloß? Veränderte sie damit nicht die Zukunft, wenn sie gerade mit jemandem sprach dem sie eigentlich erst nach seinem Tod begegnen sollte? "Keine Sorge wir sind uns schon einmal begegnet, für mich war es vor ca. 3 Jahren für dich dauert es bis dahin wahrscheinlich noch ein wenig. Leider darf ich dir nicht alles erklären, du musst das meiste selbst herausfinden, aber ich kann dir Anhaltspunkte nennen die dir helfen könnten. Hör mir bitte genau zu, das ist sehr wichtig, sobald du deine offenen Fragen beantwortet hast reist du noch weiter in der Zeit zurück als du es jetzt schon getan hast und dort erklärst du mir das ich das Juwel der vier Seelen erschaffen werde und wir uns kurz bevor das geschieht hier an diesem Ort treffen werden. Mein früheres Ich muss unbedingt von dir erfahren hörst du? Antworten auf alles Andere kannst du bei den großen Dämonen der Himmelsrichtungen finden. Es gibt Schriften von den Geschehens der jetzigen Zeit, die dort hinterlegt wurden, aber du musst dich beeilen, der Rest ergibt sich von selbst. Du musst deine Kraft akzeptieren...wenn du sie versuchst von dir zu stoßen hindert es dich nur daran voran zu kommen und könnte diejenigen verletzen die dir nahe stehen. Ich muss jetzt gehen und du auch!", völlig überrumpelt wurde Kagome von Midoriko auf die Füße gezogen und ein weiteres Mal warmherzig angelächelt, in ihrem Kopf überschlugen sich jegliche Gedanken und versuchten irgendetwas verständliches aus den Bruchstücken zusammen zu setzen, doch das war einfach nicht möglich. Nichts von alle dem ergab einen Sinn, jagte ihr allerdings große Angst ein, da sie nicht wüsste worauf sie sich hier einließ oder auch einlassen musste. "Ich verstehe nich-...", ein ohrenbetäubendes Heulen Durchschnitt die Stille der Nacht und unterbrach die Miko bevor sie aussprechen konnte. „Ich weiß das ist viel, aber du bist die Richtige und nur du bist es, lass dir von niemandem etwas anderes einreden. Kagome du bist etwas ganz besonderes und meine Entscheidung war richtig und ich bin froh dies schon zu wissen bevor ich diese Entscheidung überhaupt getroffen habe.", sanft legte Midoriko der neuzeitlichen Priesterin eine Hand auf die Wange uns strich darüber, bevor ein fast bitteres Lächeln ihre Lippen zierte. "Die Dämonen sind da und es ist nicht mehr lang bis meine Zeit vorbei ist. Du musst jetzt gehen...schließ dir Augen und vertrau auf deine Kraft!", unglaublich bösartige Energie breitete sich immer weiter über das Land aus und griff mit kalten Finger nach den Seelen der Menschen, es war als könnte Kagome das Leid jedes einzelnen spüren und es zerriss ihr geradezu das Herz. Heute war der Tag an dem der Kampf zwischen Midoriko und den Dämonen begann und sie konnte und durfte nicht eingreifen. Wie schrecklich musste es sein schon Jahre vorher zu erfahren, dass man sterben würde und nichts dagegen unternehmen konnte? Kagome wollte es sich nicht einmal vorstellen. Angespannt folgte sie der Anweisung der älteren Priesterin und schloss ihre Augen. Sie musste ihr vertrauen, sie musste an sich selbst glauben und an ihre Fähigkeiten. Lautes Brüllen donnerte über ihren Kopf hinweg und der Boden unter ihren Füßen begann zu wanken. Sie wusste das das Böse, welches in dem Juwel eingesperrt war, nur wenige Meter hinter ihr verharrte und metallisches Klirren und Kampfgeschrei einer Frau ließen die Miko erzittern. Sie musste sich konzentrieren, doch dies schien schier unmöglich zu sein, da sie genau wusste was gerade geschah, das Midoriko dabei war zu sterben. "Konzentrier dich Kagome! Du schaffst das, aber du musst dich beeilen, ich werde sie nicht lange von dir fernhalten können!", wieder ertönte ein Klirren und ein lautes Zischen, als wenn etwas Nasses auf einer heißen Herdplatte landete und vermischte sich mit schmerzerfülltem Geheul eines Dämons. "Du kannst das!", ermutigte sie sich selbst, indem sie die Worte leise vor sich hermurmelte. "KAGOME PASS AUF!!!", während Midoriko ihren Namen schrie rief auch sie: "SPRING JETZT!" Und wieder wurde um sie herum alles schwarz und leer, so als würde alles um sie herum nicht mehr existieren und an Bedeutung verlieren, bis ihr Körper hart auf steinigen, unebenen Boden aufschlug und die Realität sie einholte. Erst da wusste die Priesterin sicher, dass sie es geschafft hatte, sie war wieder durch die Zeit gesprungen. Mühsam richtete Kagome sich auf und blickte über ihre Schulter nach hinten. Die Felsmauer war verschwunden und mit ihr auch Midoriko und die Dämonen. Hätte sie ihr vielleicht doch helfen können? Aber wenn ja, was wäre dann passiert? Ein Schauer überlief ihren Körper und unwillkürlich rieb die Miko sich über ihre Oberarme, mit einem Mal war ihr ganz kalt und ein kleiner Regentropfen streifte ihre Wange. Nicht mehr lang und aus den einzelnen Tropfen würde ein heftiger Niederschlag werden, weswegen die Priesterin sich schnell einen Überblick verschaffen musste. War sie zurück in der Zeit von Inuyasha oder wohin genau war sie gesprungen? Sie entschied das es am besten wäre als erstes ein Dorf aufzusuchen um zu erfahren wo sie sich gerade befand und vor allem in welcher Zeit. Ein schmaler Trampelpfad wies ihr den Weg zu einem breiter angelegten Weg, welchem sie in Richtung Westen folgte, bis ein seichter Fluss sie zum anhalten bewegte. Vollkommen erschöpft tauchte die Miko ihre Hände in das angenehm kühle Wasser, auf dem sich immer wieder kleine Wellen bildeten, als vereinzelte Regentropfen auf der Oberfläche aufschlugen. Einen Moment beobachtete Kagome dieses Schauspiel fasziniert, jedoch wurde der Schauer wie befürchtet schnell schlimmer und sie richtete sich ein weiteres Mal auf um weiter zu gehen. Sie war noch nicht weit gekommen, da war ihre gesamte Kleidung bis auf die Haut durchnässt und klebte unangenehm an ihrem Körper. Es fiel ihr immer schwerer sich aufrecht zu halten und ihre Augen drohten mehrmals einfach zuzufallen, die Miko war mit ihrer Kraft am Ende, wer hätte gedacht das Zeitreisen so anstrengend sein konnte. Vorher als sie durch den Brunnen gesprungen war hatte sie nie auch nur den kleinsten Kraftverlust gespürt, so viel hatte sich innerhalb weniger Stunden verändert und wenn sie ehrlich war konnte sie nicht mal einen Bruchteil dessen wirklich erfassen. Immer stärker prasselte der Regen auf die junge Frau nieder und nahm ihr die Sicht, wenn sie nicht bald an einem Dorf oder zumindest an einem Unterschlupf vorbei käme, dann befürchtete sie, mitten auf dem offenen Weg zusammenzubrechen. Mühsam schleppte Kagome sich weiter, doch vor ihr war nichts weiter als ein anscheinend endloser Weg, der sich durch etliche Reisfelder wandte. Ihr Atem ging schnell und flach, wäre sie nicht so durchnässt durch den Regen, dann jedoch von ihrem Schweiß der allerdings von dem Wasser immer sofort davon gewaschen wurde und ihre Schritte waren mehr ein Schlurfen, als gehen. Sie konnte nicht mehr, sie brauchte eine Pause und gefühlte 24 Stunden Schlaf, die Miko war nicht mal dazu in der Lage sich irgendwelche Gedanken über die neuen Informationen von Midoriko zu machen, zu sehr musste sie sich darauf konzentrieren einen Fuß vor den Anderen zu setzen. Nur wenige Meter weiter gaben ihre Beine unter ihr nach und sie fiel zu Boden, der nasse Kies und die aufgelockert Erde beschmutzen nicht nur ihre Kleidung sondern schürften ihre bleiche Haut auf, sodass sich der Regen mit ihrem Blut vermischte, als es aus ihren Wunden sickerte. Völlig benommen lag sie regungslos da, nicht dazu imstande sich auch nur einen Zentimeter weiter zu bewegen. Nur einen kleinen Augenblick wollte Kagome liegen bleiben, die Augen schließen und Kraft sammeln, der Niederschlag war ihr inzwischen egal, sie war sowieso schon nass und bei diesem Wetter würde so schnell auch niemand ihren Weg kreuzen. Somit schloss die Miko ihre Augen und ohne es zu wollen schlief sie ein und bemerkte nicht wie jemand ihren Körper anhob und mit sich nahm. Ein stechender Schmerz, welcher durch den Kopf der Priesterin zuckte, hinderte sie an dem Vorhaben ihre Augen zu öffnen und in das viel zu helle Licht zu blicken, welches den gesamten Raum ausfüllt. Weiche Laken hüllen ihren bleischweren Körper ein und ein angenehmer, fast blumiger Duft kitzelte ihre Nase. Wo zur Hölle war sie? Wenn in den letzten Tagen nicht so viel Verrücktes geschehen war dann hätte sie geschworen eigentlich irgendwo auf einem Gehweg im Schlamm liegen zu müssen, doch wer behauptete das sie nicht vielleicht doch noch eine weitere Zeitreise gemacht hatte ohne es zu bemerken? Die Miko wagte einen weiteren Versuch ihre Augen zu öffnen und blickte auf opulente cremefarbene Übergänge welche an jeder Seite des riesenhaften Bettes herabhingen in dem sie lag. "Wow so bequem habe ich seit Monaten nicht gelegen...", in dem hellen, unbekannten Raum war es viel zu still und es erschien Kagome realer wenn sie ihre eigene Stimme von den Wänden widerhallen hörte. Bewundernd schob sie ihre Beine über den Rand der ungewöhnlich weichen Matratze und verfluchte gleichzeitig ihre steifen Glieder die ihr mit einem heftigen Muskelkater für die harte Arbeit dankten, die sie in den letzten Tagen geleistet hatte. Die Decken des Raumes waren mindestens drei Meter hoch und vereinzelte Malereien daran verliehen ihr einen Majestätischen Touch, auch die Einrichtung war Stilvoll, aber auch gleichzeitig der Hinweis darauf das die Priesterin sich immer noch im Mittelalter befand, da sie aus grob bearbeiteten Holz bestanden. Die Möbel waren schlicht aber sehr gut verarbeitet und mit kleinen Verzierungen waren einzelne Blickfänge geschaffen worden. In der Betrachtung des Raumes vertieft setzte sie ihre nackten Füße auf den kühlen, steinernen Boden und befreite sich aus den blütenweißen Laken. Erst dann fiel ihr auf das sie ihre alte Kleidung gar nicht mehr trug und stattdessen eine Art seidenen Bademantel der ihr bis zu ihren Fußknöcheln reichte, Ranken ähnliche Verzierungen waren sorgsam an seinem Saum entlang gestickt worden und er musste zu dieser Zeit ein ganzes Vermögen kosten. Behutsam glitten die Finger der Miko über den erlesenen Stoff und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Wo auch immer sie sich befand, sie hatte es nicht unbedingt eilig von hier zu verschwinden, auch wenn ihre Neugier bis ins unermessliche wuchs, da sie wissen wollte wer ihr dies ermöglicht hatte. Ein zaghaftes Klopfen an der Tür erregte die Aufmerksamkeit der jungen Frau und einen Augenblick lang erwog sie sogar schnell zurück ins Bett und unter die Decke zu springen, um so zu tun als würde sie noch schlafen, doch aus diesem Kindergartenalter war sie raus gewachsen, weswegen sie still stehen blieb und die Tür fixierte. Vorsichtig schob sich das massive Holz auf und ein unbekanntes Gesicht einer zierlichen Frau schob sich dazwischen hindurch. Mit großen Augen starrte diese Kagome an, als hätte sie nicht erwartet sie wach vor zu finden und dabei stachen die violettfarbenen Male die das schlanke Gesicht umrahmten hervor. "Du bist ein Dämon!" "Du bist wach! ", sprachen beide Frauen gleichzeitig und verstummten genauso auch gleich wieder, bevor sie sich Lächelnd anklicken und die Priesterin beschloss noch einmal von vorn zu beginnen: "Entschuldige, ich sollte mich wohl lieber bedanken, statt meine Beobachtungen heraus zu posaunen.", Verlegenheit ergriff Besitz von ihr und sie senkte ihren Blick um sich zu verbeugen, die Dämonin jedoch ging hastig dazwischen. "Nein, nein ist schon gut, nicht ich habe dich her gebracht sondern der junge Lord! Bei ihm solltest du dich bedanken!", es war ungewöhnlich das ein Dämon derart höflich gegenüber eines Menschen war, doch bei der Erwähnung des Lords könnte Kagome es sich gut vorstellen warum. Sesshoumaru brachte bestimmt nicht oft Menschen mit und bevor man einen seiner Gäste verärgerte war es wohl besser freundlich zu sein. "Kann ich mit Sesshoumaru sprechen? Ich bin froh zu hören das er sicher zurück gekommen ist, trotz seiner Verletzungen!", das Lächeln auf den Lippen der Dämonin erstarrte bei den Worten der Miko und sie schien an Farbe zu verlieren, weswegen Kagome sich augenblicklich fragte ob sie etwas falsches gesagt hatte. "Master Sesshoumaru ist verletzt?", ohne jedoch eine Antwort abzuwarten verschwand die Youkai wie ein Wirbelsturm durch die Tür und ließ die Priesterin verwirrt zurück. War der Herr des Westens wirklich ein so guter Schauspieler das niemandem aufgefallen war wie schwer er verletzt gewesen war? Sie schüttelte ihren Kopf und lief zu der, noch offen stehenden, Tür um einen Blick hinaus auf den langen, strahlend weißen Flur zu werfen. Weit und breit war niemand zu sehen und nachdem die junge Frau vergeblich nach ein paar Schuhen gesucht hatte entschied sie Barfuß nach dem Lord zu suchen. Tapsend durchquerte sie einen der unzähligen Flure des Anwesens ohne auch nur einer einzigen Person über den weg zu laufen und sie war sich sicher sich unwiderruflich verirrt zu haben. Die Hoffnung gab sie jedoch nicht auf und entschied nach der größten Tür Ausschau zu halten die sie finden konnte, denn bei dem enormen Ego Sesshoumarus war es am wahrscheinlichsten ihn dort zu finden. Große offene Fensterbögen ermöglichten es der Miko auf den tadellos gestutzten Garten zu blicken und die Tatsache, dass sie auf üppige grüne Baumkronen schaute wenn ihr Blick weiter schweifte, ließ sie vermuten das dieses Bauwerk auf einer Art Berg errichtet worden sein musste. Die Aussicht war atemberaubend und schützte des Weiteren noch vor Feindlichen Angriffen. Ein leises Räuspert ließ Kagome aufschrecken und sie sprang überrascht einen halben Meter zurück, was der eleganten Youkai vor ihr ein amüsantes Lächeln entlockte, welches Kagome sofort an jemanden erinnerte den sie kannte. Schock lähmte sie und sie war nicht dazu imstande nur ein einziges Wort heraus zu bekommen und auch die Dämonin schien zu dieser Erkenntnis gelangt zu sein da sie zu erst sprach: "Kann man dir irgendwie behilflich sein Mensch?" Vor ihr stand mit hundertprozentiger Sicherheit die Mutter des so kühlen Lords des Westens die Ähnlichkeit war verblüffend und nicht abzustreiten, denn auch sie trug die Male des Inu Clans und den sichelförmigen Mond auf ihrer Stirn. "Ich...ich...", doch noch bevor die Priesterin die richtigen Worte fand unterbrach Inu Kimi sie mit einer abwertenden Handbewegung und sprach über ihre Schulter hinweg zu einem ihrer Begleiter: "Bring sie zu ihm!" Ohne die Miko auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen schritt die Herrin des Westens mit rauschendem Gewand an ihr vorbei und ließ sie, immer noch vollkommen verwirrt zurück. Warum war Sesshoumarus Mutter hier? Lebte sie nicht eigentlich woanders oder hatte der Lord sie etwa zurückgeholt? Wie in Trance folgte sie dem vorherigen Begleiter der Lady und wäre beinahe in dessen Rücken gestolpert, da er so unvermittelt stehen blieb. Wie vermutet standen sie nun vor einem doppeltürigen Eingang der zehnmal so breit war wie ein normaler Durchgang und der hoch gewachsene Mann neben ihr wies sie an einzutreten. Nervosität ergriff von ihr Besitz und Kagome atmete noch einmal tief durch, bevor sie die schwere Tür aufschob. Doch statt Sesshoumaru anzutreffen war der riesige Raum vollkommen leer. Ein wuchtiger, Schreibtisch ähnlicher Tisch stand am anderen Ende des Raumes wie auf einer Art Podest sodass jeder gezwungen war ein Stück aufzusehen, wenn dort oben jemand saß. Warme Sonnenstrahlen ließen das dunkle Holz an den Wänden und auf dem Boden leuchten und einzelne Staubpartikel funkelten wie kleine Diamanten im Licht. Enttäuschung breitete sich in ihr aus, sie hatte erwartet endlich mit jemanden reden zu können und vielleicht sogar schon dem ersten Hinweis von Midoriko nachgehen zu können, schließlich hatte diese von den Herrn der Himmelsrichtungen gesprochen und Sesshoumaru war einer dieser Herrscher. Seufzend strich die Miko sich eine ihrer schwarzen Strähnen aus dem Gesicht und wandte sich zum gehen, doch eine Bewegung an einem der Fensterbögen ließ sie innehalten. Bei genauerem hinsehen erkannte sie eine Männliche Gestalt, aber durch das strahlende Licht war es schwer genaueres aus zu machen. "Sesshoumaru?", fragte sie unsicher und ein kurzes, kehliges Auflachen machte sie stutzig. "Nein...aber es ist interessant zu wissen das du meinen Sohn zu kennen scheinst.", die Gestalt trat gemächlich aus dem blendenden Licht und offenbarte eine silbergraue Rüstung über weißer Kleidung und einen hoch angesetzten Zopf, der Silber weißes Haar zusammen hielt. Inu Taisho stand lebendig und in voller Lebensgröße vor Kagome und wenn sie nicht wüsste dass er schneller war als sie, dann wäre sie am liebsten auf der Stelle davon gelaufen. "Ich...kenne ihn nicht...direkt", brachte sie drucksend hervor und verschränkte ihre schwitzigen Hände ineinander um sich zur Ruhe zu zwingen. Er war kein schlechter Kerl er hatte schließlich auch eine Menschliche Frau oder würde sie zumindest irgendwann haben, aber da Inu Kimi hier war glaubte die Miko nicht das der Lord die Mutter von Inuyasha schon kennen gelernt hatte. "Nicht direkt? Erzähl mir doch in wie weit du ihn dann indirekt kennst...", die Stimme des Daiyoukai war ruhig und die Priesterin spürte das es ihm Spaß zu machen schien ihr diese Frage zu stellen. Wollte er sie etwa nur ärgern? "Naja...also...ähm...eigentlich bin ich nur hier um mich zu bedanken!", hastig verbeugte sie sich tief und verdeckte ihre Röte so geschickt mit ihren langen Haaren. Leise, aber bestimmte Schritte kamen näher und Inu Taisho griff fest nach dem Kinn der Miko um sie dazu zu zwingen ihn anzusehen. "Na gut...andere Frage...wie gelangt eine Miko in mein westliches Land ohne an der Grenze oder auch weiter dahinter von irgendjemanden bemerkt zu werden?", sein stechender goldener Blick bohrte sich in den ihren und ihr Herz begann zu rasen. Sie schluckte schwer ohne auch nur die geringste Idee zu haben, was sie sagen sollte. "Ich weiß nicht wie ich das erklären soll und ob ich es überhaupt kann.", antwortete Kagome wahrheitsgemäß und hoffte das der Daiyoukai auch schon vor Izayoi etwas für Menschen übrig gehabt hatte. Seinem kalten Blick nach zu urteilen war dies jedoch schwer zu glauben, immer noch schaute er ihr tief in die Augen, als könne er dort erkennen ob sie die Wahrheit sprach oder nicht. Nach kurzem Zögern löste er seinen Griff um ihr Kinn und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich bin ein guter Zuhörer und immer an neue Geschichten interessiert.", ein erschreckend emotionsloses Lächeln umspielte seine Lippen bei diesen Worten und der Priesterin lief es kalt den Rücken herunter. Wie es schien hatte der Dämon Menschen nicht gleich zu Beginn gemocht und diese Tatsache versetzte Kagome in panische Angst. Aus Reflex trat sie einen Schritt zurück, um etwas Abstand und einen klareren Kopf zu gewinnen, der Lord beobachtete diese Reaktion neugierig und legte seinen Kopf ein wenig schief, fast so als sähe er sie als eine Art Versuchsobjekt. Ihr Hals war trocken und die Luft die sie einatmet erschien ihr mit einem Mal glühend heiß, wenn ihr nicht bald etwas einfiel wäre sie dazu gezwungen entweder die Wahrheit zu erzählen oder aber ohnmächtig zusammen zu brechen, wobei die Miko erschreckender weise letzteres bevorzugen würde. "Ich kann es euch nicht sagen...", setzte sie an, ihre Gedanken rasten und suchten nach einem Ausweg, doch nichts war plausibel genug sodass der große Inu Taisho ihr das glauben würde, wahrscheinlich würde er ihr nicht einmal die Wahrheit glauben. "Ich an deiner Stelle würde es zumindest versuchen.", dies klang mehr wie eine Drohung als Ermutigung und das Zittern ihrer Hände breitete sich bis in ihre Beine aus. Gerade als die Priesterin den Entschluss gefasst hatte wirklich einfach ohnmächtig umzukippen, flog plötzlich die Tür hinter ihr weit auf und ein überraschend kleiner Sesshoumaru stürmte herein und auf seinen Vater zu. "Wieso ist sie hier bei dir, wo ich es war der sie gefunden hat?", die Stimme des jungen Lords war noch nicht so tief wie sie es später einmal sein würde und auch sein Haar reichte ihm bisher nur bis knapp über die schmalen Schultern. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen hätte Kagome zu gern laut los gelacht, wenn Sesshoumaru jemals erfahren sollte das sie ihn so gesehen hatte, würde er sie umbringen, aber das war es der Miko fast wert. "Sie ist hier weil ich ein paar Fragen an sie habe und du hast nicht so einfach hier herein zu platzen junger Mann!", maßregelte ihn der Daiyoukai auch sofort, allerdings war seine Stimme viel zu sanft um als wirklich bedrohlich angesehen zu werden. Ein kurzer Blick reichte und die Priesterin wusste wie sehr Inu Taisho seinen Sohn liebte und ließ sie darauf hoffen das es doch noch eine Chance für sie gab hier leben raus zu kommen. "Das ist mir egal! Dieser Mensch hat sich zu aller erst vor mir zu verantworten und mir zu danken!" Bei diesen Worten wusste Kagome sicher, dass das arrogante Verhalten bei dem zur Zeit noch kleinen Lord angeboren sein musste, kein Wunder das er sich nicht ändern konnte, es war eine genetische Veranlagung. Fasziniert haftete ihr Blick an dem so unglaublich jungen Sesshoumaru und prägte sich jedes noch so kleine Detail genauestens ein und auch dem momentanen Herrscher des Westens war der musternde Ausdruck im Gesicht der Miko aufgefallen. Irgendetwas war merkwürdig an ihr. Nicht nur das sie keinerlei Versuche gewagt hatte ihn oder einen seiner dienenden Dämonen zu töten, auch schien sie keine Angst gehabt zu haben als sie den Raum betreten hatte, bis zu dem Zeitpunkt wo er aus dem Schatten getreten war. Er fragte sich wen sie erwartet hatte, sie konnte doch nicht wirklich mit seinem Sohn gerechnet haben oder? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn. Ein permanentes zupfen an seiner Hose holte den Dämonenlord schnell wieder in die Realität zurück und er sah hinab zu seinem einzigen Sohn, welcher immer noch gekränkt zu sein schien. "Na gut...Mensch du bist meinem Sohn zum Dank verpflichtet, er war es der dich gefunden hat und herbrachte.", auch die Miko erwachte endlich wieder aus ihren Gedanken und verbeugte sich ein weiteres Mal. "Vielen Dank das ihr mir geholfen habt!", ein abfälliges Schnaufen verriet ihr das Sesshoumaru ihre Aussage zur Kenntnis genommen hatte, genau dasselbe würde er auch viele hundert Jahre später immer noch tun. Somit richtete sie sich wieder auf und lächelte dem, ihr bis knapp zur Brust reichenden, Lord zu und verblüffte damit nicht nur den kleinen sondern auch dessen Vater. Woher wusste sie dass sein Sohn ihren Dank akzeptiert hatte ohne dass er auch nur ein Wort darüber verloren hatte? "Sesshoumaru...kennst du diese Frau irgendwoher?", fragte der Daiyoukai daher umgehend und wusste die Antwort, durch den abfällig verwirrten Blick seines Sohnes auch ohne dass dieser es aussprach. "Natürlich nicht, du hattest mir doch verboten mit Menschen Kontakt zu haben und daran halte ich mich...", Sesshoumaru schien dann jedoch einzufallen, das er die Miko trotz dieses Verbotes mitgebracht hatte und fügte hinzu: "...meistens zumindest. Abgesehen davon war sie ohnmächtig gewesen!" Inu Taisho hätte gern etwas dazu erwidert, entschied sich aber doch dagegen, da dieses Gespräch sonst in eine weitere Diskussion ausgeartet wäre, aus der weder er noch sein Sohn siegreich hervorgegangen wären. Er hatte den Dickkopf seiner Mutter geerbt und musste, wie auch Inu Kimi, immer das letzte Wort haben. "Darüber unterhalten wir uns ein anderes Mal und jetzt such deine Mutter, ich habe noch ein paar Dinge mit deinem Gast zu besprechen.", sofort schrillten die Alarmglocken in Kagome los und sie klammerte sich an die einzige Möglichkeit, um sich vor weiteren Fragen zu retten die sie nicht beantworten konnte. "Unsinn ich sollte mich irgendwie erkenntlich zeigen, schließlich hat Sesshoumaru mir so zu sagen das leben gerettet. Gibt es irgendetwas was ich für euch tun kann?", fast flehend heftete sich der Blick der Miko an den jungen Lord welcher sie mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Genau denselben Gesichtsausdruck hatte auch der Herr des Westens aufgesetzt, mit dem Unterschied das in seinen Augen eine Mischung aus Bewunderung und Ärger zu erkennen war, anstatt hochmütiger Selbstzufriedenheit wie bei seinem Sohn. Der Lord musste zugeben, ihr Mut war beeindruckend und sie war sehr gerissen und wusste genau das Sesshoumaru ihre einzige Chance war diesem Gespräch zu entkommen, aber warum sträubte sich die Priesterin derart hartnäckig dagegen ihm zu erzählen wie sie seine Grenzen, ohne bemerkt zu werden, überwinden konnte? Es war viel zu riskant seinen Sohn mit ihr allein zu lassen. "Es gibt da durchaus etwas was du für mich tun könntest, aber zu erst will ich das du mir deinen Namen verrätst Mensch.", eigentlich sollte Kagome sich freuen das ihr Plan aufzugehen schien, aber wenn sie ihm jetzt ihren Namen verraten würde, dann wusste Sesshoumaru diesen auch in hunderten von Jahren noch, aber wenn sie ihm einen anderen nannte dann bestünde die Chance dieses Problem zu umgehen. Fieberhaft durchforstete die Priesterin ihr Gedächtnis nach einem typischen altertümlichen Namen, doch ihr wollte bei dem ganzen Druck einfach keiner einfallen und als sie den stechenden Blick Inu Taishos auch noch auf sich spürte versagten ihr Nerven fast gänzlich und sie sprach einfach das nächst Beste was ihr einfiel aus: "Izayoi...mein Name ist Izayoi!" Und am liebsten würde sie sich jetzt die nächste Klippe herunter stürzen. WARUM? WARUM musste sie ausgerechnet den Namen von Inuyashas Mutter benutzen? Hätte sie nicht einfach Olga oder so etwas sagen können? "Nun gut Izayoi ab jetzt bist du meine persönliche Magd und als erstes wirst du mein Zimmer aufräumen und mir dann draußen bei meinem Training helfen!", bei den Worten Sesshoumarus dachte Kagome zuerst sich verhört zu haben, aber das ernste Gesicht des Jungen belehrte sie eines besseren und sie konnte nichts anderes tun als zu nicken. "Das wird sie tun sobald ich mit ihr fertig bin und nun hinaus mit dir!", damit hatte sich dann trotz der großen Hoffnung auch noch ihr toller Plan in Luft aufgelöst und die Priesterin konnte nichts anderes tun als dem kleinen Lord, beim verlassen des riesigen Arbeitszimmers, wehmütig hinterher zu sehen. Als die Tür mit einem endgültigen Klicken ins Schloss fiel wäre sie fast zusammengezuckt, so sehr stand sie unter Spannung. "Eigensinniger Junge...wie alt ist euer Sohn jetzt?", natürlich wusste Kagome das sie nicht ewig um das Thema ihres plötzlichen Auftauchens herum kommen würde, aber dennoch wollte sie es wenigstens versuchen. "Er ist zwölf, aber ich glaube nicht das dies von Bedeutung ist.", Inu Taisho hatte nicht vor noch weiter um den heißen Brei herum zu reden, er wollte Antworten und das sofort. Auch die Miko Begriff das jede weitere Ablenkung ihr Todesurteil sein könnte und fügte sich. Noch einmal atmete sie tief durch und strich sich fahrig das schwarze Haar zurück. "Ich bin keine Priesterin sondern nur ein gewöhnlicher Mensch, aber eine Miko hatte mit geholfen eure Grenzen zu überqueren.", Kagome konnte ihm nicht die Wahrheit sagen, er kannte nicht mal ihren richtigen Namen und jetzt war sie gezwungen das durch zu ziehen, ansonsten würde sie noch mehr in der Zeitlinie durcheinander bringen. Irgendwann würde sie wieder verschwinden, wenn sie herausfinden konnte wie genau das mit dem exakten springen funktionierte und so lange musste sie den Lord glauben lassen sie sei tatsächlich Izayoi. "Wie ist der Name dieser Miko und wie hat sie das geschafft?", ein kalter Ausdruck in den Augen des Daiyoukai machte es der Priesterin nur noch schwerer sich zu konzentrieren, weswegen sie sich dazu zwang ihm den Rücken zu kehren und zu einem der opulenten Fensterbögen zu gehen. "Ihr Name war Kagome und ich weiß selbst nicht wie sie das geschafft hat. Ich weiß nur das sie mir geholfen hat mich vor meinen Feinden zu verstecken und fort zu bringen.", krampfhaft kämpfte sie darum ihr Herz zu beruhigen, doch die Angst das ihre Lüge durchschaut wurde zerfraß sie Innerlich geradezu. "Vor wem musste sie dich verstecken und warum ausgerechnet die westlichen Länder?", bisher gab es keine Anzeichen dafür das der Lord ihr die Geschichte nicht abkaufte und doch durfte die Miko sich nicht in Sicherheit wiegen, dieses Gespräch war noch lange nicht vorbei. „Warum sie mich hier her gebracht hat weiß ich nicht, meine einzige Forderung war mich fort zu schaffen. Um mich zu verstecken gab sie mir merkwürdige Kleidung und hat mein Aussehen vollkommen verändert, ich bin mir nicht mal sicher ob die Priesterin nicht doch eher eine Hexe war…“, eine Hand auf der Schulter Kagomes ließ sie zusammenfahren und Inu Taisho drehte sie zu sich herum. Die Goldenen Augen funkelten düster, als sie auf die braunen der Miko trafen. „Das war nicht meine Frage! Vor wem musstest du dich verstecken?“, die feste, bebende Stimme des Dämons vibrierte in der jungen Frau wie ein Erdbeben und sie starrte ihn mit großen, ängstlichen Augen an. Was sollte sie ihm jetzt sagen? Kagome kannte die Geschichte von Izayoi zwar, aber wenn Sesshoumaru noch so jung war, dann lebte Inuyashas Mutter bisher noch gar nicht und somit auch nicht Takemaru, welcher später für den Tod von Inu Taisho verantwortlich sein würde. Doch was hatte sie für eine andere Wahl, als so exakt wie möglich bei dieser Geschichte zu bleiben, denn wenn der Daiyoukai irgendwann Izayoi treffen würde und sich an Kagome erinnerte, dann musste ihre Geschichte mit der von Inuyashas Mutter so gut es ging übereinstimmen. „Da wo ich herkomme ist euer Sohn schon erwachsen und fast 300 Jahre alt, deswegen hatte ich nach ihm gefragt als ich in euer Büro kam.“, die Priesterin hoffte inständig das ihre Berechnung korrekt war, sie konnte allerdings nur schätzen, da sie nicht das genaue Alter Sesshoumarus kannte, aber da Inuyasha um die 200 Jahre alt war und ungefähr 300 Jahre Unterschied zwischen den Halbbrüdern bestand, musste Izayoi gelebt haben als der junge Lord ende der 200 gewesen sein musste, denn nur wenige Jahre später wurde Inuyasha geboren. „Was?“, das erste Mal seit Kagome Inu Taisho gegenüber getreten war spiegelte sich so etwas wie Unsicherheit in dessen Gesicht und somit ergriff sie ihre Chance schnell weiter zu sprechen, bevor er unangenehme Fragen stellen konnte: „Ich war so durcheinander und ängstlich als ich hier rein kam, weil ich allem Anschein in eine andere Zeit geschickt wurde. Viele Kriege tobten zu meiner Zeit und ihr selbst ward so sehr auf dem Schlachtfeld beschäftigt, das euer Sohn die meisten Aufgaben im Schloss übernahm und euch vertrat. Zwar hatte mir die Priesterin versprochen das Takemaru niemals an mich heran kommen würde, aber hätte ich gewusst das ich in einer ganz anderen Zeit lande, dann wäre ich doch nie darauf eingegangen und zu allem Überfluss habe ich nicht mal richtig zugehört als sie mir von Nebenwirkungen erzählte. Nur irgendwas von möglichen Spätfolgen, wie Gedächtnisverlust oder einer Rückholphase, aber ich weiß doch gar nicht was das bedeutet!“, ein Zittern ergriff den schlanken Körper der Miko, allerdings nicht um die Verzweiflung von Izayoi noch echter wirken zu lassen, sondern weil sie panische Angst hatte alles in den Sand zu setzen, zum Glück jedoch schien ihr diese Panik bei ihrem Schauspiel mehr zu helfen als zu Schaden, da der Blick des Lords an Kälte verloren hatte und eine warme Hand sich auf ihre Schulter legte. „Diese Geschichte ist schwer zu glauben…aber das würde erklären wie du unmögliches möglich gemacht hast, denn niemand könnte einfach unbemerkt so weit in den Westen eindringen ohne bemerkt zu werden.“, Inu Taisho schien vollkommen in Gedanken zu sein, denn er blickte wie gebannt auf eine Stelle, die direkt hinter Kagome zu sein schien und sie befürchtete das trotz der Erleichterung die sie verspürte, noch nicht alles gesagt worden war. „Bitte lasst mich einfach gehen…ich schwöre euch das ich auch nie wieder einen Fuß in euer Territorium setzen werde.“, schon zu Anfang war der Miko aufgefallen, das der Lord Menschen bisher nicht wirklich ausstehen konnte. Irgendjemand musste im verlaufe der Zeit seine Meinung geändert haben, doch jetzt war es ihr einfach viel zu gefährlich in seiner Nähe zu verweilen und abgesehen davon musste sie zusehen wie sie es in ihre eigene Zeit zurück schaffte. „Oh nein...du hast noch eine Schuld bei meinem Sohn zu begleichen und außerdem möchte ich mehr erfahren. Du kannst hier bleiben und stehst unter meinem Schutz, aber dazu musst du zwei Bedingungen zustimmen. Erstens: Du bist meinem Sohn unterstellt und kümmerst dich um ihn, er soll lernen wie man mit Untergebenen umzugehen hat. Zweitens: Du erzählst mir alles aus deiner Zeit, ich will wissen was mich in der Zukunft erwartet.“, noch während der Daiyoukai sprach hatte Kagome mehrmals versucht dazwischen zu gehen, wurde jedoch jedes Mal durch eine erhobene Hand unterbrochen, welche ihr erst jetzt bedeutete das sie endlich ihre Einwände einbringen dürfe: „Ich bin euch sehr dankbar und ich nehme die erste Bedingung gern an, auch wenn ich mir sicher bin das diese Aufgabe nicht so einfach ist wie sie klingt, aber bei der zweiten muss ich leider ablehnen. Ich kenne mich mit Zeitreisen nicht aus, aber was ist wenn ich dadurch die Zukunft verändere? Ich möchte das Risiko nicht eingehen!“, es überraschte Inu Taisho die junge Frau vor sich, die vorher noch so ängstlich und verunsichert war, nun derart ernst zu erleben. Es musste ihr wirklich wichtig sein und wenn er genau darüber nachdachte, konnte er ihre Einwände durchaus verstehen. Somit überdachte der Herr des Westens noch einmal sein Angebot: „Nun gut…dann erzähl mir nur von Dingen von denen du glaubst das sie die Zukunft nicht verändern, aber ich möchte auf jeden Fall mehr wissen.“ Als die Miko zustimmte, nickte der Dämon zufrieden und ein wesentlich sympathischeres Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, als zuvor. „Dann geh jetzt Izayoi, mein Sohn erwartet dich schon!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)