Changing Skies von LouiseNoire (Offenes Pairing mit Mitbestimmungsrecht der Leser) ================================================================================ Kapitel 2: Water games ---------------------- Die Sonne schien hell am Himmel und beleuchtete die kleine Lichtung vor dem Unterschlupf der ungleichen Gruppe, als Kagome aus der Höhle hinaus trat und das abgestandene Wasser an der Rinde eines Baumes auskippte. Sie genoss das warme Licht auf ihrer Haut, viel zu lange hatte die Miko in dem dunklen Loch gesessen und sich um die Verletzten gekümmert. Es tat gut draußen zu sein und die frische Luft einzuatmen, sowie vom seichten Wind umweht zu werden. Die letzten Tage waren sehr ereignislos gewesen, abgesehen davon das die Zeit nur so dahin zu kriechen schien. Kagome seufzte, zwar ging es Sesshoumaru und Bankotsu von Tag zu Tag besser, Letzterem ging es ihrer Meinung nach sogar schon viel zu gut, aber immer noch nicht gut genug als das sie sich auf die Suche nach ihren Freunden machen konnte. Immer noch waren Bankotsus Verletzungen nicht gänzlich verheilt, doch er konnte sich aufrecht halten und sollte, wenn möglich, ein paar Schritte innerhalb der Höhle gehen um seine Muskeln wieder an die Belastung zu gewöhnen. Was jedoch den Lord des Westens anging konnte die Miko nur schwer eine Prognose stellen, seit dem Vorfall zwischen ihm und dem Shichinintai sprach Sesshoumaru kaum ein Wort und schenkte seinem Umfeld nicht einen Hauch von Beachtung. Der Priesterin sollte es recht sein, solange die beiden sich nicht gegenseitig umbrachten war es ihr egal.   Um jedoch zu verhindern das der Anführer der Shichinintai aus purer Langeweile noch eine Dummheit beging und sich wieder mit dem Lord des Westens anlegte, hatte sich die Miko dazu entschieden hin und wieder einen kurzen Kommentar zu seinen Aussagen abzugeben, statt ihn, wie zuvor, einfach zu ignorieren. Dies schien dem Krieger zu Anfang auch zu genügen, doch seit er umherlaufen konnte, spürte die junge Frau immer öfter seinen stechenden Blick auf sich. Es raubte ihr fast den letzten Nerv! Oft schlich Bankotsu geradezu um Kagome herum und die junge Frau verstand einfach nicht was er eigentlich von ihr wollte. Aus lauter Verzweiflung hatte sie damit begonnen sich in den Schutz des Daiyoukai zu flüchten, denn Bankotsu war zwar Hochmütig, aber nicht dumm, als das er es wagen würde in die Nähe des Lords zu gehen, er wusste genau wie tödlich dieser sein konnte, trotz seiner Wunden. Immer wenn Bankotsu der Miko zu nahe kam, versuchte diese also so unauffällig wie nur möglich Tätigkeiten in der Nähe Sesshoumarus zu erledigen. Entweder verband sie dessen Wunden, bereitete ihm etwas zu Essen zu oder säuberte seinen Schlafplatz, Hauptsache sie konnte sich sicher sein, dass der Shichinintai auf Abstand blieb. Allerdings befürchtete Kagome das dieses Verhalten dem Lord sehr wohl aufgefallen war, oft bedachte er sie nur mit einem abschätzigen Blick, sagte jedoch kein Wort dazu.   Langsam machte sich die junge Frau auf den Weg zum nahe gelegenen Fluss um den Wasservorrat wieder aufzufüllen, den sie später benötigen würden. Behutsam schöpfte sie das frische Wasser in die hölzerne Schüssel, stellte diese dann sanft neben sich in das Gras und schlüpfte geschickt aus ihren Schuhen. Lächelnd tauchte sie, nachdem sie auch ihre Strümpfe ausgezogen hatte, ihre Füße in das kalte Nass. Endlich hatte die Miko einen Moment nur für sich und die aufgestaute Anspannung fiel allmählich von ihr ab. Ständig mit ihren Feinden in einer kleinen Höhle zusammen zu sitzen, war anstrengender als Kagome es für möglich gehalten hätte. Entspannt legte die Miko ihren Kopf in den Nacken, sodass warme Sonnenstrahlen ihr Gesicht kitzelten. Was würde sie nicht alles für ein schönes Bad geben? Seit dem sie hier war konnte die Miko sich bisher nur notdürftig waschen und auch ihre Kleidung hatte schon mal bessere Tage gehabt, an einigen Stellen waren immer noch Flecken zu sehen, ob es nun vom Schmutz oder Blut war konnte Kagome nicht genau sagen und am Saum ihres Rockes waren vereinzelte Risse zu erkennen. Natürlich lagen all ihre Ersatzsachen bei Inuyasha und ihren Freunden, welche die junge Frau immer schmerzlicher vermisste. Wenn Sesshoumaru sich nur wenigstens etwas besser schon bewegen könnte, hätte die Priesterin Rin ohne ein schlechtes Gewissen bei ihm zurück lassen können, um ihre Freunde zu suchen, aber so war es undenkbar. Zwar war er nicht unbedingt Schutzlos, sollte aber Naraku doch gegen alle Vermutungen angreifen, hätte Kagome die Chance Rin zu retten und in Sicherheit zu bringen, allein würde der Lord des Westens dies noch nicht bewerkstelligen können, was er natürlich niemals zugeben würde, somit lag es allein in der Verantwortung der Miko.   „Kagome?“, die helle Stimme von Rin riss die junge Frau aus ihren Gedanken und sie setzte sich aufrecht hin um nach dem Mädchen Ausschau halten zu können. Diese stand nur wenige Meter von ihr entfernt, die nackten Füße im Gras und blickte ihr fragend entgegen, bevor sie langsam näher an Kagome herantrat. „Hallo Rin! Was ist los, wie kann ich dir helfen?“, ein warmes Lächeln umspielte die Lippen der Priesterin als sie Rin bedeutete neben ihr platz zu nehmen. Ein solches Angebot schlug die Kleine natürlich nicht aus und sie sprang geradezu an Kagomes Seite, bevor sie platschend ihre Füße in das Flusswasser steckte, wie die Miko zuvor. Doch bevor Rin sich neben Kagome setzte, kam die junge Frau nicht umhin zu bemerken wie groß das Mädchen geworden war, aber fünf Jahre gingen wohl an niemanden spurlos vorbei, besonders Kindern wurden so schnell erwachsen. „Ich wollte dich eigentlich nur etwas fragen…“, begann die kleine Begleiterin des Lords und mit einem Nicken forderte die Miko Rin auf weiter zu sprechen, was diese auch sogleich tat: „Wird…Sesshoumaru-sama wieder ganz gesund?“, bisher hatte Rin sich nicht getraut diese Frage zu stellen, zu groß war ihre Angst vor der Antwort gewesen. Noch nie hatte das junge Mädchen Sesshoumaru derart Schwach gesehen, nicht mal als sie ihn das erste Mal getroffen hatte. Sanft strich Kagome über das dunkle Haar des Kindes und lächelte aufmunternd. „Keine Sorge, Sesshoumaru ist auf dem besten Wege der Besserung, zwar kann ich dir nicht genau sagen wann er wieder ganz gesund sein wird, aber alles wird gut werden!“, der Miko war bewusst was für große Sorgen Rin sich gemacht haben musste und sie war froh ihr diese nun nehmen zu können. Das Mädchen strahlte nun wieder über das ganze Gesicht und strampelte ein wenig mit den Füßen im Wasser, sodass es Wellen zu schlagen begann. „Ich wünschte du könntest bei uns bleiben! Dann könnten wir zusammen Blumen und Kräuter sammeln gehen, außerdem müsste Jaken dann nicht mehr ständig auf mich aufpassen!“, bei dem Gedanken an den Froschartigen Dämon blies Rin ihre Wangen auf und schmollte, ständig hatten sich die beiden gestritten und es wäre schön jemanden da zu haben, der sie verstand und mit ihr zusammen etwas unternahm. So sehr Jaken und Rin sich auch gestritten hatten, fragte sich Rin trotz allem wie es ihm und Ah-Un wohl erging.   „Das geht leider nicht so einfach…“, es brach Kagome das Herz die Hoffnungen der Kleinen zerstören zu müssen, doch es half nichts sie musste ihr die Wahrheit sagen. Gerade als die Miko zu einer Erklärung ansetzen wollte, kam ihr Rin jedoch zuvor: „Ja…Sesshoumaru-sama sagte mir schon dasselbe…du musst zurück zu deinen Freunden oder? Sie vermissen dich bestimmt schon.“, immer noch mit den Füßen im Wasser paddelnd schaute das Mädchen auf die verschwommenen, reflektierenden Spiegelbilder von Kagome und ihr selbst. Die Priesterin musterte Rin einen Augenblick und war fasziniert von der Wandlung des, vor kurzem, noch so kleinen Kindes. Ganz unbemerkt hatte sie sich zu einer Mitfühlenden und Verständnisvollen jungen Frau entwickelt. Ihr kindliches Verhalten und ihre Liebe zu Pflanzen täuschten einen und ließen vermuten, dass sie sich kein bisschen Verändert hatte in all den Jahren, doch der Schein war trügerisch. Die größte Überraschung allerdings war, das Rin es geschafft hatte immer noch von Grund auf so Herzensgut zu sein, obwohl Kagome sich nur schwer vorstellen konnte, dass Sesshoumaru ihr ein gutes Vorbild war, aber vielleicht täuschte die Miko sich auch in dem Dämon. „Ja…ich bin mir sicher, dass meine Freunde schon nach mir suchen. Aber wir können uns ja trotzdem hin und wieder mal sehen und etwas zusammen unternehmen, Shippou würde sich bestimmt auch freuen.“, froh über Kagomes Vorschlag nickte Rin kräftig als Zustimmung und gemeinsam genossen die beiden Mädchen die warmen Sonnenstrahlen und das kühle Wasser, während der Wind über sie hinweg strich und in den Wäldern verschwand.   Erst als Suikotsu nach ihnen rief, um die Verbände zu wechseln, erhoben sich Rin und Kagome lachend und riefen gemeinsam: „Wir kommen!“, Rin lief schon vor, während die Miko in ihre Schuhe schlüpfte und die Schüssel mit dem frischen Wasser aufnahm, bevor auch sie sich auf den Rückweg machte. Es hatte Kagome gut getan mit dem kleinen Mädchen zu sprechen und einfach mal ihre Sorgen und Ängste zu vergessen, somit war sie auch wesentlich entspannter und besser gelaunt als sie an der Höhle ankam und von Suikotsu begrüßt wurde. „Hast du schon einen Blick auf die Wunden geworfen?“, fragte die Priesterin den Shichinintai und wartete gespannt auf eine Antwort. Dieser nickte und schaute zufrieden drein als er erwiderte: „Ja habe ich und das schlimmste haben sie hinter sich, das Dämonengift ist fast gänzlich aus ihren Körper raus, aber wenn du später Zeit hast muss ich trotzdem noch einmal mit dir sprechen!“, der Arzt klopfte Kagome sanft auf die Schulter und hoffte ihr mit seinen ernsten Worten keine Angst gemacht zu haben, doch es war nicht möglich diese Angelegenheit noch länger aufzuschieben. Suikotsu strich sich angespannt über die Stelle an seinem Hals an der der Shikon no Tama Splitter saß, er wusste sie hatten nicht mehr viel Zeit. Mit ernster Miene folgte er der Miko in die Höhle um sich um Bankotsu zu kümmern, wogegen die junge Frau zielstrebig auf Sesshoumaru zuhielt.   Es gefiel Kagome nicht das Suikotsu mit ihr allein sprechen wollte, nicht weil sie Angst vor ihm hatte oder befürchtete das er ihr etwas antat, sondern viel eher beunruhigte sie die Nachricht die er ihr mitteilen würde. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es nichts Gutes. Als sie direkt vor Sesshoumaru zum stehen kam, schob sie ihre Gedanken beiseite, um sich auf die Aufgabe die vor ihr lag zu konzentrieren. Langsam ließ sie sich neben den Lord des Westens nieder und öffnete eines seiner unzähligen Verbände. Als sie den Fortschritt erkannte lächelte sie und murmelte mehr zu sich selbst als zu Sesshoumaru: „Das sieht schon viel besser aus.“ Da sie nicht mit einer Reaktion seitens des Daiyoukai gerechnet hatte, zuckte die Miko unwillkürlich zusammen, als sie ein zustimmendes Brummen vernahm. Schnell fing sie sich wieder und lächelte. „Du kommunizierst also doch noch mit mir!“, es war seit Tagen das erste Mal das der Lord in irgendeiner Weise auf sie reagierte und sie war froh über diese Ablenkung, bevor sie wieder ihren eigenen Gedanken nachgehangen hätte. Sesshoumaru blickte die Miko nur ruhig an und beobachtete ihre nun geübten Handgriffe. „Es gab bisher keinen Grund etwas zu sagen!“, seine Stimme war tief und ruhig, ein angenehmer Bariton der im Körper Kagomes zu vibrieren schien und ihr eine Gänsehaut verursachte. Sie mochte seine Stimme stellte die Priesterin für sich fest, die tiefen Facetten und die sorgfältige Auswahl der Worte machten seine Stimme zu etwas einzigartigem, wäre da nur nicht immer die darin mitschwingende Eiseskälte. „Da hast du wahrscheinlich recht…“, die Miko stellte fest, dass es wohl tatsächlich keinen Grund gab zu reden, worüber hätten sie sich auch unterhalten sollen? Sie waren Feinde und keine Freunde. Ohne es zu bemerken hatten sich einige Strähnen ihres Haares, welche hinter ihrem Ohr festgeklemmt gewesen waren, gelöst und fielen ihr über die Schulter auf die Brust des Daiyoukai. Als sie fertig war, auch die kleinsten Schnitte mit der Salbe zu bestreichen, richtete sie sich auf und bei genauerer Überlegung war ihr doch noch eine Kleinigkeit eingefallen, die sie schon lange hatte ansprechen wollen. Automatisch strich Kagome sich ihr Haar wieder zurück und suchte nach den richtigen Worten: „Es gibt doch noch etwas über das ich sprechen möchte.“ Der goldene Blick des Dämons haftete ungehindert auf ihr und ließ das Herz der Priesterin vor Aufregung schneller schlagen. „Ich…ich wollte mich bedanken für deine Hilfe das letzte Mal bei der Sache mit Bankotsu.“, mit einem Mal war es Kagome furchtbar peinlich sich bei einem Daiyoukai bedankt zu haben, wahrscheinlich interessierte es ihn überhaupt nicht oder er hatte es schon vergessen. Doch bis eben war es ihr noch so wichtig erschienen ihm ihren Dank mitzuteilen, dass sie es nicht zurückhalten konnte.   Mit gesenktem Blick begann sie die Kompressen auf die Wunden zu legen und den Verband sorgfältig darum zu binden. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und die junge Frau wusste nicht ob sie es wagen sollte aufzusehen oder den Blick gesenkt lassen sollte. Ihre Neugier jedoch gewann die Oberhand und ihre Rehbraunen Augen trafen auf flüssiges Gold. Wie erstarrt saß Kagome vor Sesshoumaru, nicht fähig ihren Blick von ihm abzuwenden. Seine Augen waren ruhig und zeigten keinerlei Gefühlsregungen, dabei hatte sie vermutete so etwas wie Überraschungen in ihnen zu lesen, doch nichts dergleichen konnte sie erkennen. Das Einzige was der Miko auffiel, waren kleine hell Grüne Adern die sich von der Pupille aus zum Rande der Iris zogen. Sie erinnerten sie an filigrane Blitze und ließen seine Augen noch stärker leuchten, niemand der nicht einmal genauer hingesehen hatte würde dies auffallen, zu klein war dieses Detail. Sesshoumaru selbst beobachtete das Schauspiel vor sich, Kagome hatte sich bei ihm bedankt für etwas das nicht der Rede wert gewesen ist und somit eine absolute Zeitverschwendung war. Was ihn jedoch Interessierte war die Reaktion die sich in ihren Augen widerspiegelte. Als sie den Blick gehoben hatte waren ihre Pupille klein gewesen, doch als sie bemerkte, dass er sie beobachtete wurden diese immer größer und bedeckten fast zur Gänze das Rehbraun ihrer Iris. Die Bezeichnung ’Reh’ passte allgemein sehr gut zu ihr so erstarrt wie die Miko vor dem Lord saß, so als rechne sie jeden Moment damit von Sesshoumaru gefressen zu werden. Wie vom Blitz getroffen verharrten Kagome in dieser Position und wurde immer unsicherer. Sollte sie etwas sagen? Wartete Sesshoumaru auf etwas und wenn ja, auf was?   „Kagome? Hast du einen Moment Zeit? Bankotsu ruft nach dir und er meint es sei wichtig!“, Suikotsu betrachtete die Szene vor sich, er stand nur etwas anderthalb Meter von Kagome entfernt und wusste nun auch genau was seinen Bruder so sehr abgelenkt hatte. Während der Arzt der Shichinintai die Wunden seines Anführers versorgte hatte dieser immer wieder zu Sesshoumarus Lager herübergestarrt und schien nicht ganz glücklich mit der Situation zu sein. Innerlich seufzte Suikotsu, er wusste schon immer dass sein Leader innerlich oft noch sehr kindisch war und Bankotsu hasste es nicht die Nummer eins zu sein. Er wollte dass alle Aufmerksamkeit auf ihm lag und er duldete niemanden der ihm die Show stahl, abgesehen davon schien er ein sehr verqueres Interesse an Kagome entwickelt zu haben, so wie ein Wissenschaftler an einem noch nie gesehenen Tier. Suikotsu mochte die Miko und hoffte das Bankotsu irgendwann langweilig wurde und sie in ruhe ließ, spätestens wenn sie wieder bei ihren Freunden war würde es kompliziert werden. Die Priesterin erwachte aus ihrer Starre und war froh das Suikotsu sie gestört hatte, sonst hätte sie nicht gewusst was sie hätte tun sollen, zu aufgewühlt waren ihre Gedanken. Somit erhob Kagome sich schnell und strich sich über ihren Rock, so als wolle sie ihn glatt streichen. „Okay…könntest du hier für mich weiter machen bitte?“, mit diesen Worten wandte sich die schwarzhaarige Frau von dem Daiyoukai ab und flüchtete diesmal, entgegen ihres vorherigen Verhaltens, zu Bankotsu. Seufzend ließ Kagome sich neben dem Shichinintai nieder und massierte sich für einen Moment den Nasenrücken. „Ich will das du mich nach draußen bringst!“, immer noch vollkommen verwirrt verstand die Priesterin die Forderung von Bankotsu erst nicht und blickte ihn fragend an. Genervt schnaubte der dunkelhaarige Krieger aus und betrachtete die Frau vor sich mit zusammengezogenen Augenbrauen. Was war dort hinten bloß los gewesen, das sie ihm nicht richtig zuhörte? Bankotsu hatte gesehen wie sich die beiden angesehen hatten, konnte sich aber keinen Reim darauf machen, dabei hatte die Miko ihm doch erzählt sie sei nicht mit dem Youkai befreundet, also was gab es für einen Grund das sie sich Minutenlang stumm anstarrten?   Bankotsu wusste, das wenn er weiter darüber nachdachte er Kopfschmerzen bekäme und es war wesentlich einfacher Kagome einfach direkt danach zu fragen, doch dazu bräuchte sie erstmal einen klaren Kopf, somit wiederholte er seine Forderung noch einmal: „Ich will das du mich nach draußen bringst hab ich gesagt!“ In der Stimme des Shichinintai schwang Ungeduld mit Kagome atmete einmal tief durch, wenn sie sich nicht endlich zusammen riss, dann würde Bankotsu noch wirklich wütend werden und das wollte die Miko nicht riskieren. „Wieso denn ich? Suikotsu hätte dich doch viel besser stützen können!“, doch trotz ihres Protestes half Kagome dem schmunzelnden Krieger auf, welcher sich mehr auf sie stützte als es wahrscheinlich nötig gewesen wäre. Leise murmelte die Miko Flüche vor sich her, als sie die Höhle langsam mit Bankotsu verließ. „Ganz einfach, ich wollte dass du es machst! Außerdem ist es sehr amüsant dich verärgert zu sehen!“, der Mann mit dem langen schwarzen Zopf lachte laut auf, hielt sich jedoch schnell wieder zurück, da seine Wunden dadurch zu ziehen begannen und das obwohl sie kaum mehr als Kratzer waren. Wut durchflutete den Shichinintai, er wurde von einfachen roten Striemen derart beeinträchtigt und konnte nichts weiter tun als zu warten. Kagome bemerkte den eisernen Ausdruck in dem Gesicht ihres Begleiters und zog die Augenbrauen hoch. „Wo willst du eigentlich hin? Wir sind ja jetzt schon draußen.“, die Miko war unsicher, ob es gut war Bankotsu in seinen Gedanken zu unterbrechen, doch er schien es ihr nicht übel zu nehmen, stattdessen grinste er sie fast schon frech an und antwortete: „Zum Fluss!“ Immer noch stand die Sonne am Himmel, färbte jedoch den Westen schon in einem leichten Orange-Rot, was darauf hindeutete das es allmählich Abend wurde, jedoch war es immer noch angenehm warm. Am Fluss angekommen begleitete die Miko Bankotsu zu einer kleinen Felsengruppe auf der er platz nehmen konnte. „Und du willst was genau hier am Fluss?“, das Gewicht des Shichinintai zu stützen hatte Kagome mehr angestrengt als sie zu erst dachte und sie fächelte sich mit der flachen Hand Luft zu, mit welcher sie sich auch die langen schwarzen Haare zurückstrich, immer noch den Blick auf Bankotsu gerichtet.   „Na was macht man wohl an einem Fluss Priesterin? Du hast doch bestimmt schon mal was vom so genannten ’waschen’ gehört oder?“, augenblicklich wuchsen die Augen Kagomes auf die doppelte Größe an und sie hob abwehrend ihre Hände, fest den Kopf schüttelnd. „Oh nein vergiss es…was denkst du dir denn bloß dabei? Du hättest mit Suikotsu herkommen sollen!“, Wut und Scham brachten die Wangen der Miko zum leuchten und wenn sie nicht wüsste wie gefährlich ihr Gegenüber eigentlich war, dann hätte sie ihm am liebsten eine Ohrfeigen verpasst für sein unverschämtes Verhalten oder zumindest gegen sein Schienbein getreten. "Suikotsu ist jetzt aber nicht hier.", Bankotsu genoss es zu sehen wie nervös Kagome wurde, aufgeregt trat sie von einem Bein aufs andere und wusste nicht wo sie hinschauen sollte. Immer noch schmunzelnd legte der Shichinintai seinen Kopf leicht zur Seite und besah sich das Schauspiel bis er genug von dem Anblick hatte. "Entweder du hilfst mir mich zu entkleiden, sodass ich ein Bad nehmen kann oder aber ich entkleide dich und du nimmst ein Bad.", mit den Armen verschränkt vor der Brust machte es sich der Krieger auf seinem Platz gemütlich, er wusste genau das er gewonnen hatte und Kagome wusste es auch, so niederschlagend sie diese Tatsache auch fand. "Was ist wenn ich jetzt einfach gehe?", fragte die Miko fast schon zu hoffnungsvoll, trat jedoch schon einen Schritt näher an Bankotsu heran um ihm gleich beim ablegen seiner Kleidung zu helfen. "Dann würde ich dich töten sobald ich zurück bin.", genau mit dieser Art von Antwort hatte die junge Frau schon gerecht und seufzte geschlagen. "Natürlich wirst du das...was sonst? Na dann mal los, bringen wir es hinter uns!", gerade als die Priesterin nach dem Kragen seiner Kleidung greifen wollte hielt Bankotsu ihr Handgelenk fest und starrte sie an, sein Blick kaum zu deuten. " Du würdest es wirklich einfach so machen?", er hätte gedachte Kagome würde sich mehr zur Wehr setzen. "Naturlich! Ich habe nicht vor zu sterben und es ist ja auch nicht so, das ich noch nie einen Mann nackt gesehen habe.", nachdem die Miko den ersten Schock überwunden hatte, hatte sie für sich beschlossen kein großes Drama darum zu machen, diese Genugtuung wollte sie dem Shichinintai nicht gönnen und somit sprach sie betont ruhig und kämpfte gegen das schnelle schlagen ihres Herzens an. Bankotsu machte die Miko wahnsinnig nervös, diese unverhohlene Ehrlichkeit, ohne Scham und Rücksicht war sie nicht gewohnt, abgesehen von Miroku, aber bei ihm wusste sie woran sie war, dies galt nicht für Bankotsu. Es war Kagome einfach nicht möglich ihn einzuschätzen und das verunsicherte sie zunehmend. "Nicht der erste...so so...damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet und dabei hatte ich wirklich gehofft dich noch mehr aus der Reserve zu locken.", etwas enttäuscht ließ der Krieger seine Schultern sinken und zog ein Bein zu sich auf den Stein, verlagerte seinen Körper in eine andere Position ohne Kagome dabei aus den Augen zu lassen. "Tut mir leid dich da enttäuschen zu müssen, aber da kommst du ein paar Jahre zu spät.", immer noch stand die Miko direkt vor dem Shichinintai, unschlüssig ob er immer noch ein Bad nehmen wollte oder ob das alles nur ein Versuch von ihm war sie in den Wahnsinn zu treiben. Bankotsu blieb still auf seinen Stein sitzen einen Moment ganz in seinen eigenen Gedanken versunken, erst als Kagome sich räusperte blickte er auf und der Schalk der vorhin noch in seinen Augen geglänzt hatte war verschwunden. "Weißt du eigentlich immer noch nicht warum du uns überhaupt gerettet hast?", perplex blinzelte die Priesterin ein paar mal, mit dieser Frage hatte sie nun nicht gerechnet und sie musste einen Moment nachdenken bevor sie antwortete. "Nein...Ich habe es einfach getan ohne groß darüber nach zu denken schätze ich. Aber ich weiß, dass wenn ich es nicht getan hätte ich mich selbst hassen würde. " Wieder entstand Stille zwischen ihnen, nur das rauschen des Flusses war zu hören und der westliche Himmel färbte sich immer mehr und mehr in ein brennendes Orange, wogegen über ihnen das blau dunkler wurde und schon vereinzelt kleine Sterne zu erkennen waren. "Verstehe...also eine wahre Retterin.", in den Worten lag keinerlei Hohn, Abscheu oder irgendetwas anderes negatives, es war eine reine Feststellung seitens Bankotsu, allerdings schienen sie trotz dessen eine tiefere Bedeutung zu haben als sie zuerst vermuten ließen. "Suikotsu wollte heute noch mit mir über etwas wichtiges sprechen.", auch Kagome saß mittlerweile auf den Steinen und versank in der Betrachtung der Natur. Weder sie noch Bankotsu hatten mindestens seit einer Stunde nicht mehr gesprochen, bis die Miko beschloss die Stille zu durchbrechen, da es langsam immer dunkler wurde und es Zeit war zurück zu kehren. Der Krieger begegnete ihren Blick und nickte. "Dann lass und zurück gehen!", mühsam erhob Bankotsu sich, musste sich aber doch wieder auf die junge Frau stützen um sicher zu stellen den Rückweg ohne große Probleme schaffen zu können. Kagome war froh gleich nicht mehr allein mit dem Shichinintai sein zu müssen, zwar war die Stille ganz angenehm gewesen, doch war es ihr nicht geheuer wenn Bankotsu so wortkarg war. Gerade als sie am Fluss vorbei liefen blieb der Krieger plötzlich stehen und die Miko hob fragend den Blick. "Was ist los?", ohne eine Antwort zu erhalten wandte sich Bankotsu zu ihr um und gab ihr einen festen stoß gegen ihre Schultern, mit den Armen rudernd versuchte Kagome ihr gleichgewicht wieder zu finden doch nichts hinderte sie daran rückwärts in das kalte Wasser zu fallen. Als die Priesterin auftauchte um Luft zu holen, mit dem Vorsatz ihm wüste Beschimpfungen an den Kopf zu werfen, vernahm sie jedoch das ausgelassenste und ehrlichste Lachen das sie seit Ewigkeiten gehört hatte, wie vom Blitz getroffen war ihre Wut verraucht und auch Kagome begann in das Lachen mit ein zu stimmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)