Changing Skies von LouiseNoire (Offenes Pairing mit Mitbestimmungsrecht der Leser) ================================================================================ Prolog: Ein gutes Herz ---------------------- Legende: "Reden" //Träume// ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Nun waren schon fünf Jahre ins Land gezogen und nichts hatte sich verändert. Jedenfalls nichts was einem sofort auffallen würde. Immer noch tobte der unerbittliche Krieg gegen Naraku und die Vervollständigung des Shiko no Tama. Immer noch durchzog Leid, Trauer und Wut das Land und hielt Menschen, sowie Dämonen gleichermaßen in Atem. Kagome seufzte und strich sich ein paar lange dunkle Haarsträhnen aus dem Gesicht, während sie neben Kirara und hinter Miroku, Sango und Inuyasha her schritt. "Bist du Müde?", hörte sie die kindliche Stimme von Shippou neben sich. Der kleine Kizune saß auf ihrer Schulter und blickte die Miko fragend an. Dies gehörte zu den Veränderungen in ihrem Leben. Seit geraumer Zeit sorgte sich Shippou, welchen sie als ihren Adoptivsohn sah, mehr um sie, als sie sich um ihn. Kagome schenkte ihm ein warmes Lächeln und schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe nur nachgedacht.", der Fuchsdämon warf ihr einen skeptischen Blick zu und schien sie einen moment lang zu mustern, bevor er die kleinen Arme vor der Brust verschränkte und nickte. "Na gut ansonsten hätte dich Kirara bestimmt getragen oder aber Inuyasha!", angesprochener Hanyou wandte sich um und zog eine Augenbraue hoch. "Warum trägst du sie nicht Shippou? Es wird langsam Zeit das du erwachsen wirst, aber du scheinst einfach nicht wachsen zu wollen!", die Miko wusste das Inuyasha sich ein Grinsen verkneifen musste. Er zog den Kizune nur zu gern mit seiner Größe auf, meinte es aber nicht wirklich böse. Auf eine merkwürdige Art und Weise gehört dies wohl zu seinem Charme. Bevor es aber in ein Streit ausarten konnte ergriff Sango das Wort: „Kommt schon Jungs, wenn ich jetzt schon mit der Keilerei anfangt seid ihr noch eher müde als wir Menschen!", Sango lachte mit ihrer klaren Stimme auf und auch Miroku fiel mit ein. Es war ein ruhiger und erholsamer Tag. Einer jener die die Gruppe sehr zu schätzen wusste, denn je näher sie den verbliebenen Juwelensplittern kamen, umso seltener wurden diese Momente. Die Anspannung wuchs von Tag zu Tag von Stunde zu Stunde und es stellte sich immer öfter die Frage wie es Enden würde. Könnten sie gewinnen? Hatte Naraku nicht zu viel Macht gewonnen? Und was wenn sie überlebten und die Reise endlich ein Ende gefunden hatte? Kagomes Herz zog sich zusammen. Das Sendgoku Jidai war zu ihrer Heimat geworden. Sie war von der Schule abgegangen und hatte lange mit ihrer Familie über die Geschehnisse und ihre Wünsche gesprochen. Sie konnte es sich nicht vorstellen nie wieder hier hin zurück zu kehren und ihre Freunde, ihre Familie nie wieder zu sehen. Natürlich war ihre richtige Familie in der Neuzeit in Tokio, doch sie wusste tief in ihrem Inneren das sie dort nicht mehr hingehörte. Was also wenn das Juwel nach seiner Vervollständigung sie zurück in ihre Zeit brachte und es keinen Weg zurück gab? Schnell vertrieb sie den Gedanken. Es brachte nichts sich den Kopf zu zerbrechen, eine Antwort darauf würde sie erst erhalten, wenn es soweit war. Das klare Blau des Himmels zog sich langsam mit dunklen Wolken zu und die kleine Gruppe entschied sich nach einem Unterschlupf Ausschau zu halten. Regen würde kommen, wenn nicht gar ein Sturm. Kurz bevor sie eine kleine Höhle entdeckten zuckte der erste Blitz über den Himmel und tauchte den Nachmittagshimmel in grelles Licht. Die dunklen Wolken ließen es erscheinen als sei es später Abend und der beginnende Regen nahm einem die vorher noch so klare Sicht. Kagome sammelte herumliegende Äste zusammen und brachte sie Miroku, welcher begann eine Feuerstelle herzurichten. Als warmer Feuerschein die Höhle erleuchtete und die Wärme die klamme Kleidung aufheizte, lief Kagome zum Höhleneingang. Inuyasha starrte hinaus in den Regen, scannte die Umgebung wachsam. Die Miko wusste, dass es in ihm brodelte. Auch er wollte nicht länger warten und den Kampf, auf den es hinaus lief, endlich hinter sich bringen. Behutsam legte sie dem Hanyou eine Hand auf die Schulter. „Ruh dich etwas aus, die letzten Wochen waren sehr Kräfte zehrend gewesen. Früher oder später kann er sich nicht mehr vor uns verstecken!“, bernsteinfarbene Augen begegneten Rehbraunen in stillem Verständnis. All die Zeit die sie nun schon zusammen umherreisten hatte sie tief miteinander verbunden und oft verstanden sie sich auch ganz ohne Worte. Natürlich gab es auch bei ihnen, wie früher, noch oft Streitereien, die damit endeten das Inuyasha entweder in den Bäumen verschwand oder aber in einen Meter tiefem Graben lag. Doch sie sind beide älter geworden und er hatte gelernt Kagome zu akzeptieren und dies nicht nur als Instrument zur Suche der Shiko no Tama Splitter. Was die Gefühle der Miko anging war es jedoch wesentlich komplizierter. Sie wusste, dass ein Teil seines Herzens immer noch Kikyou liebte und diese in ihr wieder erkannte. Dieser Umstand machte es ihr schwer dem - was auch immer zwischen ihnen war - eine wirkliche Chance zu geben. Früher bestimmt, aber nun nach fünf Jahren und vielen Erfahrungen später, wollte sie nicht ihre verbliebene Zeit damit verbringen jemanden zu lieben, der sie unter Umständen nur als Ersatz sah oder den sie nach dem das Juwel wieder vollständig war, nie wieder sah. Auch Kagomes Blick glitt hinaus in den Regen. Die Bäume, Felsen und die Berge in der Ferne konnte sie nur verschwommen sehen, doch das stetige Prasseln der Tropfen beruhigte ihren Geist. „Was wirst du machen wenn wir das Juwel haben?“. Inuyasha hatte bisher nie den Mut gehabt Kagome diese Frage zu stellen. Er wollte nicht hören, dass sie zurück in ihre Zeit ging und ihr eigentliches Leben weiterführen würde. Ihm lag viel an der Miko und es fiel ihm schwer sich eine Zukunft ohne sie vorzustellen. Sein Blick glitt über ihre schlanke Gestalt. Ihr Haar war länger geworden und fiel ihr fast bis auf die schmalen Hüften. Ihre Züge waren nicht mehr so rundlich, sondern fein und schmal. Nichts mehr erinnerte an das fünfzehnjährige Mädchen, welches ihn aus reiner Neugier vom 1000 jährigen Baum befreit hatte und unwissend das Juwel der vier Seelen in sich getragen hatte. Auch ihre Körperhaltung war gerade und auf eine Art wachsam, immer dazu bereit sich zu verteidigen und doch waren ihre Bewegungen leicht und anmutig. Der Kopf des Hanyou neigte sich leicht zur Seite und er hob langsam seinen linken Arm hinter ihrem Rücken. Gerade als er ihr einen Klapps auf den Hinterkopf geben wollte, fing sie diesen jedoch geschickt mit einer Hand ab und blickte ihm schmunzelnd entgegen. „Wofür sollte das denn jetzt sein?“, fragte sie neugierig. Er jedoch zuckte nur die Schultern und erwiderte: „Och du warst so weggetreten, da wollte ich dich nur in die Gegenwart zurückholen.“ Inuyasha grinste und löste seinen Arm aus ihrem Griff. Ja nichts mehr an Kagome war Jugendhaft und unvorsichtig. Diese Tatsache stimmte ihn jedoch auch ein wenig traurig, er hatte das dumpfe Gefühl ihr hinterher zu hängen und sich im Gegensatz zu ihr gar nicht verändert zu haben. Dabei war er ihr Beschützer und wesentlich älter war er obendrein auch noch. Schnaufend ließ er sich zwischen Miroku und Shippou am Feuer nieder. Kagome beobachtete den Halbdämon nur Kopfschüttelnd und wandte sich dann wieder dem nicht enden wollenden Regen zu. Natürlich hatte sie Inuyashas Frage zuvor gehört, doch wenn sie ehrlich war wusste sie nicht genau was sie ihm darauf antworten sollte. Es war einfacher gewesen so zu tun als hätte sie ihn nicht verstanden. Eine Bewegung draußen im Regen hinderte Kagome jedoch daran diesem Gedanken weiter nach zu gehen. Angespannt kniff sie die Augen ein wenig zusammen um besser sehen zu können. Die Gestalt war klein und sie erkannte nur einzelne Farbflecke. Ein Krachen aus den Wäldern hinter der unbekannten Gestalt ließ ihr Herz schneller schlagen. Nur wenige Augenblicke später waren ihre Freunde neben ihr. „Youkai…“, murmelte der weißhaarige Hanyou und tastete nach dem Griff von Tessaiga. Auch die anderen hielten ihre Waffen bereit, verließen die Höhle jedoch nicht, bevor sie nicht mehr in Erfahrung bringen konnten. Wieder ertönte ein lautes Krachen aus dem Wald. Knacken und Brechen von ganzen Baumstämmen und bis zu der Höhle spritzender Schlamm lies die Miko einen Schritt zurückweichen. Was war das? Ein angsterfülltes Wimmern ließ Kagome den Blick vom Boden lösen und schnell suchte sie nach der kleinen Gestalt die nicht mehr als ein Farbklecks im Regen war. Leise Rufe, dessen Inhalt man über das Getöse des Regens und der Zerstörung der Bäume nicht verstehen konnte. Sie kannte diese Stimme. Nun folgten auch laute Kampfschreie. Auch diese kannte sie, jedoch sprach es Sango aus: „Shichinintai!“ Nur einen Augenblick später erkannten sie das aufblitzen der Jakotsuto von Jakotsu, welches durch die noch nicht zerstörten Pflanzen und Hölzer pflügte als seien sie nur aus Papier. Wenn Jakotsu hier war, dann konnten die anderen nicht weit sein. „Hilfe…bitte…Sesshoumaru-sama!“, da traf es Kagome wie ein schlag in den Magen. Rin! Gerade als sie einen Schritt nach draußen machen wollte, brach ein Gigantischer Youkai aus der Dunkelheit des Waldes hinaus und erschütterte die Erde. Durch das Beben wäre die Miko fast zu Boden gestürzt, fing sich jedoch im letzten Moment und starrte voller Schock zu dem Ungetüm hinauf. An seinem Kopf prangten Hörner so groß wie Kagome selbst, es hatte kaum ein Gesicht, nur dunkle Höhlen welche einem rot leuchtend entgegen starrten und etwas ähnliches wie Stoßzähne welche aber aus seinem triefenden Maul herausragten. Er stank nach Schwefel und Tod, so als wäre er am verwesen. Seine Arme waren dick und von Stahlringen umschlossen und seine Klauen zu Fäusten geballt mit denen er nach Jakotsu schlug und dessen Waffe wie ein Spielzeug von sich schleuderte. Wenn Kagome schätzen müsste würde sie sagen er ist an die 10 bis 20 Meter groß. Als sich das Monster umdrehte erkannte sie rauchende Zacken die aus seiner Wirbelsäule ragten und zu glühen schienen. Er teilte einen weiteren Schlag Richtung des Shichinitai aus, dieser ging jedoch daneben und ließ ein weiteres Mal die Erde erzittern und die Gruppe um ihr Gleichgewicht kämpfen. „Was zur Hölle ist das?“, stellte Miroku die Frage die jedem auf der Zunge lag. Doch nun war keine Zeit eine Antwort dafür zu suchen. Rin war dort draußen. Allein und voller Angst. Wo war Sesshoumaru und sein Handlanger Jaken? Hektisch blickte sich die Miko um, entdeckte aber niemanden außer Jakotsu welcher, bei genauerem Hinsehen, ein wenig mitgenommen aussah. Fest biss sich die schwarzhaarige Frau auf die Unterlippe und kämpfte die lähmende Angst nieder. Jetzt oder nie. Gerade als der Youkai Jakotsu ein weiteres Mal anvisiert hatte, rannte Kagome los, ignorierte die Rufe ihrer Freunde und immer darauf bedacht nicht im Schlamm auszurutschen. Nur wenige Meter weiter erblickte sie das zitternde Mädchen am Boden hinter einem Baumstamm, der aussah wie ein abgebrochenes Streichholz. „Rin! Hier rüber!“, als das kleine Mädchen die Stimme erkannte und Kagome erblickte, hellte sich ihre Miene auf und die Miko erkannte Erleichterung. Dabei waren sie noch lange nicht in Sicherheit. Kagome ergriff die kalte und nasse Hand von Rin, zog sie zu sich und schloss ihre Arme fest um sie. „Wo ist Sesshoumaru?“, hoffend das dieses Etwas noch länger abgelenkt ist, suchte sie den Blick des Kindes, welches Augenblicklich gegen aufkommende Tränen ankämpfte. „Er…er…hat gesagt ich soll weg laufen! Es waren so viele da! Ich bin doch nur Kohaku gefolgt und dann ging alles so schnell…“, das sonst so optimistische und lebensfrohe Mädchen zitterte am ganzen Körper und man erkannte sofort wie erschöpft sie war. Kagome musste sie hier weg bringen. Wenn sie der Erzählung glaubte, dann musste Sesshoumaru ganz in der Nähe sein und wenn Kohaku hier war….Der Körper der Miko spannte sich an und sie atmete tief durch. Naraku! Wenn sie es nicht besser wüsste würde sie sagen dieses Monster war sein Werk. „Komm ich bringe dich erstmal hier weg!“, langsam löste sie sich von der Kleinen und griff nur nach ihrer Hand. Schnell verschaffte Kagome sich einen Überblick über die Situation. Während sie zu Rin gelaufen war, hatte auch Inuyasha Tessaiga gezogen und kämpfte zu ihrer Überraschung zusammen mit Jakotsu gegen den übergroßen Youkai. Sango und Miroku waren nicht in Sicht, aber sie schätzte, dass sie von einer anderen Position versuchen würden etwas zu unternehmen. Ein leichtes Ziehen an ihrer Hand erinnerte sie wieder an ihre Aufgabe und sie lächelte Rin beruhigend an. Langsam setzte die Miko sich mit dem Mädchen an der Hand in Bewegung. Sie wollte unter keinen Umständen die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Erst als sie ein paar Meter, im noch unversehrten Teil des Waldes ankamen, begann sie schneller zu laufen. Doch schnell merkte sie das Rin kaum noch Energie hatte und sich nur mit Mühe auf ihren Beinen halten konnte. Kurzerhand hob Kagome das Mädchen auf ihre Arme und lief zusammen mit ihr weiter. „Wo sagtest du hast du dich von Sesshoumaru getrennt?“, Rin deutete in Östliche Richtung und kämpfte gegen das Schniefen an. Angst schnürte der Kleinen die Kehle zu und die Müdigkeit forderte ihren Tribut. Immer weiter liefen die beiden Mädchen, bis Kagome abrupt stehen blieb und geschockt auf die sich ihr bietende Szene blickte. Vorsichtig ließ sie Rin von ihren Armen runter. „Setz dich hier hin okay? Ich komme gleich wieder!“, Angesprochene nickte nur und ließ sich müde zu Boden sinken. Dieses Monster hatte eine Spur der Verwüstung zurück gelassen und als sie die dunklen Flecken die überall in großen Lachen verteilt waren, als Blut erkannte, hatte sie für einen Augenblick das Gefühl sich übergeben zu müssen. Ein dumpfes Stöhnen jedoch lenkte sie ab und sie riss ihren Blick los, suchte nach der Quelle des Geräusches. Und da sah sie ihn. Sesshoumaru! Sein sonst strahlendweißer Pelz in tiefem Rot getränkt, neben ihm sein Schwert Tokejin, welches merkwürdig abgestumpft aussah. Das einzige was sich nicht geändert hatte war sein eiskalter Blick, mit welchem er sie zu durchbohren schien. „Ich habe Rin gefunden…“, immer noch sah er sie an, ohne auch nur einmal zu blinzeln. Erst dachte Kagome das er gar nichts sagen würde, doch dann: „Sie soll mich so nicht sehen…“ Seine kratzige, fast schon schwache Stimme erschreckte sie so sehr, dass sie sich für einen Moment nicht bewegen konnte. Sie musste sich zusammenreißen. Vorsichtig trat sie einen Schritt näher an den Daiyoukai heran. „Lass…lass mich dir helfen!“, sie war unsicher, ob es wirklich schlau war Sesshoumaru noch näher zu kommen. Verletzte Hunde neigten noch viel mehr dazu zu beißen. Da er aber nichts gegen ihren Vorschlag sagte, sondern sie wieder einfach nur anstarrte, wagte sie es und ließ sich langsam neben dem Dämon nieder. Schnell erkannte sie das Ausmaß seiner Verletzungen und das war nichts Positives. Eine tiefe Wunde zog sich quer über seine Brust und klaffte weit offen. Der immer noch anhaltende Regen half nicht wirklich dabei die Blutung zu stillen. Kagome befürchtete, dass wenn der Daiyoukai sich aufrichtete oder gar vorbeugte sein Inneres einfach aus ihm herausfallen würde und dies war nur eine von vielen Verletzungen. Es ist mehr als nur ein Wunder das er noch lebte, aber das zeigte mal wieder wie unglaublich mächtig er war. Sesshoumaru betrachtet ruhig das Gesicht der Miko, welche nun direkt neben ihm saß. Es wäre ein leichtes ihr nun das Leben zu nehmen, jedoch bezweifelte er, dass er nun etwas davon hätte oder es genießen könnte. Ein knurren verließ seine Kehle, als sie ihre Hand nach ihm ausstreckte und sie zuckte erschrocken zurück, starrte ihn mit großen braunen Augen an. Sollte er wirklich dazu gezwungen sein sich von einem Menschen helfen zu lassen? Wieder? Dieser Gedanke machte ihn wütend und er versuchte sich aufzurichten, doch ein heiseres „Oh Gott“, seitens der Miko hinderte ihn daran und die Tatsache das sie es wagte ihn einfach wieder nieder zu drücken. Gerade als er ihr raten wollte ihre Finger von ihm zu nehmen, zog sie diese von allein zurück und blickte sich um. Ein weiteres schmerzerfülltes Stöhnen hatte ihre Aufmerksamkeit geweckt. Also ist ihr erst jetzt aufgefallen das er nicht der einzige Verletzte hier war. Kagome legte die Stirn in Falten. Hatte sie sich das nur eingebildet oder war da noch jemand? Langsam richtete sie sich auf und flüsterte zu Sesshoumaru: „Ich bin gleich zurück!“, auch wenn sie bezweifelte, dass ihn diese Information interessierte. Vorsichtig schlich sie um ein paar Bäume herum, suchte nach einem weiteren überlebenden. Doch das erste was sie sah waren zersplitterte Teile aus Metall und bald darauf die vermeintlichen Überreste von Ginkotsu und nur wenige Meter von ihm entfernt erkannte sie einen weiteren der Shichinintai. Renkotsu lag leblos am Boden und auch den Juwelensplitter konnte Kagome nirgendwo entdecken, genauso wie bei Genkotsu zuvor auch nicht. Sie waren ihre Feinde gewesen und doch taten sie ihr leid. Es war schrecklich sie so zu sehen und die Miko bezweifelte das sie auch nur den Hauch einer Chance gehabt hatten. Wieder hörte sie das schmerzerfüllte stöhnen, gefolgt von unterdrücktem Fluchen. Somit nahm Kagome all ihren verbliebenen Mut zusammen, lief Zielstrebig voran und stand bald nur wenige Meter vor Bankotsu welcher zitternd versuchte sich an seinem Banryu auf die Beine zu ziehen. Auch er war von zahlreichen Wunden überseht, welche noch stärker Bluteten umso mehr er sich anstrengte. Ohne zu überlegen, überwand Kagome die letzten Meter, als Bankotsu das Gleichgewicht verlor, sowie seine verbleibende Kraft und zu Boden sank. Schnell schloss sie ihre Arme um ihn und bewahrte ihn vor einem harten Aufprall. Sie wusste wie gefährlich er war, das war auch Sesshoumaru, aber er war verletzt und sie KONNTE einfach nicht weg sehen. Sie wollte es auch nicht, sie würde sich selbst hassen, wenn sie nicht wenigstens versucht hätte ihnen zu helfen. Bankotsu blickte sie voller Überraschung, mit verklärtem Blick an. Die Miko bezweifelte fast das er überhaupt erkannte, wer ihm gerade half. „Wie…war noch gleich dein Name Mädchen?“, Bankotsus Stimme war rau und er kämpfte darum stark zu klingen. „Ich denke nicht das das jetzt wichtig ist…ich habe Jakotsu vorhin gesehen…es schien ihm den Umständen entsprechend gut zu gehen.“, sie wusste nicht ob der Leader der Shichinintai verstand was sie sagte, doch sie war sich sicher das er wissen wollte wie es seinen Teammitgliedern ging. Sanft lehnte sie ihn mit dem Rücken an einen Baum und strich sich die regennassen Haare fahrig aus dem Gesicht. Ihr war schrecklich warm, trotz des kalten Regens und Windes. Was sollte sie nun tun? Sie konnte nicht zurück gehen, Rin war immer noch hier und ganz allein und des weiteren würden Sesshoumaru und Bankotsu ohne Hilfe sterben. Für einen Moment schloss die Miko ihre Augen, atmete langsam ein und aus. Der Entschluss stand fest. „RIN!“, sie würde die Hilfe des kleinen Mädchens brauchen, auch wenn diese vollkommen erschöpft war, sie musste einen Unterschlupf finden, indem sie die Wunden ihrer Feinde versorgen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)