Zwischen Augenblicken von Rizumu ([Itachi/Sasuke]) ================================================================================ Kapitel 1 ▷ ... berühren ------------------------ Mit einem äußerst grellen und nervigen Ton zerrte der Wecker Sasuke aus seinem Schlaf. Während sein Freund neben ihm wie selbst verständlich aufstand, schob er seinen Kopf unter das Kopfkissen und gab einen müden und gequälten Laut von sich. »Guten Morgen Sasuke«, sagte Itachi sanft und zog sich seinen Morgenmantel über. Er brauchte eigentlich noch nicht aufstehen, doch da sein Freund zur Schule musste, begann er ihm zu liebe genauso früh seinen Tag. »Jetzt komm schon.« »Hnnn«, murrte der Jüngere lediglich. »Es tut mir leid Sasuke«, sagte Itachi und trat an Sasukes Seite des Bettes heran. »Ich hätte dich nicht wecken dürfen, nur damit ich Gesellschaft beim Mitternachtsessen habe.« »Das hättest du wirklich nicht tun sollen«, murrte der Schüler unter seinem Kissen. »Ich werde die Kritik annehmen und mich in Zukunft bessern«, der Ältere hockte sich vor das Bett, sodass er seinen Kopf auf der Matratze ablegen konnte und er so auf Augenhöhe war, würde Sasuke seinen Kopf nicht unter dem Kissen verstecken, weil der nervtötende Wecker immer noch Krach machte. Itachi stellte den Wecker ab, der aus praktischen Gründen an solchen Tagen auf Sasukes Seite stand und beobachtete den Jüngeren, der sich kein Millimeter bewegte, jedoch entspannte er sich nachdem der nervtötende Laut verstummt war. »Ich kann voll und ganz verstehen das du müde bist, aber du musst aufstehen Sasuke.« »Lass mich, ich will weiter schlafen.« Es war ein Wunder das dieser sonst so disziplinierte Schüler, der viel Wert auf seine Schulbildung legte ein so außerordentlich sturer Morgenmuffel sein konnte. Sonst war er immer so früh wach, dass es so wirkte als würde er die Vögel wecken doch seit dem er sein Abschlussjahr begonnen hatte war sein Tagesrhythmus so vollkommen durcheinander, dass Itachi nicht drum herum kam sich Sorgen um seinen Freund zu machen. »Du musst zur Schule. Sonst bist du doch auch nicht so quängelich wenn du zu wenig Schlaf bekommen hast.« »Sonst?«, murrte Sasuke. »Sonst reißt du mich auch nicht aus dem Schlaf.« »Wie lange willst du mir das denn vorhalten?«, der Ältere seufzte. Er zog Sasuke seine Decke weg und setzte sich dann zu ihm auf die Matratze. »Es bringt dir nun alles nicht, du musst aufstehen.« Sasuke spürte die Kälte auf seinem nur mit einer Shorts bekleidetem Körper und wünschte sich nichts mehr als die Decke zurück um sich vor den Temperaturen zu schützen. Das Problem war jedoch Itachi: Er würde ihm diese nicht mehr wieder geben. Zumindest nicht freiwillig. Also musste er sich diese mit Gewalt holen. Mit einem Ruck saß Sasuke plötzlich aufrecht im Bett und warf Itachi sein Kissen ins Gesicht. Dieser konnte darauf gar nicht schnell genug reagieren, weswegen er von der Attacke seines Freundes am Kopf getroffen wurde. Sasuke nutzte die Situation und griff nach seiner Decke um sich wieder hinzulegen. Als Ersatz für sein Kissen konnte er das von Itachi nehmen. Jedoch hatte er nicht damit gerechnet, dass der Ältere sich an ihm rächte und somit fand er sich plötzlich von ihm ins Bett gedrückt vor. Itachi kniete über ihn und drückte ihn tief in die Matratze. »Hnnn«, murrte der Jüngere. »Ich dachte ich solle aufstehen.« »Jetzt plötzlich?« »Ja, weil du mich genug geärgert hast.« Itachi lachte kurz. »Wer hat mir sein Kissen ins Gesicht geworfen?« »Geschlagen.« »Werde jetzt nicht auch noch frech.« Sasuke murrte, sagte jedoch nichts. »Du bist so ein sturer Junge.« Erneut schwieg der Jüngere und wand – fast schon – schmollend den Kopf zur Seite, was Itachi sofort bestrafte in dem er ihn mit einem sanften, aber bestimmenden Griff an sein Kinn wieder dazu brachte ihn anzusehen. »Waren wir uns nicht einig das du ein braver Junge sein sollst?« »Ich prügle mich nicht mehr.« Itachi musste schmunzeln und schüttelte den Kopf, ehe er diesen senkte und Sasukes Lippen küsste. Sie hatten schon seit Ewigkeiten keine Zeit für einander gehabt, dabei hatte Itachi solch ein großes – fast schon unstillbares – Verlangen nach seinem Freund, der nun wie auf dem Präsentierteller unter ihm lag. Der Jüngere erwiderte den Kuss, schließlich erging es ihm genauso wie Itachi und auch er musste die etlichen getrennten Stunden ertragen, obwohl sie lieber ihre Zeit gemeinsam verbrachten. »Du solltest mich aufstehen lassen«, murmelte Sasuke als sie sich voneinander lösten. Der Druck den Itachi auch seine Schultern ausübte um ihn in die Matratze zudrücken wurde schwächer. Dennoch ließ er ihn noch nicht ganz frei. »Noch nicht«, sagte der Ältere und küsste ihn erneut, diesmal jedoch verlangender. Er ließ dem Jüngeren keine Zeit ihn zu erwidern, sondern küsste über seine rechte Wange, hinauf zu der Stirn und hinab zum Auge dessen geschlossenes Lid er mit sanften Küssen bedeckte. Gierig schien Itachi die Haut Sasukes zu küssen um ihn als stände er kurz vor dem Verdursten. Seine Hand streifte über den Oberkörper des Jüngeren als würde er ihn das aller erste Mal berühren können. Itachis Lippen folgten seinen Händen und er leckte lüstern über die weiche, helle Haut und saugte sich an einer Stelle in der Halsbeuge fest, was Sasuke zum Keuchen brachte. »Hn, Itachi … nicht ...«, gab er mit leiser Stimme von sich. »Warum nicht?« »Wir … sollten das nicht ...« »Willst du etwa nicht?« »Doch-hn«, Sasuke versuchte ein Keuchen zu unterdrücken als Itachi damit begann seine Brustwarzen zu reizen. »Aber … Ich muss zur Schule ...« Itachi hielt inne und erhob sich ein wenig. Jedoch nicht um aufzuhören, sondern um den entstandenen Fleck zu betrachten. »In Ordnung.« Sasuke wusste nicht ob sein Freund damit die Sache mit der Schule meinte, oder den Fleck, den er auf seiner Haut spüren konnte. »Ich will-« Der Jüngere kam nicht dazu auszusprechen, denn Itachi versiegelte ihre Lippen erneut, diesmal sanfter und ruhiger, und lächelte ihn an. »Am Wochenende ja?« Ein Nicken. »Nun komm, steh auf, mach dich fertig. Ich werde mich um das Frühstück kümmern und dann fahre ich dich zur Schule.« »Du?« Seit dem Kuss in der Bibliothek hatte Itachi die Schule nicht mehr betreten. Zumindest nicht mehr zu Unterrichtszeiten. Er musste noch einmal zu Tsunade, doch da hatte er darauf bestanden das er einen Termin weit nach Unterrichtsende bekam, damit er auch keinem Schüler begegnen und wohl möglich eine Erklärung abliefern musste. Außerdem wäre er wohl möglich dort auch den Mitbewohnerin von Sasuke über den Weg gelaufen. »Ich wollte am Wochenende mit Naruto und Sakura lernen. Naruto hat wohl Probleme. Ich bin also bei mir.« »Hm … Dann werden wir uns also nicht sehen ...« Schweigen trat ein. Es war doch lächerlich dass sie Rücksicht auf Sakura nahmen, weil sie nicht mit dem Altersunterschied zwischen ihnen klar kam. (Und vor allem damit nicht, dass Itachi einmal Arzt an ihrer Schule gewesen war und sie sich so erst kennenlernen konnten.) »Du kommst einfach.« »Meinst du das ist eine gute Idee? Sakura-kun wird dagegen sein.« »Mir egal. Ich zahle genauso Miete wie sie auch. Es ist mein Recht meinen Freund mit zu bringen und solang wir nicht vor ihren Augen rummachen, kann es ihr egal sein.« »Hm«, machte Itachi nur. Er war der ruhigere von Beiden und nahm mehr Rücksicht auf ihre Umwelt als Sasuke, auch wenn der Ältere schon von Anfang an keine Lust gehabt hatte sich zu verstecken, nur weil Sasuke zehn Jahre jünger war und eigentlich war es nicht einmal ein wirkliches Alter. »Jetzt mach dich fertig, damit du dich um das Frühstück kümmern kannst«, verlangte Sasuke. »Sonst komme ich auch zu spät wenn du mich bringst und Sakura wird dich noch weniger leiden können.« Itachi schmunzelte und küsste Sasuke kurz, ehe er sich erhob. »Sieh zu das du ins Bad bekommst Kleiner.« »Ich freue mich schon auf das Wochenende«, sagte der Jüngere und schmiegte sich an seinem Freund vorbei um sich zu waschen. Itachi blieb im Schlafzimmer zurück und sah Sasuke nach, während er schmunzelnd seinen Kopf schüttelte. Sein Freund war noch viel mehr „ein junger Mann“ wie er sich selber sah. Natürlich war er den Meisten seines Alters geistig um einiges voraus, dennoch gab es Situationen in denen Sasuke fast schon kindlich wirkte. Wie oft hatten sie sich darüber unterhalten das Itachi in seiner Wohnung nicht erwünscht war? Diese etlichen Streitereien mit Sakura, die ihren Höhepunkt erreicht hatten als Sasuke krank im Bett gelegen hatte und Itachi ihn nicht besuchen durfte. Die Frage „Was hatte er getan, dass Sakura ihm den Umgang mit Sasuke so dermaßen verbot“, hatte er aus Bequemlichkeit beiseite geschoben, denn was brachte es wenn er sich weiter mit etwas auseinandersetze, wenn er alleine niemals eine Antwort dafür finden würde? Da Itachis Schicht im Krankenhaus erst am Nachmittag begann, zog er sich für den Morgen nur eine bequeme blaue Hose und ein weißes Shirt an und ging dann in die Küche um Sasuke schon mal das Frühstück zu bereiten: Reis und Rührei. Mit nur wenigen Handgriffen war der Reis im Reiskocher und das Ei brutzelte in der Pfanne, während Itachi dieses zu Rührei briet. Neben dem Herd standen zwei Teller, so wie eine Bentobox die er seinem Freund zur Schule mitgeben wollte. Es dauerte auch gar nicht lange bis Sasuke in der Küche stand und nach dem Essen fragte: »Wie lange dauert es noch?« »Nicht mehr lang«, berichtete der Ältere. »Würdest du bitte den Frühstückstisch decken?« »Natürlich.« Kurz darauf hörte Itachi wie Schränke geöffnet und geschlossen wurden, sowie das Klirren des Geschirrs und das Klappern der Holzstäben. »Meinst du nicht das Gabeln angebrachter wären?« »Warum sollte es?«, fragte Sasuke verwirrt, der gerade dabei war den Tisch zu decken. »Geht schneller.« Sasuke zuckte mit den Schultern. »Wir haben noch Zeit.« Der Jüngere stellte alles auf dem kleinen Küchentisch ab und stellte sich dann neben Itachi hin um ihm ein wenig über die Schulter zu schauen. Dabei entdeckte er die kleine braune Box. »Du musst mir nichts für die Schule machen.« Itachi schob das Ei mit einem Pfannenwender durch die Pfanne. »Ich muss nicht, aber ich mache es.« »Ich könnte mir auch was in der Schule holen.« »Du kannst es nicht leiden wenn man sich um dich kümmert, das weiß ich schon Sasuke«, erklärte Itachi völlig nüchtern. »Du willst selbstständig sein und auf eigenen Beinen stehen.« »Was ist daran so schlecht?« »Gegenfrage: Was ist daran so schlecht das ich dir dein Frühstück für die Schule fertig mache?« »Nichts«, murmelte der Jüngere und lehnte sich an Itachi an. »Ich denke es liegt einfach nur daran, dass Sakura immer versucht hat Naruto und mich zu bemuttern.« »Hmm«, gab Itachi von sich. »Sie kümmert sich eben um euch. Ich will mir gar nicht vorstellen was aus dir geworden wäre wenn sie es nicht getan hätte. Aua!« Sasuke hatte seinem Freund in die Seite gekniffen. »Was soll das?« »Nichts«, erwiderte der Ältere. »Ich bin fertig. Schaust du bitte nach dem Reis?« Der Jüngere nickte und wand sich dem Reiskocher zu. Er öffnete diesen und Dampf stieß ihm entgegen. »Reich mir Bitte die Teller herüber.« Itachi reichte Sasuke den ersten Teller, den dieser mit Reis befüllte und zurück gab. Von dem Älteren wurde dort noch Ei drauf gelegt und dann zurück an seinen Freund gereicht, der ihn auf dem Tisch abstellte und so machten sie das auch beim zweitem Teller und der Bentobox. Sasuke saß Itachi beim Frühstück gegenüber, es war jedoch kein gemütliches Frühstück dass sie genießen konnten. Sie aßen still schweigend und in einem schnellem Tempo, dennoch langsam genug um sich nicht daran zu verschlucken und um es genießen zu können. Solche Momente gab es in ihrer gemeinsamen Zeit öfters. Sie saßen beieinander, sich gegenüber, oder nur im selben Raum, während sie still schweigend ihrer Tätigkeiten nachgingen. Eine wirkliche Beziehung führten sie nur noch selten. Sie küssten sich kurz und sahen sich sehnsüchtig in die Augen und mussten sich selbst zurückhalten, da Sasukes Prüfungen ihnen keine Zeit ließ. »Wir müssen los Sasuke.« »Und der Abwasch?« »Den mach ich wenn ich wieder zu Hause bin.« Sasuke gab einen genervten Laut von sich und lehnte sich zurück. Ihm ging das alles auf die Nerven. Nichts konnten sie gemeinsam machen, nicht einmal den Haushalt. Das gemeinsame Wochenende in Sasukes WG war da wahrlich verlockend und wenn sie wirklich Zeit für sich haben würden, dann- »Mach dich fertig Sasuke«, sagte Itachi und schob seinen Stuhl zurück um aufzustehen. Ehe sein Freund irgendetwas tun konnte nahm er seinen und seinen eigenen Teller und stellte sie in die Spüle. »Wir fahren gleich los.« Sasuke wartete nicht lange darauf sich in Bewegung zu setzen. »Du weißt es wird Sakura nicht gefallen, dass du mich zur Schule bringst.« »Wenn ich dich am Wochenende besuchen komme, sollte sie damit klar kommen. Außerdem habe ich dich schon öfters nach Hause gebracht«, Itachi zuckte mit den Schultern. Er war eigentlich die ganze Zeit der Konfrontation mit Sakura ausgewichen, zumindest seit dem sie ihn davon abgehalten hatte Sasuke zu besuchen als er mit Fieber ans Bett gefesselt war. Auch wenn er sich deswegen ärgerte, schließlich hätte er darauf bestehen sollen zu ihn zu können. »Jetzt komm schon Sasuke, ich bringe dich hin und lasse dich am Tor raus«, Itachi griff nach der Bentobox seines jungen Freundes. »Außerdem weiß sie doch schon das du bei mir bist.« Sasuke nahm Itachi seine Lunchbox ab und seufzte. »Natürlich weiß sie das.« Itachi fuhr sein Auto auf den Parkplatz der Schule und parkte auf einem freien Platz, ließ den Motor jedoch laufen, da er nicht vor hatte auszusteigen. Es war ein äußerst merkwürdiges Gefühl für ihn wieder hier zu sein während so viel Trubel los war und ein paar Schüler erkannten ihn sogar noch. Er reagierte jedoch nicht auf ihr Winken, sondern wand sich Sasuke zu: »Du meldest dich dann noch mal wegen dem Wochenende?« Der Jüngere schüttelte den Kopf. »Du kommst einfach.« »Das würde die Sache nur noch anstrengender machen«, warf Itachi ein. »Klär das lieber vorher ab.« »Ich hab es doch schon gesagt: Das ist auch meine Wohnung. Ich zahle zum gleichen Anteil Miete wie Sakura auch.« Itachi seufzte. Er konnte in solchen Momenten nicht sagen wer sturer war. Sakura, oder Sasuke? »Ich komme am Samstag nach dem Unterricht zu dir und dann fahren wir Abends zu mir«, sagte der Jüngere und beugte sich zu seinem Freund herüber. »Dann musst du nicht allein an ihr vorbei. Ist das in Ordnung?« »Du bist ein schrecklicher Junge, Sasuke.« »Ich weiß«, der Jüngere grinste und küsste dann seinen Freund. Kurz, aber dennoch innig. Dann ließ er von ihm ab und stieg aus. Er holte seine Schultasche von der Rückbank, während Itachi über das Bedienmodul die Fensterscheibe der Beifahrerseite herunterfahren ließ. »Es kann sein das ich Samstag wieder später nach Hause komme«, warnte Itachi seinen jungen Freund, der sich lässig mit dem unterem Oberarm gegen das nachtschwarze Auto lehnte. »Ich komme schon klar.« »Hast du meinen Wohnungsschlüssel?« Sasuke kramte in seiner Uniformjacke und hielt kurze Zeit später seinen klimpernden Schlüsselbund hoch. Daran baumelten insgesamt sechs Schlüssel: Haus- und Wohnungsschlüssel für seine Wohnung, Briefkasten- und Fahrradschlüssel, so wie Haus- und Wohnungsschlüssel von Itachi. »Als wenn ich den wieder abgebe.« Belustigt schüttelte Itachi den Kopf. »Gut. Dann kannst du dich ja solange wieder ins Wohnzimmer setzen und lernen.« »Oder aber ich koche dir etwas.« »Du?« Sasuke beugte sich durchs Fenster und langte nach Itachi um ihn in die Wange zu kneifen »Hey!«, doch sein Arm war viel zu kurz und somit wurde dieser von dem Älteren eingefangen. Itachi hielt Sasukes linke Hand wie die einer Prinzessin und hauchte einen sanften Kuss auf den Handrücken. »Jetzt seh' zu das du zum Unterricht kommst.« Peinlich berührt und mit rot gefärbten Wangen zog Sasuke seinen Arm zurück. Er grummelte irgendetwas unverständliches, während die Fensterscheibe langsam wieder hochfuhr. Itachi schaffte es mit solch einfachen Gesten ihn aus dem Konzept zu bringen, oder ihn aus der Reserve zu locken. Der ältere winkte seinem Freund und fuhr dann langsam – nach dem Sasuke zur Seite gegangen war – aus der Parklücke heraus und vom Parkplatz, während der Jüngere ihm nachsah. Ihm wäre es viel lieber wenn Itachi damals seine Stelle hier als Schularzt nicht aufgegeben hätte, wobei sie dann wahrscheinlich noch viel eingeschränkter wären als jetzt. Sasuke wand sich zum Schulgebäude. Er hatte die Blicke der Schüler mitbekommen, die das Geschehen zwischen ihm und dem älteren Mann beobachtet hatten. Sie tuschelten und tauschten Blicke aus. Ein paar verzogen angeekelt das Gesicht. Sasuke hatte sich an all das schon gewöhnt und ging darauf gar nicht mehr ein. Zumindest wenn man ihn nicht darauf ansprach, was mittlerweile nur noch selten passierte und wenn sich jemand über seine Beziehung zu Itachi aufregte, dann war es- »Du hast dich von Itachi zur Schule fahren lassen Sasuke!«, warf Sakura ihm vor, kaum das er das Schulgebäude betreten hatte. Wahrscheinlich hatte ihr irgendein Schüler gesagt, dass sie ihn hier antreffen würde. Natürlich war sie in der Lage eins und eins zusammen zu zählen, denn es gab nur einen Grund warum Sasuke das Schulgelände über den Parkplatz betreten sollte: Uchiha Itachi. Sasuke hielt kurz vor seiner Freundin inne und überlegte was er tun, oder sagen sollte. Egal was er als Erklärung erwidern würde, egal wie neutral er sich ausdrückte, es würde in einer Ellenlangen Diskussion enden, die für keine Seite positiv enden konnte. »Guten morgen Sakura«, sagte er deswegen höflich. Schließlich sahen sie sich das erste Mal an diesem Tag. »Itachi war so nett mich zur Schule zu bringen, damit ich nicht so hetzen muss.« »Hetzen? Er wohnt hier doch ganz in der Nähe!« »Ich habe lange gelernt und er kam erst spät von der Arbeit nach Hause, deswegen sind wir erst sehr viel später ins Bett gegangen.« »Spät?«, Sakura musterte Sasuke um irgendeinen Makel zu finden. »Du solltest nicht so spät noch wach sein! Er kann dich doch nicht die ganze Nacht wach halten, nur weil er arbeiten muss!« »Es war meine eigene Entscheidung Sakura«, erwiderte Sasuke und seufzte. »Es gibt kein Problem, du brauchst dich nicht aufregen. Beruhige dich.« »Kein Problem?«, fragte sie und blies ihre Wangen auf, sodass sie rot anliefen. Kurze Zeit später entließ sie die angestaute Luft und atmete kurz ein und wieder aus, als wolle sie ihre Wut so los werden und sich beruhigen. »Es fängt schon wieder an.« »Was denn?« »Sie reden wieder über dich und Itachi-sensei.« Sasuke zuckte mit den Schultern. »Lass sie einfach reden.« »Aber dein Ruf!« »Lass sie einfach machen.« Sie schwiegen kurz. »Warum Sasuke? Wieso hältst du an ihm fest? Du hast dich doch schon oft genug darüber aufgeregt wie man euch sieht und über euch spricht.« »Ich liebe ihn- Nein, wir lieben uns Sakura, ich werde mir das nicht von irgendwelchen Idioten kaputt machen lassen«, erklärte Sasuke und wand sich von Sakura ab. »Komm schon Sakura, wir sollten zum Unterricht gehen.« »Ja«, sagte sie nur und folgte dann ihrem Freund in die obere Etage wo sich ihr Klassenraum befand. »Wo ist eigentlich Naruto?«, fragte Sasuke während sie die Treppe hinaufstiegen. Um sie herum drängten Schüler hinauf und lärmten. Sie riefen, schrien und redeten miteinander. Die einen waren gehetzt, die anderen ließen sich nicht stressen – so wie Sasuke und Sakura – und die Anderen schienen alle Zeit der Welt zu haben. »Er hat gesagt er fühlt sich nicht gut.« »Schon wieder?« In der letzten Zeit kam es häufiger vor das Naruto krank war. Viel zu oft in Sakuras Augen und auch Sasuke musste zugeben das es viel zu oft war, besonders in Narutos Situation. Er verstand eh schon so vieles nicht und nun verpasste er nicht nur neuen Stoff, sondern auch Gelegenheiten um zu lernen. »Ich habe von ihm verlangt, dass er zum Arzt geht.« »Das wird er nicht tun.« Sakura zuckte mit den Schultern. »Dann werde ich ihm nicht mehr helfen. Weder beim lernen, noch bei den Hausaufgaben.« »Das wird ihm so einige Probleme bereiten.« Sie kamen an ihrer Klasse an, blieben jedoch davor stehen. »Irgendwie muss er es ja lernen«, sagte Sakura und fuhr sich mit der rechten Hand durch ihr erdbeerrosafarbenes Haar. »Was ist mit dem Wochenende? Bist du da wieder bei ihm oder kommst du nach Hause? Wir wollten lernen.« Da war der Moment an dem er das umsetzen musste, was er Itachi gepredigt hatte: Er musste ihr sagen, dass Itachi ihnen Gesellschaft leisten und helfen würde und das ohne das sie an die Decke ging. Aber vielleicht sollte er mit der berühmten Türe ins Haus fallen? »Wir sind zu Hause.« »Dann ist ja- Wir?« »Itachi kommt zu mir. Du sagtest ich bin zu oft weg, also verbringen wir das Wochenende in der WG.« Anders als Sasuke es sich vorgestellt hatte, schwieg Sakura. Auch wenn es ihn wundern würde, wenn sie das so einfach auf sich sitzen lassen würde, wo sie doch so große Abneigung gegen Itachi hegte. Doch dies blieb aus. Sie seufzte und sah zum Fenster hinaus. Sie setzte zu einem Satz an, schwieg dann jedoch. Es schien so als würde sie noch mal überlegen was sie sagen wollte. Es dauerte ein paar Augenblicke bis sie endlich mit den Worten rausrückte: »Vielleicht kann er Naruto dazu bringen ernsthaft an die Abschlussprüfungen heran zugehen.« Sasuke zuckte mit den Schultern. Er vermutete das sie noch viel mehr sagen wollte und sich nur zurückhielt. Wahrscheinlich weil sie sich denken konnte das Sasuke dann noch seltener nach Hause kommen würde. Zum Glück war Sasuke schlau genug um es einfach dabei zu belassen und nicht weiter nachzuhaken. »Wir sollten rein gehen. Kakashi-sensei wird sicherlich gleich hier sein.« Sakura nickte und sah dann den Flur entlang aus dem die Lehrer zu kommen pflegen. »Ich komme gleich«, murmelte sie und lächelte kurz. »Ich muss noch etwas mit Kakashi-sensei wegen Naruto besprechen.« »Wegen Naruto?« »Er verpasst zu viel. Er soll mit ihm sprechen.« »Dann kann ich ja-« »Nein«, fiel Sakura ihrem Mitbewohner ins Wort. »Ich mach das schon alleine.« Sasuke zuckte mit den Schultern. »Wenn du das sagst. Halt ihn nicht zu sehr auf, er kommt eh immer zu spät.« »Mach ich.« Sasuke ging ins Klassenzimmer, wo sich die anderen Schüler noch unterhielten und es nicht für nötig hielten sich an ihre Plätze zu setzen. Ganz anders Sasuke: er ging gerade aus zu seinem Pult, an das er sich direkt setzte. Er holte zunächst sein Handy heraus um Itachi noch eine Nachricht zu schreiben in der stand, dass er wegen dem Wochenende alles geklärt hatte, ehe er es abschaltete. Dann bereitete er sich auf den Unterricht vor. Hosted by Animexx e.V. 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