Die Gefahr in mir von Maryhase ================================================================================ Kapitel 2: Urlaubsverlängerung ------------------------------ Als Lucy am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte sie sofort die starken Männerarme, welche sie im Arm hielten, der Herzschlag, welchen sie vernahm. Natsu war bei ihr und es legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Die Erinnerungen der letzten Nacht holten sie ein und sie war glücklich darüber. Glücklich, es Natsu endlich gesagt zu haben, nachdem auch er offen zu ihr war. Er liebte sie und dieser Gedanke machte sie noch glücklicher. Vorsichtig bewegte sie sich in seinen Armen, wohl bedacht ihn nicht zu wecken. Aber sie wollte in sein schlafendes Gesicht sehen. Wie friedlich er sein konnte, wenn er allein war und nicht gereizt wurde. „Wie ein Baby...“, dachte sich die Blondine, als sie den Dragonslayer so betrachtete. Sanft legte sie ihre rechte Hand auf seine Wange und gab ihm einen kurzen Kuss, doch hatte sie nicht erwartet, dass der Pinkhaarige diesen erwiderte. Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander und Natsu grinste Lucy frech an. „Werde ich ab sofort jeden Morgen so geweckt?“, fragte er und die Blondine wurde etwas rot. Da kam ihr etwas in den Sinn. „Sag Natsu“, setzte sie an. „Sind wir...Ich meine...Wir beide...sind wir...“ „Jetzt ein Paar?“, beendete er ihre Frage und lächelte sie sanft an. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass diese Frage nach gestern Nacht überflüssig wäre...“ Seine Stimme wurde zum Ende hin mehr ein Hauchen und er legte seine Lippen an ihren Hals. Lucy kniff die Augen zusammen, ein wohliger Schauer überkam sie und sie drehte ihren Kopf etwas zur Seite, damit er besser hinkam. Wenn sie allerdings gewusst hätte, was der Dragonslayer an ihrem Hals machte, hätte sie ihn vielleicht gestoppt. Er biss sich sacht an ihrem Hals fest, saugte etwas an der Stelle, küsste sie und sog wieder daran. Irgendwann sah er sie grinsend an und Lucy wurde noch eine Spur röter. Er hatte ihr wirklich einen Knutschfleck verpasst. Dass bedeutete Rache! Die Blondine fiel über ihren Partner her und ehe sich die beiden versahen, wurden sie wieder eins, wobei auch Natsu nicht ungeschoren davon kam. Er hatte ebenfalls einen Knutschfleck abbekommen, doch schien es ihn zu freuen. „Ich gehöre dir und du mir...“, hauchte er leise in das Ohr seiner Freundin, welche daraufhin nur glücklich lächelte und der Dragonslayer fuhr mit seinem Finger über die „Markierung“, die er seiner Freundin verpasst hatte. „Was machen wir heute?“, wollte die Blondine wissen und sah Natsu in die Augen. „Bis wann möchtest du zurückfahren?“ Ja, sie mussten wieder zurück nach Magnolia. Sonst machten sich die anderen wahrscheinlich noch Sorgen oder wahrscheinlich noch mehr. „Ich dachte, wir gehen noch mal in die Stadt, essen dann in Ruhe und fahren dann heute Nacht gemütlich nach Hause, damit wir morgen wieder in der Gilde erscheinen können“, waren die Gedanken des Dragonslayers. „Oder zumindest ich, da ich arbeiten gehen sollte“, fügte er noch lachend hinzu. Lucy bekam ein schlechtes Gewissen. Schließlich zahlte Natsu diese zwei Tage und dann auch noch von seinem Rest der Belohnung, die sie von ihrem letzten Auftrag bekommen hatten. Natsu bemerkte Lucys nachdenkliche Miene und drückte sie noch etwas mehr an sich. „Es ist okay“, grinste er wieder. „Und wenn ich gewusst hätte, was hier passiert, hätte ich noch etwas länger gebucht... Aber vielleicht kann man ja noch einen Tag hinzufügen...“ Der Pinkhaarige bewegte sich etwas, da er so nicht mehr liegen konnte und zog die Blondine einfach mit. Da klopfte es an der Tür und Ednas Stimme war zu hören. „Frühstück!“, rief sie und klopfte erneut. Natsu stand auf und zog sich eine Boxershorts und seine Hose an, ging dann zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Die ältere Dame stand mit einem kleinen Servierwagen vor der Tür, auf dem sie etwas vorbereitet hatte. Doch warum hatte sie sich die Mühe gemacht? Am gestrigen Tag hatte Natsu schließlich auch selbst das Frühstück gemacht. „Es ist Sonntag und ich dachte mir, du hilfst mir immer mit der Heizung, da möchte ich euch ein Frühstück geben“, erklärte sie den Grund ihres Besuches und deutete auf den Wagen. „Darf ich reinkommen?“, fügte sie noch an. Der Dragonslayer hatte das Gefühl, dass dies nicht alles gewesen war. Kurz sah er zu Lucy, welche sich ebenfalls bereits angezogen und auf das Bett gesetzt hatte. Dann machte Natsu die Tür weiter auf und Edna konnte mit ihrem Wagen herein. Während die Pensionsleiterin die Brötchen, Hörnchen, Brotaufstriche und Pfannkuchen auf den Tisch stellte, deckten die beiden Magier für drei Personen. Schließlich wollten sie nicht vor Edna sitzen und essen, während sie einfach nur da saß. Die alte Dame bedankte sich dafür und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Sie fragte auch Lucy und Natsu, ob sie etwas mochten, wobei der Dragonslayer dankend ablehnte. Er hatte es nicht so mit Kaffee – er war zu bitter. „Was bedrückt Sie Edna?“, wollte der Pinkhaarige sogleich wissen und die ältere Dame sah bedrückt auf ihre Tasse, welche sie in Händen hielt. „Wenn Sie ein Problem haben, können Sie es uns ruhig sagen. Wir kümmern uns darum.“ Lucy nickte bei Natsus Worten, wozu waren sie schließlich Magier, wenn sie anderen nicht helfen sollten? „Würdet ihr denn dann noch eine Nacht bleiben?“, fragte die Ältere schließlich und sah die beiden Magier an. „Wie meinen Sie das?“, hakte Lucy nach und Edna schien es sichtlich unangenehm zu sein. Etwa, weil sie die beiden um Hilfe bitten wollte? Das musste ihr nicht unangenehm sein. „Wir haben hier in Syringa ein Problem“, erklärte die Leiterin. „Nahe den Bergen haben wir eine alte Hütte, in der wir unsere Materialien für unsere Feste aufbewahren. Zum Glück hatten wir die Sachen für das Blütenfest noch in der Stadt, sonst wäre das Fest ins Wasser gefallen. Aber ich schweife ab. In der Hütte, nahe den Bergen, haben sich Spinnen eingenistet. Bergspinnen, vermuten wir, und wir bekommen sie nicht mehr los. Natsu, du bist Feuermagier. Kannst du die Hütte nicht mit deinem Feuer verbrennen?“ Jetzt war der Dragonslayer überrascht. Er durfte etwas zerstören und würde dafür nicht bestraft werden? Das war ein einmaliges Angebot, welches sich wohl nicht allzu bald wiederholen würde. „Und wir sollen dafür heute Nacht hier bleiben, damit wir dann die Hütte niederbrennen und somit die Spinnen vernichten?“, fragte Lucy nach, wie sie es verstanden hatte. Edna nickte. Die Stellargeistmagierin sah zu ihrem Partner, welcher sicher zustimmen würde. Natürlich warum sollten sie nicht? Es waren doch bloß Spinnen. Kleine, dicke, achtbeinige, behaarte... - Lucy schüttelte sich. Sie mochte diese Tiere nicht, weshalb sie auch froh war, noch keinen Stellargeist in dieser Form zum Feind oder selbst gehabt zu haben. „Wir machen es“, entschied Natsu jetzt einfach und Edna schien sichtlich erleichtert. Die Blondine war zwar nicht so sehr begeistert wie ihr Partner, aber er würde nicht zulassen, dass jemandem etwas passierte. Schon gar nicht ihr, wie sie nun ganz sicher wusste. „Aber sollen wir wirklich gleich die ganze Hütte niederbrennen?“, fragte die Stellargeistmagierin nach. „Es handelt sich doch nur um Spinnen, oder etwa nicht?“ Sollte man wirklich wegen ein paar Spinnen, gleich die ganze Hütte abfackeln? Auf die Antwort Ednas war sie nun gespannt. Nicht, dass Lucy diesen Auftrag absagen wollte, aber es schien ihr nicht ganz logisch. „Wie gesagt, es handelt sich um Bergspinnen“, erklärte die alte Dame noch einmal. „Wir wissen nicht, wie viele es sind oder wie groß, aber sie lassen uns nicht mehr an unsere Sachen heran.“ „Wir machen das schon, Edna“, grinste Natsu und Lucy nickte wieder, worauf die alte Dame ebenfalls ein erleichtertes Lächeln zustande brachte. „Es sollte aber zur Sicherheit niemand mit dabei sein“, meinte er noch und Edna nickte. Sie würde die Einzige sein die sie begleitet, da weder Natsu noch Lucy den Weg zu der Hütte wussten. Somit war alles geklärt und die drei Personen konnten endlich mit dem Frühstück anfangen. Bisher hatten sie immerhin nur Kaffee, beziehungsweise, Natsu hatte Saft. Sie unterhielten sich noch eine Weile, aßen Ednas Leckereien und lachten auch. Die ältere Dame half auch beim Aufräumen, auch wenn Natsu wieder murrte und knurrte. Es war ihr egal und machte sich sogar noch ein wenig über den Dragonslayer lustig. Edna meinte, sie würde aus den Lebensmitteln, welche Natsu und Lucy am Vortag am Markt gekauft hatten, ein leckeres Abendessen zubereiten. Die alte Dame ließ die beiden gar nicht erst widersprechen und somit machten sie sich wieder auf den Weg in die Stadt, wobei Natsu an einer Verlosung teilnahm und zwei Ringe in Form von vierblättrigen Kleeblättern gewann. Er deutete es als Schicksal und nahm seine Freundin an der Hand, da er ihr einen der Ringe anstecken wollte. Da kam jemand auf sie zu und zog sie in ein Gebäude. „Könntet ihr mir einen Gefallen tun?“, bat die junge Frau sogleich und zog die beiden Magier weiter mit sich. Diese sahen sich verwirrt an, wussten nicht, um was es ging und konnten auch nicht so schnell antworten. „Wir wollen eine Dokumentation aufnehmen, aber unsere Hauptdarsteller haben sich gestritten. Bitte, ihr würdet mir damit einen großen Gefallen tun!“ Die junge Dame sah wirklich verzweifelt aus. Sie tat der Blondine wirklich leid. „Komm Natsu, wir helfen ihr“, schlug sie vor und Natsu sah sie überrascht an. Aber sie überzeugte ihn schon allein mit ihrem Lächeln und nickte ihr zu. Somit wurden sie in einen großen Raum geschoben, vor einen Tisch, an dem zwei Stühle standen, und sollten dort warten. Der Raum war mit Blumen dekoriert und auch festliche Bänder in einem zarten hellen Blau, welche als Kontrast dahinter noch ein Band hängen hatten, welche in einem dunkleren Blau gemacht waren, hingen an den Wänden. Alles in allem sah der Raum sehr edel aus, dafür, dass er so klein wirkte. Vor ihnen auf dem Tisch war ein Gesteck aufgestellt, in welches, wie an den Wänden, weiße Rosen mit hineingearbeitet wurden. Zusätzlich, damit es nicht so eintönig wirkte, waren noch hellblaue Blumen mit verarbeitet worden. Hinter ihnen waren dann auch noch einige Stühle aufgestellt, welche ein beigefarbenes Polster aufgelegt hatten. Das hellbraune Holz passte wirklich hervorragend in den Raum. So langsam füllte sich der Saal und ein älterer Mann trat vor sie, fragte nach ihren Namen und notierte sie sich. Dann fing er an und die beiden waren mehr als geschockt. Hatte dieser Mann etwas von Heirat gesagt? „Liebe Gemeinde“, fing er dann, als die Zuschauer alle da waren, an. „Wir haben uns heute hier versammelt, um diese beiden in den Bund der Ehe zu führen.“ Die beiden schluckten. Es war nur eine Dokumentation, riefen sie sich immer wieder ins Gedächtnis. Der Beamte machte einfach weiter, bis er schließlich zu dieser einen Stelle kam, von der es immer abhing. „Wollt Ihr, Natsu Dragneel, die hier anwesende Lucy Heartfilia zu Eurer angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, für sie da sein, in guten, wie in schweren Tagen, bis dass der Tod euch scheidet? So antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe.“ Natsu drehte sich zu Lucy, welche ihn mit geröteten Wangen ansah. Er verlor sich gerade wieder in ihren braunen Augen. Doch stellte sich ihm eine Frage. Was sollte er antworten? Natürlich, er liebte sie, aber sie waren doch erst kurz zusammen. Anderseits konnte es sein, dass er die Blondine mit einer Ablehnung der Ehe verletzen würde. Auch wenn es nur für eine Dokumentation war. Es konnte sich auf ihre gemeinsame Zukunft auswirken. „Ja, mit Gottes Hilfe“, antwortete er daher ohne weiter darüber nachzudenken. Lucy sah ihn zuerst überrascht an, lächelte dann aber und antwortete das Gleiche, als sie gefragt wurde. „Dann bitte ich euch nun, die Ringe auszutauschen“, erklärte der Beamte weiter und Natsu holte die zwei Ringe heraus, die er gewonnen hatte und nahm sich und gab Lucy einen. Zuerst steckte er ihr den Ring an und sprach dabei: „Mit diesem Ring binde ich dich an mich“, flüsterte er und Lucy nahm sogleich seine Hand, steckte ihm ebenfalls den Ring an und wiederholte die Worte. „Mit diesem Ring binde ich dich an mich...“ Sie sahen sich noch kurz in die Augen, ehe sie ihren Kopf wieder zu dem Beamten drehten. „Sie dürfen die Braut nun küssen“, erklärte er und Natsu beugte sich, schon fast frech grinsend, nach vorne und legte ihr sanft seine Lippen auf die ihren. Die Zuschauer im Hintergrund applaudierten daraufhin und das frisch vermählte Paar blickte zu ihnen, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten. Der Beamte beendete die Trauung und die Zuschauer gingen wieder nach draußen. Die junge Frau kam zu Natsu und Lucy und bedankte sich bei den beiden. Nun würde sie endlich ihre Arbeit schreiben und sie auch noch rechtzeitig abgeben können. Dann war sie auch schon wieder verschwunden. Natsu und Lucy wollten gerade gehen, da hielt sie der Beamte noch schnell auf. Er ging noch einmal in sein Kämmerchen und kam mit etwas heraus. Dann reichte er es den beiden in die Hand. „Mister Dragneel“, sprach er und schüttelte Natsus Hand. „Miss Dragneel“, sagte er und tat das Gleiche bei Lucy. Die beiden hatten sich doch gerade verhört, oder? „Meinen Glückwunsch“, fügte er noch an und reichte den beiden ihre Heiratsurkunde. Ungläubig betrachteten sie das Stück Papier auf dem es wirklich schwarz auf weiß stand. Sie waren nun verheiratet. Natsu sah Lucy an, sie sah ihn an und beide konnten in den Augen des jeweils anderen sehen, dass sie es eigentlich nicht störte. Natürlich wollte Natsu sie irgendwann einmal fragen, aber nicht sofort. Doch nun war es geschehen, sie konnten es nicht mehr ändern. Selbst wenn sie es wollten, die Gesetze in Fiore besagten, dass man sich erst nach einem Jahr scheiden lassen konnte. Der Beamte verabschiedete sich, da er die nächste Trauung vorbereiten musste. Der Pinkhaarige nahm seine frischgebackene Ehefrau an der Hand und ging wieder mit ihr nach draußen. Auf der Straße angekommen, sah er der Blondine tief in die Augen und brachte ein schwaches lächeln zustande. Lucy erwiderte dieses eben so schwach und drückte seine Hand etwas. „Wenn du willst, verbrenne ich sie“, fing Natsu dann zu erklären an. „Dann...ist das auch nicht passiert...“ „Nein“, meinte die Stellargeistmagierin und schüttelte den Kopf. „Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn unsere Freunde dabei gewesen wären. Aber...jetzt ist es halt so... Oder...ist es so schlimm?“ Diesmal war es Natsu, welcher den Kopf schüttelte. Er wollte nicht Eindruck erwecken, als hätte er Lucy nicht heiraten wollen. Sonst hätte er doch während der Trauung nicht mit einem Ja geantwortet. „Nein, warum sollte es schlimm sein?“, antwortete er mit einer Gegenfrage. „Ich wollte dich nur vorher fragen, ob du mich heiraten würdest“, grinste er wie immer und legte seine Arme um die Blondine. „Wir heiraten noch mal...in der Kirche...das verspreche ich dir...“ „War das gerade etwa ein Antrag?“, fragte Lucy schüchtern nach. „Wenn du möchtest“, grinste der Pinkhaarige und Lucy nickte und stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie ihrem Dragonslayer einen Kuss geben konnte, welchen er nur zu gern erwiderte. „Ich werde dir aber noch einen formgerechten Antrag machen...“, flüsterte er in ihr Ohr, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. Die Blondine antwortete darauf nur mit einem Lächeln, doch Natsu konnte es deuten. Sie würde darauf warten, auch wenn es eigentlich nicht mehr nötig war. Sie liefen durch die Stadt und sahen sich noch einige Geschäfte an, welche sie gestern nicht mehr geschafft hatten. Auch sahen sie sich ein kurzes Theaterstück an, ehe sie zum Abendessen wieder durch den Park zur Pension liefen. Der Park war ordentlich gepflegt und es gab sehr viele Fliederbüsche. Natürlich waren auch andere Pflanzen gepflanzt worden, wie Rosen, Iris und noch vieles mehr, damit es auch schön bunt aussah. Nicht zu knallig, sondern noch dezent gehalten, aber dass es auffällt. Die Gärtner dieses Parks gaben sich offenbar viel Mühe bei der Pflege. Dies spiegelte die Grünanlage einfach wieder. „Es ist wunderschön hier!“, freute sich Lucy und drehte sich einmal um sich selbst. „Hier könnte ich für immer bleiben...“ „Du würdest Fairy Tail verlassen wollen?“, hakte Natsu nach. Die Blondine lächelte traurig. „Nein, denn dort sind alle meine Freunde“, erklärte sie und sah ihm wieder in die Augen. „Und auch du bist dort...“, fügte sie hauchend hinzu und nahm ihren Dragonslayer in den Arm, welcher seine ebenfalls um sie legte. „Wenn wir das nächste Mal Urlaub machen“, fing sie an und legte ihren Kopf auf seine Brust. „Dann müssen wir wieder her kommen...“, beendete sie ihren Satz und Natsu strich ihr über den Kopf, sodass sie nach oben blickte. „Ich verspreche es dir...“, flüsterte der Pinkhaarige und die beiden standen noch eine Weile so da, ehe sie wieder zur Pension gingen, wo Edna gerade mit dem Essen fertig geworden war. Alles war bereits gedeckt und die Speisen mussten nur noch serviert werden. „Edna“, staunte der Dragonslayer und besah sich den gedeckten Tisch, sowie die Speisen. „Das ist ja der Wahnsinn!“ „Das sieht köstlich aus!“, stimmte auch Lucy in das Staunen mit ein. Die alte Dame lächelte und freute sich, dass es beiden bis jetzt passte. Natsu wollte ein wenig naschen, doch hielt ihn Lucy davon ab. „Ihr könnt euch gerne noch etwas frisch machen und dann essen wir“, meinte Edna und die Blondine wollte schon zustimmen, da ging ihr Natsu dazwischen. „Wir duschen nach den Spinnen“, erklärte Natsu. „Sonst riechen sie sofort dass jemand fremdes da ist.“ Lucy verstand. Würden sie sich waschen, hätten sie einen anderen Geruch. Im Moment rochen sie noch etwas nach Natur, was die Spinnen nicht so misstrauisch machte. Edna nickte, da auch sie verstanden hatte und die drei Personen setzten sich zu Tisch. Endlich durfte Natsu futtern, ohne dass Lucy es ihm verbat. Diese war nämlich selbst so sehr begeistert von Ednas Essen, dass sie sich noch einmal nach fasste. „Puh, ich bin immer noch ganz satt“, lachte Natsu und klatschte mit seinen Händen auf seinen Bauch, der sich ziemlich voll anfühlte. „Edna, das war wirklich lecker! Ich würde gern öfter kommen!“ Die alte Dame nickte und stimmte in sein Lachen mit ein. Lucy lächelte derweil und sah sich das Bild vor sich an. Man könnte meinen, die beiden wären Enkel und Großmutter. Sie wirkten so vertraut, was die Blondine auch glücklich machte. Natsu kannte diese Art des familiären Gefühls nicht und wusste auch nicht, was Lucy meinte, als diese sagte, dass die beiden wie eine Großmutter mit ihrem Enkel wirkten. Edna lachte daraufhin etwas, während Natsu noch immer leicht verpeilt war. Der Wald war dicht und der Weg mit feinem Kies gestreut. An beiden Seiten des Weges waren Gräben ausgegraben, in denen sich das Wasser ansammelte. Edna erklärte den beiden Magiern, dass die Tiere, welche im Wald lebten, diese Gräben oftmals als Trinkstelle nutzten. Seit einer viertel Stunde waren sie schon unterwegs, doch die alte Dame meinte, dass es nicht mehr weit war. Natsu gesellte sich zu Lucy und nahm ihre Hand, welche sie fest drückte und der Dragonslayer sah sie überrascht an. „Ich würde es mir gerne erst einmal allein ansehen“, bat sie den Pinkhaarigen, der sie auf diese Bitte verwundert ansah. „Es sind doch nur Spinnen“, lächelte die Blondine. „Davor hab ich keine Angst!“ Natsu nickte nach einiger Zeit, denn er wusste, dass Lucy nicht schwach war. „Aber wenn sie zu stark sind, kommst du wieder raus!“ Darauf bestand der Dragonslayer und Lucy gab ihm ihr Wort. Er wollte sie schließlich beschützen. Dann blieb Edna stehen und zeigte nach vorne auf eine alte Hütte. Diese stand auf einer Lichtung und sah im Mondlicht geheimnisvoll aus. Natsu wollte nur noch da rein, doch Lucy hielt ihn zurück. Immerhin dufte sie zuerst hinein gehen. Dass hatte er ihr immer hin versprochen. „Edna, warten Sie hier“, erklärte Natsu und die alte Dame nickte. „Da vorne wird es gefährlich.“ Die beiden Magier gingen näher auf die Hütte zu und blieben kurz davor stehen. Lucy drehte sich noch einmal zu Natsu und zeigte ihm mit der geballten Faust und einem Lächeln, dass sie jetzt hinein ging und keine Angst hatte. Der Dragonslayer nickte, hatte aber ein schlechtes Gefühl und hoffte sehr, dass ihr nichts passierte. „Alles ist gut!“, dachte sie sich und öffnete vorsichtig die Tür, betrat die Hütte und schloss die Tür wieder. Natsu wartete draußen währenddessen und lauschte, doch hörte er nichts. Doch gerade als er erleichtert sein wollte, hörte er sie schreien. Schnell riss er die Tür auf, sah nach drinnen und fand die Blondine schließlich, wie sie auf dem Boden saß. „Lucy, was ist los?“, fragte er und kniete sich zu ihr herunter. Sie zitterte am ganzen Leib und zeigte nur nach vorn. Ein wenig vor ihr hing eine kleine Spinne die Decke herunter und Natsu musste lachen. Noch immer amüsiert stand er auf und nahm den Faden der Spinne weiter oben, trug sie an die Tür und schmiss sie hinaus. „Wegen so einer kleinen Spinne erschreckst du mich so sehr?“, hakte er nach und ging wieder zu ihr herunter. Doch sie schüttelte nur den Kopf und zeigte immer noch nach vorne. Natsu verstand nicht. Er hatte doch gerade die Spinne beseitigt. Was also war mit der Stellargeistmagierin? Da vernahm er ein Rascheln und richtete seinen Blick wieder dorthin, wo Lucys Finger hinzeigte. Und dann sah er sie. Eine Gestalt, welche in etwa die Größe von Happy hatte, aber etwas größer war. Sechs rötlich leuchtende Augen, die ihn und die Blondine nicht mehr losließen. Mit der Zeit gewöhnten sich Natsus Augen an die Dunkelheit und er erkannte den Körper des Beobachters. Acht lange, rötlich behaarte Beine, ein großer Körper und ein kleiner Kopf, welche ebenfalls rötlich schimmerten. „Ein Bael!“, fluchte Natsu leise und Lucy schreckte kurz zusammen. „Beruhig dich!“, mahnte er die Blondine und legte seine Arme um sie. Sie nickte, doch zitterte sie weiter. Sie wusste was ein Bael war. Giftspinnen, deren Biss sofort tödlich war. Je älter sie wurden, umso giftiger wurden sie. Jedoch verloren sie ihr Gift ab dem 50. Lebensjahr. Allerdings sah dieses Exemplar noch recht jung aus. Es war auf jeden Fall giftig. „Natsu...“, hauchte Lucy leise und klammerte sich an den Dragonslayer, welcher sie in Schutz nahm. „Keine Angst“, versuchte er sie zu beruhigen. „Du stehst jetzt langsam auf und gehst dann nach draußen. Ich erledige die Viecher hier.“ Lucys Augen weiteten sich. War dieses Ungetüm etwa nicht das Einzige? Und er wollte, dass sie ihn alleine hier ließ? Die Blondine schüttelte den Kopf, doch Natsu drückte sie etwas von sich weg. „Mir passiert hier schon nichts“, lächelte er sie sanft an. „Aber ich will, dass du hier draußen bist, wenn ich sie niederbrenne.“ Nach einiger Zeit nickte sie schließlich zögerlich und stand langsam mit dem Pinkhaarigen auf. Dann ließ er ihre Hände los und sie ging langsam zur Tür. Doch dabei stieß sie gegen etwas und schnitt sich leicht in die Hand. Der Geruch des Blutes stieg dem Bael in die Nase und seine Augen weiteten sich. Natsu konnte gerade noch seine Faust in Flammen hüllen, ehe das Tier die Blondine erreichte. „Karyuu no Tekken!!“, schrie er und schlug das Ungetüm weg. Es quiekte laut auf und Lucy ging der Schrei durch Mark und Bein. Sie hielt sich die Ohren zu und nahm ihre Hände erst wieder herunter, als Natsu sie ansprach. Er beruhigte sie wieder und Lucy nickte, als er wieder meinte, dass sie nach draußen sollte. Hinter ihm konnte sie den verkohlten Körper des Bael erblicken. Dann ließ sie sich sanft von Natsu nach draußen drücken, welcher ihr noch einmal versicherte, dass ihm nichts passieren würde. Als sie draußen war, verriegelte er die Tür von innen, damit sie nicht mehr herein kam. Denn durch das aufleuchtende Feuer hatte er etwas gesehen, von dem er nicht wollte dass die Blondine es sah. Schließlich war das tote Bael nicht das Einzige in der Hütte. Es waren weitaus mehr, als er gedacht hatte. Noch war es still, auch wenn man ab und an ein leises Rascheln hören konnte. „So muss sich wohl eine Maus in der Falle fühlen“, lächelte Natsu und war sich sicher, dass sie noch immer Lucys Blut rochen. Sie würden versuchen ihr hinter zu jagen, was er unter allen Umständen zu verhindern wusste. Doch die „Jäger“, welche schon eine Weile aktiv geworden waren und sich auf ihre „Beute“ stürzen wollten, wurden wütend, da ihre „Beute“ weg war. Da nahm Natsu ein Messer und schnitt sich etwas die Handfläche auf. Sofort war es still um den Pinkhaarigen und er musste grinsen. Er machte etwas Licht und sah sich um. Überall saßen die Bael. Einige waren kleiner, andere etwas größer, doch so groß, wie das eben verkohlte, war keines mehr. „Dann wollen wir mal!“, sagte er leise und ballte seine Faust etwas stärker, damit das Blut auf den Boden tropfte. Mit dieser Aktion wollte er die übergroßen Insekten auf sich aufmerksam machen. Und sein Plan schien zu funktionieren, denn sie stürzten sich auf den Dragonslayer, welcher sie mit seinen Flammenfäusten bereits erwartete. Er schlug auf jedes Insekt ein, dass er sah und ließ sich nicht von ihren Schreien irritieren. Er konnte diesen hohen Ton zwar nicht leiden, aber er musste da durch. Nach etwa zehn Minuten stand er schwer atmend vor den verkohlten Bael. Der Schweiß rann ihm über das Gesicht und er wischte ihn sich weg. „Jetzt also noch die Hütte...“, dachte sich der Dragonslayer und hüllte seine Hände wieder in Flammen. Aber als er gerade etwas anbrennen wollte, wickelte sich etwas um ihn. Er blickte nach oben und entdeckte dort ein weiteres Bael. Allerdings war dieses etwas größer als er selbst und hatte eine andere Farbe. Seine Augen leuchteten zwar auch rot, aber sein Körper war grünlich, die Beine blau, ebenso sein Kopf. Es hatte seinen Faden um Natsu gewickelt, ihn somit gefesselt, und zog ihn nun zu sich hinauf. „Was macht denn ein Erz-Bael hier?“, fragte er sich und versuchte sich zu befreien. Gerade als er seine Hände etwas anheben konnte, spürte er einen kurzen, stechenden Schmerz an seinem Arm. Es hatte ihn gebissen und Natsu biss die Zähne zusammen. „Na warte!“, fauchte er das Spinnentier an. „Mit einer flammenden rechten Hand und einer flammenden linken Hand...“ Seine Hände brannten wieder und er legte sie an seinen Bauch. „Karyuu no Kouen!!“, rief er und ein Feuerball bildete sich, welcher immer größer wurde und ihn mit einschloss. Das Erz-Bael schrie und versuchte zurückzuweichen, doch kam es nicht weit. Da wurde es auch von den Flammen erfasst. Natsu landete auf dem brennenden Boden und sah nach der Tür. Durch seine Technik stand bereits alles in Flammen und man hörte noch einige Schreie der Bael. Der Rauch machte ihm das Atmen schwer und auch die Sicht wurde schlechter, doch musste er noch die Tür finden, da er hinaus wollte. Die konnte ja nicht einfach weg sein. Nachdem er schließlich einige Bael weggeräumt hatte, fand er sie, löste die Verriegelung und versuchte sie zu öffnen, doch scheinbar hatte sie sich durch die Hitze verzogen. Also half nur noch eins: rohe Gewalt! Ein paar kräftige Tritte und die Tür knallte krachend zu Boden und der Dragonslayer konnte nach draußen treten. Er holte einmal tief Luft und musste daraufhin husten, kniete sich dazu auf den Boden und hielt sich die Brust. Es war zwar befreiend, doch schmerzte es ihn ziemlich stark. Hinzu kam auch noch, dass sein Arm weh tat und die Stelle des Bisses langsam taub wurde. Gut, dass es der linke Arm war. So konnte die Blondine nichts sehen. Lucy rannte auf Natsu zu und schloss ihn schnell in die Arme. Sie war froh, dass ihm nichts passiert war. Sie besah ihn sich von oben bis unten und sah ihm in die Augen. „Alles okay, Natsu?“, fragte sie besorgt und sah ihrem Freund weiter in die Augen. Diese wurden trüber, doch er nickte, löste sich etwas von ihr und stand auf. Er taumelte mehr, als dass er gerade lief, dennoch wollte er sich nicht helfen lassen. „Alles gut“, gab er nur knapp zur Antwort und die beiden Damen sahen ihm noch besorgter nach. Lucy hätte ihn am liebsten gefesselt, um herauszufinden, was er hatte, doch das hätte nichts gebracht. Sie kannte seinen Sturkopf. Allerdings würde sie es noch herausfinden, das versprach sie sich. Bis zu ihrem Zimmer war dann soweit auch alles in Ordnung und Lucy verabschiedete sich von Edna. Doch da machte es einen großen Schlag und Geschirr wurde zu Boden gerissen. Schnell drehte sich die Blondine um und sah, wie Natsu versuchte wieder aufzustehen. Doch er schaffte es einfach nicht. So oft er es auch versuchte, es gelang ihm einfach nicht. Lucy eilte zu ihm und half ihm auf. „Natsu, was ist los?“, fragte die Blondine besorgt und sah dem Dragonslayer in die Augen. „Mir ist nur etwas schwindelig“, gab dieser zur Antwort und bat sie, ihm ins Bett zu helfen. Natsu wollte verbergen, dass dieses Erz-Bael ihn gebissen hatte, doch durch seinen Sturz war ihm das nicht gut gelungen. Und als er sich mit seinen Klamotten hinlegen wollte, meinte die Blondine zu erkennen, dass er etwas verbergen wollte. „Lass nur, dass geht schon so“, sagte er, als sie noch einmal gefragt hatte, ob er sich nicht ausziehen wollte. „Mir ist schwindelig, da kommt es schon mal vor, dass man sich nicht selbst ausziehen kann.“ Dass er dabei nicht rot wurde. Er log Lucy direkt ins Gesicht. Doch sein Pech war, dass sie es merkte. Sie kannte ihn jetzt immerhin lange genug. Also half sie ihm und er wollte gerade wieder etwas sagen, da blickte sie ihn mit einem Blick an, welcher Elsas wieder hätte Konkurrenz machen können. Mit einem knappen „Aye“ ließ er sich also von der Stellargeistmagierin helfen. So konnte sie auch die Bissstelle sehen, welche sich bereits dunkellila gefärbt hatte. „Mein Gott, Natsu!“, stieß die Blondine erschrocken aus. „Hat dich etwa ein Bael gebissen?“ „Ein Erz-Bael, ja“, gab der Pinkhaarige zu und die Blondine hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst. „Luce, es ist alles okay“, versuchte er zu erklären. „Sie sind nicht giftig. Mir geht es gut…“ Lucy konnte ihre Tränen nun nicht mehr zurück halten und fiel Natsu in die Arme. Sie drückte sich an seine Brust, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. „Was wäre gewesen, wenn es ein Bael gewesen wäre?“, schluchzte sie und schlug mit der Faust gegen seine Brust. Natsu konnte Lucy verstehen. Schließlich wollte er ja auch nicht, dass ihr so etwas passierte. Er legte seine Arme um sie und gab ihr einen sanften Kuss gegen die Schläfe. Daraufhin legte er seinen Kopf an ihren. „Es tut mir leid“, sagte er leise und streichelte ihren Rücken. „Ich weiß, dass ich es dir gleich hätte sagen müssen… Aber ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst…“ Die Blondine schüttelte nur den Kopf und verweilte noch etwas in dieser Position, ehe sie etwas Abstand zwischen sich und Natsu brachte. „Ich werde jetzt deinen Arm versorgen“, meinte sie schwach lächelnd und stand auf um den Verbandskasten aus dem Badezimmer zu holen. Auch holte sie sich noch ein paar Tücher und setzte sich schließlich wieder zu Natsu. Lucy öffnete den Verbandskasten und bat den Dragonslayer seinen Arm auszustrecken. Dann gab die Stellargeistmagierin etwas von der Wunddesinfektion auf eines der Tücher und fing an, langsam über die Bissstelle zu tupfen. Der Dragonslayer biss seine Zähne zusammen, doch brannte es ziemlich und er sog scharf die Luft ein. Er wollte sich etwas ablenken und sah deshalb in Lucys Gesicht. Ihre sanften Gesichtszüge wirkten so beruhigend auf ihn. Als die Blondine aber merkte, dass er sie ansah, erwiderte sie seinen Blick und wurde etwas rot. „Schau mich nicht so an…“, bat sie ihren „Mann“ verlegen und gab sich etwas Heilsalbe auf die Hand, verteilte sie mit beiden Händen und verteilte sie dann auf Natsus Oberarm. „Aber so ist der Schmerz erträglicher für mich“, gestand er und beobachtete die Blondine weiter. Es fühlte sich gut an, wie Lucy die Salbe auf seinen Arm einmassierte und der Dragonslayer schloss genießerisch die Augen. „Willst du noch einen oder zwei Tage länger hier bleiben?“, fragte der Pinkhaarige und sah seine Partnerin an. „Ich würde sagen, dass kommt darauf an, wie es dir morgen geht“, erklärte die Stellargeistmagierin und blickte in Natsus Gesicht, in seine dunklen Augen. „Wenn es dir so geht wie jetzt, bleiben wir noch. Ansonsten möchte ich Edna nicht noch länger belästigen.“ Der Pinkhaarige nickte und sah auf seinen Arm, wie Lucy ihn versorgte und schließlich wieder freigab. „Dann sollte ich wohl jetzt besser etwas schlafen“, schlug er vor und stand auf. Die Blondine nickte ihm zu und wartete, bis er eingeschlafen war, ehe sie ins Bad ging und sich unter die Dusche stellte. Lucy hatte sich Zeit gelassen und trat nach einer halben Ewigkeit wieder aus dem Bad. Sie rubbelte sich noch einmal die Haare trocken, bevor sie das kleine Handtuch über einen Stuhl hing. Doch plötzlich vernahm sie ein leises Stöhnen und drehte sich zu Natsu. Dieser kauerte sich auf dem Bett zusammen und schien Schmerzen zu haben. Seine Atmung ging schnell, seine Kleidung war verschwitzt und sein Körper verkrampft. Schnell rannte sie zu ihm und setzte sich ans Bett, nahm die Hand des Dragonslayers und versuchte auf ihn einzureden. Aber die Stellargeistmagierin bekam ihn einfach nicht wach. Aufgeben würde sie aber auch nicht und so sprach sie weiter auf ihn ein, streichelte sein Gesicht und versuchte ihn zu beruhigen. Vielleicht würde er dadurch leichter aufwachen. Nach fünfzehn Minuten war er zwar noch nicht aufgewacht, aber der Pinkhaarige war ruhiger geworden. Sanft strich sie mit ihrer einen Hand über Natsus Handrücken, während ihre andere seine Wange streichelte. Da rührte er sich und Lucy hielt inne. Langsam öffnete Natsu seine Augen und blinzelte einige Male, ehe seine Augen die der Blondine fixierten. „Hey…“, hauchte der Dragonslayer schwach und drückte Lucys Hand vorsichtig. „Da bist du ja…“ Sie erwiderte seinen Blick und sah in seine trüben, schwarzen Augen. Sie hatten ihren Glanz verloren und die Stellargeistmagierin erkannte, dass es ihm wohl noch schlechter gehen musste. „Wie geht es dir?“, fragte sie vorsichtig und Natsu rührte sich etwas. „Mir ist kalt“, gestand er und Lucy fasste an seine Stirn. Wenn Natsu kalt war, dann stimmte etwas ganz und gar nicht. Sie fühlte an seiner Hand, dass sie kalt war. Seine Stirn aber brannte wie Feuer. Er hatte Fieber, was wohl auch die verschwitzte Kleidung erklären konnte. „Warte“, sagte Lucy und wollte aufstehen. „Ich hol dir eine Wärmflasche-!“ Doch Natsu hielt sie auf, ließ sie nicht gehen. Er hielt noch immer ihre Hand und zog sie an sich. „Sei du meine Wärmflasche…“, sagte der Pinkhaarige leise und die Blondine merkte, wie er sich etwas entspannte. Es war schon seltsam. Natsu hatte schon so viele Probleme gemeistert und Abenteuer bestritten, da war es merkwürdig ihn so zu sehen. Sie kuschelte sich etwas an ihren Partner und genoss seine Nähe. Nein, er war nicht mehr nur ihr Partner oder ihr bester Freund. Er war nun ihr Mann, auch wenn es irgendwie…plötzlich war. Sie wollten es nicht ändern, schließlich liebten sie einander und dieser Gedanke machte die Stellargeistmagierin glücklich. Natsu war eingeschlafen, das verriet sein ruhiger Atem und die Blondine bettete ihren Kopf an seiner Brust, lauschte seinem Herzschlag und seiner Atmung und schlief ebenfalls ein. Mitten in der Nacht wachte die Stellargeistmagierin auf und bemerkte, dass sie nicht mehr in Natsus Armen lag. Dieser schien sich wieder zu quälen, denn er rollte sich hin und her, schüttelte den Kopf und war wieder von Schweiß durchnässt. Zudem schien ihn ein Albtraum zu plagen. Sachte streichelte sie sein Gesicht, tupfte den Schweiß mit einem feuchten kühlen Tuch weg, welches sie vorhin schon mit einer Schale Wasser geholt hatte, und versuchte ihn zu beruhigen. Doch er wurde nicht ruhiger. Immer mehr schnappte er nach Luft, zappelte hilflos herum und schrie. „LUCY!!!“ Da streckte der Dragonslayer seinen Arm aus, als wollte er nach etwas greifen und riss die Augen auf. Im ersten Moment nahm er nichts wahr, atmete schnell, als wäre er einen Hundert-Meter-Lauf gelaufen und blickte gegen die Decke. „Natsu?“, fragte Lucy vorsichtig und der Angesprochene drehte seinen Kopf langsam auf ihre Seite. Als er sie erblickte konnte die Blondine Erleichterung in seinem Blick erkennen und mit der Zeit schien er zu realisieren wo er war. „Es ist alles gut, Natsu“, sprach sie leise weiter und streichelte seine Wange. „Ich bin hier, bei dir…“ Natsu legte seine Hand auf die Lucys und hielt sie fest. Sie sollte nicht weggehen. Da spiegelte sich plötzlich Angst in seinen Augen. „Es waren auf einmal so viele“, fing er leise an zu erzählen. „Sie haben uns getrennt. Du wurdest umzingelt und ich hörte dich nur noch um Hilfe schreien und wie du meinen Namen riefst. Doch ich kam nicht weg. Es hatte mich gefangen und fing an mich zu verschlingen. Dann wurde es schwarz und ich schrie nur noch deinen Namen.“ Lucy stützte sich auf ihren Ellbogen ab und legte ihre Stirn an die des Pinkhaarigen. „Jetzt ist doch alles gut“, sprach sie zu ihm und schloss ihre Augen. „Wir haben heute viel durchgemacht. Du würdest niemals zulassen dass mir etwas geschehen würde. Denk nicht weiter über diesen Traum nach. Ruh dich aus, ich bin bei dir…“ Natsu zog Lucy in seine Arme und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich liebe dich…“, hauchte er gegen ihr Haar und schlief wieder ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)