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Under my Protection

Arkham Origins
von
Koautor:  PunkinPie

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Die würden nicht mal mit einer exakten Karte einen Baum im Wald finden ...

Mit einem Grinsen auf den Lippen drehe ich langsam den Kopf in deine Richtung.

"Du bist spät dran. Die Show hat schon angefangen."

Ich zwinkere dir zu und sehe mir wieder das geschäftige Treiben auf der Straße an.

"Ich hoffe, du bist jetzt nicht zu überrascht. Hat Batman ein sehr schockiertes Gesicht gemacht, als er kapiert hat, dass ich ihn ausgetrickst habe?"
 

"Kann ich nicht sagen", erwidere ich und lasse die Tür hinter mir zufallen.

Ich komme langsam zu dir und setze mich neben dich, sodass meine Beine vom Dach baumeln.

"Ich bin in die andere Richtung gelaufen. Eigentlich wollte ich Dad holen, aber ich kann ihm das nicht auch noch zumuten. Ich hab's schon wieder verbockt."

Ich seufze und beobachte einige Polizisten, die eifrig ausschwärmen.

"Wir wissen beide, dass ich dich nicht festnehmen kann."

Ich mustere dich von der Seite.

"Noch nicht. Wenn wir uns das nächste Mal begegnen, dann wird die Sache schon anders aussehen."

Ich strecke auffordernd die Hand aus.

"Gib mir die Liste, Edward."

Ich habe mir natürlich gemerkt, wen du aufgeschrieben hast. Aber ich sehe es als meine Pflicht an, wenigstens nicht mit vollkommen leeren Händen zurückzukommen.
 

Ich kann nur bestätigend nicken. Ja, du hast es definitiv versaut. Dabei hättest du es eigentlich besser wissen müssen. Nach einem letzten Zug schnippe ich den Zigarettenstummel vom Dach.

"Tja, ich denke nicht, dass es dazu kommen wirst, dass du die Gelegenheit bekommst, mich festzunehmen."

Ich hebe eine Augenbraue, als du die Hand ausstreckst.

"Was denn für eine Liste?"

Dann grinse ich wissend und deute mit einem Kopfnicken auf einen kleinen Haufen Asche neben mir.

"Meinst du etwa das da?"
 

Der Anblick der verbrannten Liste macht mich erst sprachlos und jagt mir dann ein kleines Lächeln übers Gesicht.

"Gut gespielt", sage ich trocken und lasse den Blick schweifen. "Du weißt, dass es hier nur ums Prinzip geht, oder? Ich kenne die Namen, das wissen wir beide. Aber keiner von uns würde Zugeständnisse machen wollen. Wir wollen beide das Gefühl haben, die Dinge am Ende unter Kontrolle gehabt zu haben."

Ich zucke mit den Schultern.

"Hast du vorhin im Büro gelogen? Oder kann ich mir wenigstens einreden, dass du mich ein kleines bisschen vermissen wirst?"
 

"Es geht ums Prinzip ...", wiederhole ich grinsend. "Geht es nicht immer ums Prinzip?"

Ich zucke gleichgültig mit den Schultern.

"Ist doch schön für dich, dass du dir die Namen gemerkt hast, es wird dir leider nur nichts nutzen. Oder kannst du irgendwas beweisen?"

Ich sehe dich herausfordernd an und ein Lächeln umspielt meine Lippen.

"Ich dachte, du würdest mir ohnehin nichts mehr glauben. Spielt es denn eine Rolle, was von meinen Worten gelogen und was die Wahrheit war?"

Ich sehe dich einen Moment ernst an und seufze dann leise.

"Aber bitte, wenn du dich dann besser fühlst ... Es war nicht alles gelogen."
 

"Es ist unwichtig, was ich beweisen kann und was nicht. Ich weiß, auf welche Leute ich acht geben muss. Glaub mir, ich sorge dafür, dass sie überprüft werden."

Ich knirsche ein bisschen mit den Zähnen, ehe ich mich zur Seite lehne und den Kopf an deine Schulter lege. Wir könnten genauso gut ein Paar sein, das sich auf dem Dach den Sonnenuntergang ansieht. Nur dass es gerade Mittag ist. Und dass bei uns überhaupt nichts im Lot ist.

"Ich fühle mich besser. Und gleichzeitig schlechter. Das ist eine verdammt miese Mischung", seufze ich. "Wenn wir ... Wenn wir uns unter anderen Umständen kennengelernt hätten, wären wir ein tolles Team gewesen, weißt du?"
 

"Glaubst du wirklich, eine interne Ermittlung gegen ein paar Polizisten würde etwas bringen? Das hat vor zwei Jahren nichts gebracht und es wird auch heute nicht helfen."

Ich starre über die Dächer in der Nähe und zucke resigniert mit den Schultern.

"Ich habe es schon versucht ..."

Als du deinen Kopf an meine Schulter lehnst, sehe ich dich einen Moment lang irritiert an.

"Das hätte nie funktioniert und das weißt du. Du warst zu sehr auf Batman fixiert. Und du bist es jetzt noch mehr."

Ich lege dir einen Arm um die Schultern und ziehe dich zu mir.

"Ich meinte es übrigens vollkommen ernst, was ich über dich, Batman und die Verbrechensbekämpfung gesagt habe."
 

"Und du bist viel zu sehr auf dich selbst fixiert. Gestern wie heute."

Eine Weile sitze ich schweigend da und beobachte das bunte Treiben da unten. Es fühlt sich viel zu sehr nach Abschied an. Dabei war das doch genau, was ich wollte.

"Tja", flüstere ich irgendwann. "Ich meinte es auch ernst. Blöde Situation."

Es ist schön, hier so mit dir zu sitzen. Eigentlich schade, dass wir nie groß etwas unternommen haben. Immer nur GCPD, mein Haus oder der Highway.

Tja ... Jetzt ist es zu spät, dich um ein richtiges Date zu bitten.
 

"Ja, blöde Situation ...", murmle ich nachdenklich. "Aber wie du schon sagtest: Wenn wir uns das nächste Mal sehen, werden wir auf unterschiedlichen Seiten stehen."

Ich sehe wieder runter auf die Straße und muss unwillkürlich kurz auflachen. Dann schüttle ich amüsiert den Kopf.

"Die würden nicht mal mit einer exakten Karte einen Baum im Wald finden ... Oh Harvey, ganz kalt. Eiskalt. Antarktis", kommentiere ich die sich entfernenden Bewegungen von Harvey Bullock. "So wird das nie was, Jungs ..."

Ich schweige für einen Moment und starre in Richtung des Reviers.

"Es ist dir also richtig ernst mit Batman, ja?"
 

Ich verkneife mir ein Kichern, als du Harveys Suchaktion so sarkastisch kommentierst. Gott, ich werde deinen herrlichen Humor vermissen. Batman ist nicht wirklich ein Mentor, der zu Witzen aufgelegt ist.

Du hast ja Recht. Dass nicht einer von ihnen auf die Idee kommt, den Blick mal nach oben zu richten, ist mehr als dämlich. Ich frage mich, wo Batman bleibt. Müsste nicht wenigstens er hierher kommen? Vielleicht ahnt er, dass, wenn dich überhaupt Jemand zur Besinnung bringen kann, ich diejenige bin. Tja. Da werde ich wohl mal wieder jemanden enttäuschen müssen.

"Todernst."

Ich verrenke mir den Hals, um dich anzusehen, ohne von dir abrücken zu müssen.

"Und du bist dir sicher, dass du diesen Weg wählst? Noch könntest du sagen, du hast Muffensausen bekommen, bist aber wieder zur Vernunft gekommen."
 

Ich erwidere deinen Blick und ziehe dabei fragend eine Augenbraue nach oben.

"Du kennst mich wohl doch nicht so gut, wie du denkst."

Ich lasse dich abrupt los, stehe auf und klopfe mir den eigentlich nicht vorhandenen Staub von den Hosen. Dann stecke ich mich und stecke mir seelenruhig eine neue Zigarette an.

"Ich habe schon ziemlich lange von dieser ach so tollen Gesellschaft die Nase voll. Und damit sich hier endlich mal was ändert, werde ich das jetzt selbst in die Hand nehmen. Es wird sicherlich nicht Vielen gefallen, aber ich habe schließlich auch nicht vor, einen Beliebtheitswettbewerb zu gewinnen. Von daher ..."

Ich zucke mit den Schultern und sehe auf meine Armbanduhr.

"So, ich werde mich dann mal auf die Socken machen. Viel zu tun, du verstehst."

Gemütlich schlendere ich über das Dach bis zu eine sehr unscheinbaren Feuerleiter auf der anderen Seite.

"Sag deinem Dad, dass es nicht persönlich gemeint war. Es gehörte Alles zum Plan."
 

Einen Augenblick lang hängen deine Worte fast greifbar zwischen uns. Abschied. Das bedeutet nun wirklich Abschied.

Ich denke keine Sekunde nach, komme nicht mal auf die Idee, deine verdrehten Ansichten bezüglich des "selbst in die Hand Nehmens" zu kommentieren. Wahrscheinlich sind meine nicht besser.

"Eddie!"

Ich schieße von meinem Platz nach oben und sprinte zu dir hinüber. Mit einem Satz falle ich dir um den Hals und drücke dich, so fest ich kann.

"Pass bloß auf dich auf, wenn du das durchziehst."
 

Ich bin zu überrascht, um irgendwas zu sagen, als du mir um den Hals fällst. Zögerlich lege ich dir eine Hand auf den Rücken und drücke ich kurz.

"Ich habe nicht vor, mich in irgendwelche Schlägereien verwickeln zu lassen", sage ich leise und schiebe dich sanft, aber bestimmt von mir weg. "Ich halte es nach wie vor für eine total bekloppte Idee, aber wenn du dich unbedingt mit der Unterwelt anlegen willst, bitte, tu dir keinen Zwang an."

Ich zucke mit den Schultern.

"Du kannst Batman auch noch was von mir ausrichten. Es gibt diesen Computer, aber er wird ihn nicht an den Koordinaten finden."

Ich drehe mich um und steige die ersten Stufen der Feuerleiter hinunter. Dann halte ich kurz inne und grinse dich schelmisch an.

"Ach, und bevor ich es vergesse: Meinen Wagen will ich immer noch wieder haben."

Ich zwinkere dir zu und klettere dann die Feuerleiter hinunter. Auf der Straße angekommen, schlendere ich gemütlich mit den Händen in den Hosentaschen in Richtung der Pioneers Bridge.



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