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Under my Protection

Arkham Origins
von
Koautor:  PunkinPie

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Hast du den Verstand verloren, Batman?!

Ich warte einen Moment, ob du noch etwas hinzufügst. Als nichts mehr kommt, öffne ich die Augen und sehe dich an. Ich atme tief durch und merke, dass ich zittere. Um das zu verstecken, schiebe ich die Hände hinter meinen Rücken, sodass sie zwischen meinem Körper und der Tür eingeklemmt sind.

"Es ändert vielleicht nichts daran, dass zwischen uns nichts mehr wird wie vorher. Dass wir geschiedene Leute sind, wenn wir diesen Raum nachher verlassen", sage ich traurig. "Aber ich weiß nicht, wie du das siehst ... Ich persönlich werde ruhiger schlafen können, jetzt da du endlich mal ehrlich warst. Zumindest hoffe ich, dass du das bist."

Ich nehme die Brille ab und reibe mir über die Augen.

"Tut mir leid, dass ich darauf herumreite, aber du hast mich sozusagen nachhaltig geprägt. Ich glaube, ich werde die nie wieder Etwas voll und ganz glauben können. Und deswegen würde das mit uns auch nicht mehr funktionieren - und ich spreche nicht von einer romantischen Beziehung. Ich meine die Freundschaft, dich als meinen Mentor, einfach Alles. Du hast in deinem Leben verdammt viel Mist durchgemacht, du kannst sicher verstehen, warum ich mich von der Sache abwenden will."

Ich stoße mich von der Tür ab und komme ein Stück auf dich zu, sodass ich zu dir aufsehen muss.

"Das ist Alles ziemlich blöd gelaufen. Ich weiß nicht, ob wir es anders hinbekommen hätten."

Ein Lächeln umspielt meine Lippen.

"Wir sind schon allein ziemlich komplizierte Persönlichkeiten. Vielleicht wäre es so oder so soweit gekommen. Etwas später womöglich, aber trotzdem."

Ich zucke mit den Schultern.

"Wenn du mich fragst, solltest du auf jeden Fall gehen. Bau dir irgendwo etwas Neues auf, Eddie. Man kann dir nicht viel nachweisen, eine allzu ernste Strafe bekommst du nicht. Wenn überhaupt. Erinnerst du dich daran, wie du mir den Rat gegeben hast, mich vom Verbrechen fernzuhalten? Ich gebe das zurück. Lass das hinter dir."

Es fühlt sich seltsam an, dir diesen Rat zu geben, während ich selbst vorhabe, da rauszugehen und gegen den Unrat der Stadt zu kämpfen. Aber ich stehe auf der richtigen Seite. Du hingegen bist viel zu anfällig, um Stand halten zu können.

"Tut mir Leid, dass ich dich angegriffen habe."

Ich denke noch einmal über die Worte nach und berichtige mich mit einem Grinsen.

"Also eigentlich tut mir Leid, dass es mir nicht wirklich Leid tut."

Ich hebe eine Hand und schiebe dein Kinn ein wenig zur Seite, um mir den Schaden anzusehen.

"Brauchst du Eis dafür?"
 

Ich lasse ein wenig enttäuscht den Kopf hängen und zucke mit den Schultern.

"Ich habe zwar damit gerechnet, dass du jetzt nichts mehr von mir wissen willst, aber trotzdem ... Na ja ..."

Ich mache eine kurze Pause. Ich schaffe es nicht, dir die ganze Wahrheit zu sagen, wie es wirklich in mir aussieht. Wir sehr es mich wirklich getroffen hat, dass meine Leistungen im GCPD nicht anerkannt worden sind. Wie sehr mich deine Worte wirklich verletzt haben. Wie sehr ich mich immer noch von Batman gedemütigt fühle. Wie sehr es mir missfällt, dass du ausgerechnet ihm nacheiferst.

"Ich weiß nicht, in wie weit du es verstehen kannst, aber ... ich bin bei Weitem nicht so selbstsicher, wie ich wirke. Ich musste mir schon in der Kindheit einen dicken Panzer zulegen, damit ich mich nicht irgendwann von der Pioneers Bridge stürze. Ich fühle mich macht- und schutzlos, wenn ich Gefühle zulasse."

Als du mir meinen eigenen Rat zurück gibst, sehe ich dich kurz an.

"Ich meinte das vollkommen ernst. Da draußen gehen große Dinge vor sich und was Alles an Weihnachten passiert ist, was nur die Spitze des Eisberges. Glaub mir, selbst Batman wird es nicht verhindern können. Und ich will nicht mit ansehen müssen, wie du dich an seine Seite stellst und nachts Verbrecher jagst. Das bist du nicht. Du bist nicht die taffe Schlägerbraut, die sich Kriminellen in den Weg stellt. Du hattest vorhin schon Probleme, dich gegen mich zu wehren. Was machst du, wenn plötzlich Jemand wie Bane oder der Joker vor dir steht? Willst du dich dann hinter Batmans Cape verstecken? Hör damit auf, bevor es zu spät ist und du ernsthaft verletzt wirst."

Ich zucke kurz zusammen, als du mein Kinn berührst.

"Ich werde es überleben. Wenn du schon mal einen gebrochenen Kiefer hattest, weil sich dein Vater nicht beherrschen konnte, steckst du einen Kinnhaken locker weg."
 

"Ach, Eddie", seufze ich. "Wieso machst du es mir so schwer, dass ich gezwungen bin, eine Entscheidung zu treffen …? Und dann bist du wieder so ... na ja ... so halt ..."

Ich raufe mir verzweifelt die Haare. Das kann doch nicht wahr sein. Kannst du dich nicht einfach weiter wie ein totaler Arsch benehmen?

"Das weiß ich inzwischen, Eddie. Ich meine, ich werde niemals nachvollziehen können, was du durchgemacht hast. Aber ich kenne dich inzwischen wahrscheinlich besser als alle Anderen. Und ich bin dir dankbar, dass du gerade so über deinen Schatten springst."

Ich huste ein bisschen, um den Kloß in meinem Hals loszuwerden.

"Du hast Recht. Auch Batman kann das auf Dauer nicht alleine bewältigen. Deswegen werde ich helfen. Keine Angst, er trainiert mich. Ich werde vorbereitet sein."

Ich blicke dich voller Überzeugung an.

"Und wenn ich dabei draufgehe, Eddie. Ich habe erlebt, wie sich Jemand, den ich gern habe", ich lege bei diesen Worten eine Hand über dein Herz, "von dieser Stadt verschlingen und auf die falsche Seite ziehen lässt. Ich werde hier aufräumen."

Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und hauche dir einen schnellen Kuss auf den geschundenen Kiefer. Es ist eine sehr kindische, unschuldige Geste und erinnert mich schmerzlich an die Zeit, bevor ich beschlossen habe, mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
 

Für einen Moment habe ich das Gefühl, mich verhört zu haben. Ich sehe dich sprachlos an. Du kannst es unmöglich ernst meinen, dass du wirklich mit der Fledermaus nachts um die Häuser ziehen willst.

Kaum, dass du mir den Kuss aufgedrückt hast, stürme ich schon zur Tür und reiße sie auf. Die ganzen Polizisten, die im Gang herum lungern sehen mich überrascht an. Ich gehe ein paar Schritte und Harvey Bullock macht schon Anstalten, mir hinterher zu kommen.

"Ich weiß, dass du mich hören kannst, Batman!", rufe ich laut und Harvey bleibt überrascht stehen. "Du bist doch nicht ganz bei Trost! Du kannst Barbara nicht einfach in ein Kostüm stecken und sie zu deiner kleinen Assistentin heran züchten! Sie ist nicht mal volljährig, soll aber an deiner Seite gegen Leute wie Cobblepot und den ganzen anderen Abschaum vorgehen?! Tickst du noch ganz richtig?! Wenn du schon Selbstjustiz verüben willst, dann mach es gefälligst alleine, aber halte sie da raus! Und seit wann, zum Teufel, brauchst du Hilfe dabei, irgendwelche armen Schweine zu Brei zu schlagen?! Hast du den Verstand verloren?!"
 

Ich starre völlig verdattert auf die Stelle, an der du kurz zuvor noch gestanden hast. Wir macht man noch gleich den Mund wieder zu? Als mir dämmert, was du da gerade machst, setze ich mich in Bewegung.

Ich packe dich an deinem Pullunder und zerre dich mit mir zurück in Richtung des Büros.

"Hast DU den Verstand verloren?", rufe ich betont entrüstet. "Warum sollte die Fledermaus so etwas tun? Der Kerl arbeitet allein!"

Die Polizisten tauschen verwirrte Blicke, dann nicken sie mir zaghaft zu. Ich bin heilfroh, dass Batman sich bezüglich deines Gebrülls bedeckt hält. Es wäre völlig sinnlos, wenn er in die Diskussion mit einsteigen würde. Ich stemme mich gegen dich, um dich mühsam zurück in dem Raum zu verfrachten.

"Mach dich nicht lächerlich", sage ich laut. "Was sollte Batman denn hier verloren haben? Der wagt sich doch nicht hier rein!"

Ich werfe Bullock einen Blick über die Schulter zu und deute an, dass ich dich für nicht mehr ganz dicht halte. Schwungvoll werfe ich die Tür hinter mir zu.

"Geht's noch?", fauche ich dich an. "Das Prinzip einer geheimen Identität hast du nicht ganz verstanden, oder?"

Ich stemme die Hände in die Hüften und funkle dich an.

"Zu deiner Information: Batman wusste bis gerade eben noch gar nicht, was ich vorhabe. Möglicherweise hast du mir soeben meine Chance vermasselt. Danke, Edward. Vielen Dank, dass du ständig jeden noch so kleinen Aspekt meines Lebens nehmen und darauf herum trampeln musst!"
 

"Willst du mich für dumm verkaufen?", werfe ich dir lautstark an den Kopf, kaum, dass die Tür zu ist. Bringen wird es eh nicht viel. Draußen kann man sicher jedes Wort verstehen.

"Mir ist Batmans geheime Identität scheiß egal! Soll er sich doch von Haus zu Haus schwingen, irgendwann wird er schon die Quittung dafür bekommen! Er hat die Machtverhältnisse in Gotham eh schon komplett über den Haufen geworfen und es wird nicht mehr lange dauern, bis er bis zu den spitzen Ohren in einem Haufen Probleme steckt! Und da willst du allen Ernstes freudig mitmachen?!"

Frustriert raufe ich mir die Haare.

"Na, ich hoffe doch, dass ich dir diese sogenannte Chance verbaut habe! Und es hat nichts damit zu tun, dass ich dich bevormunden will! Ich will dich nur vor dir selbst schützen, verstehst du dass nicht?!"

Ich packe dich an den Schultern und sehe dich fast schon flehend an.

"Hör auf damit. Lass das Leute machen, die dem körperlich und psychisch gewachsen sind. Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass du dich in dieser fixen Idee verrennst und dich unglücklich machst. Hör damit auf, bevor es zu spät ist und du es bitterlich bereuen wirst."
 

"Es geht verdammt noch mal um MEINE Identität!", zische ich und schüttle deine Hände ab. "Es ist ja wirklich ungemein rührend, dass du dich plötzlich so um mich sorgst. Aber darf ich dich daran erinnern, dass ursprünglich du derjenige warst, der die Idee dazu hatte?"

Ich funkle dich wütend an.

"Du glaubst also, dass ich dem nicht gewachsen bin, hm? Wenn das so ist, dann kennst du mich schlechter, als ich dachte", sage ich enttäuscht. "Du hast kein Recht, mir irgendwelche Vorschriften zu machen, Edward. Nach dem, was du abgezogen hast, bist du wirklich der Letzte, von dem ich mir irgendwelche Predigten über Vernunft anhören muss."

Ich sehe dich flehend an.

"Du wirst mir das nicht kaputt machen. Bitte, Eddie, versprich mir, dass du mir nicht auch noch das ruinierst. Wenn ich ehrlich bin, bleibt mir momentan nämlich herzlich wenig."

Ich fahre mir erschöpft durch die Haare und lasse mich gegen den Schreibtisch sinken.

"Gott, inzwischen wünschte ich so sehr, ich wäre damals auf deine Warnung eingegangen. Ich hätte uns so viel erspart."

Obwohl ich stark sein wollte, vergrabe ich das Gesicht in den Händen und weine, wie ich es in letzter Zeit ständig tue.

"Ich will nicht mehr hilflos sein, Eddie", schniefe ich. "Damit ist ein für alle Mal Schluss."
 

Als du anfängst zu weinen, vergesse ich für einen Moment sogar, wütend auf dich zu sein, weil du mich so angeschrien hast. Mit Wut, Spot und Sarkasmus komme ich wunderbar klar und kann dann auch leicht Kontra geben. Aber ein Mädchen - eine Frau, die weint, macht mich fertig. Ich kann es nicht ertragen, wenn eine Frau weint. Es erinnert mich zu sehr an meine Mutter.

Unwillkürlich zucken unliebsame Erinnerungen durch meinen Kopf, wie meine Mutter, der Blut aus der Nase sprudelt, auf dem Fußboden hockt und sich dabei versucht, so klein wie möglich zu machen, um den Fäusten meines betrunkenen Vaters zu entgehen.

Ich muss dir den Rücken zuwenden, damit du auf keinen Fall mitbekommst, wie es in meinem Inneren aussieht und dass Tränen mein wunder Punkt sind. Niemand darf erfahren, dass man mich so um den kleinen Finger wickeln kann.

"Wer sagt denn, dass du hilflos bist?", frage ich, nachdem ich mich wieder unter Kontrolle habe. "Du hast mir schon mehrmals gezeigt, dass du dich ganz gut behaupten kannst. Dazu musst du dich wirklich nicht an Batmans Cape hängen."

Ich drehe mich wieder zu dir um, vermeide aber den direkten Blickkontakt.

"Um ehrlich zu sein, tut es mir nicht Leid, dass ich dir deinen Plan mit Batman versaut habe. Dein Vater würde es ganz sicher nicht gut heißen, dass du dich in eine solche Gefahr begibst."

Ich mache eine kurze Pause, um Luft zu holen.

"Und ich auch nicht. Du legst sicher keinen Wert darauf, was ich davon halte, aber ..."

Ich muss wieder abbrechen, denn es fällt mir unendlich schwer, die nächsten Worte zu sagen.

"Aber ich mache mir Sorgen um dich, Barbara. Ich möchte nicht, dass dir da draußen etwas passiert."

Ich komme zu dir an den Schreibtisch, bleibe direkt vor dir stehen und nehme vorsichtig dein Gesicht in meine Hände.

"Was muss ich tun, damit du von deinem verrückten Vorhaben absiehst? Du kannst verlangen, was auch immer du willst, aber bitte ... bitte hör damit auf, der Fledermaus nachzueifern. Tu mir bitte nur diesen einen Gefallen."

Ich sehe dich flehend an und es ist mir gerade vollkommen egal, dass ich mich wahrscheinlich gerade komplett zum Vollidioten mache. Wenn es der Sache dienlich ist, würde ich auch vor dir auf die Knie fallen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TheJoker
2014-02-03T11:26:47+00:00 03.02.2014 12:26
<3 <3 <3 <3 <3 <3
Ahhhhh...und da ist Eddie doch plötzlich wieder herzallerliebst *fg*...
Der Typ macht einen wirklich wahnsinnig xD, soll man ihn hassen oder abknutschen? *lach*
Antwort von:  ChogaRamirez
03.02.2014 16:19
Vielleicht eine Mischung aus beiden? ;)


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