Story between Worlds von FeelLikeParadise (Samael und Aurelia) ================================================================================ Kapitel 18: Kapitel 18 ---------------------- 'Wie kann sie sich nur das Recht nehmen, so über Engel zu reden?!', flog es Aurelia durch den Kopf. 'Und warum hat sie sich ihrem Schützling gezeigt?! Ist ihr klar, was das für Folgen haben könnte? Als wäre es nicht schon genug, dass er von ihr weiß, da erzählt sie ihm noch von Engeln und Dämonen!'. Aurelia konnte es nicht fassen. Sie fuhr sich frustriert übers Gesicht und atmete langsam ein. 'Bloß nicht den Verstand verlieren!'. Unwillkürlich musste sie an den Dämon denken, der im Wohnzimmer stand und gerade ein unverständlichen Kommentar von sich ließ. Sein Name war also Samael. Aurelia musste Schmunzeln. Übersetzt hieß der Name »Gift Gottes« und zutreffender hätte es nicht sein können, dachte sie. Wut keimte in ihr auf. Er hatte ihr die Flugkraft genommen und so wie Aurelia vermutete, war auch er der einzige, der sie ihr wieder geben konnte. Sie spannte ihre Schulterblätter an, so wie jedes Mal, wenn sie ihr Flügel hervorbringen wollte. Doch anstatt kräftiges Muskelgewebe zu spüren, fühlte sie nichts, als wäre die Stelle, an der sonst ihre Schwingen auftauchten, ein tiefes Loch. Aurelia schwor sich ihn umzubringen, sobald der Geist mit seiner Fähigkeit der neutralen Stärke und dem Mensch verschwunden war und sie ihre Flügel wieder hatte. Sie würde sich eine solche Möglichkeit nicht noch einmal entgehen lassen! Plötzlich hörte sie Samael wütend schreien und wurde so aus ihren Gedanken gerissen. Aurelia setzte sich schlagartig in Bewegung. Auf halbem Weg zur Tür hielt sie plötzlich inne, als hätte eine andere Macht ihren Körper ergriffen. Eine unsichtbare Kraft schleuderte sie gegen die Wand, die darauf zu bröckeln anfing. Als sie schmerzhaft auf dem Boden aufkam, fingen die langen Flächenvorhänge an lichterloh zu brennen. Das Feuer setzte seinen Weg fort und breitete sich im ganzen Zimmer aus. Aurelia versuchte mit ihrem letzten freien Willen nach vorne zu kriechen. Doch ehe sie nur in die Nähe der Tür kam, zog das Feuer ein Kreis und schloss sie ein. Aurelia saß in der Falle. Keuchend wagte Aurelia sich aufzurichten, doch sobald sich ihr Oberkörper vom Boden entfernt hatte, zog sie eine ungewohnte Kraft zurück und ließ sie erneut hart aufkommen. Ihr Sehvermögen fing an zu verblassen und wurde immer schwärzer. Aurelias Körper fing an zu zittern und ihre Fingern gruben sich in die grauen Holzdielen. Die Stimmen, die sie schon vorhin heimgesucht hatten kehrten zurück und ließen Aurelia laut schreien: „Er ist angekommen! Er ist hier!“. Die drei unterschiedlichen Stimmen schrien diese Worte viele Male, sodass Aurelias Kehle brannte. Das Feuer verdichtete sich immer mehr und kam auf sie zu. Sie konnte die gefährliche Hitze der Flammen auf ihrer Haut spüren und wusste, dass es nur noch wenige Augenblicke sein würden, bis sie sie endgültig erreichten. Sie schrie und schrie immer weiter. In dem Moment, in dem das Feuer ihre Haut verbrannte, wurde die Tür aufgestoßen und drei Gestalten kamen rein gerannt. „Los, wir müssen sie hier weg bringen!“, brüllte eine weibliche Stimme. Auerlia erkannte sie und wusste, dass es der Geist war. Kaum hatte sie das gesagt, eilte sie mit einer anderen Gestalt durch den Raum und trat durch das Feuer hindurch. Wie schafften sie es durch die Flammen zu schreiten, ohne das es ihnen etwas ausmachte?! Noch bevor sie den Gedanken zu Ende brachte, schlangen sich kräftige Arme um ihren Körper und trugen sie aus den zerfleischenden Flammen der Hölle. Kaum hatten sie das Zimmer verlassen kam Aurelia willkommenen Kühle entgegen und hüllte sie in einen wach- schläfrigen Zustand. Die Geschehnisse der folgenden Minuten bekam sie nur am Rande mit. „Hier rein...leg sie dahin...spinnst du, das ist viel zu heiß!...ja...nein...geht jetzt bitte raus!“. „...mach es doch selbst...“. „Kommst du klar?...nein, habe ich nicht“. „Ja...könntet ihr jetzt bitte gehen?!“. „...liebend gern...“. Aurelia hörte wie die Tür geschlossen wurde und Schritte auf dem Gang verhallten. Ein kurzes quietschendes Geräusch war zu hören. Kaltes Wasser prasselte auf ihren Kopf, lief an ihren Haaren und Augen hinunter. Sekunden später klatschte es auf den Boden und sammelte sich im Abguss. Warme Hände berührten ihre Wange und hielten Aurelia fest, damit sie nicht umkippte. „Kannst du mich hören? Hallo?!“. Als Aurelia nichts erwiderte, sprach die Stimme weiter: „Ich weiß zwar nicht, ob du mich hören kannst, aber ich werde tun was in meiner Macht steht, damit es dir wieder besser geht...was immer du auch hast. Ich bin Amaya, der Geist mit dem du vorhin gesprochen hast. Erinnerst du dich? Ich werde jetzt in dein Verstand eindringen und versuchen dich zu heilen, okay?“. Amaya wartete keine Antwort ab, legte ihre Hände auf Aurelias Schläfen und schloss die Augen. Aurelia spürte, wie eine unscheinbare Präsenz in ihren Kopf drang und ihr befahl sich keine Sorgen zu machen. Vor ihrem inneren Auge entstand ein Bild von einem weiß- eisblauen Nebel, der sie umgab und leicht hin und her schwankte. Die Zeit verging und Aurelias Bewusstsein verschwand zunehmend. Der Nebel versuchte immer wieder sie zu halten und zum bleiben zu zwingen, doch irgendwann ließ seine Kraft nach und er gab auf. „Ich kann nicht in dein Innerstes eindringen. Irgendetwas versperrt mir den Weg und lässt mich nicht drum herum kommen. Ich versetze dich nun in einen Trance artigen Zustand. Er wird dir helfen von deinen Visionen loszukommen. Wenn du soweit bis, wirst du von selbst wieder aufwachen. Ich lass dich jetzt allein...hoffentlich konntest du mich hören...“. Amaya legte Aurelia auf den Boden der Dusche und ließ das Wasser absichtlich an. Es würde ihr helfen sich zu regenerieren. Danach ging sie zur Tür, sah aber noch einmal über die Schulter zu der gekrümmten Gestalt, bevor sie in den Flur hinaustrat. Unendliche Stille legte sich über den Raum, einzig und allein unterbrochen von dem Wasser, das sich über Aurelias Körper ergoss. Sie konnte sich weder rühren noch die Augen öffnen und alles was sie herausbrachte, war ein heißeres krächzen. Wie gelähmt löste sie sich von dem letzten Stück ihres Bewusstseins und ließ sich von der Energie des Trance Zustandes weit wegtreiben. Ihr Geist schwebte in das endlose Nichts und nahm nur den rhythmischen Schlag ihres Herzens wahr. Auf einmal drängte sich eine neue, fremde Präsenz in ihren Bann. Aurelia schreckte zurück, merkte dann aber das sie in dem blau- grau nebligem Raum gefangen war. Zumindest so lange, bis sie sich von den schrecklichen Visionen gelöst und einen Weg zurück zum Bewusstsein gefunden hatte. Sie konnte die unbekannte Präsenz nicht sehen, aber deutlich spüren. Spüren, dass die Präsenz eine bedeutende Verbindung zu ihren Visionen hatte und das noch nicht allzu lange. Sie stimmte mit den Halluzinationen überein. Auf einen Schlag blitzte ein hell leuchtender Schimmer auf und anstatt das er verschwand, blieb er an Ort und Stelle. Er leuchtete von innen heraus so kräftig und gewaltig, dass sich Aurelia mit dem Arm schützen musste, um nicht zu erblinden. Sie wagte es nicht noch einen Schritt auf den Lichtschein zu zumachen. „Aurelia Keyland“. Die Stimme war tief, männlich und hatte dennoch etwas exotisches an sich. Aurelia konnte sie keiner Person, die sie kannte, zuordnen. Woher kannte er ihren Namen? „Wer bist du? Und wieso weißt du, wie ich heiße?“, fragte sie, ohne zu wissen, was als nächstes auf sie zukommen würde. „Falscher Körper, falsches Schicksal. Odin, du göttlicher, hast mich mit in deine Schlacht gezogen, mir einen Befehl gegeben und meinen gerechten Weg verfehlen lassen. Thor, mein Bruder lass deinen Zorn nicht walten, beschütze diejenigen, die deinen Schutz brauchen...“. „Wer bist du?“, wollte Aurelia wissen und fing an leicht zu zögern. Was hatte das alles zu bedeuten? Sie hörte die Stimme scharf die Luft einziehen. Der Lichtstrahl wurde größer und kam auf sie zu, als würde er eine Hand nach ihr ausstrecken. „Es bleibt kein anderer Ausweg übrig“. Stille. „Folge ihm!“. Und ohne weiter darüber nachzudenken, ergriff Aurelia die unsichtbare Hand des Lichtes und ließ sich von ihm verschlingen. Aurelia schlug abrupt die Augen auf und wusste, dass sie zurück war. Entflohen von den Schlingen der Halluzinationen der Hölle. Kaltes Wasser rann ihr über die Schultern. Ihre Klamotten waren inzwischen klatsch nass und klebten ihr unangenehm an der Haut. Mit neu errungener Kraft setzte sie sich auf und legte den Wasserhebel um. Aurelia atmete tief ein, stand zitternd auf und ging zum Waschbecken. Verkrampft umfasste sie den Rand des Porzellans und versuchte sich zu sammeln. 'Was war das gewesen? Das war doch nicht normal', ging es ihr durch den Kopf, 'Wer hatte dort zu mir gesprochen? Warum hatte er von Odin und Thor gesprochen? Eine der ranghöchsten aller nordischen Götter. Und was hatte er mit „Folge ihm“gemeint? Alles was ich weiß, ist das er der Grund ist, weshalb ich wieder das Bewusstsein erlangt habe. Hatte er mir geholfen? Und wenn ja, wieso?'. Aurelia zwang sich ihre Gedanken so gut es ging beiseite zu schieben. Wenn sie jetzt noch weiter darüber nachdachte, würde sie noch verrückt werden. Dennoch flossen ihr einzelne Erinnerungen der vergangenen Stunden widerspenstig durch den Kopf. Aurelia wurde sie nicht los. Frustriert stieß sie sich vom Waschbecken ab und ging schnurstracks zur Tür. Leise schlich sie den hellen Flur entlang und kam durch einen Rundbogen aus cremefarbenen Holz im Wohnzimmer raus. Zwei Gesichter sahen sie verwundert an, während das andere einen etwas erwartungsvollen Blick drauf hatte. Amaya. Sie stand von der Couch auf, auf der auch der Mensch saß und kam auf sie zu: „Und, wie geht es dir? Hast du irgendetwas herausgefunden? Was hast du gesehen?“, fragte Amaya neugierig. Aurelia sah einen kurzen Moment auf den Boden. Sie wusste nicht, ob sie bereit dazu war, von dem was sie gesehen hatte, zu erzählen. Das Feuer, die Stimmen, der Schmerz, der sich tief in ihr innerstes gebohrt hatte, als würde er sie auseinanderreißen. Außerdem, würden sie ihr überhaupt glauben? Ihr war klar, dass das Feuer zwar nicht real gewesen war, aber die tiefe Männerstimme war etwas, das wirklich gewesen war. Das wusste sie mit Sicherheit. Aurelia hob wieder ihren Blick, und sah Amaya selbstbewusst in die Augen. Ahnte sie etwas? „Mir geht es gut, danke. Und auch vielen Dank für deine Hilfe“, sagte Aurelia. Als sie darauf zu Samael und dem Menschen sah, wurde ihr klar, dass sie in so etwas wie einer Erklärungsnot stand. Grübelnd ging sie zum einen der großen Fenster und blieb dort stehen, den Blick auf die Stadt gerichtet. „Ich weiß nicht woher sie kommen und warum ich sie überhaupt sehe, mir einbilde. Jedes Mal eröffnet sich vor meinen Augen die brennende Schlucht der Hölle oder der Erdboden reißt auf und verschlingt alles Lebende“. „Was fühlst du dabei?“, fragte Amaya. „Schmerz. Ein unaussprechlicher Schmerz, der sich immer weiter in mein Innerstes hinein bohrt und mich auseinanderzureißen scheint. So kommt es mir zumindest vor. Es lässt sich nicht verhindern, es passiert einfach“. „Wir Geister kennen eine bestimmte Heilmethode. Ich habe schon versucht sie bei dir anzuwenden, aber ohne Erfolg. Ich kann nur vermuten, dass dich etwas größeres blockiert, sich aber bald zeigen wird. Was immer es ist, du wirst demnächst herausfinden was es ist“. Amaya trat näher an sie heran: „Aber um das tun zu können, musst du dich dem öffnen, was sich dir in den Weg stellt“. Einige Sekunden blieb es still, dann: „Wie kommt es, dass ihr Geister darüber so viel wisst?“, wollte Samael wissen. „Wir erlernen eben in unserer Ausbildung nicht nur Kampftechniken, Dämon“. Aurelia drehte sich um und sah in die Runde. Amaya stand neben ihr, der Mensch, der bis eben noch auf der Couch gesessen hatte, war nun aufgestanden und hatte sich gegen die Rückenlehne des Sofas gelehnt. Samael stand ein paar Meter weiter entfernt und nickte kaum merklich. „Ist ja...“, begann er seine Worte, wurde aber abrupt gestoppt, als ein weiterer schmerzhafter Stich durch Aurelias Körper fuhr und sie aufschrie. Zuckend fasste sie sich mit beiden Händen am Kopf. Der Schmerz war diesmal anders. Anstatt das er sich durch sie hindurch fraß, zuckte ihr Körper und ging krampfhaft zu Boden. Sie schrie unerbittlich. Amaya und ihr Schützling eilten zur Hilfe, was allerdings wenig brachte. Sie schleuderte jeden, der versuchte sie anzufassen, mit eiserner Kraft weg, ohne es zu wollen. Jetzt war es allein ihre Stimme, die, die verzweifelten Worte schrie, immer und immer wieder: „Er ist angekommen! Er ist hier!“. Aurelia wusste nicht woher, aber sie spürte, dass das was sie sagte wahr war. Etwas in ihrem Inneren änderte sich schlagartig. Jemand stellte sich ihr in den Weg. Den Weg zu ihrem freien Willen! Als würde derjenige von ihr Besitz ergreifen! Aurelia verstummte. Sie hatte es satt, die unerträglichen Schmerzen weiter erleiden zu müssen, wollte um alles in der Welt nicht mehr die verschlingenden Bilder des Fegefeuers sehen, ließ es nicht zu, dass jemand von ihrem Körper und ihren Gedanken Besitz ergriff! Schwankend stand sie auf, noch immer zuckend schritt sie willig auf das Fenster zu, die Schmerzgrenze wurde überschritten. Während Samael, Amaya und ihr Schützling versuchten sie zurück zu halten, ballte sie ihre rechte Hand zur Faust und schlug schreiend auf das Glas ein. Die Scheibe zersprang augenblicklich, lähmende Kälte trat durch die Öffnung und der Hauch einer anderen Welt wirbelte ihr ums Gesicht. Alle starrten verwundert auf den schier endlos grauen Nebel, außer dem draußen nichts zu sehen war. Alle, bis auf eine. Samael erlangte als Erstes das Wort: „Was ist passiert?! Was ist das?!“. Mit einem vorahnenden Blick schaute er in Amayas Richtung: „Wo sind wir?“, und damit war klar, dass das die entscheidende Frage war. Als Amaya ihm nicht antwortete und zu den Küchenschubladen ging, hielt er es nicht mehr aus: „Wo hast DU uns hingebracht?!“. „Ich hatte keine andere Wahl“, meinte sie kühl: „Ich musste Ed loswerden“. „Ed?!“. „Ja, ein Dämon der uns gefolgt ist. Ich musste ihn abschütteln, sonst hätte ich nicht gewusst was ich hätte machen sollen...naja, wahrscheinlich hätte ich früher oder später doch gekämpft“. Samael verstand auf Anhieb. Wenn sie starb, starb auch ihr Schützling. Umgekehrt war es genauso. „Und dann hattest du nichts besseres zu tun als -“. „Ja, als uns in eine Dimensionsfalte zu Teleportieren. Es ist vorübergehend der sicherste Ort für uns. Wie du sicher weißt ist, von uns Geister abgesehen, kein Lebewesen dieser Welt fähig sich in andere Dimensionen zu Teleportieren...es sei denn, wir nehmen sie mehr oder weniger gewollt mit“. Amaya hatte, während sie gesprochen hatte, nicht einmal aufgeschaut und war, nachdem sie einen Seitenschrank geöffnet hatte, dort mit einem Code zugange. „Aber wenn ich richtig liege, ist es hier nicht mehr sehr lange sicher!“, sagte Samael warnend und kam auf sie zu. In dem Moment knackte sie die Zahlenkombination. „Wie meinst du das?“, fragte der Mensch. „Lass den Tresor in Ruhe!“. „ACHTUNG!“, schrie Aurelia und stürzte sich zur Seite. In dem Moment zersplitterte das Fenster vollends. Langgezogene Schattenkreaturen fielen über sie her, streckten ihre Mäuler nach ihnen aus und setzten ihre Fangarme ein. Amaya machte einen Salto über die Küchentheke und durchtrennte im Flug einer der Kreaturen den Kopf vom Hals: „Los, holt euch eine der Klingen aus dem Tresor!“. Samael holte zwei Langschwerter heraus und warf eines davon Aurelia zu. Geschickt fing sie es auf. Kurz wunderte sie sich, wieso er das tat, aber Zeit zum langen nachdenken hatte sie nicht. Eines der Biester kam direkt auf sie zu und holte mit seinen gezackten Fangarmen aus. Mit einem gekonnten Ausweichmanöver entrann sie dem Tod und stieß ihm somit in den Körper, der hauptsächlich nur aus Nebel und Schatten bestand und einen kleinen Anteil an Fleisch besaß. Diese Eigenschaft machte ihn zu einem unberechenbaren Gegner. Nachdem sie die Kreatur zu Fall gebracht hatte, sah sie sich um, um zu schauen, wo sie noch gebraucht wurde. Samael kämpfte mit zwei Skorpion Dolchen und schaltete seine Gegner im Handumdrehen aus. Amaya wehrte sich und ihren Schützling mit Sai- Gabeln ab. Als sich einer der Schattenwesen von hinten heranschlich, wollte Aurelia sich auf ihn stürzen, doch genau in diesem Moment zersprangen alle Fenstergläser und eine Unzahl von diesen Kreaturen stürmten die Wohnung. Ihr wurde sofort bewusst, dass sie ihnen unterlegen waren und wenn sie den Ort jetzt nicht verließen, würden sie das auch in Zukunft niemals tun. „RAUS HIER!“, brüllte Aurelia im Getümmel den anderen zu. Sie verschwendeten keine Zeit und rannten in Richtung der Wohnungstür. Samael riss sie auf und blieb abrupt stehen. Vor ihnen befand sich nichts als grauer Nebel. Kein Himmel, keine Erde, kein gar nichts. „Sie kommen! Wir müssen hier weg!“, schrie der Mensch und schaute die anderen an. Amaya musste sich entscheiden. Sie war es, die sie alle hierher gebracht hatte, und sie war die einzige die sie wieder in die menschliche Welt zurückbringen konnte. Ihre Zweifel, dass es schief laufen könnte stiegen, aber ihnen blieb keine Zeit. Sie musste das Risiko eingehen. „Fasst euch allen an den Händen!“. Aurelia und Samael sahen sich an, schauten zu Amaya und wechselten ihren Blick wieder zueinander: „Wir haben keine Zeit, kommt schon!“. Aurelias Körper spannte sich an, als sich ihre Finger berührten, schlossen sich dann aber doch fest umeinander, als sie in das endlose Nichts sprangen. Danach bekam sie nur noch mit, wie ein greller Blitz die vier voneinander trennte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)