Kirschblütensturm von BlueYoshi ================================================================================ Kapitel 7: Wem gehört das Teil? ------------------------------- Namis Sicht: Wir feierten schon die ganze Zeit sehr ausgelassen und ich amüsierte mich prächtig. Chopper lief immer mal wieder um mich herum und hielt mir Vorträge dass ich mich nicht übernehmen soll und so weiter. Ich lächelte ihn nur an und dann lief er meist fröhlich weiter. Ruffy und Lysop machten wieder nur Blödsinn und Chopper lachte aus allen Rohren. Kaum zu glauben dass er noch vor ein paar Stunden so schüchtern gewesen war… Nur für einen Moment wanderte mein Blick rüber zu Leon, der neben Zorro saß und sich mit ihm an schwieg. Männer sind manchmal so kompliziert… Kann der überhaupt reden? Ich hoffe doch schon, dachte ich mir als mich Vivi an der Schulter berührte. „Kommst du auch mit schlafen?“ fragte sie mich und gähnte dabei ausgiebig. Offenbar war sie sehr müde, wer konnte es ihr denn auch verdenken? Ich sicher nicht. Auch wenn ich nicht sonderlich müde war ging ich trotzdem mit, denn so langsam wurde mir der ganze Lärm von Ruffy und den anderen einfach zu viel. Kaum dass wir in unserem Zimmer waren ließ sich Vivi auf ihr Bett fallen. Als ich mich setzen wollte kam plötzlich Robin rein. Sie sah sehr erfreut aus und schien, so wie wir auch, ihren Spaß gehabt zu haben. Das freute mich für sie. Das Lächeln blieb sogar noch als sie sich auf ihr Bett setzte. Auch ich tat es ihr endlich gleich und setzte mich auf mein weiches Bett. Aber es war ganz hart und unförmig. Ganz erschrocken über das was offenbar in meinem Bett lag stand ich wieder auf und gab einen kleinen erstickten Schrei von mir. Kaum dass ich schauen konnte flog die Tür schon wieder auf und die Jungs kamen reingestürmt. „Namilein ist dir was passiert?“ fragte Sanji wie immer mit verstellter Stimme. „Ja es ist alles in Ordnung.“ Gab ich leise von mir als ich nachschaute was da unter meiner Decke lag. Choppers Sicht: Auf einmal hatte Nami geschrien und wir sind daraufhin sofort in das Zimmer der Mädchen gegangen. Eigentlich war ich den anderen nur gefolgt aber das war im Endeffekt ja auch das gleiche… Sie sah etwas verwirrt auf die Holzpuppe die sie aus dem Bett nach oben hob. Alle konnten sie deutlich sehen! Das ist sicher eine von Leon! Ohje… Wie kam die da nur hin? Das würde sicher nicht schön werden wenn sie Nachforschungen anstellt… Mit ratlosem Blick sah ich zu Leon. Er stand in der Tür und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Mit einem Blick, den ich nicht genau deuten konnte, sah er Nami an. Dann ging er plötzlich während die anderen sie wirklich hübsche Puppe begutachteten und mit ihr spielten. Ich folgte ihm natürlich. Er stand draußen an der Reling und sah aufs Meer. In der Richtung hatten wir vor kurzem erst Drumm verlassen. Es hingen viele Erinnerungen an diesem Ort, nicht nur für ihn. „Wie kommt die Puppe in ihr Bett?“ fragte ich ihn nachdenklich. Er sah mich nicht an, auch nicht als ich mich auf die Kiste neben ihm stellte um besser sehen zu können. Die Nacht war dunkel und man konnte kaum den Himmel im Horizont von der Meeresoberfläche auseinander halten. Die Sterne  am Firmament leuchten hell wie ich sie selten gesehen habe… Deine Sicht: Wie kam das verdammt Ding in ihr Bett? Warum auch noch ihres? Verdammt! Hoffentlich findet sie nicht raus dass sie von mir ist.. „Hey Leute seht mal ne PUPPE! Das ist ja COOL! Schau mal Leon!“ schrie Ruffy und rannte mit dem Teil durch die Gegend, bis er sie mir schließlich unter die Nase hielt und mich grinsend anschaute. Gerade er hatte mir nun noch gefehlt. Mit einem leichten Kopfschütteln und einem tiefen Seufzen ging ich nach unten um mich schlafen zu legen. Schlafen kann den Tag zumindest nicht schlimmer machen… Kaum dass ich in meiner Hängematte lag, die man mir gezeigt hatte, schlief ich auch schon. Am nächsten Morgen wurde ich recht früh wach. Auch wenn ich geschlafen habe so kam ich mir trotzdem nicht so vor… Müde ging ich an Deck. Weit und breit nichts anderes zu sehen als Meer. Was soll ich denn jetzt machen? Bisher war noch keiner wach. Bis auf Chopper dessen Hängematte leer war. Sicher arbeitet er wieder an seinen Medikamenten. Wenn man den Rest der Crew betrachtete war das keine schlechte Idee früh aufzustehen. Wer weiß was Ruffy wieder kaputt machen würde, wenn er die Möglichkeit dazu hätte… Vielleicht braucht er ja Hilfe… Ich denke ich werde mal schauen wo er so rumhängt. Es dauerte nicht lange als ich ihn fand. Er saß auf dem Boden und trocknete Gräser bei den Orangenbäumen. Ich wollte schon zu ihm gehen als ich Namis Stimme hörte. „Weißt du nun wo die Puppe herkommt oder nicht?“ fragte sie skeptisch aber auch neugierig. „Ich denke sie ist einfach zufällig da gelandet…“ versuchte er zu lügen, wobei wir doch beide wissen dass er das nicht kann… Ich schielte um die Ecke, ohne gesehen zu werden. Sie trug heute eine Bluse die einen guten Blick zuließ. Um die Hüfte hing ihr ein Gürtel. Unter der Bluse trug sie einen Rock, der unter der weiße Bluse aber so gut wie nicht mehr zu sehen war. Kurz: sie sah wieder umwerfend aus! Ich denke es wird nicht mehr lange dauern bis sie Chopper geknackt hat und er wird alles erzählen. In diesem Moment war ich nicht wütend, aber auch nicht besonders glücklich… Leise setzte ich mich auf die Stufen und hörte zu was sie zu besprechen hatten. Lauschen war eigentlich nicht so mein Ding, weil ich es immer für unehrenhaft hielt, aber ich glaube nicht dass sie etwas erzählen werden was ich nicht schon lange weiß. Schließlich ist es meine Vergangenheit über die gleich gesprochen werden wird. Ich wusste dass es passieren würde ich und ich wollte es eigentlich auch gar nicht hören aber wenn er es ihr nicht erzählt dann wird sie es von mir erwarten und das war bei weitem schlimmer als es hier mit anzuhören… Damals habe ich mir geschworen dass ich nie drüber sprechen werde… Und das werde ich auch nicht. Namis Sicht: Er wollte es mir einfach nicht erzählen! Das war doch zum Haare ausreißen!  „Also so wie du tust denke ich dass du sehr wohl etwas weißte aber du es mir nur nicht sagen willst…“ sagte ich und wartete seine Reaktion ab, aber die blieb aus. „Ich werde es niemandem erzählen wenn du noch mit Puppen spielen solltest aber warum legst du sie dann in mein Bett?“ wollte ich wissen, aber auch hier ließ er sich nicht aus der Reserve locken. Es kann nu““die von Chopper sein, oder aber die von Leon aber das glaube ich eher nicht. „Dann muss ich eben Leon fragen wenn du nicht reden willst!“ sagte ich mit einem tiefen Seufzen und stand auf. Als ich an ihm vorbei gehen wollte hielt er mich aber doch auf. „Na gut! Aber du darfst mit NIEMANDEM darüber reden!“ flüsterte er als wenn es um sein Leben ginge. Was sollte das denn? Oder hatte das doch etwas mit Leon zu tun? Ich war sehr neugierig und setzte mich schließlich doch und legte die Puppe neben mir auf den Boden. „Das ist sehr wichtig dass du das für dich behältst!“ machte er noch einmal klar. Mit einem knappen Nicken stimmte ich zu und hing förmlich an seinen Lippen. „Es hat etwas mit Leon zu tun. Das was ich dir jetzt erzähle hat mir Billy, sein Bruder erzählt und selbst Leon weiß nicht dass ich darüber informiert bin…“ begann Chopper. „Er hat einen Bruder?“ fragte ich mehr mich als ihn. Doch er schüttelte langsam den Kopf. „Nein aber er hatte einen.“ Flüsterte er und sah weg. „Damals als ich das erste Mal auf Leon und Billy traf waren sie sehr seltsam… Leon hat mich nie leider können und zeigte mir das auch aber Billy war immer nett zu mir und wir haben uns immer gut verstanden… Eines Tages erzählte er mir etwas mehr über sich und über Leon. Ihre Eltern waren immer nett gewesen und sie waren immer glücklich aber als sein Vater dann die Arbeit verlor, griff er zur Flasche.“ Sagt er mit erstickter Stimme als wäre es seine Eigene Vergangenheit. Mir ging das alles schon jetzt sehr nahe und ich kann mir aber gleichzeitig nicht vorstellen dass Leon und Chopper sich mal nicht gemocht haben…. „Es wurde immer schlimmer und ihr Vater wurde immer ungehaltener. Irgendwann kam er nach Hause und schrie Leon und seine Mutter an. Plötzlich griff er zu einer Schusswaffe und zielte auf Billy, da er ihm die Schuld an ihren Geldproblemen gab. Leon verteidigte seine Mutter und seinen Bruder aber es nützte nichts. Als sich ein Schuss aus der Waffe löste fing seine Mutter die Kugel ab. Aber die Kugel drang durch den weichen Körper der Mutter und drang ein Stück in Leons Brust ein… Leon und Billy flohen nach natürlich sofort. Solange ihre Mutter noch lebte versuchte sie ihren Vater zu beruhigen… sie hat ihn sehr geliebt.“ Meinte Chopper und mir wurde klar warum er nicht darüber reden wollte. Für einen Moment, so lange die Sprechpause dauerte, fühlte ich mich schuldig ihn zu s etwas gedrängt zu haben. „Leon war da gerade zehn Jahre alt, Billy gerade fünf… Sie versteckten sich einige Tage im Wald. Dort trafen wir uns dann, seine Wunde war stark entzündet. Ich war auch verletzt worden, da die Dorfbewohner mit Steinen auf mich geschmissen haben... Plötzlich kam dann aber ein Mann und griff uns an. Leon rastete aus als er sah dass sein Vater sich an Billy vergriff und ihn schlagen wollte. Ich habe mich damals versteckte gehalten, schließlich kannten wir uns ja noch nicht mal wirklich! Ein Kampf brach aus und als alles verloren schien verwandelte sich Leon in ein Monster und verletzte seinen Vater. Er hatte diese Kraft nicht unter Kontrolle! Leider wurde dabei auch Billy verletzt. In diesem Moment fand uns Dr. Bader und wollte uns helfen. Leon brach einfach zusammen und ich wollte eigentlich fliehen, aber ich blieb. Es dauerte lange bis er wieder aufwachte aber als es dann soweit war musste ihm Dr. Bader leider sagen dass Billy nicht mehr da war… dass er nicht mehr existierte… es einfach nicht überlebt hatte…“ flüsterte Chopper immer leiser. Ich konnte mir gut vorstellen was in diesem Moment in Leon vorgegangen sein musste… „Leon war sehr aufgebracht und begann Bäume zu zerstören… Ab diesen Tag machte er dass immer wenn er sich Luft schaffen wollte. Irgendwann sah einer der abgebrochenen Stämme aus wie ein Gesicht, mit viel Phantasie gesehen natürlich! Als er zu schnitzen begann wurde auch eine Puppe daraus, so wie diese.“ Sagte er und deutete auf die Puppe neben mir. „Als Billy noch am Leben war hat er ihm eine Puppe geschenkt. Billy liebt Spielzeug. Als andenken schnitzt Leon seit jeher Puppen oder anderes Spielzeug wenn er wütend oder aufgebracht ist.“ Gab Chopper zu bedenken. „Weil es ihn an seinen Bruder erinnert!“ fügte ich hinzu und Chopper nickte nur. „Die Schusswunde von damals ist nun eine große Narbe auf seiner Brust…“ setzte er nach. Das machte mich nachdenklich. Die Puppe war sehr schön aber ich wusste nicht dass so eine Geschichte dahinter steckte… Deine Sicht: Nun war es raus. Es wundert mich dass sie so still gelauscht hatte… Es war ein seltsames Gefühl seine eigene Geschichte so erzählt zu bekommen, als wäre sie ein Märchen dass nie passiert war… „Deswegen ist er auch so misstrauisch und verschlossen?“ fragte Nami nach. Chopper sagte nichts, ich denke er nickt. Ich hatte mittlerweile meine Arme auf die angewinkelten Knie gelegt. Meine Stirn lag auf meinem Arm. Diese frisch aufgewühlte Sache machte mir doch etwas mehr zu schaffen als ich angenommen hatte… „Nachdem Billy von uns gegangen war, hat sich das Verhältnis zwischen mir und ihm aber deutlich verbessert und nun kann ich mir kaum vorstellen wie es wäre wenn er nicht mehr da wäre…“ sagte Chopper leise, seine Stimme klang etwas traurig aber gegen Ende des Satzes eher stolz und glücklich. Ach Chopper… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)