Zum Inhalt der Seite

Dangerous Minds

Arkham Origins
von
Koautor:  PunkinPie

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Was auch immer du vor hast ... es geht nicht ...

Als ich deine Stimme höre, hätte ich fast meine Tasse fallen lassen. Mein Rückgrat? Was soll das denn bedeuten? Ich muss mir auf die Zunge beißen, um dir nicht einen bissigen Kommentar zurück zu geben. Ich bin mit Sicherheit kein rückgratloser Mitläufer, der sich Alles gefallen lässt. Ich versuche hier doch nur meine Ehre zu verteidigen und deine Jugend zu bewahren. Alles andere kann mich schließlich Kopf und Kragen kosten!

Aber das kann ich dir auch nicht einfach so sagen, denn damit würde ich ja indirekt zugeben, dass du eine gewisse Wirkung auf mich hast. Und das würde meinen bisher tadellosen Ruf ins Bodenlose sinken lassen. Das darf ich nicht riskieren.

Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als dir Paroli zu bieten und dich eventuell auch vor den Kopf zu stoßen. Ich weiß zwar, dass dich so schnell Nichts aus dem Konzept bringt und du wirklich hart im Nehmen bist, aber wenn du mich weiter so reizt, dann muss ich andere Saiten aufziehen.

Ich beeilte mich mit dem Kaffee und schlenderte dann betont lässig mit den beiden Tassen in den Händen zurück zu meinem Schreibtisch. Ich bemerke natürlich, was du mit meinem Schreibtisch in der Zwischenzeit angestellt und ihn ein wenig um dekoriert hast, verliere aber vorerst kein Wort darüber. Allerdings schenke ich dir einen kühlen Blick.

Ich stelle eine Tasse neben dir ab, lasse mich wieder in meinen Stuhl fallen und nippe an meinem schwarzen Kaffee.

"Bevor du verschwindest, bringst du meinen Schreibtisch wieder in den Zustand, in dem er war, bevor du dich darauf breit gemacht hast, klar?"

Ich sehe dich nicht an, aber mein Tonfall sollte dir auch ohne Blickkontakt klar machen, dass ich es sehr ernst meine.
 

Die Veränderung in deinem Auftreten verunsichert mich ein bisschen.

Hast du dich gefasst, als du in der Küche warst?

Bist du sauer, weil ich dich provoziert habe?

Ist meine Chance verspielt?

Nein. Ich beschließe, das einfach nicht zu glauben und mich nicht entmutigen zu lassen. Stattdessen greife ich nach dem Kaffee, den du mir mitgebracht hast, und puste mit - hoffentlich - aufreizend geschürzten Lippen in die Tasse.

Ich bedenke den Schreibtisch mit einem betont beiläufigigen Blick.

"Ich habe nur ein bisschen ... Platz geschafft, Eddie. Das kann ja wohl kaum so tragisch sein."

Ich nippe unschuldig an meinem Kaffee und verbrenne mir natürlich die Zunge. Ich überspiele es aber, indem ich mir langsam einen Kaffeetropfen aus dem Mundwinkel lecke.

"Damit sich das aufräumen lohnt, müssten wir hier Alles schon ein bisschen mehr durcheinander bringen ..."

Es hätte nur noch gefehlt, dass ich anzüglich mit den Augenbrauen wackle. Aber ich glaube, du verstehst mich auch so. Ich beuge mich zur Bestärkung ein Stück nach vorn und – sieh' mal Einer an. Das Top ist doch zu Etwas nütze, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass deine Aussicht gerade sehr interessant ist.
 

Mit meinem besten Pokerface nippe ich genüsslich an meiner Tasse und lasse dich dabei nicht aus den Augen. Schließlich stelle ich betont langsam und lässig meine Tasse neben die Tastatur. Ich lehne mich in meinem Drehstuhl zurück, schlage die Beine übereinander, verschränke die Arme vor dem Oberkörper und fixiere dich über den Rand meiner Brille. Deine körperlichen Reize, die du mir präsentierst, ignoriere ich dabei gekonnt. Ich konnte mich schon immer gut auf das Wesentliche konzentrieren.

"Was soll das werden, wenn es fertig ist? Was bezweckst du damit, Barbara? Willst du deinem Vater irgendwas heimzahlen? Hast du eine Wette verloren? Willst du dir selber etwas beweisen?"

Ich machte für wenige Sekunden Pause.

"Warum bist du hier und benimmst dich mit Sicherheit nicht deinem Alter entsprechend?"
 

Versuchst du nur, den Spies umzudrehen oder ist das dein voller Ernst?

Gefällt dir denn nicht, was du siehst?

Ich muss gestehen, ein bisschen entmutigt bin ich. Aber ich will mir die Blöße nicht geben. Jetzt habe ich den Stein ins Rollen gebracht. Was auch passiert, sobald ich diesen Raum verlasse, wird eh Alles anders sein.

Dann kann ich genauso gut aufs Ganze gehen, nicht wahr?

"Was, Eddie? Wäre es dir lieber, wenn ich ... wie hast du es ausgedrückt? Ins Kino gehe und über Schauspieler quatsche? Das bin nicht ich."

Meine Finger tasten nach deiner Tasse und spielen mit dem Henkel.

"Ich bin das Mädchen, das gerade hier sitzt und mehr will, als über Datenvolumen zu plauschen oder Schach zu spielen. Und deren Vater damit Nichts zu tun hat. Wenn du also bitte aufhören würdest, dich zu zieren, als wärst du hier das unerfahrene, junge Ding."

Ich greife vollends nach deiner Tasse und nehme einen kräftigen Schluck. Dann strecke ich sie dir entgegen. Kaffee ohne Zucker ist widerlich, aber das sage ich dir nicht.

"Da. Das war ein indirekter Kuss."
 

Ich beobachte dich mit ausdrucksloser Miene. Wenn ich Etwas kann, dann ist es das Pokerface. Ich lasse mir von Niemanden in die Karten gucken. Auch nicht von der Tochter von Captain Gordon.

Ich erwidere deinen Blick. Nur einmal, als du aus meiner Tasse trinkst, huscht mein Blick kurz zu deinen Lippen.

Ist dir eigentlich bewusst, was du da sagst?

Weißt du, was du mir diesen Worten provozierst?

Entschlossen ergreife ich die Tasse, dir du mir hin hältst. Deine Worte lasse ich allerdings vorerst unkommentiert. In meinem Kopf arbeitet es fieberhaft und es dauert ein paar Sekunden, bis ich einen Plan habe. Ich stelle die Tasse hinter mich in das Regal, stehe auf und stelle mich so dicht vor dich, dass du zu mir aufsehen musst.

"Du spricht wie Jemand, der Ahnung von dem hat, was er von sich gibt. Aber ist dir eigentlich bewusst, was du hier tust?"
 

Ich überdenke die Frage auch für mich selbst, bevor ich dir eine Antwort gebe.

Ist es mir bewusst?

Habe ich über die Konsequenzen, die das hier für uns Beide haben kann, nachgedacht?

Nein. Nein, natürlich nicht. Weil ich zur Abwechslung mal Etwas tun wollte, ohne nachzudenken.

Ich senke den Blick für einen Moment. Ich muss abwägen, was ich als Nächstes tun soll. Das kann ich nicht, wenn du so von oben auf mich herab siehst. Es lenkt mich ab, dass du so nah bei mir stehst. Ich war noch nie einem Jungen so nah. Zumindest nicht mit derartiger Spannung zwischen uns. Schon gar keinem Mann.

Spürst du das auch?

Ganz langsam hebe ich den Blick und fange Deinen ein. Ich strecke eine Hand aus, berühre mit der Spitze meines Zeigefingers deine Brust, als fürchtete ich einen elektrischen Schlag. Ich bin überrascht, dass dieser ausbleibt und platziere meine Handfläche auf deiner Brust.

"Wenn ich für dich wirklich so klinge, Edward, dann lässt du dich sehr leicht aufs Glatteis führen. Ich habe keine Ahnung. Du bist hier Derjenige mit der Ahnung. Was genau tue ich denn?"

Damit du nicht so schnell zurück kannst, schließe ich meine Finger um das Ende deiner Krawatte, das ich zu greifen bekomme. Ich spreize die Knie ein wenig, für den Fall, dass du endlich aufhörst, dich zu wehren, und näher kommst.

"Komm schon, Eddie", flüstere ich.
 

Interessiert beobachte ich die fast schon offensichtliche Mimik in deinem jugendlichen Gesicht. Ich kann dir deutlich ansehen, wie du nachdenkst. Und ich bemerke deine Unsicherheit. Du bist noch so jung und hast vermutlich nur theoretische Kenntnis von den Dingen, die deinen Provokationen folgen werden.

Gegen deine vorsichtige, schüchterne Berührung wehre ich mich nicht. Das hätte auch keinen Sinn. Es wäre unlogisch. Du musst selber begreifen, was für einen riesengroßen Fehler du im Begriff bist zu begehen.

Als du sagst, dass du keine Ahnung hast, hätte ich fast gelacht, aber ich kann es mir verkneifen. Ich wusste es. Du bist noch vollkommen unschuldig und ich werde diese Situation mit Sicherheit nicht einfach so ausnutzen. Das hatte keine Frau verdient.

Die ganze Situation hat zu meiner Überraschung tatsächlich einen erotischen Beigeschmack. Als du nach meiner Krawatte greifst und die Knie öffnest, habe ich plötzlich nicht mehr das Gefühl, es mit einem unerfahrenen Teenager zu tun zu haben.

Ich werfe einen schnellen Blick zur Tür. Jeden Moment kann hier Irgendjemand rein spazieren. Im schlimmsten Fall Commissioner Loeb oder Captain Gordon. Mein Blick huscht wieder zu dir, dann zurück zur Tür. Im nächsten Moment entziehe ich mit sanfter Gewalt meine Krawatte deiner Hand, schließe die Tür von innen zu und gehe langsam wieder zu dir.

Dieses Mal bleibe ich so nah vor dir stehen, dass kein Blatt mehr zwischen uns passt. Ich stütze mich mit den Händen auf der Tischplatte ab, so dass wir auf derselben Augenhöhe sind und sich unsere Nasen fast berühren.

"Was auch immer du vor hast ... es geht nicht ..."
 

Ich ziehe überrascht die Augenbrauen nach oben. Da ist aber Jemand ganz große Spitze darin, widersprüchliche Signale zu senden ...

Ich schenke dir ein breites Grinsen, damit du merkst, wie wenig mich deine Bedenken interessieren. Wie sehr mir das hier gefällt.

Die Tür ist zu. Wir können jetzt machen, was immer wir wollen. Niemand kann uns stören. Und wer soll das schon wollen? Keiner weiß, dass ich hier bin. Dad weiß nicht mal, dass ich dich kenne. Keine Gefahr ...

Ich lege meine Hände noch einmal auf deine Schultern, diesmal von vorn, und beginne sie sanft zu massieren. Ich spüre einige Knoten von deinem stundenlangen Dasitzen und Brüten über irgendwelchen wichtigen Daten.

"Ich glaube, es ist gar nicht so schwer zu erraten, was ich vorhabe", flüstere ich. "Wieso kommst du nicht noch ein Stückchen näher?"

Ich ziehe auffordernd an deinen Schultern, als wollte ich dich gleich komplett auf den Schreibtisch zerren. Allmählich bin ich das Warten leid.
 

"Barbara ...", sage ich leise, aber ohne echten Widerstand in der Stimme.

Gedanklich gebe ich mir dafür eine kräftige Ohrfeige.

"Du bist wirklich süß, aber du bist sechzehn. Wenn ich das tun würde, was du von mir willst, würde ich im Knast landen."

Ich seufze, denn ich weiß, dass das zwar ein schlüssiges, aber dennoch fadenscheiniges Argument ist. Du willst es und nach geltendem Recht ist es gewissermaßen okay. Mehr oder weniger zumindest. Aber dein Vater würde mich in der Luft zerreißen.

Ich lasse den Kopf hängen und lege meine Stirn auf deine Schulter.

"Ich bin nicht gut für dich ... Such dir jemanden in deinem Alter ..."
 

Ich bin hin- und hergerissen zwischen dem wundervollen Gefühl, dass du noch näher bei mir bist, und den Zweifeln, die an mir nagen. Natürlich hast du Recht. Aber irgendwie doch auch wieder nicht. Ich habe nicht vor, es in die Welt hinauszuschreien oder Dad auf die Nase zu binden. Das ist etwas, was ich nur für mich tun möchte. Und für dich. Gemeinsam und füreinander eben. Gott, wie melancholisch.

"Eddie, dass ..."

Ich mache den Mund wieder zu. Stattdessen lasse ich eine Hand von deiner Schulter über deinen Nacken in dein Haar wandern. Ich versuche, dir etwas von meiner eigenen Überzeugung zu vermitteln.

"Ich gehe mal davon aus, dass du das hier auch willst", sage ich ernst. "Und dass du dir darüber im Klaren bist, dass ich nicht ewig das kleine Unschuldslamm sein werde. Ich will das, Edward. Würde es dir gefallen, wenn ich mich von einem angetrunkenen Teenager auf einer Party entjungfern lasse, der keine Ahnung hat, was er tut?"

Meine andere Hand malt große und kleine Kreise auf deinem Rücken.

"Oder willst du mir auf reizende, lehrhafte Art zeigen, was die Großen hinter verschlossenen Schlafzimmer -"

Ich stocke.

"Ich meine Bürotüren machen?"
 

Deine Hand in meinem Nacken fühlt sich gut an. Viel zu gut. Viel zu gefährlich. Es ist immer gefährlich, eine andere Person so nah an sich heran zu lassen. Früher oder später wirst auch du diese Lektion lernen müssen.

Ich muss kurz humorlos auflachen.

"Denkst du wirklich, ich hätte dich noch nicht rausgeschmissen, wenn ... na ja ... Egal, wessen Tochter du bist ..."

Ich richte mich wieder auf und sehe dich an.

"Betrunkene Teenager waren noch nie eine gute Wahl. Und werden es auch nie sein."

Ich seufze und fahre mir mit einer Hand durch die Haare.

"Das Problem an der Sache ist, dass ..."

Ich breche ab und schließe kurz die Augen. Es gibt Dinge, die man Niemanden anvertrauen sollte. Nach einigen Sekunden sehe ich dich wieder an. Ich weiß nicht, ob du den flehenden Ausdruck erkennst, aber ich hoffe es.

"Hast du dir für dieses ... spezielle Ereignis ... nicht etwas Anderes vorgestellt? Den Abschlussball zum Beispiel?"
 

Ich kann sehen, dass du innerlich mit dir ringen musst. Ich fühle mich deswegen schlecht.

Ist es so grausam, was ich hier tue?

Eigentlich nicht, oder?

Warum habe ich dann das Gefühl, dass ich dich bis zum Äußersten treibe?

Ich fange die Hand in deinem Haar ab und nehme sie in meine. Ein Versuch, dir Sicherheit zu geben.

Solltest nicht eigentlich du mir Sicherheit geben müssen?

Ich spiele nachdenklich mit deinen Fingern. Es ist schön, dass du noch immer so nah bei mir stehst.

"Auf dem Abschlussball sind aber doch nur betrunkene Teenager", murmle ich.

Ich lehne mich nach vorn gegen deine Brust.

"Abgesehen davon kommt es doch nicht auf das wann und wo an, sondern darauf, mit wem."

Ich versuche, zu dir aufzuschauen, ohne mich zu weit von dir zu lösen.

"Was ist denn bloß los, Eddie?"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TheJoker
2014-01-30T22:04:42+00:00 30.01.2014 23:04
O.o
Öhm jaaa...also ich würde dir nach diesem Kapitel ja sowas von raten Erotik-Romane zu schreiben.
Das kannst du nämlich wirklich unglaublich gut. :D
Ich sag mal jetzt nur das man sehr in dem Text versinkt. *laaaaaaaach*
Antwort von:  ChogaRamirez
31.01.2014 12:58
Ich kann kein Erotik. Zumindest nicht alleine. ^^ Aber wozu habe ich denn meine Isa? ;) Ohne sie würde das Zusammenspiel zwischen Babs und Eddie nie so gut funktionieren. Ich kann nur Drama, Tragik und Sarkasmus. :D


Zurück