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Dangerous Minds

Arkham Origins
von
Koautor:  PunkinPie

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Akute Langeweile oder Stress mit Daddy?

Ich bleibe kurz in der Tür stehen und betrachte dich. Du sitzt an deinem Schreibtisch und arbeitest konzentriert am Computer. Dann komme ich langsam und leise von hinten an dich heran und halte dir die Augen zu.

"Rate, wer da ist, Eddie!"
 

Ich zucke erst einmal kurz zusammen, da ich am späten Nachmittag nicht damit gerechnet habe, dass sich noch Jemand in meine Abteilung verirrt und sich von hinten an mich anschleicht. Aber nach wenigen Sekunden wird es mir klar und ein verhaltenes Grinsen erscheint auf meinen Lippen.

Ich würde schätzen, dass es die kleine Miss Gordon ist, die eigentlich im Büro ihres Vaters sein sollte."
 

"Gut geschätzt", murmle ich.

Eigentlich wäre es angemessen, die Hände jetzt wegzunehmen. Aber eigentlich wäre es auch angemessen, jetzt zu machen, was Dad sagt. Deswegen lasse ich meine Hände auf deinen Schultern liegen und betrachte deinen Schreibtisch und was darauf steht. Mehrere leere Kaffeetassen und ein halbvoller Aschenbecher.

"Das ganze Zeug wird dich noch mal umbringen. Dich mal richtig auszuruhen hält genauso gut wach wie Kaffee."
 

Ich lehne mich zurück, verschränke die Arme vor dem Oberkörper, lege den Kopf in den Nacken und beobachte dich für ein paar Sekunden mit ernster Miene.

"Wenn dein Vater wüsste, dass du dich ständig hier rumtreibst, bekommst du Hausarrest und ich werde gefeuert."

Dann nehme ich mir die Brille ab und reibe mir müde über die Augen.

"Ich habe keine Zeit, um mich auszuruhen. Commissioner Loeb will Anarky, bevor der kleine Spinner irgendwann noch mehr macht, als große Rede im Internet zu schwingen."

Ich setze mich wieder auf und angle nach der Schachtel Zigaretten, die neben dem Aschenbecher liegt.
 

Ich verziehe das Gesicht bei deinem Kommentar über Dad. Ich mag es nicht, wenn du mir das Gefühl gibst, dass ich für dich nur ein Kind bin. Du bist der Einzige hier, mit dem ich Zeit verbringen kann und der Einzige, der sich für mich interessiert. Die Anderen im GCPD sehen in mir ein lästiges kleines Mädchen, das die Arbeit stört.

Ich frage mich, ob du mehr in mir siehst. Ich finde, ich bin schon sehr erwachsen für mein Alter. Nicht so wie die anderen Mädchen in der Schule ...

Als du dich aufsetzt, rutschen meine Hände von deinen Schultern. Ich bin enttäuscht, beschließe aber, mich nicht entmutigen zu lassen. Ich greife vor dir nach den Zigaretten und halte sie hinter meinen Rücken.

"Vielleicht wirst du gefeuert, weil du die Tochter von Captain James Gordon zur Passivraucherin machst."

Ich grinse neckisch.

"Das ist nicht nett, Eddie. Außerdem glaube ich, dass Anarky ein halbes Stündchen ohne deine wertvolle Aufmerksamkeit auskommt."
 

Ich ahne, dass ich mir Kommentare über deinen Vater lieber verkneifen sollte, aber Manches muss einfach ausgesprochen werden. Und bislang warst du ja noch nie auf den Mund gefallen und ich bin mir sicher, dass du mir schon Kontra gibst, wenn ich es übertreibe.

Als du mir die Zigaretten wegnimmst, sehe ich dich einen Moment lang ein wenig irritiert an, ehe sich ein amüsiertes Funkeln in meine Augen schleicht.

"Du bist aus freiem Willen hier, Barbara und bislang hast du dich nicht darüber beschwert. Andere Mädchen machen in deinem Alter ganz andere Sachen, da ist Rauchen noch harmlos dagegen."

Ich lächle und deute mit einem Kopfnicken auf einen Drehstuhl hinter dir.

"Was führt dich zu mir? Akute Langeweile oder Stress mit Daddy?"
 

Natürlich bemerke ich diesen kleinen Funken. Wie auch nicht? Ich habe ja begierig nach irgendeinem Zeichen Ausschau gehalten, dass ich mich mit dem, was ich hier tue, noch auf einem sicheren Pfad bewege.

Erleichtert, aber mit einem aufgeregten Kribbeln in der Magengegend, ziehe ich den Stuhl zu mir heran und setze mich. Ich spiele mit der Zigarettenschachtel in meiner Hand.

"Ein bisschen von Beidem, würde ich sagen. Übrigens bin ich nicht wie die anderen Mädchen in meinem Alter ... Nur mal interessehalber. Was machen die denn, was so schlimm ist?"

Ich schaue dich auffordernd an. Ich habe ein wenig Angst, wie du das Gesagte aufnehmen wirst. Darf ich dich überhaupt so reizen?
 

Auf deine Frage sehe ich dich mit einem Blick an, der eine gewisse Neugier, aber auch Unsicherheit offenbart. Ich setze mir meine Brille wieder auf und drücke eine Taste auf meiner Tastatur, um den Bildschirmschoner zu aktivieren. Dann sehe ich dich mit einem langen Blick an.

"Dass du nicht wie die anderen Mädchen in deinem Alter bist, ist mir schon aufgefallen. Warum sonst bist du fast jeden Tag in diesem langweiligen Laden, wo du doch ins Kino gehen oder mit deinen Freundinnen über irgendwelche Schauspieler diskutieren könntest?"

Ich greife nach einer Tasse, werfe einen Blick hinein und stelle enttäuscht fest, dass sie wirklich leer ist.

"Was denkst du denn, was andere Sechzehnjährige machen, wenn sie Langeweile haben?"

Ein kurzes Grinsen huscht über mein Gesicht.

"Haben die Schulen heutzutage noch Aufklärungsunterricht?"
 

Ein triumphierendes Grinsen kann ich mir nicht verkneifen, als du den Bildschirmschoner aktivierst. Ich habe deine ungeteilte Aufmerksamkeit! Das nervöse Kribbeln wird deutlicher, aber ich kümmere mich nicht darum. Eigentlich fühlt es sich gar nicht so schlecht an ...

Du greifst nach deiner Tasse. Versuchst du dich abzulenken? Mache ich dich etwa auch nervös? Dieser neue Gedanke gefällt mir. So fühle ich mich mehr als Herrin der Lage. Als könnte ich es wirklich schaffen, in einem Gespräch mit dir die Oberhand zu gewinnen und den unerschütterlichen Edward Nashton zu verblüffen.

"Der Unterricht heutzutage taugt auch nicht mehr viel."

Ich beuge mich nach kurzem Zögern nach vorn und nehme die Tasse aus deiner Hand. Sie wandert zusammen mit den Zigaretten zurück auf deinen Schreibtisch.

"Wie sieht's aus, Eddie? Du bringst mir doch so gern Sachen bei?"
 

Ich beobachte dich ganz genau, als du dich nach vorne beugst und mir die Tasse aus der Hand nimmst. Dabei berühren sich ganz kurz unsere Finger, weswegen ich für etwa eine Sekunde in eine Art Schockstarre falle.

Natürlich ist mir aufgefallen, dass du seit einiger Zeit auffallend oft bei mir bist und neuerdings auch mehr oder weniger offensichtlich mit mir flirtest. Allerdings erschließt sich mir deine Motivation dahinter nicht ganz. Bisher rissen sich die Frauen nicht gerade die Höschen runter, wenn ich einen Raum betrat.

In gewisser Weise machst du mich nervös, denn wenn dein Vater uns erwischen würde, wäre ich ganz schnell meinen sicheren Job los. Allerdings ist mein Job das Wichtigste momentan, denn durch ihn sitze ich quasi an der Quelle an Informationen aus der ganzen Stadt. Auch Dinge, die nie an die Öffentlichkeit gelangen sollen, kommen mir zu Ohren und unter die Augen.

Ich sehe dich sprachlos an und blinzle ein paar Mal verwirrt. War das gerade ein eindeutiges Angebot von dir? Ich sehe dich über den Rand meiner Brille an und weiß nicht, was ich sagen soll. Du bist die Tochter eines hochrangigen Polizisten. Und du bist minderjährig. Du bist zwar hübsch und intelligent, aber jedes zweideutige Wort, ist ein Wort zu viel.

Ich brauche einen Moment, um mich wieder zu fangen.

"Was die IT betrifft kann ich dir sicherlich einiges beibringen."
 

Du hast also einen Rückzieher gemacht. Ich versuche, zu verbergen, wie sehr mich das enttäuscht. Aber es weckt auch meinen Kampfgeist und je mehr du dich zurückziehst, desto überzeugter bin ich, heute endlich einen Schritt weiter zu gehen.

Ich habe nicht wirklich Ahnung vom Flirten und auch Niemanden, den ich dabei um Rat fragen würde. Na ja. Außer dich vielleicht. Was muss ich tun, um begehrenswert zu sein? Wieso fällt das Frauen in Filmen immer so leicht?

Ich räuspere mich verhalten.

"Natürlich kannst du das, Eddie. Du bist der ungekrönte IT-König. Aber ich habe heute keine Lust auf Computer ..."

Ich schenke dir ein Lächeln, welches hoffentlich verführerisch ist und stehe auf. Ich mache ein bisschen langsamer als nötig meine Jacke auf und hänge sie an einen Haken. Ich mache das ganz beiläufig, damit man es nicht als anrüchig werten kann. Ich ärgere mich, dass ich nur ein unspektakuläres Top trage. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass du aufgebrezelte Frauen magst.

"Ich möchte heute nicht lernen, sondern einfach Spaß haben", sage ich und bleibe etwas unschlüssig neben meiner aufgehängten Jacke stehen.

Und jetzt?
 

Ich beobachte dich, wie du dich langsam aus deiner Jacke schälst und sie aufhängst. Mein Blick gleitet über deinen Rücken, doch bevor meine Augen etwas erblicken, für das mich dein Vater nach Blackgate bringt, gebe ich mir eine mentale Ohrfeige und greife eilig nach der Schachtel Zigaretten. Fahrig zünde ich mir eine Zigarette an und versuche einen kühlen Kopf zu bewahren. Wie automatisch nestle ich an meiner Krawatte herum und lockere den Knoten ein wenig.

Ich muss unbedingt das Thema wechseln, andernfalls wird es vermutlich sehr unangenehm für mich werden und ich muss fluchtartig den Raum verlassen. Ich weiß nicht wirklich woher es kommt, dass ich manchmal in deiner Gegenwart solche Gedanken und Gefühle habe. Es gehört sich einfach nicht.

"Wie wäre es mit einer Partie Schach? Das regt die grauen Zellen an", sage ich, um das Thema zu wechseln.

Ich nehme einen tiefen Zug, inhaliere den Rauch und blase ihn nach ein paar Sekunden in Richtung der Lüftung, denn das kleine Fenster taugt nicht wirklich zum Luftaustausch. Wenn ich dich nicht ansehe, verlierst du vielleicht das seltsame Interesse an mir.
 

Ein gewinnendes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Du bist nervös. Meinetwegen. Das Gefühl des Triumphes ist regelrecht süß, als ich sehe, wie du dir fahrig die Zigarette anzündest.

Ich komme langsam zu dir herüber, aber du siehst mich nicht an. Ist das gut oder schlecht? Deine Krawatte ist gelockert, das gefällt mir. Du gefällst mir. So siehst du etwas lässiger aus und nicht so aalglatt wie sonst immer.

Ich würdige den Stuhl keines Blickes und mache es mir auf deiner Schreibtischkante bequem. Jetzt musst du mich ansehen, ich sitze direkt vor deiner Nase, Eddie!

"Schach? Das ist aber nicht sehr aufregend. Ich wüsste was anderes als meine grauen Zellen, dass ich jetzt gern anregen würde."
 

Auch wenn ich dich nicht direkt ansehe, bemerke ich aus den Augenwinkeln, wie du dich auf die Kante meines Schreibtisches setzt. Aber selbst wenn ich dir den Rücken zugedreht hätte, hätte ich deine direkte Anwesenheit gespürt. Du sitzt so nah bei mir, dass dein Unterschenkel mein Knie streift.

Nervös ziehe ich wieder an meiner Zigarette und versuche deine direkte Nähe zu ignorieren. Doch als du dann sagst, dass du nicht dein Gehirn stimulieren willst, springe ich so abrupt auf, dass mein Drehstuhl an das Regal hinter mir stößt.

Ich lasse die brennende Zigarette in den Aschenbecher fallen und schnappe mir eine Kaffeetasse. Dann entferne ich mich eilig ein paar Schritte, bevor ich tief durchatme.

"Kaffee?"

Ich drehe dir den Rücken zu und warte auch keine Antwort ab, bevor ich durch die Tür in den Nebenraum verschwinde. Dort steht die Kaffeemaschine meiner Abteilung. Die Tür lasse ich offen, um eine Antwort von dir zu hören - oder zu hören, dass du gehst.
 

Ich bleibe völlig verdattert in deinem Büro sitzen und starre die offene Tür an. Was zum ...? Ich schüttele den Kopf. Ich muss dich wohl zu deinem Glück zwingen?

"Kaffee wäre super!", rufe ich der offenen Tür zu. "Zwei Löffel Zucker. Und dein Rückgrat kannst du auch gleich mitbringen, wenn du einmal unterwegs bist."

Ist das zu forsch? Ich weiß nicht. Ich werde ungeduldig, wenn ich meine Ziele nicht schnell erreiche. Und im Moment bist du mein Ziel.

Ich lausche dem Klappern von Geschirr aus dem anderen Raum und schiebe dabei deine Tastatur und die übrige Unordnung zur Seite, um mich richtig hinsetzen zu können. Ich sitze jetzt genau mittig auf dem Tisch.

Nach kurzem Überlegen setze ich die Brille ab und lege sie vorsichtig neben deinen Computer. Ich löse meinen Pferdeschwanz und schüttele mein Haar aus.

Komm du nur zurück. Ich bin bereit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  TheJoker
2014-01-30T20:49:56+00:00 30.01.2014 21:49
Ich kam dann auch mal endlich dazu dieses FF zu lesen :D
Eines von dir darf ja nicht einfach so ungelesen in meiner Favoritenliste herumliegen xD

Tja was soll ich sagen, Schreibstil ist auf jeden Fall mal was Anderes, aber gefällt mir eigentlich sehr gut und es lässt sich auch flüssig lesen.
Die Idee zur Story...also ich frag mich immer wie dir solche genialen Einfälle kommen. Einfach nur scheiße geil, auf gut Deutsch gesagt. xD
Und Junge, junge....die Erotik die sich darin schon zu Beginn aufbaut reißt einen komplett aus den Socken *lach*. Das Knistern und Verlangen trieft gerade zu aus dem Monitor heraus. Echt sehr guter Anfang und ich bin sehr zuversichtlich dass es auch genauso weiter geht.
Zumindest habe ich bei deinen anderen Geschichten in der Hinsicht eine gute Erfahrung gemacht.^^

Das Gute ist-,dass ich es erst jetzt lese,-kein warten auf die nächsten Kapitel heheheeee.
Antwort von:  ChogaRamirez
31.01.2014 12:51
Die Idee zu dieser Geschichte beruhte auf einer simplen Frage: Woher kann Babs so gut mit Computern? Als dann in AO heraus kam, dass unser Freund Eddie fürs GCPD gearbeitet hat, war Alles klar. :D

Bezüglich der Erotik möchte ich an dieser Stelle kurz Isa zitieren: "Wuhuuuu!!! - komme ich eigentlich irgendwie Kommentar-geil rüber? aha. Wir sind also erotisch. Tja. Unser erlauchtes kopfkino eben..."
Antwort von:  TheJoker
31.01.2014 12:59
*lach* Das Kopfkino konnte man deutlich spüren xD, war wirklich sehr nett gemacht.
Man konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, alle Kapitel in einer Nacht :D
Antwort von:  ChogaRamirez
31.01.2014 13:02
Wenn man bedenkt, dass es eigentlich nur ein simpler Oneshot werden sollte ... Jetzt ist es schon ein Drei-Teiler.
Antwort von:  TheJoker
31.01.2014 13:04
Tja, die Idee ist einfach genial xD...
Oh cool auch ein dritter Teil *freu*, bin am zweiten schon dran.
Antwort von:  ChogaRamirez
31.01.2014 13:07
Mensch, du bist ja schnell. Da freuen wir uns auf viele Kommentare. ;)
Antwort von:  TheJoker
31.01.2014 13:14
Ja, heut ist mein freier Tag, da geht das :D


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