The Prince's passion von Jin13 ================================================================================ Kapitel 7: Seven ---------------- Chapter 7 „Um Gottes Willen, Junge, was ist mit dir geschehen?“, der König eilte auf Reita zu, der gerade den Thronsaal betrat, hinter ihm Aoi. Es war bereits dunkelste Nacht. „Verbreitet die Kunde, dass mein Sohn zurück ist!“, befahl er einem Diener, der nickte und verschwand. Reita senkte den Blick. „Verzeiht, Vater, dass ich Euch Sorgen bereite“, murmelte er betreten, doch sein Vater schloss ihn bloß in die Arme. „Geht es dir gut?“, er hob das Kinn seines Sohnes an, um sein malträtiertes Gesicht zu betrachten. „Es geht schon... Macht Euch keine Sorgen, aber Aoi braucht einen Arzt...“ Nun richtete sich der Blick des Königs auf den Freund seines Sohnes – er sah noch schlechter aus. „Selbstverständlich... Holt den Arzt hierher“, gab er einen weiteren Befehl, nahm beide Jungen an den Ellenbogen und führte sie in den Nebenraum. „Setzt euch und erklärt mir, was vorgefallen ist!“ Reita ließ sich auf einer Bank nieder, Aoi direkt neben ihm und Aoi lehnte den Kopf gegen Reitas Schulter – erschöpft. „Auf der Hinreise kamen wir in einen Hinterhalt... Sie haben mich gefangen genommen und Uruha getötet“, murmelte Aoi beschämt, „Verzeiht mir, Eure Hoheit, ich habe nicht genug aufgepasst... Natürlich nehme ich jede Strafe hin, die ihr verhängt. Ich habe Euren Besitz zerstören lassen.“ Der König winkte ab, kam näher und musterte nun Aois Anblick. Er war verdreckt, eine Platzwunde an der Lippe, Würgemale am Hals und seine Handgelenke waren geziert von der Musterung von Seilen. „Weiter.“, er sah nun seinen Sohn an, dieser zuckte die Schultern. „Bei meinem Ausritt bin ich auf die Kutsche gestoßen, sie war völlig ausgebrannt und habe dann die Spuren verfolgt. Zuerst entdeckte ich den geschändeten Leichnam von unserem Schönling, dann entdeckte ich ihr Lager... und Aoi.“ Aufmerksam lauschte der König, nickte und wollte gerade etwas sagen, als der Arzt hereinkam. Wortlos erfasste er die Situation und wand sich dem Prinzen zu, der ihn jedoch abwehrte. „Mir geht es gut, kümmer dich zuerst um meinen Freund.“ Fragend sah er den König an, der bloß nickte. Also begann er, Aoi zu verarzten. „Was ist dann passiert?“ „Sie waren zu siebt... Ich habe sie vertrieben“, mehr sagte Reita nicht, aber der König verstand auch so. Sein Sohn war ein ausgezeichneter Stratege. „Den Leichnam?“ „Haben wir vergraben. Solch einen Tod hat niemand verdient, wir haben ihm die letzte Ehre erwiesen.“ Der König nickte bloß und drehte sich nachdenklich weg. „Denkst du, sie waren vom Nachbarland?“ Reita schüttelte den Kopf. „Bloße Räuber, die von der Kutsche angelockt worden sind.“ Nickend musterte der König nun erst Aoi, dann seinen Sohn. Halt suchend klammerte Aoi sich versucht unauffällig an Reitas Arm fest. „Komm mit“, verlangte er dann an seinen Sohn gewandt und verließ den Raum. Reita folgte ihm. „Was habe ich gerade gesehen, Sohn?“, fragte er streng, als sie allein waren. „Was meint Ihr?“ „Wie er sich an dir fest gehalten hat...“ „Nicht doch, Vater“, erwiderte Reita nach einem Moment und schüttelte energisch den Kopf, „Er ist aus guter Familie, hat noch nie den gewaltsamen Tod erlebt... Ihr dürft es nicht missverstehen, Vater, er ist mein treuester Freund und ich bin der seine... Er hat Dinge gesehen, die andere sich nicht einmal vorstellen können...“ Reita wand den Blick ab, suchte nach Worten. „Ich habe Uruhas Leichnam gesehen, Vater, mir ist sofort klar gewesen, was sie mit dem Jungen gemacht haben... Wenn ich mir vorstelle, wenn ich das miterlebt hätte, würde ich mich auch an den einzigen Halt klammern, den ich habe.“ „Freunde?“ „Mehr nicht, ich schwöre es Euch. Bei meiner Mutter.“ Der König musterte ihn noch einen Moment, ehe er seufzte. „Dann erkläre mir, warum du dir nicht endlich eine Frau suchst... Wenn ich mir euch beide so ansehe, passt alles zusammen.“ „Nein, Vater, denkt das nicht... Ich könnte niemals...“, Reita erschauderte, „Wir sind Freunde, nicht mehr. Und ich will keine Frau, damit ich mich auf das Wichtige konzentrieren kann. Ich bin jung, die Braut kann ich mir auch noch in einigen Jahren suchen. Ich muss erst lernen, ein guter König zu werden... So wie Ihr es seid.“ Einen Moment schwiegen sie beide, ehe sein Vater ihn auch schon in die Arme schloss. „Also gut, ich glaube dir, mein geliebter Sohn. Dir geht es wirklich gut?“ „Ich habe ein wenig Schmerzen, aber mit Hilfe meines Dieners wird es mir sicher bald besser gehen.“ Der König nickte. „Morgen frühstücken wir gemeinsam.“ „Gern, Vater“, Reita schenkte ihm ein Lächeln, ehe er sich abwand und zurück in den Nebenraum ging, wo der Arzt seine Arbeit an Aoi beendete und sich jetzt um den Prinzen kümmerte. Der König kam jedoch nicht mehr zu ihnen – stattdessen einer der Diener. „Eure Majestät verlangt, dass ich Euch zu Diensten bin.“ „Dann mach dich nützlich und richte ein Gemach für Aoi her. Dann wirst du dafür sorgen, dass seine Familie erfährt, was passiert ist und dass Aoi eine Weile hier bleiben wird“, Reita schlug seinen herrischen Tonfall an, der den Diener bloß nicken ließ, bevor er verschwand und genannte Befehle ausführte. Bald darauf endete auch die Arbeit des Arztes. „Du darfst dich entfernen“, Reita winkte ihn hinaus, seufzte erschöpft. Der Arzt verbeugte sich und verschwand. Aoi lehnte sich an Reita. „Du hättest nicht so fest drücken müssen“, Aois Stimme war rau. Reita hob die Hand und strich ihm über den Arm. „Es war notwendig...“, Reita seufzte nur wieder leise, drückte Aois Hand einen Moment entlang, „Verzeih...“ Doch nun schüttelte Aoi nur den Kopf und stupste seinen Freund an. „Es ist schon okay... Du hast Recht, es war notwendig... Und ich kann dir gar nicht genug danken.“ Nun schüttelte Reita den Kopf und erhob sich, zog Aoi sanft auf die Beine. „Komm, ich bring dich in ein Bett.“ Zusammen verließen sie den Thronsaal und mit jedem Schritt stützte sich Aoi mehr auf den Prinzen. Sie waren beide einfach nur erschöpft. Als Reita sich am Mittag um die Kutsche gekümmert hatte, hatte er sich etwas einfallen lassen. Nachdem die Kutsche dann auch ausgebrannt war, war er zurück zum Haus geritten, hatte erst Uruha aufgesucht und ihm erklärt, dass er dort bleiben würde und nicht zurückkehren konnte. Dass er ihn für tot erklären würde. Widerwillig hatte Uruha eingewilligt – auch, wenn er sich dann schließlich doch gefreut hatte, als er erfahren hatte, dass Ayane ihn ausbilden würde. Dann war Reita zu Aoi gegangen, hatte mit ihm gesprochen – wenig begeistert, aber dennoch hatte er zugestimmt. Also hatten sie noch zusammen gespeist, ehe Reita und Aoi dann zurück geritten waren. Kaum war das Haus außer Sichtweite gewesen, hatten sie angehalten. Nachdem Aoi noch ein paar Mal gezielt auf Reita eingeschlagen hatte, hatte Reita ihm die Hände gefesselt und die Seile sehr stramm gezogen, damit Male entstanden. Dann hatte er mit Aoi gesprochen und schließlich die Hände um Aois Hals gelegt und zugedrückt – niemals würden sie darüber reden, hatten sie beide in diesen wenigen Minuten bittere Tränen vergossen und kurz hatte das Band zwischen ihnen zu reißen begonnen. Aber als er Aoi dann fest in die Arme schloss, hatte der Riss sich wieder gefügt – und ihre Freundschaft war noch ein wenig tiefer geworden. Seufzend schloss Reita die Tür zu Aois Gemach und ging den Flur entlang – öffnete die Tür seines eigenen Gemaches. Es war – selbstverständlich – leer. Sich über den Nacken reibend, ließ er die Kleidung vom Körper fallen und ging zu seinem Waschtisch, wo er sich ein wenig säuberte und anschließend in einen Yutaka schlüpfte, um sich dann in sein Bett fallen zu lassen. Der Schlaf holte ihn bald ein. Er schlug die Augen auf, war einfach hellwach. Aber in seinem Zimmer war es noch dunkel, obwohl er durch die schweren Vorhänge die Sonnen scheinen sehen konnte. Verwirrt setzte er sich auf, sah sich um. Tatsächlich war Ruki noch nicht hier gewesen, was eigentlich merkwürdig war, da der Kleine in den letzten paar Tagen immer da war, bevor er wach wurde. Also schlug er die Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und nahm sich frische Kleidung aus dem Schrank. Er hatte schon immer allein gelebt und alles selbstständig erledigt, deshalb brauchte er Ruki nicht unbedingt, aber dennoch war es merkwürdig, dass er noch nicht da war. Aber er dachte nicht weiter darüber nach, sondern verließ den Raum, um ins Badezimmer zu gehen. Dort lag bereits Aoi in dem Becken und genoss das heiße Wasser. Also ließ er die Kleidung fallen und stieg zu ihm hinein. „Guten Morgen.“ „Mittag meinst du wohl?“, Aoi schmunzelte und sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Geht es dir besser?“, Reita musterte ihn. „Ja, es geht wieder. Nach dem Schlaf und dem heißen Bad ist alles wieder in Ordnung. Und bei dir?“ „Ja, alles gut... Ich habe mich nur gefragt, wo Ruki ist... Er war noch nicht in meinem Zimmer...“ „Hm... Vielleicht hat dein Vater was damit zu tun...?“ „Keine Ahnung, ich werde aber nicht nach ihm suchen... Vater hat mich gestern auf unser Verhältnis zueinander gefragt... Ich konnte ihn gerade so davon überzeugen, dass wir beide nicht an Männern interessiert sind.“ Aoi seufzte. „Vielleicht hätten wir doch weglaufen sollen“, er schüttelte den Kopf und sank etwas tiefer ins Wasser. „Ja... Vielleicht...“ Auch Reita seufzte, ehe er dann das heiße Wasser genoss und sich entspannte. Nun schwiegen sie beide. Als sie den Thronsaal betraten, wartete der König bereits auf sie. Für sie wurde auch gleich aufgetischt. Gemeinsam begannen sie zu essen – der König sah ihnen schweigend zu, beobachtete sie. Schließlich nickte er zufrieden und aß selbst noch eine Kleinigkeit. Als der Tisch wieder abgeräumt war und sie zusammen noch eine Tasse Kaffee tranken, räusperte sich der König. „Ich muss mit dir sprechen, Sohn“, begann er, ließ den Blick schweifen und suchte nach Worten. Sowohl Aoi als auch Reita wanden den Blick zu ihm, schwiegen nun. „Dein persönlicher Diener... Er wurde erwischt, wie er sich von einer der Wachen beglücken ließ... Da hat sich dann auch heraus gestellt, dass er das schon tut, seit er hier ist. Sein Oberkörper war übersät von Bissspuren... Reita, ich kann das nicht dulden. Der Wache wurden bereits beide Hände gebrochen und des Landes verbannt, sodass er künftig nur ein Bettler sein kann. Aber da der Junge dein Eigentum ist, habe ich ihn in den Kerker sperren lassen, wo er auf deine Strafe wartet.“ Reitas Gesicht verschloss sich, er zog die Brauen zusammen. „Wann?“ „Du warst kaum ausgeritten, da wurde er erwischt.“ Reita erhob sich ruckartig, stieß dabei den Stuhl um und stürmte aus dem Saal – Aoi hatte noch nach ihm gerufen und versucht, ihn fest zu halten. Reitas Wut war beinahe spürbar... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)