The Prince's passion von Jin13 ================================================================================ Kapitel 17: ------------ Chapter 17 Langsam schlug Ruki die Augen auf, gab ein brummendes Geräusch von sich, ehe er die Augen gleich wieder schloss - wegen des grellen Lichts. Uruha hob erfreut den Kopf, sah ihn an, ehe er sich erhob und die Vorhänge zuzog, sodass nur noch gedämpftes Licht den Raum erhellte. „Probier es noch einmal“, sagte er leise und ruhig, setzte sich zu Ruki ans Bett. Langsam blinzelte Ruki, schloss die Augen wieder, doch es war nicht mehr so schlimm, sodass er es nach einer Weile und einigen Versuchen schaffte, die Augen offen zu halten. „Da bist du ja wieder“, Uruha lächelte glücklich, strich ihm durch die Haare. „Hm“, machte er nur, sah ihn desorientiert an, dann im Raum umher. „Warte, ich hole dir was zu trinken“ Uruha erhob sich erneut, ehe er ihm am Tisch eine Tasse Tee eingoss und schließlich auf den Nachtschrank stellte. Dann half er Ruki, sich aufzusetzen. „Was... ist passiert“, murmelte er heiser, griff mit schwachen Händen nach dem Tee, nippte daran. Es ging ihm schon viel besser, der Schlaf hatte Wunder bewirkt. Auch fühlte er sich nicht mehr so leer. „Du hast fast drei Tage durch geschlafen, wir haben dir währenddessen Flüssignahrung und auch Wasser gegeben.... Wenn dein Kreislauf wieder in Schwung kommt, sollte es dir eigentlich besser gehen.“ Ruki nickte, seufzte erschöpft, trank aber brav den Tee. „Reita?“, fragte er noch immer leiser, sah Uruha aufmerksam an. Der schwarze Tee bewirkte tatsächlich Wunder, er konnte spüren, wie sein Kreislauf wieder in Schwung kam und sein Körper reagierte. Er fühlte sich von Moment zu Moment besser, kräftiger. Uruha seufzte aber bloß. „Der ist in Quarantäne... Sein Entzug ist schlimmer, als wir gedacht haben, aber es wird langsam besser...“ Ruki nickte, ließ es auf sich wirken, leerte den Tee schließlich. Gleich hielt er Uruha die Tasse hin. Dieser füllte lächelnd nach. Die Ärzte hatten gesagt, wenn er mehr trinken und vielleicht sogar was essen wollte, war das ein sehr gutes Zeichen. „Ich muss ihn sehen“, wisperte er schließlich, senkte betroffen den Blick. Uruha schüttelte den Kopf. „Alles zu seiner Zeit... Fühlst du dich gut genug, um das Bett zu verlassen?“ Ruki seufzte. „Ich weiß nicht... Ich denke schon...“, murmelte er, getrübt dadurch, dass er Reita nicht sehen durfte. Uruha stand auf und hielt ihm die Hände hin, die Ruki auch gleich ergriff und langsam aufstand. Er schwindelte ein wenig, hielt sich an Uruha fest. Einige Momente später drückte er sich ein wenig von ihm weg, hielt sich aber noch ein wenig am ihm fest. Aber er stand selbstständig. Dann nickte er. „Es geht.. Und jetzt?“ Uruha lächelte, strich ihm durch die Haare. „Ich bin froh, dass es dir gut geht, Ru... Wir haben uns solche Sorgen gemacht“, gestand er leise, umarmte Ruki fest, worauf dieser sich an ihm fest klammerte Wieder begannen die Tränen zu laufen. „Es tut mir so leid“, schluchzte er, verbarg sein Gesicht in Uruhas Schulter, „Ich habe euch in diesem Moment nicht ertragen... Ich wollte einfach nur noch sterben...“ Uruha seufzte bloß. „Ich weiß... Ich habe es gleich gewusst, als wir das Hufgetrappel gehört haben...“ So blieben sie eine Weile stehen, bis sich beide wieder beruhigt hatten. „Lass uns etwas hinaus gehen... Die frische Luft wird dir guttun. Und danach essen wir etwas.“ Ruki nickte, lächelte ein wenig. Er war so glücklich, dass Uruha ihm nicht böse war, dass er ihn wieder aufnahm. Und Uruha war genauso glücklich, dass sein Freund wieder da war. Gemeinsam verließen sie das Schloss, um in den Garten zu gehen, um dort auf einen reichlich gedeckten Frühstückstisch zu stoßen und drei Bedienstete, die sich um sie kümmern würden. Aoi saß schon am Tisch, erhob sich, als er sie kommen sah und schloss den Arm um Ruki. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht“, brummte er, „Du Idiot... Geht es dir besser?“ Ruki lächelte berührt, nickte schließlich. „Danke...“ „Nichts zu danken, setz dich und iss, du musst Hunger haben“, Aoi schob ihn langsam zu einem der Stühle, auch die anderen beiden setzten sich. Sie begannen zu essen. Ruki aß langsam, aber er aß und das sogar reichlich. Es ging langsam bergauf. Sie verbrachten den ganzen Morgen und den halben Mittag draußen, spazierte ein wenig, aßen irgendwann auch zu Mittag. Danach kam eine Bedienstete aus dem Schloss zu ihnen. „Der Prinz verlangt nach Ruki... Er ist nicht wirklich bei Sinnen, aber er wimmert seinen Namen“, erklärte sie leise. Ruki biss sich auf die Lippe, erinnerte sich daran, wie es in der Zelle gewesen war, ehe er sich dann erhob. „Bring mich zu ihm“, mit zitternden Beinen, griff er nach ihrer Schulter, hielt sich an ihr fest. „Ruki... Es ist zu früh“, warf Uruha ein, doch Aoi griff nach seiner Hand, „Er hat das Recht dazu.“ Ruki nickte und die Bedienstete führte ihn hinein. Reita bewohnte ein abgelegenes Zimmer im Ostflügel. Schon von Weitem hörte er Reitas Stöhnen, seine verkrampften, aber unverständlichen Worte. „Lass mich allein hineingehen“, Ruki drückte die Schulter der Bediensteten und ging an ihr vorbei. Vor der Tür atmete er tief durch, ehe er diese dann auch schon aufschob und eintrat. Der Anblick erschütterte ihn mehr als er zugeben wollte. Reita war mit Bändern am Bett fest gemacht, bäumte sich auf, sodass die beiden Männer, die für seine Überwachung zuständig waren, ihn auf das Bett zurück drückten – ziemlich grob und mit Gewalt. Ruki wurde klar, dass das die Nachwirkungen der Mittel war, unter die sie Reita über Wochen gestellt hatten. Er kam näher, sah Reita an, der die Augen geöffnet hatte, aber nicht wirklich zu sehen schien. „Lasst ihn los“, bestimmte er mit fester Stimme, kam zum Bett, „Und geht, ich will alleine mit ihm sein.“ „Aber...“, warf einer der Männer ein. „Geht“, knurrte er nun bestimmt. Seine Stimme schien auch auf Reita zu wirken, denn er entkrampfte und entspannte langsam wieder. „Ruki“, wimmerte er. Die Männer verließen den Raum nur zögernd. „Ich will nicht gestört werden, aber eine Bedienstete soll draußen sein, damit jemand da ist, wenn ich rufe.“ Die beiden nickten und gingen dann hinaus. Als die Tür geschlossen war, entledigte er sich seines Oberteils und setzte sich zu Reita ans Bett. Einen kurzen Moment schien Reita ihn zu erkennen, ehe er wieder krampfte. Ruki seufzte leise, begann seinen Freund zu streicheln. Geduldig wartete er, bis Reita wieder entspannte. Aber er hielt nicht inne, liebkoste die geliebte Haut, die aber trocken und grau wirkte. „Scht... Liebling, ich bin es... Ich bin bei dir... Du bist Zuhause, in Sicherheit.“ Einige Zeit später, es hatte keine weiteren Vorfälle gegeben, band er eine von Reitas Händen los, legte sich an seine Seite und zog seinen Arm um sich. Dann schloss er die Augen und legte den Kopf an Reitas Schulter ab. Immer weiter redete er ihm zu, streichelte ihn. Es war, als würde Reita im Unterbewusstsein spüren und hören, wer da bei ihm war, denn so lange Ruki mit ihm sprach, entspannte er zusehends. Wenn er jedoch eine Pause machte, weil er überlegen musste, was er noch sagen konnte, wurde Reita wieder unruhig. Dann redete er einfach irgendwelche, sinnlose Worte vor sich hin, so wurde der andere auch wieder ruhiger. Ruki wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sich die Tür lautlos öffnete und Uruha hereinkam. Er sagte nichts, lächelte aber, was Ruki nur zaghaft erwiderte. Uruha stellte ihm eine Flasche Wasser auf den Tisch, genau wie einige Häppchen, die sie beide stärken würden. Ruki winkte, als der Größere sich wieder abwenden wollte, sprach weiter mit Reita, wies auf dessen Haut und imitierte die Bewegung, als würde er ihn einreiben. Uruhas verstand es und nickte. Dann verließ er den Raum wieder. Draußen gab er der Bediensteten die Anweisung, sich einen Stuhl zu holen und um jeden Preis da zu bleiben. Er selbst kümmerte sich um die Creme, um die Ruki gebeten hatte. Ruki redete einfach sinnlos weiter Worte vor sich hin, ließ Reita seine Stimme hören, schmiegte sich an seine Seite. Reita glitt irgendwann in einen ruhigen Schlaf. Das war Ruki genug, auch er schloss die Augen und schlief schließlich ein. Geweckt wurde er durch Hände, die sich um seinen Hals schlossen und ihm die Luft abschnürten. Er riss die Augen auf, wehrte sich, bis er erkannte, dass es Reita war, der ihm die Luft abdrückte. Unbändige Wut spiegelte sich in seinen Augen, die so klar waren, wie er sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, sein Widerstand erlahmte. Ihre Blicke trafen sich, Reitas Wut erlosch in dem Moment, in dem er Ruki erkannte. „Oh Gott... Ruki....“, hauchte er über sich selbst erschrocken, löste die Hände von seinem Körper, wich zurück. Ruki keuchte, rang nach Atem und sah ihn einfach nur an, Tränen sammelten sich in seinen Augen. „Du bist wieder da....“, hauchte er schluchzend. „Und ich habe dir weh getan...“, erwiderte Reita, rutschte ganz zum Fußende, erkannte die Druckstellen an Rukis Hals immer deutlicher. Doch Ruki lächelte. „Komm zu mir...“, er streckte die Hand nach ihm aus, doch Reita schüttelte den Kopf. Immer noch entsetzt, dass er Ruki hätte töten können. „Bitte... Komm zurück zu mir... Mein Prinz...“ Als sich Reita ein weiteres Mal verwehrte, erlosch Rukis Lächeln, die Tränen wurden mehr. Er schloss die Augen. „Ich vermisse dich“, hauchte er schließlich, „Ich will dich wieder spüren... Ich will fühlen, dass du mich noch liebst, dass du wieder mein Prinz bist...“ Reita schossen Bilder durch den Kopf, wie er Ruki sah, der durch Gitterstäbe zusah, wie er die Prinzessinnen nahm. Als dessen Schrei aus seiner unterbewussten Erinnerung in seinem Kopf wieder hallte, kamen auch all die anderen Erinnerungen an das Betäubungsmittel und an alles, was geschehen war, seit er nach dem Kampf entführt worden war. Er sank zusammen, hielt sich den Kopf, als so viele Dinge durch seinen Kopf schwirrten. „Nein“, murmelte er, wollte damit die vielen wirren Gedanken vertreiben, bis er Rukis Schluchzen hörte. „Dann werde ich gehen, Prinz... Ihr seid zurück, das ist das Wichtigste“, Ruki erhob sich schwerfällig vom Bett und verließ dann eilig den Raum, Reita sah ihm bloß nach. Als die Tür ins Schloss fiel, schlug Ruki sich die Hand vor den Mund, sank an ihr hinab und weinte stumme Tränen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)