Ärger im All Blue von LittleMarimo ================================================================================ Kapitel 14: Das Leben --------------------- "5... .... nein.. Sanni.. Ich muss dir noch etwas wichtiges sagen.... Danke.. und Entschuldigung.. für alles. Hochmut kommt wohl vor dem Fall. Mein Körper kann die Zellen nicht aufrecht erhalten und keine neuen Produzieren... ich.. kann nicht eigenständig leben... das ist Gestern bei den Untersuchungen herausgekommen. Wenn ich nicht ständig neues Zellmaterial bekomme und mit den Mitteln zugepumpt werde... zerfalle ich. Ich bin ein Fehlschlag. Diese Test werden die letzten sein... danach.....werde ich vom Prof eingeschläfert. Wir.. werden uns nicht wieder sehen. Das hier heißt Lebewohl, Viel Glück und... genieße dein Leben." Die Grünhaarige Klonin war während ihrer Worte in eine Röhre gestiegen und hatte sich entkleidet. Aus ihren Augen kam etwas dass sie noch nie bei Zora gesehen hatte: Tränen Noch bevor Nummer 5, Sanni Antworten konnte, wurde die Röhre in den Keller gefahren und sie war allein. Allein, dass was sie nie sein wollte. Am Anfang war es dunkel. Alles war dunkel. Dann waren da Laute. Geräusche. Aber was waren Geräusche? Piepen und Klicken, Gluckern und Gurgeln. Langsam wurde es heller und diese Geräusche lauter. Alles war so hell, aber alles nur Orange. Orange? Was war das? Eine Farbe, aber was ist das, eine Farbe? Es war schwer, doch langsam öffnete sie ihre Augen. Da waren Schatten, Schatten von Menschen. Aber was waren Menschen? 2 Beinige Lebewesen die die Welt bevölkerten. Sie sind sehr intelligent und komplex. Wieso wusste sie das alles, obwohl es ihr so fremd war? Wieso fragte sie sich Dinge, die sie doch wusste? Aber.. wieso wusste sie diese Dinge? Wer war sie? Was war sie? Wieso war sie hier? Wo war sie? "Die Werte sind stabil Professor, Subjekt Nummer 5 hat das Bewusstsein erlangt." Was war das? Wer war das? Die Schatten bekamen langsam Farben. Noch immer war alles in einem Orangen Schleier. "Nummer 5? Ich hätte nicht gedacht dass sie durchkommt." Eine Andere Stimme, aber wer war das? "Herzlich willkommen im Leben." Ein Mensch.. ein Mann in einem weißen Kittel stand vor ihrer Röhre und sah zu ihr hoch. "Mein Name ist Professor Vegapunk und du bist Nummer 5. Verstehst du was ich sage?" Doch es gab keine Reaktion. Diese Menschen sprachen so viel, doch sie konnte es nicht verstehen. Sprache war etwas dass sie noch lernen musste. Die Männer in den Kitteln blieben noch eine Weile, drückten Knöpfe und redeten miteinander. Für sie klang das nur alles gruselig. Dann gingen sie. Einer drückte an der Wand einen Schalter und plötzlich war alles dunkel. Von dem Moment ihrer Geburt an, also dem Moment als sie zum ersten mal die Augen geöffnet hatte, war ihr Kalt gewesen. Egal wie warm die Entwicklungsflüssigkeit gewesen war. Ihr war Kalt. Dann irgendwann wurde Ihre Röhre verlegt und neben ihr war Jemand. Jemand wie sie. Ein Wesen das in einer Röhre voll Flüssigkeit, angeschlossen an Leitungen, schwebte. Nur etwa einen Meter von ihr entfernt. Das erste was ihr auffiel waren die Haare. Moos. Sie wusste nicht was Moos war, aber dieses Wort schoss in ihren Kopf wenn sie diese Haare sah. Grüne Augen wie Smaragde, was auch immer Smaragde waren. Immer wenn sie nicht schliefen, verbrachten sie die Zeit damit sich anzusehen. Dieses andere Wesen reagierte auf ihre Bewegungen, lehnte teilweise seine Hände an die Wand um sie genauer ansehen zu können. Es vergingen mehrere Wochen. Als sie anfingen das Sprechen zu lernen "Unterhielten" sie sich mit Lauten. Dieses Andere etwas.. dieses Andere Sie mit diesen lustigen Haaren, war immer größer als sie gewesen. Seitdem sie zusammen waren war ihr immer warm. Als sie wirklich Sprechen konnten redeten sie gemeinsam. Meistens Nonsens aber sie interagierten miteinander. Sie erfuhren, dass sie künstliche Menschen waren, ihre Namen und was ihr Leben sein würde. Dann war es soweit. Sie wurden aus den Röhren gelassen, das aller erste Mal. Beide fielen erstmal hin. Ihre Körper waren zwar stark und ihre Muskeln ausgebildet, doch wussten sie nicht wie man geht. Sie bewunderte Nummer 6. Sie hatte es nach nur 3 Tagen gelernt. Der erste Tag war mit stehen oder zumindest dem versuch mit Gleichgewicht zu stehen verbracht worden. Den zweiten Tag war bei Nummer 6 schon der Rollator im Einsatz und am dritten Tag konnte sie laufen, ja sogar schon rennen! Sie selbst? Es hatte sie fast 2 Monate gebraucht. Sie hatte allein 2 Wochen damit verbracht zu lernen, ohne eine Wand oder einem anderen Hilfsmittel gerade zu stehen. Oft hatte sie abbrechen und in ihre Röhre gemusst, um sich auszuruhen. Die Wissenschaftler und Vegapunk waren oft enttäuscht. Auch wenn der Professor es mit ihrer geringeren Überlebenswahrscheinlichkeit begründete, war es offensichtlich, dass er mit ihr unzufrieden war. Während sie selbst noch andauernd in der Röhre war, durfte Nummer 6 bereits Nächte in einem Bett neben den Röhren verbringen. Merkwürdigerweise war Nummer 6 die einzige die nicht enttäuscht war, dass sie nicht so schnell fortgeschritten war. Einmal war sie sogar nachts aufgestanden und hatte ihr aus der Röhre geholfen. Sie hatte versucht ihr das Gehen besser beizubringen als das es die Wissenschaftler gemacht hatten. Laut ihr waren die ja "zu dumm es dir richtig beizubringen nur deswegen kannst du es noch nicht" und tatsächlich: In der Nacht hatte sie das erste mal mit einem Rollator mehr als nur 3 Schritte geschafft. Sie war sogar einmal durch den Raum und wieder zurück gewandert! Nummer 6 war natürlich immer an ihrer Seite gewesen um ihr zu helfen. Am Tag danach war Nummer 5 so ausgelaugt dass sie nichts machen konnte. Sie musste den ganzen Tag in der Röhre bleiben. Eigentlich hatte sie nach ihrem erwachen erwartet allein zu sein, so wie jeden Tag seitdem Nummer 6 schon nach draußen durfte um den Kampf zu üben, aber das war sie nicht. Nummer 6 war nebenan in ihrer Röhre. Hatte sie nicht eigentlich schon mit dem Training beginnen sollen? War sie schon fertig für heute? Wie viel Uhr war es? Als etwas später der Tägliche Check ihrer Werte war, erfuhr sie es. Sie hatte so getan als wäre ihre Nährstoff-Zufuhr zu schwach gewesen. Als sie alleine waren sah Nummer 5 zu Nummer 6. ".... wieso bist du nicht draußen?" Sie dachte immer, dass es wundervoll sein musste draußen zu sein. Die Sonne, Wiesen, Wälder.. sie wusste für was diese Worte standen aber wie es wohl war dort zu sein? Nummer 6 meinte nach ihrem ersten Tag draußen, dass es ihr auch gefiel. Also wieso war sie hier? "keine Lust." Kam nur zurück. Das war so unglaublich, unglaubwürdig! Sie fragte weiter nach, aber nie bekam sie eine richtige Antwort. Erst nach mehreren Wochen verstand sie. Immer wenn sie alleine war, war ihr kalt gewesen. Scheinbar ging es Nummer 6 auch so. Ihnen war es immer unangenehm getrennt zu sein. Es wurde immer kalt. Nachdem sie endlich Laufen, Rennen und Springen konnte, begann das Training. Nummer 6 hätte so viel stärker sein können... aber sie gab nur selten 100%, wollte nie zu gut sein. Dann würden die beiden wieder getrennt ausgebildet werden und das wollte sie nicht. Sie half Nummer 5 wo sie konnte. Immer wenn die Wissenschaftler nicht aufpassten half sie ihr damit sie beide schnell besser wurden. Sie lernten zusammen die Insel kennen, wuchsen zusammen weiter, wurden stärker. Für die Wissenschaftler waren sie nun gleichauf, aber Nummer 5 wusste immer, dass es nicht so war. Die andere war stärker als sie. Sie beide hatten ihre Vorlieben entwickelt. Während sie gerne Bücher über das Kochen und Lebensmittel durchstöberte, saß Nummer 6 gerne draußen und beobachtete die Natur. Sie bevorzugte den Kampf mit den Beinen, Nummer 6 wählte das Schwert. Manchmal zankten sie sich aber es war nie etwas ernstes. Sie waren eine Einheit.... und auch wenn sie die Definition nur aus dem Duden kannte... Familie: "systematische Einheit, Kategorie, in der näher miteinander verwandte Gattungen tierischer oder pflanzlicher Lebewesen zusammengefasst sind" Das traf bei ihnen zu. Es traf auf sie zu.. Sie waren eine Familie. und nun? Nun stand sie alleine in diesem Raum. Dieses starke Wesen, dass sie immer begleitet hat, beschützt hat, gelogen und sich selbst schlecht gemacht hatte, damit sie nicht getrennt wurden.... ein Fehlschlag? Sie sollte sterben? Lag es daran dass sie nie ihr Bestes gegeben hatte? Lag es daran dass Sanni zu schwach war? Hätte sie immer alles gegeben.. wäre sie nun viel besser.. wäre sie dann lebensfähig?? War es ihre Schuld? Sanni wurde schlagartig kalt. So kalt wie Nie zuvor. Es musste doch einen Weg geben! Sie musste doch etwas tun können! Zora durfte nicht sterben! Aber ihr Körper zerfiel ohne das Zellmaterial.... und das waren sicher grausame Schmerzen. Zellmaterial... Die DNA ihres Originals. Sanni sah sich um. Da war eine Tasche. Zoras Rucksack bei ihren 'Hunt-Capture-Kidnapp-defend'-Training. Ohne nachzudenken Packte sie Spritzen, Kanülen, leere Blutkonserven, einen Abdrück-Gürtel und Lollis ein. Doch was genau sollte sie nun tun? Die Strohhüte um Hilfe bitten? Für gewöhnlich würde sie das tun, aber sie war, wie ihr Original, eine Taktikerin. Zora war auf Dauer nicht Lebensfähig und solange sie diesen stabilen Zustand nicht erreichen würde, würde sie immer wieder Nachschub brauchen. Gut die letzte Dosis lag nun etwas mehr als ein Jahr zurück, aber so wie das klang, würde sie von nun an immer öfter DNA brauchen. Hinzu kam noch, Lorenor Zorro hasste seine Klonin und würde mit Sicherheit nicht kooperieren. Dann sah sie es. Chloroform um genau zu sein eine sehr starke Version die neu entwickelt wurde. Sofort packte sie es ein. "Nummer 5! Wo bleibst du? Geh in deine Röhre! Du verzögerst die Tests!" Kam es aus den Lautsprechern. Sie verzögerte die Tests? Gut so! Nach den Tests wollten sie Zora einschläfern wie ein Tier! Ohne weitere Zeit zu verlieren verließ sie den Raum und rannte los. "Nummer 5!" Wurde ihr hinter hergerufen. Immer wieder schaffte sie es durch die Türen bevor sie verriegelt wurden. Das und weshalb die Wissenschaftler gerade gegen sie arbeiteten, darüber dachte sie nicht nach. Für sie gab es im Moment nur eine Mission! Sie musste Lorenor Zorro finden, betäuben und gefangen nehmen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)