"Different roads sometimes lead to the same castle." von Nhaundar ================================================================================ Kapitel 3: Unkenntnis ist die schlimmste Folter ----------------------------------------------- Es war dunkel. Kalt und seine Handgelenke waren auf gescheuert, getrocknetes Blut verkrustete seine Hände und er zitterte vor sich hin. Die Kälte war schon eine Weile tief in seine Knochen gekrochen und hielt sich dort eisern. Der Sack, den er um den Kopf hatte stank nach Dreck, Blut und Schimmel. Das letzte woran er sich erinnerte war die Übermacht vor den Toren Winterfells und dann die Erkenntnis bitteren Verrats, der Schlag auf seinen Kopf... wie das getrocknete Blut an seiner Schläfe bezeugte, dann kam nur Schwärze. Halbnackt nur mit einer Hose bekleidet hockte er in der Ecke einer muffigen Zelle, der Geruch von Scheiße und Pisse lag in der Luft. Er selbst versuchte schon seit Stunden dem natürlichen Drang zu ignorieren, um sich nicht selbst zu beschmutzen. Theon schloss einen Moment die Augen, vielleicht würde ihn ja die Müdigkeit einholen und er würde endlich vor Erschöpfung schlafen können... Aber an Schlaf war nicht zu denken, seine Gedanken hielten ihn gekonnt davon ab. Zweifel nisteten in ihm. War es richtig was er getan hatte. War es richtig einfach verbrannte Leichen für Rickon und Bran auszugeben, um sich keine Blöße zu geben, weil er zu schwach gewesen war, nicht schlau genug um die beiden Jungen fest zu halten? Wäre er denn stark genug um sie umzubringen, wenn er sie gefangen genommen hätte? Er wusste kaum mehr was richtig und was falsch war und jetzt war es zu spät das Getane wieder gut zu machen.... war er eigentlich ein Eisenmann, oder war er ein Stark? Oder war er gar ein Nichts.... Sein Vater hatte ihm eine Chance gegeben und er hatte sie mit seiner Idee Winterfell einzunehmen vertan.... er hatte das Vertrauen von Robb enttäuscht und nun auch seinen Vater. Momentan wäre es vielleicht doch besser, er würde einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen. Aber dennoch keimte in ihm Hoffnung. Irgendwie musste er sich hier aus dieser ausweglosen Situation manövrieren. Es musste einfach einen Weg geben. Plötzlich hörte er Schritte, die vor seiner Zelle hielten, Schlüssel klimperten und schließlich hörte er wie das Schloss aufsprang und die Tür geöffnet wurde. Worte wurden geflüstert. "Ich möchte euren Anführer sprechen!", forderte er so selbstbewusst wie er es in seiner Lage vermochte, allerdings erntete er nur Gelächter, bevor er von einem kräftigen Kerl gepackt und auf die Beine gezogen wurde. Der Griff war brutal und man zerrte ihn aus der Zelle. Er konnte Licht durch die groben Maschen des Sacks ausmachen, aber die Identität seiner Peiniger blieb verborgen. Theon wehrte sich gegen die Behandlung woraufhin er nur einen Schlag in den Magen kassierte der ihn aufstöhnen ließ, er schluckte heftig, um die aufkeimende Übelkeit zurück zu drängen. Er wurde weiter gezerrt und an Hand und Fußgelenken an eine Wand gekettet, nachdem seine Fesseln durchtrennt worden waren. Er zerrte an den eisernen Schellen. "Ich bin Theon Greyjoy. Ein Eisenmann entsannt von meinem Vater Balon Greyjoy. Ich fordere mit eurem Anführer zu sprechen!", rief er in den Raum in dem es verdächtig still war. War er allein? Ein Lachen ertönte. "Ein Krake also. So so und er will mit dem Anführer reden. Woher will der Krake wissen, dass er verdient hat angehört zu werden?" Theon runzelte einen Moment die Stirn. "Mein Vater wird Lösegeld für mich zahlen, wenn ich unversehrt bin.", änderte er seine Taktik und hoffte einfach, dass das seinen Gesprächspartner überzeugen würde. Es musste einfach funktionieren! "Was wenn man kein Gold haben möchte?", fragte die Stimme und wieder war ein Lachen zu hören, Schritte kamen näher und Theon riss an den Schellen. "Jeder, der Kriege führt braucht Gold.", widersprach er, er blieb bei der Taktik... jeder wollte Gold. "Ach. Vielleicht brauche ich ja etwas anderes von euch... Theon Greyjoy.", schnurrte die Stimme dicht an seinem Ohr und der Schwarzhaarige zuckte zur Seite. "Was wollt ihr?", knurrte er dem Fremden entgegen. "Wie wäre es mit einem Geständnis?", fragte die Stimme und lachte Unheil verkündend. Dann war die Wärme die der Fremde verströmte verschwunden, schnelle Schritte entfernten sich, dann knallte eine Tür. Dann vernahm er schwere Schritte von einer Person, die auf ihn zu kam und dann wurde ihm der Sack brutal vom Kopf gerissen. Seine Augen brauchten eine Weile, um sich an die vorhandenen Lichtverhältnisse anzupassen, doch als er seine vermeintlichen Peiniger erkannte stockte ihm der Atem. Zwei Eisenmänner? Zumindest die Kleidung ließ darauf schließen. Einer lachte, wohl über seinen dümmlichen Gesichtsausdruck. Der Andere grinste nur Unheil verkündend, trat zur Seite und gab somit die Sicht auf ein Kohlebecken frei in dem einige Messer und Zangen rot glühend erhitzt worden waren. Er nahm die Zange zur Hand und kam damit auf Theon zu. „Nein! “, entkam es ihm, knapp, beinahe tonlos, der Schreck stand in seinen Augen. Nach diesem Moment der Starre wand er sich panisch in seiner Fesselung, zerrte an den Ketten. Es war zwecklos. Und dann plötzlich kam ihm der Gedanke, dass das hier lange dauern würde. 'Womit hatte er das verdient? Wie lange würde es dauern? Wie viel konnte er aushalten? Und warum waren es Eisenmänner?', waren seine letzten Gedanken bevor sich schließlich die Zange in sein Fleisch versenkte und jeden weiteren Gedanken in Schmerz ertränkte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)