Alles oder nichts von canina ================================================================================ Kapitel 6: Küsse und Verlangen ------------------------------ John küsst Sherlock wieder, diesmal länger, leidenschaftlicher, verlangender. Er hat so lange auf das hier gewartet! So lange! Er hat immer gedacht, es würde nie passieren, er könnte es nie in seinem Leben erleben, er könnte nie diese Gefühle fühlen. Er kann es jetzt noch fast nicht glauben, es kommt ihm vor, wie ein sehr realistischer Traum, als würde er in einem seiner Tagträume leben. Wenn er es tut, dann muss er schleunigst den ganzen Traum auskosten, muss er alles erleben, bevor er wieder aufwacht und sich in der Realität wiederfindet. Er muss einfach! Aber es fühlt sich so real an, der Geruch Sherlocks, der Geschmack des Erbrochenen auf seinen Lippen, er fühlt die Wärme und Nähe seines Freundes, fühlt dessen erhöhten Puls und die Macht der Gefühle, die auf John mit jedem Kuss zukommen, überwältigt ihn. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Johns eine Hand wandert streichelnd an Sherlocks Rücken hinauf, während die beiden sich immer noch leidenschaftlich küssen. Als die Hand des Doktors im Nacken des Lockenkopfs ist, drückt der Blonde den Kopf noch ein bisschen näher zu sich, verringert noch mehr den Abstand ihrer Gesichter, presst somit noch mehr ihre Lippen aufeinander. In diesem Moment lässt Sherlock seine Zunge um Johns Lippen fahren, begehrt somit um Einlass, den ihm John natürlich sofort gewährt. Als ihre Zungen miteinander spielen, sich necken, verkrallt sich John mit seiner Hand in den Haaren Sherlocks. Johns Verlangen war noch nie so stark, noch nie so heftig und er konnte es noch nie so schwierig unterdrücken. Er weiss nicht, wie Sherlock reagieren würde, wenn John seinem Verlangen nachgeben würde. Wohl nicht sehr gut. Deshalb unterdrückt John sein Verlangen, befiehlt seinem Körper sich zu beruhigen. Es kostet den Älteren sehr viel Mühe seinen Körper unter Kontrolle zu behalten, ihm nicht nachzugeben. Sherlock beendet plötzlich den Kuss. So schnell, wie er begonnen hat, ist er auch schon wieder vorbei. John, traurig über die plötzliche Kälte und Einsamkeit, die sein Herz ergreift, schaut seinen Mitbewohner fragend an. «Was?» «Warum hörst du auf? Ge... Gefällt es dir etwa nicht?» John zögert. Es könnte durchaus sein, dass dies seinem Freund nicht gefällt, denn soweit John weiss, hatte der Jüngere vorher noch nie eine Beziehung. Das heisst, es könnte ihm unangenehm sein. Aber John muss das wissen! Schliesslich will er ja nichts überstürzen und er will seinen Freund nicht zu etwas zwingen, das der gar nicht will. «John, ich... wir sind betrunken! Ich habe bemerkt, dass dein Körper anzüglich auf mich reagiert, , kurz gesagt, du bist erregt. Ich kann es nicht abstreiten, das Kommende würde ich genauso willkommen heissen, aber weisst du, ich würde mich nachher nicht mehr daran erinnern. Durch den Alkoholkonsum würde ich am nächsten Morgen alles vergessen haben. Aber das möchte ich nicht, John. Ich will mich an alles genau erinnern können, an jeden noch so kleinen Moment. Deshalb würde ich vorschlagen, dass wir diese Aktivität erst tun, wenn wir wieder bei vollem Verstand sind, das heisst, wenn unsere Gedankengänge nicht mehr vom Alkohol benebelt sind.» John nickt nur. Er ist einverstanden mit dem Vorschlag des Consulting Detectives. Auch wenn er weiss, dass er zur Zeit nichts mehr möchte, als seinen Freund, aber er weiss auch, dass er warten kann. Er hat nun schon so ewig auf diesen Kuss gewartet, also ist es auch ein Nichts, auf die Vereinigung ihrer Körper zu warten. Dazu kommt noch, dass er seinen Freund liebt und er einfach alles für den Lockenkopf tun würde. Er würde sogar für ihn sterben, also ist es geradezu ein Nichts zu warten. «Einverstanden.» Plötzlich gähnt John. Er hat bisher nicht bemerkt, wie müde er eigentlich ist. Sherlock lächelt und sagt: «Gehen wir ins Bett? Du bist ja todmüde.» John will sich erheben, um in sein Zimmer zu gehen und sich dort in sein Bett zu legen. Doch Sherlock hält ihn zurück. Stirn runzelnd und lächelnd fragt er ihn: «Wohin willst du denn? Aufgrund des Status, den unsere Beziehung nun erreicht hat, würde es mich sehr freuen, wenn du hier bleiben würdest. Tust du das für mich?» John kann sein Glück nicht in Worte fassen. Er hat gedacht, er ginge nun in sein Bett, um die Nacht zu verbringen, schliesslich will er ja nichts überstürzen. Aber wenn sich das so ergibt, sagt er natürlich nicht nein. «Gerne.» John liegt eng an Sherlock gekuschelt unter Sherlocks Decke. Er hat seine Arme um den Bauch seines Freundes geschlungen, die Hände haben die beiden ineinander verschränkt. «Sherlock?», raunt John in das Ohr seines Mitbewohners. «Hm?», fragt dieser mit etwas müder Stimme zurück. «Ich liebe dich.» Sherlock windet sich sanft aus der Umarmung, dreht sich mit dem Gesicht zu seinem Partner und gibt ihm einen kleinen, zärtlichen Kuss auf den Mund. Dann flüstert er: «Ich dich auch.» Mit einem Lächelnd auf den Lippen und in den Armen des anderen schlafen die beiden schliesslich ein. «Guten Morgen», begrüsst John seinen Freund. Der Doktor hat die Augen noch geschlossen, er will somit noch ein bisschen die Ruhe geniessen. Als er aber nach einigen Minuten immer noch keine Antwort hört, tastet er vorsichtig über das Bett. Dann reisst er erschrocken die Augen auf. Kein Sherlock und das Bett ist kalt! John steht auf, geht zum Bad, aber auch dort ist sein Freund nicht. Plötzlich hört der Blonde von der Küche ein Scheppern. Er läuft sofort dorthin, um die Ursache herauszufinden. In der Küche angekommen, muss er zuerst einmal lachen. Sherlock steht nämlich vor einem der Küchenschränke. Er hält eine Pfanne in der einen, zwei Eier in der anderen Hand. Am Boden liegt eine weiter Pfanne und ein zersprungenes Ei, dessen Inhalt über dem Boden verteilt ist. «Morgen», sagt der Consulting Detective schief lächelnd. «Guten Morgen, was tust du da?», fragt John, immer noch lächelnd. «Ich wollte ein paar Eier machen...» «Warte, ich helfe dir.» John nimmt die Pfanne aus Sherlocks Hand, stellt sie auf den Herd, legt die Eier auf die Küchenablage und nimmt einen Lappen zur Hand. Dann räumt und säubert er den Fussboden, während Sherlock die zweite Pfanne wieder verräumt. «John, was kann man gegen Kopfschmerzen tun?», fragt plötzlich der Jüngere. John schmunzelt, da er genau weiss, wieso sein Freund Kopfschmerzen hat. «Das, mein Lieber, sind die Auswirkungen des Alkohols. Dagegen gibt es eigentlich nicht unbedingt ein Mittel, wenn ich ehrlich bin, aber mein Tipp: Ruhe, viel Wasser oder Tee trinken und keinen, absolut keinen Fall annehmen. Heute gibt es deshalb einen ruhigen Tag zu Hause.» «Einverstanden, Herr Doktor», gibt Sherlock schmunzelnd zurück. John und Sherlock sitzen am Tisch, beide, sogar Sherlock, das gute Essen geniessend. Nach dem kleinen 'Unfall' von Sherlock hat sich John erübrigt das Frühstück fertig zuzubereiten. Nach einigen Minuten schweigenden Essens klingelt plötzlich das Handy vom Consulting Detective. «Sherlock Holmes?... Ja?... Wir kommen.» Er lässt sein Mobiltelefon wieder in seine Manteltasche verschwinden, wendet sich John zu und sagt: «Wir haben einen Fall!» «Sherlock! Was habe ich dir gesagt? Ruhe und keinen, absolut keinen Fall!» Sherlock nimmt jedoch keine Notiz von den Worten Johns und steht auf. Dann geht er zum Doktor, gibt ihm einen Kuss und rauscht in sein Zimmer. John seufzt, steht auf und fängt an die Küche aufzuräumen. Plötzlich spürt er eine Anwesenheit und dreht seinen Kopf. Sofort erschrickt er, denn hinter ihm steht Sherlock und grinst breit. «Weisst du was? Ich habe den Fall gerade per Telefon gelöst! Das heisst, wir haben heute einen freien Tag.» John dreht sich vollständig um und gibt dem Jüngeren einen Kuss. «Gratuliere! Was willst du denn heute so tun?» «Ich habe keine Ahnung.» «Geht es dir denn schon etwas besser?» «Ja, ein bisschen. Ich habe nicht mehr so starke Schmerzen.» Der Ältere räumt währenddessen noch das Geschirr in die Abwaschmaschine. Er hat gerade eine Tasse eingeräumt, als ihn zwei kühle Hände von hinten umfassen. Sherlock umarmt seinen Freund von hinten, was dem natürlich überhaupt nicht unangenehm ist, im Gegenteil, er liebt es! Sherlock vergräbt seinen Kopf im Nacken seines Freundes, atmet seinen Geruch ein. Der Militärarzt nimmt die Hände Sherlocks, verschränkt seine Finger mit denen des Consulting Detectives. Dann dreht sich John in der Umarmung um, ohne sie zu unterbrechen. Dann legt der Doktor seine Lippen auf die des Detectives und küsst ihn innig. Seine eine Hand wandert nach oben, verkrallt sich wieder in Sherlocks dunklen Locken, die andere lässt er über den Rücken des Consulting Detectives streichen. Sherlock hingehen lässt währenddessen seine Hände unermüdlich über den Rücken des Arztes gleiten. Der Kuss wird fordernder, leidenschaftlicher, ja sie geben ihr ganzes Verlangen, ihre ganze Liebe in die Berührung ihrer Lippen. Somit lassen sie das Feuer der Verlockung nur noch mehr auflodern, lassen es seine Kraft ausüben. «Sherlock... ich... liebe... dich...», flüstert John zwischen heissen, fordernden Küssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)