Neujahrsvorsätze von abgemeldet (one-shot [KaoruxDIE]) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Dicke Flocken die elegant vom Himmel fallen. Von wegen, es ist keine Spur von Schnee zu sehen. Inmitten von eisigen Regen stehe ich auf der Straße, den Kragen meines Mantels hochgeschlagen und ich laufe was das Zeug hält. Bis auf die Knochen friere ich, trotzdem tue ich all das nur aus einem ganz bestimmten Grund. Hinaus in dieses abscheuliche Wetter, dahin treibt mich nur ein ganz bestimmter Grund und der hat etwas mit dir zu tun. Was bin ich doch für ein Idiot all die Zeit gewesen, doch am letzten Tag des alten Jahres fiel es mir erst auf. Erst da wurde mir endlich bewusst, wo ich hingehöre, wo genau in dieser Welt mein Platz liegt. Deswegen habe ich mir als Vorsatz vorgenommen es dir zu sagen. Ich habe mir vorgenommen dir endlich zu sagen, was ich für dich wirklich für dich empfinde. Auch wenn es erst am späten Vormittag ist, ich bin jetzt schon auf den Weg zu deiner Wohnung, dabei weiß ich nur zu gut von mir selbst, dass ich später wohl nicht mehr den Mut dazu aufgebracht hätte. Wie feine Nadeln stechen die Regentropfen auf der Haut, doch das ist mir im Augenblick vollkommen egal. Ich bin gerade auf einer dringenden Mission unterwegs, da lasse ich mich doch nicht von so einem Sauwetter stoppen. Nur noch ein paar Schritte, dann bin ich an meinem Ziel angekommen. Kurz schlucke ich mehrfach, da ich ehrlich gesagt langsam meinen Mut verliere. ,Du bist nun soweit gekommen, Daisuke, dann schaffst du auch den Rest‘ sage ich mir gerade geistig zu mir selbst, klopfe dabei mir auf die Wangen und gehe auf das Haus zu in dem du lebst. Kurz meine Augen schließend hole ich tief Luft. Ich bin kurz davor die Höhle des Löwen zu betreten. All meinen Mut zusammen nehmend klinge ich nun an, dabei zittere ich nicht nur vor Kälte am gesamten Körper. Kurz erstarre ich innerlich als ich deine Stimme über die Freisprechanlage vernehme, dann gebe ich mich schließlich zu erkennen und du lässt mich hinein. Noch trennen uns ein Aufzug und sechs Stockwerke. Mit tiefen Seufzen und geschlossenen Augen lehne ich mich an die Wand des Fahrstuhls an. Du scheinst überrascht zu klingen, dass ich es wage heute bei dir vorbei zuschauen. Endlich angekommen lächle ich etwas unsicher als ich dich ansehe, schlüpfe aus meinem triefend nassen Mantel, streife meine Stiefel ab und folge dir schließlich ins Wohnzimmer. „Bist du in den nächstbesten Fluss gefallen oder wieso bist du so nass?“ fragst du sofort nach, reichst mir gleich einmal ein Handtuch und ich nehme es dankend an. „Woher sollte ich ahnen, dass es draußen so pisst?“ bringe ich nun hervor, grinse dich dabei leicht an und ich bemerke deutlich wie du schmunzelnd den Kopf schüttelst. Mit einem strengen Blick scheuchst du mich nun ins Bad, gibst mir dabei noch trockene Kleidung mit und ich verstehe sofort was du mir damit sagen willst. ,Sieh zu das du unter die Dusche kommst, denn ich brauch noch meinen Zweitgitarristen bei voller Gesundheit‘ würdest du mir nun ins Gesicht sagen, dabei schüttle ich nur den Kopf und ich weiß langsam, dass diese Art der Sorge nicht nur meinem musikalischem Talent gilt. Rasch schäle ich mich aus den eiskalten und nassen Sachen, springe rasch unter die Dusche und das warme Wasser fühlt sich wunderbar auf der kalten Haut an. Nachdem ich fertig mit dem duschen und in den trockenen Klamotten bin komme ich ins Wohnzimmer. Ein Lächeln huscht mir über die Lippen als ich sehe, dass du selbst an Neujahr über einem gewaltigen Stapel an Papierkram hockst. „Da ist kaum das neue Jahr angebrochen und du vergräbst dich in Arbeit?“ kommt nur aus mir hervor, dabei schaue ich dich fragend an. „Einer muss ja schließlich die Arbeit machen“ meinst du nur trocken darauf, blickst nun von einigen wichtig wirkenden Dokumenten auf und legst dabei deine Brille ab. „Also, wieso bist du wirklich hier?“ „Weil ich dich sehen wollte“ „Da hättest du ja ruhig noch bis zu den Proben warten können, Daisuke“ meinst du nur noch trockener darauf, stehst nun auf und wenn ich ehrlich sein kann, dann bin ich auf einmal nicht in der Lage deinen Blick zu deuten. Wieso bekomme ich auf einmal das Gefühl, dass es dir momentan nicht passt das ich nun hier bin? Bist du etwa immer noch verletzt, nur weil ich zu dir sagte ich wüsste nicht einmal ansatzweise was ich für dich empfinde? Bist du etwa enttäuscht davon, dass du scheinbar nur ein ganz normaler Freund für mich sein könntest? „Bis dahin hätte ich wohl nicht mehr den Mut aufgebracht dir die Wahrheit zu sagen, Kao“ kommt nun aus mir hervor, schaue dich direkt an und innerlich schlucke ich nur als ich deinen skeptischen Blick bemerke. „Die Wahrheit? Ich dachte, die hättest du mir schon längst erzählt“ kommt nun im schroffen Ton aus dir hervor, dabei verschränkst du die Arme und ich lese klar in deinen Augen ab, dass du dich innerlich verbarrikadierst. Ein leises Seufzen entweicht meinen Lippen, denn ich weiß ja selbst wie viel ich durch meine Lüge an Schaden zwischen uns beiden angerichtet habe. „Es tut mir leid, dass ich dir letztens nicht die Antwort geben konnte, nach der du so erhofft hast, Kao“ „Und was soll sich nun groß daran verändert haben?“ bringst du nun recht abweisend hervor, dabei kann ich dir deutlich ansehen wie sehr es dich schmerzt mich in unmittelbarer Nähe zu dir zu wissen. ,Vergiss nicht, wieso du hier bist, Daisuke‘ sage ich mir geistig um mir etwas mehr Mut zuzusprechen, atme kurz tief ein & aus, dann gehe ich direkt auf dich zu und bleibe knapp vor dir stehen. „Ich weiß nun endlich was du mir bedeutest“ antworte ich darauf nur, überbrücke dabei die fehlende Distanz und versiegle kurzerhand unserer beider Lippen. Ja, ich war noch nie in meinem gesamten Leben geschickt gewesen was meine Gefühle betrifft, doch hoffentlich bemerkst du auf diesem Wege endlich was ich dir damit sagen will. „Lass das, ich bin nicht für einen deiner Späße zu haben“ kommt nun aus dir recht abweisend hervor, funkelst mich dabei warnend an, dabei spiegelt sich noch etwas ganz Anderes tief in deinen Augen wieder. „Ich meine es aber ernst, Kaoru“ sage ich nun zu dir, habe dabei meine Hände auf deinen Wangen ruhen und ich sehe dir deutlich an wie du trotz deiner abweisenden Fassade sichtlich verwirrt wirkst. „Erzähl das jemand Anderen“ meinst du nur kühl darauf, nimmst meine Hände von deinen Wangen, gehst ein paar Schritte rückwärts und doch kann ich einen kleinen Funken an Hoffnung inmitten deiner braunen Iriden aufkeimen sehen. Was bin ich doch für ein Idiot all die Zeit gewesen, dass ich erst jetzt klar erkenne was du mir wirklich bedeutest. Ich bin ein Narr, in dessen Herz du dich tief eingebrannt hast. Ich bin der Narr, der dir nur auf ungeschickte Weise zeigen kann was du ihm bedeutest. Ich bin ein Narr, der dich ungewollt verletzt hat, nur weil er einfach die passende Antwort nicht wusste. „Ich habe mir als Vorsatz fürs neue Jahr vorgenommen dir zu sagen, dass mein Herz nur dir allein gehört“ bringe ich nun hervor, schaue dir dabei tief in die Augen und wenn ich ehrlich bin, ich kann deine Ungläubigkeit nur all zu gut verstehen. Wäre ich an deiner Stelle, dann würde es mir wahrscheinlich ebenso ergehen wie dir gerade. Denn was soll ich bitte nun davon halten, wenn man vorher offensichtlich doch abgewiesen wurde? „Ich habe nicht vorgehabt dich zu verletzen. Mir war zu dem Zeitpunkt nur noch nicht klar, wie ich dir am besten sagen soll, was du mir wirklich bedeutest“ sage ich noch rasch zu dir, dabei senke ich nun meinen Blick und innerlich mache ich mich schon darauf gefasst, dass du mich aus deiner Wohnung verweist. Gerade als ich mich umdrehe und zum Gehen ansetze fühle ich deutlich wie deine Hand zögerlich auf meinem Arm ruht. „In wie weit kann ich dir diesmal glauben?“ stellst du nun die Frage an mich, dabei richte ich nun meinen Blick zu dir und ich sehe dir klar an wie skeptisch du der ganzen Sache auf einmal gegenüber stehst. Dein Misstrauen in allen Ehren, doch mittlerweile müsstest du mich doch gut genug kennen um zu wissen, wie ungeschickt ich zeitweise sein kann. Ich habe mir als Vorsatz genommen dir zu sagen, was du mir bedeutest und das habe ich eben getan. Ob du mir glaubst oder mich als erneuten Lügner abstempelst bleibt nun ganz dir überlassen. Nun liegt es ganz in deiner Entscheidung wie wir zukünftig miteinander verfahren werden. Ob wir weiter als bisher verfahren oder doch einen Schritt weiter gehen. „Ich überlasse es ganz dir“ antworte ich dir nun auf ehrliche Weise, lächle dich dabei leicht an und selbst wenn es dabei verbleiben sollte, dass uns nur tiefe Freundschaft verbindet, so werde ich in Zukunft nicht mehr in der Lage sein zu verleugnen was du mir wirklich bedeutest. Ich habe endlich den Mut zusammen genommen um dir zu sagen, was du mir bedeutest. Daher kann ich nun auch geduldig abwarten, was deine Entscheidung mir gegenüber sein wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)