Das Geheimnis der Pantabraut von GingerHexe ================================================================================ Kapitel 1: Der Neue ------------------- apitel 1 - Der Neue- Elena, die alle immer nur Elli nannten, saß im Schneidersitz auf einem dunkelroten Sofa im Wohnzimmer und versuchte verzweifelt mit Essstäbchen ihr Frühstück einzunehmen, das aus schleimigen fermentierten Sojabohnen bestand. Ein typisch japanisches Frühstück, das ihr Vater ihr heute Morgen vorgesetzt hatte. Lange hatte er sich aber nicht bei ihr aufgehalten. Er hatte sich direkt wieder in sein kleines Labor, wie er es nannte, auf dem Dachboden verdrückt. Dort verbrachte er seit er Elli adoptiert hatte die meiste Zeit. Seit Elli in sein Leben aufgetaucht war, führte er ein ganz anderes Leben. Davor war er viel auf Reisen gewesen und hatte aus allen Ländern Figuren, Vasen und allerhand anderen Krems Krams mitgebracht. Er war damals ein regelrechter Sammler gewesen und interessierte sich bis heute für andere Kulturen und Nationalitäten. Daher war es nicht selten, wenn es Tagelang beispielsweise nur japanisches Essen gab und die ganze Wohnung im asiatischen Stil dekoriert war. Leider war Ellis Vater ein lausiger Koch und sie selbst war zu faul zum Kochen. Meistens bestellten sie deshalb ihr Essen. Jedoch kam es, genauso wie an diesem Morgen, mal vor das ihr Vater sich doch in die Küche stellte und etwas “zauberte“. Elli hatte kurze schwarze Haare und giftgrüne Augen die immer aufleuchteten, wenn sie sich ärgerte und in diesem Moment ärgerte sie sich, denn sie bekam den Dreh mit den Stäbchen einfach nicht raus. Ihr Stirn bekam falten und sie seufzte ungeduldig. Schließlich sprang sie auf und pfefferte die Stäbchen in die nächste Ecke. Morgens hatte sie für so etwas einfach keine Geduld. Außerdem fand sie eh, dass diese Sojabohnen grauenhaft schmeckten. Sie beschloss sich ein Müsli zu machen und ging daher in die kleine Küche, die der sauberste Raum in der ganzen Wohnung war. Denn hinter dem Herd hielt sich eh kaum jemand auf und um die Mahlzeiten einzunehmen, gingen Elli und ihr Vater, den sie immer Professor nannte, meistens ins Wohnzimmer. Elli schlurfte in die Küche und stellte sich in Windes Eile ihr Schoko-Müsli zusammen. Während sie an der Küchenzeile gelehnt ihr Müsli zu sich nahm schaute sie auf die bunte Uhr, die schon halb 8 anzeigte. Als Elli bemerkte, wie spät es inzwischen war stellte sie das Müsli schnell ab und zog sich schnell ihre schwarzen Sneakers an und ihre schwarze Leder Jacke. Ihre leicht abgewetzte dunkelblaue Tasche, hängte sie sich schnell um und rannte die Treppe hinauf bis sie in einen schmalen Flur ankam. Dort war an der Wand ein schwarzes Telefon, das nur mit dem Labor verbunden war. Eigentlich hätte sie auch in das Labor gehen können, aber der Professor hatte zu viele Sicherheitsschlösser und Alarmanlagen bis zum Labor angebracht, sodass es einfach zu viel Zeit für Elli gekostet hätte. Elli tippte eine Nummer ein und wartete ab. „Ja ha hallo.. Schatz bist du es?“ Ertönte eine leicht verwirrte stimme. So hörte sich der Professor immer an, wenn er gerade am Arbeiten war, aber ehrlich gesagt wusste Elli nicht mal was er da überhaupt tat. „jop Professor, ich bin`s. Wollt nur sagen dass ich spät dran bin und dringend meine Tropfen brauch, meine sind schon wieder leer.“ Sagte Elli in ihrem Standard leicht gelangweiltem Ton. „Ellilein, ich hab nur noch eine kleine Flasche. Ich hoffe die reicht für das Wochenende.“ ,, Warum nur eine kleine Flasche? Machst du nicht noch welche?“ Fragte Elli leicht verwirrt. „An diesem Wochenende fahr ich doch auf das Seminar in Stuttgart.“ Antwortete er geduldig. „ Ach ja….“ Jetzt viel es Elli wieder ein. „Moment ich schicke es dir runter. Ich wünsche dir einen schönen Schultag und ein schönes Wochenende.“ Daraufhin legte er auf und neben dem Telefon öffnete sich eine Luke und eine kleine Flasche kullerte in Ellis Hand. Sie band sich schnell die leere Flasche an ihrer Halskette ab und zog die kleine volle wieder auf. Schnell nahm sie einen Tropfen zu sich gerade noch rechtzeitig und verließ dann die Wohnung. Hoffentlich würden die Tropfen reichen, überlegte sie. _______________________________________________________________________________- Als sie die Straße entlang schlenderte hing sie ihren Gedanken nach. Gleich würde sie Nana treffen und Nanas neuen Freund. Elli stöhnte bei dem Gedanken, sich den ganzen Tag mit den beiden abgegeben zu müssen, jetzt schon heimlich auf. Nana war zwar ihre einzige und beste Freundin, aber Nana war auch ein echtes Flittchen. Sie wusste, dass Elli so dachte und an statt beschämt zu sein war Sie sogar noch stolz darauf. Elli konnte nicht verstehen, was so toll war sich so freizügig anzuziehen und ständig irgendwelchen Typen nachzuhängen. Schließlich waren die meisten doch eh Niveaulose Idioten. Zumindest war das die Meinung von Elli. So gerieten Nana und Elli immer mal an einander, aber Nana hatte Ellis Launen nie besonders ernst genommen. Es sei denn, Elli versuchte ihr Typen schlecht zu reden oder diese sogar weg zu ekeln, dann konnte Nana auch böse werden. Ansonsten war Nana aber ein durchaus fröhlicher Mensch und sah in allem das Gute. Elli und Nana waren genaue Gegenteile. Als Elli an um die Ecke bog und genau auf ihre Lieblingsbäckerei zu ging, um sich ein Brötchen für die Schule zu kaufen, sah sie einen Mann in einer braunen Leder Jacke und leicht fettigen, Schulterlangen dunklen Haaren vor der Bäckerei auf der Bank sitzen. Er hatte eine Zigarette im Mund und starrte auf den Boden. Elli musterte ihn im vorbei gehen. Er sah aus, als hätte er schon einige Nächte ohne Schlaf hinter sich gehabt, dachte sie. Vielleicht war es ein Junkie überlegte sie. Sie beschleunigte ihre Schritte etwas und betrat die Bäckerei, wo sie sich ein Croissant und eine Käsestange kaufte. Während die Verkäuferin die Brötchen in eine Tüte packte drehte Elli sich um. Nur aus Neugierde wollte sie wissen, ob der Typ noch auf der Bank saß. Als sie jedoch aus dem Fenster schaute hätte sie fast vor Schreck aufgeschrien. Der Mann war aufgestanden und hatte sich direkt vor die Glasfensterscheibe gestellt und starrte sie direkt an. Sie konnte ein Narbe auf seiner rechten Gesichtshälfte erkennen und Blutunterlaufende Augen. Seine Augen waren so dunkel, dass man meinen könnte sie währen schwarz und leuchteten auf als er sie anschaute. Er lächelte etwas und spuckte den Zigarettenstummel auf den Boden. Plötzlich riss die Stimme der Verkäuferin Elli aus ihrem kurzen Schreckmoment. „Hier ist ihr Croissant und ihre Käsestange, das macht dann 1,80 € .War es das?“ „Ja d danke..“ Stotterte Elli, als sie die Tüte entgegennahm. Als sie ihr Kleingeld raus kramte drehte sie sich noch einmal kurz zum Fenster um. Der Mann war aber schon verschwunden. Wie alt mochte er gewesen sein, überlegte Elli. Warum sah er so verkommen aus und warum hatte er sie angestarrt? Ach was ging sie andere Menschen an. Leider war es einer ihrer Angewohnheiten direkt wissen zu wollen was sich hinter Menschen verbarg. Manchmal steigerte sie sich da in etwas hinein. Ja, mehr wird es nicht gewesen sein. Elli hatte ihr Essen in ihre Umhängetasche gesteckt und ging gezielt auf eine Bushaltestelle zu. Durch ihr trödeln hatte sie den früheren Bus leider nicht mehr bekommen können, aber Elli nahm es nicht so eng. Sie würde einfach den nächsten nehmen und etwas zu spät zur Schule kommen. In den ersten Stunden hatte sie eh Geschichte bei ihrem Klassenlehrer, da musste sie nicht unbedingt rechtzeitig kommen. Zum einen, weil das Fach das langweiligste von allen war und zum anderen, weil ihr Klassenlehrer diese langweile noch weit übertraf. Möglicherweise konnte sie dem Fach ja was abgewinne, aber nicht bei diesem Unterricht. Ihr Lehrer war mehr ein Maus, als ein Mann. Man Verstand fast nichts und weil der Unterricht meistens aus langen Vorträgen bestand war es fast unmöglich das Thema zu erfassen. Lässig setzte sich Elli mittig in den Bus und setzte ihre Kopfhörer auf. Vier Haltestellen weiter stiegen sie und ein Junge in ihrem alter aus dem Bus aus. Sie wollte gerade direkt auf das Schulgebäude zu gehen, als er sie ansprach. Mit einem schiefen Grinsen nickte er ihr zu: „Hey Kleine, alles klar? Gehörst du auch zu dieser Schulde?“ Damit deutete er auf das graue Gebäude, das eher an einen Klotz, als an eine Schule erinnerte. Eigentlich wirkte er mit seinen schwarzen Haaren und leuchtend blauen Augen ganz süß aus, aber das ging an Elli vorbei. Auf solche Kleinigkeiten hat sie noch nie geachtet. Sie war durch und durch desinteressiert an anderen Menschen. Vor allem an Jungs. Daher schaute sie ihn nur ungerührt an und wollte gerade weitergehen, als ob er nicht sie sondern die Straßenlaterne angesprochen hätte. Innerlich beschimpfte sie ihn nur als Idioten. Nana hätte sich dagegen sofort an ihn ran geschmissen und hätte nach spätestens 15 Minuten seine Handynummer. Der Typ ließ sich aber nicht so leicht abschütteln sondern griff ihre Schulter, um sie am Gehen zu hindern. Damit hatte Elli nicht gerechnet und drehte sich abrupt um und funkelte ihn mit einem bösen Katzenähnlichem Blick an. „Hör mal zu Kleiner. Ich bin eh schon spät und hab für so etwas wie dich keine Zeit verstanden? Danke!“ Sie dachte damit hätte sie ihn verscheucht, aber sein freundliches Gesicht wollte nicht weichen. „Warum denn gleich so wütend?“ Fragte er unschuldig. „Ich wollte nur fragen, ob du weißt wo die Klasse mit dem Zweig Pädagogik ist.“ Elli wollte ihm eigentlich das Gesicht zerkratzen, was sie wirklich schon mal gemacht hat, als ihre Tropfen nicht mehr gewirkt hatten und sie sich fast wieder zurück verwandelt hätte, aber diesmal konnte sie sich noch zurückhalten. Sie wusste nicht warum, aber etwas an seinem Blick störte sie extrem. Sein Blick erinnerte sie an den listigen Blick eines Fuchses. Elli seufzte. Dieser Tag schien nicht gut zu werden, dass wusste sie. Der schwarz Haarige Kerl wollte nämlich genau in ihre Klasse. Was für ein Zufall, dachte sie. Der Junge beobachtete ihr Nachdenkliches Gesicht. Jetzt durfte er nichts falsch machen, denn so einfach schien diese Mission doch nicht zu sein. Eigentlich hatte er ein hübsches niedliches etwas naives Mädchen erwartet, aber leider hatte er es mit einer kratzbürstigen, anscheint doch etwas härteren, Nuss Zutun. Er beobachtete wie sie genervt seufzte, sich umdrehte und so was wie „ ja kannst mitkommen ...“ vor sich hin murmelte. So gingen Beide schweigend durch die Schule bis zu ihren Klassenraum. Davor gilt Elli an und zögerte kurz. Dann drehte sie sich zu ihrem Begleiter um, der sie etwas verdutzt anschaute. „Ich bin übrigens Elli.“ Brachte sie dann etwas gezwungen hervor. Überrascht antwortete er „Öhm… Hey Elli, Mein Name ist Akira.“ Damit öffnete Elli die Tür und glitt schnell in die Klasse. Einige Blicke hoben sich gelangweilt, blieben aber dann aber an Akira hängen. Dieser lächelte schief in die Runde und lies seine weißen Zähne blitzen. Elli entschuldigte sich für das zu spät kommen und flüchtete sich schnell auf ihren Platz, der mit leichtem Abstand zu den anderen Plätzen am Rand des Raumes zu finden war. Der Lehrer hatte Akira noch nicht bemerkt und trug mit mürrischer Miene die Fehlzeit von Elli ein, dabei murmelte er „...Immer bei meinem Unterricht kommt sie zu spät.“ Er schüttelte den Kopf leicht und richtete seine kleine runde Brille. Der Lehrer erhob sich und wollte seinen Vortrag über die Siedlerzeit fortsetzten, als er plötzlich den großen schwarzhaarigen Akira bemerkte. Er lächelte und gab ihm die Hand. „Hallo, du musst unser neuer Schüler Akira sein.“ Akira lächelte höflich zurück: „Ja der bin ich.“ Der Lehrer räusperte sich etwas. „Naja du kannst dich neben Elli setzten. Die peinliche Vorstellung vor der Klasse kannst du dir für die Pause aufsparen.“ Dann lachte er und ging zur Tafel. Akira setzt sich neben Elli und lächelte seinen neuen Fans zu, zu denen Ellis beste Freundin Nana Zählte. Er wagte es nicht Elli anzusprechen, da sie schnaubend neben ihm saß und wie ein Vulkan wirkte, der jeden Moment auszubrechen drohte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)