Rainy day von CookieNatsu (Yogi x Gareki) ================================================================================ Kapitel 1: Rainy day ~ a Yogi x Gareki oneshot ---------------------------------------------- In der kurzen Zeit auf dem Zweiten Schiff hatte Gareki etwas Wichtiges begriffen: Dieser Mann war grausam! Seine Art sich zu kleiden, seine Vorliebe für helle Farben, seine fröhliche Stimme, sein Zimmer, seine Gangart – alles an diesem Mann war grausam! Es war ein langweiliger Tag an Bord des Zweiten Schiffs. Nur einige der Insassen waren an Bord geblieben; die wenigen Verbliebenen beschränkten sich auf die Schafe und auf den schwarzhaarigen Teenager. Gareki wusste nicht, wo genau seine Kameraden waren – nicht, dass es ihn sonderlich interessieren würde. Er hatte nur mitbekommen, dass Tsukumo in die nah gelegene Stadt wollte. Yogi und Nai begleiteten sie dabei. Iva war kurz darauf ebenfalls aufgebrochen, möglicherweise um Tsukumo nachzulaufen. Jiki war direkt darauf auch verschwunden. Und Hirato – die elende Brillenschlange – wer weiß, wo der sich schon wieder aufhielt; nicht, dass es Gareki wie bereits erwähnt sonderlich interessieren würde. Es war ziemlich leise ohne Nai. Niemand, der ihm die ganze Zeit an den Fersen klebte und ihn ständig fragte, was er da machte. Niemand, der ständig seine Aufmerksamkeit in Beschlag nahm und sich wie ein kleines Kind verhielt. Niemand, der die ganze Zeit mit seinen Plüschtieren sprach und niemand, der sich in seinem gelben Ganzkörperanzug am wohlsten fühlte. Das Bild von Nai verschwamm und plötzlich hatte Gareki Yogis Antlitz vor Augen. Schnell schüttelte er den Kopf und begann zum neunten Mal denselben Satz in seinem Buch zu lesen. „Und gerade, als der Schauspieler des D'Artagnan seinen Degen erhob, um seinen Schlusssatz zu sprechen, begann das Gift, welches seine seine Verlobte ihm während der Drehpause in seinem Getränk verabreicht hatte, zu wirken.“ Irgendetwas störte ihn an diesem Satz. Ein weiteres Mal las Gareki den Satz. „Und gerade, als der Schauspieler des D'Artagnan seinen Degen erhob, um seinen Schlusssatz zu sprechen, begann das Gift, welches seine seine Verlobte ihm während der Drehpause in seinem Getränk verabreicht hatte, zu wirken.“ Yogi hätte diesen Satz sicher nicht verstanden. Er würde sich aber auch nicht an ein Buch wagen, das keinerlei Bilder hatte. Oder Katzen. Oder Bilder von Katzen. Langsam bemerkte Gareki, dass er bereits erneut abgedriftet war. Erneut versuchte er, seine Gedanken zurück auf das Buch zu lenken und erneut las er denselben Satz. „Und gerade, als der Schauspieler des D'Artagnan seinen Degen erhob, um seinen Schlusssatz zu sprechen, begann das Gift, welches seine seine Verlobte ihm während der Drehpause in seinem Getränk verabreicht hatte, zu wirken.“ Dieses Mal schossen seine Gedanken noch schneller zu Yogi zurück. Vielleicht war es, weil ihn an diesem Satz irgendetwas an den blond haarigen Kämpfer erinnerte. Ein letztes Mal versuchte Gareki sich wieder, auf diesen Satz zu konzentrieren. Und nachdem er wieder das lächelnde Gesicht des Blonden vor sich sah, schlug er das Buch genervt zu und warf es neben sich auf das Bett. Selbst, wenn der Ältere nicht anwesend war, konnte Gareki sich seinetwegen nicht auf seine Bücher konzentrieren. Allmählich bereute Gareki, dass er nicht mit den Anderen in die Stadt gegangen war; das würde er jedoch nie offen zugeben. Im Gegenteil: Als er gefragt wurde, ob er mit wolle, hatte er nur spöttisch verneint. Wie sehr er es genießen würde, endlich allein zu sein, hatte er gesagt. Doch wenn er mit gegangen wäre, hätte er jetzt wenigstens etwas zu tun. Rausgehen in die Stadt... Das Schiff war gelandet und die Schafe waren mit Putzen und Reparaturarbeiten beschäftigt. Was hielt ihn davon ab, jetzt noch in die Stadt zu gehen und die Anderen zu suchen? Oder gar alleine durch die Stadt zu ziehen? Er müsste nur darauf achten, abends wieder auf dem Schiff zu sein. Kurzerhand hatte Gareki seine Jacke übergezogen und war aus dem Schiff gegangen. Die Stadt war von Weitem zu sehen, lange würde er nicht laufen müssen. Zielstrebig steuerte er auf die Mauern zu. Innerhalb weniger Minuten hatte er die Stadt erreicht. Ein großer, offener Torbogen durchbrach die stimmige Linie der Mauer, der dem Schwarzhaarigen Zugang zu der Stadt gewährte. Eine kleine Straße führte ihn vorbei an einem Friedhof, einer Kirche, dann an mehreren Häusern. Den Verlauf der Straße folgend hatte er es dann endlich an einen runden Platz geschafft, der in der Mitte von einem großen Springbrunnen geziert war. Um ihn herum tummelten sich viele Menschen. Sie saßen verteilt am Rand des Brunnens oder in den unzähligen Cafés am Rand des Platzes. Von dem Platz her führten acht Wege nach außen. Etwas verloren stand Gareki auf dem großen Platz und sah sich alles ganz genau an. Wo würden sich die Anderen wohl am ehesten aufhalten? Wo würde Yogi sich hier wohl am ehesten aufhalten? Innerhalb von wenigen Sekunden waren die Gedanken des Schwarzhaarigen wieder zu Yogi gewandert. Genervt rollte er mit den Augen und lief planlos irgendeinen Weg entlang. Es konnte ihm doch egal sein, was Yogi trieb und wo Yogi war. Wieso musste er schon den ganzen Tag an ihn denken? Schnellen Schrittes durchlief Gareki jede Straße, betrachtete die Gegend, die Läden, die Häuser, die Menschen – einfach alles. Einmal hielt er an einem Buchladen und betrachtete die wenigen Exemplare, die er durch die Glasscheibe sehen konnte. Ein Buch mit dem Titel „Wer die Nachtigall stört“ stand im Schaufenster. Er hatte schon einmal von dem Buch gehört. Die Geschichte hatte ihn wirklich sehr angesprochen – auch wenn er dies nie offen zugeben würde; nur leider besaß er kein Geld. Und das Buch stehlen kam jetzt, wo er permanent an Bord eines Circus Schiffes war, nicht mehr in Frage. Seufzend wand er seinen Blick wieder von dem Buch und der Glasscheibe ab. Etwas langsamer als zuvor wanderte er die Straße weiter entlang. Irgendwo auf seinem Weg hatte er sich wieder in seinen Gedanken verloren, sodass er nicht mehr auf seine Umgebung achtete. Wirklich bewusst wurde ihm das jedoch erst, als er sich auf dem Absatz drehte und keines der Häuser mehr erkennen konnte. „Wundervoll!“ Genervt schnaubte Gareki und stellte fest, dass er sich in der fremden Stadt verlaufen hatte. Er hatte weder einen der Anderen gefunden, noch hatte er eine Ahnung, wohin er als nächstes gehen müsste. Dieser Tag schien definitiv kein guter zu sein. Zu allem Überfluss bedeckten nun auch noch Wolken den Himmel. Als Gareki nach oben sah, traf ihn etwas kleines nasses auf der Wange und bahnte sich seinen weg zu seinem Hals. Noch bevor er es wirklich realisieren konnte, begann es zu regnen. Ja, heute war definitiv kein guter Tag für Gareki. Mit einer einfachen Bewegung zog er die Kapuze seiner Jacke über seinen Kopf. Leider blieb ihm nichts anderes übrig, als ziellos umherzuwandern. Wenn er es zu dem Marktplatz schaffen würde, hätte er wenigstens einen Anhaltspunkt, wohin er gehen musste. Die Kirche und den Friedhof würde er wieder finden, ebenso wie den Weg zum Schiff. Vorausgesetzt, das Schiff war noch da. Bei diesem Gedanken blieb Gareki kurz stehen. Die Kapuze tiefer in sein Gesicht ziehend, starrte er für einen Augenblick auf den Boden. Der Gedanke, dass sie ohne ihn abheben könnten, war ihm noch gar nicht gekommen. Was, wenn sie ihn zurückgelassen hätten? Langsam schritt er wieder weiter. Er erfüllte sowieso keine wichtige Rolle auf dem Schiff. Vielleicht würde es wirklich gar nicht auffallen, wenn er weg wäre? Ganz sicher würde es keinem auffallen. Nai. Nai würde es sicher bemerken. Aber auch dieser war nicht mehr so abhängig von Gareki wie zu Beginn. Die Schafe würden es definitiv merken. Würden sie wohl irgendwem melden, dass er weg war? Vielleicht würde es auch Yogi bemerken... Wie würde der Ältere wohl reagieren, wenn er Garekis Verschwinden bemerken würde? Sicherlich würde er unglaublich emotional werden. Aber würde er ihn suchen? Bestimmt nicht. Nicht ohne einen Befehl. Und ob Hirato ihn wirklich losschicken würde, war fraglich. Ein lautes Geräusch zog ihn in die Realität zurück. Es war das Läuten von Glocken. Vermutlich die der Kirche, an der er vorbei gekommen war. Neben dem Regen war das Geräusch gut auszumachen und auch die Richtung war leicht zu bestimmen. Sofort zog es ihn in die Richtung des Geräuschs. Mit einem Mal lief er wieder etwas schneller. War er etwa erleichtert darüber, einen Anhaltspunkt zu haben? War es nicht egal, wohin er gehen würde? Das Läuten der Glocken war bereits verstummt, als er den großen Platz mit dem Brunnen wieder erreicht hatte. Er sah ähnlich aus wie am Mittag zuvor. Nur waren die Cafés bereits geschlossen, die Menschen verschwunden, und der prunkvolle Brunnen sah in dem trüben Wetter nur halb so beeindruckend aus. Ein wenig atemlos lief er zu dem Brunnen und sah dort ins Wasser. Die ruhige Oberfläche wurde durch den Regenschauer zerstört und von vielen kleinen Kreisen gezeichnet. Irgendwo darunter lag sein Ebenbild. Wie würde sein Gesicht wohl gerade aussehen? Was könnte er wohl gerade sehen, wenn er hinter die Regentropfen blicken könnte? Regungslos stand er am Brunnenrand und blickte auf das Wasser. Seine Hände hatte er in den Jackentaschen zu Fäusten geballt. Er konnte langsam spüren, wie die Kälte an seinen Beinen empor kroch. Das passte doch am besten zu ihm. Der Regen, die Kälte, die Einsamkeit. Plötzlich fiel ihm aus dem Augenwinkel heraus etwas grelles auf. Es zerstörte den perfekt grau durchzogenen Himmel und bewegte sich hektisch in der Luft umher. Gareki musste kurz blinzeln. Als er dann genauer hinsah, konnte er auch eine aufgeregte Stimme hören. „Gareki-kun? Wo bist du?“ Laut und klar, hell und strahlend, vernahm er Yogis Stimme. Wie in Trance starrte Gareki regungslos am Brunnen vorbei in den Himmel. War das wirklich Yogi, der ihn im strömendem Regen suchte? Oder spielten seine Augen ihm einen Streich? Ungläubig trat er etwas von dem Brunnen weg. Yogi schien ihn noch nicht gesehen zu haben, rief weiterhin nach ihm und sah in alle möglichen Richtungen. Sollte er nach ihm rufen? Aber was, wenn er sich nur wünschte, Yogi würde ihn suchen? Was, wenn da niemand war? Wollte er wirklich in diese kalte Realität zurück, in der niemand nach ihm suchte? Plötzlich hatte Yogi sich für eine Richtung entschieden und flog dorthin; weg von Gareki. Der Anblick seines Rückens, der sich weiter weg bewegte, zog Gareki in die Realität zurück. Ohne nachzudenken legten sich seine Hände um seinen Mund. „Yogi!“ Seine Stimme war lauter, als er es geplant hatte. Und ein unruhiger Unterton schwang in ihr mit. Ein weiteres Mal rief er nach ihm. „Yogi!!“ Und ein weiteres Mal. Plötzlich erschien ihm dieser Mann am Himmel, dieser kindische naive Idiot, wie die letzte Rettung; wie seine letzte Chance, aus dem Regen herauszukommen. Als seine Stimme schon etwas zu kratzen begann, schien Yogi ihn endlich gehört zu haben. Er drehte sich schnell in der Luft um und erblickte den Schwarzhaarigen. „Gareki-kun!“ In Windeseile flog Yogi zurück und landete direkt vor Gareki auf dem Boden. Erleichterung mischte sich in die Sorgen erfüllten violetten Augen. Mit einem Mal packte er Gareki an den Schultern. „Gareki-kun, da bist du ja! Was machst du denn hier im Regen? Bist du schon lange hier? Ich hab dich gesucht, du warst nicht mehr auf dem Schiff! Geht es dir gut? Fehlt dir etwas? Sag doch was!!“ Ein wenig überrumpelt und wortlos starrte Gareki Yogi an. Er war real. Er war wirklich da. Er hatte ihn wirklich trotz des Regens gesucht. „Gareki-kun?“ Ohne es zu realisieren, hatte Gareki eine seiner Hände auf Yogis Wange gelegt. Das verdutzte Gesicht des Blonden holte Gareki endlich vollständig auf den Boden der Tatsachen zurück. Schnell zog er die Hand weg und drehte sich ein wenig von Yogi weg. Eine der Hände, die auf seiner Schulter ruhten, löste sich und legte sich zögerlich auf seine Stirn. „Gareki-kun, ist dir nicht gut?“ Auch die andere Hand löste sich von seiner Schulter. Diese platzierte Yogi jedoch auf seiner eigenen Stirn. „Deine Stirn ist ein wenig heiß...“ Murmelnd ließ er seine Hand von Garekis Stirn zu seiner Wange gleiten. Auch dort kontrollierte er die Temperatur des Jüngeren. „Du bist vollkommen durchnässt! Und ein leichtes Fieber scheinst du auch zu haben! Wie lange bist du denn schon im Regen unterwegs?“ Mit den Schultern zuckend schloss Gareki die Augen und lehnte sich der Berührung ein wenig entgegen. Yogi schien überrascht zu sein; seine Hand verkrampfte ein wenig und er hielt für einen kurzen Augenblick den Atem an. Auch Gareki wusste nicht so wirklich, was er da tat. Er wusste nur, dass er plötzlich furchtbar müde war. Müde und – auch wenn er es niemals zugegeben hätte – erleichtert; erleichtert darüber, dass Yogi ihn wirklich gesucht und gefunden hatte. „...so warm...“ Yogi schien zum ersten Mal nicht zu wissen, was er sagen sollte. Die Augen nur leicht öffnend blickte Gareki an Yogi vorbei. Er glaubte zu spüren, dass sein Gesicht etwas wärmer wurde. Lag es am Fieber, oder an der Wärme, die von Yogi ausging? „Deine Hand ist so warm...“ Yogi fand auch weiterhin keine Worte. Als Gareki seinen Blick langsam wieder dem Blonden zu wand, konnte er sehen, dass dessen Wangen leicht errötet waren. Es dauerte noch einen kurzen Augenblick, bis Yogi sich unruhig wand und räusperte. „D-du verhältst dich wirklich eigenartig, Gareki-kun!“ Jetzt füllten sich die violetten Augen wieder vollständig mit Sorge. Aus dem Affekt heraus legten Yogis Hände sich wieder auf Garekis Schultern. Gareki schwieg. Es fiel ihm schwer, einen geraden Gedanken zu erfassen. Das Wetter schien ihm wirklich nicht so gut zu bekommen. Sichtlich nervös betrachtete Yogi Gareki. Ohne weiter darüber nachzudenken schlang Yogi die Arme um den Schwarzhaarigen und zog ihn an sich heran. Für einen kurzen Moment flatterten Garekis Augen wieder auf. Die Hände, die er an seinem Rücken spürte, strahlten trotz der Unsicherheit des Blonden eine unglaubliche Wärme aus. Garekis Herz begann schneller zu schlagen. Wärme, Geborgenheit und Schutz. Langsam lehnte sich Gareki der Umarmung entgegen und ruhte seinen Kopf auf Yogis Brust. Er konnte den Herzschlag des Anderen hören. Was für ein beruhigendes Geräusch. Yogis Herzschlag war ein wenig erhöht, doch es klang für Gareki wie ein Schlaflied. Unbemerkt entwich dem Schwarzhaarigen ein leiser Seufzer. Yogis Umarmung festigte sich ein wenig, als er spürte, dass Gareki nicht zurück wich. Die Kälte des Regens und die Kälte von Garekis Welt schienen zu weichen. Stattdessen breitete sich ein warmes Gefühl in seiner Magengegend aus. Gareki wusste nicht, wie lange sie in dieser Umarmung verharrten. Plötzlich schien es Yogi zu Dämmern, dass Gareki sich zum ersten Mal nicht direkt aus seiner Umarmung befreite. Panik machte sich in dem Blonden breit. „G-Gareki-kun, du musst wirklich krank sein! Normalerweise musst du mich doch schlagen oder treten! Was ist nur los mit dir?!“ Gareki war nicht dazu im Stande, diese Frage zu beantworten. Er konnte noch nicht einmal richtig zuhören. Seine Augen wurden mit jedem Schlag von Yogis Herzen schwerer und schwerer. Als Yogis Hände sich unter seine Achseln schoben und er Gareki langsam anhob, schaffte Gareki es erst wieder, die Situation zu erfassen. „Ich bring dich zurück aufs Schiff! Am besten ruhst du dich erst einmal aus!“ Als er den Jüngeren noch ein Stück weiter hochhob, drückte dieser sich von dem Blonden weg und sah ihn wütend an. Innerhalb weniger Sekunden hatte er seine Hand wieder zur Faust geballt und traf Yogi in die Seite. Dieser keuchte überrascht auf. „Ich bin nicht Nai! Du kannst mich nicht wie ein kleines Kind tragen, Yogi!“ Seine Stimme klang schwach und müde, dennoch hatte sie einen ernsten Unterton. Zumindest war Gareki sich sicher, diesen mit Nachdruck in seine Stimme mit einfließen zu lassen. Irritiert blickte Yogi ihn an, bis sich endlich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen legte. „Immerhin hast du dich endlich gewehrt.“ Der Blonde schien zu glauben, dass es ein gutes Zeichen war, wenn Gareki ihn verletzte. So ein Idiot. Ein riesiger Idiot. Für einen Moment überlegte Gareki, weiter mit Yogi zu diskutieren. Dann überkam ihn jedoch wieder die Kälte des Regens und die Erschöpfung. Genervt schnaubend verschränkte er die Arme und blickte wieder an Yogi vorbei. „Entschuldige, Gareki-kun.“ Langsam schlang Yogi einen Arm um Garekis Taille. „Ich bring dich jetzt zurück zum Schiff, okay?“ Den Griff um den Schwarzhaarigen etwas festigend drückte er Gareki so wieder ein wenig an sich. Dann hob er vom Boden ab und zog Gareki mit sich in die Luft. Da war wieder dieses warme Gefühl in Garekis Magengegend. Yogis Körperwärme und sein Herzschlag hatten eine unglaublich starke und beruhigende Wirkung auf ihn. Er fühlte sich beschützt. Für einen kurzen Moment überkam ihn der Gedanke, dass er sich bei Yogi sicher und freier fühlte. Dann wurden seine Augenlider wieder schwerer. Regnete es eigentlich noch? War der Himmel noch von grauen Wolken überzogen? Für Gareki schien es, als würde die Sonne allmählich durch die Wolkenfront hindurch brechen. Yogi war ein wirklich grausamer Mann! Sein Lächeln, seine Fürsorge, seine Stärke, seine Zärtlichkeit – zusammen mit seinem doch so kindischen und naiven Verhalten. Yogis komplettes Wesen hatte es geschafft, die Wolken in Garekis Welt zu durchbrechen. Er hatte es mit seinem dummen Lächeln wirklich geschafft, die Kälte in einen Hauch von Wärme zu verwandeln. Wie eine kleine Kerze, die mit jeder Sekunde stärker brannte. Mit diesem Gedanken und Yogis Herzschlag in den Ohren schloss Gareki die Augen und driftete etwas weiter in die grausam helle Welt des Älteren ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)