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Als die Hagelkörner fielen

Nami x Law
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben :)
Also das hier ist das letzte Kapitel, bevor die FF mit ein wenig Handlung unterlegt wird ;) Zwar wird nicht allzu viel geschehen, da ich darauf warte, dass die Dress Rosa Saga beendet wird und ich daran anknüpfen kann, aber ganz ohne ein bisschen Hintergrund geht's eben auch nicht :)
Ich hoffe es wird noch nicht allzu langweilig. Mein Computer geht zwar noch immer nicht aber das Netbook meines Bruders tut inzwischen seine Dienste ;)
Viel Spaß! Komplett anzeigen

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Nebel


 

Kapitel 5

Nebel
 

Sie war frustriert. Wieso hatte er sie daran gehindert, ihm zu folgen? Fragend blickte sie ihn an, als sich Law erhob und wortlos seine Kleider zusammen suchte, in seine Hose schlüpfte.

„Sag mal, hast du sie noch alle?“

Er sah sie wie einen Eindringling in seine stummen Gedanken an. Spannung herrschte im Zimmer und der Moment schien ewig zu dauern, bis er sich entschied, doch etwas zu sagen. Seine Stimme klang fast spöttisch, so selbstverständlich war die Tatsache für ihn.

„Das hier ist kein Spaß-Fick.“
 

Nami war nur halb so überrascht, wie man es nach so einer Ansage erwarten konnte. Sie hatte es natürlich gewusst. Es hatte nach ihr auch niemals den Anschein gemacht, als würde es der Mann sonderlich genießen. Nicht in dem Sinne, in welchem man Sex genießen sollte. Er tat es aus anderen Gründen, er brauchte Kontrolle.
 

Während Nami dahin sinnierte, war Law schon aus dem Zimmer verschwunden und selbst zu Bett gegangen. Hoffentlich, so sein letzter Gedanke, würden sie bald ankommen, sodass er seinen Plan endlich durchführen und dieses Schiff voller Verrückter verlassen konnte.
 

Der Kapitän der Heartpiraten starrte fassungslos in den Raum, den er eigentlich als Kombüse in Erinnerung hatte. Doch nun war hier das reinste Chaos ausgebrochen. Der Strohhut klebte seinem Smutje am Leibe, welcher laut fluchend versuchte, seiner Arbeit nachzugehen und die Crew zu bekochen. Dies war ihm aber, aufgrund der Bedrängnis seitens des Kapitäns, nur eingeschränkt möglich. Die Langnase stahl dem Koch ein Würstchen aus der Pfanne, was jener nicht allzu lustig fand und versuchte, die seltsame Gestalt mit einem Fußtritt davon abzuhalten. Leider war der Schütze schnell, wich aus und die Attacke traf den Kapitän, der einmal quer durchs Zimmer und in die Krankenstation gekickt wurde. Augenblicklich stürmte ein unglaublich aufgebrachter, muskulöser Mensch-Elch aus jenem Raum und beschwerte sich laut über den Saustall, der nun in seinem Labor entstanden war. Das sprechende Skelett, welches schon mit Nami und der zweiten Frau am Tisch saß, schien dem Ganzen ebenso wenig Beachtung beizumessen wie seine Freundinnen und fragte jene beiden Damen höflich um die Einverständnis ihr Höschen begutachten zu dürfen. Es wurde mit einem harten Schlag auf den Kopf quittiert.
 

Er kam sich vor, wie in einem Irrenhaus. Law hatte schon viel gesehen, aber dies übertrumpfte alles. Nach kurzem Überlegen schloss er die Tür wieder und ging die Treppen herab aufs Deck. Auf einmal schien sein Hunger wie weggeflogen zu sein. Nein, hier konnte und wollte er nicht allzu lange bleiben.
 

Er lehnte sich mit den Unterarmen an die Reling, sein Schwert hatte er zur Abwechslung einmal in dem Zimmer gelassen, welches gerade vom Kapitän und dem Smutje in Trümmer gelegt wurde.
 

Der Chirurg drehte sich um, als er jemanden hörte. Es war der blauhaarige Roboter, der mit einem Stoß von Brettern gerade in die Küche unterwegs war.

„Hey Law! Was machst du denn hier draußen? Du solltest lieber versuchen, noch etwas vom Frühstück abzubekommen, bevor es unser Captain verschlingt.“, riet ihm der Cyborg freundlich, doch Law hatte diesen Plan soeben verworfen. Er deutete auf die Bretter und den Hammer in Frankys Hand. Doch bevor er ihm noch eine Frage stellen konnte, meinte er mit einem schiefen Lächeln: „Ich hab den Krach gehört und dachte, ich sollte mich wappnen. Egal was es ist, ich werde es reparieren, denn ich bin suuuuuper!“
 

Trafalgar Law deutete ebenfalls ein Lächeln an.

„Ihr kennt euch in- und auswendig, nicht wahr?“, fragte er ruhig und kurz schien es ihm so, als wäre der Roboter verwundert über diese Frage.

„Klar doch. Wir sind Freunde.“

Nach einem weiteren Krach, der aus Richtung Küche kam, zuckte Franky zusammen und nickte Law noch einmal zu.

„Komm lieber essen, dass Ruffy nichts überlässt war kein Witz!“, rief er, während er die Stiegen hochtrabte und durch die Tür verschwand.

Law richtete seinen Blick wieder gen Horizont. Es war kühl, fast fror der junge Mann in seinem langärmligen Sweatshirt.

Freunde also.
 


 

Als Franky bei der Tür hereinkam, war Nami mit ihrem Brötchen gerade fertig geworden. Sie konnte den Mechaniker noch kurz Schimpfen hören, was die Jungs denn da mit seinem hochheiligen Schiff angestellt hatten, und verließ die Kombüse. Frischer Wind schlug ihr ins Gesicht und sie fröstelte, trotz der Weste, die sie sich angezogen hatte. Ein kurzer Blick in den Himmel verriet ihr nicht viel, außer dass es wolkig war. Der Druck aber hatte sich nicht großartig verbessert, was Nami aufseufzen ließ. Sie vermisste die Sonne, ihre warmen Strahlen und vor allem hasste sie es, ihre perfekten Kurven so verstecken zu müssen. Aber wer weiß, was das Wetter der neuen Welt noch so auf Lager hatte…
 

Sie sah sich an Deck um und erblickte Law an der Reling. Er schien in Gedanken vertieft zu sein und so verwarf die Navigatorin die Idee, sich zu ihm zu gesellen und zu stören. Neugierig beäugte sie den jungen Mann. Er war schön. Ein wenig düster, aber sexy. Seine Augenringe gaben ihm etwas Verruchtes, etwas Bedrohliches. Auch Zorro hatte diesen Ausdruck in seinem Blick, aber bei Law vermischte sich diese Neugier mit dem Unbekannten. Sie wusste nichts von ihm und das machte ihn nur noch interessanter. Er war unergründlich, zumindest aus der Ferne. Wer weiß denn schon, wie es tatsächlich tickt, wenn er jemanden in sein Herz geschlossen hatte.
 

Von einer auf die andere Sekunde starrte er Nami direkt in die Augen, sodass sie es erst nach einer Sekunde bemerkte. Oder sah er sie schon länger an und sie merkte es nur nicht?

„Na?“, harkte Law unfreundlich nach und Nami bemerkte, dass er eine Frage gestellt hatte, die sie nicht verstanden hatte. Als ihm dies auffiel wiederholte er seinen Satz augenrollend: „Wann werden wir auf Dress Rosa ankommen, Navigatorin?“
 

Die Angesprochene suchte mit ihren Augen nach einem Punkt, den sie fixieren konnte. Er hatte sie zwei Mal gefickt und besaß nun nicht einmal den Anstand, sie beim Namen zu nennen? Auch, wenn sie es nur ungern zugeben wollte, Nami kränkte sich ein kleines bisschen. Sie wusste ja, wie wenig ihm ihre kleinen Abenteuer wert waren und sie selbst hatte sich keinerlei Hoffnungen gemacht. Aber das war frech. Und plötzlich verstand Nami die Spielregeln genauer. Sie hatte eingesehen, dass es dem Chirurgen um Kontrolle, um Macht ging. Um das Gefühl, über ihr zu stehen. Was aber, wenn sich die Spielfiguren geändert hatten? Aus dem Turm wurde der Springer, aus dem Bauern ein Läufer. Und die Königin hatte gerade die Seiten gewechselt…
 

Achselzuckend und ein kleines bisschen fies grinsend hielt sie seinem bohrenden Blick stand, der auf ihr freches Schweigen folgte.
 

„Leck mich doch am Arsch, Trafalgar!“
 

Leider kam Nami nicht um die Einsicht, dass sie verletzt war. Irgendwo mochte sie ihn. Sie hatte gestern für einen Moment lang sein wahres Gesicht gesehen. Es war nur ein Augenblick, für die Dauer eines Wimpernschlags sah sie seine Zerbrechlichkeit. Er hatte etwas vor, nur wusste sie nicht, was es genau war. Doch was sie auf jeden Fall eingesehen hatte: Er benutzte sie und ihre Crew. Er benutzte Ruffy, er benutzte dieses Schiff. Er nahm sich rücksichtslos was er brauchte und zeigte dabei keine Reue, egal wie heldenhaft seine Absicht auch sein mochte. Und das würde sie nicht zulassen.
 


 

Die Frau knickte vor seinen Augen schneller ein, als er hätte bei ihr sein können um sie aufzufangen. Aber das war Gott sei Dank nicht notwendig, denn auf der Stelle war sie wieder voll da, starrte jedoch geschockt aufs Meer. Etwas stimmte nicht. Law folgte ihrem Blick, sah, wie sich das Meer immer wilder aufbäumte.
 

„Verfluchte… JUNGS! Da zieht ein Unwetter auf!“

Im Nu war die Mannschaft an Deck und positioniert. Jedem wurden Befehle erteilt. Der Schwertkämpfer holte die Segeln ein, während der Cyborg durch eine Klappe unter Deck verschwand und von dort aus die Maschinen steuerte. Das Unwetter kam so schnell, dass jede Sekunde zählte. Blitze züngelten von oben nach der Sunny, die Wellen wollten sie nach unten ziehen, schlugen immer wieder hart gegen das robuste Holz.
 

Law war gerade damit fertig geworden, die Ladung zu sichern, als eine Welle riesigen Ausmaßes das Schiff umzukippen drohte. Er schluckte Salzwasser, konnte sich im letzten Augenblick noch an einem der Taue festkrallen. Eine kurze Umschau verriet, dass alle Mitglieder der Crew wohlauf waren. Doch dann wanderte Laws Blick zum Steuerrad.

Der Elch in Menschengestalt und die Langnase klammerten sich mit aller Kraft an das Steuer, versuchten verzweifelt, das Schiff auf Kurs zu halten. Jedoch gestaltete sich dies durch den immer stärker werdenden Wind und dem wilden Wellengang als zunehmend schwieriger. Regen peitschte Law ins Gesicht und er sah, wie die Navigatorin den beiden zur Hilfe eilte.
 

Trotz des ganzen Lärms, des Geschreis und des Windes konnte der Chirurg ein seltsames Geräusch ausmachen. Er blickte neben sich, seine Hände krallten sich noch immer an dem Tau fest. Würde er über Bord gehen, wäre dies bestimmt sein Ende. Keiner der Strohhutbande, so glaubte er, würde seinetwegen ins Wasser springen und somit sein eigenes Leben riskieren, um ihn zu retten.

Law sah ein Tau, welches sich unter höchster Spannung neben ihm befand und unter Ächzen seinen Fasern nachgab. Eine nach der anderen riss mit einem kleinen Geräusch ab, das sich fast wie ein Geigenspiel anhörte. Bevor er einen Schritt weiter überlegen konnte, was das Reißen dieses Seils wohl für Folgen haben könnte, war dieser Fall schon eingetroffen. Es schnalzte herum und peitschte mit voller Geschwindigkeit auf die drei Strohhüte am Steuerrad zu.
 

Knapp verfehlte es Lysop und Nami, traf jedoch mit voller Wucht den kleinen Schiffsarzt, der im hohen Bogen davon- und Richtung Meer geschleudert wurde. In letzter Sekunde konnte Ruffy den Kleinen durch seine Gum-Gum Kräfte retten. Laws Blick fiel wieder zurück zum Steuer und sofort erkannte er, dass die beiden es alleine nicht schaffen würden. In einem irrwitzigen Tempo raste er auf die Steuerterrasse zu und half dabei, es zu fixieren. Nami sah auf, als sein Körper plötzlich neben ihm auftauchte und schenkte ihm, nach einer Sekunde, ein dankbares Nicken.
 

Es dauerte eine halbe Stunde, bis das Meer sich dazu entschied, die Strohhüte in Ruhe zu lassen. Langsam legte sich der Sturm und die Wellen wurden sanfter.

Erschöpft und völlig durchnässt sank die Navigatorin auf ihre Knie. Sie hatte keine Kraft mehr, sich zu halten. Ihre Finger schmerzten unsagbar und ihre Hände brannten. Bei näherer Betrachtung bemerkte sie, dass sie eine lange, blutende Wunde auf ihrer Handfläche davongetragen hatte. Aber das Schiff und dessen Crew waren gerettet, das war wichtig.
 


 

Seine Hände waren angenehm warm, als er die ihren festhielt und intensiv ihre Verletzung begutachtete.

„Du hast dich da anscheinend am Holz geschnitten. Es muss nicht genäht werden.“, war seine kurze Diagnose und die Wärme war fort. Stattdessen hielt er nun eine lange Pinzette mit einem Wattebausch am anderen Ende fest und fing an, sie ganz sanft vom Blut zu befreien. Bei jeder Berührung zuckte die junge Frau durch den Schmerz zusammen. Der Chirurg tunkte einen neuen Wattebausch in eine durchsichtige Flüssigkeit und fing an, die Wunde zu desinfizieren.

„Halt still.“, murmelte der junge Mann, nachdem die Navigatorin zum wiederholten Male ihre Hand wegzog.
 

Sie sah sich den Chirurgen näher an. Seine Mimik war sanft, sein Blick behutsam, als würde er etwas Zerbrechliches wieder zusammenflicken. Er schien sie vollkommen ausgeblendet zu haben, war zu sehr in die Versorgung ihrer Wunde vertieft.
 

„Danke.“
 

Er hielt in seinem Tun kurz inne, fuhr aber gleich wieder wortlos wie zuvor fort.

„Euren kleinen Freund da“, er deutete mit einer Kopfbewegung zu Chopper, der bewusstlos im Krankenbett lag, „hat es ganz schön ausgeknockt.“

Besorgt blickte die Navigatorin über ihre Schulter hinab zu dem kleinen Elch. Er lag nun schon eine Stunde da und schlief. Sie nickte, um seine Aussage zu bestätigen und der Schleier des Schweigens umgab die beiden erneut.

„So… fertig. Ich lege dir noch einen Verband an, dass die Wunde nicht verschmutzt wird.“, kündigte er an, bevor er ihre zarten Hände in eine Mullbinde wickelte. Als er fertig war blickte er auf und direkt in ihre Augen.
 


 

Das heiße Wasser prasselte auf ihre Haut und wärmte die junge Frau. Tief in Gedanken versunken stand sie da und genoss den Moment. Ihr ging Law nicht mehr aus dem Kopf, sein überraschter Blick, seine leicht geröteten Wangen, als sie sich so nahe waren und tief in die Augen starrten. Was ging ihm nur durch den Kopf in diesem Moment?
 

Nur die Tatsache, dass sich zwei starke Männerarme unter ihren Achseln hervor schoben und sie, unter ihrem Brustansatz geschlungen, fest gegen einen muskulösen Körper drückten verhinderte, dass die Navigatorin vor Schreck auf den nassen Fliesen ausrutschte. Sie brachte kein Wort über ihre Lippen, als sie jedoch die Hände betrachtete, die sie da festhielten, war es auch nicht mehr notwendig sich zu wehren. Seine Tattoos hatten ihn verraten.
 

Die plötzliche Nähe seines Körpers, die untypisch für Law war, machte sie stumm. Er drückte sie ganz nah zu ihm, sodass sie seinen Penis an ihrem Po spüren konnte. Anscheinend hatte er sich durch seine Teufelskräfte hier herein teleportiert. Aber wann zum Teufel hatte er sich ausgezogen, ohne dass Nami dies bemerkt hatte? War sie wirklich so leichte Beute?

Sein Kopf lag auf Namis Schulter, vergrub sich in ihrem Hals. Der jungen Frau blieb der Atem weg. Sie spürte ein heftiges Ziehen und Kribbeln in ihrer Bauchgegend. Woher kam seine Reaktion? Wieso tat er das?
 

Sie fühlte sich überhaupt kein bisschen unbehaglich, wollte, dass er sie nicht mehr losließ. Warum er das tat war ihr augenblicklich egal. Sie legte ihre Hand auf seine und schloss verzückt die Augen.

Und da sah Nami ein, was so offensichtlich war und es schockierte sie beinahe zu Tode: Sie hatte sich verliebt. Sie hatte sich in den Kapitän einer anderen Piratenbande verliebt. In einen Samurai der Meere. In den Rivalen ihres besten Freundes. In den Chirurg des Todes. In den Mann, der sie als Spielzeug benutzte. Und Nami schämte sich, so schnell die Kontrolle verloren zu haben.
 

Sie mochte ihn nicht. Sie mochte ihn nicht als denjenigen, für den er sich ausgab. Aber da war noch ein anderer Law hinter dieser Mauer. Sie konnte ihn für einen Augenblick erkennen.
 

Gerade fing sie an, die Nähe zu genießen, als er sich auch schon zurückzog und vorsichtig, aber bestimmt ihren Rücken nach vorne und unten bog. Nami wusste, was das zu bedeuten hatte und was der Chirurg damit bezwecken wollte. Doch nun hatte sie ihn gespürt, war ein Mal in die Verzückung gekommen ihm nahe zu sein. Nun wollte sie es nicht mehr missen. Sie würde ihm zeigen, wie es auch ihr Spaß machen konnte. Er brauchte sie nun nicht mehr kontrollieren, es war überflüssig geworden. Sie sehnte sich nach seinem Anblick in höchster Ekstase, wollte ihm bei dem Genuss zusehen und danach auch selbst kommen.
 

Nami richtete sich, entgegen dem Druck seiner Hände, auf und wandte sich Law zu, welcher etwas verdutzt dreinblickte. Sie lächelte ihn schwach an und legte ihre Hände auf sein Gesicht.

„Ich will dich heute sehen.“, flüsterte sie, das Rauschen der Dusche übertönte sie beinahe. Sie hatte es so sexy gesagt, wie es ihr nur möglich war, jedoch starrte Law die Frau an, als ob er einen Geist gesehen hätte. Er war etwas blass, schien ihre Forderung nicht ganz wahrgenommen zu haben. Natürlich verwirrte die Navigatorin dies, doch sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Hoffnungsvoll kam sie seinem Gesicht näher, gab dem Bedürfnis ihn zu küssen nun nach. Sie fragte sich, wie wohl seine Lippen schmeckten, als Law sich jedoch versteifte und das Zusammentreffen verhinderte, indem er sich zurücklehnte. Erst jetzt bemerkte Nami seinen mehr als fragenden Blick.
 

„Law, ich…“, fing sie an, wurde aber jäh unterbrochen, als er ihre Hüften umfasste und sie wieder in die alte Position drehte, mit dem Rücken zu ihm.

„Nein.“, antwortete er sanft, fast entschuldigend.

Es war eine klare Ansage, aber das wollte Nami nicht. Nicht schon wieder genommen werden wie eine Hure, der man nicht ins Gesicht blicken will, an der man sich kurz vergnügt, um sie dann wieder fallen zu lassen.
 

Sie versuchte es abermals, entwand sich seinem Griff und küsste schnell seine Brust, während ihre Finger an ihm herab glitten und sein bestes Stück umkreisten. Ihr Plan schlug jedoch gewaltig fehl, als Law sie an den Schultern packte und grob von sich weg schob.

„Nein!“, befahl er nun eindringlich, sein Blick voller Nachdruck.

Nami war enttäuscht. Sie hatte vorhin vom verbotenen Baum genascht, hatte seine unglaublich wohlige Wärme kennengelernt. Doch nun war sie weg, wich wieder diesem kalten, harten Schatten seiner selbst. Nami unterdrückte ihre Wut.
 

„Wieso bist du hier?“

„Ich glaube du weißt, was ich möchte.“

„Ich habe dir nichts getan, Trafalgar.“

„Das stimmt.“

„Wieso bist du dann hier.“, fragte sie zum wiederholten Male, diesmal klang ein wenig verirrte Wut in ihrer Stimme mit.

Er sah sie eine Weile fragend an, bis er unsicher wirkte. Sie hatte Recht, diesmal war er aus freien Stücken gekommen, ohne dass sie ihn dazu gereizt hatte. Die Frage, sie schien in seinem Kopf zu rumoren. Wieso war er denn gekommen?

Zufrieden mit der Wirkung, die diese Frage auf den Chirurgen hatte grinste Nami in sich hinein. Beflügelt mit neuem Mut setzte sie nach: „Ich will bei diesem Spiel nicht mehr mitmachen. Ich habe die Botschaft verstanden, die Spielregeln sind durchgeklungen. Aber jetzt lass den Scheiß.“

Ihre Stimme war sanft, flehend. Die Finger der jungen Frau zeichneten die Umrisse seiner Brust nach, wanderten erneut nach unten. Der Abstand zwischen ihnen jedoch blieb.
 

„Lass den Scheiß und schlaf mit mir.“
 

Nicht einen Moment lang hatte Nami daran gezweifelt, dass ihre direkte Ansage ihre Wirkung verfehlte. Sie glaubte fest daran, gleich in seine festen Arme genommen und von ihm vernascht zu werden. Doch sein Blick verriet, was er von ihrer Idee hielt. Sie konnte nicht aufzählen, welche Gefühle seine Augen widerspiegelten, aber Nami kam sich augenblicklich wie der größte Vollidiot der Welt vor.
 


 

Die junge Frau vor ihm verlangte also allen Ernstes eine tiefere Beziehung von dem, was die beiden hatten? Im Stillen fragte sich der Chirurg, ob sie nun vollkommen den Verstand verloren hatte. Er war ein Samurai, sie war Pirat. Erschwerend kam noch die einfache Tatsache hinzu, dass sie unterschiedlichen Banden angehörten. Er musste die Fakten nicht aufzählen, es war unmöglich, sich dieser Frau emotional hinzugeben. Ganz davon zu schweigen, dass Law so etwas Dämliches niemals tat. Er ließ sich auf niemanden ein, das brachte nur Probleme mit sich. Er hatte einen Plan, den es auszuführen galt. Er hatte keine Zeit für solche Kinkerlitzchen.
 

Auf ihre Aufforderung reagierte er, indem er sie nochmals, dieses Mal energischer, von sich wegdrehte und ihr befahl, sich an der Wand abzustützen. Die junge Frau schien verwirrt zu sein, in ihren Gedanken weit weg, führte seinen Befehl jedoch ohne Widerstand aus. Als er in ihr kam war sie noch immer nicht ganz zurückgekommen, in ihrem Blick lag jedoch eine Spur von Enttäuschung. Doch das berührte Law nicht. Er wollte niemals eine emotionale Bindung mit dieser Frau eingehen. Niemals.
 

Er drehte sich zu ihr um, bevor er das Badezimmer verließ. Sie stand nun aufrecht unter dem Strahl der Dusche, das Wasser benetzte ihren schönen Körper und streichelte tröstend über ihre Haut. Sie wusch sich langsam das Gesicht, ihr langes Haar war durch das Vornüberbeugen nach vor gefallen und klebte an ihren Brüsten. Plötzlich überkam ihm das Gefühl, sich zu ihr zu stellen und gemeinsam zu duschen. Doch er hatte schon vorhin seinem Drang nachgegeben, als er sie beobachtete, wie gedankenverloren sie dastand und er sich fragte wie es sich anfühlt, wenn er sie einfach so in den Arm nehmen würde. Bevor er jedoch den Entschluss fassen konnte auch dieses Mal seinem Drang zu folgen packte er seine Sachen und verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  DinMahari
2014-03-24T00:11:42+00:00 24.03.2014 01:11
Boah... hardcore XD Wieso ist Law son fieses Arschloch? XD Ich hoff, da kommt noch etwas romantik dennoch durch^^ Die Szene, wo Nami Law von vorne sehen wollte, hat mich stark an Game of Thrones erinnert... nur das Law in diesem Fall härter durchgreift um seinen Willen zu bekommen XD Ich freu mich schon drauf, wenn weiter geht: Law & Nami for real <3 ^_^
Von:  TrafalgarLaw2210
2014-02-16T18:28:23+00:00 16.02.2014 19:28
Soo hab deine FF mal durchgelesen und ich muss sagen, sie gefällt mir richtig gut, auch wenn ich manchmal ein wenig das Gefühl habe, dass Law OoC wirkt...aber da ich selbst eine FF mit Law schreibe (Und ihn dabei sogar MIT Gefühlen darzustellen versuche....) kann ich gut nachvollziehen, wie schwer es ist, seinen Charakter beizubehalten...^^ Ich werd hier auf jeden Fall gerne weiterlesen^^
Von:  Jane-Pia-Chan
2014-01-23T08:30:13+00:00 23.01.2014 09:30
mir gefällt deine ff richtig gut. leider gibt es so wenige ffs mit dem paaring law und nami. daher freue ich mich umso mehr wenn denn mal eine erscheint mit dieser kombo. und du hast es richtig gut umgesetzt. bin mega gespannt wie es weitergeht. hoffe sehr dass es bald ein neues kapi gibt =)

Von:  annchan1993
2014-01-16T22:33:26+00:00 16.01.2014 23:33
Wie ?
Habe ich das jetzt richtig verstanden, du schreibst die Story für eine Zeitlang nicht mehr weiter ?? :-o
Auch wenn ich das Nachvollziehen kann finde ich es trotzdem schade :(
Aber ich finde es echt Klasse wie genau und ausführlich du dann doch deine Geschichte im Enddeffekt bringen willst,damit du ein tolles Ende finden kannst, obwohl du es schon von Anfang an das sehr gut hinkriegst.

Aufjedenfall war das wieder ein sehr gelungenes Kapitel von dir !! Dein SchreibStil ist auch wie immer sehr schön , Gefällt mir super !!
Naja ich denk, ich kann jetzt sagen das ich ein Riesen Fan von dir geworden bin ..hoffe du akzeptierst mich :-p hehe


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