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Als die Hagelkörner fielen

Nami x Law
von

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Hagel


 

Kapitel 1

Hagel
 

Er sah sie zum ersten Mal richtig an, als sie die Sunny und deren Besatzung vor dem sicheren Untergang bewahrt hatte. Sie hatte nur eine Sekunde gebraucht, um die Gefahr, welche hinter einem einzigen, kleinen Hagelkorn steckt, zu erkennen. Sofort kletterte sie auf den Mast der Sunny und gab allerhand Befehle, die Law nichts sagten. Was war denn bitteschön ein Coup de Burst?
 

Sie hatte alle gerettet, denn keine Sekunde zu früh wich das Schiff mit einem gewaltigen Schub einem gigantischen Eisbrocken aus, welcher aus dem Nichts kam und das Schiff mit Sicherheit zerborsten hätte.
 

Natürlich hatte er sie schon vorher bemerkt. Sie war außerordentlich hübsch und fiel sofort auf. Er hätte sie nicht nicht sehen können, aber Schönheit war eine Eigenschaft, die ihn schon lange nicht mehr an einer Frau interessierte. Generell war das weibliche Geschlecht so eine Sache, die er in seinem Leben eher ausklammerte. Er hatte für sowas weder Zeit, noch Laune.
 

Er sah diese Frau also zum ersten Mal richtig an, hinterfragte ihre Persönlichkeit, ihre Rolle auf diesem Schiff. Noch vor wenigen Sekunden hatte er sich gefragt, was der Strohhut mit so einer schwächlich aussehenden Person nur anfangen wollte. Zugegeben, diese Baby-5 mit ihrem menschlichen Propeller hatte sie durch diesen Eisenstock nett gegrillt, jedoch war dies nichts weiter als ein Zaubertrick. Eine Erfindung, eine Hilfestellung. Wie Krücken für einen Einbeinigen: Nahm man es ihr weg, war sie schutzlos. Wozu brauchte man auch eine Frau in der Mannschaft? Diese Schwarzhaarige schien ja noch irgendwie brauchbar mit ihrer Teufelskraft. Die Navigatorin jedoch war ängstlich und ständig legte sie bei ihrem Kapitän Beschwerde ein. Schwach.

Sie war vorlaut und frech. Hatte sie den Chirurgen des Todes vor wenigen Stunden „Abschaum“ genannt, da sie ihn der Kindesentführung verdächtigt hatte. In Wahrheit aber war es niemals sein Plan gewesen, sie wusste es nur nicht besser weil sie voreilige Schlüsse gezogen hatte. Er bemerkte, wie er auch diese Eigenschaft an ihr verachtete.
 

Generell ließ er kein gutes Haar an der jungen Frau, ihr einziges positives Attribut war ihr Aussehen und ihre heißen Kurven. Und die Tatsache, dass sie das Wetter wohl sehr gut unter Kontrolle hatte und mit den Launen des Meeres in der Neuen Welt umzugehen wusste.
 

„Haha, habt ihr das gesehen? Das war mein Coup de Burst. Die Sunny ist schon ein besonderes Schiff!“, huldigte sich der blauhaarige Roboter selbst, als sich die Lage wieder beruhigt hatte.

„Ja ja, ganz toll. Aber es war immer noch ich, die das Unglück verhindert hat, du Idiot.“

„Ach Nami, gönn Franky doch auch einmal ein bisschen Ruhm.“, lachte der Typ mit der langen Nase und musste sich einen scharfen Blick seitens des Roboters gefallen lassen.

„Also“, seufzte die Navigatorin schließlich als sich die beiden wegen Belanglosigkeiten in die Haare bekamen und warf einen Blick auf ihren trinären Log-Port. Zwei der drei Kompassnadeln bewegten sich ziemlich unruhig unter der Kuppel, während der dritte ruhig unter seinem Glaspanzer saß.
 

„Franky, wir nehmen Kurs auf. Steuere das Schiff hart Backbord.“

„Nein. Unser Kurs steht bereits.“, murmelte Law, während er einen Eternal-Port aus seiner Jackentasche zog. Auf dem hölzernen Gehäuse stand in schnörkeliger Schrift ‚Dress Rosa‘. Er händigte den Kompass Ruffy aus, was der Navigatorin anscheinend gar nicht gefiel.

„Was glaubst du eigentlich, wer du bist und wo du dich hier befindest? Ich bin die Navigatorin! Ich bestimme den Kurs!“

Law überdrehte innerlich die Augen. Er scherte sich einen Dreck um sie, für ihn war es wichtig, den Strohhut von seinem Plan zu überzeugen. Zwar hatte er schon nach kurzer Zeit herausgefunden, dass diese Nami zwar das Hirn des Schiffes war, wenn der Kapitän jedoch einmal eine Entscheidung getroffen hatte, dann stand diese. Da konnte man machen, was man wollte. Außerdem brauchte er nur den Strohhut als Verbündeten. Der Schwertkämpfer war auch ein nicht zu unterschätzendes Mitglied, das er nicht missen wollte. Alle anderen konnten ihn getrost am Arsch kratzen. Er wollte seinen Frieden, mehr nicht. Doch die Navigatorin hatte andere Pläne.
 


 

Was zum Henker bildete sich dieser Kerl denn auch ein? Kam an Bord und ließ den neuen Chef raushängen? Aber nicht mit ihr, nicht mit Nami. Sie schlug Ruffy den Eternal-Port aus der Hand, welcher diesen mit voller Begeisterung betrachtete, und nahm ihn selbst an sich.

„Wieso sollten wir dich den Kurs aussuchen lassen? Ich weiß, wir haben dieses Allianz-Ding am Start, jedoch bin ich nicht gerade begeistert davon blindlinks alles zu tun, was da aus deinem Mund kommt, ohne vorher mit der Mannschaft darüber gesprochen zu haben. Sag ihm, dass ich Recht habe, Ruffy.“

Ha, dachte Nami, jetzt habe ich’s ihm erstmals gezeigt. Der soll sich nochmal trauen, sich hier aufzuspielen.

Doch jäh wurde Namis Hochgefühl durch wenige Worte des Captains zerstört, in denen er Laws Kurs bestätigte und Franky sofort zum Steuer eilte, um die Richtung nach dem Eternal-Port auszurichten.

„Immerhin hat Traffy einen Plan. Wir werden also auf ihn hören, wir sind nun Freunde!“, jubelte der naive Junge, ohne Namis kochende Wut zu bemerken.

Fassungslos stand sie da, den Blick scharf auf den Neuling in ihrer Truppe gerichtet, welcher nicht hinweg kam, ebengleich spöttisch eine Augenbraue zu verziehen. So standen sie eine gefühlte Ewigkeit da, fochten ein nonverbales Gemetzel aus.
 

Sie mochte ihn nicht. Kein bisschen. Es missfiel ihr, seinen Befehlen zu unterliegen, wenn er auch Ruffy das Gefühl gab ein Freund zu sein, ihr konnte er nichts vormachen.
 

„Komm mit, Law, ich reinige erst mal deine Wunden. Der Kampf gegen Vergo muss ganz schön hart gewesen sein. Folge mir, dann kann ich dir auch gleich unser Krankenzimmer mit all meinen Geräten zeigen. Ich bin gespannt, was du dazu sagst. Ich bin ganz gut ausgestattet.“

Man konnte den kleinen Elch über seine eigene Station schwärmen hören, bis die Tür zur Kombüse endgültig geschlossen und die beiden verschwunden waren. Diese einsame Sekunde nutzte Nami, um ihrem Kapitän ins Gewissen zu reden.

„Pass auf den Typen auf, Ruffy. Ich ahne, dass er nichts Gutes im Schilde führt.“

„Bleib cool und beruhige dich, Nami. Traffy ist ein toller Typ! Um den brauchst du dich nicht zu sorgen. Apropos Sorgen. Sanji, ich sorge mich um mein Futter!“

„Bin ja schon dabei, du nervige Fressmaschine.“
 

Die Navigatorin seufzte. Wo soll das nur hinführen…
 


 

Die Tür zur Krankenstation ging auf und eine weibliche Stimme bat den kleinen Elch, den Raum zu verlassen. Dieser gehorchte, wenn auch mit fragender Miene. Law drehte sich um, ließ von den Gläschen und ihren bunten Inhalten ab, die der Schiffsarzt ihm gerade stolz präsentiert hatte, und erblickte die orangenhaarige Zicke. Er tat sich noch schwer damit, die Stimmen der Crew auseinanderzuhalten. Sie schien einen kurzen, prüfenden Blick auf Laws Oberkörper zu werfen, welcher entblößt vor ihr stand. Quetschungen und blaue Flecke machten ihn nicht weniger ansehnlich, musste er nach einem Seitenblick in den Spiegel feststellen.

„Law.“, begann die Frau mit bebender Stimme, um Beherrschung ringend, „Du kannst die anderen trügen, ich aber werde dir niemals vertrauen. Ich bin nicht dumm. Ich weiß, dass es verdammt gefährlich ist, sich auf eine Allianz unter Piraten einzulassen. Und nicht nur das. Dass du nun ein Samurai der Meere bist setzt der Geschichte noch die Krone auf.“

Sie schnaubte verächtlich.

„Der Marine zu dienen ist schön und gut, aber von einem Lager zum anderen zu wechseln und seine eigenen Leute zu verraten, das ist niederträchtig. Du bist ein elender Schoßhund der Marine, Typen wie du haben keinen Respekt verdient. Ich frage mich nur, warum mein Kapitän das nicht sieht.“

Das war nun aber eine interessante Wendung. Er hatte also keinen Respekt verdient?

Er verdiente jedermanns Respekt. Jeder, der ihn persönlich kannte, respektierte ihn, das war ein ungeschriebenes Gesetz. Wieso glaubte diese Frau, die Ausnahme der Regel zu sein? Law spitzte seine Ohren, lauschte der jungen Navigatorin und das, was noch kam.

„Ich schwöre dir eines, wenn du versuchst dieser Crew etwas Böses zu tun, dann werde ich dich eigenhändig töten. Koste es, was es wolle.“
 

Er stieß ein abgehacktes Lachen hervor, was die Navigatorin offensichtlich verwirrte. Glaubte sie denn wirklich, er hatte Angst vor ihr? Er hatte ihre Kraft vorhin im Kampf beobachtet, sie stellte nicht die geringste Gefahr für ihn dar. War sie zu dumm, das zu begreifen, oder einfach nur zu stolz? Eigentlich hätte sich Law schon längst aus dem Staub gemacht und wäre diesem Zirkus hier entflohen. Doch irgendetwas störte ihn an der derzeitigen Lage und das, was sie da von sich gab, sah er als unverzeihliche Frechheit an.

„Wieso lachst du, Blödmann?“, holte ihn Nami aus seinen Gedanken.

Er sah sie wieder geringschätzig an, schnippte mit einem Finger, den Nami nun skeptisch betrachtete.

„Siehst du, Mädchen? So schnell könnte ich dich außer Gefecht setzen. Nerv mich also nicht.“

Er schnappte sich sein Sweatshirt, das auf dem Krankenbett lag und wollte den Raum verlassen, hatte sich genug angehört. Dies alles interessierte den Chirurgen nicht, er hatte weitaus wichtigeres zu tun, als sich mit dieser Zicke zu ärgern.
 

„Verdammter Feigling. Ich sehe schon, wieso deine Crew fort ist und du ganz ohne Freunde hier auftauchst. Sind sie dir abgesprungen, weil dir keiner gehorchen will?“

Fast war er schon an der Tür, blieb nun aber doch stehen. Was nahm sie sich da heraus so über sich zu sprechen?

„Versuch nicht, uns in ein Unglück zu dirigieren. Ich hab nichts übrig für Leute wie dich.“
 

Nun war sie diejenige, die auf die Tür zuhielt. Law konnte ihren erhöhten Puls beinahe spüren. Die Hitze, durch die Wut ausgelöst. Sie war widerspenstig, hatte keine Ahnung, was für ihn bei dieser Allianz alles auf dem Spiel stand. Jemand musste ihr mal Vernunft und Gehorsam einbläuen. Er interessierte sich nicht für die Strohhutbande. Ihm war es egal, was sie dachten, was diese Nami dachte.
 

„Nami, richtig?“

Sie hielt inne, wandte sich wieder ihm zu, überrascht, letztendlich doch noch eine Art Regung zu erfahren.

„Ja.“

„Nami, hast du zurzeit deine Regelblutung?“

Ihre Augen weiteten sich ungläubig und ihre rechte Braue schien selbstständig Richtung Haaransatz zu wandern. Er sah sie neutral an. Keine Gefühlsregung war zu erkennen.

Der will es wohl auf die Spitze treiben, dachte die junge Frau, von seiner Frage vollkommen irritiert. Doch würde sie sich so schnell nicht das Zepter aus der der Hand nehmen lassen.

„Nein, aber wenn ich so einen Idioten wie dich treffe werde ich schon mal ungemütlich.“

Nami musste bei dem Gedanken grinsen, dass sie eigentlich pausenlos von Idioten umgeben war, verkniff sich diese Bemerkung jedoch.

„Ich bitte dich um eine klare Antwort.“

Nun war sie noch verunsicherter. Was sollte diese abgrundtief unverschämte Frage? Zuerst dachte Nami, der Samurai würde auf ihre Unbeherrschtheit und Forschheit anspielen. Aber er schien die Frage wirklich ernst zu meinen. Konnte er denn wirklich glauben, sie würde diese Frage einer Antwort würdigen? War er denn so ein widerlicher Perversling? Doch anstatt ihm all diese Fragen und noch mehr an den Kopf zu werfen antwortete ihr Mund wie selbstständig mit einem einfach „Nein“ und sie hätte sich einen Augenblick später ohrfeigen können.
 

„Gut.“
 

Er ging an ihr vorbei und versperrte den Ausgang mit einem leisen ‚Klick‘.

Er sah sie unter den obligatorischen Augenringen hervor an, mit diesem emotionslosen Blick, der neutraler und nichtssagender nicht hätte sein können.
 

„Ich werde mir dich jetzt nehmen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das folgende Kapitel wird unter der Kategorie „adult“ hochgeladen, ich werde jedoch nichts für die Story Essentielles dort erwähnen, immerhin denke ich, dass nicht nur 18-Jährige die Geschichte lesen werden und auch die sollen nichts Wichtiges verpassen ;)

Ach ja, der Grund für Laws freche Frage ist jener: Er soll unterstreichen, wie „neutral“ er diesen Akt ansieht. Alles was ihn interessiert sind Fakten, er möchte sich ja nicht an ihr schmutzig machen…
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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  maron288
2014-01-03T20:17:12+00:00 03.01.2014 21:17
Also diese Frage ist sowas von dreist, aber man erwartet ehrlich gesagt nichts anderen von Trafalgar Law. Ich glaub ich hätte ihn sprachlos angestarrt und ihm dann ordentlich eine gescheuert! Aber ich schätze mal, dass Nami das im Nachhinein vielleicht doch nicht so unangenehm finden wird... ^-^

Von: abgemeldet
2013-12-30T00:03:21+00:00 30.12.2013 01:03
Tolles Kapitel gefällt mir ... ich bin sowieso ein law & nami fan *-* und dein schreibtsti lässt sich echt gut lesen. Bin wirklich gespann wie alles weiter geht ... mach weiter so :))))))
Von:  Rosaire
2013-12-29T22:01:42+00:00 29.12.2013 23:01
hat mir wirklich gut gefallen =)
dein schreibstil macht spaß zu lesen und wie du die beiden dargestellt hast, wirklich klasse =)
bin freue mich schon wirklich auf alles weitere mit law =3
Von:  annchan1993
2013-12-29T21:21:29+00:00 29.12.2013 22:21
Oh mein Gott ! Was für eine Hammer Story !!! *_*

Ich bin auch gerade/momentan..Nein ! Schon länger in NamixLaw Fieber, und ich finde es sooo schade das es so wenige Fanfics von den beiden gibt ...
Und jetzt seh ich gerade deine und ich finde es einfach super !
Auch Wie präzise du schreibst und auf die Gefühle der beiden eingehst finde ich Toll ... Einfach nur Klasseeee!!!

Also im Enddeffekt finde ich es bis jetzt sehr schön. Kann es kaum erwarten weiter zu lesen :)

LG. annchan1993
Antwort von:  Namina
29.12.2013 22:40
Ja die beiden sind einfach klasse, ich steige jetzt sogar schon um auf englische ffs da es im deutschen viiiiel zu wenig von den beiden gibt als dass es mein bedürfnis befriedigen kann ^^
ich hoffe dass es dir auch weiterhin gefallen wird, das nächste kapitel ist schon so gut wie fertig :)

lg
Antwort von:  annchan1993
29.12.2013 22:43
Wooow das hört sich interessant an :)
Ahh wie Geil !! Kann es wirklich kaum erwarten , ich freu mich schon riesig drauf *_*


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