Zukunftsvisionen von elesie (Bis dass der Tod uns scheidet) ================================================================================ Kapitel 3: Dritter Rückblick ---------------------------- Aus unerfindlichen Gründen öffnete sich ganz unerwartet das Weltentor, das die Menschenwelt vom Infernos trennte. Und Duras, unterschiedlichster Art und Stärke, überschwemmten in kürzester Zeit das Land. Den Beginn hatte es bei uns in Japan, genauer gesagt in unserer Stadt, was zur Folge hatte, dass man Wächter aus dem ganzen Land zu uns schickte, um dieser Flut Herr zu werden. Alle gaben ihr Bestes und auch wenn es mir kurz darauf bereits gelungen war, das Tor wieder zu verschließen, so hatten es doch viel zu viele der bösartigen Kreaturen geschafft das Infernos zu verlassen, was zu einem unerbittlichen und langwierigen Kampf führte. Aus Furcht, dass diejenigen, die für das Öffnen des Weltentores verantwortlich waren, auf die Idee kämen, mich in ihre Gewalt zu bringen, um mich zu zwingen das Tor wieder zu öffnen, wurde ich in Sicherheit gebracht. Zuerst war sogar davon die Rede gewesen mich in den Himmel zu bringen, doch da der Todesengel unabkömmlich war und es somit niemanden gab, der mich hätte begleiten können, beschloss man mich wo anders hinzuschicken. Und so verfrachtete man mich heimlich in ein Flugzeug nach England, wo ich dann von Kyle in Empfang genommen werden sollte. Man ging davon aus, dass ich bei ihm und seiner Einheit erst mal in Sicherheit sein würde. Und da nicht einmal unsere eigene Einheit, geschweige denn mein Bruder Kaito, wussten wo ich hingebracht worden war, konnte auch keiner dieses Geheimnis ausplaudern, sollte er in deren Hände geraten und gefoltert werden. Ein grauenhafter Gedanke und ich hoffte inständig, dass dies niemals passieren würde. Ich hätte es mir niemals verzeihen können, wenn sie einem von uns und natürlich im speziellen meinem Bruder, etwas zuleide getan hätten. Und so verbrachte ich dann eine gefühlte Ewigkeit im Engelshort von Kyles Einheit. Durfte das Anwesen, welches, wie das von Azrael-sama durch einen Bannkreis geschützt war, nicht verlassen und wurde mit jedem Tag und jeder Woche immer unruhiger. Es war ein langes Bangen und Ausharren und manchmal meinte ich, es nicht mehr aushalten zu können und wäre am liebsten in den nächsten Flieger gestiegen um zurück nach Japan zu fliegen. Nicht zu wissen, wie es meinem Bruder und meinen Freunden ging, ob sie noch lebten und wie es um unser Land stand, machten mich schier wahnsinnig und auch die Versuche der englischen Wächter mir gut zuzureden und mich zu zerstreuen, zeigte verständlicherweise nur wenig Wirkung. Wie auch, wenn man vor Sorge fast umkam und nur an das eine denken konnte! Als dann endlich, nach einer schier endlosen, nervenaufreibenden Zeit die Nachricht kam, dass man die Duras besiegt habe und alle soweit wohl auf seien, fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen und ich konnte es kaum erwarten, wieder zurück nach Hause zu meinem über alles geliebten Bruder und meinen Freunden zu kommen. Doch musste ich mich dennoch noch ein Weilchen gedulden, bis es mir endlich erlaubt war zu gehen. Der Abschied von den englischen Wächtern fiel kurz, aber herzlich aus. Nur Kyle und Andrew wirkten wie üblich ziemlich unnahbar. Aber das scherte mich nicht. Ich war froh, wieder nach Hause fliegen zu können und so war das auch gleich vergessen nachdem ich im Flieger saß. Die Stunden bis zum Wiedersehen verbrachte ich in ungeduldiger Erwartung und als ich dann viele Stunden später lachend und weinend vor Glück in Kaitos Arme fiel, der es sich natürlich nicht hatte nehmen lassen mich zusammen mit seinem Freund Renjo vom Flughafen abzuholen, war ich der glücklichste Mensch – nein Verzeihung – der glücklichste Engel auf Erden! Und Kaito schien es genauso zu gehen, dem Tränen in den Augen standen und mich so fest an sich drückte, dass ich fürchtete keine Luft mehr zu bekommen. Ich weiß nicht, wie lange wir so dagestanden und uns einfach nur fest umschlungen hielten, während ich heiße Tränen des Glücks weinte, bis Renjo uns leise aufforderte doch nach Hause zu fahren. Ja! Nach Hause! Gott, wie hatte ich das vermisst! Doch zuvor musste ich nun auch erst einmal Renjo begrüßen, dem ich vor lauter Wiedersehensfreude kaum Beachtung geschenkt hatte und dem ich nun ebenfalls freudig um den Hals fiel und einen zarten Begrüßungskuss auf die Wange hauchte. Dass wir vielleicht dabei beobachtet worden waren, war mir völlig egal. Mich scherten die anderen nicht, wo ich doch vor Glück schier am Platzen war. Ich war so froh, dass meine Liebsten wohl auf waren und dass ich nun wieder bei ihnen sein durfte und konnte es dann auch kaum erwarten, bis wir endlich zu Hause waren. Doch auch wenn man mir versichert hatte, dass alle wohl auf wären, musste ich mich einfach mit eigenen Augen davon überzeugen. Und natürlich fiel auch hier die Begrüßung sehr herzlich aus, hatten sie sich doch alle versammelt um mich Willkommen zu heißen, was mich schier zu Tränen rührte. Yuki, Seraphin, Amy und selbst Shinji ließen es sich nicht nehmen mich zur Begrüßung zu umarmen und einen Moment lang festzuhalten. Aber auch Kazuki gab sich sehr herzlich, der mir freundschaftlich die Schulter klopfte und mich grinsend willkommen hieß. Shinya zwinkerte mir verschmitzt grinsend zu und meinte, dass ich in meiner Abwesenheit ganz schön was verpasst hätte und Ryo gab sich eher zurückhaltend, aber auch von ihm kam ein grüßendes Kopfnicken, was ich lächelnd erwiderte. Ach, war das schön wieder zu Hause zu sein! Man hatte für mich sogar ein kleines Willkommensfest organisiert und es wurde noch ein wunderschöner, vergnüglicher Abend, bei dem es viel zu erzählen und berichten gab. Und mich schauderte noch im Nachhinein zu erfahren, was mein Bruder und meine Freunde alles hatten durchmachen müssen. Doch nun war es Gott sei Dank überstanden und ich betete zu Gott er möge es niemals mehr zulassen, dass sich so etwas nochmals wiederholte. Blieb zu hoffen, dass er mich erhörte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)