Unsterblich von _Fujoshi_ ([Malec]) ================================================================================ Kapitel 1: Ein Langer Tag geht zu Ende -------------------------------------- Magnus ging ohne noch einmal zurück zu schauen aus der U-Bahnstation. Alec stand ohne etwas zusagen einfach nur da und schaute Magnus eine lange Zeit nach, in der Hoffnung das das alles nicht ernst gemeint war, das konnte es doch nicht gewesen sein, oder? Aber Magnus kam auch nach längerer Zeit nicht wieder. Alec spürte einen Schmerz in seiner Brust und die Tränen standen ihm in den Augen, eine Unfassbare Trauer machte sich in ihm breit. Er biss sich auf die Lippe um nicht wie ein kleines Baby loszuheulen, was er jetzt wirklich am liebsten gemacht hätte. Es war so dumm von ihm gewesen, er hatte wirklich über Camilles Worte nachgedacht und.... Camille?! Eine unfassbare Wut breitete sich in ihm aus. SIE war an alle dem Schuld, SIE hatte Alec diese Sorgen eingeredet, SIE hatte Alec Magnus verletzen lassen. Wie er diese Frau hasste. Er ballte seine Hand zur Faust und lies diese einmal Knacken. Camille musste dafür bezahlen. Mit der Seraphklinge in der Hand durchsuchte er das Versteck von Camille. »Camille Belcourt, komm sofort aus deinem Versteck heraus« sagte Alec in einem gefährlich ruhigem Ton. Der Nepilim zuckte kurz zusammen als er aus einer Ecke des Raumes ein fast schon gruseliges Gackern vernahm. »Camille?« kam es aus dieser Ecke »Ich denke für die ist es zu spät«. Erneut ertönte das gackern und verstummte gleich wieder. Ein Junges Mädchen trat aus dem Schatten und schaute Alec mit einem gruseligen lächeln an. Sie war Blutverschmiert und hatte hier und dort mehrere Kratzer. »Was hat das zu bedeuten?« fragte Alec. »Du bist ein Freund von Simon, nicht?« entgegnete das Mädchen ohne auf deine Frage einzugehen. »Mein Name ist Maureen« kicherte sie »hast' ja vielleicht schon von mir gehört.« Die Vampirin schlenderte einmal um ihn herum um ihn näher zu betrachten, wobei der Schattenjäger sie keine Sekunde aus den Augen ließ. »Ich habe schon viel von dir gehört, aber beantworte meine frage: Was hat das hier zu bedeuten?!« Erneut kicherte Maureen auf und schaute wieder zu dem leicht verwirrten Nephilim und sagte dann:»Du weißt doch wie das Gesetz der Vampire funktioniert oder? Wenn ein Vampir das Oberhaupt eines Vampirclans tötet wird dieser Vampir automatisch das neue Oberhaupt.« Mit einem schmutzigen grinsen spielte das junge Mädchen mit einer Haarsträhne. »Camille war eine beeindruckende Anführerin, die Betonung liegt auf war.« Alecs griff um seine Waffe wurde fester und er sah Maureen ausdruckslos an. »Du bist eine Abtrünnige.« meinte er ernst »mir ist es egal war zwischen euch Vampiren vorgeht, so lange es nicht die Vereinbarung verletzt. Aber ich weiß genau das du an mehreren Verstößen gegen die Vereinbarung schuld hast.« mit diesen Worten ging er in eine Angriffsposition»Ich nehme mal an wir können das nicht ruhig lösen.« Das schmutzige grinsen blieb im Gesicht des Mädchen: »Scheint so als würde ich heute Abend wirklich satt werden.« Er rannte auf Maureen zu und holte mit der Klinge aus, sie wich allerdings um Haaresbreite mit einem Sprung nach hinten aus und setzte selbst zum Angriff an. Im Nächsten Augenblick stand sie Hinter Alec uns setzte zum Sprung an. Gerade noch rechtzeitig bemerkte er sie aus den Augenwinkeln und wich zur Seite aus. Mist, er hatte sie wegen ihrem Kindlichen aussehen unterschätzt, aber dieser Fehler würde ihm nicht noch einmal passieren. Aus seinem Gürtel zog er einen kleinen Dolch und warf ihn nach ihr, wie er sich gedacht hatte wich das Mädchen nach rechts aus. Alec holte mit seiner Seraphklinge aus um sie so zu erwischen. Leider schaffte er es nur ein Paar Haarsträhnen des Jungen Mädchens abzuschneiden. Mit einem selbstgefälligen grinsen zog Maureen dem Dolch aus der Wand, dem sie gerade ausgewichen war. Ihre Hand spielte ein wenig mit der Klinge. »Nicht schlecht Nephilim« kicherte Maureen. Sie hörte ruckartig auf mit der Klinge zu spielen und warf sie in Alecs Richtung. Dieser konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und der Dolch streifte seine Wange und hinterließ dort einen ordentlichen Kratzer. Vor Schreck taumelte Alec ein paar Schritte rückwärts fing sich aber wieder. Er atmete einmal tief durch und beobachtete Maureen weiterhin. Sie hatte ihr dämliches Grinsen immer noch im Gesicht, was ihn ziemlich nervte. Maureen blieb nur kurze Zeit ruhig, ehe sie erneut los lief und auf Alec sprang, dieser fiel durch die Wucht auf den Boden. Die Vampirin saß nun auf Alecs Bauch drückte mit ihren Füßen Alecs Arme auf den Boden, so das dieser sich nicht mehr bewegen konnte. Natürlich wehrte sich der Nephilim dagegen, allerdings waren ihre Vampirkräfte wirklich nicht zu unterschätzen. Wieder kam dieses nervige kichern aus ihrer Richtung und sie beugte sich über ihren Gefangenen. »Du glaubst mir nicht, was für eine Lust ich gerade darauf habe das Blut eines Nephilim zu trinken« hauchte Maureen in Alecs Ohr und setzte sich wieder aufrecht »Aber ich lasse dir die Wahl möchtest du, dass es schnell geht oder willst du es genießen?« Alec sagte erst einmal nichts grinste dann aber und spuckte dem Mädchen ins Gesicht. Diese war anscheinend Total verwirrt dadurch und ließ kurz einer seiner Hände los. Diese Gelegenheit nutzte er natürlich aus und umklammerte seine Seraphklinge die er mit einer schwungvollen Bewegung über ihren Bauch zog. Blut spritzte in sein Gesicht und mehrere Tropfen gelangen in seinen Mund. Maureen kreischte laut auf und wich sofort nach hinten aus und schaute verstört auf ihre Wunde, die allerdings auch schon wieder zu heilen begann. Mit einer geschmeidigen Bewegung stand Alec wieder auf den Beinen und wie der Zufall es so wollte lag etwa zwei Meter von ihm entfernt ein Seil. Ohne zu zögern rannte er los und schnappte sich das Seil. Mit einem Gezielten Sprung stand er wieder hinter Maureen und mit ein Paar Handgriffen hatte er ihre Hände hinter dem Rücken zusammen gebunden. Alec ging nicht gerade zimperlich mit ihr um. Als er sich sicher war sie sich nicht befreien konnte, tastete er nach seinem Handy, das sich eigentlich in seiner Hosentasche befinden sollte. Allerdings war diese Leer, oh man er hatte es doch nicht ernsthaft in seinem Zimmer vergessen, oder? Genervt brummte er auf und schaute wieder zu Maureen, die ihn gerade mit ihren Blicken zu töten versuchte. Seufzend beugte sich Alec zu ihr hinunter und zog sie nicht gerade sanft auf die Beine. »Glück gehabt ich bringe dich nicht um, jedenfalls noch nicht« sagte Alec und zog sie unsanft mit sich mit, er drückte sie gegen das Geländer und band sie daran fest. »Beweg' dich bloß nicht vom Fleck bis ich oder ein anderer Nepilim wieder da ist« sagte der Schattenjäger gefährlich ruhig. Mit diesen Worten wandte er sich von ihr ab und ging in schnellen Schritten nach draußen. Bevor er die Station verließ, wischte er sich noch einmal mit dem Ärmel über das Blutbefleckte Gesicht, auch wenn sie in New York waren und es hier den Leuten egal war was mit ihren Mitmenschen passierte, so wollte Alec nicht zu sehr auffallen und ein blutiges Gesicht war nicht gerade Unauffällig. Draußen war es noch immer dunkel, das einzige was Licht spendete waren die vorbeifahrenden Autos und eventuell hier und da noch eine Laterne. Es sah nach regen aus, was Alec allerdings momentan ziemlich egal war, er hatte andere sorgen. Seufzend ging er an den Straßenrand um nach einem Taxi zu winken. Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt schließlich ein Taxi und Alec stieg ein. Der Nephilim nannte die Adresse des Instituts während er es sich einigermaßen auf der Rückbank gemütlich machte. Seufzend sah er während der Fahrt aus dem Fenster während die ersten Tropfen auf die Scheibe prasselten. Er musste an die vergangen Stunden denken, aber dieser Gedanke trieb ihm Tränen in die Augen. Wie konnte er Magnus das nur Antun? Alec wollte doch nicht dass, das so aus dem Ruder läuft und nun hatte er er Magnus verletzt. Das würde der Schattenjäger sich nie verzeihen. Immer wieder hatte er den enttäuschten Magnus vor Augen. Alec war so in Gedanken versunken das er erst gar nicht merkte dass, das Taxi zum stehen kam. Erst als der Taxifahrer unfreundlich anfing denn Preis zu nuscheln schaute der Nephilim auf. Er kramte in seiner Jackentasche nach seinem Geldbeutel, hoffentlich hatte er diesen nicht auch noch zuhause vergessen. Glücklicherweise hatte befand er sich da wo er sein sollte, wenigstens eine Sache die Heute nicht schief ging. Alec gab dem Taxifahrer sein Geld und stieg aus. Der Regen prasselte auf ihn hinab, allerdings hielt er es nicht für nötig jetzt noch seine Kapuze aufzusetzen da er keine drei Meter mehr vor dem Institut stand, abgesehen davon war es ihm momentan sowieso völlig egal ob er nun nass werden würde oder nicht. Er holte tief Luft bevor er das Institut betrat. Mit schnellen Schritten und ohne Umwege eilte Alec durch das Institut, um zur Bibliothek zu gelangen wo er seine Mutter vermutete. Es war seine Pflicht als Nephilim sie da rüber in Kenntnis zu setzen das er Maureen gefunden hatte. Ohne vorher anzuklopfen riss er die Tür der Bibliothek auf. Alec hatte mit seiner Vermutung richtig gelegen, seine Mutter saß am Schreibtisch und bearbeitete irgendwelchen Papierkram. Sie schaute auf als die Türen der Bilbiothek nicht gerade leise zu gingen und hatte eine leicht fragende Miene im Gesicht. Alec blieb vor dem Schreibtisch stehen und sah seine Mutter ernst an. »Ich habe Maureen gefunden« meinte er, kurz und knapp ohne eine Begrüßung. Maryse Miene wurde Augenblicklich ernster. »Wo ist sie?« fragte seine Mutter. »U-Bahnstation City Hall, ich habe sie dort festgebunden. Jemand sollte sie dort schleunigst abholen!« Maryse nickte nur und griff sofort nach dem Telefon und tippte eine Nummer ein. Mit dem Hörer am Ohr warf sie Alec einen mütterlichen Blick zu »gut gemacht Alec«. Sie wandte sich wieder dem Telefon zu, da anscheinend jemand an der anderen Leitung abgehoben hatte. Alec wollte sowieso einfach nur noch duschen, dann ab ins Bett und dann vielleicht noch in Selbstmitleid ertrinken. Kapitel 2: Schlechtes Gewissen und Gebrochenes Herz --------------------------------------------------- Es klopfte. Alec lag zusammen gekauert in seinem Bett und reagierte nicht. Erneut klopfte es. Immer noch bewegte sich Alec kein Stück. Ein erneutes Klopfen, Alec wollte wieder nicht reagieren, als eine aufgebrachte Frauenstimme von draußen in sein Zimmer drang:»Alexander Gideon Lightwood, mach die Gott verdammte Tür auf!« Wow, sogar mit dem zweiten Vornamen, Isabelle musste wirklich sauer sein. Eigentlich hatte der junge Schattenjäger immer noch keine Lust die Tür zu öffnen bist Isabelle dann allerdings sagte: »Mach die Tür auf, oder ich trete sie auf.« Eine eingetretene Tür konnte Alec jetzt nicht unbedingt gebrauchen, also rappelte er sich auf und ging träge zur Tür, drehte den Schlüssel im Schloss und zog diese auf. Sie rümpfte leicht angewidert die Nase. Anscheinend stank er, oder das Zimmer. Das sollte aber kaum verwunderlich sein, schließlich war er die letzten drei Tage nicht aus seinem Zimmer gekommen und hatte weder geduscht noch das Zimmer mal durchgelüftet. Ihr Gesichtszüge entspannten sich und seine Schwester sah ihn besorgt an. »Du solltest etwas essen, Jace und Clary wollen was vom Chinesen mitbringen.« Sie fuhr sich nachdenklich durch die Haare und ging dann kurzerhand an Alec vorbei. » Hat dich irgendwer herein gebeten?«, knurrte der Schattenjäger seine jüngere Schwester an, die ihm darauf hin einen finsteren Blick zu warf. Da er also keine wirkliche Wahl hatte und Izzy sich wohl nicht abwimmeln ließ, setzte Alec sich kommentarlos auf sein Bett und schaute gedankenversunken zu Boden. In dieser Zeit machte Izzy das Fenster auf um nicht in seinem Zimmer an dem Gestank einzugehen. Danach setzte sie sich neben Alec und legte eine Hand auf sein Knie. »Hey, was ist los? Du kommst seit Tagen nicht aus deinem Zimmer und Magnus geht auch nicht an sein Handy.« Magnus. Der Gedanke an ihn trieb Alec die Tränen in die Augen. Er hatte Magnus so unfassbar verletzt. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wieso hatte er Magnus nicht vertrauen können, ihnen wäre bestimmt eine Lösung eingefallen, wie sie das Problem mit dem Älter werden überstehen würden. Aber nein, Alec hatte alles vermasseln müssen, er war so unfassbar dumm gewesen. Schließlich konnte er sich die Tränen nicht mehr verkneifen. Alec legte seine Hände ins Gesicht und weinte einfach drauf los. Isabelle nahm ihn tröstend in den Arm und schaute ihn weiterhin besorgt an. »Alec, hey jetzt erzähl mal. Was ist denn passiert?«, fragte Izzy ihn und lächelte ihn liebevoll an. Alec wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, allerdings wollten diese nicht aufhören aus seinen Augen zu kommen. Er schämte sich zu sehr, um ihr zu sagen, was er getan hatte, allerdings konnte er ihr nicht vorgaukeln das alles in Ordnung sei, jetzt wo er in ihren Armen wie ein kleines Kind angefangen hatte zu heulen. »Ich, ich habe etwas ganz schreckliches getan«, schniefte er schließlich »Ich habe Magnus total verletzt und-und jetzt...«, er unterbrach, es tat einfach zu weh es laut auszusprechen. Seine Heulattacke wurde nur schlimmer bei diesem Gedanken. Aber Izzy verstand auch so, drückte ihn fest an sich und streichelte tröstend seinen Arm. Er brauchte jetzt einfach jemanden, an dem er sich ausheulen konnte und Izzy war die perfekte Person dafür. Sie unterbrach ihm kein einziges mal, wenn er etwas sagte und fragte auch nicht nach, sie war einfach für ihn da und hörte einfach nur zu. Alec sagte ihr nicht wie und warum sie sich getrennt hatten, er sagte ihr einfach nur so viel, dass er selbst daran Schuld war und er Magnus verletzt hatte, was er natürlich nicht gewollt hatte. Ihm tat es gut ein paar Dinge, wenn auch nicht alles, los zu werden. Als Alecs Heulkrampf langsam wieder nachließ sah Izzy ihn ernst, aber zugleich auch mit schwesterlicher Liebe an und wollte gerade etwas sagen, als Alecs Handy anfing zu klingeln. Alec lies sofort von ihr ab und schnappte sich sein Handy in der Hoffnung das es er war. Ohne auf das Display zu gucken ging er dran und sagte mit leicht verzweifelter Hoffnung: »Magnus?« An der anderen Seite der Leitung war es kurz still, als kurz darauf ein leicht arrogantes Lachen am anderen Ende der Leitung zuhören war und gleich darauf war auch schon eine Stimmer zuhören: »Nein tut mir leid, hier spricht nicht dein Lover, hier ist nur der gute alte Jace. Ich und Clary sind jeden Moment bei dir und...«, weiter hörte Alec nicht zu und ging ziemlich sauer zu seiner Tür und riss sie ohne zu zögern soweit auf, dass sie mit einem lauten Knall an die Wand donnerte. Wie konnte er es nur wagen, Jace als sein Parabatai musste noch eigentlich gemerkt haben, dass Alec am Boden zerstört war, aber er hatte sich bis jetzt kein einziges mal gemeldet oder wenigstens gefragt wie es ihm ging und dann hatte er auch noch die Frechheit so etwas zu sagen. Alec schaute aus seinem Zimmer und weiter hinten im Flur waren Clary und Jace auch schon, lachten zusammen und hielten Händchen, währen Jace anscheinend immer noch ins Telefon laberte. Hatte der denn immer noch nicht gemerkt das Alec schon längst nicht mehr am Hörer war? Das, was Alec nun tat war im Nachhinein wohl nicht die beste Lösung gewesen, aber er war einfach fertig mit den Nerven und schmiss mit voller Wucht, das was er gerade in der Hand hatte nach dem Liebespärchen, was in diesem Fall eben sein Handy war. Durch seine Schattenjägerreflexe drückte Jace Clary beiseite und duckte sich selbst gerade noch im richtigen Moment, damit ihm das Handy nicht mit voller Wucht ins Gesicht prallte. »Schieb dir das mit dem 'Lover' sonst wo hin!«, schrie Alec Jace an, der ziemlich verdattert wirkte. Der Schwarzhaarige knallte die Tür wieder zu und sperrte ab. Sollte dieser Herondale doch bleiben wo der verdammte Pfeffer wächst. Izzy, die noch immer auf seinem Bett saß, sah ihn äußerst erstaunt an. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet, dass ihr Bruder dermaßen austickte. Aber Alec ignorierte ihren überraschten Gesichtsausdruck und schmiss sich neben sie aufs Bett. »Sag jetzt nichts, okay? Ich weiß selber das ich total überreagiert habe.«, nuschelte Alec und drückte sein Gesicht dann in die Decke. Izzy wuschelte ihm durch die Haare und meinte dann: »Alec du solltest langsam mal wieder essen.« »Ich hab keinen Hunger«, murrte Alec und drehte sich von ihr weg. Allerdings stellte sich das als Lüge heraus, da sein Bauch nicht gerade leise auf knurrte. Izzy seufzte laut: »Ich seh schon der werte Herr hat überhaupt keinen Hunger«. Genervt schnappte sich Izzy Alecs Hand und zog ihn, nicht gerade liebevoll, aus dem Bett. »So, mein Lieber du kommst jetzt mit und wir essen das, was Jace und Clary mitgebracht haben. Dann kannst du dich auch gleich bei denen entschuldigen.« Alec brummte genervt: »Ich will nicht!!« Ohne auf seine Reaktion zu achten, zog sie ihn mit sich zur Tür, trat diese ein und marschierte über sie hinüber. Alec brummte genervt, ließ sich aber mitziehen. Er wollte schließlich nicht so enden wie die Tür, über die er gerade mehr oder weniger gezogen wurde. Nach kurzer Zeit waren die beiden in der Küche angekommen. Clary und Jace saßen bereits am Tisch und unterhielten sich wahrscheinlich gerade darüber was Alec eben getan hatte, denn als Izzy und er an den Tisch kamen wurden sie still und starten in ihr Essen. Alec befreite sich sanft aus dem Griff seiner Schwester, setzte sich Kommentarlos, den beiden gegenüber, an den Tisch, und schaute stur bei Seite. Izzy musste seufzen und setzte sich neben ihren Bruder und wendete sich dann an Clary und Jace: »Na zeigt mal her, was ihr vom Chinesen mitgebracht habt!« Clary kramte in der weißen Tüte die auf dem Tisch lag und holte ein paar weiße Schachteln hervor und legte sie in die Mitte des Tisches. »Bedient euch«, sagte sie mit einem leicht unsicheren Blick der auf Alec gerichtet war. Dieser gab keinen laut von sich und Griff nach irgend einer Schachtel. Etwas wieder willig stocherte er mit seinen Essstäbchen im Curryreis herum. Eigentlich hatte er gar keine Lust etwas zu essen, aber er wusste genau das Izzy ihn nicht aufstehen lassen würde bevor er nicht aufgegessen hatte. Man manchmal kam sie ihm mehr vor wie eine Mutter, als Maryse. Alec blickte auf und merkte so das alle Blicke auf ihm lagen. Ein wenig verwirrt schaute er erst zu Jace dann zu Clary und schließlich auch zu Izzy. Wollten sie jetzt wirklich das er irgendetwas sagte? Er war eigentlich immer noch genervt von Jace, wieso sollte also Alec, der auch sonst selten ein Gespräch anfing, jetzt etwas sagen? Jace räusperte sich und murmelte: »Also, ähm was ist los?« Alec blinzelte ein paar mal, meinte er das gerade ernst? Nein, oder? Der Schwarzhaarige lachte freudlos auf und murrte dann: »Meinst du nicht dafür ist es ein wenig zu spät?« Jace seufzte und zog Alecs kaputtes Handy aus der Hosentasche und hielt es vor seine Nase. »Ich denke, darüber sollte schon gesprochen werden.« Alec schnaufte genervt und stocherte in seinem Essen herum. »Also muss man erst ein Handy nach dir werfen bis du checkst, dass etwas nicht stimmt?« fauchte der Schwarzhaarige seinen Adoptivbruder an und wollte gerade wieder aufstehen und sich in sein Zimmer zurück ziehen, als seine Schwester ihn wieder auf den Stuhl zog und ernst knurrte: »Du isst das gefälligst auf!« Okay, wieso behandelten ihn seine jüngeren Geschwister jetzt, als wäre er der Jüngste? Langsam kam er sich mehr oder weniger verarscht vor. Alec kaute sich auf der Unterlippe herum, er wusste, dass er sie ihn nicht gehen lassen würden bevor er nicht gesagt hatte was los war und bevor er nicht fertig aufgegessen hatte. Oh man, konnten sie ihn nicht einfach in ruhe lassen? »Sagen wir es mal so«, fing Alec dann an »Magnus will ...« -Alec viel es schwer, es laut auszusprechen und er spürte wie ihm heiße Tränen in die Augen schossen- »... will für keinen von uns mehr der Hexenmeister vom Dienst sein.« Alec konnte die Tränen die ihm aus den Augen kamen nicht zurückhalten. Er senkte seinen Kopf damit ihm niemand direkt ansah das er weinte. Vereinzelte Tränen tropften auf den Tisch. Jace stand auf und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter. »Hey das wird schon- « »Wird es nicht!«, unterbrach Alec Jace und schlug seine Hand von seiner Schulter. Nein, es würde überhaupt nichts mehr gut werden! Er hatte Magnus wirklich verletzt und sich selbst noch dazu. Wie konnte Jace es da wagen, ihm sagen zu wollen es würde alles wieder gut werden? Er stand ruckartig auf und wollte auch schon wieder zurück in sein Zimmer, da hielt Izzy ihn erneut fest. »Ich hab keine Lust zu essen!«, keifte er sie an und wollte schon an ihr vorbeigehen, als sie dann aber sagte: »Nicht deswegen. Alec, wir alle machen uns nur sorgen um dich, okay? Wir wollen dir helfen!« Ihr Griff wurde lockerer und sie lies ihren Bruder los, anstatt zu gehen setzte sich Alec wieder und starrte vor sich auf den Tisch. Der Curryreis stand noch immer unberührt vor ihm. Ohne weiter darüber nachzudenken griff er danach und schaufelte fast schon ein wenig gierig das Essen in sich hinein. Izzy lächelte erleichtert, sie hatte ihren Bruder endlich zum essen bekommen. Zufrieden mit sich selbst, blickte Izzy zu Jace der auch ein wenig erleichterter aussah und sich wieder neben Clary setzte. Schließlich setzte sie sich wieder und griff selber nach einer Frühlingsrolle. Nachdem Alec fertig gegessen hatte, sah er zwar immer noch traurig aus, aber wenigstens hatte er jetzt einen gefüllten Magen. Er spielte mit seinen Fingern und wartete mehr oder weniger geduldig darauf das alle fertig gegessen hatten. Langsam aber sicher dämmerte dem Schwarzhaarigen etwas. Oh man, er hatte doch nicht wirklich vergessen seine Sachen bei Magnus abzuholen, oder? Verdammter Mist! Dabei hatte Magnus ihm extra gesagt, er solle die Sachen am nächsten Tag abholen und er würde dann nicht Zuhause sein. Oh Mann und jetzt war er garantiert zu Hause, das würde verdammt unangenehm werden, wenn Alec jetzt noch seine Sachen holen würde. Allerdings war bei Magnus über die Hälfte seiner Klamotten, der Schattenjäger hatte schon generell so wenig und er musste noch den Schlüssel zurück bringen. Aber er wusste nicht ob er es übers Herz bekam noch einmal in das Loft von Magnus zu gehen. Verzweifelt schaute er zu den Anderen. » Was ist los?« fragte Jace, der seinen verzweifelten Blick bemerkt hatte, vorsichtig, damit der Alec nicht schon wieder irgendwie verärgerte oder traurig machte. Alec stöhnte auf: »Ich hab meine Sachen noch bei Magnus.« Oh man, Momentan wurde er ja nicht gerade vom Glück verfolgt. Der Blonde verkniff sich ein seufzend und fragte: »Was willst du machen?« Alec knabberte leicht nervös auf seinen Fingernägeln herum, ja wenn er das nur wüsste? Erhatte nicht die geringste Ahnung! Seufzend fuhr er sich durch die Haare. Raziel steh mir bei, dachte er sich. »Kommt jemand von euch mit?« Nach dem sich Alec vorher noch einmal geduscht hatte und Jace sich von seiner Freundin verabschiedet hatte, gingen die beiden Schattenjäger in die Richtung von Magnus' Wohnung. Der Schwarzhaarige war heil froh das Jace mitkam, alleine hätte er wohl nicht übers Herz gebracht. Zu Fuß würde es ziemlich lange dauern, weshalb Jace Alec kurzerhand in ein Taxi zog, damit dieser nicht auf halben Wege den Schwanz einziehen konnte und umdrehte. Auf der Fahrt blieb es still. Jace wollte Alec nicht schon wieder irgendwie aufregen und Alec war zu nervös sich auf ein Gespräch zu konzentrieren. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie schließlich, vor dem Haus in dem Magnus wohne, an. Jace gab dem Taxifahrer sein Geld und stieg dann zusammen mit Alec aus. Dieser schaute mit großen Augen auf das Fenster, das zu Magnus' Wohnung gehören musste. Dort war an die innen Seite der Scheibe ein Schild, auf dem stand: ZU VERKAUFEN bei Interesse bitte Anrufen: ..... Das konnte doch nicht sein, oder? Das war doch nur ein schlechter Scherz, nicht wahr? Nach wenigen Augenblicken standen sie vor der Wohnungstür, der Schwarzhaarige holte nervös den Schlüssel hervor, seine Hände zitterten so sehr das er den verdammten Schlüssel nicht ins Schloss bekam. Jace seufzte und nahm seinem Bruder den Schlüssel ab und sperrte die Tür auf. Alec riss die Tür auf. Leer, die Wohnung war komplett leer, bis auf eine Kiste die neben der Tür stand, was Alec aber erst bemerkte als Jace ihn darauf aufmerksam machte. Er blinzelte ein paar mal und schaute auf die Umzugskiste auf der sein Name stand. Das war eindeutig Magnus' Schrift. Er beugte sich über die Kiste und öffnete sie etwas zögerlich. Dort drin waren alle seine Sachen die Alec bei Magnus gelassen hatte, ganz oben auf seinem Zeug lag ein Briefumschlag der an den Ecken glitzerte, eindeutig von Magnus. Vorsichtig öffnete er ihn und holte einen gefalteten Zettel hervor und las: Ich gehe fort, Lebe wohl Alexander! Magnus Die Hände des Schattenjägers zitterten. Magnus konnte doch nicht einfach fortgegangen sein! Ohne zu zögern ging er durch die Wohnung, in der Hoffnung das Magnus doch noch da war. Er riss die Tür vor Magnus' Zimmer auf. Nichts. Nicht mal ein Bett stand in dem Raum. Das Zimmer war einfach komplett leer. Alec riss die Türen der Gästezimmer auf und auch das Bad lies er nicht aus. Aber nirgendwo war irgendetwas, dass darauf hinwies das der Hexenmeister hier mal gewohnt hatte. Alec wusste selbst nicht wie er reagiert hätte wenn Magnus doch noch da gewesen wäre, aber er musste einfach sicher gehen, dass er wirklich weg war. Blass lies er sich neben den Karton sinken. Magnus war nicht mehr da und würde wohl auch nie wieder kommen. Auch wenn sie sich getrennt hatten, traf dies den jungen Schattenjäger doch ziemlich. Sie hatten schließlich wirklich schöne Momente in dieser Loft gehabt. Jace legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter, schwieg aber, was Alec allerdings nicht störte, im Gegenteil im Moment war er glücklich über die Ruhe. Nach einiger Zeit sagte Jace das sie mal langsam gehen sollten, Alec nickte etwas zögerlich und stand langsam auf. Jace, der noch immer den Schlüssel hatte, legte diesen auf eine Fensterbank und sah Alec an, als erwartete er das der Schwarzhaarige sich irgendwie noch von dieser Wohung verabschieden wollte, oder so etwas. Alec allerdings sah nur noch einmal durch die Wohnung, hier hatte er die schönste Zeit seines Lebens verbracht und nun würde er diesen Ort wahrscheinlich für immer verlassen. Seine Augen wurden bei diesem Gedanken glasig und er wendete sich ab. Er nahm die Kiste, die für seine Schattenjägerkräfte nicht wirklich schwer war und trat aus der Wohnung, dicht gefolgt von Jace der diese hinter ihnen zuzog. Nie wieder würde er diese Tür öffnen und einen verdammt liebenswerten Hexenmeister dahinter vorfinden. Ein wenig Zombieartig verließ Alec zusammen mit Jace das Haus. Da sie keine Lust hatten mit der U-Bahn zu fahren, nahmen sie ein Taxi für die Rückfahrt. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie schließlich am Institut angekommen, diesmal bezahlte Alec, da Jace nicht mehr genug Geld dabei hatte. Die zwei Schattenjäger stiegen aus und gingen hinein. Alec ging in sein Zimmer und stellte die Kiste neben seinem Schrank ab, und starrte diese lange an. Dann machte er sie noch einmal auf und wühlte darin herum. Vielleicht hatte Magnus ja noch einen Brief geschrieben in dem stand wo er denn hingegangen war, aber Fehlanzeige, Magnus hatte ihm nur diesen einen Abschiedsbrief geschrieben. Auch wenn Alec es nicht wahr haben wollte, wahr ihm bewusst das es idiotisch war, darauf zu hoffen das Magnus ihm mitteilen wollte wo er sich befand, schließlich hatten sie.... hatte sie ja Schluss gemacht. Trotzdem es machte Alec unheimlich traurig. Noch eine ganze weile war sein Blick auf die Kiste gerichtet. Dann seufzte er und schüttelte leicht den Kopf. es hatte keinen Zweck mehr, er hatte keine Lust weiterhin traurig zu sein. Alec zückte seine Stele und fing an eine Runde in seinen Arm zu ritzen. Die Rune die ein gebrochenes Herz heilt, ist die schmerzhafteste. Kapitel 3: Arthur Bones ----------------------- Die Wochen vergingen und der Krieg kam. Viele mussten ihr Leben lassen aber letztendlich hatten sie gegen Sebastian gewonnen. Man spürte die Erleichterung und die Freude der Schattenjäger und Schattenwelter. Endlich war die Zeit des Schreckens vorbei. Das schreite doch förmlich nach einer Siegesfeier in Alicante. Alle waren eingeladen, die am Krieg teilgenommen hatten und noch lebten. Jeder hatte sich in Schale geworfen (sogar Alec). Clary, Jace, Isabelle, Simon und Alec waren so gesagt Ehrengäste, da sie in diesem Krieg alle eine ziemlich wichtige Rolle gespielt hatten. Jace und Clary hielten Siegesrede und Ermutigten diejenigen die Freunde oder Familienmitglieder verloren hatten. Die Anderen warteten währenddessen auf ihren Plätzen bis Jace und Clary fertig waren. Nach der Schweigeminute zur ehren der Gefallenen, war das große Buffet eröffnet. Es gab alle nur erdenklichen Speisen und Getränke. Von Italienischer Lasagne bis hin zu Japanischem Sushi. Man konnte also ordentlich zulangen und da wie gesagt Alec und die Anderen 4 Ehrengäste waren durften sie sich als erstes Bedienen. Mit Randvollen Tellern setzten sich die Schattenjäger zurück auf ihre Plätze, Simon musste sich als Vampir wohl oder übel mit Rinderblut, das in Flaschen abgefüllt war, zufrieden geben. Clary leckte Jace verführerisch etwas Soße von der Lippe und auch Isabelle und Simon hatten einen ziemlich wilden Speichelaustausch. Dieser Tageslichtler sollte besser nicht so übertreiben, wenn Isabelles großer Bruder in der nähe war. Nichts desto trotz war das nicht sein eigentliches Problem. Überall in dieser verdammten Halle wurde geturtelt, geknutscht und was sonst noch! Eben hatte er Maja gesehen, die es sich auf Jordans Schoß gemütlich gemacht hatte. In einer anderen Ecke hatte er sogar seine Eltern gesehen, die liebevoll mit einander rumgeturtelt hatten. Normalerweise hätte er ja auch überhaupt kein Problem damit gehabt, aber jetzt war er Single und das wurde ihm wieder schmerzlich bewusst gemacht. Da war der Appetit auch gleich wieder vergangen. Vielleicht konnte das auch daran liegen das Clary und Jace sich gegenseitig beim küssen das Essen des Anderen aus dem Mund klauten. Irgh, Heteros! Etwas niedergeschlagen stocherte Alec in seinem Essen herum. Wie sollte er wohl jemals wieder jemanden finden? Er war schließlich Alec Lightwood, ein kleines Mauerblümchen, dass nicht gerne zeigte, dass es Schwul war. Es hatte ja auch bei Magnus eine halbe Ewigkeit gedauert, bis da irgendwas wirklich nennenswertes passiert war. Der Lightwood hatte es echt nicht leicht. Er zuckte kurz zusammen als eine Mädchenstimme freudig aufquickte. Eine Frau die gerade mal aussah wie 25 kam auf ihren Tisch zu gelaufen. Sie war ein wenig kleiner als er, hatte längere schwarze glatte Haare, die mit weißen Spränkeln übersät waren was auf den ersten Blick ziemlich eigenartig aussah. Das Auffälligste an ihr war wohl die Schlangenhaut, sie war allerdings nicht vollständig damit bedeckt nur hier und dort waren jeweils kleine Flecken. Sie war ganz eindeutig eine Hexe. Grinsend rannte die junge Frau auf Izzy zu und begrüßte sie herzlich. »Na wie geht’s dir?« Izzy sprang auf, als sie die Hexe sah und umarmte sie. » Ach ganz gut, du siehst echt klasse aus!« Alec musterte die Hexe von oben bis unten, da musste sogar er zustimmen sie sah wirklich alles andere als schlecht aus. Die Fremde trug ein langes dunkel violettes Kleid, das ihre Taille sehr vorteilhaft betonte dazu hatte sie einen schönen V-Ausschnitt, der allerdings nicht zu viel preis gab. Trotzdem, sie war nicht wirklich Alecs Typ. Er stand eben drauf wenn gar kein Busen, dafür aber an einer anderen Stelle mehr vorhanden war. Wahh! Alec nicht vom Thema ablenken, du hattest gerade überlegt, wer diese Frau war! »Also, das ist meine Freundin Lacie Flynt, ihr gehört eine kleine Boutique in New York, bei ihr kaufe ich mir immer meine Kleidung«, erklärte Isabelle und deutete auf sie »Na ja Clary und Jace kennst du ja bereits wegen der Rede von vorhin, das hier« - die deutete mit einer Armbewegung auf den jungen Vampir neben ihr, - » ist Simon, der von dem ich dir so viel erzählt hatte und das«- sie deutete zeigte auf Alec - » ist mein großer Bruder Alexander, aber wir nennen ihn eigentlich nur Alec« Lacie grinste breit und entgegnete: »Freut mich euch alle kennen zu lernen!« Erst einmal begutachte sie gründlichst Simon von oben bis unten. »Du bist also Izzys Freund, huh?« Simon wusste nicht so recht was er antworten sollte, weshalb er leicht hilfesuchend zu Isabelle schaute und sich verlegen am Hinterkopf kratzte. »Ähm, ich denke...-« Lacie hob die Hand und unterbrach damit den Vampir in seinem Gestotterte. »'Ich denke' kannst du dir sonst wohin schieben. Entweder ja oder nein.« Mit einem strengen und leicht tadelndem Blick schaute sie Simon in die Augen. Isabelle legte ihr eine Hand auf die Schulter und sagte: »Hey ist schon gut.« Lacie seufzte und wandte sich Alec zu. »Von dir hab ich auch schon viel gehört.« Mit einem Spitzen grinsen begutachtete sie Alec von oben bis unten. Alec, dem das alles irgendwie unangenehm war nuschelte: »Ich hoffe doch nur gutes.« Die Hexe lachte und schlug Alec Freundschaftlich gegen die Schulter. »Natürlich, du bist der Typ der den ehemaligen Hexenmeister von Brooklyn vor versammelter Mannschaft abgeknutscht hat!« Alec musste seufzen, er war es nicht gewöhnt das Leute die er nicht kannte so laut und aufdringlich waren. Als sie dann den Hexenmeister erwähnte, wurde der Gesichts Ausdruck des Dunkelhaarigen komplett monoton. Alec zeigte nicht den geringsten Ausdruck eines Gefühles, er schaute nur in sein Essen. Alle am Tisch, bis auf Lacie, verstummten und wurden angespannt. Besonders Jace hielt es für besser die Klappe zuhalten, da er nicht auch noch Alecs neues Handy, (das Jace ihm übrigens wegen Schuldgefühlen geschenkt hatte) nach geworfen bekommen. Der Schwarzhaarige hatte keinem erzählt, dass er sich die Rune die ein gebrochenes Herz heilte aufgetragen hatte um über seinen Exfreund hinwegzukommen. Bestimmt hatten sie gemerkt, dass es ihm nicht mehr so schlecht ging, hatten aber nicht Nachgefragt und sich einfach darüber gefreut, dass es ihm besser ging. Dennoch versteiften sie sich wenn von Magnus die Rede war und versuchten meistens so schnell wie möglich das Thema zu wechseln. Jace wollte gerade etwas sagen, da fing Alec an zu Reden: »Genau der bin ich, allerdings haben wir uns getrennt.« Lacie wurde leicht rot und kratzte sich peinlich berührt am Hinterkopf. »Oh, das ist jetzt irgendwie peinlich meinerseits, ähm tut mir leid.« Alec schüttelte den Kopf und meinte: »Schon in Ordnung, nur lass uns das Thema wechseln.« Die Hexe nickte eifrig. »Klaro«, mit diesen Worten wendete sie sich wieder Izzy zu und fing aufgeregt an sich mit ihr über die neuste Mode zu unterhalten. Alec hingegen widmete sich wieder seinem Essen. Um genau zu sein pickte er eigentlich nur darin herum anstatt es zu essen. Einige Zeit später saß er nur noch allein am Tisch, seine Freunde waren gerade dabei bei zu einem fürchterlich schnulzigen Liebessong zu tanzen. Jace streichelte Clary zärtlich an den Armen und tanzte eng umschlungen mit seiner Angebeteten. Simon tat das gleiche mit Izzy. Der Schattenjäger wusste nicht so ganz was er von diesem Vampir halten sollte, klar er war eigentlich ganz nett, aber er knutschte mit seiner kleinen Schwester herum, das war irgendwie nicht richtig. Sie war doch noch so jung und überhaupt, Izzy war seine kleine Schwester auf die musste er doch aufpassen! So in Gedanken versunken wie er war, merkte er nicht wie eine gewisse Hexe sich neben ihn setzte. »Hi!« Alec zuckte zusammen als Lacie ihn ansprach. Man hatte das Mädchen ihn erschreckt! Ohne auf sein leicht erschrecktes Verhalten einzugehen ergriff sie auch schon das Wort. »Also, dass Eben tut mir wie gesagt Leid und ja ich weiß ich sollte das Thema nicht ansprechen aber, ich würde dir gerne jemanden Vorstellen. Er ist wirklich unglaublich lieb und steht auf Kerle.« Oh man sag bloß sie wollte ihn verkuppeln, so etwas ging doch nie gut, oder? Lacie bemerkte die skeptischen Blicke des schwarzhaarigen und meinte grinsend: »Ach komm schon er beißt nicht... ähm jedenfalls keine Menschen. Er heißt jedenfalls Arthur Bones und ist ein Vampir, ich hab ihm von dir erzählt und er würde dich gerne Kennenlernen. Och komm ein Versuch ist es wert oder? Was kann schon schlimmes Passieren?« Alec vielen 1.000 mögliche Dinge ein die Schief laufen könnten, er konnte sich schließlich auf den Tot blamieren oder so etwas in der Richtung. Allerdings sah Lacie nicht so aus als würde sie sich abschütteln lassen, also nickte er leicht genervt und ließ sich mitziehen. Am anderen Ende der Halle, stand ein großer Typ in einem feinem Anzug. Er hatte rostrote kurze Haare und ein leicht arrogantes Lächeln, außerdem hatte er Muskeln die aber nicht zu zu groß waren, was Alec auf irgendeine Weise ziemlich gefiel. Dieser Typ machte einen so selbstbewussten Eindruck, dass auf seiner Stirn hätte stehen können: 'im sexy and i know it!'. Irgendwie erinnerte ihn dieser Typ leicht an Jace und dann wieder auch nicht. Lacie blieb vor dem Kerl stehen. Sie begrüßte ihn lächelnd während er Alec aufmerksam zu mustern schien. Dem Schwarzhaarigen war das irgendwie peinlich, weshalb er seine Hände in deinen Hosentaschen vergrub und seinen Blicken auswich. »Arthur das ist Alec und Alec das ist Arthur«, meinte die Hexe grinsend, schaute die beiden noch einmal an, verabschiedete sich dann und verschwand dann im Getümmel. Peinliche Stille. Keiner der Beiden sagte was. Arthur sah ihn noch immer etwas abschätzend an und Alec schwieg. Er war ja bekanntlich kein großer Redner, da sollte man auch nicht verlangen das er ein Gespräch anfing. Gott sei dank fing dann schließlich der Rothaarige an zu sprechen. »Also du bist derjenige der den Hexenmeister Magnus Bane in aller Öffentlichkeit geküsst hat?« Oh man, wieso war das immer das Erste was den Leuten einfiel wenn sie ihn sahen? Er hatte doch auch andere große Dinge getan! Alec seufzte und meinte nur: »Ja der bin ich« »Hör ich da einen genervten Unterton?«, grinste der Vampir Alec an. Arthur stupste ihn nett gemeint mit dem Ellbogen an. »War ziemlich mutig von dir, hätte sich nicht jeder getraut.« Alec spürte das ihm eine gewisse Hitze in den Kopf stieg, hoffentlich wurde er jetzt nicht rot! »Danke«, nuschelte er und schaute zu Boden. Etwas nervös spielte Alec mit seinen Finger. Artuhr musste leicht kichern. »Irgendwie bist du richtig süß, weißt du das?« Alec wurde augenblicklich noch heißer. Wieso sagte Arthur ihm sowas? Sie kannten sich doch gerade mal ein paar Sekunden. Der Schwarzhaarige wusste nicht so recht was er sagen sollte weshalb er einfach still da stand und nervös zu Boden guckte. Arthur musste erneut leicht lachen, legte die Finger an Alecs Kinn und drückte es sanft aber bestimmend zu sich hoch, damit er ihm in die Augen gucken musste. »Du kannst mir ruhig in die Augen schauen, die verwandeln dich schon nicht in Stein.« Jetzt musste Alec wohl rot sein, so heiß wie ihm war. Arthur hatte wunderschöne grüne Augen und seine Lippen sahen so verdammt weich aus. Alec konnte einfach nicht widerstehen und zog den Vampir dann einfach zu sich und küsste ihn. Wie erwartet waren seine Lippen verdammt weich. Ohne drüber nachzudenken fuhr er Arthur durch die Haare und genoss diesen Kuss. Arthur war erst mal etwas verdutzt, dass Alec ihn küsst hätte er jetzt nicht unbedingt erwartet, es dauerte ein paar kurze Augenblicke bis er die Situation realisiert hatte. Anstatt ihn weg zustoßen erwiderte der Vampir diesen innigen Kuss und schlang den Arm um die Taille des Schattenjäger und zog ihn näher an sich. Nach einiger Zeit lösten beide den Kuss. Sie hielten sich immer noch in den Armen. Es dauerte ein paar Augenblicke bis Arthur wieder das Wort ergriff. »Kein schlechter Küsser.« Alec wurde wieder rot im Gesicht und legte seine Stirn auf die Schulter des Rothaarigen. Hoffentlich hatte der Rothaarige nicht bemerkt wie rot der Schattenjäger angelaufen war. Arthur fuhr Alec durch die Haare und zog ihn näher an sich. »Nicht schlecht für den Anfang.«, hauchte Arthur ihm ins Ohr »Aber sollte man sich nicht erst besser kennen lernen bevor man sich einfach so küsst?« »Dann erzähl was über dich«, murmelte Alec in die Schulter des Anderen. Arthur zog eine Braue hoch, grinste dann aber. »Na wenn das so ist. Mein Name ist Arthur Bones. Ich bin 104 Jahre alt und hab am 7 Mai Geburtstag, mit gerade mal 19 bin ich zum Vampir geworden. Und ich bin durch und durch Schwul!«, listete der Vampir auf »Ich gehöre keinem Vampirclan oder so an, ich wohne in Manhattan in einer kleinen Wohnung ach und meine Lieblingsstellung ist-« »Ja, ich denke das reicht schon«, unterbrach Alec Arthur. Dieser grinste breit und zog Alec noch ein bisschen näher an sich. »Dann erzähl mal ein wenig über dich!« Alec wusste wie so oft nicht so recht was er antworten sollte, meinte dann aber: »Mein vollständiger Name ist Alexander Gideon Lightwood, bin 18 und wohne im New Yorker Institut und ähh ja...«, mehr wollte dem lieben Alec irgendwie nicht einfallen »Genug kennengelernt?« Arthur musste breit grinsen und drückte Alecs Kopf wieder zu sich Hoch. »Ich denke, das reicht aus«, mit diesen Worten küsste Arthur den Schattenjäger und das geknutsche ging wieder von Vorne los. »Wow ihr geht aber zur Sache!« Die beiden Jungs zuckten zusammen als Lacie plötzlich neben ihnen stand. Schnell lösten die beiden den innigen Kuss und schauten leicht verwirrt zu der Hexe. Diese hatte ein fettes grinsen im Gesicht und klopfte sich selbst auf die Schulter. »Hab ich mal wieder gut gemacht, was? Aber ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass ihr sofort aneinander klebt«, sie lachte und schlug den beiden Freundschaftlich auf die Schulter »Aber ich will euch beide auch eigentlich nicht lange stören, ich wollte nur schauen wie es läuft. So und jetzt schön weiter machen wo ihr aufgehört habt!« Mit diesen Worten verabschiedete sich die Hexe und ging zu einem Mann am anderen Ende des Raumes, dieser war anscheinend ihre Begleitung für den Abend. Alec drückte die Stirn gegen die Brust des größeren und seufzte. »Wir sind wirklich ein bisschen schnell oder?«, fragte Alec schließlich. Lacies Worte hatten ihn doch irgendwie verunsichert. Selbst bei Magnus war das nicht so schnell gegangen und jetzt? Hier? So schnell? Dann auch noch in der Öffentlichkeit? Arthur fuhr Alec sanft durch die Haare, drückte so seinen Kopf sanft zurück und blickte Alec tief in die blauen Augen. »Magst du es denn nicht wenn ich dich Küsse?«, fragte er mit ernstem Blick. Alec sah ihn etwas entsetzt an. »Das wollte ich damit doch gar nicht sagen! Es ist nur so, dass-« - »Ja oder Nein?«, wurde Alec von dem Vampir unterbrochen der langsam die Umarmung löste. »Ja also ich meine Nein, ich meine...«, Alec holte noch einmal Tief Luft bevor er weiter sprach »Ich mag es!« Artuhr grinste Breit. »Na also, und da ich auch kein Problem damit habe, was sollte daran falsch sein?« Alec musste grinsen, er wusste selbst nicht warum, aber irgendwas hatte dieser Vampir an sich was er wirklich mochte. Zur Bestätigung gab er dem Älteren noch einmal einen Kuss, der allerdings nur kurz war im Vergleich zu den beiden davor. Danach löste er die Umarmung und hielt nahm die Hand des Anderen. Nachdenklich spielte er mit Arthurs Fingern, während dieser mit seiner Freien Hand in sein Handy hervorholte. »Also mein kleiner Schattenjäger, ich denke jetzt wäre Nummernaustausch ganz gut.«, sagte der Rotschopf und schaute Alec erwartungsvoll an. Oh stimmte ja hatte er total vergessen! Raziel sei dank, dass Jace ihm letztens ein neues Handy, eine Smartphone um genau zu sein, geschenkt hatte. Alec hatte noch nicht viele Kontakte, seine Familie, Clary und Simon mehr auch nicht. Um so glücklicher war er als Arthur seine Nummer haben wollte. Ohne zu zögern zog er sein Handy aus seiner Hosentasche. Nachdem er der Älteren ihm seine Nummer gegeben und dieser auch seine Nummer eingespeichert hatte steckten beide das Handy weg. Die Beiden sahen sich einfach nur tief in die Augen, was dann aber von einer in diesem Fall etwas nervigen Stimme unterbrochen wurde. Isabelle kam auf Alec zu und sah ihn leicht vorwurfsvoll an. Arthur schien sie irgendwie nicht wirklich wahr zu nehmen. »Alec, da bist du ja wir suchen dich schon überall. Wir haben uns sorgen gemacht!« Alec sah seine Schwerster leicht genervt an. »Ja genau Izzy, das hat echt Grund zur Sorge, das ein 18-Jähriger Schattenjäger in einem Raum voller anderer Schattenjäger verloren geht, oder sogar gekidnappt wird, ja du hast recht ist sehr besorgniserregend.« Dies war einer der seltenen Momente in denen Alec auch mal sarkastisch war. Das krönte er dann noch mit einem Blick der das meinst du doch nicht ernst! aussagte. Izzy wollte gerade irgendetwas empörtes antworten, da legte Arthur den Arm um Alecs Schulter und meldete sich zu Wort: »Er war bei seinem neuen festen Freund, also bei mir!« Der Schattenjäger sah verlegen zu Boden und sein Gesicht hatte eine gewisse rötliche Farbe angenommen. Jetzt hatte er es ziemlich direkt gesagt, sie waren also ein richtiges Paar? Irgendwie freute sich Alec darüber, aber auf der anderen Seite machte es ihn irgendwie ziemlich verlegen. Izzy die den Anderen erst jetzt wirklich bemerken zu schien, machte ein äußerst verdatterten Eindruck und ihre Kinnlade drohte bis zum Boden zu klappen. Seine Schwester sah erst ihn, dann den Vampir äußerst verwirrt an. Als Alec dann ein kaum zu sehen des verlegenes Nicken von sich gab, nahm Isabelle den Rotschopf einmal genau unter die Lupe. Man merkte das sie nicht so recht wusste was sie von ihm halten sollte. »Vampir« murmelte die bloß und sah ihn nachdenklich an. »Das nenne ich mal eine nette Begrüßung, 'Schattenjägerin'«, meinte Arthur leicht sarkastisch und musterte Isabelle genau so wie sie ihn. Alec sah zwischen den Beiden hin und her, um irgendeine Auseinandersetzung zu vermeiden ergriff er schnell das Wort: »Isabelle das ist Arthur Bones und Arthur das ist meine Schwester Isabelle Lightwood« Beide sahen den jeweils Anderen noch immer skeptisch und abschätzend an, aber schließlich schaute Izzy wieder zu Alec. »Jedenfalls wollte wir alle...«- Isabelle atmete tief durch als ob es ihr schwer fallen würde die nächsten Worte zu sagen -»Wir wollen alle zu Max' Grab.« Alec schaute traurig zu Boden. Stimmte ja, Max. Die ganze Familie wollte hin, auch wenn er tot war irgendwie hatte er es verdient, das sie ihn jetzt besuchten. Endlich hatten sie seinen Mörder zur strecke gebracht. Alec nickte leicht niedergeschlagen. »Ich komme« er warf Arthur einen Entschuldigenden Blick zu. »Tut mir leid, wir können ja telefonieren« Der Vampir nickte verständnisvoll und gab Alec einen Abschiedskuss. »Ich ruf dich dann die Tage an.« Der Schattenjäger nickte und ging dann seiner Schwester hinterher, zurück zu seiner Familie. Nach wenigen Sekunden merkte er wie sein Handy vibrierte, er hatte wohl eine SMS bekommen. Er zog sein Handy hervor und öffnete die neue SMS in der Stand: Von: Arthur Ich freu mich schon auf ein Wiedersehen mit dir! Küsschen, Küsschen dein Arthur :* *: Über Alecs Lippen huschte ein kleines Lächeln. Kapitel 4: Bis(s) um Mitternacht -------------------------------- >>Ich weiß echt nicht ob das so eine Gute Idee ist Alec« Isabelle nervte ihn schon mindestens einem Monat damit! Seit er und Arthur nun ein paar waren. Konnte sie sich nicht einfach daraus halten? »Ist mir aber relativ egal«, brummte er nur als Antwort, während er seinem lieblings Vampir eine SMS schickte. »Man Alec, das ist mein ernst, Vampire sind oftmals falsch einzuschätzen!« »Gut, dann kannst du ja aufhören, dich mit Simon zu treffen.«, konterte der Schattenjäger. Sie verstummte, damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Alec stand auf und ging an seiner Schwester vorbei. »Dich hat es nichts anzugehen mit wem ich mich treffe.« Mit diesen Worten verließ Alec die Bibliothek und lies Isabelle einfach stehen. Was fiel ihr auch ein, sich einfach in sein Privat leben einzumischen!? Er war schließlich der Erwachsene von den Zweien, noch dazu ein Schattenjäger, er konnte hervorragend auf sich selbst aufpassen. Genervt ging er in sein Zimmer, knallte die Tür zu und schloss ab. Ein Blick auf seinen Wecker, der auf seinem Nachttisch stand, verriet ihm das es bereits 20 Uhr war. In einer Stunde würde er sich mit seinem Freund treffen. Draußen dämmerte es bereits, bald würde es Stockdunkel sein, so das er sich mit dem Vampir treffen konnte, ohne das dieser zu Staub zerfiel. Was durchaus praktisch war, denn sich mit einem Haufen Staub zu unterhalten wäre einfach nicht dasselbe. Alec ging vor seinen Spiegel und betrachtete sich in diesem. Er trug wie immer einen schwarzen Kapuzenpulli der hier und dort ein paar Löcher aufwies und eine dunkle verwaschene Jeans. Vielleicht sollte er sich wirklich ein wenig schick machen, konnte jedenfalls nicht schaden. Also ging er zu seinem Schrank und kramte mehrere Sachen heraus. Die meisten seiner Klamotten hatten Löcher, waren verwaschen oder das in Kombination. Nichts dabei was man zum Ausgehen hätte anziehen können. Alec seufzte, sein Zimmer war das reinste Chaos, da er alles einfach auf den Boden geschmissen hatte. Normalerweise hielt er mehr oder weniger Ordnung in seinem Zimmer, zwar hatte er nicht so einen Putzfimmel wie Jace war aber lange noch nicht so schlimm wie Izzy. Jetzt jedenfalls, konnte sein Zimmer warten, erst einmal musste er was passendes zum Anziehen finden, vielleicht konnte er ja Jace nach was passendem fragen. Oh man, wer hätte das einmal gedacht? Alec Lightwood macht sich Gedanken über sein Aussehen. Er sperrte seine Zimmer Tür auf und ging den Flur hinauf in Richtung Jace' Zimmer. Ohne zu klopfen machte er dessen Tür auf... was er im nächsten Moment auch wieder bereute. Jace lag mit nacktem Oberkörper über Clary, diese schien auch nicht viel mehr an zuhaben. Sie hatte ihre Nackten Beine über Jace Schulter gelegt ,und ein Glück wurde der Rest von der Decke verdeckt! Beide guckten erschrocken zu Alec und wurden leicht rot um die Wangen. Alecs Gehirn wollte einfach nicht so recht Schalten, weshalb er es nur fertig brachte sinnloses vor sich hin zu stammeln: »Das – also – ich - ähm – also..... Mensch Leute schließt wenigstens die Zimmertür ab!« Mit diesen Worten drehte er sich um, ging wieder aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich gegen die Tür und vergrub sein Gesicht in seinen Händen um seine Röte zu verbergen. So etwas musste auch immer nur ihm passieren! Wie dem auch sei jetzt brauchte er erst einmal was passendes zum anziehen. Aber wo sollte er jetzt auf die schnelle etwas finden? Alec ging wieder zurück in sein Zimmer und legte seine Kleidung, die quer im Raum verteilt war, wieder einigermaßen zusammen und dann in den Schrank hinein. Seufzend saß er vor dem offenen Schrank. Doch dann viel sein Blick auf eine gewisse Karton der neben seinem Schrank stand. Es war genau der Karton den er vor ein paar Wochen bei Magnus abgeholt hatte. Alec hatte nur seine alte Kleidung herausgeholt und alles was ihn an Magnus erinnerte und was dieser ihm geschenkt hatte dort drin gelassen. Vielleicht konnte er dort ja irgendetwas nützliches finden. Gucken kostete schließlich nichts, außerdem hatte Magnus immer eine gute Wahl getroffen wenn die beiden ab und an mal zusammen in der Stadt gewesen waren. Hauptsächlich hatte der Hexenmeister damals natürlich für sich geguckt, aber manchmal hatte er einfach nicht widerstehen können den Schattenjäger als Modepüppchen zu Missbrauchen. Ein Glück das Alec ihn dazu überreden konnte nichts zu schrilles und/oder aufgedrehtes zu kaufen. Im endeffekt hatte es Magnus immer geschafft das Alec die Sachen zumindest akzeplabel und anziehbar fand. Oh man, dass waren wirklich schöne Zeiten gewesen. Aber Moment! An was dachte er denn da? Man dachte doch nicht an seinen Ex-Freund wenn man in knapp einer halben Stund ein Date mit jemand anderes hatte! Kopfschüttelnd versuchte er den Gedanken an Magnus loszuwerden. Allerdings erwieß es sich doch als recht schwer nicht mehr an den Hexenmeister zu denken, da ihm beim öffnen des Kartons mehrere Bilder von diesem ins Auge sprangen. Auf einem lag der Hexenmeister schlafend seinem riesigen Bett und hatte sich ziemlich breit gemacht, der große Vorsitzende Miau Tse-Tung hatte es sich auf Magnus' Bauch gemütlich gemacht und schien ebenfalls zu schlafen. Alec hatte dieses Bild heimlich aufgenommen als er an einem Abend etwas spät zurückgekommen war. Magnus sah damals einfach zu niedlich aus, dass Alec einfach nicht hatte widerstehen können. Allerdings hatte er damals vergessen das Blitzlicht auszuschalten, worauf sich der große Vorsitzende so erschreckt hatte das Magnus hier und dort mehrere Kratzer abbekommen hatte. Und wie sollte es anders sein, wurde Alec von dem nun wachen Hexenmeister dafür bestraft, dass dieser so unsanft geweckt worden war. Keine weiteren Details~. Gedanken verloren schüttelte der Schattenjäger den Kopf. Jetzt ist wirklich nicht der Richtige Zeitpunkt dafür, ermahnte Alec sich und legte die Fotos sorgfältig zur Seite. Darunter befand sich dann das wonach er gesucht hatte, ein schwarz-blau kariertes Hemd und eine dazu passende dunklere Jeans. Er nahm die zwei Kleidungsstücke heraus, schloss den Karton und schob diesen wieder an seinen alten Platz neben seinem Schrank. Innerhalb weniger Zeit war er auch schon umgezogen und begutachtete sich nun im Spiegel. Die Sachen standen ihm doch irgendwie ziemlich gut. Er rückte nur noch seinen Kragen zurecht und fuhr sich ein paar mal durch die Haare. Schließlich musste die Frisur auch ordentlich Sitzen. Oh man was stimmte heute nur nicht mit ihm? Als er mit dem Richten seiner Haare einigermaßen fertig war, warf er einen prüfenden Blick auf die Uhr. Was? Schon viertel vor 9 ? Er musste sich beeilen wenn er jetzt noch pünktlich kommen wollte! Es tat sich schließlich nicht gut bei einem date zu spät aufzukreutzen. Mit schnellen Schritten wollte er gerade das Institut verlassen, da spürte er wie eine sanfte aber bestimmende Hand ihn am Arm festhielt. Alec seufzte und drehte sich langsam um. Ohne auch nur hinzusehen wusste er wer dort stand. »Isabelle was willst du denn noch ich habs eilig!«, zischte der ältere und wollte wieder weitergehen. Die Hand an seinem Arm ließ allerdings nicht locker. »Alec bist du wirklich sicher dass du mit ihm Zusammensein willst?«, fragte ihn seine Schwester mit einem undefinierbaren Blick. Was sollte das nun wieder? Hatte er in den letzten Tagen keine eindeutige Antwort darauf gegeben? Natürlich wollte er mit Arthur zusammen sein. Beide Seiten gaben sich viel mühe eine gute Beziehung zuführen. Auch wenn sie sich hauptsächlich bei Arthur oder Auswärts trafen, aber was sollte man auch schon dagegen machen? Der Vampir und der geweihte Boden des Instituts verstanden sich eben nicht wirklich gut. Sie mit ihrem Tageslichtler war wohl die letzte die sich darüber beschweren durfte. Aber was wollte sie jetzt von ihm? So langsam platzte ihm der Geduldsfaden. »Isabelle ich sag es dir nur noch ein allerletztes mal: Halt-dich-aus-meiner-Beziehung-raus!« fachte Alec und er war noch längst nicht fertig »Die Beziehung zu Magnus ist damals nur gescheitert, weil ich ihm nicht richtig vertraut habe und das wird mir nicht noch einmal passieren, also sei bloß still und kümmer dich um deinen eigenen Scheiß!« Isabelle blieb stumm und schaute eingeschüchtert zu Boden. Alec war nicht oft wirklich sauer auf seine Schwester, daher war diese einfach nicht daran gewöhnt das der sonst so ruhige Alec so herum keifte. Die Hand mit dem Isabelle ihren Bruder festgehalten hatte wurde lockerer und ließ diesen schließlich ganz los. »Tut mir leid«, murmelte sie. Alec konnte in ihren Augen genau sehen, dass sie noch etwas sagen wollte, es aber zurück zu halten versuchte. Der Ältere ging allerdings nicht näher darauf ein und stolzierte einfach ohne einen weiteren Kommentar aus dem Institut. Etwa fünfzehn Minuten später stieg er aus der U-Bahn, wenn er noch einigermaßen pünktlich kommen wollte musste er sich jetzt beeilen. Mit großen Schritten ging er aus der U-Bahnstation und bog dann in eine Seitenstraße ab. Es war eine etwas zwielichtige Gegend, aber Alec konnte sich als Schattenjäger schließlich auch Verteidigen. In der Ferne sah er schon das schwarze Schild mit dem Neon rosa Schriftzug ShadowLove, ein ziemlich bekannter Schattenwelter/Schattenjäger Schwulen- und Lesbenclub in New York. Vor dem Club stand ein Alec ziemlich bekannter Rotschopf, an die Wand gelehnt. Etwas ungeduldig starrte dieser gewisse Rotschopf auf sein Handy, als erwarte er das seine Verabredung aka Alec sich endlich mal Meldete! Alec beschleunigte seine Schritte und blieb schließlich vor Arthur stehen. Dieser musste grinsen. »Hat es der kleine Schattenjäger also doch noch geschafft aufzutauchen? «,meinte er und gab seinem Freund einen kurzen Begrüßungskuss. »Tut mir leid ich hab was passendes zum Anziehen gesucht«, meinte der Blauäugige mit einem Entschuldigenden Blick. Der Vampir begutachtete seinen Gegenüber von Oben bis Unten. »Dafür hat sich das Warten allerdings dann doch gelohnt.« Arthur zwinkerte ihm frech zu. Alec wurde augenblicklich rot und spielte ein wenig nervös mit den Fingern. Er begutachtete nun auch seinen Freund, dieser sah auch alles andere schlecht aus. Er trug ein rot-orangenes Shirt, darüber hatte er eine schwarze kurzärmlige Weste mit Kapuze an und dazu trug er eine ihm viel zu gut stehende dunkelblaue Röhrenjeans. Der Vampir legte dem Schattenjäger locker einen Arm um die Schulter und sagte: »Also Süßer, lass uns rein gehen.« Alec nickte schüchtern und ging zusammen mit seinem Freund ohne große Probleme an dem Türsteher, der Hauptsächlich die ganzen Mundies abfing, hinein ins Getümmel. Es war relativ viel los, was Alec ein wenig nervös machte. Er war nicht oft in Clubs oder derartiges, Arthur hatte ihn 2-3 mal mitgenommen, es war zwar ganz in Ordnung gewesen aber Alec war eben nicht der große Feierlaune Mensch. Magnus hatte damals bereits versucht ihn näher an diese Sachen heranzuführen, schließlich war er der Partylöwe New Yorks gewesen, immerhin hatte es dieser geschafft das Alec nicht ganz abgeneigt von solchen Dingen war. Der Schattenjäger hatte es sogar schon geschafft sich zum professionellen am Randsteher bis hin zum eventuellen Fußwipper hinzuarbeiten. Alec rückte ein bisschen näher an seinen Freund und sah sich im Raum um. Arthur bemerkte das natürlich, drückte seinen Freund näher an sich und küsste ihn kurz auf die Wange. »An die Bar?«, wollte er von dem Jüngeren wissen. Dieser nickte nur und zusammen begaben sich die Beiden an die Bar. Wie der Zufall es so wollte waren gerade 2 Plätze nebeneinander Freigeworden. Schnell, bevor jemand anderes bemerkte, dass was frei geworden war, hockten sich die beiden dicht nebeneinander hin. Alec wusste nicht so recht was er sagen sollte, weshalb er sich einfach gegen seinen Freund lehnte und ihn anschmunzelte. Arthur fing sein lächeln auf und grinste breit. »Na wie war dein Tag so?« »Eigentlich ganz gut, ausnahmsweise haben heute mal keine Dämonen genervt, allerdings eine fast noch schlimmere Schwester«, seufzte Alec »und wie war deiner?« »So wie immer, ich hab den ganzen Tag gepennt« murmelte Arthur und schaute bei diesen Worten zu Boden. Oh, stimmte ja er als Vampir vertrug ja keine Sonne, entschuldigend hauchte er dem Älteren einen Kuss auf den Mund. Arthur lächelte aber Alec merkte, dass er sich ein Seuftzer verkniff. »Willst du was trinken?«, versuchte der Rotschopf das Thema zu wechseln. Alec nickte zustimmend und antwortete: »Das Übliche.« Arthur wandte sich von ihm ab und versuchte den Barkeeper in einen kleinen Flirt zu verwickeln, um die Getränke eventuell umsonst zu bekommen. Alec allerdings knurrte seinen Freund ermahnend an, Arthur musste doch wissen wie Eifersüchtig der Schwarzhaarige werden konnte! Ziemlich beleidigt verschränkte er die Arme vor seiner Brust und sah stur in eine andere Richtung. Arthur musste darauf hin kichern und zog den Jüngeren näher an sich. Entschuldigend gab er ihm wieder einen Kuss auf die Backe. »Ist ja gut Kleiner, dann zahl ich eben« Er bestellte beim Barkeeper einen Sex on the Beach für Alec und eine Bloody Mary für sich selbst. Im Gegensatz zu dem Mundiegetränk hatte die 'Bloody Mary' bei den Schattenweltlern oder genauer gesagt bei den Kindern der Nacht echtes Blut beigemischt, Rinderblut um genau zu sein. Alec sah leicht verträumt dabei zu wie der Barkeeper, übrigens ein Hexenmeister, ihre Getränke mixte. Erst als Arthur ihm über den Arm streichelte guckte er zu ihm auf. »Wenn ich schon nicht mit ihm flirten darf, darfst du ihn auch nicht so verträumt ansehen«, hauchte Arthur ihm ins Ohr und leckte ihm frech über das Ohr. Alec wurde knallrot an den Wangen, und stotterte vor sich her: »Ich hab doch gar nicht... ich- ich... wollte doch gar nicht - Och lass mich Arthur! « Protzig und schmollend schaute er den Älteren an. Der Vampir konnte ein lachen nicht zurück halten und prustete darauf los. »Och, komm her mein kleiner Schmollmund«, kicherte Arthur und küsste den Schwarzhaarigen entschuldigend auf die hervorgeschobene Unterlippe und drückte ihn währenddessen näher an sich. »Tut mir leid manchmal kann ich einfach nicht widerstehen.« Alec brummte vor sich hin, ließ Arthur aber machen er k0nnte ihm einfach nicht lange böse sein. Zufrieden erwiderte er den Kuss und löste erst als er bemerkte, dass der Hexenmeister die Getränke vor ihnen abstellte. Arthur lächelte Alec noch einmal an und griff dann nach seinem Glas. Alec tat es ihm gleich und nippte an seinem Sex on the Beach. Nachdenklich sah er zu dem Vampir und musste dann grinsen. »Pass auf das du heute nicht zu viel trinkst, ich hab keine Lust einen Rattenfänger zu spielen.« feixte er frech. Arthur sah ihn leicht überrascht an, kneifte Alec in die Wange. »Jetzt hör mir mal gut zu mein Kleiner 1. ich kann mich nicht erinnern das mein lieber Herr Schattenjäger so Unverschämt ist und 2. ich verwandele mich in eine Fledermaus und nicht in eine Ratte«, meinte er etwas knurrig, grinste dann allerdings wieder und ließ seine Wange los. Alec rieb sich die nun leicht gerötete Wange und als er etwas erwidern wollte, schnitt ihm eine etwas schrillere Stimme das Wort ab. »Na wen seh ich denn da??«, quiekte die Stimme »Wenn das nicht mein lieblings Schwulenpärchen ist!« Die Beiden sahen in die Richtung aus der die Stimme kam. Ein paar Meter von ihnen entfernt stand Lacie in einem lilafarbenen Cocktailkleid. Alec war sichtlich verwirrt, Arthur grüßte die Hexe und nippte konzentriert auf seine Bloody Marry. »Na wie läuft es so bei euch?«, fragte sie und lehnte sich gegen den Tresen der Bar. Dann bemerkte sie allerdings Alecs noch immer verwirrten blick und kicherte leicht. »Ist etwas mein lieber Alec?« »Nichts ich dachte nur... warst du nicht auf der Feier mit einem Typen...« murmelte der Schattenjäger verwirrt. »Ich bin Bi mein lieber Alec«, kicherte sie und schnappte sich seinen Drink und nahm einen Schluck. Alec nickte, okay das hätte er sich auch selbst denken können, aber hey, Alec war eben etwas langsam! Seufzend warf er Lacie dann einen bösen Blick zu, als diese sich einfach seinen Drink schnappte. Sie grinste und stellte den Sex on the Beach wieder vor Alec. Dieser Schnappte sich gleich wieder sein Getränk, damit sie nicht noch einmal auf die Idee kommen konnte, es ihm wegzuschnappen. Arthur lachte und legte Alec einen Arm um die Schulter. »Na schon was gefunden?«, fragte der Vampir die jung aussehende Dame. Diese seufzte und zeigte mit einer theatralischen Armbewegung durch den Raum. »Siehst du etwa hier irgend eine gute oder wenigstens annehmbare Frau?« Arthur sah die Hexe mit einem istdasdeinErnst-Blick an. »Schätzchen, ich weiß nicht ob es dir Aufgefallen ist aber ich stehe nicht auf Frauen, und da mein Freund der gerade versucht mich mit seinen Blicken zu erdolchen – Ja ich habs bemerkt Alec - dabei sitzt, kann ich dir nicht weiterhelfen.« Lacie seufzte und Schnipste dem Rotschopf gegen die Stirn. »Ganz ruhig war ja nur ein kleiner Spaß und-«, sie unterbrach und schaute zielstrebig in die Menge. Anscheinend hatte sie irgendjemand interessantes im Getümmel entdeckt. »Ich bin dann mal kurz weg«, kam es dann von ihr und schon war sie unter der Menschenmenge verschwunden. Alec schaute ihr kurz nach und schaute dann zu Arthur, dieser wirkte irgendwie ein wenig erleichtert. Was Alec schon wieder verwirrte. »Was hast du?«, fragte er den jung aussehenden Vampir. Dieser fand sein grinsen wieder und streichelte dem Jüngeren durch die Haare. »Nichts weiter ich will nur etwas allein mit dir sein, mein Süßer«, mit diesen Worten zog er Alec näher an sich heran und drückte ihn einen Kuss auf die Backe. Alec sah seinen Freund mit einem Undefinierbaren Blick an. »Ich denke mal für 'Allein sein' ist ein Club nicht der Richtige Ort« Arthur musste kurz kichern und Streichelte über Alecs Arm. »Hm vielleicht sollten wir einfach zu mir gehen und dort können wir ja ein bisschen kuscheln.«, raunte leise in Alecs Ohr. Alec lief bei diesen Worten Tomatenrot an. Er wusste genau was Arthur mit kuscheln meinte, wenn er es so unverschämt sexy in sein Ohr hauchte. Dieser Idiot musste doch wissen, dass sich Alec in solchen Situatonen überfordert fühlte. »Dafür hab ich noch nicht genug getrunken.« murmelte Alec. Arthur musste lachen und bestellte noch zwei Drinks. »Ach, Alec du bist wirklich niedlich, weißt du das?« Der Schattenjäger schnaufte genervt, er war nicht 'niedlich' oder 'süß' das klang so unmännlich! Wann merkte Arthur sich das denn endlich mal? Etwas beleidigt trank er seinen Cocktail aus und wartete auf den Neuen. »Ach komm schon Alec«, grinste ihn der Andere ihn an. Der Angesprochene Seufzte und murmelte: »Ist ja gut, ist ja gut« Ein paar Gläser später war Alec doch recht blau. Da er nicht oft Alkohol trank, wurde er doch recht schnell betrunken. Seine Wangen waren leicht gerötet und er kuschelte sich an seinen Vampir. Wenn einer dieser Seltenen fälle eintraf und er betrunken war, dann war er ziemlich schmusebedürftig. Arthur, der auch schon leicht angeheitert war musste grinsen und drückte Alecs Kinn zu sich nach oben. »Na kleiner, wollen wir gehen?« Alec blinzelte ihn paar mal mit seinen blauen Augen an und legte den Kopf leicht schief. »Wohin?«, fragte er Schwarzhaarige schließlich, leicht verwirrt durch den Alkohol. Arthur musste grinsen, legte Geld für die Drinks hin und stand auf. Alec stand ebenfalls, wenn auch etwas widerwillig auf. Sie konnten doch ruhig auch noch ein Weilchen sitzenbleiben und kuscheln. Allerdings war Arthur da anscheinend anderer Meinung, denn dieser ergriff seine Hand und zog ihn raus aus dem Getümmel und an dem Türsteher vorbei hinaus ins Freie. Draußen wurden seine Schritte langsamer damit Alec ihm nicht so hinterher stolpern musste. Der Schattenjäger blieb stehen und brachte den Anderen, da sie ja Händchen hielten auch zum stehen. Dieser sah ihn fragend an, wurde dann aber von Alec unterbrochen der ihm mit einer etwas unbeholfenen Armbewegung zu sich zog und seine Arme um seinen Nacken schlang. Der komplett betrunkene Schattenjäger drückte seinen Vampir einen Kuss auf, wenn er nicht so benebelt wäre hätte er das wahrscheinlich niemals getan! Wir sprachen hier schließlich von Alec Lightwood, den zurückhaltenden, naiven, etwas schüchternen jungen Schattenjäger. In diesem Moment aber störte es ihn relativ wenig. Arthur der ebenfalls etwas überrascht über die Tatsache war, dass Alec ihn ohne zögern hier mitten auf der Straße küsste war erst einmal etwas perplex. Es dauerte ein paar Augenblicke bis er sich entspannt hatte und den Kuss erwiderte. Alec spürte wie die Arthurs Zunge über seine Unterlippe strich und um Einlass bat. Alec öffnete den Mund langsam und sobald sich ihre Zungen berührt hatten nahm er das Gefecht mit ihm auf. Nach schier endloser Zeit lösten sich beide von einander und ein Speichelfaden zog sich zwischen den Beiden. Der Schwarzhaarige bemerkte wie ihm die Hitze in den Kopf stieg und sah etwas schüchtern zur Seite. Der Vampir sah den Schattenjäger an. »Man Alec du machst mich noch ganz Wahnsinnig mit diesem Blick!«, hauchte der Ältere packte Alec am Handgelenk und zog ihn etwas ungeduldig mit sich. Der Schattenjäger stolperte dem Anderen hinterher und schaute verlegen zu Boden. Nach nicht mal hundert Metern beschleunigte der Junge seine Schritte und umarmte den Anderen von Hinten. Dieser schaute ihn fragend über die Schulter an. Was ihm dort begegnete war ein verknuddlter Alec der mit geröteten Wangen anfing Arthurs Oberkörper zu streicheln. »Das halte ich nicht aus!«, hauchte Arthur und zog Alec mit sich in die nächste Gasse. Dort angekommen drückte er den Jüngeren gegen die Mauer und fing wie wild an ihn zu küssen, seine Arme hatte er bestimmend über Alecs Tailie gelegt. Alec keuchte kurz auf als er gegen die Wand gepresst wurde, grinste dann aber in den Kuss hinein und legte die Hände auf seinen Nacken. Nach kurzer Zeit rutschten seine Arme allerdings langsam an dem Oberkörper des Anderen herunter und unter dessen Shirt wieder hoch. Er merkte beim küssen irgendwann etwas Dünnes Hartes auf den Lippen des anderen, ignorierte dies aber und fuhr mit seinen Händen die Konturen seines Six Packs nach. Arthur spürte wie langsam seine Zähne hervorkamen und sich in seine Lippen bohrten. Er hatte an diesem Abend noch nichts anständiges gegessen. Langsam konnte er Alec nicht mehr wieder stehen, vor allem in diesem zustand nicht. Alec war so willig, dass Arthur wenn er wollte, ihn hier in dieser Gasse nehmen konnte. Der Schattenjäger fing an seinen Hals zu küssen, somit hatte der Vampir freies Sichtfeld auf die Halsschlagarder seines Gegenübers. Der betörende Duft der von Alec ausging war wirklich unwiderstehlich, der Geruch von frischem Blut. Ohne weiter darüber nachzudenken beugte er sich blitzschnell hinunter, biss Alec in den Hals und fing an zu saugen. Kapitel 5: Verzweiflung der Wiedergeburt ---------------------------------------- Alec durchfuhr ein stechender Schmerz, der ihn kurz aufschrien ließ. Erschrocken keuchte er auf und sah panisch zu dem Vampir der gerade dabei war ihm sein Blut auszusaugen. Als er den kurzen Moment des Schocks hinunter geschluckt hatte, versuchte er denn älteren weg zu drücken. Allerdings ließ der Vampier dies nicht mit sich machen, schnappte sich Alecs Hände, hielt diese mit einer Hand fest und trank gemütlich weiter. Außerdem konnte Alec, da er wegen dem Alkohol doch noch ziemlich benebelt war, nicht viel ausrichten. Mit unbeholfenen Tritten gegen den Anderen versuchte er sich zur Wehr zu setzen. Arthur ließ sich dadurch allerdings nicht beirren und trank genüsslich weiter. Alec spürte wie ihm langsam aber sicher schwarz vor den Augen wurde. »Arthur bitte hör... auf«, stammelte er ehe es komplett schwarz vor seinen Augen wurde. Lacie ging seufzend aus dem Club. Das war mal ein Abend gewesen, das Mädchen, dass sie eben entdeckt hatte, hatte sie, Lacie Flynt, abserviert! Und nun waren auch noch Alec und Arthur verschwunden ohne ein Wort zu sagen, hätten sich ja wenigstens verabschieden können. Genervt von allem stampfte die Hexe durch die Straße, als sie schließlich einen kurzen Schrei vernahm, eindeutig Alecs Stimme. Ohne groß darüber Nachzudenken, begab sie sich mit schnellen Schritten in die Richtung, aus der sie den Schrei gehört hatte. Nach kurzer Zeit kam Lacie an eine Gasse und traute ihren Augen kaum. Arthur trank gierig das Blut, des gerade zusammensackenden Alec. Wütend ließ die Hexe blaue Flammen in ihren Händen aufsteigen und warf einen Flammenball in der Größe einer Bowlingkugel nach Arthur. Dieser ließ ruckartig von dem Schattenjäger ab und sprang mit einem Satz nach hinten, um gerade noch rechtzeitig den Flammen auszuweichen. Alec dagegen fiel wie ein nasser Sack zu Boden und krümmte sich schmerzverzerrt. Arthur wischte sich das Blut vom Mundwinkel und verzog keine Miene. »Hast du denn gar nichts dazu zu sagen?«, schrie Lacie den Vampir an und formte in ihren Händen auch gleich einen neuen Ball aus blauen Flamen. Arthur verzog die Mundwinkel zu einem dreckigem Grinsen. »Ich hab es nicht mehr ausgehalten, ansonsten hätte ich gerne noch eine weile mit ihm gespielt.« Lacie warf wutentbrannt einen weiteren Flammenball nach Arthur. Dieser konnte ihm nur noch ganz knapp ausweichen. Das dreckige Grinsen noch immer im Gesicht zeigte er auf den Schattenjäger der unregelmäßig atmete und immer wieder schmerzerfüllt aufstöhnte. »Du solltest dich lieber um ihn kümmern, ich habe beim Trinken deutlich anderes Vampirblut geschmeckt, ich denke du weißt was das zu bedeuten hat?«, sagte er belustigt dann sprang er einen erheblichen Sprung zurück, drehte sich um die eigene Achse und verschwand im Dunkeln der Gasse. Lacie drehte sich geschockt zu Alec um stürzte zu ihm. Sie kniete sich neben ihn und berührte Alec an seiner Bisswunde. Vielleicht hatte Arthur sich ja getäuscht und Alec hatte kein anderes Vampir Blut in sich? Ihr Magie bewirkte allerdings rein gar nichts. Alec wand sich am Boden und machte ein schmerzverzerrtes Gesicht.»Alec hörst du mich?«, gab die Hexe panisch von sich. Alec reagierte nicht, wahrscheinlich konnte er schon gar nichts mehr, abgesehen von den Schmerzen, wahrnehmen. »Verdammte Scheiße!« Nach zwei weiteren vergeblichen Versuchen, irgendetwas mit ihrer Magie auszurichten, erschuf sie an einer der Hauswände kurzerhand ein Portal. Mit einem Kräftigem Schwung hatte sie den Schwarzhaarigen Huckepack auf dem Rücken und ging zum Portal. Auch wenn man es ihr nicht ansah hatte sie doch ordentlich Kraft in den Armen. In binnen weniger Sekunden war sie auch schon vor dem Institut, Lacie legte Alec vorsichtig auf eine der Stufen die zum Institut rannte die restlichen Treppen hoch und hämmerte wie wild gegen die Tür. »Aufmachen na los ihr verdammten ...« sie wurde mitten im Satz unterbrochen als ein ziemlich fertig aussehender Jace die Tür Aufriss. Er schaute Lacie kurz an, bis seine Blicke schließlich auf dem am Boden liegendem Schattenjäger hinter ihr lagen. Er stürzte zu ihm hinunter und zückte seine Stele und versuchte eine Iratze aufzutragen. »Das wird nichts bringen.«, meinte Lacie etwas leiser. Der Blondschopf schaute ruckartig zu ihr nach Oben »Wie meinst du das?« Lacie wand sich ein wenig um die Antwort. Jace stand auf und packte sie etwas zu grob an den Schultern »Wie – meinst – du - das ?«, fragte er eindringlich. »Arthur hat ihn gebissen und meinte er hätte bereits Vampirblut in sich gehabt.« Jace wurde automatisch leichenblass und ließ von Lacie ab. Isabelle kam zu Haustür. »Was ist denn hier... oh mein Gott Alec!? «, schrie sie panisch uns kniete sich eilig vor ihren Bruder. Bevor sie fragen konnte was passiert war, fasste Jace es schon mit wenigen Worten zusammen. Man sah Isabelle an, dass ihr Tränen in den Augen standen, die schließlich auch ihre Wange herunter kullerten. Jace hatte auch glasige Augen, konnte aber verhindern, dass Tränen hervorkamen. Das Einzige, was man noch, abgesehen vom üblichen Straßenlärm, hörte, war das stoßartige Atmen Alecs. Und dann, nach wenigen Sekunden, hörte man nur noch den Straßenlärm. Isabel streichelte noch einmal zärtlich um die Wange seines Bruders. Dann erhob sie sich und wischte sich die Tränen aus den Augen. Auffordernd, aber immer noch traurig schaute sie zu dem Blonden. »Wie müssen ihn zum nächsten Friedhof schaffen.«, sagte sie mit leicht brüchiger Stimme. Jace sah man an, dass er darunter litt, was gerade mit seinem Parabatei passiert war. Er sah auf einmal unglaublich erschöpft aus, dennoch kniete er sich vor seinen Freund und hob ihn dann mit einer, für Jace unglaublich sachten Art auf. Isabelle zog ihr Handy aus der Hosentasche und meinte: »Wir sollten Mom und Dad Bescheid geben.« Jace drehte seinen Kopf ruckartig zu ihr. »Lass es lieber, die kannst du mit dem Handy in Alicante nicht erreichen.« Isabelle hörte auf zu tippen und schaute zu Jace auf. »Aber wir sollten Clary oder zumindest Simon...«, weiter kam sie nicht, da sie von dem ernst drein blickenden Jace unterbrochen wurde:»Isabelle! Denkst du wirklich Alec würde wollen, dass die Anderen ihm dabei zu sehen wie er....« Weiter sprach er nicht, da sich der Rest von selbst erklärte. Die Schattenjägerin zuckte kurz zusammen, nickte dann aber. »Hey, du!«, sagte Jace an die Hexe gewandt »Verschaff uns Schweineblut! ...bitte« Die Hexe nickte nur und verschaffte ihnen mit einem Fingerschnippen eine kleine Flasche voll gefüllt mit der roten Flüssigkeit. Während Jace auf dem Friedhof das Grab für seinen Bruder aushob, schaute Izzy mit trüben Augen in das Nichts. Lacie kniete vor Alecs leblosen Körper, der neben dem Grab lag. Als Jace schließlich fertig war, schaute er noch einmal zu Alec, hob in vorsichtig hoch und legte ihn sanft in das Grab. Und vergrub seinen leblosen Körper, schweren Herzens. Es würde schwer für Alec werden, dass wussten alle Anwesend. Dennoch warteten sie auf seine Rückkehr. Es war dunkel. Alec spürte nichts, keine Wärme, keine Kälte, einfach nichts. Die verschiedensten Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Was war mit ihm passiert? Wo befand er sich? Und wieso war es verdammt nochmal so Dunkel? Er dachte an Izzy, Jace, seine Eltern, Max und … an Magnus. Den Glitzer, die Stachelfrisur, seine funkelnde Magie und die bezaubernden Katzenaugen durften nicht fehlen. Und natürlich sein Schnarchen. Aber Moment mal, wieso dachte er jetzt an den Hexenmeister? Alec hatte jetzt schließlich ganz andere sorgen, mal abgesehen davon, dass er hier gerade über seinen Ex Nachdachte, dafür war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt! Schließlich konnte er sich kaum bewegen und es fühlte sich an als ob irgendwas auf ihm Lag. Moment mal? Konnte es etwa sein, dass Alec Tod war? War es das was einem nach dem Tod erwartete, gähnende Leere? Für die Ewigkeit wäre das doch ziemlich langweilig. Und was war mit Raziel und den Anderen Engeln? Oder kam Alec überhaupt nicht in den Himmel? Allerdings spürte er noch alles von Kopf bis Fuß. Wenn man Tod war, verließ man doch seinen Körper, oder nicht? Zumindest hatte Alec sich das so immer vorgestellt. Also gut erst mal ruhe bewahren. Vielleicht war er ja noch gar nicht Gestorben. Wenn er sich doch wenigstens an etwas erinnern konnte. Mal überlegen, was war den das Letzte, an das er sich erinnerte? Er war mit, mit Arthur unterwegs gewesen, sie hatten beide etwas zu tief ins Glas geschaut, aber was war dann passiert? Sie waren zusammen nach draußen gegangen, aber danach? Man, hätte er doch bloß nicht so viel getrunken, dann könnte er sich jetzt wenigstens daran erinnern. Okay, denk scharf nach, da muss doch noch irgendwas sein. Wieso musste ausgerechnet der wichtigste Teil seiner Erinnerung jetzt fehlen? Plötzlich viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sie hatten ein wenig rumgemacht, und dann, dann hatte Arthur die Zähne in seinen Nacken gerammt. Oh, man hieß das jetzt er war ein Vampir und steckte hier in einem Grab? Wieso hatte Arthur, das getan? Hatte er es die ganze Zeit nur auf sein Blut abgesehen? Nicht auf ihn selber? Eine unfassbare Wut machte sich in Alec breit, Wut gemischt mit Trauer. Wie konnte dieser elende Blutsauger, ihm nur so etwas antun? Sie hatten sich doch so gut verstanden, war das alles nur Show gewesen? Der junge Lightwood hatte wirklich kein großes Glück in der Liebe. Allerdings hätte Magnus ihm so etwas nie Angetan. Am besten sollte er diesen scheiß Rotschopf in Weihwasser ertränken! Aber dazu müsste er aus seinem Schlaf erwachen, zu einem Vampir werden. Wollte er das Überhaupt? Alec würde garantiert nie wieder im Institut leben können (größtenteils wegen seiner eigenen Gesundheit), dem Ort an dem er aufgewachsen war, an dem er so viele Erinnerungen hatte, wie er zum ersten mal Jace begegnet war, die Erinnerung an Max. Er würde kein Schattenjäger mehr sein können, er wäre nicht mehr Jace' Parabatei. Und seine Eltern. Robert würde ihn bestimmt nicht mehr als seinen Sohn anerkennen, er hatte sich ja noch immer nicht damit abgefunden das sein Sohn Schwul war und jetzt sollte er noch einen Vampir akzeptieren? Bei seiner Mutter war Alec sich nicht sicher, wie sie reagieren würde. Wenn er jetzt wieder auferstehen würde, würde er das Alles ertragen können? Hier unten war alles wunderbar ruhig, keiner der Streß machte, niemand der ihn unter Druck setzte. Ob es Magnus auffallen würde, wenn er für immer und ewig unter der Erde lag? Aber, wieso sollte es dem Hexenmeister auffallen? Sie waren schließlich nicht mehr zusammen und Magnus war sowieso nicht mehr in New York. Aber wieso interessierte es Alec eigentlich noch ob er an ihn dachte? Der Lightwood würde ihn wohl nie wieder sehen. Welch eine Ironie, sie hatten sich getrennt, weil Magnus nicht Altern konnte, jetzt konnte Alec ebenfalls nicht Altern und Magnus war wohl für immer weg. Vor Alecs inneren Auge tauchten Izzy und Jace auf. Sie würden wohl Traurig sein, Izzy würde sich an Jace Schulter ausweinen und Jace würde mit leeren Blick Löcher in die Luft starren. Sie würden schon wider einen Bruder verlieren. Das konnte Alec den Beiden wirklich nicht antun, er wusste noch wie schlimm es damals bei Max Tod gewesen war. Nein, er konnte nicht für immer und ewig hier unter der Erde liegen, er musste zurück, allein schon wegen der Beiden. Alec würde es nicht verantworten können wenn sie wegen ihm Traurig waren. Er musste hier raus, so schnell es ging. Der Schwarzhaarige setzte seinen Körper in Bewegung. Sein rechter Arm, war der erste der die Erdoberfläche wiederfand. Alec spürte den Zug des Windes, allerdings war er weder kalt noch warm, ein ungewohntes Gefühl. Seine Hand stützte sich an der Erde ab und sein Oberkörper hob sich langsam aus dem Grab. Alec spürte nun deutlich Wind ohne Kälte und wärme auch am Oberkörper, ein gewöhnungsbedürftiges Gefühl. Viel mehr interessierte er sich, aber für diesen Schmackhaften Geruch. Der feine Geruch des Blutes. Mit seinen Augen überstreifte Alec die Gegend. Alles wirkte irgendwie so verschwommen, da waren dumpfe Stimmen, Alec konnte nicht raus hören was gesagt wurde, dass einzige was er wirklich war nahm, war dieser Geruch. Da breitete sich ein Gefühl in ihm aus, das Gefühl nach unfassbar starkem Hunger. Alec brauchte ziemlich lange, wie Jace feststellen musste. Es bereitete ihm Sorge, was wenn sein Bruder gar nicht mehr aus dem Grab kommen würde? Was wenn er zu schwach war? Nein! Daran durfte er nicht denken, auch wenn Alec von ihrem dreier Team bis jetzt am wenigsten Dämonen Getötet hatte, so war er nicht schwach! Sein Kumpel hatte ihm immer den Rücken freigehalten und das hätten Jace und Izzy wohl nicht zugelassen, wenn sie nicht voll uns ganz auf seine Stärke vertrauten. Alec war stark! Er würde es auf jeden Fall schaffen. ls die Erde sich schließlich zu bewegen begann und kurz darauf die Hand seines Bruders zu sehen war, schaute der Blondschopf angespannt auf. Der Blauäuigige würde garantiert jeden Moment in Blutrausch verfallen, sowie es damals mit Simon passiert war. Er war gefasst darauf was wohl gleich passieren würde, ganz in Gegensatz zu Isabelle, die gerade einen Schritt auf Alec zuging. »Alec!« . Sofort packte Jace ihr Handgelenk und zog sie Zurück. »Nicht Izzy!«, sagte er streng. Ihre, vom weinen geröteten Augen, schauten erst empört zu dem Älteren, dann nickte sie und ging wieder einen Schritt zurück. Es fiel ihr sichtlich schwer, nicht sofort zu ihrem Bruder zu laufen, ihn zu umarmen und zu sagen, das alles wieder gut werden würde. »Ist gut«, hauchte sie dennoch mit zittriger Stimme. Der gerade entstandene Vampir, erhob sich langsam komplett aus seinem Grab. Dann stand er für mehrere Momente einfach nur da. Plötzlich aber, sprintete er, mit der Schnelligkeit eines Vampirs, geradewegs auf Jace zu. Lacie die immer noch vor Ort war, warf dem Schattenjäger die Flasche mit dem Blut zu. Während dieser sie mit Leichtigkeit auffing, hechtete Izzy hinter den Wiederauferstandenen und packte ihn unter den Armen und hielt ihn mit einer bestimmenden Grobheit zurück. Jace, hatte mit einer schnellen Handbewegung, den Deckel abgedreht. Er packte Alecs Kinn und zwang ihn so den Kopf ruhig zu halten, dann ließ er ein wenig Blut auf seine Lippen tropfen. Nach kurzer Zeit öffnete Alec gierig den Mund um mehr von dieser Schmackhaften Flüssigkeit zu bekommen. Jace ließ schließlich das ganze Blut nach und nach hinein fließen. Der Vampir beruhigte sich langsam wieder und Izzy ließ ihn los, als sie sich sicher war, dass er keine Gefahr mehr darstellte. Alecs Gedanken wurden bei jedem Schluck klarer. Letztendlich schaute er seine Geschwister an und wusste nicht so recht was er sagen sollte. Ihm stiegen die Tränen in die Augen, aber er wollte nicht weinen, nicht vor all den Anderen. Allerdings wurde ihm das gerade alles zu viel. Er, Alexander Gideon Lightwood, war gerade zum Vampir geworden. Seine Runen, waren verblasst und er würde wohl nie wieder eine aus dem grauen Buch anwenden können. Schließlich konnte er sich die Tränen nicht mehr verkneifen und so kullerten die ersten schon über seine Wange. Izzy nahm ihn sofort in die Arme und streichelte ihm aufmunternd über den Rücken und auch Jace umarmte Alec tröstend. Sie standen eine halbe Ewigkeit, während Lacie sich mit einem kleinen Räuspern zu Wort meldete. »Ich will ja wirklich nicht unhöflich sein, aber es dauert nicht mehr allzu lange bis es hell wird. Und na ja, es tut mir leid wenn ich das jetzt so hart ausdrücke, aber... da du ja nicht mehr zurück ins Institut kommen kannst, dachte ich mir, du könntest zumindest für eine Weile bei mir leben... also nur wenn du willst!« Jace und Izzy lösten sich langsam von Alec und schauten ihn Erwartungsvoll an. Dieser schaute einmal in die Runde und nickte dann. »Danke«, kam es nur leise von ihm. Ein dankbares lächeln brachte er nicht mehr zu Stande, aber das würde ihm nach der heutigen Nacht wohl keiner mehr verübeln. »Sollen wir mitkommen?«, fragte Izzy Vorsichtig. Alec schüttelte den Kopf. Er brauchte jetzt erst mal seine Ruhe und er musste darüber Nachdenken was jetzt noch alles auf ihn zu kommen würde. Kapitel 6: ----------- Und schon wieder lag Alec deprimiert in seinem Bett, nur mit dem Unterschied, dass es dieses Mal nicht sein eigenes war. Was für ein Déjà-vu. Momentan lag der Vampir in einem Gästebett in Lacies Wohnung. Sie hatte ihm ein Zimmer zugeteilt und ihm gesagt sie würde ein paar Sachen im Bad für ihn bereitlegen, falls er duschen wolle. Dann war er auf das Bett gefallen und nicht mehr aufgestanden. Die Rollläden waren bereits verschlossen, so musste Alec dies wenigstens nicht mehr erledigen. Es war Still, nur der Straßenlärm und das Ticken der Wanduhr im Zimmer waren zu hören. Alec konnte nicht behaupten, dass er momentan viel Glück hatte. Es war wirklich zum Kotzen! Erst hatte Magnus ihn verlassen, allerdings war der Grund, auch wenn Alec es sich nicht ganz eingestehen wollte, berechtigt. Danach hatte er Arthur gefunden, aber wie ernst es diesem gewesen war, sah man ja an Alecs Bisswunde. Der Blauäugige fühlte sich so verarscht! Alec hätte doch misstrauischer sein sollen, es war wirklich alles viel zu einfach gewesen. Wenn er diesen verdammten Vampir noch einmal begegnen würde, er wüsste beim besten Willen nicht, wie er dann reagieren würde. So ein verdammter Scheißkerl! Noch immer hatte er nicht die geringste Ahnung, wie er es seinen Eltern beibringen sollte. Dies würde er nicht so gut verstecken können, so wie er es mit seiner Homosexualität getan hatte. Sie würden wohl bald aus Alicante zurückkehren. Alecs Handy vibrierte das xte Mal an diesem Tag, was der junge Vampir bis jetzt immer gekonnt ignoriert hatte. Das Vibrieren hörte nach ein paar Sekunden wieder auf. Vielleicht sollte er wenigstens mal einen Blick drauf werfen. 16 Anrufe in Abwesenheit. 19 ungelesene SMS. Das nannte mal wohl Geschwisterliebe, oder besser gesagt Sorge? Er scrollte durch die Liste der Anrufe die er nicht angenommen hatte. Izzy, Izzy, Jace, Izzy, Clary, Simon, Izzy, Ja... Moment mal Clary und Simon? Wieso riefen die Beiden den an? Der einzige Grund warum er ihre Nummern hatte war, dass Izzy sich einfach sein Handy geschnappt hatte und sie eingespeichert hatte. Sie meinte er müsse sie doch haben, da die Beiden ja praktisch zur Familie gehörten, woraufhin sie undefinierbare Blicke von Alec geerntet hatte. Sag nicht, seine Geschwister hatten es den Beiden erzählt. Na Super, konnte ja nicht mehr lange dauern bis Mom und Dad davon erfuhren. Genervt legte er sein Handy auf den Nachttisch. Dann drehte er sich auf den Bauch und presste sein Gesicht in das Kissen. Jace und Simon hatten es gerade noch in die U-Bahn geschafft. Beide waren auf dem Weg zu Jace' Bruder um bei ihm nach dem Rechten zu sehen. »Jace, ich glaube noch immer nicht, dass wir das hier tun!«, murmelte der Tageslichtler beunruhigt. »Ach hab dich nicht so, sie wäre nur ein Klotz am Bein« »Hey, das ist Isabelle über die du hier redest! Trotzdem sie wird uns wohl einen Kopf kürzer machen wenn wir wieder zurück sind!« »Wenn du nicht gleich ruhig bist, musst du dir mehr Sorgen darum machen, was ich mit dir anstelle!«, knurrte der Schattenjäger genervt worauf hin Simon lieber nichts mehr sagte. Eine halbe Stunde später standen die Beiden auch schon vor der Wohnung der Hexe. Aus den Augenwinkeln bemerkte Simon, dass der Blonde angespannt war, während er klopfte. Allerdings hielt es der Tageslichtler besser ihn nicht darauf anzusprechen. Von drinnen hörte man Schritte, dann das Klicken des Schlosses und schließlich wurde die Tür geöffnet. Vor ihnen Stand Lacie, die Hexe, die er schon auf der Siegesfeier in Alicante gesehen hatte. »Hi«, sagte sie während sie etwas Platz machte, damit die Beiden eintreten konnten. »Und?« »Er ist seit gestern nicht aus dem Zimmer gekommen« Jace seufzte und blickte Lacie vielsagend an. Sie deutete auf ein Zimmer am anderen Ende des Flures, worauf der Schattenjäger nur nickte. Der Blonde ging, dicht gefolgt von Simon zur Tür. Ohne weiter an zu klopften öffnete er diese. Alec schaute auf, als die Tür geöffnet wurde und gedämmtes Licht aus dem Flur in sein Zimmer fiel. An der Tür standen Jace und Simon. Ganz Toll, jetzt hatte er Simon auch mitgeschleppt. Nichtssagend drehte er den Beiden den Rücken zu und starrte an die Wand. »Hi Alec«, sagte Jace, der untypisch vorsichtig auf das Bett zu ging und sich neben ihn setzte. »Hmpf«, kam es allerliebst von dem frisch gewordenen Vampir. »Schön das es anscheinend die ganze Welt weiß.« Noch immer schenkte er dem Blonden keinen Blick. »Habt ihr es vielleicht schon Mom und Dad gesagt? Dem Rat? Warum auch nicht? Bin ja nur ich«, knurrte Alec und blickte nun doch zu seinem Adoptivbruder. Ärger funkelte in seinen Augen. »Schön, dass ich nicht selbst bestimmen durfte, wann ich es wem sagen konnte. « Jace' Miene wurde nun doch wieder ernster. »Was erwartest du denn von uns? Du hast dich die ganze Zeit nicht gemeldet! Izzy ist fast in Sorge um dich gestorben! Ihr ist es beim Abendessen heraus geplatzt, sie hat die Beiden gebeten bei dir anzurufen, da sie dich vielleicht erreichen würden, bei uns bist du ja nicht ran gegangen!« »Ja, weißt du. Normalerweise schlafen Vampire auch Tagsüber!«, meckerte Alec mit ziemlich angepissten Gesichtsausdruck. »Es ist bereits seit mindestens 5 Stunden dunkel, da hättest du dich eventuell mal mit wenigstens einer klitzekleinen SMS melden können!«, sagte Jace ziemlich ernst. »Ich war nun mal noch nicht bereit!!!«, schrie Alec Jace an, worauf dieser erst einmal schwieg. Der ehemalige Schattenjäger schielte nun doch zu seinem Adoptivbruder hinüber und räusperte sich. »Tut mir leid«, kam es dann doch etwas leiser von ihm. »Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll.« Gegen Ende hin war seine Stimme nicht mehr als ein klägliches Wispern. »Ich weiß,«, murmelte Jace und legte ihm brüderlich eine Hand auf die Schulter. »Deswegen hab ich dir auch Simon mitgebracht, ich denke mal er kann deine Situation ganz gut Nachvollziehen.« Der Blonde nickte dem Tageslichter zu, der daraufhin die Hand zur Begrüßung hob, welche aber auch schnell wieder in seiner Hosentasche verwand. Alec schwieg. Er wusste nicht so ganz, ob er wirklich darauf eingehen, oder es doch besser sein lassen sollte, er war nun mal niemand der offen über seine Probleme reden konnte. Andererseits, könnte er eventuell dieses eine Mal eine Ausnahme machen. Es war einfach zu viel passiert, als dass er dies alles einfach so Schlucken konnte. Der Blondschopf schaute zwischen den Vampiren hin und her. »Okay, ihr unterhaltet euch jetzt schön über Gott und die Welt...« Jace bemerkte die bösen Blicke, die ihm von zwei Augenpaaren zugeworfen wurden. »Anscheinend noch zu früh für solche Späße...? Gut dann unterhaltet euch eben nur über die Welt! Ich geh euch jedenfalls was zu Trinken besorgen.« Simon und Jace tauschten vielsagende Blicke aus, was Alec nicht bemerkte, da er sein Gesicht wieder fest in das Kissen gedrückt hatte. Der Blonde verließ den Raum und stapfte durch den Flur. Zwar war er noch nie hier gewesen, aber die Küche fand er sofort. Lacie stand gerade am Herd und versuchte sich an einem Rührei so wie es aussah. »Hey, könntest du für Simon bitte ein Fläschchen Blut herzaubern?« Die Hexe schaute den Schattenjäger mit erhobener Augenbraue an. »Und was ist mit Alec?« »Der kriegt ein Spezialmix, a la Jace« Bevor Lacie die Möglichkeit hatte etwas zu erwidern, hatte Jace sich schon ein Glas aus dem Glasschrank geholt und zückte eine kleine Klinge aus seinem Gürtel. Ohne mit der Wimper zu zucken schnitt er sich in die Handfläche und ließ sein Blut in das Glas rinnen. »Jace!? Was machst du denn da?«, fragte Lacie entsetzt. »Das ist schwer zu erklären. Glaub mir, danach wird es Alec besser gehen.« »Ich weiß ja, dass du Eitel bist, aber das ist jetzt echt die Spitze!« »Du hast von nichts eine Ahnung also solltest du dich da besser raus halten.«, entgegnete Jace harsch und starrte in sein Blut. Das Glas war etwa zwei Drittel gefüllt, sollte wohl reichen. Er kramte seine Stele aus hervor und zeichnete eine Heilrune auf seine Hand. Wenn der eigene Parabatei das für einen machte wirkte sie zwar wesentlich besser, doch für diesen kleinen Kratzer reichte es vollkommen aus. »Natürlich geht mich das was an!«, knurrte die jung aussehende Frau empört »Wenn es mich nichts angehen würde, hätte ich Alec nicht bei mir übernachten lassen!« Jace verengte die Augen etwas und seufzte schließlich. »Es ist schwer zu erklären, okay? Ihm wird es wirklich besser gehen.« Lacie sah ihn zweifelnd an. »Na gut, für's Erste bin ich mit dieser Antwort zufrieden. Aber ich erwarte eine Erklärung, Jonathan Lightwood!« Mit diesen Worten schnippte sie mit den Fingern und prompt stand neben dem Glas mit Jace' Blut ein kleines Fläschchen mit Tierblut, welches für Simon gedacht war. »Danke«, murmelte der Blonde und schnappte sich die beiden Gefäße. Als er vor der Zimmertür angekommen war klopfte er dieses Mal und machte sie erst auf, als aus dem Zimmer ein zweistimmiges „Herein“ kam. Die Beiden hatten wohl tatsächlich ein wenig geredet, denn Alec saß aufrecht und der andere Vampir hatte sich zu ihm ans Bettende gesellt. Beide schauten zu Jace auf, der Simon die Flasche hinhielt und Alec das Glas. Widerwillig nahm der Blauäugige das Getränk und begutachtete die rote Substanz. Es roch irgendwie eigenartig, nicht schlecht nur eben ziemlich ungewohnt. Aber woher konnte er eigentlich bestimmen welches Blut ungewöhnlich roch und welches nicht? Er war seit nicht einmal 24 Stunden ein Vampir. Das Einzige was er deutlich sagen konnte, war, dass seine Fangzähne sich unangenehm weit hervor geschoben hatten. Allerdings sträubte sich sein altes Ich dagegen Blut zutrinken. »Glaub mir, es ist besser du trinkst. So zu Essen ist noch immer besser, als über jemanden herzufallen« , sagte Simon, während er einen Schluck aus dem Fläschchen nahm. Alec dagegen war noch immer nicht davon begeistert, allerdings rang er sich dann doch dazu durch einen Schluck zu nehmen. Es schmeckte anders als erwartet, nicht schlecht irgendwie hatte es sogar etwas, einen leicht süßen Geschmack. Außerdem war das Blut noch warm. Etwas gierig nahm er einen weiteren Schluck und trank schließlich alles auf einmal aus. Als er fertig war wischte er mit einem Ärmel über seinen Mund. Erst jetzt bemerkte Alec, die Blicke der Anderen. Noch verdächtiger war die Tatsache, das Beide gleichzeitig wo anders hinschauten, als sie bemerkt hatten, dass Alec aufgeschaut hatte. »Was ist?«, fragte er schließlich etwas zögerlich. »Hm? A-ach nichts«, kam es von Simon, der mit den Schultern zuckte. Noch immer ziemlich skeptisch begutachtete er die Beiden lies es dann aber erst mal auf sich beruhen. Simon räusperte sich und deutete etwas peinlich berührt auf Alecs Nacken. Dieser Fuhr sich darauf hin an den Nacken und spürte darauf hin zwei kleine Abdrücke und verklebtes Blut. Erst jetzt fiel ihm auf wie dreckig er doch eigentlich war. Sein Hemd war Blut verklebt und sein ganzer Körper war noch immer von der Graberde beschmutzt. »Oh. Ja. Schon klar.«, sagte Alec und fuhr sich durch die Haare. »Ich glaube ich sollte duschen « Eine heiße Dusche würde ihm bestimmt gut tun. Hm, wobei, er würde gar nicht spüren ob es heiß, kalt oder sonst was war. Er fuhr sich durch das nicht ganz so saubere Haar und stand schließlich mit einer geschmeidigen Bewegung auf. Fragend schaute er zu den Anderen beiden. »Ich muss nochmal zum Institut zurück. Wir müssen noch ein bisschen aufräumen bevor Maryse und Robert morgen zurückkommen.«, seufzte Jace während er seine blonden Locken aus seiner Stirn strich. Simon setzte sich auf. »Ich glaube ich sollte auch gehen, 'muss mir irgendwas einfallen lassen, wie ich es hinbekomme das Izzy mir nicht den Kopf abhackt.«, gab Simon bloß als Antwort. Alec warf ihm daraufhin einen fragenden und zugleich mit brüderlicher Besorgnis gespickten Blick zu. »Wir dachten das sie ein wenig zu Aufdringlich ist und haben ihr nicht gesagt, dass wir zu dir gehen.«, gab der Blondschopf in Kurzfassung. Alec warf Simon trotzdem einen vielsagenden Blick zu, er sollte seine Schwester bloß nicht verletzten! Er widmete sich wieder Jace der inzwischen die Tür wieder geöffnet hatte und zum gehen bereit war. Alec ging an ihm vorbei blieb dann aber noch einmal im Flur stehen. »Jace? Bitte Sorge dafür, dass niemand etwas darüber verliert, dass ich... jedenfalls nicht bevor ich mit Mom und Dad geredet habe« Alec konnte den ernsten Blick förmlich auf seinen Rücken spüren. »Ich....«, fing dieser schließlich an. »Nein!«, unterbrach Alec ihn »Schwöre es! Schwöre es beim Erzengel!« Der ehemalige Schattenjäger hatte seinen Kopf leicht nach hinten gedreht und schaute seinem Adoptivbruder fast schon flehend an. »Ich schwöre es beim Erzengel Raziel«, sagte Jace nach kurzem Zögern. Der blauäugige nickte und ging schließlich weiter. Die Tür des Badezimmers stand offen, sodass Alec nicht lange brauchte um dieses zu finden. Ein letztes mal drehte er sich um und winkte den Beiden kurz zum Abschied, die darauf hin die Wohnung verließen. Alec genoss die Dusche, auch wenn es ungewohnt war, keinerlei Wärme oder Kälte die von dem Wasser ausging, zu spüren. Er schnappte sich ein Duschgel das auf der Ablage lag und seifte sich ordentlich ein, als er sich die Schultern ein schäumte zuckte er leicht zusammen, als er sich dem Genick näherte und schließlich die Bisswunde berührte. Sie war bereits verheilt, daran bestand kein Zweifel, trotzdem war es ein mehr als unangenehmes Gefühl, außerdem konnte er zwei kleine kreisförmige Narben spüren. Alec versuchte sich nicht weiter damit zu befassen und duschte sich schließlich ab. Nach kurzer Zeit trat der Vampir schließlich aus der Dusche und schnappte sich ein Handtuch, dass an einem Haken hing. Alec trocknete sich damit ab und Hang es sich schließlich um die Hüfte. Dann begab er sich zu dem Spiegel der über dem schwarzen Marmorwaschbecken hing und musterte sich. Er war noch blasser als sonst, fast schon leichenblass, unter seinen Augen zeichneten sich Spuren von Augenringen ab, allerdings sah er ansonsten nicht anders aus als üblich. Seine Haare standen ein wenig verzottelt ab, hatten aber ein intensiveres, aber nicht aufdringlicheres schwarz angenommen. Außerdem viel ihm noch positiv auf, dass sich kein blöder Pickel oder sonstige Unreinheiten in seinem Gesicht platzierten. Andererseits störte ihn dies für gewöhnlich auch nicht. Was ihn irgendwie fast schon ein wenig traurig stimmte, war die Tatsache, dass keine einzige seiner Runen geblieben waren, keine Narbe oder etwas in der Richtung war zurückgeblieben, nicht mal seine Parabateirune hatte irgend etwas hinterlassen. Die einzige Narbe die sein Körper zierte war diese hässliche Bisswunde in seinem Genick, kaum sichtbar, aber dennoch präsent. Genervt wand sich Alec von dem Spiegel ab und schaute sich im Bad um. Lacie hatte doch irgendwas erwähnt, von wegen sie hätte etwas bereit gelegt. Schließlich fand er das was er suchte auf der Fensterbank. Dort lag fein säuberlich zusammen gelegt, eine dunkle Jeans in der sich beabsichtigt löcher befanden, ne Boxershort und lila weißkarriertes Hemd, alles in seiner Größe (Was die Frage aufwarf, woher Lacie seine Größe kannte). Als Alec fertig mit dem Bad war, stapfte er in den Flur ohne die geringste Ahnung zu haben, was er denn als Nächstes tun sollte. Wenigstens konnte er sagen, dass ihm das Bad echt gut getan hatte, er fühlte sich nicht mehr so schlapp und irgendwie ausgelassener. Der Blauäugige ging in das Zimmer, welches er zur Zeit bewohnte und knipste das Licht an, hockte sich auf den Schreibtischstuhl. Was sollte er denn jetzt tun? Alec hatte nicht die geringste Ahnung, was machten Vampire eigentlich so den lieben langen Tag, ähm oder besser gesagt die liebe lange Nacht? Den Einzigen den er wirklich näher kannte war Simon und der galt nicht, schließlich konnte der auch Tagsüber raus und... eigentlich hatte Alec auch keinen Plan, was der den ganzen Tag so trieb, wenn er mal nicht an seiner Schwester klebte. Schließlich stand er nach einer Zeit des sinnlosen durch die Gegend starrens wieder auf und begab sich zum kleinen Bücherregal, welches direkt neben dem Bett stand. Es herrschte keinerlei Ordnung die Bücher waren alle samt wahllos hineingestellt worden, nicht ein mal eine Serie stand neben einander. Seufzend zog er nach einiger Zeit schließlich irgendein Buch heraus. Percy Jackson & the Olympians hörte sich jedenfalls mal interessant an. Alec merkte gar nicht wie die Zeit verging, bis er schließlich wieder ein Klopfen an der Wohnungstür hörte. Er war so in das Buch vertieft, dass er seine Umwelt bis eben ausgeblendet hatte. Ein Blick auf die Wanduhr verriet ihm, dass es bereits halb 6 war. Allzulange würde es nicht mehr dauern bis die Sonne aufging. Der Blauäugige hörte wie die Tür geöffnet wurde und dann die vertraute Stimme seines Adoptivbruders. Er stand auf und begab sich in den Flur. Dort ging Jace zielstrebig auf ihn zu, er ignorierte Alecs fragende Mimik, packte ihm am Handgelenk und zog ihn dann mit sich mit Richtung Ausgang. »Jace?! Was machst denn? Die Sonne geht bald auf, ich geh jetzt bestimmt nicht mit raus.«, protestierte der Lightwood, was Jace allerdings nicht wirklich zu interessieren schien. Unnachgiebig zerrte er ihn förmlich durch die Tür, wogegen der Dunkelhaarige selbst mit Vampirkräften nichts ausrichten konnte. Als sie Draußen angekommen waren winkte der Blondschopf ein Taxi heran und drückte den Älteren nicht gerade zimperlich auf die Rückbank. Dieser war so perplex, dass er nicht ganz wusste wie er darauf reagieren sollte. Jace nanntedem Taxifahrer die Adresse vom Institut, woraufhin dieser losfuhr. »Jace! Kannst du mir jetzt bitte mal sagen was das soll? Die Sonne geht bald auf!«, knurrte er ihn an. Jace' goldene Augen schauten tief in die Alecs, was diesen zusammen zucken lies. »Jace... Sag mir bitte nicht du hast...« Angesprochener wich seinem Blick aus und schaute betreten aus dem Fenster. »Jace!! Das ist doch nicht dein ernst! Wieso in G...« - er röchelte und hustete darauf als er es Aussprechen wollte - »... wieso hast du so etwas gemacht? Wenn ich das gewusst hätte. Ich hätte das niemals....« »Gerade deswegen!«, unterbrach ihn Jace und fuhr sich gestresst durch die Haare. »Du hättest es niemals zu gelassen. Aber ich habe keine Lust darauf dich so leiden zu sehen! Es muss furchtbar sein das Tageslicht fürchten zu müssen. Oder wolltest du etwa in ewiger Angst vorm Sonnenlicht leben?« Alec schwieg. In Jace Stimme war ehrliche Besorgnis mitgeschwungen, was bei ihm nicht oft vorkam. »Was hast du jetzt mit mir vor?«, fragte der Vampir nach einiger Zeit leise. »Maryse und Robert kommen etwa in 20 Minuten zurück.«, murmelte Jace und fuhr sich dabei durch die Haare. Alec erstarrte. Er fühlte sich noch nicht im geringsten bereit für eine derartige Unterhaltung mit seinen Eltern. Allerdings wusste er auch das Jace ihn nicht so einfach gehen lassen würde. Oh Mann, er war wirklich nicht auf so etwas vorbereitet. »Du schaffst das schon«, meinte Jace ermutigend. »Vielleicht.«, Alec lachte ein freudloses Lachen »Eine schwulen Sohn, der dazu noch ein Vampir geworden ist, ist nicht ganz einfach zu akzeptieren.« »Wenigstens glitzerst du nicht in der Sonne.« Nach ungefähr zwanzig Minuten hielt der Taxifahrer vor dem New Yorker Institut und der Blondschopf drückte ihm daraufhin das Geld passend in die Hand. Jace und Alec stiegen aus dem Wagen, wobei der eine von dem anderen mehr geschoben wurde, als das er freiwillig ging. Sie traten auf das Grundstück und Alec war erleichtert, dass nur das Gebäude auf Heiligem Boden stand. Izzy stand vor dem Eingang und redete mit einem Hexenmeister, der das Portal öffnen würde. Als sie ihre Brüder bemerkte bat sie den Hexenmeister einen Moment um Verzeihung wandte sich dann Alec zu, fiel ihm um den Hals. »Alec, wie geht es dir? Alles in Ordnung?«, auch bei ihr schwang Besorgnis mit in der Stimme. »Ja, soweit man es in Ordnung finden kann ein Vampir zu sein«, antwortete angesprochener mit monotoner Stimme. Izzy zuckte leicht zusammen, seufzte leise, aber dennoch behielt sie ihr aufmunterndes Lächeln bei. »Egal was auch passiert, du weißt das wir für dich da sind, sowohl ich, als auch Jace.«, sagte sie während Jace nur zustimmend nickte. Es war nun 5 vor 6, nicht mehr lange und Alec würde seinen Eltern gegenüber stehen und er würde erfahren, wie sie es fanden ein Vampir als Sohn zu haben. Der Hexenmeister war dabei das Portal zu errichten. Währenddessen wurde Alec von mal zu mal immer mulmiger zu Mute. Ihm war richtig schlecht vor Aufregung. Schließlich drehte er sich um seine eigene Achse und lief in Richtung des Tores. Er wollte hier weg, einfach nur noch hier weg, er wollte nicht die enttäuschten Blicke seiner Eltern sehen. Das wäre ihm zu viel. Allerdings machte der blonde Schattenjäger ihm einen Strich durch die Rechnung, er sprang ihn regelrecht von der Seite an und rang ihn zu Boden. Eigentlich wäre es ein leichtes für Alec gewesen den Jüngeren mit seinen Vampirkräften weg zustoßen, aber er wusste wir dumm er sich gerade verhielt, weshalb er sich nicht wehrte. »Alec! Reiß dich zusammen, es bringt dir nichts wegzurennen.«, sagte Jace mit einer Strenge die keinerlei Widerrede duldete. Alec nickte, er hatte seine kleine Panikattacke wieder in den Griff bekommen, weshalb ihn Jace langsam, aber sicher wieder los ließ. Anschließend half er dem Vampir auf die Beine und behielt ihm nun besser im Auge. Dann war es soweit, eine Frauengestalt kam aus dem Portal und entpuppte sich auch gleich als Maryse welche in voller Schattenjäger Montur ihnen gegenübertrat. Dicht gefolgt von Robert, der ebenfalls seine Montur trug. Alec zuckte leicht zurück, jetzt war er komplett in Panik, die man ihm allerdings nicht direkt ansah. »Und habt ihr auch gut auf alles aufgepasst, als wir weg waren?«, sie umarmte Izzy und strubbelte Jace durch die Haare. Als sie bei Alec ankam umarmte sie ihren Älteren ebenfalls. Alec war starr, er konnte die Umarmung nicht erwidern, zu sehr war er in Angst auf die Reaktion seiner Mutter. Als Maryse ihren Sohn umarmte zuckte sie leicht zusammen. Er war so kalt, kalt und blass. Schweigend löste sie die Umarmung und sah in das erstarrte Gesicht ihres Ältesten. »Du bist ein Vampir« Wie ein Messer durchschnitt sie mit diesen Worten die Atmosphäre. Robert der noch vor dem Portal stand, hatte sich nicht geregt und starrte seinen Sohn mit einem undefinierbaren Blick an. Er hatte es wohl sofort bemerkt, als er aus dem Portal getreten war. Maryse wusste nicht, ob sie es einfach nicht wahrhaben wollte oder es etwas anderes war. Jedenfalls war Alec noch immer wie erstarrt, nur seine Augen suchten etwas an denen sie haften konnten. Nach mehreren unendlich lang andauernden Sekunden zog Maryse ihren Sohn an sich heran und umarmte ihn liebevoll und behütend. »Es ist okay Alec.«, hauchte die beruhigend. Worauf hin Alecs Augen immer glasiger wurden, er umarmte sie sachte und die ersten Tränen kullerten über seine Wange, nur war das, was aus seinen Augen kam keine Tränenflüssigkeit, sondern rotes Blut. Maryse war dies aber egal, sie drückte ihn auch weiterhin liebevoll an sich und streichelte über seinen Rücken. Nach mehreren Augenblicken lösten sie schließlich die Umarmung und Alec wischte sich das Blut aus den Augenwinkeln. Sie drehte sich zu Robert um, der allerdings nicht mehr da stand, wo er noch vor wenigen Augenblicken gestanden hatte. Er war an ihnen vorbei gegangen ohne auch nur ein Wort zu sagen, man sah wie er die Treppen zum Institut hochging ohne Alec auch nur eines Blickes mehr zu würdigen. 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