Kono daremo inai heya de von abgemeldet (Gackt x Masa) ================================================================================ Kapitel 1: Nightlife -------------------- Okay, meine erste Gackt x Masa Fanfic. Viel Spaß damit ^^ Part 1: Nightlife "Okay, das wäre dann alles für heute. Du kannst dann gehen, Gackt-san." Erleichtert nahm Gackt diese Worte entgegen, die von einem Mann hinter einer dicken Glasscheibe aus dem Nebenzimmer kamen. Der junge Sänger war erschöpft und am Ende seiner Kräfte. Schon seid 12 Stunden stand er in diesem Aufnahmeraum und nahm die Lieder für sein neues Album auf. Er lies sich seine Müdigkeit, jedoch wie so oft nicht anmerken und verlies den Raum mit einer Gelassenheit, als wäre er erst vor kurzem aufgestanden und wolle nun zur Arbeit. Für diese Haltung erntete er schon oft Respekt, doch auch Skepsis, denn viele wussten, dass er nicht immer mit dieser Gelassenheit den Menschen entgegen kommen kann. Auch ihn wird früher oder später einmal die Müdigkeit und der Schmerz in all seinen Gliedern einholen und zur Aufgabe zwingen. So dachte auch Chachamaru, sein neuer Gitarist, und versuchte deswegen Gackt jegliche Strapazen zu ersparen. Er half bei den Vorbereitungen für das neue Album "Mars" und kümmerte sich um große Teile der Bühnenshow, die für sein baldiges Konzert geplant waren. Chachamaru war ein alter Freund von Gackt, den er in der Schule kennen gelernt hatte und den er auch nach seinem Ausstieg aus Malice Mizer gefragt hatte, ob er in seine neue Band einsteigen würde. Da Gackt für Chachamaru schon immer ein sehr guter Freund und kleinerer Bruder war, hatte er nicht lange gezögert und zugesagt. Nun lernte er seinen alten Klassenkameraden aber von einer anderen Seite kennen. Im Vergleich zu damals war Gackt nun ernster und viel mehr in sich gekehrt. Dies schloss Chachamaru aber auf den Erfolg und den ganzen Presserummel zurück, sowie den Tod seines Freundes Kami, der der Schlagzeuger in Gackts alter Band gewesen war. Über seinen Tod war Gackt nicht hinweg gekommen und das würde er auch nicht, aber um ihm alles zu erleichtern half ihm Chachamaru umso mehr. Schließlich hatte er für sein Comeback eine Menge zu tun und das zerrte an seinen Kräften, deswegen tat Chachamaru alles, um Gackt nun etwas zu schonen. Dieser trat nämlich gerade aus dem Aufnahmeraum in den Flur hinaus, wo Chachamaru und einige andere standen und war auf dem Weg zu den Mischpulten. Er wollte sich noch selbst davon überzeugen, dass die Aufnahmen gut geworden waren und er das Ganze auch wirklich hinter sich hatte und morgen nicht die doppelte Arbeit machen musste. "Hey, Gackt-kun! Gute Arbeit.", rief ihm Chachamaru entgegen und schloss sich seinem Schritt an. Er hatte sein übliches Grinsen auf den Lippen, weswegen er von Gackt immer liebevoll "Grinsekatze" genannt wurde. Gackt drehte den Kopf nur kurz zu seinem Freund und dann wieder geradeaus. Er wirkte genervt. "Danke, aber ich will erst noch ans Mischpult und gucken, ob auch alle Aufnahmen gelungen sind. Dann kannst du mir wirklich gratulieren.", erwiderte Gackt. Er versuchte seinen Tonfall möglichst neutral zu halten, denn seine Kopfschmerzen zwangen ihm einen schmerzlichen Unterton auf. "Willst du wirklich noch dahin? Du siehst ziemlich geschafft aus. Geh lieber zurück ins Hotel." Chachamaru fragte sich innerlich, warum er das noch fragte. Gackt würde sowieso erst nach einem langen hin und her auf ihn hören, wenn überhaupt. Außerdem wusste er genau, dass Gackt zum Mischpult wollte. Es war die Routine: zuerst kamen die Aufnahmen, dann ging Gackt zum Mischpult und dann würde er wahrscheinlich, wie immer, in eine Bar und etwas trinken und rauchen und zum Schluss zum Hotel gehen, wo er sich dann wieder an die neuen Liedertexte setzen würde. "Ich hab keine Lust das morgen zu machen. Ich bring das jetzt hinter mich und dann hab ich gleich meine Ruhe." Mittlerweile spielte Gackt seine Müdigkeit nicht mehr runter, sondern rieb sich die schmerzenden Augen und stöhnte kurz auf, als er wieder ins Licht sah. "Nein, du hast jetzt deine Ruhe, denn du hast jetzt Feierabend.", widersprach ihm Chachamaru sofort, packte ihn am Oberarm und zog ihn mit sich. "Was soll das, Chacha? Lass mich los. Halt mich nicht noch länger auf, als schon genug.", fuhr ihn der Sänger entrüstet an und versuchte sich loszureißen, doch zu seinem Erstaunen gelang es ihm nicht. Die Müdigkeit hatte ihre Spuren hinterlassen. "Tu ich auch nicht." Mit einem kräftigen Stoß hatte der Gitarist seinen Freund zur Tür des Studios rausgeworfen und hinter ihm die Tür zugezogen und abgeschlossen. "Chacha! Mach keinen Scheiß und lass mich rein." Mit letzter Kraft schlug Gackt gegen die Tür und schrie wie wild die Tür an, doch Chachamaru dachte nicht daran und lies ihn draußen. Stattdessen ging er zurück in den Flur und auf den Weg zum Mischpult. In diesem Moment spürte Chachamaru auch schon den Vibrationsalarm seines Handys, das er für die Aufnahmen immer lautlos stellte. "Baka! Geh nach Hause. Ich kümmer mich schon darum.", sprach Chachamaru gelassen ins Handy, bahnte sich weiter seinen Weg. "Vergiss es. Ich lass dich nicht alleine die ganze Arbeit machen, also lass mich wieder rein." Der Sänger versuchte sich ruhig zu halten, obwohl ihm im selben Moment, als er mit Chachamaru sprach, der Gedanken in den Kopf schoss, warum er eigentlich nicht hätte gehen sollen. Schließlich wusste er, dass Chachamaru seine Arbeit gut machen würde und das er sich auf seinen Freund verlassen könnte. Zudem war er ein Sturkopf und würde ihn ohnehin nicht wieder reinlassen, egal wie lange er da draußen rumschrie. Er bekam keine Antwort und innerlich hätte er wetten können, dass der Gitarist in diesem Moment nur grinste. Zulange kannten sich die Beiden schon, so dass die Reaktion des anderen nicht schwer hervorzusehen war. "Okay, wie du willst, aber ich will dann morgen keine Beschwerden von dir hören." Nur ungern lies er es zu, dass ein anderer die Drecksarbeit machen musste. Vor allem ein Freund. "Schon klar. Kein Gejammer. Du kannst dich ja einfach erkenntlich zeigen, indem du mir demnächst einen ausgibst.", lachte Chachamaru ins Handy. Gackt schüttelte lächelnd den Kopf. >War ja klar< Es musste ja was für ihn dabei raus springen, sonst würde er den Job nicht machen. Es war wirklich eine frustrierende Arbeit. Man musste sich alle Aufnahmen immer und immer wieder anhören und sobald man einen Fehler fand musste man das Ganze noch einmal aufnehmen. Aber Gackt hoffte, dass das nicht der Fall war. "Bitte? Du machst das doch freiwillig. Ich hab dich nicht darum gebeten meine Arbeit zu tun." "Schon okay. Hab verstanden. Nun verzieh dich, oder ich komm nochmal raus." Gackt lachte kurz. Er erinnerte sich daran, wie Chachamaru ihm immer drohte und noch nie eine Drohung zur Tat umsetzte. Dafür hatte er eine zu liebenswürdige Seele. "Na dann. Bis später." "Ja, bis morgen.", entgegnete Chachamaru. Bewusst, dass er den vereinbarten Treff am Abend ignorieren würde, bei dem er und Gackt noch einmal über das Konzert sprechen wollten, weswegen er auch sofort auflegte, damit sein Freund ja nicht widersprechen konnte. Und Gackt gab sich auch schnell geschlagen. Es war nun einmal Chachamarus Art ihn zu ärgern. Planlos ging Gackt durch die Strassen von New York. Sie waren hierher gekommen, um das Album aufzunehmen und direkt im Anschluss das Video zur neuen Single zu drehen. Außerdem hatte er hier mehr Ruhe vor der Presse und den Fans, da er in Amerika nicht berühmt war. Doch diese Gedanken verloren sich schnell, denn mit einem Mal musste er wieder daran denken, dass er seine Band noch nicht vollständig zusammen hatte. Chachamaru war der Einzige, der zugesagt hatte und mit ihm kam. You war noch in Japan und war sich noch nicht sicher, ob er es nach Amerika schaffen würde. In die Band wollte er aber auf jeden Fall. Somit hatte Gackt einen Violinisten und gleichzeitigen Gitaristen mehr. Toshi würde das Schlagzeug übernehmen, wenn er zusagen würde, jedoch konnte Gackt ihn in Japan nicht erreichen. Er würde ihn aber nicht hängen lassen, dessen war er sich sicher. Igao war ebenfalls mit dabei, doch weil seine Schwester schwanger ist und ihr Kind erwartet, hatte er es abgelehnt mit nach Amerika zu kommen, was Gackt auch verstand, deswegen übernahm jemand anderes in der Zeit das Keyboard für ihn. Der letzte im Bunde war Ren. Der wahrscheinlich schrägste Kerl, den Gackt je in seinem Leben gesehen hatte. Gäbe es einen Ausdruck für das pure Chaos, den kompletten Wahnsinn und eine treudoofe Seele in einem, so wäre es Ren. Der junge Bassist war so aufgedreht, man könnte meinen, er stände ständig unter Drogen oder würde sich von Aufputschmitteln ernähren. Von ihm hatte Gackt auch noch keine Antwort. Bedrückend fühlte es sich an, nicht zu wissen, ob er es wirklich zeitlich schaffen würde alles in den Griff zu bekommen. Es war einfach nur ein Chaos. Es war mittlerweile spät geworden. Die Sonne verschwand allmählich hinter den riesigen Skylines, die selbst bei klarem Himmel kaum Sonne auf den Boden schienen ließen, da sich ihre monströsen Schatten überallhin ausbreiteten. Die Straßen wurden leerer und leiser. Ein warmer Wind wehte um die blonden Haare des Sängers. Er atmete ihn tief ein. >Fremd<, war sein erster Gedanke. Aber mit der Zeit mischte sich etwas Bekanntes darunter. Ein ihm vertrauter Geruch. Doch welcher? Er öffnete die Augen, die er für einen kurzen Moment geschlossen hatte und sah sich um. "Nichts." Es enttäuschte ihn regelrecht, dass er diesen Geruch nicht zuordnen konnte. Aber warum? Er war doch so vertraut. Gackt zwang sich diesen Gedanken zu verdrängen. Das hatte ihn nicht zu kümmern. Konnte ja sein, dass es bekannt roch, aber das tat vieles. Einfach nur zum Hotel. Morgen würde alles wieder vergessen sein. Dann würde nur noch seine Arbeit wichtig sein. Als einziges Thema seinen Kopf füllen. Kopfschüttelnd beschleunigte Gackt seinen Schritt und ging die endlosen Gassen entlang. Vorbei an Pennern und betrunken Teenies, die von der Disco kamen. Es machte Gackt traurig. Diese Freiheit konnte er selber nicht mehr genießen. Er war gefesselt an seine Arbeit und seinen Terminkalender. Bedrückt beschloss er in eine Seitengasse zu gehen. Er wollte seine Ruhe. Kein lautes Lachen und Grölen. Keine fröhlichen Gesichter. Einfach nur Stille. Vielleicht sogar ein Stück weit Isolation. Ja, das brauchte er jetzt. Der Nachteil der Gassen war, das es kaum Licht gab und das der Weg zum Hotel ein viel längerer war, als gewöhnlich, doch das störte Gackt nicht im geringsten. So konnte er in Ruhe über alles nachdenken, wofür er sonst nie Zeit gehabt hatte. Jedoch viel es ihm schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Irgendetwas verwirrte ihn. War es diese fremde Umgebung? Nicht auf die Straße achtend ging er weiter, als plötzlich ein Junge an ihm vorbeilief und ihn anstieß. Wütend drehte sich Gackt zu dem Jungen und fauchte ihn an. "Bakayarô!" Vor Wut vergaß er, dass er japanisch anstatt englisch gesprochen hatte, doch der Junge schien schon zu verstehen, was das bedeutete. "Sorry.", keuchte der Junge noch kurz heraus und lief dann weiter. Als Gackt sich zu ihm wendete, um sich ihn anzusehen erschrak er innerlich. Es war nicht die Tatsache, dass er einem ca. 18jährigen Japaner in die Augen sah, nein, es war viel mehr der Geruch, den Gackt wahrnahm, als der Junge an ihm vorbeilief. Es war derselbe Geruch, der ihm auch schon vorhin aufgefallen war und nun wusste er, woher er ihn kannte. "Kami." Seine Worte verloren sich im Wind und noch ehe er dem Jungen hinterher rufen konnte, rannten auch schon zwei Kerle hinter ihm her. Einer trug eine Waffe bei sich, die Gackt durch das helle aufleuchten im Licht aufgefallen war. Gackt wusste, dass er bereuen würde, was er nun tat, aber er setzte dem Jungen und seinen Verfolgern hinterher. Der Japaner war in eine Sackgasse gelaufen und blieb vor einem Gitter stehen. Mit suchendem Blick sah er sich um, doch er fand keine Gelegenheit um seinen Verfolgern jetzt noch zu entrinnen. "Shit", fauchte er leise heraus und schon im nächsten Moment standen zwei große Typen vor ihm. Sie trugen beide Jeans und waren nicht älter als 21. Der bewaffnete hielt seine Pistole auf den Jungen und beobachtete jede seiner Bewegungen. Der andere hingegen kam langsam auf ihn zu und hielt die Hand nach vorne, als wolle er etwas haben. "Give it to me.", sprach eine tiefe Stimme gefühllos zu ihm. Der Junge schüttelte den Kopf. "I can't." Er klang traurig. Für einen Moment war vollkommene Stille eingekehrt. Jeder beobachtete jeden. Erst als der unbewaffnete nervös zu werden schien, zischte er durch die Zähne und wendete sich seinem Kollegen zu. "Kill him.", dann ging er aus der Schussbahn und stellte sich an eine Wand, wo er sich eine Zigarette anzündete. Sofort schreckte der Japaner zusammen und starrte den bewaffneten an, der im ersten Moment doch zu zögern schien, dann aber die Waffe doch anhob und schoss. Ein unglaublicher Schmerz zog sich durch den gesamten Körper des Jungen und er spürte, wie das kalte Metal seine Haut streifte. Er kniff schmerzhaft die Augen zusammen und sackte zusammen. Wieso lebte er noch? In seinem Kopf drehte sich alles und seine Wunde brannte. Ihm war, als könne er seine Beine nicht mehr fühlen. Alles wurde schwarz vor seinen Augen und er wurde bewusstlos. Kapitel 2: Hospital ------------------- >Es ist kalt. Eisig kalt. Ist das der Tod? Oder lebe ich noch?< Angestrengt versuchte der Junge seine Augen zu öffnen und seinen Kopf aufzurichten, doch die Schmerzen zwangen ihn sich schnell wieder hinzulegen und ruhig liegen zu bleiben. >Wo bin ich?< In seinem Kopf hämmerte es und er fror. Kalte Nachtluft zog über seinen Körper hinweg. War er immer noch in der Sackgasse, wo man auf ihn geschossen hatte? War es deswegen so kalt? Und hatte er deswegen diese Schmerzen? Vorsichtig versuchte er seine rechte Hand zu bewegen. Es gelang ihm. Das war schon mal ein gutes Zeichen. Auch fühlte er den weichen und samtigen Stoff, der unter ihm lag und erneut fragte er sich, wo er sei. Es dauerte zwar einiger Zeit, doch allmählich konnte er wieder seinen ganzen Körper fühlen und bemerkte, dass die Kälte nachließ und sich eine wohlige Wärme auf seiner rechten Schulter und seinem Bauch ausbreitete. Würden ihn die Fragen in seinem Kopf nicht zwingen die Augen zu öffnen, so wäre er gerne mit diesem warmen Gefühl eingeschlafen, doch er durfte nicht. Er musste wissen, wo er sich befand. Deshalb öffnete er langsam und vorsichtig die Augen und erblickte im ersten Moment eine Zimmerdecke an der eine Lampe hing, die ihm unangenehm in die Augen schien, so dass er sie wieder schloss und den Kopf zur Seite wendete. Er versuchte jedoch nach einigen Sekunden erneut seine Augen zu öffnen und gewöhnte sie an das Licht. Als er sich dann im Zimmer umsah bekam er einen Schock. Es war ein Hotelzimmer oder Apartment von der luxuriösen Sorte. Es wirkte für ihn, wie ein kleiner Palast. Der Raum war riesig und er lag auf einem großen Doppelbett mit samtweicher Decke. Den größten Schock bekam er aber, als er den Fremden sah, der sich halb über ihn gelegt hatte. Er hatte seinen Kopf auf die Schulter des Jungen gelegt und seine blonden Haare hingen ihm Strähnenweise ins Gesicht. Seine Hand hatte er auf seinen Bauch gelegt und er versuchte ihn zu wärmen, denn er hatte die Decke nur über den Jungen gelegt. Der Junge wäre aufgesprungen und weggelaufen, wäre er nicht an Gackts Gesichtsausdruck verharrt geblieben. Er musterte den schlafenden Sänger lange und genau. Es war schon sehr lange her, dass er jemanden hat so friedlich schlafen sehen und von dem eine so angenehme Wärme ausging, deswegen blieb er noch einige Zeit lang liegen und sah ihn schweigend an. Nach einigen Minuten schweifte der Blick des Jungen immer wieder durchs Zimmer und auf seine Wunde, die er am linken Oberarm hatte. Sie war verbunden und verpflegt worden. >Er hat mir wahrscheinlich geholfen und mich dann hier hingebracht< Wieder wanderte sein Blick zu dem Schlafenden. Je länger er sich ihn ansah, umso mehr fand er Gefallen an seinem zarten und schönen Gesicht. Genauso sehr stieg in ihm aber auch der Wunsch zu gehen, da er nicht unnötig ärger machen wollte. Er war diesem Fremden wirklich dankbar, dass er ihn vor dem Tod bewahrt hatte, aber er wollte ihn nicht unnötig in etwas verwickeln, deswegen nahm er vorsichtig die Hand des Sängers, die leicht auf seinem Bauch lag und legte sie behutsam auf die Decke. Danach strich sanft Gackt's Kopf von seiner Schulter und legte ihn auf das Kissen. >Geschafft< Beim aufstehen überkam den Jungen eine ungeheure Übelkeit, so groß waren seine Schmerzen, die er nun empfand und die sich durch seinen gesamten Körper ausbreiteten. Auch die Kälte kehrte wieder zurück und der Junge sank zu Boden, wo er einige Zeit hocken blieb und dann erneut versuchte sich aufzurichten. "Du hättest besser liegen bleiben sollen.", erklang eine dunkle, aber warme und besorgte Stimme neben ihm. Erschrocken drehte der schwarzhaarige den Kopf zur Seite und starrte, wie gelähmt, in die blauen Augen des Blonden. Er hatte sich neben ihn gehockt und stützte ihn leicht, indem er einen Arm um seine Hüfte legte. Ohne weitere Worte nahm Gackt den Jungen auf die Arme und legte ihn zurück auf sein Bett. Der Junge lies das mit sich machen, jedoch starrte er seinen Gegenüber unentwegt an. Erst als der Blonde die Decke über ihn legte, besinnte er sich wieder und schüttelte heftig den Kopf. "Ich muss gehen." Er zog sich die Decke weg und rutschte vom Bettende runter, wo er wieder zusammensackte und sich den schmerzenden Arm hielt. "Du kannst nirgends hingehen. Du bist verletzt und hast Fieber. Wenn du gehst, dann holst du dir den Tod." Er sagte es in einem strengen Tonfall und hielt ihn fest, als der Junge schwankend aufstand. "Ich muss aber.", schrie er, riss sich von ihm los und fiel durch die Wucht zu Boden. Sofort verzerrte sich sein Gesicht schmerzhaft und er stöhnte qualvoll auf. Ihm wurde wieder Schwarz vor Augen und er kauerte sich zusammen. >Kalt. Eiskalt< "Du bist wirklich ein Idiot. Ist das so üblich in Amerika, dass ihr mit Fieber und tiefen Fleischwunden durch die Gegend lauft? Oder ist das eine Vorstufe des Rinderwahnsinns?" Mit diesen Worten wurde der schwarzhaarige ungemütlich begrüßt, als er die Augen wieder öffnete und sich in einem anderen Zimmer vorfand. Weiße Wände, weißes Bett. Alles Weiß. Alles erdrückend. Wo war er nun gelandet? Wo war die angenehme Wärme hin? "Wo...?, begann er und beendete den Satz nicht, denn er sank kraftlos ins Kissen zurück. >Schmerzmittel. Sie haben mir Schmerzmittel gegeben< Sein Kopf fühlte sich scheußlich an und alles drehte sich. Jedes Wort von Gackt nahm er nur aus der Ferne war. "Du bist in einem Krankenhaus.", antwortete ihm der Blonde und seufzte kurz. >Wegen dir hab ich die Aufnahmen im Studio verpasst und den Videodreh verschoben. Mein Manager hat mir die Hölle heiß gemacht, weil ich heute nicht gekommen bin. Zum Glück hat mir Chacha geholfen< Gackt fuhr sich mit der Hand über seinen verspannten Nacken und massierte ihn leicht. Der Junge musste einen verdammt guten Grund haben, um Gackts beanspruchte Zeit zu rechtfertigen. Ungläubig und noch benebelt blinzelte der Junge und sah sich um. Bekam er überhaupt mit, was Gackt ihm sagte? "Hey kleiner, wie heißt du eigentlich?", fragte er, lehnte sich nach vorne und stützte seine Ellebogen auf seinen Knien ab. Nach einigen Sekunden wendete der Junge den Blick zu ihm und sah ihn leicht verwirrt an. "Masa.", hauchte er kaum hörbar in die Stille und schloss dann die Augen. Müdigkeit holte ihn ein, doch er wehrte sich dagegen und öffnete zwanghaft die Augen. Gackt nickte leicht. >Masa also< Ihn wunderte es, dass er sich überhaupt nach dem Namen des Jungen erkundigte. Er würde ihn doch eh vergessen, wenn er wieder in seinem Alltag war und sich einzig und allein mit seinem Comeback beschäftigte. "Und wie alt bist du, Masa?" Für Masa klang es, als ob er aus reiner Höflichkeit fragte, deswegen zögerte er seine Antwort heraus, indem er ein Glas mit Wasser von einem Tisch neben seinem Bett nahm und daraus trank. "19.", antwortete er dem Blonden dann und sah ihn dabei eindringlich an. >19?< Gackt versuchte seine Verwunderung zu überspielen und erwiderte den Blick seines Gegenübers. Masa sah nicht älter aus, als 18. Ein zartes und kindliches Gesicht, große tiefbraune Augen, schwarze schulterlangen Haare und eine freche Ausstrahlung. Selbst in diesem Zustand konnte Gackt mit Sicherheit sagen, dass Masa ein fröhlicher Mensch war, der viel lachte. Und genau aus diesem Grund verstand er nicht, warum er dann in so eine Situation geraten ist, bei der er fast getötet worden wäre. "Meinst du nicht, dass das etwas zu jung ist, um schon mit Drogen zu dealen?", kam es scharf von Gackt und sein Blick wurde ernster und schärfer. Schnell wich Masa seinem Blick aus, denn er konnte ihm nicht standhalten. All seine Müdigkeit war verschwunden. Er war nun hellwach und sah wieder alles klar vor Augen. "Das geht dich nichts an." Er sah immer noch zur Seite und hörte, wie Gackt scharf die Luft einzog. "In diesem Punkt würde ich dir eigentlich zustimmen, aber da ich mein Leben für dich riskiert habe geht es mich sehr wohl etwas an. Hätte ich vorher gewusst, dass du ein Dealer bist, dann..." "Ich bin kein Dealer!", schrie Masa auf, drehte sich wieder zu Gackt und sah ihn wutentbrannt an. Für einige Sekunden verharrten sie so. Sahen sich gegenseitig streng an und sagten kein Wort bis Gackt aufstand und den Raum wortlos verlies. >Ich bin kein Dealer< Gackt hatte für diese Unterhaltung keine Zeit und auch keine Nerven. Er wollte schließlich noch ins Studio. Der Junge hatte ihn schon genug Zeit gekostet. Schnellen Schrittes ging er den Flur des Krankenhauses entlang. Sein Blick war versteinert, seine Augen zornig. Er war gerade einige Meter von der Tür entfernt, als ihm ein Arzt entgegenkam und ihm deutete stehen zu bleiben, weil er mit ihm reden möchte. "Ah, gut das ich Sie noch sehe.", begann der Arzt und blätterte in seinen Unterlagen, die er auf dem Arm hatte. "Wir haben einige Untersuchungen gemacht und ich wollte Ihnen mitteilen, dass ihr Freund in einem stabilen Zustand ist. Er kann noch heute wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden, sobald er aufgewacht ist." "Er ist bereits wach.", fiel ihm Gackt ins Wort und der Arzt sah ihn fragend an, was Gackts ausdrucklose Tonart verursachte. "Öhm... dann können Sie es ihm ja sagen und ihn bereits wieder mitnehmen, wenn sie möchten." "Kann das nicht seine Familie tun? Ich bin in Eile." Der Sänger stemmte die Hände in die Hüfte und seufzte hörbar auf. "Nun gut... Wenn das so ist, dann kümmern wir uns darum. Einen schönen Tag noch und verzeihen Sie mir, dass ich sie aufgehalten habe.", stammelte der Arzt heraus und ging zu Masa ins Zimmer, als Gackt kurz nickte und dann seinen Weg fortführte. Nach einer Weile war Gackt im Tonstudio angekommen und betrat das kühle, aber dennoch stickige Gebäude. Sein Blick wanderte suchend umher, als wenn etwas fehlen würde. Und das tat es auch. Es fehlte etwas von ihm selbst, so dachte er. Es hatte sich etwas verändert in ihm, denn plötzlich kam ihm der Gedanke einfach wieder zu gehen. Ohne jemanden davon in Kenntnis zu setzen, dass er überhaupt hier gewesen war und wo er nun hin wollte, wobei er das selber noch nicht wusste. Für Gackt schien es, als wenn er gestern Nacht ein Stück von sich verloren hätte, doch er wusste nicht was. Seine Musik war sonst immer das Wichtigste für ihn gewesen und nun war er im Begriff ihr den Rücken zu kehren. Warum? War es wegen Masa? Wegen einem Kind, dass mit Drogen handelte? Oder zumindest damit zu tun hatte. War es wegen ihm? Aber warum sollte es? >Nur ein Kind. Ein gewöhnliches Kind<, dachte Gackt und lies für einen Moment den Kopf sinken, schloss seine Augen und genoss die Ruhe und Kühle in dem Vorraum des Studios. "Aber eines, das mir nicht aus dem Kopf geht." Seine Worte klangen verbittert, sowie amüsiert darüber. Er öffnete die Augen wieder und sah zum Ausgang. Etwas in ihm sträubte sich dagegen in diesem Gebäude zu verharren, umzudrehen und zurück ins Krankenhaus zu gehen, doch ein anderer Teil versuchte dieses Verlangen zu unterdrücken und erinnerte Gackt an die Konsequenzen, die damit folgen würden, wenn er nun wirklich kehrt machen würde. Er rieb sich die schmerzenden Augen, fuhr sich dann kurz mit der Hand über den Nacken, schüttelte beiläufig den Kopf und verließ mit schnellen Schritten das Studio. >Und alles wegen einem Kind< Die Schmerzen spielten erneut mit Masas Konzentration, als er versuchte sich aus dem Bett zu schieben und die Füße auf den Boden zu setzen. "Die Schmerzmittel lassen nach. Verdammt.", kam es gequält aus seinem Mund, als er den ersten Fuß auf den kalten Boden seines Krankenhauszimmers setzte und ein stechender Schmerz sein Bein hochfuhr. Er biss sich auf die Lippe, versuchte einen Schrei zu unterdrücken und setzte sich widerwillig zurück aufs Bett. Warum schmerzte ihm der ganze Körper nur? Seufzend legte er sich zurück und schlug die Hände vors Gesicht. Klirrende Kälte umfing ihn und er begann zu zittern. Er versuchte sich zusammenzurollen und die Decke über sich zu legen, doch ein brennender Schmerz in seinem Bauch vermied das, so das Masa sich wieder ausstrecken musste und ein Stöhnen von sich gab. Mit der Linken schob er sich den Schlafrock, den er noch trug, hoch und sah auf seinen Bauch hinab, der mit mehreren Blutergüssen bedeckt war. Schnell verhüllte er sie wieder und wendete seinen Blick ab. Warum waren sie ihm erst jetzt aufgefallen und nicht schon früher? Angestrengt versuchte sich der Junge zu erinnern. >Ach, ja. ER hatte ja mit seinem Arm meinen Bauch bedeckt< Es betrübte Masa seinem Lebensretter nicht einmal Gedankt zu haben und gleichzeitig von ihm als einem Dealer beschimpft zu werden. Erneut schlug er die Hände vor sein Gesicht und schloss die Augen. Wünschte sich zu sterben, um den Schmerzen endlich zu entkommen und seine Ruhe zu finden, doch sterben wäre falsch. Es verging eine halbe Stunde, seitdem Gackt das Krankenhaus betreten und sich vor Masas Zimmertür gestellt hatte. In ihm kamen Zweifel hoch. War Masa überhaupt noch da? Wenn ja, würde er ihn sehen wollen? Was sollte er ihm sagen? Was tun? Und wieso dachte er nur so viel darüber nach? Gackts Verstand gab ihm den Befehl zu gehen, sein Körper jedoch den zu bleiben und diese verdammte Tür zu öffnen, hineinzugehen und sich zu entschuldigen. >Moment mal. Für was sollte ICH mich entschuldigen? Schließlich hab ich ihm ja das Leben gerettet und nicht umgekehrt< Mit allem Mut, den er aufbringen konnte, ergriff Gackt die Türklinke und drückte sie nach unten. >Der erste Teil ist geschafft. Jetzt nur noch...< Als der Sänger den Raum betrat und in Richtung des Bettes blickte, blieb ihm der Atem stehen. Masa lag gekrümmt vor Schmerzen auf dem Bett und blickte fassungslos den Älteren an, als dieser in der Tür stand. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Gackt wiederkommen würde, dass sah man ihm an, da sich die Beiden einige Sekunden anstarrten bis Masa seinen Blick von ihm wendete. Tränen liefen langsam die blasse Haut des Jungen hinunter, entlang der erröteten Wangen und fielen auf die Decke nieder, die halb über das Bett fiel und nur am Fall gehindert wurde, da Masa mit den Bauch auf ihr lag. Sein Körper zitterte wie Äspenlaub und er schluchzte, verdeckte augenblicklich seine Wunden, als der Blonde sein Augenmerk darauf richtete. Ohne weiter nachzudenken rannte Gackt zu ihm und nahm den zitternden Körper in seine Arme, half ihm sich richtig aufzusetzen. Masa wollte nicht mehr liegen. Die Schmerzen waren so zu groß. "Verdammt noch mal, warum hast du keinen Arzt gerufen?", brüllte ihn der Sänger an, der den schwarzhaarigen mittlerweile an den Schultern gefasst hatte, ihm tief in die Augen blickte und ihn schüttelte. Immer darauf bedacht ihm nicht zu sehr weh zu tun. "Dro...gen", antwortete er kraftlos und versuchte Gackt anzusehen, doch seine Muskulatur stellte sich gegen ihn und er musste seinen Kopf gegen die Brust des Älteren lehnen. "Was?" Gackt sah verwundert auf den Jungen herunter, hielt ihn weiterhin im Arm und drückte ihn leicht an sich. Er hatte das Gefühl er würde ihm allein schon mit der sanftesten Berührung Schmerzen zufügen, weswegen er lediglich den rechten Arm auf seine Hüfte legte und festhielt. "Die... verabreichen mir.... Drogen.", keuchte Masa hervor, brachte nun endlich die Kraft auf, um seinem Helfer in die Augen zu sehen und ihm deutlich zu machen, dass er keinen anderen Wunsch hat, als das Gackt seinen Worten glauben schenkt. In Gackt kamen allerhand Fragen auf, die er jedoch nicht aussprach, da er die Erschöpfung des Jüngeren spürte, dessen Körper sich immer mehr an den seinen drückte. Würde Gackt ihn nicht halten, so würde er zu Boden stützen. Innerliche Panik machte sich in Gackt breit, die er nicht verstand. Wieso ging es Masa plötzlich so schlecht? Vorhin hatte er doch noch genug Kraft gehabt, um ihn halbwegs anzuschreien? Und warum hatte er die Verletzungen an seinem Bauch nicht gesehen? Er hatte ihn doch selber ausgezogen und sich zu ihm gelegt. Und warum fühlte er sich selbst so schlecht, wenn er den schwarzhaarigen in so einem Zustand sah? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als Masa plötzlich die Arme um seinen Hals legte, das Gesicht tief in seine Schultern vergrub und ihn mit letzter Kraft bat ihn hier raus zu bringen. Eine Weile wusste Gackt nicht, was er tun sollte. Masa hockte auf dem Schoss des Sängers, der sich auf das Bett gesetzt hatte, um ihn besser stützen zu können, klammerte sich an ihn und stieß seinen verblüffend heißen Atem gegen den Hals des Sängers, der unregelmäßig und kräftig war... Gackt war plötzlich unglaublich warm und er rang nach Luft, fühlte, wie der Duft des schwarzhaarigen ihn benebelte. >Kami< Kapitel 3: The visit -------------------- Titel: Kono daremo inai heya de Thema: Gackt Autor: Casey (CaseyMing@gmx.de) Pairing: Gackt x Masa Genre: Shounen ai Disclaimer: Leider gehört mir keiner der Charas, auch wenn ich sie gerne an mein Bett ketten würde *löl* Sie gehören sich selbst. Und ich verdiene damit auch kein Geld Kommentar: Hihi... Endlich ist das Kapitel beendet. Hoffe es gefällt euch. Ich hab endlich mal einen weiteren Charakter dazu gebracht. Dann viel Spaß damit. Ich freu mich auf Kommentare ^^ Erneut schlug Masa die Augen auf und sein Blick richtete sich auf die Möbel des Zimmers. >Er hat mich also wirklich aus dem Krankenhaus gebracht und zu sich genommen. Aber warum?< Vorsichtig tastete sich seine Hand am Bett entlang und spürte den weichen und zarten Stoff der Decke. Es war wie beim ersten Mal, nur dass die Wärme auf seinem Bauch fehlte. Unbewusst wanderte sein Blick durch das Zimmer, auf der Suche nach dem Blonden, doch er konnte in seiner Position das Zimmer nicht überblicken, weshalb er beschloss aufzustehen. Gerade, als Masa sich aufsetzen wollte, hörte er eine mahnende Stimme aus dem Nebenraum und im nächsten Moment betrat der Blonde das Zimmer. "Ich werde dich nicht noch einmal ins Krankenhaus bringen.", sagte er und lehnte sich an den Türrahmen. Er war ganz in schwarz gekleidet und der Rollkragenpullover lies sein Gesicht viel blasser aussehen, als Masa es in Erinnerung hatte und seine blauen Augen leuchteten ihm förmlich entgegen. Das Auftreten des Sängers verschlug dem Jungen die Sprache und er blieb, in seiner Bewegung verharrend, auf dem Bett liegen und starrte ihn verwundert an. "Bleib liegen. Ich muss nur kurz weg und einige Sachen regeln. Ich komm in einer Stunde wieder.", sagte er mit ruhiger Stimme und zog sich Handschuhe über seine Hände, sah den Jungen dabei eindringlich an, als würde er nun eine bestimmte Reaktion von ihm erwarten. Masa schwieg immer noch. Selbst als der Ältere sich seinen schwarzen Mantel anzog und zu ihm ans Bett kam, vermochte er kein Wort herauszubringen. Es war eine Faszination, die sich plötzlich in dem Jüngeren ausbreitete. Eine Faszination für den Menschen, der ihm das Leben gerettet hatte und das wahrscheinlich schon zum zweiten Mal. Gackt fixierte den Blick ausschließlich auf Masas Augen und zog ihm beiläufig die Decke über den Körper, lächelte dann sanft und stand auf. "Warum lächelst du?", fragte Masa. Er hatte endlich die Kraft zu sprechen gefunden und sah dem Blonden hinterher, als dieser im Begriff war das Zimmer zu verlassen. Ohne sich umzudrehen blieb Gackt für einen Augenblick stehen, lächelte nur ein weiteres Mal und verlies den Raum. "Meine zwei Ladys werden auf dich aufpassen. Ich beeil mich.", hörte er ihn noch rufen und dann war auch schon der Klang einer sich schließenden Tür zu vernehmen. "Ladys?", wiederholte Masa verwirrt und hob eine Augenbraue. "Verdammt noch mal, wo warst du gewesen? Ich hab bestimmt hundert Mal versucht dich auf deinem Handy zu erreichen.", stieß Chachamaru ihm wütend entgegen und lief aufgeregt in seinem Hotelzimmer auf und ab. >Es waren nur 47-mal< Gackt hingegen saß locker auf dem Sofa und trank einen Schluck Wasser, beobachtete seinen Freund dabei genau, wie er abwechselnd die Hände an die Hüfte legte und dann wieder mit diesen in der Luft rumwirbelte, als wolle er etwas erschlagen. "Du hältst es wohl auch nicht für nötig mal bescheid zu sagen, wo du mal wieder steckst?" Er stellte sich genau vor Gackt und sah ihn eindringlich an. Forderte ihn mit seinen Blicken auf, ihm Aufschluss über sein Verschwinden zu geben. "Wozu hast du ein Handy, wenn du nicht abnimmst?" >Weil ich es im Hotel gelassen hatte< "Weiß der Manager bescheid?" "Ja, ich hab ihm schon alles erklärt.", gab Gackt kalt von sich und stellte das Glas hin, wartete einen Moment und sah dann erst zu Chachamaru hoch. Dieser seufzte kurz und setzte sich neben Gackt. "Willst du mir nicht erklären, was los war?", fragte Chachamaru einfühlsam, legte den Arm um den Sänger und drückte ihn etwas an sich. Wehleidig wälzte sich Masa von einer Seite des Bettes auf die andere. Versuchte die enorme Anzahl an Gedanken zu verscheuchen, die seinen Kopf fluteten, doch mit jedem Mal wurde er schmerzhaft mit der Realität konfrontiert, die sich Leid nannte, denn ein brennendes Gefühl erfüllte seinen Bauch und breitete sich langsam im gesamten Körper aus, so dass er verkrampft liegen blieb. Der Schwarzhaarige wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher als bewusstlos zu werden und diesen Schmerz hinter sich zu lassen. Total in seinen Gedanken versunken bemerkte er nicht, wie leise, tapsende Schritte sich dem Bett näherten und unmittelbar davor verstummten, doch als sich etwas auf das Bett begab und sich ihm langsam näherte, zuckte er zusammen und fuhr herum. Seine Augen weiteten sich, als er eine kleine Hündin neben ihm sitzen sah, die ihn forschend und neugierig ansah. Sie hatte den Kopf etwas seitlich gelegt und eines ihrer Ohren war gespitzt, während das Andere teilnahmslos herunter hang. "Na, meine Süße, wer bist du denn?", fragte Masa mit einem unglaublich sanften Lächeln auf den Lippen und die kleine Hündin bellte einmal kurz. "War das eine Antwort?" Masa wusste es nicht recht, aber er war sich sicher, dass das Bellen nicht feindlich ihm gegenüber gemeint war. Langsam löste er sich aus seiner Verkrampfung und streckte der kleinen Hündin seine Hand entgegen, wofür er ein freundliches Schwanzwedeln erntete. Aufgeregt inspizierte sie den Fremden genau und traute sich nach einiger Zeit auch ganz in seine Nähe und leckte ihm schließlich über das Gesicht, um ihm zu deuten, dass sie ihn mag und seine Anwesenheit duldet. Masa musste lachen. "Das kitzelt." Er nahm die Hündin auf den Arm und setzte sich im Schneidersitz hin, strich ihr über das Fell und grinste. Nach einer halben Stunde hatte Gackt es einigermaßen geschafft Chachamaru die ganze Geschichte zu erzählen, jedoch lies er dabei einige Sachen aus, die ihn selber am meisten beschäftigten, dessen Existenz er jedoch vehement vor ihm verschweigen wollte. Er hätte ihm niemals erzählen können, dass Masa ihn an Kami erinnerte. Chachamaru staunte nicht schlecht, als Gackt ihm von Masa und dem Aufenthalt im Krankenhaus erzählte und blieb die ganze Zeit über nur ruhig neben ihm sitzen und lauschte. "Und wo ist er jetzt?", fragte Chachamaru nach einer kleinen Pause neugierig und sah Gackt erwartungsvoll an. "Er ist...", begann Gackt und machte dann eine kunstvolle Pause, trank noch einen Schluck Wasser und sagte fast beiläufig und flüsternd: "... bei mir." Chachamarus Gesichtszüge vereisten. Er lachte kurz und wiederholte es noch einmal, um ganz sicher zu gehen, dass er es auch wirklich richtig verstanden hatte. "Bei dir? Damit meinst du in deinem Hotelzimmer? Jetzt? Alleine?" "Ja, aber ich werde gleich wieder zurückgehen Ich kann ihn so lange nicht alleine lassen. Er ist verletzt." Für Gackt klangen diese Worte genauso verwirrend, wie für seinen Freund neben ihm, doch Gackt wollte ihn wirklich nicht lange alleine lassen. Schließlich hatte er schmerzen und war im Bett eines Fremden. Hecktisch stand Gackt von dem Sofa auf, packte sich seinen Mantel und ging zur Tür. "Ich werd dann mal wieder gehen. Ich muss vorher noch einmal kurz in die..." "Gackt-kun, ich weiß, dass du niemals einen Menschen helfen würdest, wenn es dafür keinen guten - und damit meine ich, keinen wirklich guten Grund gäbe -, aber ich merk dir an, dass du den Jungen zu mögen scheinst." Seine Worte klangen beruhigend, auch wenn noch Verwirrung unter gemischt war, doch Gackt verspürte eine leichte Entspannung in seinem Körper, der vor einigen Minuten noch verkrampft gewesen war. Als Dank bekam er ein liebevolles Lächeln von dem Sänger, der nach hinten trat und den Raum verließ. Chachamaru stand noch einige Minuten lang am Fenster und beobachtete Gackt, wie er durch die Menschenmengen seinen Weg zu seinem Hotel suchte. Masa hatte sich unterdessen in die weiche Decke eingekuschelt und zog sich diese über seinen Kopf bis er vollkommen darunter verdeckt war. Die kleine Hündin schlief unterdessen in auf einem Stuhl, der neben dem Schlafzimmerschrank stand. Das grelle Sonnenlicht, dass durch das Fenster unmittelbar neben dem Bett auf ihn schien, ließ ihn kein Auge zu machen, wobei ihm sein Kopf und sein Körper permanent befahlen sich etwas Ruhe zu gönnen und zu schlafen. Er war jedoch zu faul, um die Vorhänge zuzuziehen. Außerdem würde er dann nur noch mehr schmerzen spüren und das wollte er verhindern. Nach einigen Minuten holte ihn die Müdigkeit vollkommen ein. Unbewusst vernahm er, wie sich die Tür des Hotelzimmers öffnete und eine Person mit schweren Schritten auf das Schlafzimmer zukam, indem er im halbschalf lag. Der Blonde musste wieder zurückgekommen sein, dachte sich Masa und blieb regungslos liegen, so hatte er wenigstens nicht das Gefühl, dass sein Körper vor Schmerzen verbrennen würde. Er lauschte jedoch den Bewegungen des Älteren und musste plötzlich feststellen, dass die Decke ein klein wenig angehoben wurde und sich jemand zu ihm gesellte, den Arm um seine Hüfte legte und sich an ihn drückte. "Seid wann schläfst du so lange, Gackt-kun?", hörte er eine fremde Männerstimme ihm belustigt ins Ohr flüstern und die Hand des Fremden wanderte an Masas Bauch entlang. Blitzschnell sprang Masa aus dem Bett und starrte den Fremden mit geweiteten Augen an. Alle Schmerzen und alle Müdigkeit waren mit einem Mal wie weggeblasen und der Schwarzhaarige stand wie gelähmt da. Sein Blick fiel auf einen jungen Mann mit roten Haaren, der sich soeben die Decke vom Kopf nahm, die Masa auf ihn geworfen hatte. Verwundert tauschten die Männer schweigend ihre Blicke aus bis der Rothaarige das Wort ergriff. "Gackt-kun, du hast dich verändert und das liegt bestimmt nicht nur an der Frisur." Masa legte den Kopf leicht schief und blickte verwirrt drein. >Gackt? < "Wer bist du?", fragte Masa misstrauisch und tat einen Schritt rückwärts, als der Rothaarige mit einem breiten Grinsen auf ihn zukam und ihm die Hand hinhielt. "Ich bin Ren." Zögernd ergriff Masa die Hand seines Gegenübers und schüttelte sie. "Masa.", bekam er als Antwort und schon im nächsten Moment zog Ren ihn mit sich ins Wohnzimmer, wo er ihn auf die Couch schubste. "Ähm... das mit vorhin... also, dass unter der Decke... Sorry, aber ich wusste nicht, dass noch jemand hier wohnt.", begann Ren und Masa fiel ihm sofort ins Wort. "N - nein! Ich wohne nicht hier.", stammelte er hervor und Ren musste lachen. "Ach so, verstehe. Dann bist du also Gackt's Neuer!?", ein belustigtes Grinsen lag auf seinen Lippen. Es war eine Aussage und zugleich eine Frage, die Ren ihm an den Kopf warf. Masa saß mit weit geöffnetem Mund neben ihm und rang nach Worten. >Neuer? Meint er damit Liebhaber? < Fassungslos sah Masa ihn an, doch noch bevor er eine Antwort geben konnte, wurde die Tür des Zimmers geöffnet und Gackt trat ein. "Masa, bist du wach? Ich hab dir was aus der Apotheke..." Geschockt blieb er in der Mitte des Raumes stehen und sah Ren, sowie Masa abwechselnd an, legte dann die Tüte, die er in der Linken hielt, ab und kam auf die Beiden zu. Ren machte erst gar nicht die Anstalten aufzustehen oder ihn zu begrüßen, sondern sah ihn scharf an. Er beugte sich leicht nach vorne und stützte seine Ellebogen auf seinen Knien ab, sah ihn dabei ernst an. "Du betrügst mich also.", sagte Ren nach einigen Sekunden des Schweigens und Masa sah entsetzt zu ihm, während Gackt gelassen dastand und ihn mit einem ausdruckslosen Gesicht begutachtete. Masa kam es vor, als wolle Gackt sich gegen diese Behauptung gar nicht wehren, denn er tat die Hände in die Hosentaschen, ging zur Couch und setzte sich neben Masa, der ihn verwundert anblickte. Als Gackt seinen Blick erhaschte und er bemerkte, dass Masa ihn verteidigen wollte, legte ihm der Blonde nur eine Hand auf die Schulter und schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß, was jetzt kommt. Masa lag nur ganz zufällig bei dir im Bett." In Rens Stimme lag eine Mischung aus Wut und Sarkasmus und er wandte sich dem Blonden zu. Dieser lächelte ihn nur diabolisch an, lies die Hand, die auf Masas Schulter ruhte, sanft über dessen Rücken streifen und verharrte an seiner Hüfte. Ren blickte Gackt giftig an, während Masa die Welt nicht mehr verstand und abwechselnd Ren und dann wieder Gackt Hilfe suchend ansah. Erst als der Blonde sich zu ihm beugte und ihm einen kleinen Kuss auf den Hals gab, schreckte er auf und floh vor den beiden, indem er auf die andere Seite des Tisches rannte, der vor der Couch stand. "Timebreak!", begann Masa aufgeregt und fasste sich an den Kopf. "Ich bin nicht sein Liebhaber oder was auch immer. Und er betrügt dich deswegen auch nicht mit mir. Und... und das da gerade eben, das war... das war...", er machte eine kleine Pause. "Was war das gerade eben?", fragte er verwirrt und alle Blicke waren nun auf Gackt gerichtet, der sich grinsend zurücklehnte und Masa eine Weile beobachtete, wie dieser aufgeregt dastand und versuchte aus allem schlau zu werden. "... alles nur Show.", beendete Gackt den Satz und Ren konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen. "Was?", brach es aus dem Schwarzhaarigen heraus und er sah Gackt entrüstet an, während Ren sich die Hand vor den Mund hielt. Er fasste sich jedoch schnell wieder und wandte seinen Blick auf Masa. "Nimm es ihm nicht übel. Gackt macht halt gerne solche Scherze. Es ist seine Art." Masa nickte knapp, verstand aber immer noch nicht recht, doch er fragte nicht nach, sondern setzt auf den Sessel hinter ihm und lehnte sich zurück. "Also seid ihr beiden...?" Er schloss den Satz nicht ab, sondern machte nur eine leichte Andeutung mit der Hand. Gackt sah knapp zu Ren und dann wieder zu Masa. Er lachte. "Mit ihm?" Sein Blick wanderte an dem zierlichen Körper des Rothaarigen runter. "Er ist nicht ganz so mein Typ." Ren schmollte. "Das war ja klar, dass du mich jetzt verleugnest. Wäre ich blond und vollbusig, dann sähe es wohl anders aus." Diesmal musste auch Masa schmunzeln, denn Ren spielte seine Rolle einfach zu gut. "Wo ich dich schon kritisiere...", begann der Sänger. Sein Blick wurde schärfer und er verschränkte die Arme. "Wo warst du die ganze Zeit und warum hast du mir nicht geantwortet?" "Weil du an meine alte Adresse geschrieben hast, du Depp. Ich hab dir doch erzählt, dass ich eine neue Wohnung habe. Sei froh, dass die neuen Mieter meine neue Adresse hatten. Und jetzt bin ich ja hier und kann dir die frohe Botschaft verkünden, dass du das Privileg meiner Anwesenheit als Bassist in deiner Band genießen darfst." Er hatte sich die rechte Hand auf die Brust gelegt und tat gehoben. Gackt war gerade im Begriff zu kontern, doch Masas Neugier lies sich nicht zügeln. "Band? Du hast eine Band?" Ren grinste ihn an und flüsterte Masa zu. "Mehr oder weniger. Er sucht gerade Leute für seine Band, weil er zu faul ist selber zu spielen." Im nächsten Moment traf ein Kissen seinen Kopf und er krallte sich an die Couch, um nicht runter zu fallen. "Versuch du mal alle Instrumente alleine zu spielen.", meckerte Gackt und verschränkte die Arme ein weiteres Mal. "War ja nur ein Scherz." Er rappelte sich wieder auf und deutete ihm sich nicht aufzuregen, obwohl er wusste, dass Gackt ihm nie was übel nahm. "Wer hat denn schon alles zugesagt?", fragte Ren nach und das Gespräch nahm wieder ernste Züge an. "Bis jetzt ist nur Chacha hier... und du jetzt auch, aber Igao und You haben auch schon zugesagt. Sie kommen aber später nach." "Und wen hast du noch gefragt?" Ren spielte neugierig und nervös mit einem Stift, der auf dem Tisch gelegen hatte. "Toshi konnte ich nicht erreichen und ich kenne keinen anderen, der annähernd gut Gitarre spielen kann, um mit zu machen." Für einen Moment erfüllte eine erdrückende Stille den Raum und Masa spürte die Anspannung in Gackt's Gesicht. "Ähm... sorry, wenn ich mich einmische, aber... wenn es dir nichts ausmacht, dann könnte ich ja als Gitarrist für dich spielen. Ich schulde dir sowieso etwas, dafür dass du mir das Leben gerettet hast.", sagte Masa schüchtern und sah Gackt mit seinen tiefbraunen Augen fast ängstlich an. Ren hingegen starrte nur geschockt zu Gackt. Er verstand die letzte Aussage nicht. "Kannst du denn spielen, Süßer?", fragte der Blond erstaunt über dieses Angebot und Ren sah ihn erwartungsvoll an. Masa nickte und schwieg. Gackt's Blick wandte sich Rat suchend an Ren, der nur mit den Schultern zuckte. "Hör ihn dir zumindest einmal an." Der Sänger stimmt ihm zu, stand auf und verschwand in ein anderes Zimmer. In der Zwischenzeit beugte Ren sich zu Masa hinüber und wiederholte fragend: "Leben gerettet?", doch Masa schüttelte nur den Kopf und schon im nächsten Moment kam Gackt mit einer Gitarre zurück, die er Masa reichte. Zögernd nahm Masa das Instrument, das aus dunklem Marmor war und eine goldene Gravur mit dem Namen "Venus" trug. Sie war schwer, aber dennoch leichter, als Masa es gedacht hatte. Ihm fiel auch augenblicklich der Blick von Ren auf, der sehr verwundert darüber war, dass Gackt ihm DIESE Gitarre gab, die sonst keiner außer ihm spielen durfte, doch er schloss das wohl darauf, dass Gackt hier keine andere hatte. Nun waren alle Blicke auf Masa gerichtet und Gackt, der sich mittlerweile wieder zu Ren auf die Couch begeben hatte, musterte den Jungen genau. Jede Bewegung und jeder einzelne Ton wurde von ihm verinnerlicht und genau beurteilt. Masa spielte aus tiefstem Herzen und das konnten seine beiden Zuhörer spüren, doch als er einige Strophen gespielt hatte, überkam ihn ein stechender Schmerz im Arm, der in binnen von Sekunden seine Schulter hoch kroch bis er jeden einzelnen Nerv in seinem Körper vor Schmerzen erzittern lies. Mühsam versuchte Masa sich auf die Zähne zu beißen und den Schmerz hinunterzuschlucken, der in seinem Bauch eine enorme Übelkeit auslöste. >Nur noch einen Moment...< Einen kleinen Moment noch wollte er standhalten, wollte er Stärke beweisen, doch im Begriff der Ohnmacht zu verfallen, lies er die Gitarre los, die mit einem dumpfen Knall zu Boden fiel und sank nach vorne über, wo er auch schon im nächsten Moment von jemandem aufgefangen wurde. Danach folgte Stille und Kälte. >Spürst du das?... Spürst du die Kälte?... Natürlich tust du das... Und nun kann ich es auch... Ganz deutlich... Lass mich bitte nicht allein... Du hattest mir doch versprochen, dass du bei mir bleibst.. Bitte geh nicht weg... Bitte...< Kapitel 4: Sillence and illusion -------------------------------- Titel: Kono daremo inai heya de Thema: Gackt Autor: Casey (CaseyMing@gmx.de) Pairing: Gackt x Masa Genre: Shounen ai Disclaimer: Leider gehört mir keiner der Charas, auch wenn ich sie gerne an mein Bett ketten würde *löl* Sie gehören sich selbst. Und ich verdiene damit auch kein Geld Kommentar: Nach einer kleinen unkreativen Phase ist es endlich geschafft. Hoffe, dass ich es einigermaßen gut geschafft habe. Bin sonst immer sehr unzufrieden mit meiner Arbeit... Naja. Viel Spaß ^^ Es mussten Ewigkeiten vergangen sein, denn Gackt fühlte die deutlich ansteigende Müdigkeit, die an ihm zerrte. Wie viel Zeit mag wohl vergangen sein? Er wusste es nicht. Irgendwie schien alles so irreal. Zeit, Raum, Realität... Alles so unklar und verschwommen. Selbst der rasche Blick auf seine Uhr vermochte nicht zu sagen, wie lange es her war, seid er sich hier hingesetzt hatte und den Schwarzhaarigen beobachtete. Er wusste ja noch nicht einmal mehr, wann er damit begonnen hatte, doch das war auch nicht mehr von Bedeutung. Er sah auf die Uhr. Es war nur ein innerer Zwang, eine Bestätigung, dass die Zeit auch wirklich vorbei strich und nicht stehen geblieben war. Auch wenn Gackt unweigerlich dagegen ankämpfte, so wanderte sein Blick auch ein zweites Mal zu seiner Uhr. Und tatsächlich. Die Zeit verging und das in einem Tempo, dass ihn erschrecken lies. Es kam ihm vor, als habe er erst vor wenigen Sekunden seine Augen von dem Jungen genommen und sie auf die Zeiger der großen Wanduhr gerichtet, und plötzlich waren 2 Minuten verstrichen. 2 Minuten, in denen er nur dagesessen und ihn beobachtet hatte. Er würde auch noch die gesamte Nacht lang hier bleiben und seinen Schlaf bewachen. Bis in die frühen Morgenstunden. Es war verrückt. Er tat für diesen Menschen mehr in drei Tagen, als für andere in 3 Jahren. Noch nie hatte er einem ihm vollkommen fremden Menschen geholfen, wie er es nun bei Masa tat. Aber es war auch anders, als bei den anderen. Ein anderes Gefühl. Es schien Gackt, als wenn er von dem Jungen auf eine ungewisse Art angezogen werden würde. Gackt konnte nicht genau sagen, was es war, aber er wusste dass es da war und stetig zu wachsen schien. Unmerklich breitete es sich aus, nahm besitzt von seinem Körper, von seinem Verstand. Ließ ihn, wie in Trance, zu dem Jüngeren gehen, wo er sich dann zu ihm auf das Bett setzte und ihn mit traurigen Augen ansah. Langsam glitt seine linke Hand, fast unmerklich und buchstäblich Millimeter für Millimeter an der zarten Wange des Jungen entlang, fuhr dann weiter bis zu seinem Hals und blieb dann letzten Endes an seinem Oberkörper stehen. >Ich versteh es nicht. Wieso nur? Kann es keinen Sinn ergeben oder soll es das einfach nicht? Du bist doch nur ein Kind. Ein Kind dem ich eigentlich keine Beachtung hätte schenken sollen, doch nun sitz ich hier bei dir und tue so etwas. Wieso nur? Wieso nur kommt in mir dieses Verlangen auf dich zu beobachten, dich zu berühren und zu umarmen? Sag es mir. Ist es eine Art von Strafe? Aber wofür? Wofür werde ich bestraft? Noch nicht einmal auf diese Frage werde ich eine Antwort bekommen. Oh Gott, warum? Warum tust du so etwas?< Er nahm die Hand schnell wieder zurück, als sie nach einiger Zeit immer noch liebevoll seinen Oberkörper streichelte und sah erschrocken auf sie nieder. Das konnte doch nicht sein. Selbst wenn es wirklich so wäre und Gackt das wirklich aus freien Stücken tat, so wusste er, dass es falsch war. Er konnte sich doch nicht an Masa vergreifen, auch wenn ein erneuter Zwang in ihm hochkam den Jungen ein weiteres Mal zu berühren und seine weiche Haut an seinen Fingerspitzen zu spüren. Ihm wurde unsagbar heiß und sein Herz begann schneller zu schlagen. >Was ist nur los mit mir? Ich bin doch sonst nie so. Meine Hände zittern. Wieso zittern sie? Weil ich Angst habe? Aber wovor? Vor Masa? Oder vor mir selbst? Fürchte ich mich vor dem, was ich machen könnte, wenn ich nicht bald wieder zur Vernunft komme?< Hastig schnappte er nach Luft, drehte sich von Masa weg, widerstand jedoch nicht lange und richtete seinen Blick erneut auf den Körper des Jüngeren. Sein Verstand war total vernebelt. Er war weder in der Lage klar zu handeln, noch zu denken. Jeder Gedanke, den er zu ergreifen versuchte scheiterte kläglich. Die Hitze in seinem Körper nahm ungeahnte Ausmaße an und er war sich sicher, dass er zu brennen beginnen würde, wenn er dieses Gefühl in sich nicht endlich abtöten könne. Jedoch wurde er nicht mehr Herr über seine Taten und noch ehe er es bewusst realisieren konnte, beugte er sich zu dem Schlafenden hinunter und berührte mit einer unglaublichen Zärtlichkeit und Vorsicht seine Lippen mit den Eigenen. Plötzlich war alles egal. Die Hitze, die Zeit, sein Gewissen, alles. Für ihn zählte nur noch dieser eine Moment, den er unendlich genoss. Mit einem Mal fühlte Gackt, wie eine gewisse Last von seinen Schultern fiel und sein Verstand wieder klarer wurde. Er vermied es jedoch über sein Handeln und dessen Auswirkungen nachzudenken. Das wollte er nicht. Nicht jetzt. Nicht in diesem Moment, in dem er ihn küsste. Und hingegen aller Hoffnung, sein Verlangen und seine Gier würde nachlassen, musste er mit Entsetzen feststellen, dass dem nicht so war. Ganz im Gegenteil. Es wurde nur noch schlimmer und unweigerlich wanderten seine Finger geschmeidig über die Wange des Jüngeren und strichen ihm eine Strähne aus dem Gesicht. >Was tust du mir nur an, Masa? Was tust du dir selber damit an? Du hättest gehen sollen. Du hättest von Anfang an gehen sollen, dann wäre es erst gar nicht so weit gekommen. Nein, niemals. Ich hätte dich einfach vergessen, so wie ich all die anderen Menschen vergessen habe, die ich täglich auf der Straße getroffen habe. So wäre es auch bei dir. Bestimmt wäre es so gewesen, wenn du mich nicht mit deinen wunderschönen Augen angesehen hättest. So tiefbraune Augen. Ich habe mich sofort darin verloren. Merkst du das denn nicht? Ich bin darin gefangen und kann nicht mehr zurück. Es gibt nun kein Zurück mehr. Nie mehr. Nicht nach diesem Kuss... Sag mir, wieso du mich so faszinierst. Sag es mir, bitte. Ich will es verstehen. Du kannst doch nicht einfach in mein Leben treten und mich dann dazu bringen, dass ich mir wünsche mit dir zu schlafen. Und ich wünsche es mir wirklich. Mein Körper verlangt es so. Er verlangt dich. Wieso lässt du das nur zu, Masa? Wieso?< "Hey, Gackt!", rief Ren schon zum dritten Mal und trat gegen den Sessel, indem der Blonde saß, der augenblicklich seine Augen aufriss und sich erschrocken umsah. Ren stand etwas verwundert vor ihm und musterte ihn eindringlich. Er hatte die Arme verschränkt vor der Brust und wirkte etwas genervt. "W-was...?", begann Gackt stotternd und ließ seinen Blick ein weiteres Mal durch den Raum schweifen. Hatte er das alles etwa nur geträumt? War das gar nicht passiert? Er sah zum Bett, wo Masa immer noch tief schlafend mit Bell an seiner Seite lag. Es war ein seltsamer Anblick für ihn. Bell mochte sonst nie Fremde, doch bei Masa schien es eine Ausnahme zu sein, denn sie kuschelte sich regelrecht an den Körper des Schwarzhaarigen und schlief friedlich weiter. Gackt musste unweigerlich grinsen, doch der strenge Gesichtsausdruck von Ren lies seine eigenen Gesichtszüge wieder erkalten. "Auch wieder wach?", keifte der Rothaarige ihn an und lehnte sich gegen die Wand. Der Sänger verstand seine Aggression nicht ganz und wollte diesem auf den Grund gehen, weshalb er sich die schläfrigen Augen rieb und mit den Ellebogen auf seine Knie stützte. "Was ist denn jetzt schon wieder?" Er sagte es fast beiläufig, denn immer wieder wanderte sein Augenmerk zu dem Schwarzhaarigen und musterte ihn genau. Ren bemerkte es durchaus und das war wohl auch einer der Gründe, weshalb er seinen Blick noch deutlicher verfinsterte und ein weiteres Mal seine wütende Stimme erhob. "Was los ist? Du fragst mich, was los ist? Das will ich verdammt noch mal von dir wissen, Gackt." Er stieß sich von der Wand ab, ließ seine Arme neben seinem Körper sinken und trat auf den Blonden zu, der ihn nun endlich vollends wahrnahm und seinen Worten Beachtung schenkte. Zwar wusste Gackt immer noch nicht, worauf Ren anspielte, aber er merkte, dass es wohl ernst war, denn sonst machte der Kleinere nie so eine Szene daraus, wenn Gackt etwas angestellt hatte, auch wenn er heute nicht wusste, was er gemacht hatte. Praktisch in der gleichen Sekunde, in der sein Gegenüber ihn anfauchte, überkam ihn der Gedanke, ob es vielleicht doch kein Traum war und das alles real war, was er getan hatte. Der Kuss, jede einzelne Berührung, jeder Gedanke. Doch das konnte es nicht. Das durfte es einfach nicht. Zu seiner eigenen Verwunderung schien sich diese innere Panik in seinen Augen widerzuspiegeln, denn Ren sah den Älteren zunächst etwas erstaunt an und fuhr dann erst wieder fort. Diesmal jedoch mit leiserem Tonfall. "Ich dachte du hättest damit aufgehört." Es war eine Mischung aus Frage und Feststellung und mit einem deutlich verunsicherten Unterton. Diese Verunsicherung spiegelte sich nun auch in seinem Gesicht wieder, das der Rothaarige, fast enttäuscht über seinen Freund, von ihm abwendete. "Wovon zum Teufel redest du da, Ren?", fragte Gackt sichtlich irritiert und schüttelte fassungslos den Kopf. Endlich machte Ren klar Tisch und warf ihm ein kleines Päckchen mit weißem Inhalt zu, dass er aus seiner Hosentasche hervor holte und augenblicklich versteinerte das Gesicht des Blonden, als er es auffing und in seinen Händen betrachtete. >Aber das ist doch...< Ein weiteres Mal kehrte der Bassist ihm den Rücken zu und sprach leise vor sich hin. "Ich hatte dir wirklich geglaubt, dass du mit dem Zeug abgeschlossen hast, aber wie ich sehe hat sich wohl rein gar nichts verändert." Er sprach so leise, dass Gackt es fast nicht gehört hätte. Für einen Moment, der sich wie eine deutlich erdrückende Ewigkeit anfühlte, kehrte unbeschreibbare Stille ein. Keiner sah den anderen an oder bewegte sich. Alles war wie eingefroren. Nach weiteren verstreichenden Sekunden, ergriff Gackt das Wort. Er war leise und für Rens Auffassung enorm ruhig. "Das sind nicht meine Drogen." Sein Blick verharrte auf dem Päckchen und aus den Augenwinkeln konnte er ein leichtes Kopfschütteln seines Bassisten erkennen. "Versuch es nicht zu leugnen. Ich hab das Päckchen vorhin in deiner Jackentasche gefunden, als ich nach einem Feuerzeug gesucht habe." Es lag eine ungeheure Traurigkeit in seiner Stimme und Gackt hätte schwören können, dass er ein unterdrücktes Weinen heraushörte. Es schockte ihn regelrecht, denn er hätte niemals für wahr gehalten, dass sich Ren jemals solche Sorgen um ihn machen würde, die in diesem Falle sogar unberechtigt waren, doch wie sollte er ihm das klar machen? Er konnte ihm doch unmöglich sagen, dass es die Drogen von Masa waren. >Was für ein Bild würde dann bei ihm aufkommen? Mit Sicherheit würde er ihn für einen Dealer halten, so wie ich es getan habe, aber er ist keiner. Das hat er mir gesagt... Irgendwie ziemlich naiv von mir, das einfach so hinzunehmen und ihm ohne jegliche Bedenken zu glauben... Trotzdem tu ich es. Ich weiß, dass er nicht gelogen hat... Zumindest hoffe ich es< "Ich leugne nichts. Es ist die Wahrheit. Es sind nicht meine. Masa hatte sie bei sich, als ich ihn getroffen habe und da hab ich sie ihm abgenommen." Es klang in seinen eigenen Ohren mehr als makaber, aber er wusste nicht, was er sonst hätte sagen sollen. Er wollte ihn nicht anlügen, denn das würde das Ganze nur noch schlimmer machen, als es ohnehin schon war, jedoch schien die Wahrheit auch nicht der beste Weg zu sein, denn Ren machte mit einem recht verwirrten Gesicht, dass Gackt durchaus verstehen konnte, deutlich, dass er nun noch geschockter war, als noch vor wenigen Sekunden. Gackt konnte ihm nicht so einfach die momentane Situation erklären, wie er es Chachamaru erklärt hatte. Bei Ren war es anders. Auch wenn es sehr hart klang, aber er konnte den Rothaarigen nie wirklich ernst nehmen. Er war einfach zu fröhlich und wild und machte für ihn den Eindruck eines zu groß geratenen Kindes, wobei der Begriff ,Groß' auch wieder nicht passte. Ren war gut einen halben Kopf kleiner als er selbst, wenn nicht noch mehr, doch das war nicht von Bedeutung. Für ihn war der Bassist immer etwas Besonderes gewesen, denn er schaffte es selbst in den schwierigsten Situationen den Sänger wieder fröhlicher zu stimmen, was dieser sehr an ihm schätzte. Umso mehr verblüffte ihn die harte und zornige Stimme von vorhin und der traurige Blick, denn er nun zu Tage legte. >Wie ein verletztes Kind<, dachte sich Gackt und sah seinen Freund eindringlich an. Ein hörbares Seufzen ging von dem Rothaarigen aus, der den Kopf senkte und nach Worten suchte. "Wie soll ich dir das glauben? Sag es mir, bitte." Ren klang verzweifelt. "Du hast schon damals behauptet, dass es nicht so wäre und du hast uns damals alle angelogen." Nun richtete er seinen Blick genau auf Gackt. Noch nie hatte der Sänger so viel Verwirrung und Hass in den Augen seines Freundes gesehen. Es war beängstigend. Er kam sich selten so schuldig und mies vor, wie nun. Für ihn war es immer eine Sache, die man nicht zu erwähnen brauchte und die nicht von Bedeutung war. Seine damalige Drogensucht war ein Kapitel, was er einfach immer wieder unter den Tisch kehrte, wenn sie aufkam und schon des Öfteren aggressiv wurde, wenn man vehement darauf bestand darüber zu diskutieren. Er hasste Diskussionen bei denen es um ihn selbst und seine persönlichen Angelegenheiten ging. Es war sein Leben und damit konnte er machen, was er wollte... Doch nun sah er die Augen seines Freundes, die sich ganz langsam und fast unmerklich mit Tränen füllten. >Er macht sich wirklich Sorgen um mich... und ich hab das noch nie gemerkt... Ich bin wirklich ein Idiot. Wie oft hab ich ihn damals angefahren, als er mich gebeten hat mit den Drogen aufzuhören? Ich habe immer gedacht, dass es ihnen doch sowieso egal war und dass sie deswegen nicht so einen Aufstand machen sollten... Aber niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass es ernst gemeint war...< Er senkte den Kopf. Rens Blick löste eine enorme Ansammlung von Schuldgefühlen in ihm aus. >Wieso nur?< Seid wann war er so? Sonst entschuldigte er sich nur kurz und schob schon im nächsten Moment alles beiseite, doch dieses Mal nicht. >Wieso?< Da war sie schon wieder diese erdrückende. Er hasste es. Wo war sein Ich geblieben? Nach wenigen Sekunden blieb sein Blick bei dem Schwarzhaarigen zum stehen. >Er schläft immer noch< Und das würde er wohl noch eine ganze Weile, doch Gackt wollte das nicht. Er wollte, dass er die Augen öffnete und ihn ansah. Vielleicht somit diese unerträgliche Situation aufhob. Innerlich hätte er sich für diese Gedanken wohl geohrfeigt. Er war wirklich naiv. Zu glauben, dass er seine Last auf Masa abwerfen konnte war kläglich. Er bemitleidete sich selbst. >Was ist nur mit mir passiert? Ich finde keine Worte um die einfachsten Sachen zu erklären, träume die absurdesten Sachen und flüchte mich dann noch in einen Wunsch, in dem du alles rettest. Wieso nur? Wo ist meine Stärke und Gelassenheit geblieben? Wann hab ich sie überhaupt verloren?... Seid heute? Oder vielleicht früher? Ich weiß es nicht. Wieso denke ich überhaupt darüber nach? Sag es mir?< "Gackt?" Eine unsichere Stimme drang zu dem Sänger hindurch und riss ihn aus seinen Gedanken. Entsetzt starrte er in das Gesicht des Rothaarigen, der genau vor ihm stand und ihn besorgt ansah. Er hatte eine Hand auf die Schulter des Blonden gelegt und hatte ihn geschüttelt. Seine Augen sprachen Bände. Es tat ihm leid. Aber was tat ihm leid? Gackt begriff es nicht. Warum war plötzlich alles so kompliziert? Warum verging die Zeit denn nur so ungleichmäßig? Er fasste sich an den Kopf, sah noch kurz in die Augen seines Freundes und lies sich dann in den Sessel sinken, in dem er eingeschlafen war. Alles drehte sich. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er zerbersten und sein Körper war mit einem Mal so träge. War es die Müdigkeit? Er hatte ja schließlich schon lange nicht mehr geschlafen... Seid er Masa getroffen hatte. Ja, seid dem Tag wurde alles anders. An diesem Tag hatte sich alles geändert. Wirklich alles? Aber warum? Und warum konnte er es nicht wieder ändern? Was war so schwer seinem gewohnten Leben wieder nach zu gehen? Allmählich spürte er, wie sich sein Körper verkrampfte. Er brauchte Ruhe. >Nein< Er wollte es nicht. Er wollte nicht schlafen. Sollte doch sein Körper sich gegen ihn stellen. Was machte es denn für einen Unterschied, ob er nun etwas schlief oder erst, wenn Masa aufwachte? >Schon wieder... Wieso denke ich nur immer an ihn? Er soll mir doch egal sein. Es soll mir alles wieder egal sein< Es schien wohl wieder eine Weile vergangen zu sein, denn als er wieder mitbekam, was um ihn herum passierte, da lag er auf der Couch und hatte ein Kissen unter seinem Kopf. Ren stand am Fenster und starrte, vertieft in seinen Gedanken, hinaus. Es regnete und der Himmel kündigte die Nacht an. Der Sänger beschloss der Bitte seines Körpers nachzugeben und etwas zu schlafen. Ren hatte es ihm nahe gelegt, als er in das bleiche Gesicht seines Freundes geblickt hatte. Er ahnte, dass Gackt schon seid Tagen keinen Schlaf mehr gehabt hatte, deswegen entschloss er, die Sache mit den Drogen auf morgen zu schieben und den Blonden ein wenige Ruhe zu lassen. Er würde solange hier bleiben und auf Masa achten. >Du bist gegangen... Hast mich allein gelassen... Wieso?... Wieso kam ich zu spät?... Ich hätte dir doch helfen können... Ich hätte dich retten können... Aber du hast mich weggeschickt... Du hast mich belogen... Du wolltest es so... Du wolltest sterben... Nicht wahr...Kami...< Kapitel 5: Last day ------------------- Titel: Kono daremo inai heya de Thema: Gackt Autor: Casey (CaseyMing@gmx.de) Pairing: Gackt x Masa Genre: Shounen ai Disclaimer: Leider gehört mir keiner der Charas, auch wenn ich sie gerne an mein Bett ketten würde *löl* Sie gehören sich selbst. Und ich verdiene damit auch kein Geld Kommentar: Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, aber wegen der Ferien - in denen ich arbeiten musste - und einer gebrochenen Rippe, konnte ich nicht schreiben. Dafür ist es aber endlich fertig. Zwar ein wenig komisch, aber am Ende wird es lustig. Also, viel Spaß beim lesen und immer fleißig Kommentare schreiben, damit ich weiß, ob ich weiterschreiben soll. >Weg. Einfach gegangen. Wieso?< Gackt's Gedanken drehten sich nur um diese eine Frage, die ihn seit 2 Tagen quälte und jeglichen Versuch sich innerlich zu beruhigen gnadenlos niederschlug. >Du hättest doch etwas sagen können. Hattest du Angst gehabt, dass ich dir etwas tun würde?< Unruhig saß er im Tonstudio und spielte einige Töne auf einer seiner Gitarren, die jedoch jegliche Schönheit verloren, da Gackt ihnen keine Zeit ließ ihren Klang zu entfalten. Er spielte sie lediglich in Eile runter und bemerkte es noch nicht einmal. Es war schon 2 Tage her und er hatte sich immer noch nicht damit abgefunden, dass er aufgewacht und Masa ohne ein Wort verschwunden war. Einzig und allein ein kleiner Zettel mit der Aufschrift: >Es tut mir leid. Ich danke dir für alles, aber ich möchte niemandem Umstände machen< hinterließ er ihm. Selbst Ren hatte sein Gehen nicht bemerkt, da er selber nach einiger Zeit eingeschlafen war. Bell war die Einzige der es auffiel und die ihr Herrchen weckte, jedoch war es da schon zu spät. Masa war bereits fort und jede Bemühung ihn auf der Straße doch noch irgendwo zu finden scheiterte. Nicht einmal die Tatsache, dass sein bester Freund You gestern nach Amerika gekommen war, um ihm bei seinem neuen Album zu unterstützen schaffte Trost. Der Sänger kam sich mies vor. You und Ren saßen hingegen auf einem kleinen Sofa, das in der Ecke neben den Boxen stand und beobachteten Gackt. "Fällt dir etwas merkwürdiges an Gackt auf?", fragte You. Er war sichtlich besorgt, denn so hatte er den Blonden noch nie erlebt. "Merkwürdiges?", wiederholte Ren etwas verwirrt. "Er ist so komisch.", versuchte You sich besser auszudrücken. "Komisch?" Der Rothaarige legte den Kopf schief. "Naja... anders." "Anders?" You gab es auf. Es hatte wohl wirklich keinen Sinn mit Ren darüber zu diskutieren. Entweder er bemerkte es wirklich nicht oder er ignorierte es. Doch Ren verstand aber wirklich nicht, was You meinte. Gackt war seit seiner Ankunft so, und er hatte geglaubt, dass das mittlerweile normal wäre. Nach den Aufnahmen beschloss You noch etwas zu Gackt zu kommen, auch wenn dieser wohl weniger begeistert von dieser Idee war, doch er sagte kein Wort dagegen, sondern ging schweigend mit ihm nach Hause. Er wäre am liebsten alleine gewesen und hätte ein wenig nachgedacht, aber die Gesellschaft von You würde ihn bestimmt ablenken und aufmuntern. Zumindest hoffte er das. Seine Hoffnung wurde jedoch mit der Zeit allmählich zerstört, denn das Einzige, was You tat, war Schweigen. Seine Blicke ruhten sanft, aber dennoch verwirrt auf dem Blonden. Sie versuchten ein Mysterium zu ergründen, welches größer nicht hätte sein können. Ruhig und nachdenklich saß der Sänger auf seinem Sofa und starrte durch das Fenster in das Schwarz der Nacht. Es wirkte, als wenn er träumen würde. >Was geht nur in dir vor Camui? Wieso bist du plötzlich so verändert?< Die Blicke trafen sich, doch es geschah nichts. >Es ist etwas passiert, das spüre ich< Leise und unmerklich stand You von seinem Stuhl auf und schritt zu Gackt hinüber, der weiterhin in seiner Traumwelt zu seien schien, denn er zuckte erst zusammen als der Braunhaarige sich neben ihn gesetzt hatte und beruhigend eine Hand auf seine Schulter legte. Immer noch erfüllte Stille den Raum. Jedoch nicht mehr belastend, sondern beruhigend. Es vergingen einige Minuten, in denen sich die Beiden schweigend ansahen. Selbst wenn Gackt versucht hätte etwas zu sagen, so hätte You ihn davon versucht abzuhalten. Er wusste, dass Worte nur alles komplizierter machen würde. Zumindest jetzt. Nach einer Weile wandelte sich der leere Blick des Sängers in ein dankbares Lächeln und er legte seinen Kopf auf den Schoß des Violinisten. "Ich weiß nicht, was mit mir los ist, You." Leise ertönten die Worte eines verbitterten Gackt's durch die Stille des Raumes, der, hilflos und wie ein Kind, auf dem Schoß seines Freundes nach Schutz und Zuneigung suchte. Er spürte die schlanken Finger, die sanft durch sein Haar fuhren und ihn zu trösten versuchten, schloss daraufhin seine Augen und entspannte sich. "Ich fühle mich irgendwie elend seid er weg ist, dabei kenn ich ihn doch gar nicht richtig... Es fühlt sich taub an." Zwar hatte der Braunhaarige vorgehabt ihm nicht ins Wort zu fallen, doch er hielt es für notwendig. "Was fühlt sich taub an?" "Mein Verstand, mein Körper... Einfach alles." Der Schleier fiel und Gackt zeigte You nun endlich seine wahre Seite. Er zeigte ihm, wie verletzt er war und was in ihm vorging. Der Braunhaarige hätte sich wohl erschrocken, hätte er damit nicht schon gerechnet. Er kannte den Sänger besser als jeder andere und wusste dadurch, dass Schweigen mehr bei ihm bewirkte, als jedes Wort. "Ich will ihn wieder sehen, aber ich weiß nicht warum. Ich erhoffe mir gar nichts dabei und trotzdem ist es so." Ruhig lauschte You den Worten des Sängers. Er verstand sie nicht, jedoch spielte das fürs erste keine Rolle. Die Hauptsache war, dass der Blonde dadurch seinem Kummer freien Lauf ließ, was dieser auch tat. Er erzählte You von Masa und davon, dass dieser fast erschossen wurde... Einfach alles. Als Gackt am nächsten Morgen die Augen öffnete kam es ihm vor, als wenn er ein vollkommen anderer Mensch wäre. All die Anspannung war in der letzten Nacht aus seinem Körper gewichen und ließ Platz für ein Gefühl von Neuheit in ihm. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen stellte er sich vor seine Couch im Wohnzimmer, wo You schlief. Der Blonde hatte gar nicht mitbekommen, wie der Braunhaarige sich hier schlafen gelegt hatte. Aber um ehrlich zu sein wusste er selbst nicht, wie er in sein Bett gekommen war. Er erinnerte sich lediglich daran, dass er auf You's Schoß gelegen hatte und dieser ihn kraulte. Wahrscheinlich war er dabei eingeschlafen und sein Freund hatte ihn dann ins Bett getragen. "Dummkopf.", huschte es leise über seine Lippen und das Grinsen wurde breiter. Er entschloss sich ihn weiterhin schlafen zu lassen und stattdessen ein wenig spazieren zu gehen. Schließlich musste er noch nicht ins Studio. Dafür war es eindeutig zu früh. Ein knapper Blick auf die Uhr an der Wand bestätigte diesen Gedanken. Es war gerade einmal 4 Uhr morgens. Und das noch aufgerundet. Schnell zog sich Gackt seine Sachen an, schnappte sich eine Jacke und ging dann leise raus. Der kühle Wind war ein Segen für ihn. Innerlich hoffte er somit, dass auch die letzten Gedanken um diesen Jungen mit diesem Wind davongetragen werden würden, um seiner Seele frieden zu gewähren. >Frieden... Seltsam, vor einiger Zeit habe ich danach schon einmal gebeten< 10 Tage später: "Gackt, beeil dich mal. You und ich wollten noch in diesem Leben im Hotel ankommen.", quengelte Ren, der hibbelig von einem Fuß auf den anderen sprang. Der Rothaarige war schon den ganzen Tag lang so aufgeregt und wirbelte durch die Gegend, als wenn ihn etwas gebissen hätte. Der Sänger sah ihn amüsiert an und lies seinen Blick dann zu You schweifen, der ihm zunickte. Es verwunderte ihn schon ein wenig, weil Gackt noch nicht einmal einen fragenden oder bittenden Blick an den Braunhaarigen gewendet hatte, doch anscheinend schien sein Freund in seinen Augen zu lesen und war mit dessen Vorhaben einverstanden. Nur Ren hatte nichts mitbekommen und stand nun etwas verwirrt vor den beiden und sah sie abwechselnd an. "Ähm... eine Frage: ...Hä?", fragte er und hatte den Kopf schief gelegt. Sofort fingen die Angesprochenen an zu grinsen. Ein weiteres Nicken wurde dem Blonden geschenkt, das ihm signalisieren sollte, dass er nun endlich gehen sollte, dann wurde Ren bei den Schultern gefasst und von dem Violinisten mit sich gezogen. "Hey, aber... Wir fliegen doch in 6 Stunden. Wo will er denn noch hin?", stammte der Bassist noch kurz und wurde schon um den nächsten Wolkenkratzer gezogen. "Etwas erledigen." Besorgnis füllte die braunen Augen und drang für einen kleinen Moment hinter der Maske hervor, die sich You aufgesetzt hatte, seid er von der Idee des Sängers gehört hatte. >Ich hoffe du tust das richtige, Camui< Schnellen Schrittes ging Gackt die Straßen von New York entlang. 6 Stunden. Er müsste es nur noch 6 Stunden aushalten und dann würden sie wieder im Flieger nach Tokyo sitzen. Unweigerlich musste er schlucken. Zweifel füllten allmählich seinen Kopf, ob denn sein Vorhaben richtig wäre. >Ich hab es mir jetzt in den Kopf gesetzt, also ziehe ich das auch durch< Nur zögerlich ging er weiter bis er an seinem Ziel ankam. Ein Park. In diesem Park war er auch gestern Abend gewesen und hatte ihn wieder getroffen. "Masa." Es war nur ein Flüstern, das ihm selbst galt und dennoch drehte sich die Person vor ihm um. Dunkelbraune Augen blickten ihm entgegen, ließen ihn einen Moment lang in seinen Bewegungen verharren. Die Erinnerungen an gestern wurden mit einem Mal wieder aufgewühlt und spielten sich vor seinem inneren Auge ab, als würden sie in diesem Moment geschehen. Verdrängend blinzelte er kurz und widmete sich dann dem Schwarzhaarigen vor sich, der ihn fragend und ärgerlich zugleich ansah. "Wieso hast du mich hierher bestellt? Hatten wir das nicht schon alles gestern?" Gackt schwieg. Ja, das hatten sie schon gestern gehabt, nur mit einem Ergebnis, was ihn nicht zufrieden stellte. "Ich habe ein Angebot für dich.", antwortete ihm der Blonde mit leiser und ernster Stimme nach einigen Sekunden der Stille und sein Gegenüber verdrehte die Augen. "Ich sagte dir schon gestern, dass ich nicht daran interessiert bin." Sichtlich genervt spielte er mit einem Stein, den er unter seinem Schuh rollen ließ. "Warum bist du dann hier?" Masas Augen weiteten sich etwas, doch nicht, weil er sich das vor wenigen Minuten selbst gefragt hatte, als er den Weg zum Park einschlug, sondern weil der Sänger nun dicht bei ihm stand und ihn aus himmelblauen Augen ansah. Ein Blau, in dem man sich hätte verlieren können, wäre er nicht schreckhaft einen Schritt nach hinten gewichen und gegen eine Bank gestoßen. "Weil... weil du sonst nie Ruhe gegeben hättest. Also, was ist denn dein Angebot?", stammte der Schwarzhaarige daher und seine braunen Augen wurden unsicher, wichen den Blicken seines Gegenübers aus. Ihm konnte es nicht schnell genug gehen. Er wollte hören, was Gackt ihm anbot und dann weg. Weg von dem Park, weg von den umherlaufenden Leuten und weg von ihm. Er machte ihn nervös. "Das ist mein Angebot." Schnell verschwand die Hand des Blonden in der Manteltasche und gab einen Umschlag preis, als sie wieder zum Vorschein kam. "Was ist das?", fragte Masa und nahm den Umschlag, der ihm hingehalten wurde. Eigentlich wusste er, was sich darin befand, doch er wollte es nicht so recht wahr haben. "Überleg es dir gut. Du kannst es annehmen oder auch nicht. Das ist dir überlassen." Mit diesen Worten kehrte ihm der Sänger den Rücken zu und verschwand mit den anderen Menschen. Masa hingegen ließ sich auf die Bank hinter ihm sinken und starrte unentwegt den Umschlag an. Er wusste was es bedeutet, wenn er das Angebot annehmen würde. "GACKT-KUN!!!", schrie Ren, der beim Erblicken des Sängers freudig durch die Flughafenhalle hüpfte. Dieser wäre am liebsten wieder umgedreht oder hätte versucht sich zu verstecken. Eine andere Methode wäre natürlich Ren mit seinen Koffern zum Schweigen zu bringen. Die müssten schwer genug im Magen liegen, so dass der Rothaarige mal für 5 Minuten zu zappeln und schreien aufhörte. "Bin ja schon da.", gab er genervt von sich und stellte die Koffer neben sich ab. Seine Laune lag nicht an dem eigenhändigen Schleppen seines Gepäcks, denn das schwerste Zeug trugen andere für ihn, sondern an der Tatsache, dass er nun mehrere Stunden auf engstem Raum mit diesem Hopskäse vor sich verbringen durfte. Er war ein echtes Glückskind. Chachamaru kam nämlich auf die tolle Idee die Sitzordnung zu tauschen, da er unbedingt am Fenster sitzen wollte... So wie alle anderen auch. Zwar würden sich alle im Endeffekt eh dahin setzen, wo sie wollten - das Flugzeug war fast leer - aber er war einfach vorsichtshalber schon mal angenervt. "Wo sind die anderen?" Die ungewöhnliche Leere fiel ziemlich auf, denn außer ihm, Ren und einigen anderen war keiner da. "Die kommen noch." "Wann?" Seine Worte klangen müde. "In circa ner Stunde." "Sag das noch mal." Der Blonde wollte nicht glauben, was er da hörte und funkelte Ren giftig an. "Du hast doch gesagt, dass der Flug in sechs Stunden geht.", knurrte er und trat auf den Jüngeren zu, der sichtlich verschwitzt dreinschaute. "J - ja, aber ich sagte nicht, ab wann diese 6 Stunden anfingen." Es war zwar eine miserable Verteidigung, aber irgendwie hatte er ja auch recht. "Und was machen wir dann hier so früh? Vor allem ICH?" Der Bassist war mittlerweile an eine Wand geflüchtet und drückte sich nun mit dem Rücken an sie, während Gackt, mit einer Hand in der Hosentasche und der anderen an der Schläfe, vor ihm stand und kalte Blicke an ihn sandte. "Eigentlich... Naja... Weil du sonst immer zu spät kommst, aus dem einen Grund... und weil You-kun mich darum gebeten hatte aus dem anderen Grund." Ren verschränkte die Arme vor seinem Gesicht und wollte sich schützen, als wenn er geschlagen werden würde, doch es geschah nichts. "You?", wiederholte Gackt erstaunt und legte den Kopf etwas schief. "Ja, er meinte, er müsse noch was erledigen und ich sollte dich solange..." Augenblicklich hielt sich der Rothaarige den Mund zu. Er sprach eindeutig zu viel. "Was solltest du mich?" Ein fieses Lächeln lag auf den Lippen des Sängers und Ren musste Schlucken. Er wurde von ihm bedrängt, indem Gackt seine Hand neben seinem Kopf gegen die Wand stützte. "... ablenken.", beendete er seinen Satz und rutschte unsicher zur Seite, um sich mehr Luft zu schaffen. Nun steckte er wirklich in der Klemme. Das würde noch was werden. TBC So, das war's für heute ^^ Irgendwie wird bei mir immer alles OOC -.-' Aber die Story basiert ja eh nicht auf der Realität XD Finde das Kapitel trotzdem total komisch Hab schon das nächste Kapitel fast fertig und das wird richtig süß werden. Also, wollt ihr es haben? Kapitel 6: Hope --------------- Titel: Kono daremo inai heya de Thema: Gackt Autor: Casey (CaseyMing@gmx.de) Pairing: Gackt x Masa Genre: Shounen ai Disclaimer: Leider gehört mir keiner der Charas, auch wenn ich sie gerne an mein Bett ketten würde *löl* Sie gehören sich selbst. Und ich verdiene damit auch kein Geld Kommentar: Tja, was kann man zu diesem Kapitel sagen... Überflüssig? *es wirklich alles beschreibt* Also ich persönlich bin nicht sehr zufrieden mit diesem Teil, weil ich eigentlich schon weiter sein wollte. Naja... kommt der süße Teil halt im nächsten Kapitel ^^ Kommentare sind aber immer gerne gesehen und geliebt XD Danke schonmal im vorraus. Viel Spaß beim lesen Part 6: Hope Gackt ahnte, worauf das Ganze hinauslief. You würde Masa hierhin holen. Innerlich verfluchte er sich, dass er You von der ganzen Sache je erzählt hatte. So hatte er zumindest all seinen Kummer von der Seele gesprochen, doch neuen Kummer hervorgerufen. Der Sänger wusste nicht, was schlimmer war. Die Tatsache, dass You jetzt wahrscheinlich etwas tat, was er selbst eigentlich hätte tun sollen oder dass Ren mit einem breiten Grinsen auf einer Bank saß, genüsslich an seiner Cola nippte und ihn dabei keine Sekunde lang aus den Augen ließ. Es kam ihm vor, als wenn der Rothaarigen bereits alles wüsste, als wenn er ihn längst durchschaut hätte, was ein unangenehmes Kribbeln in seinem Bauch hinterließ, denn so etwas war er von seinem Freund nicht gewohnt. "Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?", wollte Gackt von seinem Bassisten wissen und dieser zuckte lediglich mit den Schultern, löste seinen Mund kurz von der Cola und bracht ein knappes "Vergessen." heraus, was von einem leichten Schmunzeln gefolgt war. Nichts ungewöhnliches, denn Ren war ein laufender Smily, doch die Art, wie er Gackt ansah, gab ihm zu denken. Es vergingen 2 Minuten in denen der Blonde an der Wand gelehnt dastand und den belustigten Blick von dem Rotschopf mit einem ausdrucklosen Gesicht erwiderte, jedoch quälte ihn die Tatsache nicht zu wissen, warum sein Gegenüber so amüsiert war. >Er weiß bestimmt etwas. Aber was? You-kun hat ihm bestimmt nicht von heute Nachmittag erzählt. Schließlich hatte ich sein Wort. Aber warum grinst er dann so? Ist ja schlimmer als sonst. Das ist ja sogar durch die Sonnenbrille unerträglich< "Was gibt es da so zu grinsen?" Er hielt es nicht länger aus. Er musste den Grund wissen. Erneutes Schulternzucken. "Nur so." >Nur so? Verarschen kann ich mich selbst. Wenn es nur so wäre, dann würdest du jetzt nicht noch breiter grinsen< Seine Blauen Augen verengten sich und musterten Ren, doch ehe er noch etwas sagen konnte, wurde er schon unterbrochen. "Gackt-kun, seid wann treffen wir dich mal pünktlich an?", ertönte eine bekannte Stimme von der Seite, so dass seine Aufmerksamkeit von dem Bassisten abließ und sich der sich nähernden Gestallt widmete. Fröhlich lächelnd trat Chachamaru zu den beiden und ließ sich auf die Bank sinken auf der schon Ren saß. >Warum sind heute alle so gut gelaunt? Kann doch wohl kaum daran liegen, dass wir wieder nach Japan fliegen< "Seid man mir einen vom Pferd erzählt hat.", erwiderte er und zog eine Schachtel mit Zigaretten aus seiner Manteltasche. Zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass sie bereits leer war. "Kuso! Ich geh mir mal neue kaufen." Er sagte es mehr zu sich selbst, als zu den anderen, doch diese nickten ihm zu und schon im nächsten Moment hatte er ihnen den Rücken gekehrt und ging davon. >Stimmt. Ich hatte ja die letzten geraucht, nachdem ich Masa getroffen hatte< Er blieb an einem kleinen Stand stehen und kaufte sich gleich 2 Päckchen. "Warum grinst du eigentlich so breit, Ren?" Chachamaru hatte sich bereits die Jacke ausgezogen, da es doch recht angenehm war. Schließlich zog es hier in der Flughafenhalle nicht so sehr wie draußen. "Keine Ahnung. Eigentlich nur, weil ich damit Gackt ärgern kann." "Baka. Aber seid wann lässt sich Gackt davon so ärgern? Er ist doch sonst nie darauf eingestiegen." "Frag mich was Leichteres. Irgendwie ist er heute etwas nervös. Der hat nach dem Frühstück fast ne ganze Packung geraucht. Das ist sogar für ihn ein Rekord. Und auf dem Weg zum Hotel war es noch schlimmer. Erst haut der einfach mal ab und vergisst danach fast alles. Wenn das so weitergeht, dann vergisst der sogar noch zu atmen." Das passte wirklich nicht zu ihm, auch wenn es in Chachamarus Augen nicht verwunderlich war. Er hatte mit so was schon gerechnet, denn seid 3 Tagen hatte der Blonde nicht mehr geschlafen. "Vielleicht ist er einfach nur übermüdet und freut sich auf zu Hause." "Kann sein." Ren gab sich mit dieser Erklärung zufrieden, denn ihm fiel selbst nichts Besseres ein. Zwar wollte er sich wieder auf den Weg zu den anderen machen, doch schon auf halbem Weg hatte er sich umentschieden. Die Zeit drängte ja nicht, was ein Blick auf die Uhr bestätigte. >Noch eine halbe Stunde... Ob You mittlerweile gekommen ist?< Mit zittrigen Händen nahm er eine Zigarette aus der Packung und wollte sie anzünden, doch als er das Feuerzeug hervorgeholt hatte, fiel sein Blick auf ein Schild gegenüber von ihm, das an einer Wand hang. "Heute ist echt nicht mein Tag." Augenblicklich steckte er das Feuerzeug und die Zigaretten wieder in die Tasche zurück und warf noch einmal einen verdächtigten Blick auf das Schild mit der Aufschrift "No smoking" und ging dann weiter. Schon aus der Entfernung konnte er die Silhouette seines besten Freundes erkennen, woraufhin sich sein Schritt unmerklich verlangsamte. Aus einem ihm nicht bekannten Grund, wurde er nervös und spielte mit dem Feuerzeug in seiner Tasche, versuchte über die Entfernung hinweg festzustellen, ob noch jemand bei ihm war. Doch da war niemand und betrübt beschleunigte er wieder. >Ich sollte nicht so naiv sein und mir Hoffnungen machen< Bei der Gruppe angekommen begrüßte er You mit einem Nicken und erfuhr, dass sie sich geeinigt hätten ins Flugzeug zu steigen. Gackt sagte nichts dazu, sondern folgte ihnen lediglich. Im Flugzeug angekommen schweifte sein Blick umher. Es war also wirklich ziemlich leer. Kein Wunder. Kaum ein Amerikaner flog nach Japan. Nur Geschäftsleute oder Touristen, doch davon sah man hier kaum etwas. "Ich sitz am Fenster.", rief Ren, der an Gackt vorbei rannte und sich einen Platz am Fenster ergatterte. Chachamaru folgte ihm und schlug ihm leicht auf den Hinterkopf. "Baka, das musst du nicht auch noch sagen. Hier ist ja eh genug frei." "Itai." "Tu nicht so, als wenn es wehgetan hätte." Chachamaru nahm neben ihm Platz und sah den Rotschopf an, der soeben eine Schnute zog. "Und was, wenn doch?", kam es zurück. "Wo nichts ist, kann auch nichts kaputt gehen." "Ich mach dich gleich kaputt." Während die beiden sich neckten, setzte sich Gackt etwas weiter vor ihnen auf einen Sitz. Er konnte es nicht vermeiden noch einmal durch das Flugzeug zu sehen und sich die restlichen Passagiere genauer anzusehen. "Suchst du jemanden?", ertönte die warme Stimme von You vor ihm und sofort verließ der Braunhaarige seinen Platz, um neben seinem Freund wieder Platz zu nehmen. Dieser schüttelte leicht beschämt, da er sich ertappt fühlte, den Kopf. "Nur dich.", log er und er konnte ihn den Augen seines Violinisten lesen, dass dieser ihm kein Wort glaubte. Er kannte ihn einfach zu gut, um ihm so eine schlechte Lüge abzunehmen. Die nächsten Minuten bis zum Start verbrachten die Beiden schweigend. Gackt sah währenddessen immer wieder mal nach hinten, sobald jemand das Flugzeug betrat und musste jedes Mal verbittert seinen Blick dem Fenster widmen. "Er hat das Angebot also nicht angenommen?!" Es war keine Frage, jedoch war sich Gackt auch nicht sicher, ob es eine Feststellung war, da ein gewisser Anteil an Unsicherheit in Yous Stimme mitschwankte. "Nein." Sie waren bereits in der Luft. Ließen die Weltmetropole New York hinter sich und näherten sich dem endlosen Meer, das sich prachtvoll vor ihnen erstreckte. "Einerseits kann ich ihn verstehen." Mit diesen Worten lenkte er wieder die Aufmerksamkeit des Blonden auf sich, der vollkommen in Gedanken versunken zu sein schien. "Schließlich hätte ich auch Angst gehabt mein ganzes Leben hinter mir zu lassen und das Angebot eines fast vollkommen Fremden anzunehmen.", beendete er seinen Gedanken. Blaue Augen blickten ihm entgegen, die einen Kummer beinhalteten, den er nicht mit Worten beschreiben konnte. Selbst die perfekte Maske, die der Sänger an den Tag brachte, konnte nicht die Trauer in seinen Augen überdecken. Es verschlug You regelrecht die Sprache, denn noch nie in seinem Leben hatte er bei seinem Gegenüber auch nur einen Anschein einer so enormen Emotion in den Augen gesehen. >Was ist nur los mit dir, Gackt? Ich habe dich noch nie so gesehen. Was ist wirklich zwischen dir und Masa vorgefallen, dass du ihm so nachtrauerst?< 2 Tage später / Tôkyô: Und in dem gleichen Maße, in dem das Licht des Tages verblasste, verblasste auch die Hoffnung, die er sich bis dahin geschaffen hatte. Nun war es Realität. Eine grausame Tatsache, die wohl die nächsten Tage an seinem Verstand zerren würden, mit dem einzigen Ziel eine Antwort zu finden, die es nicht gab. >Warum bist du nicht gekommen, Masa?< Allein diese Frage füllte seinen Kopf und mit jeder Sekunde, die sie sich in ihm breit machte, schmerzte es ihn mehr. Verbittert biss er sich auf die Unterlippe. >Verdammt Gackt, reiß dich zusammen. Du hast jetzt andere Probleme, als dich mit dieser lächerlichen Frage zu quälen, deren Antwort doch so einleuchtend ist. Er ist nicht gekommen, weil er es nicht wollte. Schließlich hatte ich ihm die Wahl gelassen, also musste ich auch mit einer Enttäuschung rechnen. Zudem muss ich mich darum kümmern, dass das Album fertig wird. Ich hab morgen ein Interview auf das ich mich vorbereiten muss. Darüber sollte ich jetzt nachdenken und nicht über ihn. Er ist ja schließlich nur ein Junge. Der ist ja keine 18 Jahre alt gewesen. Bestimmt ein Junkie, auch wenn er mir gesagt hatte, dass er es nicht wäre. Gott, ich denke ja immer noch an ihn< Mit einem Satz sprang er vom Sofa und ging in die Küche, wo ihm auch gleich Mai entgegentapste und sich zwischen seine Beine schlang. Mit einem leisen Schnurren rieb sie ihren kleinen Körper an ihm und stupste ihn ab und an mal mit ihrer Nase an. "Sag bloß, du hast immer noch nicht genug? Ich hatte dich doch erst vor einer halben Stunde ordentlich durchgekrault." Lächelnd beugte sich der Blondhaarige runter und nahm sie auf den Arm, ging noch zum Kühlschrank, wo er eine Flasche Wasser raus nahm, die er sich holen wollte und ging dann zurück zum Sofa, wo er Mai behutsam absetzte. Sofort entgegnete sie ihm einen protestierenden Blick, denn Mai gefiel es gar nicht aus den warmen Armen ihres Besitzers gelassen zu werden und sprang auch gleich wieder auf seinen Schoß, als dieser sich neben sie gesetzt hatte. "Ist ja schon gut. Ich lauf dir ja nicht weg. Bist heute aber sehr verschmust." Er hatte noch nicht einmal begonnen sie zu streicheln, da rieb sie schon ihren Kopf an seinen Fingern, die die Flasche umschlossen hielten. Natürlich wagte Gackt es nicht zu trinken, da er nämlich beide Hände gebrauchen würde, um die Flasche zu öffnen. Stattdessen widmete er sich Mai und versuchte sich auf den morgigen Tag zu konzentrieren. Am nächsten Tag ging Gackt zum Interview, so wie es geplant gewesen war. Es war ein voller Erfolg. Die Mädchen kreischten... Die Moderatoren bekamen ihre Antworten über das Erscheinen seines neuen Albums... Und er konnte nun endlich wieder seine Maske ablegen. Er war dieses Dauergrinsen leid. Erschöpft betrat er sein Appartement, warf seinen Mantel auf den Koffer im Wohnzimmer und schritt ins Bad. Augenblicklich weiteten sich seine Augen. Fast schon ängstlich trat er zurück ins Wohnzimmer. Sein Blick war auf den Koffer fixiert und sein Mund formte sich zu einem "Nani?", das er jedoch nicht aussprach. >Wenn das wieder Ren ist, der rausgeflogen ist, dann bring ich ihn um< "Ren-kun?" Wenn er selbst nicht gewusst hätte, dass dieses Wort über seine Lippen gekommen war, so hätte er es nicht gehört, so leise entkam es ihm. Unfähig seinen Blick abzuwenden, schritt er weiter auf den fremden Koffer zu und mit jedem Schritt den er tat überkam ihn ein Gefühl, das ihn innerlich zerreisen wollte. Die schiere Ungewissheit war fast unerträglich. Davor angelangt kniete er sich hin und betrachtete ihn. >Das ist nicht Rens Koffer< Verblüfft musterten himmelblaue Augen das Objekt. "Du kommst spät." Ein Schauer durchjagte seinen Körper und blitzschnell wand der Blonde seinen Kopf, um den Sprecher geschockt anzustarren. Es war You, der, ganz in Schwarz gekleidet, vor ihm stand und ihn vorwurfsvoll ansah. Gackt versuchte sich so normal wie möglich zu verhalten und seine erneut aufkeimende Hoffnung zu ersticken. "Es wurde nun mal etwas länger. Du kennst das doch. Die kriegen nie genug Fotos und Interviews." Er sagte es knapp, sah You dabei nicht an, sondern stand auf und ging mit seinem Mantel ins Schlafzimmer. Eine innerliche Wut loderte in ihm. Wut gegen sich selbst und seine Naivität. Schnell hatte er den Mantel in den Schrank gehängt und sich selbst wieder unter Kontrolle. Er verließ das Schlafzimmer und lehnte sich gegen den Türrahmen. "Was soll der Koffer? Willst du wieder bei mir einziehen?", fragte Gackt und konnte einen leicht aggressiven Unterton nicht vermeiden. Dieser war You durchaus aufgefallen, doch er ignorierte ihn. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte mit dem Blonden in dieser Tonlage zu sprechen. Er hatte mehr Chancen auf Erfolg, wenn er ruhig und direkt mit ihm sprach. "Nein, will ich nicht, aber danke für das Angebot. Vielleicht komm ich ja irgendwann mal wieder darauf zurück." Der Braunhaarige machte eine kurze Pause, in der er den Sänger ernst anblickte. "Der Koffer gehört unserem neuen Gitarristen. Er wird für einige Zeit bei dir wohnen, da wir auf die schnelle keine Wohnung für ihn auftreiben konnten." Erneut weiteten sich Gackts Augen, doch You ließ ihm nicht die Zeit, um Fragen zu stellen oder etwas dagegen zu sagen. "Es ist beschlossene Sache, also brauchst du dich nicht zu beschweren. Es ist auch nur für eine Woche, danach zieht er in seine eigene Wohnung." Eigentlich hatte You die Absicht seinen Freund damit zu beruhigen, doch es geschah das genaue Gegenteil. Sofort stieß sich der Sänger von dem Türrahmen und schritt mit kräftigen Schritten auf ihn zu. Mit wutentbrannten Augen funkelte er ihm entgegen. "Und wieso bei mir? Wieso zieht er nicht zu dir, Ren, Chacha oder den anderen? Und wer ist der Neue überhaupt? Warum werden plötzlich alle Entscheidungen ohne mich getroffen?" Trotz aller Mühe seine Stimme nicht erbeben zu lassen, hatte er nur mäßigen Erfolg. You hingegen blieb gelassen. "Ren wohnt schon in einer WG, da geht das nicht. Ich hab nur Platz für einen und Chacha wohnt mit seiner Freundin zusammen. Gackt, wir haben alles versucht. Du bist der Einzige, der noch Platz für jemanden hat. Zudem hab ich diese Entscheidung nicht getroffen. Sie wurde von Asano-san angeordnet. Wir brauchen nun mal einen weiteren Gitarristen, das weißt du. Schließlich haben wir in 8 Tagen unseren ersten Auftritt. Im Studio ist das noch einfach gewesen, da konnte ich die Gitarre spielen. Auf der Bühne sieht das anders aus. Da kann ich nicht zwei Instrumente gleichzeitig spielen." Er konnte deutlich erkennen, wie die Wut immer weiter in den blauen Augen anstieg, doch er konnte nichts dagegen machen. Es war nicht seine Entscheidung gewesen. "Es ist nur vorübergehend." Mit diesen Worten legte er eine Hand auf die Schulter von Gackt und sah ihn mitfühlend an. "Und wer ist der Neue?", zischte der Blonde. "Er heißt Shinozaki." Mit einem Mal wurden die himmelblauen Augen ausdruckslos und You empfing lediglich ein knappes Nicken. Der ungewohnte Gefühlswandel seines Freundes verunsicherte ihn stark und er bereute es fast ihm diese Nachricht überbracht zu haben, aber nun konnte er es nicht wieder ungeschehen machen. "Ist das ok für dich, Ga-chan?" Nun konnte er deutlich ein kleines Lächeln auf den Lippen seines Gegenübers erkennen. You nannte ihn immer nur so, wenn ihm etwas leid tat oder er ihn aufmuntern wollte. Und es klappte. "Wann wird er den einziehen?" Seine Stimme war wieder ruhig und sein Blick wurde wieder normaler. "Heute Abend. Du hast also noch etwas Zeit. Leider muss ich jetzt los. Ich hab noch etwas..." "... wichtiges zu erledigen. Ich weiß schon.", beendete er den Satz und nun war You an der Reihe zu Lächeln. Und schon nach 2 Minuten war You wieder verschwunden. Gackt Blick schwenkte hingegen erneut zum Koffer, der nun von Bell und Mai untersucht wurde. "Na, wenn das mal gut geht." Ungeduldig ging Gackt in seiner Wohnung umher. >Kuso. Ich hätte You nach einer genauen Uhrzeit fragen sollen< In seinem Kopf ging der Sänger noch einmal alles durch. Klar, hier war wirklich genug Platz für zwei, aber er hatte dennoch nur ein Bett, weshalb dieser Shinozaki wohl oder übel auf dem Sofa schlafen musste, was nicht gerade bequem werden würde, doch das war ja nicht sein Problem. Zum dritten Mal ging er quer durch das Wohnzimmer, vorbei an dem Koffer, Bell und Mai, die eine ganze Zeit lang eine Art Verfolgungskommando bildeten, es aber nach 20 Minuten aufgaben. Langsam wurde er müde. Ein Gefühl das sein Körper nur zu gut kannte, es aber nie wirklich wahrnahm. Und so ignorierte er es wieder einmal, denn im nächsten Moment hörte er, wie ein Schlüssel in das Türschloss gesteckt wurde und leise Geräusche von Schuhen auf dem Boden zu vernehmen waren. >Hat You ihm seinen Schlüssel gegeben? Er ist der Einzige, der sonst noch einen zu meiner Wohnung hat< Gackt ließ sich etwas Zeit bevor er sich umdrehte und seinen neuen Gitarristen betrachtete. Schließlich hatte er es nicht eilig ihn zu sehen und er wollte ihn auf die Folter spannen, denn ihm war durchaus bewusst, dass Shinozaki bereits im Wohnzimmer stand und ihn erwartungsvoll ansah. Er konnte seine Nervosität förmlich spüren, die sich mit jeder verstreichenden Sekunde verstärkte, weshalb er dieses Spiel beendete und sich zu ihm wand. >Aber das...< Erschrocken weiteten sich himmelblaue Augen und blickten in tiefbraune. >Das kann nicht sein< TBC So, das war's erstmal. Mehr kann ich euch noch nicht zumuten XD Jetzt habt ihr Zeit, um euch von dem Schock zu erholen, dass ihr so ein überflüssiges Kapitel lesen musstet. Hiermit verspreche ich aber, dass das nächste wieder besser wird. Kommt dann auch schneller online *ja sonst immer so lange brauch* ALso, wir lesen uns ^_~ Kapitel 7: A little bit Vanilla ------------------------------- Titel: Kono daremo inai heya de Thema: Gackt Autor: Casey (CaseyMing@gmx.de) Pairing: Gackt x Masa Genre: Shounen ai Disclaimer: Leider gehört mir keiner der Charas, auch wenn ich sie gerne an mein Bett ketten würde *löl* Sie gehören sich selbst. Und ich verdiene damit auch kein Geld Kommentar: Endlich bin ich an der Stelle, an der ich seid dem letzten Kapitel sein wollte. Ich liebe die letzte Szene einfach. Die hatte ich schon seid einem Monat in meinem Kopf und wollte sie schreiben ^^ Ich würde mich natürlich mal wieder darüber freuen, wenn ihr mir sagt, wie ihr das Kapitel und vor allem die letzte Szene gefunden habt. Und zum besseren Verständnis: Ich hab mit Absicht Seki-ray als erste Singel genommen und lasse die Band im Video vorkommen, also nicht wundern. Danke schon einmal im voraus für die Kommis ^^ Immer noch stand Gackt da, inmitten des Wohnzimmers, und sah ungläubig auf seinen Gegenüber, der ziemlich eingeschüchtert vor sich auf den Boden blickte und nicht wusste, wie er das Verhalten des Sängers deuten sollte. Er war schon im Begriff wieder zu gehen, als der Blonde sich endlich in den Griff bekam und leicht verwirrt fragte: "Du... du bist Shinozaki?" Er bekam ein knappes Nicken als Antwort, gefolgt von einem ängstlichen und unsicheren Blick. "Ja, Masa Shinozaki. You-san hat mich vom Flughafen abgeholt und hierhin gebracht. Er hat mir auch den Schlüssel gegeben.", entkam es fast geflüstert aus dem Mund des Schwarzhaarigen, der augenblicklich den Schlüssel auf den Tisch legte und wieder zu Gackt sah, der mittlerweile wieder seine perfekte Maske aufgesetzt hatte. >Wichtige Angelegenheiten, was? Das wirst du mir büßen, You< "Ich..." Noch ehe der Sänger zu Ende gedacht hatte, stammelte der Besucher erneut drauflos und erweckte wieder seine Aufmerksamkeit. "You-san hat gesagt ich könne hier wohnen, solange bis ich eine eigene Wohnung habe. Ich... ich will aber keine Umstände machen. Wenn du willst, dann kann ich mir auch für die Zeit ein Hotel suchen und..." "Nein!", rief Gackt hastig dazwischen, so dass der Junge erschrocken einen Schritt nach hinten wich. "Nein, das brauchst du nicht.", wiederholte er noch einmal in leiserem Ton und trat auf ihn zu. Er sollte nicht noch einmal gehen. Und wenn, dann nicht mit diesen Worten. >>Ich möchte keine Umstände machen<< So hatte er ihn das letzte Mal verlassen und es hatte seine Spuren hinterlassen. Das sollte nicht noch ein weiteres Mal passieren. Er würde es zu verhindern wissen. "Du kannst hier ruhig wohnen. Es macht mir nichts aus.", sagte er sanft und nahm den Koffer, der immer noch unangerührt im Zimmer stand, und trug ihn ins Schlafzimmer. Schüchtern tapste der Schwarzhaarige nach und sah sich in seinem kurzfristigen neuen Zuhause um. Gackt setzte den Koffer schnell ab und ging dann wieder auf den Jungen zu, blieb genau vor ihm stehen und sah ihn eine Weile lang nur an. Masa wich seinen Blicken jedoch immer wieder aus und spielte nervös an seinem Gürtel rum. Erst, als der Blonde wieder das Wort ergriff entspannte er sich ein wenig. "Ich hab leider nur ein Bett, also müssen wir es uns teilen. Hoffentlich macht es dir nicht allzu viel aus." Mit leicht geweiteten Augen schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. "Gut, dann zeig ich dir jetzt wo das Bad ist. Du bist bestimmt müde. Am besten du badest dich erstmal und dann kannst du schlafen gehen. Wir haben morgen einen harten Tag vor uns." Nicken. Masa war einfach nicht mehr so recht im Stande etwas zu sagen. Wortlos folgte er Gackt ins Bad, der ihn auch wieder nach kurzer Zeit alleine ließ und sich dem Telefon widmete, während sein neuer Mitbewohner sich entspannte. "Kuso!", fluchte der Sänger leise und legte das Telefon aus der Hand. Nachdem er geschlagene 25 Minuten versucht hatte You zu erreichen gab er auf. >Der hat bestimmt mit Absicht sein Handy zu Hause gelassen oder geht nicht dran, weil er weiß, was auf ihn zukommt< Es half alles nichts. Dann würde er ihn sich morgen halt mal vorknöpfen. Schließlich hatten sie morgen ein Meeting, wo sie den Dreh des neuen Videos besprechen wollten. In Gedanken malte er sich aus, was er mit ihm machen wollte. >Wenn der denkt, dass der so einfach hinter meinem Rücken eine derartige Show abziehen kann, dann hat er sich geschnitten. Ich werde...< "Ähm, Gackt-san... Ich werd mich dann schlafen legen. Ist das in Ordnung?", riss ihn Masa aus seinen gerade geschmiedeten Mordgedanken. "Natürlich. Mach das." Er lächelte dem Jüngeren noch einmal zu und wandte sich dann wieder um. Der Schwarzhaarige war schon im Begriff ins Schlafzimmer zu schreiten, als er doch noch einmal stehen blieb. "Es macht dir wirklich nichts aus, wenn ich bei dir schlafe? Ich mein... ich kann auch auf dem Sofa schlafen." Er deutete mit einem Kopfnicken in Richtung Sofa, als Gackt sich ihm wieder zugewendet hatte. "Kommt nicht in Frage. Nachher hast du nur Rückenschmerzen." >Soviel dazu, dass dieser Shinozaki auf jeden Fall auf dem Sofa schlafen wird< Er sollte sich voreilige Schlüsse wirklich abgewöhnen. Bevor Masa noch auf die dumme Idee kam eine Diskussion mit ihm anzufangen, ging er mit ihm ins Schlafzimmer. Dabei viel sein Blick erst jetzt auf den noch recht nassen Körper des Jungen, der nur in Boxershorts und T-Shirt neben ihm stand und auf das Bett sah. >Gott Gackt, bist du schon so verzweifelt, dass du jetzt schon Kerle angaffst?< Mit eisernem Willen richtete er sein Augenmerk auf Bell, die sich schon ihren Platz im Bett erkämpft hatte. "Sieht wohl so aus, als wenn es heute doch etwas enger wird." Tiefbraune Augen suchten Blickkontakt zu himmelblauen und versuchten herauszufinden, was diese Worte, gemischt mit dem Tonfall und dem breiten Schmunzeln auf den Lippen des Anderen, zu bedeuten hatten, doch sie kamen nicht dahinter. Stattdessen wurde er nur sanft an den Schultern gefasst und nach vorne geschoben. "Nicht so schüchtern. Bell beißt nicht. Sie kennt dich ja schon.", kam es beruhigend von hinten. Mit einem tiefen Atemzug hob Masa die Bettdecke an und kroch darunter. Zum Glück hatte sich der kleine Hund sehr weit nach links gelegt, da sonst akuter Platzmangel bestände, obwohl das in so einem Riesenbett eigentlich kaum vorstellbar war. Etwas zittrig kuschelte sich der Junge in die warme Bettdecke, da ihm doch recht kalt wurde, als er nur im Zimmer gestanden hatte. Nun entspannte er sich langsam, schloss die Augen, ließ die ganzen Strapazen dieses Tages hinter sich und kuschelte sich an den warmen Körper hinter sich. Noch eher er resignierte, woher diese Wärme kam, öffnete er seine Augen und sah nach hinten, wo sich Gackt bereits hingelegt hatte und nun näher an ihn heran rutschte. "Darf ich? Bell macht sich nämlich so breit.", hauchte der Sänger in sein Ohr und rückte nun so nah an ihn heran, dass er Masas gesamten Rücken mit seinem Oberkörper wärmte. Ein knapper und unauffälliger Blick zu Bell verriet Masa, dass der kleine Hund zwar wirklich eine Menge Platz für sich beanspruchte, es aber durchaus reichte, damit zwei Männer darin liegen konnten. Jedoch beließ es der Schwarzhaarige bei einem knappen und zögerlichen nicken und drehte sich wieder nach vorne. Nicht nur, weil ihm langsam der Nacken schmerzte, wenn er nach hinten sah, sondern auch, damit Gackt nicht die aufsteigende Röte seiner Wangen bemerkte. Natürlich hatte You ihn gewarnt, als sie sich auf dem Weg zu seiner Wohnung gemacht hatten, aber Masa hätte es niemals für möglich gehalten, dass sich der Sänger auch bei ihm so verhalten würde. >>Ich warne dich jetzt schon. Gackt hat so seine eigene Art mit seinen Freunden umzugehen. Also wunder dich nicht, wenn er sich einige Scherze mit dir erlaubt, die vielleicht manchmal unter die Gürtellinie gehen<< Unter die Gürtellinie ging das noch nicht, aber der Schwarzhaarige war sich bewusst, dass die Nacht noch lang war. Die Nacht verlief aber ohne weitere "Zwischenfälle". Eigentlich wachten sie so auf, wie sie eingeschlafen waren. >Naja... zumindest so in der Art< Schließlich kuschelte sich der Sänger immer noch an ihn. Der Unterschied jetzt war nur, dass der Gitarrist nun auf dem Rücken lag und der Blonde auf ihm. Doch auch dieses Problem löste sich recht schnell, als Mai mitbekam, dass jemand wach war, woraufhin sie ins Schlafzimmer lief und auf den Rücken des Blonden sprang, der augenblicklich aufschrie, als sich die kleinen und feinen Krallen des Kätzchens in ihn bohrten. Nach einigen Minuten des Jammerns entschloss sich Gackt zu duschen. Masa hingegen zog sich an und ging in die Küche. Leider wurde es nichts mit Frühstücken, da der Sänger absolut nichts als Wasser in seinem Kühlschrank aufbewahrte und weshalb ihm dieser auch versprach nach der Besprechung und dem Dreh mit ihm Essen zu gehen. Der Weg zum Studio viel recht schweigsam aus. Keiner sagte ein Wort oder sah den Anderen länger als nötig an. Im Studio angekommen schritten sie sofort zur Tagesordnung über. Sie setzten sich in den Meetingraum und warteten auf die Ankunft der Anderen, damit sie beginnen konnten. Außer Chachamaru und Ren war jedoch noch keiner da. "Yo Ga-chan, Masa-kun, wie geht's?" Kaum hatten sie den Raum betreten machte Ren auch schon auf sich aufmerksam. Gackt ignorierte ihn aber für den Moment und stellte den neuen Gitarristen erst einmal Chachamaru vor, dann wurde Masa zu seinem Platz geführt, wo er sich auch hinsetzte und sich umsah. Während der Sänger noch kurz mit Chacha unter vier Augen sprach - er wollte wissen, wo sich You rumtrieb - widmete sich Ren dem Neuen und seiner Wasserflasche zu. "Du bist nun also unser Neuer. Hätte ich nicht gedacht. Aber sag mal..." Schnell griff sich der Rotschopf seinen Stuhl und rutschte so unauffällig wie möglich, zu ihm rüber. "... kommst du mit ihm klar? Er hatte nämlich in letzter Zeit immer so miese Laune, seid wir aus Amerika zurück sind." Rens Stimme klang aufrichtig besorgt, denn der Blonde hatte zwar oft nen miesen Tag, aber noch nie so häufig. In Masas Augen spiegelte sich Verwirrung wieder und er ging in seinem Kopf die Bilder der letzten Nacht durch, während Ren einen Schluck aus seiner Flasche nahm. "Also zu mir war er wie immer. Wir haben sogar mit einander geschlafen." Noch eher Masa es realisieren konnte, schoss eine Wasserfontäne an ihm vorbei. Die nächsten zwei Minuten verbrachte Ren damit die Pfützen vom Meetingtisch zu putzen. "Bah Ren, behalte deine Köperflüssigkeiten bitte für dich.", kam es gespielt angeekelt von Chacha, der einiges abbekommen hatte und es sich vom Ärmel wischte. "Was heißt hier Körperflüssigkeiten? Das ist Wasser.", verteidigte sich der Rotschopf lautstark. "Du kannst mir nicht sagen, dass da keine Spucke von dir untergejubelt war." "Natürlich nicht!" Masa beobachtete diese Szene mit einem feinen Lächeln und spürte, wie zwei himmelblaue Augen auf ihm hafteten und wiederum ihn beobachteten. Wie hypnotisiert ließ sein Blick von dem Szenario ab und wendete sich dem Sänger zu, der, ohne es zu verbergen, seinen neuen Gitarristen mit seinen Augen förmlich verschlang. Eine Gänsehaut jagte kurz über seine Haut, als sich ihre Blicke trafen und in tiefbraunen Augen breitete sich ein schwacher Schimmer aus, der den Sänger nur umso mehr faszinierte je länger er hineinsah. >Bitte, sieh mich nicht so an, Masa. Nicht so< Ungewollt und widerwillig wich er dem Blick des Schwarzhaarigen aus bevor ein Gefühl in ihm die Oberhand ergriff, dass ihm in so einer extremen Stärke fremd war. Ausdruckslos und desinteressiert blickte er wieder zu den anderen Beiden, die mittlerweile ihre Diskussion beendet hatten. Masas Augen ließen jedoch nicht von ihrem Ziel ab, suchten weiter nach dem Blickkontakt zu himmelblauen Augen und gaben dann gekrängt auf, als sie ihn nicht fanden. In dem Gitarristen machte sich das Gefühl breit doch einen Fehler begangen zu haben. >Wieso sieht er mich nicht mehr an? Bedauert er es mich bei sich zu haben?< "Hey Masa.", rief Ren und riss den Jungen aus seinen Gedanken. "Hat Gackt eigentlich schon mit dir über die Bezahlung gesprochen?", beendete er seinen Satz und zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu. Natürlich wusste jeder welchen Gedanken er bei "Bezahlung" hatte, doch man ignorierte es einfach. Das war nämlich besser für Rens Gesundheit. "Was soll es da zu bereden geben? Er wird so bezahlt wie ihr auch.", antwortete Gackt und sein Tonfall klang sehr scharf. Eine erneute Maske, die er sich aufgelegt hatte. Er konnte sich jetzt nicht um den Jüngeren kümmern und über ihn den Kopf zerbrechen. Dafür war das der falsche Zeitpunkt. "Mit Spielgeld?", hinterfragte Chacha grinsend und ließ sich auf seinen Platz sinken. "Mit Yen.", stellte der Sänger klar und erntete für die Aussage erstaunte Blicke. "Wow, auf welcher Realitätsebene befinden wir uns gerade?", ertönte die Stimme des Violinisten, der gerade den Raum betrat. Sofort änderte sich die Atmosphäre im Raum, was Masa deutlich spürte. Nicht, dass es ernster wurde. Im Gegenteil Ren und Chacha machten weiter Witze. Nur Gackt und You blieben eine Zeit lang schweigend vor einander stehen bis der Braunhaarige ihm zuzwinkerte und seinen Blick somit wieder gesänftigte. Der Blonde würde ihn sich noch später vorknöpfen. Erst einmal war arbeiten angesagt. "So, da wir nun endlich komplett sind, können wir auch anfangen.", verkündete Gackt und alle nahmen ihre Plätze ein. Das Meeting war, wie Masa es sich vorgestellt hatte... verwirrend. Er konnte nicht wirklich mit dem, was gesagt wurde, etwas anfangen, aber Ren gab sich größte Mühe es ihm mit Händen und Füßen zu erklären, wofür er ihm sehr dankbar war. Nach knapp 2 Stunden war alles besprochen. Zu aller Enttäuschung bestand der Regisseur des Videos aber darauf sofort mit dem Dreh anzufangen. Schließlich waren sie ja schon im Verzug, da es so lange gebraucht hatte, um einen weiteren Gitarristen zu finden. Natürlich widersprach keiner und so begaben sie sich auch sofort zum Drehort. Es war eine kalte, verschneite Berglandschaft. >Ein idealer Platz um sich den Arsch abzufrieren<, dachte sich Ren und kuschelte sich in die Decke, die er sich umgelegt hatte. Schließlich war es Winter in Japan und Gackt wollte in seinem Video zu Seki-ray Schnee haben. Und keinen künstlichen. So blieb der Band nichts anderes übrig, als diese Tortur über sich ergehen zu lassen und mehrere Stunden frierend in der Gegend zu stehen und zu spielen bis die Aufnahme saß. Entkräftet warf sich Gackt am Ende des Tages auf das Bett und blieb regungslos liegen. Selten war er so müde wie heute und dabei waren die Aufnahmen für das Video noch nicht einmal abgeschlossen. >Wahrscheinlich werden wir morgen wieder den ganzen Tag damit verbringen in der Kälte zu stehen und 200 Mal dieselbe Einstellung zu drehen bis sie endlich "perfekt" ist. Sklaventreiber< Langsam schob er sich mit letzter Kraft bis zum Kopfkissen und legte sein Gesicht vorsichtig darauf. Es war weich und kühlte seine heiße Stirn. Er würde einschlafen, selbst mit seinen Anziehsachen und dem ganzen Schmuck und Make-up drauf. Hauptsache seine Kopfschmerzen würden verschwinden und dieses Ziehen im Rücken würde nachlassen. Außerdem hatte er auch keine Lust gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Er hatte schon die letzten Nächte kaum geschlafen und gearbeitet, nun konnte er nicht mehr. Deswegen blieb er so liegen, wie er das Zimmer betreten hatte und schlief nach wenigen Augenblicken auch schon ein. Masa hatte sich hingegen die Schuhe ausgezogen und war zur Küche gegangen und hatte etwas kühles zum Trinken aus dem Kühlschrank geholt, der mittlerweile nur noch mit einigen Flaschen Wasser und einer Flasche Wisky gefüllt war. >Gackt-kun scheint sich wohl nur noch flüssig zu ernähren. Kein Wunder, dass er heute so blass war... und das trotz der Schminke. Wenn das so weiter geht, dann wird er bald zusammenbrechen< Er nahm einen großen Schluck aus der Flasche und genoss das kühlende Gefühl das seinen Hals hinab floss bis zu seinem Bauch. Es war ein belebendes Gefühl, denn mit der Zeit hatte er seinen Körper kaum noch gespürt. Er war gezwungen 3 Stunden lang in einem T-Shirt auf einem Stein zu sitzen und Gitarre zu spielen, während es anfing zu schneien. Eigentlich mochte Masa Schnee, aber auch nur, wenn er im Warmen saß und ihn sich durch das Fenster ansah oder er wenigstens wärmere Kleidung trug. Doch obwohl er so durchgefroren war genoss er das kalte Wasser in seinem Bauch. >Gackt-kun könnte auch etwas davon vertragen< Er schloss die Flasche und ging wieder aus der Küche, doch vor dem Schlafzimmer wurden seine Schritte langsamer bis er vollkommen zum Stehen kam. >Vielleicht sollte ich ihn lieber noch etwas in Ruhe lassen. Wenn er etwas zu Trinken haben will, dann wird er sich das schon selber holen< Er lächelte kurz und legte dann die Flasche auf den Wohnzimmertisch. Danach begab er sich ins Badezimmer um erst einmal heiß zu duschen. Er musste seine Muskeln und den Rest seiner eingefrorenen Gliedmaßen wieder auftauen. Schnell huschte er ins Bad und schloss hinter sich die Tür. Dann entledigte sich seinen Sachen und stieg unter die Dusche. Als das Wasser auf ihn niederfiel hätte er am liebsten geschrieen, denn obwohl er noch sehr kalt duschte, fühlte sich das Wasser kochend heiß an. Blitzschnell stellte er das Wasser wieder ab und hielt sich die Hand vor dem Mund. >Nicht schreien. Jetzt bloß nicht schreien< Er atmete mehrfach tief durch und nahm dann die Hand wieder runter. "Das war knapp.", sagte er und seufzte. "Gackt-kun hätte mich rausgeworfen, wenn ich jetzt so einen Lärm gemacht hätte. Vor allem bei seiner schlechten Laune heute." Er stellte vorsichtig das Wasser wieder an und versuchte sich erst einmal langsam an das Brennen auf der Haut zu gewöhnen. Erst als es soweit war und er in Ruhe duschen konnte dachte er wieder über Gackt nach. >Komisch war er heute schon. In Amerika war er nicht so schlecht drauf. Aber ich kenne ihn ja auch noch nicht richtig... Ob er schon schläft? Er sah ziemlich fertig aus, als wir rein kamen< Masa stieg aus der Dusche aus und legte sich ein Handtuch um die Hüfte. Mit einem anderen trocknete er sich die Haare und zog sich dann an. Zwar war es kalt abends, aber er trug dennoch nur Shorts und ein Shirt. So angezogen öffnete er auch vorsichtig die Schlafzimmertür und lugte kurz hinein. Er staunte, als er Gackt noch mit seinen Sachen im Bett liegen sah. Leise trat der Gitarrist an ihn heran und betrachtete ihn. Der Sänger lag immer noch auf dem Bauch und schien zu schlafen. >Der ist ja scheintot< Er stand einige Zeit nur da und überlegte, ob er Gackt zumindest seine Jacke und Hose ausziehen sollte oder ihn so liegen lassen sollte, weil er sonst nur wach wird und dann mit ihm schimpft, doch anscheinend schlief Gackt noch nicht und hatte ihn reinkommen hören. "Es... ist unbequem.", gab der Blonde mit einem gequälten Lächeln von sich, als er die Augen einen Spalt öffnete und der verwirrten Gesichtsausdruck seines Gegenübers sah. Masa musste ungewollt lachen. Es sah ja schließlich auch sehr merkwürdig aus, wie Gackt dalag, doch er verdeckte sein Lachen sofort mit einer Hand und sah verschämt zur Seite. Jetzt musste sogar Gackt etwas lächeln, denn Masa stand wie ein kleiner schüchterner Junge neben seinem Bett, in dem gerade die Schadenfreude tobte, die er jedoch nicht zeigen durfte. Er konnte es in seinen Augen sehen, denn sie hatten gewissen Glanz in sich, der das verriet. Gackt sagte jedoch kein weiteres Wort mehr, sondern schloss wieder die Augen und versuchte seine Schmerzen zu vergessen und endlich einzuschlafen. Zwar war er eingeschlafen als er sich hingelegt hatte, aber die Schmerzen weckten ihn ständig. Masa wusste immer noch nicht was er machen sollte. Er entschloss sich also seinen Freund selbst zu fragen. Wach war dieser ja. "Ähm, Gackt-san...", begann Masa und Gackt lachte innerlich. Masa sprach ihn nur mit "-san" an, wenn er mist gebaut hatte oder wenn er nicht wollte, dass man böse mit ihm war. Soviel hatte er von seinem neuen Bandmitglied mittlerweile erfahren. Doch Gackt hätte Masa nicht angefahren, auch wenn er so schlechte Laune hatte. Er fühlte sich in seiner Gegenwart nämlich immer viel wohler und selbst jetzt schien es ihm, als wenn die Schmerzen langsam nachgeben würden. "Hm?", gab Gackt kurz von sich. Er war nicht im Stande etwas zu sagen. Nun merkte er, wie Masa sich neben ihn auf das Bett setzte und er wusste, dass er ihn anstarrte. Wahrscheinlich wieder mit diesem verschämten Lächeln das er hat, wenn er nicht die richtigen Worte fand. Gackt gefiel es, deswegen brachte er Masa mit Absicht in Situationen, in denen er so gucken würde, womit er sich die Zeit in den Drehpausen mit ihm vertrieb. Jedoch hatte Gackt dieses Mal die Augen geschlossen und konnte Masas Lächeln nicht sehen, doch die Vorstellung genügte ihm gerade. Masa hatte wirklich sein verschämtes Lächeln auf den Lippen und stammelte vor sich hin. "Also... versteh das jetzt nicht falsch, aber... soll ich dich nicht lieber ausziehen?" Gackt musste sich beherrschen um nicht breit zu grinsen. Er beließ es lieber bei einem knappen Kopfnicken und drehte sich mit Mühe auf den Rücken und blieb wieder regungslos liegen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass es sich so bequemer lag und er eigentlich gar nicht so ausgepowert war, wie er dachte, aber das war ihm gerade egal. Viel spannender war es zu beobachten, wie Masa eine Zeit lang mit sich selbst kämpfte bis er dann endlich doch den Mut fand und sich über Gackt beugte. Dieser lag nur da und tat so, als wenn er gleich wieder einschlafen würde. >Okay, Masa. Das war dein Vorschlag, also zieh das jetzt auch durch. Wird ja wohl nicht so schwer sein ihn auszuziehen. Und umbringen wird er dich dafür auch nicht. Er hat ja zugestimmt< Zaghaft und mit leicht zittrigen Händen ergriff er Gackts Jacke und schob sie langsam von seinen Schultern und seinen Armen hinunter. Es wurde jedoch schwieriger, als er versuchte sie unter Gackt hervorzuziehen. Gackt dachte nämlich nicht im geringsten Masa auch nur ein Stück entgegen zu kommen und blieb stur auf der Jacke liegen. Der Schwarzhaarige hätte schwören können, dass der Sänger sich sogar noch absichtlich schwerer gemacht hatte. Er glaubte sogar ein amüsiertes Grinsen auf seinen Lippen zu sehen, doch das verwarf er wieder und zog die Jacke mit einem heftigen Ruck unter ihm hervor. Fast wäre er dabei rückwärts vom Bett gefallen, doch er konnte sich noch im letzten Moment retten. Er warf die Jacke auf einen Stuhl und sah zu dem Blonden rüber. Der lag immer noch da und rührte sich nicht. >Also wenn der weiter so liegen bleibt, dann werde ich ja noch bis morgen früh hier hängen< Zumindest war die Jacke schon mal weg. Der Rest konnte ja nicht so schwer sein. Erneut beugte er sich über ihn und ergriff das Ende seines Pullovers. >Oh man, hoffentlich versteht er das nicht falsch. Aber wieso mach ich mir Sorgen? Er will es ja so< Das war unlogisch. >Nein, es war ja mein Vorschlag. Er hat nur zugestimmt. Wieso mach ich das eigentlich? Ich könnte ihn auch so schlafen lassen< Er war schon im Begriff den Pullover wieder loszulassen, als ihn Gackts sanfte Stimme aus seinen Gedanken riss. "Sei bitte ganz sanft, Süßer." Über Masas Kopf tauchten imaginäre Fragezeichen auf, als er das hörte. Er zwang sich aber nicht über das nachzudenken, was er gesagt hatte und es einfach nur schnell hinter sich zu bringen. >Ruhig Blut, Masa. Der Kerl will dich doch nur nervös machen< Langsam zog er den Pullover hoch und gab Gackts Bauch frei. >Und es gelingt ihm!< Er bis sich auf die Unterlippe und kniff die Augen zusammen, als er diesen durchtrainierten Körper sah. Warum musste dieser Kerl auch so verdammt gut aussehen? >Denk an etwas anderes... Denk an einen Bierbauch. Einen richtig dicken und ekligen Bierbauch< Das half und Masa schob den Pullover ganz hoch, wo er aus versehen Gackts Brust berührte und zusammenzuckte. Blitzartig ließ er den Pullover los und zog seine Arme weg. >Verdammt! Warum hab ich das gemacht? Gackt wird doch nun auf jeden Fall was Falsches denken, weil ich so geschockt reagiert habe< Er drehte sich um und starrte verzweifelt vor sich hin. >Aber jetzt kann ich ja wohl kaum weiter machen, als wenn nichts wäre, sonst...< "Wolltest du mich nicht ausziehen oder muss ich das jetzt doch alleine machen?", fragte Gackt nach einiger Zeit und Masa zuckte erneut zusammen. "Ähm, nein." >Bin ich blöd? Warum hab ich das gesagt? Das wäre doch eigentlich ideal, wenn er das machen würde. Ich trete heute aber auch in jedes Fettnäpfchen, was?< Er drehte sich wieder zu dem Sänger, ergriff seinen Pullover und stockte abermals, als er seine Haut berührte. Himmelblaue Augen sahen tiefbraune eindringlich an. "Ist es dir unangenehm?" "Was meinst du?", fragte Masa verschwitzt. "Mich zu berühren.", antwortete ihm Gackt und fuhr dem Gitarristen ganz sanft mit dem Finger über dessen Hand. "Ach quatsch. Ich hab schon viele Männer berührt... Also nicht so wie du jetzt bestimmt denkst. Nur freundschaftlich natürlich." Masa ahnte, dass Gackt ihm das nicht glauben würde, aber es war eh schon zu spät. Er machte sich sowieso zum Affen. "Ich dachte schon ich würde dir nicht gefallen." >He, he, wenn du wüsstest< Zu Masas Erleichterung lächelte ihm der Sänger lieb entgegen und zog sich den Pullover selbst aus. "Ich helfe dir trotzdem etwas." Nun landete auch der Pullover auf einem Stuhl und der Gitarrist hätte vor Freude weinen können, jedoch nur bis zu dem Zeitpunkt an dem der Blonde sich wieder hinlegte und vor sich hin murmelte: "Aber den Rest ziehst du aus. Ich bin ich viel zu geschafft dafür." Nun war sich Masa sicher, dass Gackt grinste, was ihm aber nicht über sein Problem hinweg half. Sein Blick wanderte langsam von Gackts Oberkörper hinunter. Er war wirklich gut gebaut. Als jedoch sein Blick an seiner Hose verharrte musste er schlucken. >War ja klar< Er hatte sich zu früh gefreut. Den Pullover hätte er ja noch schaffen können, aber konnte er ihm wirklich an die Hose gehen? >Es bleibt keine Zeit zum denken. Das hätte ich am Anfang tun sollen, dann wäre ich jetzt nicht in diesem Schlamassel< Er atmete tief ein und öffnete ihm den Knopf der Hose. >Jetzt keine Panik. Das schaffst du schon. Nur nicht hinsehen. Sieh nicht auf die Hose. Guck einfach wo anders hin< Augenblicklich richtete er sein Augenmerk wieder auf Gackts Oberkörper, der sich langsam auf und ab bewegte und seine Gedanken vernebelte. >Tolle Ablenkung, Masa. Du wirst immer besser< Als er den Reisverschluss geöffnet hatte war er doch gezwungen zumindest für einen kleinen Augenblick wieder auf die Hose des Sängers zu gucken, denn er musste wissen, wo er sie anfassen musste um sie ihm runter zu ziehen. Vorsichtig strichen seine Finger über Gackts Taille, als er unter seine Hose griff und sie ihm dann langsam runter zog. "Mmh, das tut gut.", stöhnte der Ältere kurz auf, als er die Finger des Jüngeren spürte. Dieser war aber darauf konzentriert seine Kommentare zu überhören und warf die Hose weg. >Geschafft! Endlich!< Er wollte sich gerade auf seinen Platz im Bett setzten und sich hinlegen, als Gackt bemerkte: "Da fehlt noch was." Der Gitarrist hätte ihm am liebsten ein Kissen über den Kopf gezogen, doch sein Körper war wie versteinert. "Wenn du darauf anspielst, dass ich dir die Shorts auch noch ausziehen soll, dann... dann kannst du das vergessen. Ich...", stammelte Masa wütend vor sich hin, doch noch bevor er es realisieren konnte hatte Gackt ihn am Arm gegriffen und ihn zu sich runter gezogen. "Ich meinte eigentlich einen Gute-Nacht-Kuss.", hauchte er Masa ins Ohr, drückte ihn sanft an sich und fuhr ihm zärtlich durch die Haare. "W-was?" Der Schwarzhaarige traute seinen Ohren nicht. TBC So, das war es für heute ^^ *gemein bin* Wie es weitergehen wird, steht noch nicht fest. Ihr könnt also noch eurer Fantasie freien Lauf lassen, was die Beiden so mit einander anstellen werden XD Bis dann. Wir lesen uns ^^ Kapitel 8: Memories ------------------- Titel: Kono daremo inai heya de Thema: Gackt Autor: Casey (CaseyMing@gmx.de) Pairing: Gackt x Masa Genre: Shounen ai Disclaimer: Leider gehört mir keiner der Charas, auch wenn ich sie gerne an mein Bett ketten würde *löl* Sie gehören sich selbst. Und ich verdiene damit auch kein Geld Kommentar: Tadda!Endlich mal wieder was von den Beiden süßen. Leider ist dieses Kapitel nicht so gut geworden, wie ich es gerne hätte. Der Übergang ist mir nicht so gut gelungen. Ich werd das aber im nächsten Kapitel wieder gut machen. Zur Info noch! Kami ist hier anders gestorben. Wird dann im nächsten Kapitel klar, also nicht wundern. Kommentare sind natürlich wie immer geehrt und geliebt ^^ Part 8: Memories Er konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Und noch weniger konnte er wahrhaben, was Gackt da gerade tat. Er spürte, wie sich schlanke und zugleich kräftige Finger ihren Weg durch seine schwarze Mähne suchten, um dann ein Kribbeln durch seinen Körper zu jagen, als er seine Hand in seinen Nacken legte und dort ruhen ließ. Himmelblaue Augen hypnotisierten Tiefbraune, schienen bis in seine Seele zu dringen und alles zu erkunden. Und ohne es wirklich zu realisieren legten sich zarte Lippen auf die Seinen, rissen ihn aus seinen Gedanken und der Realität. Mit einem Mal wurde eine enorme Hitzewelle in seinem Körper ausgelöst, die in sofort einfing und verschlang. Immer tiefer zog sie ihn in ein Meer von Gefühlen, löste ein leichtes Schwindelgefühl in ihm aus. Sich auf diesen Rausch einlassend, musste er feststellen, dass der Blonde diesen Kuss löste. Jedoch nur langsam, so als wisse der Ältere um die Wirkung dieses Kusses. Als er dann eine gewisse Distanz zwischen sich und Masa geschaffen hatte, öffnete er vorsichtig die Augen und beobachtete den Schwarzhaarigen, der immer noch auf ihm lag. Dieser wagte es jedoch noch nicht seine Augen zu öffnen, um dann von der Realität wieder in Besitz genommen zu werden. Er wartete. Solange, bis das Schwindelgefühl nachließ. Erst dann blickten wieder tiefbraune Augen zu ihm, enthielten einen Schimmer in sich, der unbeschreiblich war. Gackt schien es, als sehe er geradewegs in einen Sternenhimmel. Klar, hell und wunderschön. Erneut ließ er seine Finger über Masas Nacken wandern, wollte ihm die Anspannung nehmen, die wieder seinen Körper befiel. "Hab ich dich damit verschreckt?" Sanft suchten sich diese Worte den Weg zu dem Jüngeren, der hastig den Kopf schüttelte, ansonsten aber kein Wort über die Lippen brachte. Um ihn nicht noch mehr zu überrumpeln, nahm er seine Hand aus seinem Nacken und lächelte ihn an. "Wie geht es eigentlich deinem Arm?" Besorgt begutachtete er den Verband, den sein Gegenüber schon die ganze Zeit über verbarg, indem er stets lange Ärmel trug. "Alles in Ordnung. Danke noch mal.", antwortete er und vermied jeglichen Augenkontakt, da er das Gefühl hatte zu erröten, wenn er ihn direkt ansehen würde. Gackt nickte nur knapp, umfasste dann Masas Hüfte und drehte sich mit ihm um, so dass er nun über ihm lag und ihn betrachten konnte. "Du solltest jetzt schlafen gehen. Wir haben morgen einen harten Tag vor uns.", flüsterte er dem Schwarzhaarigen ins Ohr und streifte mit seinen Lippen an seiner Wange entlang, um sich letztendlich aufzurichten und vom Bett aufzustehen. "Ich geh mich kurz abschminken." Mit diesen Worten verschwand er aus dem Zimmer und hinterließ einen stark verwirrten Masa, der auf dem Bett lag und heftig ein und aus atmete. >Wenn ein normaler Kuss schon so etwas auslöst... wie ist dann einer mit Zunge?< Sofort schnappte er sich ein Kissen und presste es sich auf sein Gesicht. Es war besser, wenn er sich das lieber nicht vorstellte, da ihm durchaus bewusst war, welche Folgen das haben könnte, wenn er sich in diese Phantasie zu sehr hineinsteigerte. Vertieft in seine Gedanken bekam er nicht mit, wie sich der Blonde nach einigen Minuten neben ihn ins Bett legte und eine Augenbraue verwundert in die Höhe zog, als er sein neues Bandmitglied mit dem Kissen sah. "Eigentlich legt man das Kissen unter seinen Kopf und nicht darauf.", drang die Stimme des Sängers amüsiert zu ihm und binnen weniger Augenblicke hatte der Gitarrist sich das Kissen vom Gesicht gezogen und es unter seinen Kopf gedrückt, wobei er sich dabei auf die Seite drehte, um Gackt nicht seine Röte zu zeigen. Diese war entstanden, da er der Versuchung nicht widerstehen konnte, sich doch einen Zungenkuss mit dem Älteren vorzustellen, der nun seinen Tribut forderte. Zu seinem Glück schenkte der Sänger seinem Verhalten jedoch keine Beachtung, da schon im nächsten Moment das Licht gelöscht wurde und er das Rascheln der Decke vernahm. Erleichtert atmete er aus und schloss die Augen. >Es war wirklich ein harter Tag gewesen und der morgige wird nicht anders enden< Er schluckte als ihm erneut in den Sinn kam, wie dieser Tag geendet war. >Ach komm, Masa. Hör endlich auf daran zu denken. Es war nur ein Kuss. Nur ein Kuss! Am besten ich geh jetzt jeglichen Annäherungen aus dem Weg, dann mach ihm mir keine Probleme. Ich schaff das schon. Es wird schon nicht so schwer sein ihn nicht zu berühren< Im selben Moment, in denen Masa seine Gedanken vollendet hatte, schlang sich ein Arm um ihn und er spürte, wie Gackt sich an ihn kuschelte, so wie er es in der letzten Nacht getan hatte. >Ok, ganz ruhig. Nur keine Panik. Das ist schon in Ordnung. Ich hab ja gesagt, dass ich ihn nicht berühren werde, aber dass er mich nicht berühren darf, davon war ja keine Rede< Sich auf die Unterlippe beißend, widerstand er dem Drang sich nach hinten zu lehnen und blieb stattdessen regungslos liegen. 1 Monat später: Mittlerweile hatte sich Masa perfekt in die Band eingelebt und wurde auch als vollwertiges Mitglied akzeptiert. Die erste Single von Gackt "Seki-rai" war ein voller Erfolg und auch die Auftritte waren heiß begehrt. Der Blonde hatte es wirklich geschafft. Er hatte sich als Solokünstler durchgesetzt und konnte nun endlich das machen, was er wollte. Der Schwarzhaarige wohnte jedoch nun bei Ren in der WG, übernachtete aber dennoch des Öfteren bei seinem Freund und auch an der Tatsache, dass Gackt immer noch seine Spielchen mit ihm trieb und Ren einredete, die Beiden würden jede Nacht hemmungslosen Sex miteinander haben, hatte sich nichts geändert. Aber etwas war doch anders als sonst. "Ich halt das nicht mehr aus. Ich dreh noch durch, wenn das so weiter geht. Was bildet der sich eigentlich ein?" Der Blonde rannte bereits seid einer halben Stunde durch die Wohnung seines Freundes You und ließ seiner Wut freien Lauf. Der Violinist hatte ihn während der ganzen Zeit nicht einmal unterbrochen oder überhaupt Stellung zu dem genommen was er sagte, sondern beobachtete ihn stillschweigend. "Meint der, der kann sich alles erlauben? Ich darf doch wohl bitten. Wäre es zumindest von Anfang an so gewesen, dann hätte ich mich noch darauf einstellen können, aber nein, es kam ganz plötzlich. So als sei ich auf einmal wie jeder andere Mensch auch. Das treibt mich wirklich zur Weisglut." Hastig steckte er sich eine Zigarette an und nahm einige Züge bevor er dann fort fuhr. "Es ist ja wohl offensichtlich, dass da irgendwas nicht stimmt, ne? Oder ist es für ihn normal, wenn ich da mache? Ok, nicht dass ich das nicht auch mit euch tun würde, aber... Ach, vergessen wir das. Ich hab keinen bock mehr drauf. Ich bin ein Kerl. Ich habe Hormone und diese will ich auch endlich mal abbauen bevor sie mich noch um den Verstand bringen." Erneut zog er an seiner Zigarette und lief weiter nervös durch das Zimmer. "Er benimmt sich so, seid ich ihn geküsst habe. Ab da kam nichts mehr. Nada. Niente. Gut, nicht dass vorher schon was von ihm kam, aber es war trotzdem anders. Jetzt meidet er mich ja fast schon. Bei Begrüßungen bin immer ich es, der ihn umarmt. Von sich selbst macht er das nicht. Zumindest nicht bei mir. Und beim Küssen ist das genauso. Immer muss ich mir einen Gute-Nacht-Kuss von ihm abholen. Er hat mir noch nie von sich aus einen gegeben. Ich versteh das nicht. Bin ich so abstoßend oder was?" Mit diesen Worten blieb er stehen und sah nun direkt zu dem Braunhaarigen hinüber, der ein unglaublich breites Grinsen auf den Lippen hatte. "Ist dein Monolog nun zu Ende?", lachte er und deutete seinem Freund sich endlich mal zu setzen, da dieser nur ewig durch die Wohnung gelaufen ist. Als Gackt neben ihm Platz genommen und die Zigarette ausgedrückt hatte, wurde er schon deutlich ruhiger. Beruhigend legte You den Arm um ihn und zog ihn zu sich. "Lass mich raten. Es geht um Masa." Himmelblaue Augen blickten ihn verwirrt an. "Hatte ich das nicht gesagt?" "Nein, du hast viel gesagt, aber nicht, um wen es sich überhaupt handelt." "Oh." Der Sänger war sich wirklich nicht im Klaren gewesen, dass er Masas Namen nicht ein einziges Mal erwähnt hatte, was aber nicht wirklich schlimm war, da You bereits wusste, um wen es sich handelte. "Was denkst du, was der Grund ist, dass er sich plötzlich von dir entfernt?", wollte sein Freund erst einmal wissen und sah gespannt dabei zu, wie Gackt darüber nachdachte. "Ich weiß nicht. Vielleicht hab ich ihn ja mit dem Kuss überrumpelt gehabt, aber er hat mir zugesichert, dass das nicht so ist. Ansonsten bleibt nur noch eine Möglichkeit." "Und die wäre?" "Er ist ein verdammter Hetero und will es mir nur nicht sagen, weil wir Freunde sind." Gackt verschränkte die Arme und machte einen kindlichen Schmollmund, der You zum lachen, aber auch zum verzweifeln brachte. "Als ob dich das stören würde, wenn er hetero wäre. Dir war es ja schließlich auch egal, dass er eine Familie in New York hatte. Du hast ihn trotzdem hierher mitgenommen. Wieso sollte dich dann so etwas davon abhalten ihn nicht flach zu legen?" You bekam einen giftigen Blick zugesandt, da er genau wusste das nur der Blonde Begriffe wie "flachlegen" gebrauchte. "Ich will ihn nicht flachlegen!", protestierte der Sänger lautstark. "Ach?" "Ich will einfach nur, dass er mich nicht mehr meidet. Ist das so schwer zu verstehen?" "Vorhin hab ich da aber noch was von Hormonen und so nem Zeug gehört oder war das nur Einbildung?" Sofort stand der Sänger wieder auf und tigerte erneut durch das Zimmer. "Ok, ich geb es zu. Ich würde ihn gerne flachlegen, aber ich werd es nicht tun. Schließlich ist er erst 19 und somit noch minderjährig." You konnte nicht glauben, dass das der Grund für seine Zurückhaltung war. "Das ist alles, was dich davon abhält?", fragte er lieber noch einmal nach, wobei ihm die Antwort doch längst klar war. "Was denkst du denn? Als ob ich so etwas einfach so liegen lassen würde." "Hab ich dir schon mal gesagt, dass du notgeil bist?", gab der Braunhaarige ausdruckslos und doch mit einem amüsierten Funken in den Augen von sich und sah ihn mit einem gespielt abfälligen Blick an. "So an die tausend Mal... Also, hilfst du mir?" "Ich weiß nicht." "Ach komm schon." Mit einem Mal hatte sich die Laune von You gewandelt. So, als wäre ihm etwas aus vergangenen Zeiten wieder ins Gedächtnis gerufen worden. Verunsichert stand der Braunhaarige auf und stellte sich ans Fenster, um in die Nacht hinaus zu blicken. "Was bedrückt dich, You? Warum willst du mir nicht helfen?... So, wie früher..." Die besorgte Stimme des Sängers erklang genau neben dem Violinisten, was einen kleinen Schrecken durch seinen Körper jagte, den er sich aber nicht anmerken ließ. "Siehst du das denn nicht? Gackt, es wiederholt sich alles. Willst du denn, dass es so endet wie bei Kami?" Yous Stimme war emotional geladen und versuchte verbittert an sein Gewissen und seinen Verstand zu appellieren, doch alles was er erntete war ein enttäuschtes Kopfschütteln. "Du hattest mir versprochen, dass wir darüber nie mehr wieder diskutieren würden." Himmelblaue Augen sahen ihn durchdringend und ausdruckslos an, konnten jedoch nicht verhindern, dass all seine Erinnerungen wieder hervorgerufen wurde. An Kami. An sein Treffen mit ihm kurz vor seinem Tod. An das was er gesagt hatte, was er getan hatte. Alles lebte wieder in ihm auf, rief Gefühle und Schmerzen aus der Tiefe seiner Seele hervor, die sich unaufhörlich in ihm ausbreiteten bis sie ihn wieder vollkommen in Besitz genommen hatte. "Gackt, ich... Es tut mir leid." Vorsichtig legte er die Hand auf seine Schulter, ließ sie dann zu seinem Rücken wandern, um ihn zu umarmen. "Ich weiß, wie schwer es für dich war das zu verkraften, deswegen will ich ja, dass du denselben Fehler kein zweites Mal machst." Behutsam strich er ihm über den Kopf und spürte, wie sich die Finger des Sängers in den Stoff seines Pullis krallten und er leicht zu zittern begann. "Woher willst du wissen, dass es diesmal nicht anders wird?", fragte der Blonde leise und erwiderte die Umarmung noch ein Stück, um mit diesen Gefühlen und Bildern nicht alleine gelassen zu werden. "Weil irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem Masa misstrauisch werden würde. Er würde Fragen stellen und wenn du ihm die Antwort sagst, dann..." "...dann was? Würde er mich für ein Monster halten?" "Kann sein. Ich weiß es nicht." You war ratlos. Er wollte seinen Freund aufmuntern, jedoch auch verhindern, dass dieser nicht denselben Fehler noch einmal beging, um dann daran ein weiteres Mal zu zerbrechen. "Und was ist dann mit dir? Hältst du mich auch für ein Monster, You?" "Nein. Ich würde dich niemals für ein Monster halten." "Danke." Gackts Stimme klang schwach und verbittert. Er hatte es wirklich verdrängt gehabt. Er hatte seid dem Tod von Kami niemals mehr darüber gesprochen und es aus seinem Gedächtnis verbannt. Gackt beschloss diese Nacht bei You zu bleiben, da er jetzt ungern in seine Wohnung wollte. Schließlich war dort nur Leere, die selbst seine zwei Ladys nicht hätten füllen können. Und die Anwesenheit eines anderen hätte die Situation wahrscheinlich nur verschlechtert. Er konnte nur mit You über das Ganze reden und das war auch nötig. "Und es macht dir wirklich nichts aus, Ren?", fragte der Blonde du starrte mit dem Hörer in der Hand durch das Wohnzimmer, auf der Suche nach dem Braunhaarigen. "Nein, ist schon ok. Ich hab ja schon öfters auf Bell und Mai aufgepasst. Diesmal bin ich ja auch vorgewarnt und weiß, dass sie noch nichts zu essen gekriegt haben. Außerdem werd ich Masa mitnehmen, dann häng ich da nicht völlig alleine rum. Geht doch in Ordnung, oder?" "Masa?.. Ähm, klar. Mach das. Ich hab nichts dagegen." Für einen Moment blieb es still. "Gackt, ist wirklich alles in Ordnung? Du hörst dich so komisch an." "Nein, nein. Alles bestens. Ich hab nur Kopfschmerzen." "Aso. Ok, dann weiß ich bescheid. Wir sehen uns dann morgen." "Ja, bis morgen." Mit diesen Worten legte er den Hörer auf und machte sich nun endlich auf den Weg, um seinen Freund zu suchen. "You?", rief er kurz und fand diesen auch nach einer Weile. Der Violinist hockte auf dem Balkon und rauchte. Er hatte Gackt abermals nicht kommen hören und erschrak ein weiteres Mal, als dieser hinter ihm stand. Viele Minuten blieben sie so und beobachteten den Nachthimmel. "Wie lange ist es eigentlich schon her, dass du es weißt?", fragte Gackt und versuchte ein Gespräch aufzubauen. Außerdem interessierte es ihn, da er mittlerweile vergessen hatte wann es das erste Mal auf seinen Violinisten gestoßen war. You überlegte knapp. "Ich war damals 13, als wir uns zum ersten Mal gesehen haben. Es war auch der erste Tag, an dem ich dich so gesehen habe, wie du wirklich bist." Ein zartes Lächeln war auf dem Gesicht des Braunhaarigen sichtbar. Es war ein zufriedenes und glückliches Lächeln, denn er war froh, dass er einen der wenigen Leute war, die um das Geheimnis des Sängers wussten. Gackt wuschelte ihm kurz durch die Haare und setzte sich dann neben ihn, sah den Rauchschwaden zu, wie sie sich allmählich auflösten. "Ich hatte damals vor gehabt dich zu töten... Hab es mir aber doch noch anders überlegt und dir die Chance gegeben weg zu laufen, die du nicht genutzt hast." "Ich weiß... und es hat auch nicht nachgelassen, als ich dir gesagt hatte, dass ich von dem Tag an bei dir bleiben werde. Du wolltest mich selbst noch Tage danach umbringen." "Ja, irgendwie lustig." "Also ich fand es eher erschreckend." Eine Weile sprachen sie über vergangene Zeiten bis You erneut das Thema aufgriff, um das es eigentlich ging. "Ga-chan, was empfindest du für Masa eigentlich?" Himmelblaue Augen sahen irritiert in Braune und wunderten sich über seine Frage. "Ich weiß nicht. Es ist ganz komisch. Ich will ihn. Keine Frage, aber... das ist nicht alles. Es würde mir auch reichen, wenn er einfach nur bei mir wäre." "Was stört dich dann an der Beziehung, die ihr jetzt führt?" "Er ignoriert mich, You! Ich kann mit allem klar kommen, nur nicht mit der Tatsache, dass er mich einfach nicht mehr so beachtet wie früher." Es kränkte ihn ungemein und brachte ihn ein weiteres Mal darüber nachzudenken, was der Grund für Masas Verhalten war. Wahrscheinlich hatte er den Schwarzhaarigen wirklich überrumpelt und war zu weit gegangen. "Würdest du sagen, dass du ihn liebst?" You sah ihn nicht an während er diese Frage stellte, sondern richtete sein Augenmerk auf die Zigarettenschachtel mit der er spielte. "Ich weiß es nicht." Nicht, dass er das Gefühl von Liebe nicht kannte. Ganz im Gegenteil. Nur wusste er nicht, ob er in seinem Zustand so etwas noch fühlen konnte. Eigentlich war es nicht möglich. Nicht mehr... TBC So, das war's erst einmal. Im nächsten Kapitel werd ich Gackt's Vergangenheit beschreiben, damit das Problem klar wird. Auch die Beziehung zwischen ihm und Kami, sowie You wird dann näher erklärt. Also, wir lesen uns ^^ Kapitel 9: Tears I cried ------------------------ Titel: Kono daremo inai heya de Thema: Gackt Autor: Casey (CaseyMing@gmx.de) Pairing: Gackt x Masa Genre: Shounen ai Disclaimer: Leider gehört mir keiner der Charas, auch wenn ich sie gerne an mein Bett ketten würde *lol* Sie gehören sich selbst. Und ich verdiene damit auch kein Geld Kommentar: Endlich geht es mal weiter -.- Sorry, aber ich hatte Klausurstress und dann kann ich nicht schreiben, weil ich keinen klaren Kopf habe. Leider wurde dieses Kapitel auch zu lang, deswegen gibt es zwei Kapitel mit seiner Vergangenheit. Hoffe das stört keinen... Bestimmt nicht... Kommentare sind natürlich wie immer geehrt und geliebt XD Part 9: Tears I cried Sein ganzer Körper zitterte, als er sich in die Ecke der Gosse hockte und zusammenkauerte. Noch nie hatte er so eine Kälte gespürt, wie in dieser Nacht und noch nie verspürte er solche Schmerzen, die sich durch jede Faser seines Körpers kämpften und ihn zwangen nachzugeben. Er hingegen war nicht gewillt dem stetig ansteigenden Wunsch seines Körpers nach Erlösung von diesen Qualen folge zu leisten. Schlaff legte er sich auf den kalten und nassen Boden, versuchte seinen Körper mit dem von Nässe durchtränkten Mantel zu wärmen und schloss müde die Lider, hoffte dass er endlich Schlaf finden konnte und nie wieder aufwachen würde. Dieser sehnliche Wunsch wurde ihm jedoch verweigert, als er die Präsenz einer anderen Person wahrnahm, die sich ihm näherte und vor ihm in die Hocke ging. "Verschwinde." Seine Stimme klang ausdruckslos und schlapp und er machte sich nicht die Mühe seine Augen zu öffnen um seinen Besucher zu betrachten. Er wusste bereits, wer bei ihm war. "Nicht bevor du dir von mir helfen lässt." Die helle Stimme der Frau drang entschlossen zu ihm und regte die schiere Wut in ihm. "Ich hab gesagt, verschwinde!" Zum ersten Mal in dieser Nacht blickte er sie direkt an, ließ sie all seinen Hass und Zorn spüren, der die Frau mit den langen, pechschwarzen Haaren kalt ließ. Sie hingegen sah ihn mitleidig an und wagte es sogar eine Strähne seines blonden Haares aus seiner Stirn zu streichen. "Wieso tust du das?", fragte er sie geschwächt und versuchte sich aufzurichten, um dann erneut vor ihr wegzulaufen, wie er es schon die ganze Nacht getan hatte. Er wartete ihre Antwort auch gar nicht mehr ab, sondern lehnte sich gegen die Wand und schlich an ihr entlang. >Weglaufen< Ja, er konnte es nicht anders nennen, denn das war es ja auch. Er wollte nur weg. "Weil du das hier nicht verdient hast." "Was verstehst du schon davon?", fuhr er sie an und blieb stehen, um sie erneut anzublicken. "Ich hab es mir so ausgesucht. Ich hatte damals die Wahl gehabt und ich habe diesen Weg gewählt! Ich bin freiwillig zu einem Vampir geworden!", schrie er sie mit zittriger Stimme an und senkte seinen Kopf kurz vor Erschöpfung, um ihn dann wieder zu heben. Deutlich hob sich sein Gesicht von der dunklen Wand ab, denn im Gegensatz zu ihr war er bleich. Langsam bemerkte er, wie sich seine Glieder immer stärker verkrampften und sich sein Blick änderte. Aus Hass und Verachtung wurde Gier. "Naoko, verschwinde endlich!", zischte er ein letztes Mal, doch die Schwarzhaarige blieb stehen und schüttelte lediglich den Kopf. "Nein." Entkräftet kniete sich der Blonde hin, hielt sich den schmerzenden Kopf, um das Gefühl aus seinem Inneren zu vertreiben, dass sich seid der Abenddämmerung immer weiter ausbreitete. Nun wollte er es endlich stillen. Er wollte diese Schmerzen besänftigen. Er es nicht mehr zurückhalten. Es hatte bereits Besitzt von ihm ergriffen und ihn zu dem Monster gemacht, zu dem er sich hat damals machen lassen. "Gomen ne, Naoko." Seine Entschuldigung war nicht mehr zu hören, denn schon im nächsten Moment blickte er sie aus blutunterlaufenen Augen an und sprang in einem Satz auf sie zu, so dass ein markerschütternder Schrei die Stille der Nacht durchbrach und Unruhe stiftete. Danach folgte Finsternis. "Miststück! Lass mich hier sofort raus!", schrie er und rüttelte an den Ketten, die seine Arme und Beine zierten und in der Wand hinter ihm befestigt waren, doch jeglicher Versuch frei zu kommen scheiterte. Sich mit der Situation abfindend setzte er sich auf den Boden und hielt sich den Kopf, der weiterhin dröhnte. Nur langsam konnte er sich wieder an das erinnern, was in den letzten Minuten - oder waren es Stunden? - passiert war. Er hatte sie angefallen und war bereit gewesen sie zu töten, um seinen Blutdurst zu stillen, doch ehe er sein Werk verrichten konnte, hatte sie ihm ein Messer in die Seite gerammt. An mehr konnte er sich nicht erinnern, aber das war auch nicht von Bedeutung. Eher nebensächlich sah er sich die Wunde in seiner linken Seite an und verdrehte die Augen. Sie schmerzte weder, noch würde sie lange erhalten bleiben. Wahrscheinlich würde er morgen nicht einmal eine kleine Narbe sehen. Er hasste seinen Körper dafür. Mit einem abfälligen Blick sah er wieder zu der Schwarzhaarigen, die unweit von ihm entfernt etwas zu suchen schien. "Du magst es also hart, was?", ein zynisches Lächeln schmückte sein Gesicht und ein erneutes Klirren der Ketten war zu hören, da er nicht aufgab sich zu befreien. "Kuso!" "Versuch es erst gar nicht. Diese Ketten kriegst du nicht kaputt.", gab sie lässig von sich und kehrte ihm weiterhin den Rücken, um dann endlich fündig zu werden. Auf seine Bemerkung von vorhin wollte sie erst gar nicht antworten. Es schmerzte sie, dass er in diesem Zustand so über sie dachte. Mit dem gefundenen Gegenstand in der Hand drehte sie sich zu ihm und kam ein wenig auf ihn zu. "Ich werde jetzt für ein paar Stunden verschwinden. Bei Sonnenaufgang komme ich wieder und werde dir helfen." Ihre Stimme barg einen leichten Hauch von Trauer, der sich in ihren Augen widerspiegelte, weswegen sie ihren Blick von ihm abwandte und zu Boden sah. Sie erhielt jedoch keine Antwort darauf, deshalb machte sie auf dem Absatz kehrt und ging zur Treppe, die aus dem Keller hinaus führte. "Naoko?" Mit geweiteten Augen hielt sie in ihrer Bewegung inne und blickte leicht über ihre Schulter zu ihm herüber. "Es ist kalt... und meine Hände tun weh." Als sie sich vollends umgedreht hatte blickte sie wieder in das Gesicht ihres Freundes... Nicht in das eines blutrünstigen Monsters. Er hatte die Beine an seinen Körper heran gezogen und die Arme darum gelegt, zitterte am ganzen Leib, wobei er sie aus tränengetränkten Augen heraus ansah. Ein eiskalter Schauer durchlief sie, ließ sie Schuldgefühle entwickeln. "Camui?" Vorsichtig und leicht ängstlich kam sie wieder auf ihn zu. Sie wollte wissen, ob er wirklich wieder normal geworden war und nun unschuldig an Ketten gefangen gehalten wurde. "Naoko?... Wo bin ich? Warum ist es so kalt?", fragte er stockend und schluckte immer wieder, da seine Kehle ausgetrocknet zu sein schien. Unsicher blickten himmelblaue Augen zu der Frau, die sich nun in einer gewissen Distanz vor ihn hockte und ihn betrachtete. "Du bist bei mir?... Im Keller." Unendlich vorsichtig wagte sie sich einen weiteren Meter an ihn heran und strich ihm behutsam über den Kopf. "Warum bin ich angekettet?" Kraftlos zog er einmal kurz an den Ketten, um sie klirren zu lassen und senkte seine Hand dann wieder. "Oh Camui, es tut mir so leid. Ich wollte das nicht, aber du hattest mir keine andere Wahl gelassen. Verzeih mir." Eine Träne bahnte sich ihren Weg über Naokos Wange, um am Ende zu Boden zu fallen. "Schon in Ordnung... Was ist das?" Er hatte seinen Kopf gegen die Wand gelehnt, da er nicht genug Kraft fand, um ihn von alleine aufrecht zu halten und deutete schwach auf den funkelnden Gegenstand, den sie die ganze Zeit über in ihrer Hand hielt. Etwas verwirrt verfolgte sie seinem Blick und registrierte dann, was er meinte. "Ich hatte dir doch damals erzählt, dass ich etwas gefunden habe, womit ich dir helfen könnte, nicht wahr? Das ist es. Damit kannst du wieder normal werden, Camui." Glücklich und einerseits Stolz öffnete sie ihre Hand und hielt ihm den Gegenstand entgegen, lächelte dabei leicht. Es war eine schlichte Kette mit einem Kreuzanhänger aus Gold, der auf der Rückseite eine nicht lesbare Inschrift barg. "Damit?" Es war klanggewordener Unglaube. Hätte er die Kraft dazu gehabt, dann hätte er eine Augenbraue hochgehoben, um seiner Verwirrung Nachdruck zu verleihen, doch Naoko verstand es auch so. "Ich weiß, es hört sich lächerlich an und ich hab es zu Anfang ja auch nicht geglaubt, aber... es funktioniert wirklich. Es hat schon einmal funktioniert." Erwartungsvoll ließ sie ihren Blick auf ihm ruhen. "Bei deinem Mann?", fragte der Blonde nach einiger Zeit der Stille und betrachtete die Kette noch ein wenig. Die Schwarzhaarige runzelte die Stirn. Seine Stimmlage hatte sich wieder geändert, was sie leicht nervös machte, da sie vermutete, dass er wieder zum Vampir werden würde. Er sprach nun wieder mit mehr Kraft als zuvor, doch sie versuchte sich ihr Unwohlgefühl nicht anmerken zu lassen, dass sich erneut in ihr ausbreitete. "Ja, damals gehörte diese Kette ihm." "Aber er ist doch vor 1 Jahr gestorben, wie kann sie da geholfen haben?" Seine Stimme hatte sich nun wieder vollkommen gewandelt und wurde wieder verächtlicher. "Es war ein Unfall. Mein Sohn hat sie ihm damals beim spielen abgerissen.", antwortete sie und ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen, da die Bilder der Vergangenheit wieder in ihrem Kopf auftauchten und alte Gefühle in ihr weckten, Wunden aufrissen, die vor so langer Zeit entstanden waren. "Und du hast ihn dann getötet. Nicht wahr, Naoko? Du hast ihn kaltblütig umgebracht." Entfernt nahm sie das Klirren der Ketten war und konnte jedoch nicht sagen, was das zu bedeuten hatte, da ihr Blick auf den Anhänger fixiert war. "Ich wollte meinen Sohn beschützen. Ich hatte doch keine Wahl." Kraftlos und von den Erinnerungen an den Tod ihres Mannes in einen traumatischen Zustand versetzt, versuchte sie sich zusammen zu reißen und einen klaren Kopf zu behalten, doch es schien, als sei all ihre Kraft und all ihr Wille mit diesen Bildern verschwunden. Erst ein lauter Knall ließ sie wieder in der Realität Fuß fassen, jedoch zu spät, denn kurz darauf musste sie feststellen, dass Gackt sich losreißen konnte und gerade dabei war sie erneut anzufallen. Nur mit unglaublich viel Glück schaffte sie es ihm auszuweichen, wurde jedoch von einem der Kettenenden am Oberarm erwischt und viel zu Boden. Reflexartig fasste sie sich an die Wunde und spürte die warme Flüssigkeit, die an ihr hinab lief. Blut! "Kuso." Sie musste hier weg und zwar so schnell wie möglich. Die Situation in der sie sich befand war eindeutig zu gefährlich geworden. Der Blonde hatte nun den Geruch von Blut in der Nase, was seine Mordlust ungemein steigerte und sich dadurch zeigte, dass er diesen Duft aus der Luft aufschnappte und inhalierte. Sie hatte nun keine andere Wahl. Entweder sie schaffte es ihm die Kette jetzt noch anzulegen oder sie war verloren. Augenblicklich weiteten sich ihre Augen panisch. >Die Kette< Ihr Blick wanderte von ihrer Hand zu einem leuchtenden Gegenstand gut zwei Meter vor ihr. Anscheinend hatte sie sie beim Sturz fallen lassen. "Oh, was haben wir denn da?" Mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen kniete sich der Blonde nieder und hob die Kette auf, um sie ihr dann zu pressentieren, als sei es ihr Leben, dass er nun in den Händen hielte, was in ihrer momentanen Lage gar nicht so abwegig war. Aber sie musste zumindest versuchen ihm zu helfen. Sie hatte nicht vor kampflos zu sterben und zu wissen, wie ihr Freund weiterhin hilflose Menschen umbrachte, nur um das Monster in ihm zu besänftigen. Etwas ängstlich erhob sie sich und blickte ihm entschlossen in die Augen, wich dabei jedoch automatisch einen Schritt nach hinten, als sie seine blutrünstigen Augen sah. "Zier dich nicht, Naoko. Es wird nur ganz kurz weh tun." Sofort rannte er auf sie zu und packte sie am Hals, drückte sie somit gegen einen Holzbalken, der unmittelbar hinter ihr stand und rammte seine Fangzähne in ihre Schulter, was ihrer Kehle einen markerschütternden Schrei entlockte. Erneut bahnte sich warmes Blut an ihrer Haut entlang und der entstehende Schmerz brachte sie zum zittern. Sie war einfach zu langsam, um vor ihm wegzulaufen und viel zu schwach, um gegen ihn anzukommen, dessen wurde sie sich nun bewusst. Unwillkürlich müsste sie feststellen, wie sie die Kraft verließ und ihr Körper nicht mehr das tat, was sie wollte... nämlich sich wehren. Verzweifelt suchte sie mit ihrem Blick nach etwas, was sie retten konnte und wusste selbst, dass das hoffnungslos war, doch ihr Wunsch zu Leben zwang sie dazu und so erblickte sie die Kette, die er immer noch in der rechten Hand hielt, die sich um ihren Hals schlang und griff nach dieser, um sie nach einigem Kämpfen an sich zu reißen. Mit letzter Kraft hob sie ihre zitternden Hände und schaffte es ihm die Kette anzulegen, spürte wie sich seine Zähne immer tiefer durch die dünne Haut bohrten und ihr das Leben aus dem Körper saugten. Erst als die Kette an seinem Hals lag und ihre Hände wieder schlapp nach unten sackten ließ er von ihr ab, wich zurück und hielt sich den schmerzenden Kopf. Naoko blieb derweil bewegungslos am Boden liegen und schluckte den Blutgeschmack herunter, der sich in ihrem Mund ausbreitete und einen Schauder über ihren Körper laufen ließ. Die Schmerzensschreie des Blonden nahm sie nur entfernt wahr, da sie immer tiefer in die Dunkelheit gezogen wurde. Er hatte ihr einfach zu viel Blut ausgesaugt und sie war viel zu langsam gewesen. Sie hätte ihm die Kette anlegen sollen, als er noch normal war, doch nun war es zu spät. Nach Luft ringend wendete sie ihren Kopf leicht in seine Richtung, beobachtete wie er sich langsam wieder beruhigte und seine verkrampften Glieder entspannte. Ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen als sie wieder in die Augen ihres alten Freundes blickte, dessen zitternde Hände wieder an den Ketten rüttelten. Panisch suchend ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen und hielt bei Naoko inne. "Naoko...", drang die Stimme des Blonden kaum hörbar über seine Lippen und sein verzweifelter Blick blieb an ihr haften. Die Schwarzhaarige versuchte sich hingegen einen schmerzverzerrten Blick zu verkneifen und ihn stattdessen aus freudigen Augen anzusehen, was ihr aber nur für einen kurzen Augenblick gelingt. "Naoko... Nein!" Entsetzt robbte sich Gackt zu ihr hinüber, da er selbst kurz davor war der Ohnmacht nach zu geben und hob ihren Körper leicht an, blickte dabei in die klaffende Wunde an ihrer Schulter, die er ihr zugefügt hatte und lässt bittere Tränen auf sie hernieder fallen. "Es tut mir leid, Naoko. Bitte verzeih mir." Schluchzt immer wieder und drückt sie so fest er noch kann an sich, da er zu verzweifelt ist und nicht weiß, wie er ihr jetzt noch helfen kann. "Es... es ist schon... okay... Haupt... hauptsache es... hat funktioniert..." Hustend krallte sie sich in den Stoff ihres Pullis und spuckte kurz darauf Blut. "Pass... bitte auf... meinen Sohn... auf." Ihr Blick ging durch ihn hindurch, als sie diese Worte sprach und Gackt spürte, wie ihr Körper immer schlaffer wurde, um dann vollkommen regungslos in seinen Armen liegen zu bleiben. "Na... oko?... Naoko!... Wach auf. Bitte! Lass mich nicht allein. Du darfst mich nicht alleine lassen. Ich hab doch nur noch dich." Verbittert und hilflos rüttelte er den leblosen Körper und brach dann in einem Meer aus Tränen neben ihr zusammen. "Ich hab doch nur noch dich." Immer wieder drangen die selben Worte über seine Lippen und wurden von der Stille zerrissen, die ihn nun umgaben. Er hatte sie umgebracht. Er hatte den einzigen Menschen getötet, der ihm im Laufe der Jahrhunderte noch geblieben war. "NEIN!" Vergeblich versuchte er all seinen Schmerz hinaus zu schreien und rückgängig zu machen, was geschehen war, da ihn der Geschmack ihres Blutes, welches er in seinem Mund noch schmecken konnte, fast wahnsinnig machten. Jedoch konnte er es nicht. All der Schmerz und all das Leid würden von nun an für immer in seinem Gedächtnis erhalten bleiben. Immer wieder drang seine verzweifelte Stimme über seine blutigen Lippen und suchte sich ihren Weg ins Nichts, während sein Körper die unglaubliche Kälte zu verdrängen versuchte, die ihn überfiel, doch all seine Versuche waren vergebens. Naoko blieb tot und das das Gefühl, welches in seinem Herzen lag auch. Kraftlos legte er ihren Leichnam wieder zu Boden und strich ein letztes Mal über ihr pechschwarzes Haar, um dann mit wackeligen Beinen aus dem Keller zu verschwinden. Er konnte nicht hier bleiben, selbst wenn er es gewollt hätte. Die Qualen, die er erleiden müsste, sobald er sie ansah, wären nicht auszuhalten gewesen. Deswegen verließ er sie, hinterließ ihr jedoch ein Meer aus Tränen und Leid. Als er sich zur Tür vorgekämpft hatte warf er noch einmal einen letzten Blick in den Spiegel, betrachtete das glänzende Metall an seinem Hals, welches eine kleine Brandnarbe hinterlassen hatte. Geschockt über seinen eigenen Anblick wandte er seinen Blick ab, schritt wieder zur Tür und öffnete sie, um hinaus zu treten. Fast schon dankbar begrüßte er den frischen Abendwind, der ihm den Geruch von Blut aus der Nase trieb und ging ziellos los. In Gedanken ging er noch einmal den Tag durch, vergoss dabei weitere Tränen und erinnerte sich an ihre Bitte, dass er auf ihren Sohn aufpassen sollte. Gekränkt schüttelte er leicht den Kopf. Der Blonde wusste das ihr Sohn seid 5 Monaten bei einer Pflegefamilie oder im Heim war, da ihn das Jugendamt damals mitgenommen hatte, weil sie Naoko für gefährlich hielten. Ein lautes Geräusch riss ihn aus seinem Gedanken und ließ ihn aufhorchen. Jemand war da. Er konnte es deutlich spüren, auch wenn die Kette seine Wahrnehmung zu beeinträchtigen schien. "Wer ist da?" Suchend schweifte sein Blick umher und beobachtete jede kleinste Veränderung in allen Gassen, doch es schien, als sei die Gestalt plötzlich verschwunden. Gackt bildete sich ein, dass das Geräusch wahrscheinlich nur ein Hirngespinst war, da er ziemlich müde und erschöpft war, weswegen er sich auch in eine der Gassen verkroch und dort einen Unterschlupf suchte, der ihm vor der Sonne Schutz bot. Schnell wurde er fündig und ging ins Innere eines alten Gebäudes, welches schon ziemlich verlassen aussah und suchte sich dort einen Platz, wo er sich hinlegte und seine schweren Lider schloss. Er lag in der Ecke eines heruntergekommenen Raumes und schlang die Arme stärker um sich, betete seinen Kopf auf den harten und dreckigen Boden, während er unruhig atmete. Etwas verwundert darüber öffnete er kurz die Augen. Ja, er atmete wirklich wieder. Nach so vielen Jahren war es ihm nun doch wieder möglich Luft in seine Lungen fließen zu lassen. Seine Hände suchten sich zu dem kühlen Metall an seinem Hals und umfassten es. >Sie hatte recht gehabt... Es funktioniert wirklich< In seinem Kopf häuften sich unendlich viele Fragen, die er gar nicht zu Ende denken konnte, weil schon der nächste Auftauchte. >Warum kann ich atmen?... Wieso fühle ich so viel?... Lebe ich wieder?... Woher hat Naoko diese Kette?...< Hunderte Fragen schwirrten umher und fanden keine Antwort, ließen ihn nicht zur Ruhe kommen, obwohl er diese jetzt brauchte. Der Blonde zwang sich nicht weiter nachzudenken und sich zunächst zu erholen. Er würde sich jetzt ausruhen und morgen Abend zurück zu Naoko gehen um ihren Leichnam zu begraben. Zumindest das war er ihr schuldig, nachdem sie so viel für ihn getan hatte. Nach wenigen Minuten verfiel er in einen unruhigen Schlaf, indem er ausschließlich von ihrem Tod träumte. Erst, als am nächsten Morgen die Sonne schon hoch am Nachmittagshimmel stand erwachte er aus seinem Alptraum, um in einen anderen zu gelangen. Nach Dunkelheit suchend wich er den Strahlen der Sonne aus, die sich durch die umliegenden Fenster ihren Weg in den Raum suchten und erblickte auf einmal eine kleine Gestalt, die unweit vor ihm stand und ihn ausdruckslos ansah. Es war ein kleiner Junge von nicht mehr als 13 Jahren, der ihn aus braunen Augen ansah und einen Schläger in der Hand hielt. Erschrocken wich Gackt ein weiteres Mal zurück, um von der hinter ihm liegenden Wand gestoppt zu werden. Der braunhaarige Junge kam hingegen einen Schritt auf ihn zu und sah ihm direkt in die Augen. "Was willst du hier?", fragte der Blonde kalt und funkelte den Jungen giftig an, der seine bedrohliche Stimme jedoch nicht zu hören schien, da er weiter auf ihn zukam. Als er dann vor ihm stehen blieb, setzte sich der Ältere auf und packte ihn am Hals, um ihn zu würgen. Sofort ließ das Kind seinen Schläger los und versuchte sich zu befreien, winselte kurz. "Ich hab dich gefragt, was du hier willst.", wiederholte sich Gackt genervt und fixierte seinen Hals. Das Monster in ihm war noch bei weitem nicht vollkommen gezähmt und es kostete ihn alle Kraft, die er aufbringen konnte, um ihn nicht zu beißen und kurz darauf auch wieder los zu lassen. Verstört und ängstlich hielt sich der Braunhaarige den Hals und begann zu weinen, zeigte jedoch mit dem Finger auf etwas unweit von dem Älteren. Es war ein Ball. "Ich... ich wollte ihn nur holen.", stammelte der Kleine und rutschte von dem Blonden weg, der fast schon panisch auf seine Hände blickte, diese letzten Endes aber senkte und den Ball hochhob, welchen er ihm dann reichte. "Tut mir leid. Ich wollte dir nicht weh tun. Ich hatte mich nur erschrocken, weil ich im Glauben war, dass das Gebäude hier Menschenleer wäre." Er beobachtete genau, wie der Junge seine Angst überwand und den Ball annahm, um dann wieder aufzustehen und seinen Schläger zu nehmen. Auch Gackt erhob sich endlich wieder klopfte sich den Staub von den Sachen, um dann wieder zu dem Kleinen zu gucken. "Wie heißt du?", wollte er wissen und fragte sich selbst wieso, da er keine Verwendung für den Namen des Jungen wüsste. "You.", stammte der Braunhaarige von sich und sah verwundert in die himmelblauen Augen. Sein Gegenüber nickte nur kurz und setzt sich dann wieder in die Ecke, starrte auf die Sonnenstrahlen wenigen Zentimeter vor sich. Mit dem Ball und dem Schläger in der Hand verschwand You wieder, während Gackt geduldig auf die Ankunft der Nacht wartete. Als diese eintraf machte er sich auf den Weg zu Naokos Haus, an welchem er jeden mit entsetzen feststellen musste, dass sich dort eine enorme Anzahl an Polizeiwagen und Polizisten versammelt hatte. Nur beiläufig hörte er, dass sie von Selbstmord ausgingen, was in seinem Herzen einen erneuten Stich auslöste. Schnell floh er wieder von diesem Ort und ging zu dem alten Gebäude zurück, in dem er auch die nächsten Wochen blieb. Auch You kam des Öfteren wieder, was daran lag, dass der Ball beim spielen in das Gebäude flog. Nach einiger Zeit war sich Gackt jedoch sicher, dass es ab und an mal absichtlich geschah. TBC Tja, mal wieder nichts besonderes. Der nächste Teil kommt dann so schnell wie möglich und wird um Kami gehen ^^ Also, wir lesen uns XD Kapitel 10: Butterfly --------------------- Titel: Kono daremo inai heya de Thema: Gackt Autor: Casey (CaseyMing@gmx.de) Pairing: Gackt x Masa Genre: Shounen ai Disclaimer: Leider gehört mir keiner der Charas, auch wenn ich sie gerne an mein Bett ketten würde *lol* Sie gehören sich selbst. Und ich verdiene damit auch kein Geld Kommentar: Es tut mir wirklich leid *auf die knie fall* Aber ich hatte soviel um die Ohren und dann noch ne mächtige Schreibblockade, deswegen hat das hier so lange gedauert. Und ich konnte mich nicht entscheiden, welche Version ich für dieses Kapitel nehme. Hatte 4 oder 5 Stück. Aber nun ist es endlich wieder so weit ^^ Also, viel Spaß Kommentare sind wie immer geehrt und geliebt *g* Part 10: Butterfly Erschrocken riss Gackt die Augen auf und sah sich in dem dunklen Raum um, so als müsse er sicher gehen, dass es Realität war und er wirklich noch an demselben Ort wie zuvor war. Mit zittrigen Händen fasste er sich an die Stirn, setzte sich im Bett auf und atmete tief durch. >Schon wieder... Jede Nacht derselbe Traum< Seid Tagen hatte der Sänger keinen Schlaf gefunden, war immer wieder schreiend aufgewacht und hatte sich ins Bettlacken gekrallt bis der Stoff unter seinen Fingernägeln nachgab. Die Erinnerung an Naoko's Tod hatte ihn seit jenem Tag mit You nicht in Ruhe gelassen und ihn abends in seinen Träumen heimgesucht, um ihn zu quälen. Seid zwei Wochen ließen ihn diese Bilder nicht in Ruh, stahlen ihm seine Konzentration und jeglichen Verstand. Er hatte in den letzten Tagen das Studio gemieden, so wie er seine Freunde gemieden hatte, da er nicht wollte, dass sie ihn in so einem Zustand zu Gesicht bekamen. Es war schlimm genug, dass You hatte ihn so sehen müssen. >Warum kommen diese Erinnerungen ausgerechnet jetzt?< Das Telefon ließ ihn aufhorchen, wurde jedoch ignoriert, da er sich noch nicht in der Verfassung sah mit jemandem zu sprechen. Nicht einmal mit You. Er brauchte nun seine Auszeit. Etwas Ruhe um nachzudenken. Seufzend legte sich der Blonde wieder in das Kissen und starrte an die Decke, wartete ab bis das penetrante Klingeln aufhörte und der Anrufbeantworter ansprang, um seinen Spruch abzulassen, der in den letzten Tagen wohl an die 50 Mal erklungen war. "Hier ist der automatische Anrufbeantworter von Gackt Camui. Ich bin leider nicht erreichbar, also hinterlassen Sie mir eine Nachricht nach dem Piepton." Der pfeifende Ton drang durch den sonst stillen Raum und riss die Ruhe in Zwei, doch anstatt einer Nachricht folgte Stille. Eine so ungewöhnliche Stille, dass der Sänger zum Telefon rüber blickte, um sich zu vergewissern, dass der Anrufbeantworter auch wirklich angesprungen war. Doch das Licht leuchtete, jedoch war weiterhin nichts zu hören, solange bis sich eine leise und zaghafte Stimme bemerkbar machte, indem der Anrufer einmal tief Luft holte und unsicher zu sprechen begann. "Hi... ähm... Ich bin's... Masa... Ich... Ich wollte eigentlich nur wissen, wie es dir geht und... Na ja... Ob du bald wieder zu den Proben kommst... Die Jungs sind ohne dich aufgeschmissen... Chacha versucht zwar alles zu regeln, aber... Na ja... Du kennst die anderen ja... Die haben ihren eigenen Kopf, und so verlaufen die Proben dann doch eher im Chaos..." Ein leises und zaghaftes Lachen folgte, um dann wieder von Stille erfasst zu werden. "...Nun gut... Ich wollte mich einfach nur mal bei dir melden... Hoffentlich geht es dir bald wieder besser... ... ... Ich mach mir nämlich Sorgen um dich... Bis dann... Ich vermiss dich." Kaum hatte Gackt diese Worte gehört, sprang er aus dem Bett und stürmte zum Telefon, um den Hörer von der Station zu reißen und ihn sich ans Ohr zu halten. "Masa-kyun?... Masa?" Vergeblich vernahm er nur noch den endlosen Pfeifton, der ihm sagte, dass Masa bereits aufgelegt hatte, weshalb er den Hörer enttäuscht wieder auf seinen Platz legte, um sich danach an die Wand zu lehnen und an ihr hinunter zu rutschen. Ewige Minuten blieb er auf dem Boden sitzen und starrte die zugezogenen Gardinen an, bis er sich endlich aufrappelte und zu seinem Schrank ging, um diesen zu öffnen und sich einige Sachen zum anziehen heraus zu suchen, die er sofort anzog und nach seinem Hausschlüssel griff, um die Wohnung zu verlassen. Draußen angekommen atmete er erst einmal die frische und kühle Luft ein, die ihm um die Ohren wehte und ließ sich einfach von seinen Füßen tragen. Er wusste nicht einmal wohin er wollte, aber ihm war klar, dass er etwas zu erledigen hatte. Etwas, was ihm wichtig war. Sehr wichtig. Und so schlängelte er sich die engen Straßen entlang bis er nach knapp einer Stunde am Ziel seiner Suche angelangt war. Dem Friedhof. Traurigen Herzens trat er durch den Torbogen, so als wenn er plötzlich in eine andere Welt abtauchte, in der Gewissheit, dass er diese für die nächste Zeit nicht mehr verlassen würde. Schweren Schrittes führten ihn seine Beine durch die kleinen Wege, vorbei an Skulpturen von Engeln und Marienbildern, vorbei an unzähligen Grabsteinen bis er das Ende des Weges erreichte, wo ein kleiner Baum blühte. In einem zarten Rosa fielen die Kirschblüten auf ein Grab, welches sich genau vor dem kleinen Baum befand und ihn mit einem leichten Schleier aus Blüten bedeckte. Vor diesem Grab ging der Sänger in die Knie, strich vorsichtig mit den Fingerspitzen über die eingemeißelte Inschrift und schloss die Augen. "Kami. Das hätte nicht so enden müssen." Seine Stimme war schwach und wurde vom Wind hinfort geweht, so dass seine Worte erstickten bevor sie sich richtig entfalten konnten. Einige Jahre zuvor "Lass das." "Ich kann nicht." "Warum nicht?" "Macht süchtig." Erneut fanden Gackt's Lippen ihren Weg auf Kami's Hals und brachten diesen zum grinsen. Der Braunhaarige war gerade im Begriff eine Kiste zu öffnen, als sich der Blonde von hinten angeschlichen hatte und nun seinen Hals mit Küssen bedeckte. "Helf mir lieber beim auspacken.", ermahnte er ihn und versuchte sich wieder zur Kiste durchzuschlagen, riss aber schon im nächsten Moment seine Augen auf und fuhr herum. "Du sollst die Kisten auspacken, nicht mich!" Er sah das breite Grinsen auf dem Gesicht seines Freundes und konnte darüber nur Schmunzeln. In seinen Augen war Gackt eher ein verspieltes und verschmustes Kleinkind, als ein begnadeter Sänger und je länger er mit ihm zusammen war, desto mehr erkannte er, dass in diesem Menschen mehr als nur zwei Seiten steckten. Und er liebte sie alle. "Ich finde es aber interessanter dich auszupacken. Da weiß ich zumindest, was ich mit dem anfangen soll, was ich dann finde.", lächelte er und schob ihm allmählich das Shirt hoch, welches sich Kami jedoch wieder hinunter zog und ihn von sich drückte. "Na komm, wir wollten doch heute fertig werden. So ein Umzug geschieht nicht von alleine." Er schnappt sich eine der kleinen Kisten und drückte sie Gackt in die Hand. "Hier, da müssten die Sachen fürs Bad drin sein. Mach dich also mal nützlich." Es war kaum zwei Wochen her seid die Beiden den Einfall gehabt hatten zusammen zu ziehen und nun standen sie tatsächlich in ihrer gemeinsamen Wohnung und waren im Begriff sie einzurichten. Für Gackt war es immer noch wie ein Traum, aus dem er nicht aufgewacht war und aus welchem er auch nie wieder fort wollte. So sehr hatte er sich gewünscht mit Kami zu wohnen und mit ihm alles teilen zu können und endlich war sein Wunsch in Erfüllung gegangen. Selbst wenn er noch Angst hatte, da sein Freund nichts von seinem Geheimnis wusste, so war er sich sicher, dass sie eine wunderschöne Zeit zusammen verbringen würden. Und, auch wenn er immer versucht hatte es ihm zu sagen, so hatte er es niemals über die Lippen bringen können. Wahrscheinlich weil Kami ihn sonst von sich gewiesen hätte, so wie es die anderen getan hatten. You war der Einzige gewesen, der bei ihm geblieben war, doch ihn hatte er aus den Augen verloren, als das leer stehende Gebäude, in dem er sich aufgehalten hatte, abgerissen wurde. Danach war er in die Stadt gegangen, hatte sich einen Kellnerjob gesucht und war in ein kleines Appartement gezogen. Und dann hatte er ihn getroffen. Kami. Es war Liebe auf den ersten Blick und einen Monat später hatte er es ihm gestanden. Nun wohnten sie zusammen und waren Mitglieder der Band Malice Mizer. "Hey, willst du Wurzeln schlagen?" Kami stieß ihn kurz mit der Hüfte an und zwinkerte ihm zu. "Na los, je schneller wir fertig werden, desto schneller können wir zum angenehmen Teil übergehen." Gackt lachte und machte sich nun endlich an die Arbeit, um die Kisten auszuräumen, denn so ein Umzug tat sich wirklich nicht von alleine. >Zwei Jahre... Es waren zwei Jahre, in denen alles wie ein wahr gewordener Traum war... Wir hatten uns nie gestritten... Hatten alles mit einander geteilt... Und dann...< "Du siehst blas aus. Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?" Himmelblaue Augen blickten in zartbraune und empfingen ein Lächeln als Antwort. "Hai. Es sind nur Kopfschmerzen, so wie immer. Nach ein paar Minuten sind die weg.", versicherte ihm Kami zuversichtlich und strich seinem Freund über die Wange. "Aber du bist heute so kalt. Bist du krank?" Etwas irritiert, da der Blonde sonst nie krank wurde und auch gar nicht den Anschein machte, als sei er krank, legte er ihm eine Hand auf die Stirn und fühlte seine Temperatur. "Fieber hast du keines. Solltest lieber mal zum Arzt gehen." Gackt nickte. "Werde ich machen. Aber ich muss gleich noch etwas Wichtiges erledigen. Morgen gehst du aber zu einem Arzt." "Hai, hai." Der Braunhaarige lächelte ihn an. "Dann wird das wohl nichts mehr mit kuscheln?" Ein leises Lachen entkam Gackts Kehle. "Leider nicht, aber ich kann dich ja auf nachher vertrösten. Wenn ich zurück bin, dann können wir soviel kuscheln, wie du willst." "Bis dahin bin ich doch längst eingeschlafen. Du kommst immer so spät zurück, wenn du mal wieder Abends weg gehst. Wo bist du eigentlich die ganze Zeit?" Kami erhob sich etwas vom Bett und machte es sich nun gänzlich auf seinem Freund gemütlich, der seid einigen Minuten einfach nur neben ihm auf dem Rücken gelegen hatte. Dieser sah ihn nun etwas verwundert an und sah zur Decke hinauf, um seinem fragenden Blick auszuweichen. "Das hatten wir doch schon besprochen, Kami. Ich kann es dir noch nicht sagen, aber es ist sehr wichtig für mich. Versteh das bitte." Kami nickte nur, erhob sich von ihm und legte sich wieder auf seine Seite des Bettes, wo er sich in die Decke kuschelte. "Ok, aber wehe du meckerst morgen, dass ich schon geschlafen habe, als du kamst." "Werd ich nicht." Zu ihm blickend stand der Sänger vom Bett auf und hauchte einen leichten Kuss auf die Stirn seines Freundes, verließ dann nach wenigen Minuten die gemeinsame Wohnung und trat in die Nacht hinaus. Zielstrebig steuerte er eine Gasse an. Die Gasse, in die er immer ging, wenn der Durst ihn so sehr plagte, dass er fast wahnsinnig wurde. Heute war einer dieser Tage. >Verdammte Kette. Sie kann verhindern, dass ich in der Sonne verbrenne, aber den Durst kann sie nicht vollkommen stillen< Er wusste, dass es keinen Sinn machte die Kette für seinen momentanen Zustand verantwortlich zu machen, aber er brauchte etwas, woran er seine Wut auslassen konnte. Schließlich hätte er heute morgen um ein Haar Kami gebissen, weil er seinen Herzschlag so laut hören konnte, dass er fast durchgedreht wäre. Und so beschleunigte er seinen Schritt etwas, sah sich zur Sicherheit noch einmal um bevor er in die Gasse einbog und die Tür eines der mehr als schäbig aussehenden Häuser öffnete. Hastig lief er durch den Gang, vorbei an den mit Drogen zugepumpten Menschen und auf die einzige Tür zu, die es gab. Diese stieß er kraftvoll auf und knallte sie hinter sich zu. "Verdammt noch mal! Was bildest du dir eigentlich ein? Warum hast du so lange gebraucht? Ich hatte das Zeug schon gestern gebraucht.", fuhr er den schwarzhaarigen Mann an, der in einem Stuhl saß und ihn über seinen Schreibtisch hinweg ansah. Völlig unbeeindruckt von der Show des Sängers schweifte sein Blick von dem Blonden zu einem jungen Mann, der unweit von der Tür saß und ein Maschinengewehr in der Hand hielt, welches er dem ungebetenen Gast sofort in den Rücken hielt. "Freut mich auch dich wieder zu sehen... Gackt.", antwortete er desinteressiert, sprach den Namen des Sängers, dennoch amüsiert aus. "Wo ist es?", fragte ihn dieser und beruhigte sich etwas. Nun schien der Schwarzhaarige auf seinen Wunsch endlich einzugehen und deutete dem Mann mit dem Maschinengewehr, dass dieser den Raum verlassen sollte, was dieser umgehend tat. "Du weißt, dass das ein ziemlich riskanter Auftrag ist. Ich kann so was nicht innerhalb von ein paar Stunden erledigen, Gackt-san. Sowas braucht Zeit und einen gut durchdachten Plan. Schließlich fahren nicht jeden Tag Krankenwagen mit Bluttransfusionen in der Stadt herum." Den Blonden nicht aus den Augen lassend, öffnete er eine Schublade unter seinem Schreibtisch und holte zwei Blutkonserven heraus, die er ihm zuwarf. "Ich denke es ist einfach an das Zeug zu kommen, als Drogen an die Menschen zu verticken.", warf ihm der Sänger verächtlich vor. "Ga-san, Ga-san. Wo bleiben die Manieren? Drogen gehören zum Alltag. Jeder nimmt welche. Die einen nehmen legale, die anderen illegale. Wo ist da der Unterschied? Jeder braucht etwas, damit er sich einfach mal entspannen kann. Die Welt um sich vergessen lassen kann. So wie die Kids bei mir ihr Haschisch kriegen, so kriegst du von mir dein Blut." "Das ist kein Vergleich." "Wie du meinst. Mir soll es egal sein. Such dir einen anderen Dealer, wenn du es dir leisten kannst. Und nun geh. Du verscheuchst mir meine Kunden." Wortlos kehrte Gackt ihm den Rücken und verließ das Gebäude, um sogleich von der frischen Nachtluft empfangen zu werden. Die Blutkonserven hatte er sich in die Innentaschen seines Mantels gesteckt und schlug nun den Weg zum Park ein. >Das ist kein Vergleich. Diese Kids nehmen diese Drogen freiwillig. Ich hab keine andere Wahl mehr< Im Park angekommen lehnte sich der Sänger an einen der Bäume und ließ sich daran hinab sinken. Sein Kopf tat ihm weh und sein Körper schrie nach dem Blut, welches er nun in den Händen hielt und es vom Mondlicht beschienen ließ. Er hasste sich dafür. Hasste sich, dass er dieses Blut trinken musste. Hasste sich, dass er sich hatte damals zum Vampir machen lassen. Doch all das wehleidige Gejammer brauchte ihm nichts, weshalb er seine Zähne gierig in die erste Konserve senkte und hastig das so dringend benötigte Elixier trank. Augenblicklich überkam ihn wieder die Sucht, die nach mehr verlangte und ihn zum wilden Tier machte, welches keine Kontrolle mehr über sich hatte und nur seine Gier stillen wollte. "Gackt?" Eine zittrige Stimme ließ ihn aufschrecken. Geschockt blickten seine fast schon weißen Augen auf den Eindringling, welcher ihn entsetzt ansah. >Nein< Augenblicklich ließ er die Blutkonserve fallen, versuchte halt auf seinen wackeligen Beinen zu finden und auf seinen Gegenüber zuzugehen, doch er scheiterte. Er war noch zu schwach. Und so konnte er nichts weiter tun, als das Entsetzen in den Augen von Kami zu sehen. "Gackt, was zum.." "Kami, lass mich bitte erklären." "Nein." Sich die Augen mit seinen Händen bedeckend, schüttelte er den Kopf und wandte sich ab. Zu grausam war das Bild, welches sich ihm da gerade bot. Der Blonde lehnte an einem Baum, den Mund mit Blut verschmiert und die Blutkonserve noch in den Händen haltend. Immer wieder schüttelte er den Kopf, versuchte dieses Bild aus seinem inneren Auge zu verdrängen. "Kami, bitte.", flechte der Sänger ihn erneut an, erntete jedoch nur ein weiteres Mal einen panischen Schrei. "Nein! Bleib weg von mir." Tränen liefen das zarte Gesicht des Braunhaarigen hinab und fielen zu Boden. "Warum nur?" Seine Worte verloren sich im Wind und ehe Gackt noch etwas erwidern konnte lief er davon. Er wusste selbst nicht wohin, aber er wollte nur weg. Wollte dieses abscheuliche Bild aus seinem Kopf vertreiben, welches ihm nur Schmerzen bereitete und ihn taumeln ließ. >Oh Gott... Was bist du, dass du so was tust, Gackt?... Was?< Dann wurde alles um ihn herum schwarz. Die Realität schien plötzlich so fern und nichts war mehr wie zuvor, weshalb er dem Wunsch seines Körpers nachgab und ohnmächtig wurde. >Ich erfuhr erst am nächsten Tag von deinem Zusammenbruch... Ich war die ganze Nacht lang unterwegs gewesen... Musste nachdenken... Es war alles meine Schuld... Ich hätte dir nachlaufen sollen... Dir die Wahrheit sagen sollen... Aber du warst auch nicht ehrlich zu mir, Kami... Du hast mich auch belogen... Du wusstest es schon seid längerem... Du wusstest, dass du einen Gehirntumor hattest und hattest mir nichts davon gesagt... Wieso?... Ich hätte dir doch helfen können... Aber du hast mich weggeschickt... Immer wieder... Wolltest nichts mehr von mir hören... Nicht einmal im Krankenhaus durfte ich dich besuchen... Ich erfuhr alles von Mana... Übers Telefon... Selbst er mied mich seid diesem Abend... Alle mieden mich... Und so bin ich gegangen... Weg von Malice Mizer... Weg aus Tokyo... Weg aus deinem Leben... Es war ein Fehler... Ich hätte bei dir bleiben sollen... Ich wollte bei dir bleiben... Wollte für dich da sein... Für immer... Doch nun... Nun bist du tot...Du hast mich einfach verlassen... Ohne ein Wort... Bist einfach gegangen... Hast du mich so sehr dafür gehasst?... Hab ich dich damit so sehr verletzt?...< Ein letztes Mal strichen seine Finger sanft über die feine Gravur bevor er sich langsam erhob und sich seufzend abwandte. Nur ungern ließ er ihn alleine. TBC So, das war's... Ich weiß, nicht wirklich gut, aber besser als der Rest, den ich hatte ^^ Das nächste Kapitel kommt dann wieder schneller. Also, wir lesen uns ^^ Kapitel 11: Silent Jealousy --------------------------- Titel: Kono daremo inai heya de Thema: Gackt Autor: Casey (CaseyMing@gmx.de) Pairing: Gackt x Masa Genre: Shounen ai Disclaimer: Leider gehört mir keiner der Charas, auch wenn ich sie gerne an mein Bett ketten würde *lol* Sie gehören sich selbst. Und ich verdiene damit auch kein Geld Kommentar: Endlich komm ich wieder ins Internet. Ich hab schon ne Krise gekriegt. Mein dummer Router musste ja unbedingt zum falschen Zeitpunkt kaputt gehen >.<... Naja... Aber jetzt kriegt ihr wieder was zu lesen. Diesmal sogar etwas mehr für die Lesehungrigen unter euch ^^ Also, viel Spaß Kommentare sind wie immer begehrt und geliebt XD Part 11: Silent Jealousy Als Gackt seinen Schlüssel in das Türschloss seiner Wohnung steckte war es bereits später Abend. Er war nach seinem Besuch am Friedhof noch etwas spazieren gegangen. So an die 6 Stunden mussten es gewesen sein, in denen er blind und ziellos durch die Straßen Tokyos gelaufen war, um sich danach in einer Bar vollaufen zu lassen und mehr torkelnd als gehend den Weg nach Hause zu beschreiten. Doch nun war er endlich da und öffnete seine Wohnungstür, um sofort hinein zu treten und seine Schuhe als erstes in eine Ecke zu treten. Alles tat ihm weh. Sein Kopf, seine Füße, einfach alles. "Kuso!", fluchte er, als er versehendlich mit der Hüfte gegen einen Schrank lief. Mit genervtem Blick näherte er sich seinem Wohnzimmer und tastete nach dem Lichtschalter, doch noch bevor er ihn umlegte, fiel ihm auf, dass das Licht bereits brannte. In Gedanken ging er noch einmal den Morgen durch und versuchte sich vergeblich daran zu erinnern, ob er das Licht hatte einfach brennen lassen, jedoch hatte der Alkohol seinen Teil dazu beigelegt und ihn mit Gedächtnislücken nur so überhäuft. Mit abwesendem Blick wanderten seine Augen den Fußboden entlang, auf welchen sie die ganze Zeit über gerichtet waren, und erblickten plötzlich ein Paar Füße. Sich wach haltend sah er höher, bis er seinem Gegenüber direkt in die Augen sah. "Hey, was machst du denn...?" Weiter kam er nicht, denn schon im nächsten Moment hatte ihm der Bassist eine schallende Ohrfeige verpasst und begann ihn lauthals anzuschreien. "Was bildest du dir eigentlich ein, Gackt? Bist du noch zu retten?" Nur mühsam wurde Ren Herr über seine Wut und fuhr sich durch die Haare. Der Sänger hingen schwieg und hielt sich die schmerzende Wange, hatte Halt an einer Wand gefunden, an der er langsam hinab rutschte und auf dem Boden sitzen blieb. "Seid 2 Wochen hören wir kein Sterbenswort von dir. Weder meldest du dich bei uns, noch bei unserem Manager. Stattdessen scheinst du dich jeden Tag irgendwo herum zu treiben und dich zulaufen zu lassen. Verdammt noch mal, was soll das?" Immer noch schwieg der Blonde, versuchte erst einmal alles einzuordnen, was Ren ihm da zu vermitteln versuchte und öffnete dann erst seinen Mund, um etwas darauf zu erwidern, wurde jedoch sofort von dem Rotschopf daran gehindert. "Weißt du eigentlich, was für Sorgen wir uns gemacht haben? Was für Sorgen Masa sich gemacht hat? Verflucht, Gackt. Er hat sich fast jede Nacht in den Schlaf geweint, da er Angst hatte dir sei was passiert, weil du nie auf einen seiner Anrufe geantwortet hast." "Es tut mir leid.", murmelte der Ältere leise zu ihm und sah entschuldigend zu ihm auf. Sein Blick ging mehr durch ihn hindurch, als das er den Bassisten wirklich fixierte, denn seine Gedanken waren ganz wo anders. Bei Masa. Bei dem Anruf von heute morgen. >>Hoffentlich geht es dir bald wieder besser... ... ... Ich mach mir nämlich Sorgen um dich... Bis dann... Ich vermiss dich<< Er war wirklich ein Vollidiot gewesen. Warum hatte er ihn nicht einfach angerufen? Hatte er Angst gehabt, dass Masa ihn von sich weisen würde? Dass er nicht mit ihm reden wollte? Aber warum hätte er ihn dann angerufen? Ren hatte ihn nach einiger Zeit wieder alleine gelassen, jedoch erst, nachdem er ihm noch gehörig seine Meinung gegeigt hatte, die dem Sänger ziemlich zum Denken anregte. Er war wirklich egoistisch gewesen. Hatte nur an sich und sein Wohl gedacht. Nie daran, wie es wohl seinen Freunden ging und ob sie sich Sorgen machen würden. Vor allem Masa hatte er vergessen. Oder besser gesagt verdrängt. Er hatte sich in der Zeit, in der er die anderen gemieden hatte, eingebildet, dass er nichts für den Chibi empfinden würde, dass seine Gefühle nicht Gefühle wären, sondern einfach nur Hormone. Mit all diesen wirren Gedanken legte er sich in sein Bett, starrte noch einmal auf den Anrufbeantworter, in der Hoffnung, dass noch eine Nachricht von Masa darauf wäre. Jedoch vergebens. Und so viel er in einen unruhigen Schlaf, wälzte sich von einer Seite auf die Andere und schreckte sogar Belle ab, die sich zu ihm gelegt hatte, dann aber doch die Flucht ergriff und sich zu Mai verzog. Als Gackt am nächsten morgen die Augen langsam öffnete, fühlte sich sein Kopf schwer an, was wohl am Alkohol der gestrigen Nacht liegen musste. Hätte er die Kette ausgezogen, dann würde er sich jetzt nicht so fühlen, das war klar. Alkohol wirkte bei Vampiren nicht wirklich. Jedoch hatte sich der Sänger damals geschworen diese Kette nie wieder abzulegen und somit zu riskieren, dass er wieder zu einem blutrünstigen Monster werden würde. Mit einem leisen seufzen richtete er sich im Bett auf und machte sich daran sich zu duschen und anzuziehen, um dann die Wohnung zu verlassen und geradewegs auf das Studio zuzusteuern. In Gedanken malte er sich schon mal aus, welche weiteren Standpauken er sich noch anhören durfte, bevor sie wieder zur Tagesordnung schritten. Mit zittriger Hand umklammerte der Blonde den Türgriff und drückte ihn langsam hinunter. Hätte er einen Puls, dann wäre dieser nun auf 180 gewesen, doch dieses Problem erübrigte sich ja, weshalb er einmal tief durchatmete und den Raum so lässig wie immer betrat. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet und augenblicklich wurde es still. Nur ein leises Raunen und Flüstern war zu hören. "Was ist? Habt ihr mich noch nie gesehen, oder was? An die Arbeit. Wir haben eine Tour vorzubereiten." Sofort fingen alle an zu lachen. Vor allem, als sie seinen leicht verwirrten Blick bemerkte, der zwischen ihnen umherschwenkte und etwas zu suchen schien. "Wo ist Ren?", fragte er in die Menge und erhielt meist nur ein Schulternzucken als Antwort. Die meisten waren nun damit beschäftigt den Raum zu verlassen und sich wieder an die Arbeit zu machen. Schließlich war der Boss wieder da. Erst, als nur noch You, Chacha und Masa am Tisch saßen wurde seine Miene ernster. "Ich weiß, ich sollte mich jetzt rechtfertigen, warum ich mich so lange nicht hab blicken lassen und warum ich mich auch nicht gemeldet habe, aber...", begann Gackt und wurde prompt unterbrochen. "Ga-chan, es ist okay. You hat uns alles erzählt.", lächelte ihm Chacha entgegen und blickte zu einem reichlich verwirrten Sänger hinüber. "Hat er?" Sein Blick fiel auf You, der ihm zunickte und dann wieder auf Chacha, der immer noch grinste. "Alles?... Also, ich meine... Wirklich alles?" Leise drangen die Worte über seine Lippen und lösten ein Gelächter bei seinem Gitarristen aus. "Na klar. Von Anfang bis Ende. Ich war zuerst echt geschockt, aber dann fand ich es komisch." >Komisch?< Reichlich unverständlich sah er seinen Gegenüber an, der mittlerweile aufgestanden war und ihm eine Hand auf die Schulter legte. >Was ist daran komisch ein Vampir zu sein?< "Sag uns trotzdem demnächst früher bescheid, wenn du dir die Seele aus dem Leib kotzt. Es ist keine Schande eine Lebensmittelvergiftung zu haben. Dazu noch von seinem eigenen Essen." Er musste erneut lachen und klopfte dem Blonden ein weiteres Mal auf die Schulter. >Was zum Teufel hat You ihnen erzählt?< Gackt war zu nichts anderem fähig, als darauf einfach nur zu nicken. Als Ren auftauchte und die Besprechung für die bevorstehende Tour anfing, schwelgte der Sänger in einer ganz anderen Welt. Er betrachtete Masa, der die ganze Zeit über kein einziges Wort gesagt hatte und ihn auch sonst zu ignorieren schien. >Er ist also doch sauer auf mich< "Gackt... Gackt... Hey, Gackt!", rief You und stieß dem Blonden in die Seite, der sich daraufhin wieder fing und verwirrt zwischen seinen Members hin und her sah. "Was?" "Die Frage lautet eher, wo?", antwortete Ren und spielte mit seinem Flummi. "Wie?", kam es erneut von dem Solokünstler und über seinem Kopf bildeten sich imaginäre Fragezeichen. Worüber sprachen sie eigentlich gerade und warum starrten ihn plötzlich alle grinsend an? "Wir wollten wissen, wo du deinen Tourstart haben willst, aber wie ich sehe bist du ganz wo anders." Chacha hatte wieder sein typisches Lächeln auf den Lippen und legte einen Arm um Masa, der neben ihm saß und ihn leicht unsicher ansah, als dieser noch damit begann ihm über die Wange zu streichen. Gackt hingegen widmete seinem Gitarristen nur einen vernichtenden Blick zu und widmete sich dann wieder den Aufgaben, die vor ihm lagen, in der Hoffnung, dass diese Besprechung endlich ein Ende finden würde, was aber in absehbarer Zeit nicht zu erwarten war. Irgendwann wurde es Masa zu unüberschaubar. Er hatte niemals gedacht, dass es so schwer sein konnte eine Tour vorzubereiten. Sich aus dieser unangenehmen Lage befreiend stand er auf und ging zur Tür. "Bin auf der Toilette." "Bring mir was mit." Augenblicklich richteten sich alle Blicke auf Ren, der nur mit den Schultern zuckte und seinen Flummi weiter bearbeitete. "Was? Ich meinte damit, wenn er an der Küche vorbei kommt.", erklärte er und ein allseitiges Nicken machte ihm deutlich, dass ihn nun endlich alle verstanden hatten. Als der Schwarzhaarige den Raum verlassen hatte sahen ihm himmelblaue Augen sehsüchtig nach und es dauerte keine 10 Sekunden, als auch Gackt aufstand und zur Tür ging. "Ich hol mal Kaffee." Sofort hatte er den Raum verlassen und ging schnellen Schrittes den Gang entlang, um hinter einer Ecke abzubiegen und den Jüngeren zu erblicken, der jedoch in diesem Moment die Toiletten betrat. Er zögerte etwas, als er ihm dann folgte und in dem kahlen und weißen Raum wartete. Als sich nach einer Weile die Kabinentür öffnete, wandte er sich ihr zu und suchte sofortigen Blickkontakt zu dunkelbraunen Augen. Erschrocken blieb der Gitarrist stehen und sah seinen Gegenüber etwas verwirrt an. "Hi, Gackt-san." Ein zartes Grinsen legte sich auf die Lippen des Sängers, der seinen Freund weiterhin nur beobachtete und ihm dabei zusah, wie er an ihm vorbei ging und ans Waschbecken trat, um sich die Hände zu waschen. Mit einer geschmeidigen Umdrehung wandte er sich wieder zu ihm und stellte sich genau hinter ihn, legte die Hände dabei auf seine Hüfte und strich mit seinen Lippen an Masa's Hals entlang, was dem Jüngeren ein leises und zittriges Keuchen entlockte, welches er nicht mehr unterdrücken konnte, da alles zu schnell ging. "Hast du etwas ausgefressen oder warum nennst du mich Gackt-san?" Es dauerte einige Momente, die sich in die Ewigkeit erstreckten, bis er endlich antworten konnte und nebenbei feststellte, dass er sich immer noch die Hände wusch. Sie zitterten mittlerweile, was die Auswirkungen des kalten Wassers waren, weshalb er sie zurückzog und den Hahn zudrehte. "Wieso sollte ich etwas ausgefressen haben? Ich wollte nur höflich sein. Mehr nicht.", antwortete er und konnte nicht glauben, dass es ihm möglich gewesen war diese Worte ohne ein Zittern in seiner Stimme hervorzubringen. Jedoch blieb ihm nicht viel Zeit sich darüber zu freuen, da er so langsam daran arbeiten sollte, sich aus dieser Situation zu befreien, weil die Berührungen des Älteren in ihm allmählich eine extreme Hitze verursachten. Langsam und vorsichtig drehte er sich zur Seite und ging die zwei Schritte, die ihn vor dem Stapel mit Papiertüchern trennten, mit denen er sich die Hände trocknete. Augenblicklich vermisste Masa das angenehme Gefühl, welches durch die Hände des Sängers in ihm hervorgerufen wurde, doch er wusste, dass er seinem Wunsch, sich einfach fallen zu lassen und alles zu genießen, nicht nachgehen konnte. Oder besser gesagt, er durfte es einfach nicht. Schließlich hatte er sich das damals geschworen und er würde es auch einhalten. "Du sprichst mich aber nur mit -san an, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Kann es sein, dass du auf mich wütend bist?" Gackt's himmelblaue Augen lösten die nächste Hitzewelle in dem Körper des Schwarzhaarigen aus, der daraufhin sofort den Blick zu Boden sinken ließ. "Wieso sollte ich auf dich wütend sein?" "Weil ich mich nie bei dir gemeldet hatte." Ohne dass es Masa mitbekam, stand der Blonde plötzlich genau vor ihm und sah auf ihn herab, legte dann vorsichtig einen Finger unter sein Kinn und hob es behutsam an, damit er ihm in die Augen sehen konnte. "Tut mir leid, wenn ich dir Sorgen gemacht habe. Das wollte ich nicht. Ich hätte mich sofort bei dir gemeldet, aber ich war nicht in der Verfassung dazu." Entweder der Gitarrist bildete sich das ein oder Gackt sah gerade wirklich auf seine Lippen, als wolle er ihn gleich küssen, was in dem Chibi die wildesten Fantasien hervorrief. Die Beiden waren sich wohl zur falschen Zeit am falschen Ort begegnet... Vorausgesetzt es war Zufall, dass sie sich hier getroffen hatten. Dennoch war die Umgebung und die Art und Weise, wie sie hier gerade standen der Grund, warum sich in Masa's Kopf gerade eine nicht jugendfreie Szene abspielte. Schließlich waren sie beide alleine auf einer Toilette und der schönste Mann Japans stand gerade vor ihm und schien ihn gleich küssen zu wollen. Was also hätte man da denken sollen? Noch wichtiger schien dem Schwarzhaarigen aber die Frage, was sollte er tun? Einfach stehen bleiben? "D-d-du..." Er brach ab. Hatte er etwa wirklich dran geglaubt, dass er jetzt noch einen vernünftigen Satz zustande bekommen würde? >Oh Gott, warum muss er aber auch so geile Lippen haben. Wie soll man da noch bei klarem Verstand bleiben?< Im Grunde genommen hätte Masa nun aufgehört zu denken - vorausgesetzt er hätte es nicht schon beim Händewaschen getan - und ihn einfach geküsst, doch das letzte Bisschen seines rationalen Denkens, welches nicht von seinem Hormonspiegel ertränkt wurde, wehrte sich dagegen und zwang ihn seinen Kopf zur Seite zu drehen und dieser unangenehmen Situation zu entfliehen, indem er ihn sanft von sich drückte und einige Schritte Abstand zwischen ihnen beiden brachte. "Ich bin dir nicht böse. Wirklich. Das könnte ich gar nicht.", sagte der Jüngere und verfluchte sich innerlich für das, was er hier gerade getan hatte. Da waren sie sich gerade so nah, wie sie es sonst nur in seinen Träumen waren, und er lief vor ihm davon. War das eine Art Strafe? Aber wofür? "Ein Glück. Dann kann ich ja unbesorgt wieder zur Besprechung gehen." Der Kleinere nickte nur und sah zu wie Gackt sich daran machte die Toiletten wieder zu verlassen, um ihn in seinem gerade entsprungenen Kummer alleine zu lassen, weshalb er betrübt den Blick auf den Boden heftete. "Ach, bevor ich es vergesse." Der Gitarrist stutzte, doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, was sein Freund damit meinte, wurde sein Kinn erneut angehoben und weiche Lippen legten sich hauchzart auf die Seinen. Ein unbeschreibliches Gefühl flutete seinen Körper, welches viel zu schnell abebbte, da sich diese wunderschönen Lippen von ihm lösten und ihn mit der Sehnsucht nach mehr alleine ließen. "Ich hatte vergessen dich heute Morgen zu begrüßen." Mit diesen Worten verschwand der Sänger, ließ Masa alleine und machte sich wieder auf den Weg zur Besprechung. Der Schwarzhaarige hingegen blieb noch eine Weile reglos stehen. Er hatte die Augen geschlossen und den Mund ein klein wenig geöffnet, konnte und wollte noch nicht realisieren, was gerade geschehen war. War das nun ein Traum, oder war es Wirklichkeit? Und warum war es nur so kurz? Wo doch jeder Moment, indem sie vor einander standen und sich angesehen hatten von der Ewigkeit verschlungen wurde, schien ihm die Zeit in diesen Momenten des vollkommenen Glückes einfach entrissen zu werden. Mit einem zarten Lächeln betrat der Blonde wieder den Besprechungsraum und wurde neugierig von den anderen drei Bandmitgliedern gemustert. Ohne etwas zu sagen setzte er sich wieder auf seinen Platz und nahm eines der Blätter, die auf dem Tisch lagen und mit den Konzertterminen beschrieben waren, um es sich noch einmal in aller Ruhe anzusehen. Die fragenden Blicke seiner Freunde vollkommen ignorierend wandte er sich völlig dem Blatt Papier in seinen Händen zu, was Ren nach einer Weile den letzten Nerv raubte. "Wo ist der Kaffee?", fragte der Rotschopf und gewann somit die Aufmerksamkeit des Sängers. "Kaffee?" "Wolltest du nicht Kaffee holen gehen?", hackte er nach und Gackt's Gehirn schien endlich begriffen zu haben, dass er ihnen weiß gemacht hatte, dass er aus diesem Grund den Raum verlassen hatte. "Ach ja, Kaffe... Die Maschine war kaputt." Wieder sah er auf das Papier in seinen Händen nieder. Unterdessen knetete der Bassist seinen Flummi und warf dem Sänger und den anderen einen Aber-natürlich-Blick zu. Niemand in diesem Raum glaubte den Worten des Blonden auch nur im Ansatz. Dafür kannten sie ihn einfach zu gut. Ren war gerade im Begriff einen weiteren Kommentar von sich zu geben, als die Tür aufging und Masa den Raum betrat, um dann schweigend zu seinem Platz zu gehen und sich dort nichts anmerken zu lassen. "Ok, da Masa wieder da ist, können wir weitermachen.", sagte Gackt und warf einen Blick in die Runde, um dann kurz und präzise zu erklären, was sie nun alles zu erledigen hatten. Damit beließ es der Sänger auch vorerst. "Das wär's dann für heute. Übermorgen geht es dann weiter. Dann besprechen wir die Abfolge der Lieder und die Bühnenshow.", erklärte der Blonde und Chacha fiel ihm kurz danach ins Wort. "Warum erst übermorgen?" "Weil ich Sonntags nicht arbeiten werde. Außerdem hab ich vor heute mit Masa einen trinken zu gehen. Mit nem Kater werde ich hier dann bestimmt nicht aufkreuzen." Augenblicklich richteten sich alle Blicke auf den Jüngsten der Band, der von seinem Glück noch gar nichts wusste und den Sänger deswegen verwirrt ansah. Er widersprach jedoch nicht im Geringsten, da er gerne etwas mit ihm machen wollte. Vor allem, da er ihn nun fast seid einem Monat nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte. Die Anderen nickten unterdessen resignierend und Chacha verabschiedete sich vorzeitig, da er noch mit seiner Freundin zum Essen verabredet war. Ren hingegen wechselte nur das Stockwerk. Er wollte mit seinem neune Bass ein wenig Proben. Die anderen Drei blieben noch im Besprechungsraum. "Ich werd dann auch mal gehen. Vielleicht kann ich noch ein wenig schlafen.", kam es nach wenigen Minuten von dem Schwarzhaarigen, der zaghaft gähnte und sich von seinem Platz erhob. Während You ihm zum Abschied winkte, kam Gackt mit ihm vor die Tür des Raumes, wo er ihm sanft über die Wange strich und sich verdächtig nah zu ihm runter beugte. "Ich komm dann heute Abend bei dir vorbei und hol dich ab.", hauchte er dem Kleineren ins Ohr, der zu ihm hochsah und ihm in die Augen blickte. "Du kannst auch gleich mitkommen. Ren probt ja noch.", schlug er dem Älteren vor, bemerkte jedoch sofort den entschuldigenden Blick seines Freundes. "Ich hab leider noch etwas vor. Nimm es mir nicht übel, aber You und ich müssen was persönliches erledigen." Zaghaft nickte der Chibi und lächelte ihm leicht entgegen. "Ist schon okay. Wir sehen uns dann heute Abend. Bis dann." Mit diesen Worten ging der Gitarrist los, um schon nach ein paar Schritten um die nächste Ecke zu biegen und aus seinem Sichtfeld zu verschwinden. Langsam kehrte der Sänger wieder in den Raum zurück und schloss die Tür hinter sich. You, der das Ganze durch die offene Tür beobachtet hatte, sah seinen Freund zunächst schweigend an, der sich neben ihn setzte und leise seufzte. Erst nach einer kleinen Weile nahm er das Wort in den Mund. "Du lässt ihn aber ziemlich zappeln." Ein feines und fast schon schüchternes Lächeln legte sich nun sanft auf das Gesicht des Braunhaarigen, dessen dunkle Augen seinen Freund beobachteten. "Tu ich das? Eigentlich will ich ihn nur nicht drängen. Ich hab schließlich keine Ahnung, ob er das alles ernst nimmt, oder es nur als eine meiner Launen ansieht. Du hast ihn ja schließlich vor meinen Eigenarten gewarnt." "Und das war auch nötig, sonst hättest du ihn wahrscheinlich schon längst flachgelegt." "Kann sein." Auch Gackt konnte sich nun ein Grinsen nicht verkneifen, welches jedoch schnell wieder verschwand und eine ernste und betrübte Miene hinterließ, die sofort You's Aufmerksamkeit auf sich zog. "Was ist los mit dir?", fragte er nach und blickte genau in die trüben, hellen Augen des Sängers. "Ich hab durst, You... Großen durst." Sein Blick fiel zu Boden. Er hasste sich dafür, doch er konnte es leider nicht ändern und der Violinist war der einzige Mensch, dem er es erzählen konnte. "Vorhin... Ich war bei Masa auf der Toilette, um mich bei ihm zu entschuldigen... Gott, am liebsten hätte ich ihn gebissen, You... In meinem Kopf hatte ich mir für einen Moment tatsächlich vorgestellt, wie es wäre ihn zu beißen. Wie er wohl schmecken würde?" Er musste hart schlucken aufgrund seiner eigenen Worte. In solchen Augenblicken wusste er nicht, wie er denken sollte. Es kam einfach alles über ihn und er konnte es nicht verhindern. "Gackt." Die Stimme seines Freundes brachte ihn dazu vom Boden wieder aufzusehen und ihn zu beobachten, wie er gerade von seinem Platz aufstand und ihn an der Hand ergriff, um ihn dann auf die Beine zu ziehen. Verwundert über das, was You hier mit ihm machte, sah er seinen Freund fassungslos an, als dieser sich auf den Besprechungstisch setzte, ihn zwischen seine leicht gespreizten Beine zog und seinen Hals freilegte. "Dann trink etwas." Es lag keinerlei Furcht in der Stimme des Braunhaarigen, der ermutigend die Hand seines Freundes mit seinem Daumen streichelte. Dieser konnte hingegen immer noch nicht glauben, was er ihm hier gerade anbot. Er konnte einfach nur dastehen und ihn anstarren. "Ich kann das nicht, You.", kam es heiser aus seinem Mund. "Doch, du kannst es. Du musst etwas trinken, sonst wirst du Masa wohlmöglich noch nachher wehtun." Ihre Blicke trafen sich. "Gackt, ich weiß, dass du mich nicht umbringen wirst. Ich vertrau dir." Vorsichtig zog er den Sänger ein Stück weit zu sich hinunter, umarmte ihn und drückte seinen kalten Körper an den Eigenen. Die Lippen des Blonden berührten seinen Hals nur leicht und er konnte hören, wie Gackt erneut schluckte. "Woher weiß ich, dass ich aufhören soll?" "Ich werde es dir sagen, wenn es soweit ist." Behutsam strichen You's schlanke Finger über den Rücken des Sängers und versuchten ihn von seiner Angst zu befreien, ihm die Scheu zu nehmen. Endlose Sekunden verstrichen, in denen sie einfach so verweilten, bis der Violinist dann doch spürte, wie die weichen Lippen einen kleinen Kuss auf seinem Hals hinterließen. Fast schon übermächtig hörte Gackt das Pulsieren des Blutes in You's Körper. Jeder Herzschlag war wie ein Schlag gegen seine eigene Brust und machte ihn langsam wahnsinnig. "Tut mir leid, dass ich dir so etwas antun muss." Leiser als ein Flüstern verließen diese Worte den Mund des Sängers bevor er seine Zähne so vorsichtig wie möglich in das zarte Fleisch senkte und im selben Moment merkte, wie sein Freund schmerzlich zusammenzuckte, ihn jedoch noch enger an sich presste und begann zittrig zu atmen. Ein leiser und schmerzlicher Laut entkam der Kehle des Braunhaarigen der seinen Kopf etwas weiter zur Seite legte, seine Finger dabei in den Pullover des Sängers vergrub und die Augen schloss, in der Hoffnung es würde alles schnell vorbei gehen. Tatsächlich hatte sich der Violinist das Ganze etwas anders vorgestellt. Er hatte mit einem beginnenden Schmerz gerechnet und dem folgenden Gefühl von Taubheit, doch das, was er nun spürte war etwas vollkommen anderes. Etwas, was ihn schockierte, denn ohne es wirklich zu realisieren fand You gefallen daran. Für ihn war es zwar zunächst ein fremdes, aber dennoch schönes Gefühl. Und er ertappte sich dabei, wie er es sogar ein wenig erregend empfand, was seine anfangs schmerzverzerrten Gesichtszüge nun völlig entspannte. "Nicht aufhören.", hauchte er und bemerkte nicht, wie sich in genau diesem Moment die Tür zu dem Besprechungsraum öffnete und Masa entsetzt in der Tür stehen blieb. Sein Mund war weit geöffnet und er schüttelte heftig den Kopf, während sich allmählich Tränen in seinen Augen bildeten. Geschockt über diesen Anblick schloss er die Tür sofort wieder und rannte den Gang entlang bis er den Aufzug erreichte, in den er stieg und den Knopf betätigte, der ihn eine Etage höher brachte. Weinend lehnte sich der Schwarzhaarige an die Wand und rutschte an ihr hinab, vergrub dabei sein Gesicht in seinen Händen, versuchte verzweifelt das Bild vor seinem inneren Auge zu vertreiben, das sich eingebrannt hatte. Er konnte es nicht verdrängen. Egal, was für eine Mühe er sich gab. Immer wieder sah er You, der auf dem Tisch saß und mit einem erregten Gesichtsausdruck die Augen geschlossen hatte, während Gackt zwischen seinen gespreizten Beinen stand und seinen Hals mit Küssen zu bedecken schien. >>Nimm es mir nicht übel, aber You und ich müssen was persönliches erledigen<< Diese Worte halten dem Gitarristen immer wieder durch den Kopf. >Ich bin so ein Idiot! Hab ich etwa wirklich geglaubt, dass Gackt es ernst mit mir meinen würde? Schließlich bin ich in seinen Augen noch ein Kind< Der Aufzug erreichte sein Ziel und blieb stehen. Schnell wischte sich der Junge die Tränen aus den Augen und stand wieder auf, um den Gang entlang zu gehen und Ren zu suchen. Er wollte nämlich nur noch nach Hause. Und da er eigentlich in den Besprechungsraum zurückgekommen war, um seine Jacke zu holen, die er liegengelassen hatte, musste er nun den Rothaarigen aufsuchen, um sich einen weiteren Anblick des Szenarios zu ersparen. Sein Herz schmerzte schon genug und er wollte keine Minute länger in diesem Gebäude blieben, als nötig war. "Ren!" Stürmisch platzte er in den Proberaum, indem der Bassist alleine saß und spielte. Dieser sah sofort auf und blickte in das verweinte Gesicht seines Freundes. "Masa, was zum Teufel ist los?" Er sprang von seinem Platz auf und lief zu ihm, um ihn augenblicklich in den Arm zu nehmen und zu trösten. Egal, was auch gerade vorgefallen war, es nahm den Chibi wirklich mit. "Es ist nichts, Ren. Ich will nur nach Hause. Ok?" "Red keinen Scheiß. Was ist passiert?" Masa hingegen wollte jetzt nicht darüber sprechen und so gab sich der Rotschopf geschlagen und brachte ihn nach Hause, wo er nach kurzer Zeit doch von ihm erfuhr, was vorgefallen war. Als am Abend die Tür klingelte, schlief Masa bereits. Der Tag hatte ihn zu sehr mitgenommen, als dass er noch ein Auge aufbehalten konnte. Und so öffnete der Bassist die Tür, um mitten in das lächelnde Gesicht des Sängers zu blicken, welcher schon kurz davor war in die Wohnung einzutreten bevor er jedoch von Ren gestoppt wurde. "Was ist los, Ren? Ich bin mit Masa verabredet. Ist er noch nicht fertig?", fragte der Blonde und sah über seinen Freund hinweg in die Wohnung, erblickte aber nichts. "Ich denke nicht, dass er dich sehen will." Die ernste Stimme, sowie der wütende Gesichtsausdruck des Bassisten ließen das Lächeln des Sängers gefrieren. "Was? Wieso nicht?" Der Kleinere schwieg eine ganze Weile, in der Gackt mehr als nervös seinen Blick auf ihn gerichtet hatte und ihn erneut fragte, warum. "Gackt, du weißt, dass wir Freunde sind. Aber genauso ist auch Masa mein Freund. Und deshalb werde ich es nicht zulassen, dass du mit seinen Gefühlen spielst.", antwortete ihm der Rotschopf nach einer Weile und seine Stimme war eine Mischung aus Trauer und Wut. "Ren, wovon redest du?" "Er hat euch gesehen. Dich und You... Im Besprechungsraum." Augenblicklich erstarrte der Ältere und sah seinen Gegenüber geschockt an, der, im Gegensatz zu ihm, lässig am Türrahmen lehnte. "Verdammt, Gackt. Warum hast du ihm nicht erzählt, dass du mit You was am laufen hast?" "Weil es nicht stimmt!" Endlich durchbrach der Blonde seine Starre und versuchte erneut in die Wohnung zu gehen, wobei er aber erneut davon abgehalten wurde. "Ich will ihn sehen. Bitte. Ich kann das alles erklären. Es war nicht so, wie es aussah. Das hat er falsch verstanden." "Ach? Für mich hörte sich die Beschreibung aber sehr offensichtlich an... Es ist besser, wenn du jetzt gehst. Ich werde morgen noch einmal mit ihm darüber reden. Wenn er dich dann noch sehen will, dann ruf ich dich an. Gute Nacht." Mit diesen Worten drehte Ren sich um und schloss hinter sich die Tür, ließ ihn alleine im Flur stehen. Als am nächsten Tag das Telefon klingelte, war es bereits später Nachmittag und der Sänger hatte sich aus lauter Frust ins Bett gelegt, um von diesem nun blitzartig aufzuspringen und das Telefon ab zu nehmen. "Ja?" Es war nichts zu hören, also glaubte Gackt schon daran, dass er sich das Klingeln nur eingebildet hatte, doch als er den Hörer gerade wieder auf die Station legen wollte, hörte er doch die bekannte Stimme am anderen Ende. "Hey, stör ich?" Ren klang etwas unsicher, was den Blonden leicht verwirrte. Er hatte eigentlich damit gerechnet wieder von ihm angeschrieen zu werden, doch darauf wartete er vergebens. "Nein, tust du nicht. Was gibt es denn?" Er hatte etwas mit sich ringen müssen bis er diese Frage gestellt hatte, da er angst vor der Antwort hatte. "Ich werde in einer halben Stunde mal für ne kurze Zeit verschwinden müssen. Wahrscheinlich bleib ich 15 Minuten weg, wenn nicht etwas länger. Solange geb ich dir die Chance mit Masa zu sprechen." "Dann will er mich doch sehen?" "Nicht direkt... Er weiß nichts davon. Also mach das Beste daraus. Und solltest du ihm irgendwie verletzen, dann gnade dir Gott." Am liebsten hätte Gackt vor Freude geschrieen, aber er verkniff es sich und sicherte Ren stattdessen zu, dass er in einer halben Stunde da sein werde. Mit diesen Worten legte er auf, bedankte sich jedoch noch einige Mal bei dem Rotschopf. Der Weg zur Wohnung von Ren und Masa schien dem Sänger fast unendlich lang, doch als er an seinem Ziel ankam und vor seiner Tür stand, traute er sich kaum diese zu öffnen. Von dem Bassisten wusste er, dass die Tür nicht verschlossen war. Er musste einfach nur die Türklinke ergreifen und sie runterdrücken, was ihm jedoch erst nach mehr als einer Minute gelang. Die Wohnung betretend sah er sich um, erblickte aber niemanden und steuerte deswegen das Wohnzimmer und danach das Schlafzimmer an. Als er die Tür zum Schlafzimmer geöffnet hatte, fiel sein Blick sofort auf den zierlichen Körper der im Bett lag und ihm den Rücken zugewandt hatte. Er schien zu schlafen, weshalb sich Gackt seiner Schuhe und seines Mantels entledigte und zu ihm ins Bett stieg, ohne ihn zu wecken. Vorsichtig rückte er näher zu ihm, legte einen Arm und den Körper des Schwarzhaarigen und betete seinen Kopf auf das Kissen. Mehrere Minuten vergingen, in denen er sich an ihn kuschelte und diese Momente einfach genoss, bevor sich der Jüngere leicht bewegte und seine Arme eng an seinen Körper zog. "Gackt?" Masa's Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, als sie über seine zitternden Lippen kamen und die Aufmerksamkeit des Älteren gewannen, der sich leicht erhob und den Jungen prüfend musterte, jedoch feststellen musste, dass sein Freund noch zu schlafen schien. "Ich bin hier, Masa.", flüsterte er leise in sein Ohr, strich dem Chibi dabei eine wirre Haarsträhne aus der Stirn. "Kalt." Registrierend nahm der Blonde die Decke, die am Fußende lag und legte sie über sie. Augenblicklich wandte sich der Gitarrist zu dem Sänger um und kuschelte sich an ihn. Dieser umarmte ihn leicht und strich ihm sanft über den Rücken. Seine Augen waren nun auf das zarte Gesicht seines Freundes gerichtet. Die feinen Züge, die weiche Haut und die schmalen Lippen, von denen Gackt nur allzu gerne wieder kosten würde. Masa lag in seinen Armen, wie ein Engel. Friedlich und unschuldig. "Schlaf ruhig weiter. Ich bin ja bei dir." Erneut fanden die Finger des Sängers ihren Weg zur Wange des Gitarristen und streichelten sanft darüber hinweg, um plötzlich festzustellen, dass eine kleine Träne über diese rollte. "Warum weinst du?", fragte der Ältere leise und wischte ihm die Träne weg. "Weil es weh tut." "Was tut weh?" "Dich zu spüren." Mit diesen Worten öffnete der Schwarzhaarige seine Augen und blickte in ein Meer aus Himmelblau, welches gerade versuchte aus seinen Worten schlau zu werden, es jedoch nicht schaffte. Es schmerzte den Größeren, dass allein seine Berührungen ihn zu verletzen vermochten. "Es tut mir leid, Masa. Bitte, verzeih mir." "Was denn? Da gibt es nichts zu verzeihen. Eher müsste ich mich entschuldigen. Schließlich bin ich da einfach reingeplatzt, als du und You..." Er vermochte nicht zu Ende zu sprechen, da sich in diesem Augenblick sein Herz krampfhaft zusammenzog und er erneut mit den Tränen ringen musste. "Ich war nur anfangs sehr... erstaunt. Hätte echt nicht gedacht, dass ihr so was auch im Besprechungsraum macht." "Nein! Wir hatten keinen Sex. Auch wenn das so aussah." Er rüttelte verbittert an den Schultern des Jüngeren, dessen Blick mittlerweile durch ihn hindurch zu gehen schien. Verzweifelt musste er mit ansehen, wie eine weitere Träne über seine Wange hinweg rollte und der Körper neben ihm leicht verkrampfte. "Bitte, Masa. Du musst mir das glauben. Zwischen You und mir ist nichts und war auch niemals etwas." "So langsam reicht es. Ich bin alt genug, also brauchst du mich hier nicht zu schonen. Es geht mich ja eh nichts an, was du treibst. Mach doch einfach was du willst. Nur lass deine Spielchen mit mir bitte sein. Auf Dauer ertrag ich das einfach nicht." Der Schwarzhaarige stellte sich schon auf eine bissige Antwort ein, in der Gackt wieder seine Unschuld beteuern würde, doch es kam nichts. Es folgte tiefe Stille, die dem Gitarristen noch unangenehmer war, als der Streit zwischen ihnen. Nach fast zwei Minuten des Schweigens blickte der Jüngere nun doch zu seinem Freund und staunte. Tränen liefen über das zarte und ebenmäßige Gesicht des Sängers und fielen auf das Bett nieder. "Denkst du wirklich so schlecht über mich?" "Ich weiß nicht. Ich hab nur das Gefühl, dass alles eine Lüge ist." Der Blonde nickte leicht, beugte sich zu dem Schwarzhaarigen rüber und küsste ihn sanft auf die Lippen. "Fühlt sich das wie eine Lüge an?" "Warum tust du mir das an, Gackt?", fragte Masa verzweifelt und ließ seinen Gefühlen nun freien Lauf, so dass sich ein Meer aus Tränen über sein Gesicht erstreckte. "Weil ich dich nicht verlieren will. Du bedeutest mir mehr, als du vielleicht denkst." TBC Tja, soviel erst einmal. Natürlich geht es noch weiter ^^ Bin auch schon fleißig am schreiben, seid ich meine Vorabiklausuren hinter mir habe *freu* Also, wir lesen uns ^^ Kapitel 12: The taste of Vanilla -------------------------------- Kommentar: So, endlich mal wieder was neues von unseren beiden Süßen. Musste ja auch langsam mal sein. Leider wird das nächste Kapitel dann etwas auf sich warten lassen, da ich ab nächster Woche mein Abi schreibe und deswegen keine Zeit haben werde. Aber ab Mitte Mai bestimmt wieder. Versprochen Kommentare sind wie immer geehrt und geliebt ^^ Part 12: The taste of Vanilla Kopfschüttelnd hörte Masa ihm zu und hätte ihn am liebsten angefleht nicht mehr davon zu sprechen, da ihm sein Herz mittlerweile so sehr schmerzte, dass er es sich rausreißen wollte. Das Bild von Gackt und You hatte sich tief in sein Herz hinein gebrannt und schnitt feine Wunden hinein, die für niemanden sichtbar waren. "Ja, ich bedeute dir etwas.", antwortete der Schwarzhaarige fast schon verächtlich. "Soviel, wie dir Ren und Chacha bedeuten, was?" Gerade wollte Gackt dagegen protestieren und ihm deutlich machen, dass er es ernst meint, als ihn sein Freund schon davon abhielt, indem er die Hand erhob, die ihm zum Schweigen bewegen sollte. "Es ist besser, wenn du gehst." Obgleich es den Blonden schmerzte von ihm verwiesen zu werden, tat er ihm den Gefallen und erhob sich, um nach wenigen Minuten die Wohnung zu verlassen und seinen Weg nach Hause zu beschreiten. Masa hingegen blieb reglos im Bett liegen und starrte weinend an die Decke. Unaufhörlich lief ihm das salzige Nass die zarten Wangen hinunter und versuchten seinen Kummer fortzuspülen, doch es gelang ihm nicht. Je mehr er weinte, desto mehr kreisten seine Gedanken um ein und dieselben Dinge. >Warum hat er das getan? Warum verdammt noch mal hat er das getan?< Zitternd führte er seine Hand zu seinen Lippen und fuhr sie vorsichtig nach, erinnerte sich an das weiche und warme Gefühl, welches in ihm aufgekeimt war, als er ihn geküsst hatte. Verbittert kniff der Chibi die Augen zusammen und versuchte diesen Gedanken zu verdrängen, der sich gerade eingeschlichen hatte und ihn davon zu überzeugen versuchte, dass er in diesem Kuss so etwas wie Leidenschaft gespürt hatte. >Ich mache mir doch nur selbst etwas vor... Zu glauben, dass gerade der schönste und begnadetste Solokünstler Japans auf mich steht ist doch echt erbärmlich, oder?... Im Grunde genommen sollte ich mich für You freuen< Ohne sich dessen bewusst zu werden erinnerte er sich an den Gesichtsausdruck von You, als er in den Besprechungsraum hineingeplatzt war und sie beide gesehen hatte. Es war ohne Zweifel, dass der Violinist es genossen hatte. Die pure Erregung war ihm ins Gesicht geschrieben, und die Art wie er den Sänger an sich gepresst hatte war offensichtlich. >Gott, You ist wirklich zu beneiden. Ich wünschte ich hätte mit ihm tauschen können... Argh! Verdammte Scheiße! Ich sollte aufhören soviel an ihn zu denken. Er ist doch nur ein Kerl, und dazu meine erste große Liebe, also wieso sollte ich noch einen weiteren Gedanken an ihn verschwenden?!< Wütend auf sich selbst stand er auf und ging zum Kleiderschrank, aus dem er sich einige passende Sachen raussuchte und diese anzog. Fest entschlossen sich abzulenken zog er sich die Schuhe an und griff nach seiner Jacke, um daraufhin die Wohnung zu verlassen. Abwesend ging er einfach darauf los, ohne zu wissen, wo sein Ziel war und ob er überhaupt eines hatte. Wichtig war ihm nur, dass er weg konnte. Weg von der bedrückenden Enge seiner Wohnung und den Bildern, die ihn dort heimsuchten. Weg von dem Kummer der dort über ihn herfiel und nicht mehr losließ. Einfach nur weg. Niedergeschlagen betrat Gackt seine Wohnung und warf seine Jacke auf einen Stuhl, um dann ins Wohnzimmer zu gehen und erstaunt in Richtung seiner Couch zu blicken. "Was machst du denn hier?" "Keine Ahnung. Mir war so danach. So weiß ich zumindest, wann ich wieder nach Hause kann ohne zu stören.", lächelte Ren gezwungen und seufzte kurz. "Scheint wohl nicht gut gelaufen zu sein, wenn du schon so früh wieder da bist." Betrübt richtete der Blonde seinen Blick zu Boden und sein Gegenüber nickte nur registrierend. "Verstehe... Na, dann mach ich mich mal wieder auf den Weg nach Hause. Jemand muss ihn ja wieder trösten, wenn du es nicht geschafft hast." "Ren." "Was denn?" Der Rotschopf war gerade im Begriff aufzustehen und die Wohnung zu verlassen, als er von seinem Freund am Arm gefasst wurde. Entschuldigend blickten ihn himmelblaue Augen an. "Es war wirklich nichts zwischen mir und You. Das musst du mir glauben. Ich könnte Masa niemals wehtun." "Ich weiß." Das Lächeln seines Bassisten verwirrte ihn ungemein, weshalb er ihn fragend ansah. "Ich hab vorhin mit You gesprochen und er hatte mir bestätigt, dass ihr beiden nichts miteinander habt. Mach dir also keine Sorgen." Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte, oder ob er überhaupt darauf antworten sollte. Für ihn war das noch alles zu irreal. Vor wenigen Stunden noch hatte Ren ihn angefahren und sofort abgeblockt, wenn er nur versucht hatte alles zu erklären und nun stand er plötzlich hinter ihm und half ihm sogar, indem er das Feld räumte und ihm die Chance gab mit Masa zu sprechen. Dennoch, es hatte nichts gebracht, auch wenn der Wille ein Guter war. Der Gitarrist hatte ihm nicht die Chance gegeben sich zu entschuldigen. "Du glaubst You also mehr als mir?" Nun brachte er doch noch eine Antwort heraus und ließ seinen Freund los, der ihm zunickte. "Ja, er lügt ja auch nicht ständig die Leute an." "Worauf willst du hinaus." Der Bassist zog eine Augenbraue hoch. "Kein Mensch hat 8 Stunden Sex am Stück!" Unweigerlich musste der Sänger schmunzeln. Er hatte also von dem Interview vor einiger Zeit gehört, indem er sich einen Spaß erlaubt hatte und dem Reporter mächtig einen aufgebunden hatte. "Hey, das kannst du nicht wissen, solange du nicht mit mir geschlafen hast." "Höre ich da etwa ein verborgenes Angebot, es herauszufinden? Wenn ja, dann winke ich ab. Mein Arsch bleibt Jungfrau. Nur um es mal klar zu stellen." Sofort fingen beide an zu lachen, als der Rotschopf sich den Hintern mit seinen Händen bedeckte und Gackt war ihm überaus dankbar, dass er seine Stimmung etwas angehoben hatte. Egal, wie sauer Ren auch auf ihn war, irgendwann verzieh er ihm und munterte ihn auf. Gerade das war es, was er an dem kleinen Bassisten so schätzte. Er war nicht nachtragend und unterstützte ihn, auch wenn er anderer Meinung war. "Ren... Danke." Der Kleinere grinste nur frech und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Keine Ursache. Kennst mich doch. Ich kann nicht anders. Deswegen geh ich auch jetzt, sonst heult sich unser Chibi wieder in den Schlaf." Der Ältere begleitete ihn bis zur Tür und verabschiedete sich von ihm bevor er wieder ins Wohnzimmer ging und sich auf die Couch fallen ließ. Erschrocken riss Gackt die Augen auf, als das Telefon klingelte. War er etwa eingeschlafen? Ein Blick auf die Wanduhr verriet ihm, dass es bereits kurz vor Mitternacht war und das er wohl tatsächlich eingeschlafen seien musste, als er sich hingelegt und über sich und Masa nachgedacht hatte. "Ja?" Etwas desinteressiert nahm er ab und hielt sich den Hörer ans Ohr. Er hoffte inständig, dass die Person an der anderen Leitung einen guten Grund hatte, warum sie ihn geweckt hatte, denn er spürte plötzlich, wie seine Glieder noch schwer waren und sich sein Körper nach ein wenig Erholung sehnte. "Ah, tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe, Ga-kun.", begann Ren etwas nervös und der Sänger konnte deutlich das schwere Schlucken hören, welches von ihm ausging. "Schon in Ordnung. Ich hab eh noch nicht geschlafen.", log er ihn an, damit sich sein Freund keine Vorwürfe machte und ihm erzählte, was ihm auf dem Herzen lag. Der Blonde war sich eigentlich ziemlich sicher, dass es um den Chibi ging, denn sonst hätte Ren damit bis morgen gewartet. Aber konnte er den Schwarzhaarigen so sehr verletzt haben, dass der Bassist ihn nun deswegen anrief? "Weshalb ich anrufe... Masa ist weg." Sofort schnürte sich Gackt's Kehle zusammen und ihm war, als wenn er keine Luft mehr bekommen würde. >Weg?< "Als ich nach Hause kam, war er schon nicht da. Und er ist bis jetzt auch nicht wiedergekommen... An sein Handy geht er auch nicht dran... Deswegen..." Er brach ab. Im Grunde genommen wusste er nämlich nicht, weswegen er den Sänger angerufen hatte. Er hielt es einfach für wichtig, dass dieser es wusste und vielleicht eine Ahnung hatte, wo sich der Gitarrist aufhalten könnte. "Ist schon okay. Mach dir keine Sorgen. Ich geh ihn suchen und sag dir dann bescheid." Kaum hatten diese Worte seine Lippen verlassen, da legte er auch schon den Hörer auf die Station und stürmte zur Wohnung hinaus, um nach wenigen Momenten in die Nacht hinaus zu eilen. Unaufhörlich prasselte der Regen auf ihn nieder und durchtränkte seine Kleidung, lief in feinen Bahnen seine Wangen hinunter und vermischte sich mit dem endlosen Meer aus Tränen, die seine Augen verlassen hatten. Wann hatte es eigentlich angefangen zu regnen? Darauf konnte er keine Antwort geben, aber es war auch nicht von Bedeutung. Es zählte nur der schier endlose Zeitraum, jetzt. >Jemanden zu lieben bedeutet, dass man alles tun würde, damit dieser Mensch glücklich wird... Bedeutet es aber auch, dass man damit auch auf sein eigenes Glück verzichten muss?< Unzählige Male versuchte Masa sich einzureden, dass es ihn glücklich machen würde, wenn er sehen könnte, wie Gackt glücklich war, doch all diese Illusion zerfiel viel zu schnell, und es schlich sich erneut die Tatsache ein, dass er derjenige sein wollte, der dieses Glück bei dem Sänger auslöste. Er wollte ihn berühren, ihn küssen, ihm einfach nahe sein. >Ist es verboten einen Mann zu lieben, oder warum werde ich so sehr bestraft?< Zitternd schlang der Schwarzhaarige seine Arme enger um seine Knie und versuchte die Schmerzen zu verdrängen, die seinen Körper befallen hatten. Stattdessen schweifte sein Blick über den Park hinweg und beobachtete den Regen, so dass er nicht bemerkte, dass sich ihm jemand näherte und dicht hinter ihm stehen blieb. Ein raschelndes Geräusch und der sanfte Druck von Stoff auf seinen Schultern ließ ihn in die Realität zurückkommen, der er zu entfliehen versucht hatte. Langsam und ausdruckslos wandte er seinen Blick um und stockte, als er Gackt hinter sich stehen sah und ihn aus traurigen Augen ansah. Nur mühsam hielt er diesem Blick stand und beobachtete ihn, wie er um die Bank herum ging, auf der er saß, und vor ihm zum stehen kam. >Bist du gekommen, um mir einzureden, dass ich ein Idiot bin und mir hier den Tod hole? Dann sag es gleich und geh wieder< Masa wusste nicht wieso, aber diese Worte erreichten nie seine Lippen und blieben nichts weiter, als einer der unzähligen Gedanken dieses Abends. Stattdessen sah er nur zu ihm auf und bewunderte ihn. Der Sänger wirkte fast wie eine Traumgestalt. Er war vollkommen in schwarz gekleidet und verschmolz förmlich mit der Umgebung. Jedoch leuchteten seine Augen in diesem Meer aus Dunkelheit, welches sie umgab, und sein zartes Gesicht wirkte so schön, dass der Gitarrist im ersten Moment dachte, es sei das einer Porzellanpuppe. Die einzigen Geräusche waren der Regen und der Wind, denn keiner der beiden sprach ein Wort. Sie sahen sich lediglich nur an bis sich Gackt plötzlich hinunterbeugte und Masa auf seine Arme nahm, was diesen dazu brachte sich ängstlich an ihn zu klammern, da er befürchtete runter zu fallen. Der Ältere hielt ihn jedoch sicher und behutsam fest und trug ihn den gesamten Weg hinweg bis zu sich nach Hause. Selbst als sie bereits vor seiner Tür waren ließ er ihn nicht los, sondern trug ihn bis ins Badezimmer, wo er ihn dann vorsichtig absetzte. Der Gitarrist hatte mittlerweile die Augen geschlossen und versuchte das Zittern seines Körpers zu unterbinden, doch es gelang ihm nicht. Viel zu stark war die Kälte, die ihn umgab und an seinen Kräften zerrte. Völlig in Gedanken versunken vernahm der Jüngere plötzlich ein quietschendes Geräusch, doch ehe er es zuordnen konnte prasselte warmes Wasser auf ihn nieder und ließ ihn erschrocken die Augen öffnen. Nach einem kurzen Moment resignierte er, dass er unter der Dusche stand, was ihn unsicher machte und ihn dazu bewegte sich umzusehen und festzustellen, dass sein Freund sich unmittelbar vor ihn stellte und ihn aus himmelblauen Augen ansah. Immer noch in demselben schönen Antlitz, wie zuvor schon im Park. >Warum tust du das?< Unsicher und ängstlich sah er ihm dabei zu, wie er sich ihm näherte und die Arme um ihn legte, um ihn dann an sich zu drücken und zu wärmen. Überrascht über diese Umarmung wusste der Jüngere nicht, ob er sie erwidern sollte, doch ehe er sich dessen bewusst wurde, hatte er es bereits getan und presste sich mit letzter Kraft an ihn. Seinen Kopf betete er auf seine Brust und schloss die Augen, um diesen Moment ein letztes Mal zu genießen. Er wusste nicht, ob Gackt ihn umarmte, weil er sich Sorgen gemacht hatte oder weil es ihm leid tat und er ihn somit vertrösten wollte, doch das war gerade nicht wichtig. Er wollte es genießen, weshalb er seine Arme enger um ihn schlang und zittrig einatmete. "Es tut mir leid, Masa." Der Gitarrist nahm diese Worte nicht wahr. Viel zu sehr war er in seine kleine Traumwelt geflüchtet und hielt sich dort versteckt. Er wollte nicht mehr enttäuscht und verletzt werden. Konnte er nicht einfach aufhören zu fühlen? Wäre ihm das möglich, dann würde er nicht diesen Schmerz spüren, der sich in ihm breit machte, als er die feinen Finger fühlte, die sich langsam über seinen Rücken entlang schlichen und kurz darauf unter seinen Pullover krochen, wo sie seine Haut berührten. Wie Feuer durchzog es seinen gesamten Körper und zwang ihn tief einzuatmen. Während sich seine eigenen Hände in das Hemd seines Freundes gekrallt hatten und sein Gesicht sich an den nassen Stoff an seiner Brust presste, glitten Gackt's Finger langsam und behutsam seinen Rücken hoch, schoben dabei den durchtränkten Stoff höher, bis der Kleinere gezwungen war ihn loszulassen und die Arme zu heben, damit er ihm den Pulli über den Kopf streifen konnte. Er vernahm ein schweres Geräusch, welches ihm signalisierte, dass der Blonde das Kleidungsstück achtlos auf den Boden hatte fallen lassen. Schüchtern und leicht zitternd schlang er seine Arme um seinen Körper und sah zu Boden. Er wusste selbst nicht wieso, aber er konnte den Sänger nicht ansehen. Es war fast schon unerträglich, dass er seine Blicke spüren konnte. Himmelblaue Augen, die sich nun voll und ganz auf seinen Körper richteten. Ein Körper, der nichts zu bieten hatte. Wieso hatte er sich also damals Hoffnungen gemacht? "Ist dir kalt?" Die Stimme des Älteren drang sanft zu ihm und brachte ihn dazu für einen Moment seinen Blick zu heben und ihn anzusehen. Eine Träne schlich sich dabei über sein zartes Gesicht, von der er hoffte, dass er sie nicht gesehen hatte. Doch zu seinem bedauern trat sein Freund im nächsten Moment wieder näher an ihn heran, nahm ihn in den Arm und strich zärtlich mit den Lippen an seiner Wange entlang, küsste schließlich die kleine Träne weg. Wie gerne hätte Masa diese Berührung genossen, doch so sehr er es auch versuchte, er konnte an dem Gefühl nichts ändern, welches ihm einreden wollte, es wäre nur Mitleid. Und ein solches Mitleid wollte er nicht. Er wollte Geborgenheit, Zärtlichkeit und Liebe. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als das Gackt ihn so sehr liebte, wie er ihn. >Aber er liebt You. Ich hab es doch selbst gesehen< Hauchzart strichen die feinen Finger über den unschuldigen Oberkörper des Schwarzhaarigen, erkundeten jede Stelle und reizten ihn ein wenig. >Oh Gott, warum tut er das?< Masa war kurz davor ihn anzuschreien, doch als er die Augen wieder öffnete und erblickte, wie sein Freund ihn ansah, fanden seine Worte keinen Weg über seine Lippen. Auf dem Gesicht des Größeren lag eine Sanftheit, wie er sie noch nie gesehen hatte und welches sich in diesem Moment nur auf ihn konzentrierte. Erst jetzt realisierte der Gitarrist, dass sich die Fingerspitzen seines Freundes langsam zu seiner Hose begeben hatten, weshalb er ihn beruhigend anlächelte und vorsichtig den Knopf öffnete. Der Jüngere schluckte. Sein Verstand befohl ihm wegzulaufen, doch sein Körper hörte nicht auf sein stilles Flehen und blieb stehen, genoss die zarten Berührungen, die eine aufkommende Hitze hervorriefen. Das Geräusch des Reisverschlusses wurde von dem prasselnden Wasser der Dusche vollkommen überflutet und so erschrak Masa, als Gackt ihm plötzlich die Hose mit samt seiner Boxershorts auszog und an seinen Beinen hinab gleiten ließ. Beschämt schloss der Junge die Augen wieder und wünschte sich, dass alles nur ein Traum wäre, aus dem er endlich aufwachen konnte, doch sein Wunsch wurde nicht erhört. Endlose Sekunden verstrichen, in denen er reglos vor dem Sänger stand und spüren konnte, wie dessen Augen seinen Körper begutachteten. Erst als er erneut die warmen Hände auf seinem Oberkörper spürte, die sich langsam und fast Millimeter für Millimeter ihren Weg zu seinem Bauch bahnten, richtete er seine braunen Augen wieder auf ihn. Sein Gegenüber jedoch hatte seinen Blick auf seinen Körper fixiert und strich immer wieder sanft darüber, beugte sich dann plötzlich vor und hauchte einen zärtlichen Kuss auf seine Schulter. Erschrocken zuckte der Gitarrist zusammen und sah ihn fragend an, erhielt jedoch nur ein sanftes Lächeln und einen weiteren Kuss, diesmal auf den Hals. Genüsslich und ohne sich dessen bewusst zu sein, legte Masa den Kopf in den Nacken und ließ ihm somit mehr Spielraum. Mit einem Mal war ihm alles egal. Es zählte nicht mehr, ob es nur dieser eine Augenblick sein würde, indem er ihm so nah war, oder ob es weitere geben würde. Er wollte es einfach nur genießen, weshalb er einen Arm um seinen Freund schlang und mit der anderen Hand seinen Nacken zu kraulen begann. Sein Herzschlag hatte längst seinen gleichmäßigen Rhythmus verloren und raste nun in einer unendlichen Geschwindigkeit davon, was dazu führte, dass Masa sich leicht schwindelig fühlte und schließlich gegen den Sänger lehnte, um Halt zu finden. Dieser nahm den Gitarristen freudig in die Arme und liebkoste seinen Hals mit zarten Küssen, wobei er sich nach einiger Zeit an einer Stelle festsaugte und einen Knutschfleck hinterließ. Somit war sicher, dass der Chibi morgen mit einem Rollkragenpullover das Haus verlassen musste, wenn die anderen nichts mitbekommen sollten. Doch darüber nachzudenken war im Augenblick nicht möglich, was den Schwarzhaarigen betraf. Er konzentrierte sich nur auf die Küsse und Berührungen, die ihm geschenkt wurden und spürte die steigende Hitze in seinem Körper, die ihn allmählich nervös machte, da er sich dessen bewusst war, dass er ihm nicht mehr lange widerstehen konnte. "Gackt..." Unweigerlich entkam es ihm mehr stöhnend als sagend, weshalb er augenblicklich verstummte und wenige Momente später feststellen musste, dass dieser eine Hand unter sein Kinn gelegt hatte, es anhob und ihn zärtlich küsste. Der Jüngere wusste nicht, ob es ihm gerade alles zu schnell oder zu langsam ging. Viel zu neu war diese Situation, die ihn leicht überforderte, so wie sein steigender Hormonspiegel. Hätte er nicht schon längst weiche Knie gehabt, dann wäre das der passende Moment dafür gewesen, da sich Gackt's feuchte und warme Zunge langsam in seinen Mund schob und seine eigene zu massieren begann. Es mussten Minuten vergangen sein, als sich ihre Lippen wieder von einander trennten. Zumindest kam es dem Kleineren so vor. Er schnappte hastig nach Luft und sehnte sich im selben Moment wieder nach diesem süßen Kuss und dem Kribbeln, welches er ausgelöst hatte. Der Ältere wusste sehr wohl um die Wirkung seiner Küsse, weshalb er seinen Gitarristen mit einem breiten Lächeln ansah und sanft, aber bestimmt nach hinten drängte, bis dieser mit dem Rücken an die Glasscheibe der Duschkabine stieß und stehen blieb. Verführerisch sah er den Jüngeren an und blickte ihm tief in die Augen. Masa sollte wissen, dass es nun kein zurück mehr gab. Er wollte ihn und er würde ihn sich nehmen. Sie waren bereits viel zu weit gegangen, als dass er jetzt noch hätte aufhören können oder wollen. Und zu seinem Glück schien es seinem Gegenüber nicht anders zu ergehen, weshalb er ihn anlächelte und ein weiteres mal ihre Lippen zusammenführte, diesmal leidenschaftlicher als zuvor, woraufhin er schon nach kurzer Zeit ein leises aber wohliges Seufzen vernehmen konnte, welches sich aus der Kehle seines Gitarristen geschlichen hatte. Es dauerte eine Weile bis auch der Schwarzhaarige den Mut dazu aufbringen konnte seine Hände aus Gackt's Nacken zu nehmen und sie seinen Rücken entlang wandern zu lassen, damit sie nach wenigen Augenblicken den Weg zu seinem Bauch gefunden hatten, wo sie schüchtern und etwas zittrig die ersten Knöpfe seines schwarzen Hemdes öffneten. >Wenn das ein Traum ist, dann will ich nie wieder aufwachen< Erschrocken musste der Chibi feststellen, dass Realität und Traumwelt miteinander verschmolzen und zu Einem wurden. Zwar nahm er alles war, jeden Kuss, jede Berührung, jedes Lächeln, doch er selbst konnte sich nicht steuern. Es war ihm, als stände er neben sich und würde sich nur dabei beobachten und könnte nicht in das eingreifen, was er in den nächsten Minuten tat. >Es ist doch das, was du dir schon immer gewünscht hattest. Also warum zögerst du so?< Sich selbst Mut machend, streifte er dem Sänger das Hemd von den Schultern und betrachtete den muskulösen Bauch seines Freundes. Leicht gebräunte Haut und feine Bauchmuskeln, die er vorsichtig und ängstlich mit den Fingern nachfuhr, dabei spürte, wie ihm die Röte in den Kopf stieg. "Das fühlt sich gut an.", schnurrte der Blonde in sein Ohr und Masa wäre am liebsten dem Wunsch seiner Knie - jetzt einfach nachzugeben - gefolgt, doch schon im nächsten Moment merkte er, wie er zum zweiten Mal an diesem Tag auf die Arme gehoben wurde und Gackt ihn aus der Dusche trug, um ihn nach kurzer Zeit in sein Schlafzimmer zu bringen und dort auf das Bett zu legen. Mit verunsichertem Blick suchte der Jüngere Blickkontakte, wusste nicht, was er machen sollte und fühlte sich auch nicht wohler, als er den warmen Blick seines Freundes erhaschte. Dieser stand nämlich vor ihm, ließ seine Augen fasziniert über den schmächtigen Körper des Gitarristen wandern und strich knapp über seine Wange. "Lauf mir ja nicht weg." Mit diesen Worten verließ der Sänger den Raum und hinterließ einen verwirrten Schwarzhaarigen, der sich nun die Decke schnappte, die unter ihm lag, und sich darin einrollte. Krampfhaft schloss er die Augen und verfluchte sich selbst, dass er das nicht schon früher getan hatte. Schließlich waren ihm die Blicke des Älteren ziemlich peinlich gewesen, doch er war viel zu überrascht, um etwas machen zu können. "Hey, eigentlich wollte ich dich ja damit etwas trocknen." Die sanfte und melodische Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und ließ seinen Kopf hochfahren. Erneut stieg die Röte in sein Gesicht und zwang ihn dazu beschämt beiseite zu blicken. Er spürte jedoch wie eine angenehme Wärme über seinen nackten Rücken strich, die einen leichten Schauer verursachte. Unweit vor ihm wurde ein Handtuch hingelegt und Masa musste in diesem Moment stark nachdenken, woher diese Wärme kam. Als er aber spürte, wie der Sänger über seinen Nacken leckte, wusste er es und zuckte unweigerlich zusammen, riss plötzlich die Decke näher an sich und wirbelte herum. Seine Augen waren weit aufgerissen und sein Herz raste in seiner Brust. "Was ist?" Besorgt blickte der Blonde zu ihm und sah an ihm hinab. Der Jüngere presste die Decke an seinen Schritt und hatte den Blick beschämt gesenkt. Augenblicklich huschte ein zartes Lächeln über Gackt's Lippen. Er wusste, was dem Gitarristen in diesem Moment so peinlich war, dass er ihn noch nicht einmal mehr ansehen konnte. TBC Tada!!! Bin ich nicht gemein? *g* Aber das war mit voller Absicht. Ich geb euch so nämlich die Möglichkeit das nächste Kapitel einfach ausfallen zu lassen, wenn ihr es nicht lesen wollt. Es wird ein Adultkapitel. Wer also nicht will, der kann erst wieder ab dem 14. mitlesen. Und wer es lesen will, aber nicht kann, der soll mir einfach mal bescheid sagen, dann schick ich es ihm ^^ Also, wir lesen uns XD Kapitel 13: Vanilla ------------------- Kommentar: Ok, ich glaube der Grund, warum es so lange gedauert hat, bis ich endlich dieses Kapitel fertig hatte, ist wirklich nicht mehr normal... Ich brauchte SONNE! Hier hat es seid Wochen nur gepisst oder es war ekelhaft bewölkt, und erst, als wieder die Sonne rauskam, hab ich etwas anständiges zustande bekommen... Krank... Aber jetzt ist es zumindest fertig *froi* Kommentare sind wie immer geehrt und geliebt ^^ Part 13: Vanilla "Das braucht dir nicht peinlich zu sein, Masa-kyun." Sanft flüsterte Gackt es seinem Gitarristen ins Ohr, als er sich wieder zu ihm gebeugt hatte. Er wollte ihm die Angst und die Unsicherheit nehmen, doch der Kleinere schien sich mit jeder Sekunde, die er in seiner Nähe war, mehr und mehr zu verkrampfen. "Das ist nicht das, wonach es aussieht! Es ist nur, weil...", stammelte der Schwarzhaarige hektisch und suchte nach einer Ausrede, da für ihn diese ganze Situation unangenehm und beschämend war, doch ehe er auch nur den Satz zu Ende sprechen konnte, war er gezwungen die Augen zu schließen und laut aufzustöhnen. "Oh Gott!" "Fühlt sich aber nach dem an, wonach es aussieht.", grinste ihm der Sänger frech entgegen und Masa fand nicht die Beherrschung, um sich nicht anmerken zu lassen, wie schön es sich anfühlt, dass Gackt mit der Handfläche über die Decke in seinem Schritt, und somit seiner Erektion, strich. Darauf, dass der Blonde seine Hand wieder zurücknehmen würde und er seine Beherrschung zurück gewann, wartete er jedoch vergebens. Sein Freund nutzte bewusst diese Situation aus und verstärkte seine kleine Streicheleinheit etwas, beobachtete dabei genau die Reaktion des Jüngeren und sah in seinen kindlichen Zügen das, was er sich erhofft hatte zu sehen. Die Gier nach mehr. Und das würde er ihm geben, denn er wollte es auch. Er wollte ihn. Und er würde ihn sich nehmen, woraufhin er sich wieder zu ihm beugte und ihn sanft küsste. Der Jüngere schien wahrlich überfordert, denn er öffnete und schloss abwechselnd die Augen, um ihn anzusehen und kurz darauf wieder unterdrückt zu keuchen. Bestimmt lehnte er seinen Oberkörper gegen den seines Freundes und drängte ihn somit auf die Matratze zurück, was sich dieser gefallen ließ und ihn erregt von unten her beobachtete. Vorsichtig, und ohne den Schwarzhaarigen zu bedrängen, wanderte Gackt's Hand aus seinem Schritt zu seinem Oberschenkel, wo er nach kurzem Suchen das Ende der Decke ertastete und darunter fuhr, um die wohlige Wärme und Sanftheit dieser unschuldigen Haut zu fühlen, die er liebevoll zu streicheln begann, dabei immer wieder ein klein wenig seinen Oberschenkel hinauf wanderte. Sich auf die Unterlippe beißend, zog Masa scharf die Luft ein und versuchte die Angst zu verdrängen. Es würde sein erstes Mal werden und es würde mit einem Mann sein... Es würde mit Gackt sein. Diese Tatsache ließ unglaubliche Nervosität in ihm aufsteigen, doch ehe sich diese seiner bemächtigte spürte er erneut die weichen und feuchten Lippen auf seinem Hals und schloss genüsslich die Augen. Und ohne sich wirklich dessen bewusst zu werden stieg seine Lust mehr und mehr und gewann die Überhand über seinen Verstand. >Warum fühlt sich das nur so gut an?< Wie in Trance spürte er, wie sich der leichte Stoff von seinem Unterleib bewegte und nun wieder seinen Körper preisgab, den er noch vor kurzem versucht hatte zu verstecken. Auch wenn die Scham blieb, so verschwand allmählich die Angst bei den erfahrenen und zärtlichen Berührungen, die seinen Körper und ihn selbst fast willenlos machten. Er fühlte, wie die feinen Fingerspitzen seinen Oberschenkel hinauf krochen und an jeder Stelle, die sie berührten ein Brennen hinterließen, welches sich angenehm ausbreitete und ihn flutete bis er vollkommen davon eingehüllt wurde. Immer mehr zog ihn diese brennende Hitze in ein Meer aus Lust, verlangte nach jeder Berührung sofort eine weitere, der er sich hingeben konnte und ließ ihn alles um sich herum vergessen. "Du bist wunderschön. Weißt du das?" Die Worte des Älteren, die fast schon wie eine verliebte Melodie über seine schönen Lippen kamen, schlichen sich langsam zu seinem Ohr und erweckten seine Aufmerksamkeit, die er ihm nur zu gerne schenkte. Und zum ersten Mal an diesem Tag empfand er es als angenehm, wie sein Freund ihn ansah, sich jede Stelle seinem Körper genau einprägte und mit den Fingern nachfuhr. Zärtlich und behutsam strich er die Seiten des Jüngeren hinab bis er an seinen Beckenknochen angelangt war. Diese strich er sanft mit seinen Daumen nach und glitt dann vorsichtig über seine Oberschenkel, wobei er deutlich hörbar vernehmen konnte, wie der Gitarrist die Luft in seine Lungen zog und sich seine Muskulatur ein wenig anspannte, was sich sogar noch verstärkte, als er sich hinab beugte und kleine Küsse darauf verteilte. Sanft und süß. Immer noch verstand Masa die Worte nicht, die er gehört hatte. Viel zu sehr war er von der Flut an Gefühlen überrascht, die mit jeder weiteren Sekunde stieg, ihm fast den Verstand raubte, von dem er nicht mehr wusste, dass dieser noch existierte. "Ah~" Zittrig krallten sich seine Finger in die Matratze unter ihm und seine Atmung beschleunigte ein weiteres Mal, als sich der Sänger an einer Stelle an seiner Haut festgesaugt hatte, auf der er nun einen kleinen Knutschfleck hinterlassen hatte. Die Innenseite seines linken Oberschenkels schmückte nun ein dunkelroter Fleck und zufrieden lächelte ihn sein Freund an, der sich kurz darauf wieder hinunter beugte und damit fort fuhr ihn mit Küssen zu bedecken, wobei er sich seiner Erektion immer weiter näherte, was mit einem leichten Keuchen belohnt wurde, je mehr Distanz er überwand. "Gackt.", nach Luft und Beherrschung ringend versuchte er zu realisieren, was soeben mit ihm und seinem Körper geschah, doch er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und ließ sich vollends gehen. Er wusste, er würde es nicht bereuen jetzt einfach über seinen Schatten zu springen, auch wenn es nur diese eine Nacht wäre, die sie beide zusammen verbringen würden. Erst, als er den warmen Atmen des Blonden auf seinen Lippen spüren konnte, öffnete er die Augen und blickte ihn an. Wie schon so oft schmolz er in diesem Himmelblau davon und wunderte sich woher die angenehme Wärme kam, die fortan auf seinem Oberschenkel weilte und ein Kribbeln hervorrief. Und er brauchte nur einen Moment um festzustellen, dass diese von der Hand kam, die feierleicht darauf ruhte, während er ihn ansah. Schüchtern schlang er einen Arm um den Hals des Sängers, strich über seinen Nacken und zog ihn zu sich hinunter, damit sich ihre Lippen erneut trafen und beide in einem leidenschaftlichen Kuss verschmolzen. Langsam fanden Gackt's Lippen wieder ihren Weg zu Masa's Hals und küssten sich an diesem hinab bis sie an seinem Schulterbein angekommen waren, an welchem sie leicht zu knabbern begannen. Betört durch den angenehmen Geschmack dieser unschuldigen Haut, ließ er seine Hände an den Seiten des Jungen hinauf gleiten und leckte mit seiner Zunge über seine Brust bis er an einer von seinen Brustwarzen angelangt war, die er vorsichtig zu umkreisen begann, ihm damit einen weiteren süßen Ton entlockend. Neckisch saugte er sich an ihr fest und biss leicht zu, als er erkannte, wie sehr er dem Schwarzhaarigen gefiel, der sich mit seinen Fingern in seinem Haar verkrallte und genüsslich die Augen geschlossen hielt. Behutsam legte er sich nun vollends auf ihn und rieb seine Hüfte gegen die des Kleineren, der augenblicklich erregt aufstöhnte und sich fester gegen ihn presste, wobei seine Augen nun wieder den Blickkontakt suchten und ihm ein stummes Flehen entgegenbrachten. Verliebt lächelnd spürte er, wie sich Masa's schüchtere Finger zu seinem Hosenbund trauten und ihm signalisierten, dass er seine Hüfte etwas anheben solle, damit er ihm diese ausziehen konnte, was er auch tat und ihm ein wenig behilflich war. Erleichtert, da er nun nicht mehr in diesen engen Hosen gefangen war, die schon sehr unangenehm wurden, warf er sie beiseite und präsentierte sich seinem kleinen Engel, der errötet zur Seite blickte. Grinsend legte er einen Finger unter sein Kinn und schob ihn wieder zu sich, so dass er ihm wieder in die Augen sah. "Darfst ruhig gucken." Noch etwas unsicher wandte der Gitarrist seinen Blick zu ihm und Gackt konnte seinen Herzschlag deutlich hören, als er kurz darauf nach seinen Händen griff und sie auf seinen Bauch legte, wo er sie langsam an seinen feinen Bauchmuskeln hinab gleiten ließ, die Augen schloss und ein leises, wohliges Seufzen seiner Kehle entkam. Er wollte ihm zeigen, wie sehr er seine Berührungen genoss, wie sehr er seine Nähe genoss und wie sehr er ihn wollte. Dieser Junge brachte ihn völlig um den Verstand, ließ ihn jede Regel brechen, die er sich jemals gestellt hatte und schaffte es mit einem einzigen kleinen Lächeln ihn zu verführen. Es dauerte nicht lange, da strichen diese Finger alleine über seinen Körper hinweg und lösten eine Hitzewelle nach der anderen aus, die ihn zu verbrennen drohte. Eingehüllt von diesem Nebel aus Lust, beugte er sich wieder zu ihm hinab, umschloss seine Lippen mit den Seinigen und liebkoste seinen Körper. Er küsste jeden Zentimeter der sich ihm anbot und ergötzte sich an Masa's erregtem Anblick. Doch irgendwann reichte ihm das nicht. Er wollte mehr. Wollte, dass dieser zierliche Körper unter ihm erzitterte, dass er seinen Namen stöhnte und sie sich für einige endlose Momente so nah, wie noch nie zuvor waren. Und so strich er zärtlich die unschuldigen Oberschenkel entlang, spreizte sie etwas und legte sich dazwischen, darauf bedacht ihm keine angst zu machen oder ihn zu bedrängen. Der Gitarrist sollte es genauso genießen wie er und er wollte ihm möglichst wenige Schmerzen bereiten, weshalb er zunächst den Zeigefinger seiner linken Hand zu den Lippen des Jungen führte, sie sanft darüber gleiten ließ bis er sie zaghaft öffnete und seinen Finger langsam mit der Zunge zu umkreisen begann. Augenblicklich überfielen den Sänger noch andere Gedanken, was dieser kleine freche Zunge sonst noch machen könnten, doch ehe er sich seinen Fantasien zu sehr hingab, zog er seinen Finger mit einem sanften Lächeln zurück. Schnell ersetzte er seinen Finger durch seine Lippen, küsste seinen Freund beruhigend, während er seinen Finger zu dessen Po und seiner Öffnung gleiten ließ, wo er leicht darüber strich. "Das kann jetzt etwas unangenehm werden." Unsicher nickte ihm der Jüngere zu und schlang die Arme um seinen Oberkörper, presste ihn dadurch etwas näher an sich und hielt für einen Moment die Luft an. Vorsichtig drängte der Ältere seinen Finger schließlich in ihn und hielt sofort inne, als er spürte, wie sich Masa leicht verkrampfte. "Tut es weh?", fragte er behutsam und küsste seinen Liebling sanft auf die Lippen. Dieser schüttelte jedoch nur den Kopf und begann wieder zu atmen. "Ist... ist nur etwas... ungewohnt." Leicht auflachend strich er ihm mit der freien Hand über den Oberarm, ehe er sich erneut mit diesem abstützte und seinen Finger gänzlich in ihn führte, woraufhin der Schwarzhaarige leicht das Gesicht verzog. "Ok... jetzt tut es etwas weh.", musste er offen zugeben, empfing dafür aber ein zartes Lächeln. "Wir lassen uns Zeit. Das geht gleich vorbei. Wirst es sehen." So vorsichtig, wie es ihm nur möglich war, begann er langsam seinen Finger in ihm zu bewegen, wobei er sorgfältig auf jede kleinste Reaktion seines Gitarristen achtete, der es jedoch schon nach kurzer Zeit zu genießen schien. Seine Augen waren bereits wieder geschlossen, sein Mund einladend einen Spalt weit geöffnet und sein zierlicher Körper begann sich in einem leichter Rhythmus gegen seinen Finger zu bewegen. Dennoch leicht unzufrieden nahm er einen zweiten Finger hinzu, hielt inne, als er Masa sich verkrampfte und ließ ihm erneut alle Zeit der Welt, ehe er sie in ihm zu bewegen begann. Schnell fand der Jüngere auch hier einen Rhythmus und erfüllte den Raum mit einem erregten Stöhnen. Gackt ließ ihm noch einige Sekunden, bevor er seine Finger wieder aus ihm zog und sie durch sein Glied ersetzte, welches er vorsichtig in ihn führte. Sofort verkrampfte sich der Kleinere unter ihm wieder und schnappte zittrig nach Luft, da sein Glied nicht wirklich mit seinen Fingern vergleichbar war. Sich auf die Unterlippe beißend, um nicht reflexartig in diese süße Enge zu stoßen, blieb er reglos liegen und versuchte Herr über seinen Körper zu werden, der nichts lieber tun würde, als an diesem unschuldigen Jungen zu verbrennen. "Geht es?" Erneut nickte Masa, wobei ihm jedoch eine kleine Träne, die Wange hinunter rollte, die ihm der Ältere wegküsste und es augenblicklich bereute, dass er sich nicht noch etwas hatte gedulden können. Er fühlte den zittrigen Atem des Jüngeren an seinen Lippen, als er diese sanft berührte und mit seiner Zunge nachfuhr. Und so verweilten sie einige Zeit lang, in denen sie sich lediglich sanft küssten, in denen der Schwarzhaarige wieder seine Hände über den Körper des Blonden hinweg gleiten ließ und in denen er ihm seine Hüfte leicht entgegen bewegte. Leicht zog sich Gackt aus ihm etwas weiter zurück und stieß vorsichtig zu, beobachtete ganz genau sein kindliches Gesicht und lächelte zufrieden, als er sah, dass jeglicher Schmerz aus Masa's Gesicht zu verschwinden begann und sich der Junge erneut gegen ihn bewegte. "Motto... onegai.", keuchte er leise unter ihm und ließ den Sänger seine Beherrschung immer weiter verlieren, weshalb er langsam immer fester zustieß, seinem kleinen Liebling die süßesten Töne entlockte und selbst laut seinen Namen stöhnte. Ungezügelt stieß er immer schneller zu, raubte seinem Engel mit jedem weiteren Stoß mehr und mehr von seiner Unschuld und biss sich hart auf die Unterlippe, um nicht zu früh zu kommen, da ihn dieser Junge wahnsinnig machte. Er wollte jede Sekunde genieße, wollte sie in allen Zügen auskosten und sie bis in die Endlosigkeit treiben, was ihm jedoch nicht gelang, als sich Masa plötzlich unter ihm aufbäumte, seine Muskeln zusammenzog und mit einem lauten Stöhnen kam. Nun konnte auch sich nicht mehr beherrschen, stieß einige Male hart zu und ergoss sich schließlich in ihm. Erschöpft blieb er auf ihm liegen und zog sich erst nach einigen Moment aus ihm zurück, um sich dann neben ihn zu legen und den verschwitzten Körper seines Freundes zu sich zu ziehen und ihn zu umarmen. Etwas mühselig angelte er mit einer Hand die Decke vom Boden und breitete sie über sich aus, strich danach sanft über seinen Rücken. Nach Luft ringend betete Masa seinen Kopf auf der Brust des Blonden und schloss die Augen. Auch wenn er gerne nun dem Schlaf verfallen würde, der ihn unaufhörlich lockte, so wollte sein Herz noch etwas wissen. Es wollte nicht bereuen, weswegen er seine Augen ein wenig öffnete und zu dem Sänger aufsah. "Und wie geht es jetzt weiter?" Unsicher und ängstlich schlichen sich diese Worte über seine Lippen hinweg und er kämpfte mit seiner Selbstbeherrschung, um nicht zu weinen, wenn ihn die Realität nun bitter erreichen würde. Gackt hingegen lächelte nur sanft, küsste seine zittrigen Lippen und drückte ihn noch näher an sich. "Jetzt werden wir erst einmal schlafen. Und morgen..." Er machte eine kleine Pause, in der er nachdenklich an die Decke sah. "...Morgen wird geduscht, gefrühstückt und ich fahr deinen schnuckeligen Hintern ins Studio. Dort werden wir dann den Rest für die Tour besprechen und am Abend..." Er beugte sich zu seinem Ohr hinab, grinste provokant und fuhr mit einer Hand seinen gesamten Rücken, bis zu seinem Po hinab, in den er neckisch kniff. "...da mach ich dann unanständige Sachen mit dir. Was hältst du davon?" Nun konnte auch Masa sich ein Lächeln nicht verkneifen und kuschelte sich glücklich an den Älteren. "Klingt verlockend." Mit diesen Worten küsste er ein letztes Mal Gackt's wunderschöne Lippen, machte es sich gemütlich und schloss zufrieden seine Augen, um endlich dem Schlaf zu verfallen, der so sehr an seinem Körper zerrte. Der Sänger hingegen blieb noch lange wach, genoss einfach die Nähe und den feinen Geruch seines Gitarristen und das Glück, welches er nicht zu träumen gewagt hatte, und welches sich seiner nun vollkommen bemächtigt hatte. TBC So, das wars dann mit dem Adult Kapitel. Hoffe doch, dass es okay war Also, wir lesen uns ^_~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)