Eiskalte Weihnacht von Ganondorf (Fanfiction-Adventskalender 2013) ================================================================================ Kapitel 1: Eiskalte Weihnacht ----------------------------- Selbst nach drei Wochen hing immer noch der Geruch von Feuer im Treppenhaus. Zog sich von dem sechsten Stockwerk bis nach unten. Wurde von Etage zu Etage weniger streng. Das Treppenhauslicht flackerte in einem Abstand von zehn Sekunden bis es dann für eine halbe Stunde durchgehend brannte und danach wieder für zehn Sekunden flackerte. Dieses Spiel ging bereits den ganzen Tag so. Einmal mehr starrte Mrs. Kraft mit grimmiger Miene die Deckenlampe an. In ihrem schwarzen Wollmantel und der weißen Wollmütze sah sie wie ein kleiner, buckeliger Pinguin aus. Sie reckte ihnen braunen Gehstock in die Luft. Ihre rissigen Lippen bewegten sich und murmelnde Worte sprudelten aus ihr heraus. „Ist das nicht traurig, junger Mann?“, wollte sie wissen, senkte ihren Arm, den Blick nach wie vor jedoch auf die Deckenlampe gerichtet. Eine Motte kreiste um sie herum. „Ich kann nachts wegen der Kälte nicht schlafen und wenn ich den Hausflur betrete und diese Lampe ständig flackern sehe, bekomme ich Kopfschmerzen.“ Mrs. Krafts künstliches Gebiss rutschte in ihrem Mund herum. Verursachte unangenehme Laute für ihren jungen Gesprächspartner. „Wann werden die eigentlich einmal fertig? Wie viele Monate warten wir nun?“ Kurai hatte die alte Dame korrigieren wollen. Doch wohlmöglich hätte er sich in ein längeres Gespräch mit ihr verstrickt als ihm lieb gewesen wäre. Drum zwang er sich zu einem schwachen Lächeln. Bei dem Versuch sich an der alten Dame vorbeizudrängen, drehte sich Mrs. Kraft ihrem Nachbar zu. „Sie haben wohl keine Zeit heute?“ Ihr Blick war nicht minder böse als auch ihre Tonlage. „Bedauerlicherweise.“, kam es Kurai rasch aus dem Mund. Auch jetzt, wo hinter ihm die Haustür zugefallen war und der eisige Wind ihm kleine Flocken ins Gesicht wehte, spürte er noch den Blick der alten Mrs. Kraft in seinem Rücken. Keiner hatte Zeit. Alle waren sie in Eile. Niemand scherte sich um die Schlägerei die in einer Seitengasse stattfand. Niemand kümmerte sich darum, wie zwei Afroamerikaner einen älteren Herrn schwer verletzten und ihm sein Geld stahlen. Niemand gab dem alten Mann am Bordstein eine Spende. Keiner hatte Zeit. Wen wunderte dies noch zu dieser Jahreszeit? Wo nur Hektik und Kaufrausch die Menschen vorwärts trieben. Sie zu einem nicht zur Ruhe kommendem Uhrwerk machten, das selbst daheim sich an die Rechner setzte und im Internet Geschenke bestellte, wenn es sie im Laden nicht mehr gab. Auch jetzt, nachdem gestern Heilig Abend gewesen war, liefen die Bewohner der Stadt mit Geschenktüten und Paketen beladen herum. Unter der Markise einer geschlossenen Pizzeria harrte Kurai bereits seit einer Viertelstunde in der Kälte aus. Gleich ob er sich warm eingepackt hatte, das lange Stillstehen und der immer mal wieder eisige Wind forderten ihren Tribut. Einmal mehr zog er seine Nase hoch, schüttelte sich. Warum die Menschen ausgerechnet zu dieser Zeit aussahen als strahlte die Sonne aus ihrem Arsch hatte er niemals verstanden. So wie er auch nicht verstand wie man ihn versetzen konnte. Das schrie geradezu nach einer Standpauke. Und wäre nicht langsam sein Mitbewohner aufgetaucht, dann wäre er klangheimlich einfach wieder gegangen. Und was hatte der da überhaupt in der Hand und stopfte sich in den Mund? „Du lässt mich für eine Tüte heiße Maronen in der Kälte stehen?“, entfuhr es Kurai und er wusste nicht ob er ungläubig aussehen und böse sprechen sollte, oder anders herum. Darum starrte er so böse wie er gerade klang. Das ist ja wohl die Höhe! „Was regst du dich denn so auf? Es sind doch nur fünf Minuten.“ Falls Kurais schlechte Laune sich hatte auf Law übertragen sollen, so funktionierte dies nicht. Munter und sich keiner Schuld bewusst, puhlte er die noch warme Schale von der derzeitigen Marone ab und ließ sie ungeachtet zu Boden fallen. „Ich stehe hier seit gut zwanzig Minuten in der Kälte und du willst mir was von fünf Minuten erzählen?“ Bekräftigend nickte Law. Schüttelte seinen linken Arm und warf einen Blick auf seine Uhr. „Ja. Hier. Siehst du? Es ist Siebzehn Uhr fünfundzwanzig.“ Wie zum Beweis drehte er seinen Arm und hielt Kurai seine Uhr bis unter die Nase. Genervt machte dieser einige Schritte zurück und schlug nach dem anderen. „Es ist Siebzehn Uhr dreiundvierzig! Deine Uhr geht falsch.“ Mit hochgezogener Augenbraue starrte Law nun wieder auf sein Handgelenk. Er drehte sich um neunzig Grad und blickte zu der großen Weihnachtsuhr auf der gegenüberliegenden Straßenseite. „Oh.“, machte er, drehte an seiner Uhr und hielt sie sich probehalber ans Ohr. Dann sah er wieder zu Kurai. „Dafür konnte ich nun wirklich nichts.“ „Doch! Du bist Maronen kaufen gegangen!“ „Ich habe heute noch nichts gegessen! Warum bist du denn nur so empfindlich?“ „Vielleicht liegt es ja daran dass du mich hier in der klirrenden Kälte für eine Tüte Maronen hast stehenlassen!“ Nicht ein weiteres Wort verschwendete Kurai mehr. Mit großen und ausladenden Schritten und tief in die Jackentasche gedrückte Hände, stiefelte er zu dem Parkplatz einer großen Kanzlei. Ihm dicht auf den Fersen Law. „Der Wagen steht in der Tiefgarage.“, meldete er sich zu Wort und wurde bei Kurais plötzlicher Drehtechnik beinahe unsanft angerempelt. Mit wütenden, stampfenden Schritten machte Kurai nun wieder kehrt. Genervt verdrehte Law die Augen, fummelte wieder an einer Marone herum. Seiner letzten. Die Tüte und die Schalen entsorgte er in einem nahestehenden Müllkorb. Dann holte er schnell zu Kurai auf. „Gab es irgendwelche Anrufe?“, versuchte Law nicht nur ein Gespräch anzufangen, sondern gleichzeitig auch Kurais schlechte Laune ihm gegenüber in andere Bahnen zu lenken. „Nein.“ Kurz, präzise und kalt. Dass da jemand noch immer sauer war, war nicht zu überhören. Na hoffentlich würde sich dies ändern. Law hatte sich da nämlich etwas einfallen lassen. Das Piep Piep entriegelte die Autotüren. Als Kurai einstieg konnte er es sich nicht verkneifen die Beifahrertüre kraftvoll zu schließen. Law zuckte erschrocken zusammen. Au weia. Das würde tatsächlich eine lange, schwere Fahrt werden. Hoffentlich besserte sich Kurais Laune. Andererseits kannten sie sich nun lange genug und Law bezweifelte mit jeder Sekunde, dass es besser werden würde. Bei der Wut die Kurai noch im Bauch hatte, hatte er bei dem Blick aus dem Fenster nicht wirklich darauf geachtet wohin sie fuhren. Erst der rasende Verkehr ließ ihn den Blick durch die Frontscheibe richten. Die Autobahn. „Was wird das? Wohin fährst du?“ Auch jetzt noch klang Kurais Stimme schneidend kalt. Doch er erwartete eine Antwort. „Wir fahren weg.“ „Was soll das heißen? Wie wir fahren weg? Wohin weg?“ Kurais Laune besserte sich nicht eine Sekunde nachdem er dies gehört hatte. „Ich habe uns eine Hütte gemietet.“ Ein Blick in den Rück- und Seitenspiegel. Law setzte den Blinker und wechselte die Spur. Gab nun deutlich mehr Gas. Viel Verkehr war zwar nicht auf dieser Strecke, aber das würde noch kommen. Nun wurde Kurai hellhörig. Was nur hatte Law- „Da die Heizungsanlage in unserem Wohnblock noch immer nicht funktioniert, habe ich mir erlaubt uns außerhalb der Stadt auf dem Land für ein paar Tage eine Hütte zu mieten. Die ist warm und wir sind einmal fernab dieses grausigen Festtrubels.“, unterbrach Law Kurais Gedankengänge und richtete kurz den Rückspiegel etwas. Beizeiten konnte er das Duftbäumchen auch einmal erneuern. Das roch schon seit einer Woche nicht mehr nach Tannennadeln. „Ich habe gar keine Kleidung bei mir! Schaltest du-“ „Darüber musst du dir keine Gedanken machen. Im Kofferraum habe ich uns zwei Taschen gepackt.“ Kurais Mund schloss sich. Nur kurz, dann spie er erneut aus: „Du wühlst in meinen Sachen herum?“ „Kannst du dich nicht darüber freuen, dass wir ein paar Tage außerhalb verbringen und du sogar eine warme, beheizte Unterkunft hast? Ist das dem Herr auch wieder nicht genehm?“ Nun selbst etwas laut geworden, umklammerten Laws Hände das Lenkrad so fest, dass es unter dem Druck knirschte. Meine Fresse! Inzwischen bereute Law die Tatsache sich zu einer Wohngemeinschaft mit jemand völlig Fremden zusammengeschlossen zu haben. Andererseits hatte er durch die kurzfristige Versetzung hierher keine leerstehende Wohnung finden können. Die Alternative, solange in einem Hotel zu wohnen bis er etwas Passendes gefunden hätte, erschien ihm mit einem Mal doch die bessere Lösung gewesen zu sein. „Du hättest mich wenigstens darüber unterrichten können!“ Erneut verdrehte Law die Augen. „Entschuldige bitte, aber es sollte eine Überraschung sein!“ Nur kurz lag so etwas wie Verwunderung auf Kurais Gesicht. Dann kehrte die gleiche Kälte zurück, die vorher auch schon geherrscht hatte. Dafür schwieg er für die weitere Fahrt. Ein Wolf heulte und es klang gar nicht so fern. Trotzdem stapfte Kurai zügig durch den kniehohen Schnee. Die Tasche hatte er einfach im Kofferraum gelassen. Sollte Law ihm doch diese bringen. Der durfte ruhig etwas arbeiten. „Hast du einen Schlüssel?“ „Der liegt unter der Fußmatte.“ Kurai starrte zu ihren Füßen. Da war nur Schnee. Mindestens zehn Zentimeter hoch. „Ist schon gut, ich mache das.“ Knurrend bückte sich Law vor, befreite die Matte von dem Schnee. Es bedurfte zwei Anläufe um die Matte anzuheben. War sie doch an dem Boden festgefroren. Der Schlüssel klebte an ihrer Unterseite. „Beeil dich.“, drängte Kurai und sah sich wieder um. Inzwischen war es stockfinster geworden und die Umrisse des Hauses waren nur schwer zu erkennen. Als die Tür aufsprang, war es Kurai, der als Erster eintrat. Law folgte ihm nachdem er draußen den Schnee von seinen Stiefeln getreten hatte. Eisige Kälte umfing sie auch hier. „Ja. Wirklich. Es ist total beheizt.“ Law schwor sich, wenn Kurai nicht endlich damit aufhörte so herum zu stänkern, dann würde er ihn draußen erfrieren lassen. Er stand nur so kurz davor! Zunächst kümmerte sich Law jedoch darum überall das Licht einzuschalten. Die Stufen der Treppe, die nach oben führte, knarrten an manchen Stellen. War fast schon wie in einem Spukhaus. Scheinbar gab es hier oben weder einen Lichtschalter noch Deckenlampen. So musste also das Licht von unten ausreichen. Was zumindest für Law kein Problem war. Er inspizierte die fünf Zimmer, die es hier oben gab. Ein Elternschlafzimmer, drei Einzelzimmer und ein Bad. Alles in sehr gutem und insbesondere sauberem Zustand. Wenn auch überall die Heizungen aus waren. Dies holte Law zumindest in zwei der Einzelzimmer und dem Bad nach. Auch Kurais und seine Tasche stellte er in je einem der Zimmer vor dem Bett auf den Boden. Die Fenster zeigten hinaus in den Wald. Dort jetzt etwas erkennen zu wollen war nahezu unmöglich. Und Kurais Stimme die nach ihm rief, ließ Law auch wieder nach unten kommen. „Ja?“ „Die Heizung funktioniert hier unten nicht.“, beschwerte sich Kurai und zog den Mantel enger um sich. „Wieso machst du den Kamin nicht an?“, erkundigte sich Law mit einem Blick zu eben diesem. „Weil ich kein Feuer habe?“ „Da lässt sich sicherlich was finden.“ Zwar mochte er ebenfalls kein Raucher sein, ein Feuerzeug oder aber zumindest Streichhölzer würde es hier irgendwo sicherlich geben. Der beste Ort um dies herauszufinden war die Küche. Schon nach dem zweiten Griff in eine der Schubladen förderte Law eine noch halbvolle Packung zutage mit der er zurück in den Wohnraum kam. Vor dem Kamin ging er in die Hocke, zündete ein Streichholz an und hielt es an die Holzscheite. Dies wiederholte er mit ein paar anderen Streichhölzern ebenso. Dann sammelte er sie auf und legte sie zunächst in den Aschenbecher auf den Kaminsims. „Funktionieren oben denn wenigstens die Heizungen?“, wollte Kurai wissen. „Ja.“ Damit verschwand sein Mitbewohner auch flugs. Wenigstens hatte die ausgiebige Dusche Kurais Körpertemperatur wieder ansteigen lassen. Und auch wenn er es Law nicht zugetraut hatte, noch diesen überhaupt für voraussichtlich hielt, war er doch über die Zusammenstellung seiner Tasche überrascht gewesen. Der kuschelige Flauschpullover war jetzt genau das Richtige, was Kurai brauchte und der Duft von Essen hatte ihn wieder nach unten gelockt. Aber auch die noch kalte Heizung in seinem Zimmer. Scheinbar dauerte es dort etwas länger bis es warm wurde. Dafür brannte im Kamin inzwischen ein großes Feuer und von Zeit zu Zeit warf Law einen neuen Holzscheit hinzu. Law stellte soeben einen Auflauf auf den Tisch und Kurai warf kritisch einen Blick darauf. „Was ist da drin?“ „Bratkartoffeln, Pilze, verschiedenes Gemüse, Tomaten, Gewürze, Mozzarella und Gemüsebrühe.“, zählte Law die Zutaten auf, tat sich auf seinen Teller eine ordentliche Portion auf. Kurai befand davon ebenfalls etwas zu nehmen. Mit Tieren hatte er es nämlich nicht unbedingt so – zumindest solange es Fisch war. Außerdem roch es nach wie vor gut und warmes Essen wärmte den Körper von innen. Mit einem deutlich weniger beladenen Teller folgte er Law in den Wohnraum. Hier war es wirklich angenehm warm geworden. Im Gegensatz zu seinem Mitbewohner, der sich auf der Couch niedergelassen und seine erste Portion anpustete, setzte sich Kurai lieber in einen der beiden breiten Sessel, wo er noch zweimal reingepasst hätte. Sie aßen eine ganze Weile schweigend. Lauschten dem knisternden Feuer im Kamin und zumindest Law leerte die Auflaufform restlos. Auf die Frage, die Kurai irgendwann scheinbar zusammenhanglos gestellt hatte, wo denn die Lebensmittel herkämen, hatte Law mit „Mitgebracht“ geantwortet. Es hätte Kurai auch schwer gewundert, wenn die vorrätig gewesen wären. Dann hätte er davon nichts angerührt. Der laute Knall und das überall erlöschende Licht ließ Kurai und Law gleichermaßen erschrocken zusammenfahren. „Das muss der Sicherungskasten gewesen sein.“, bemerkte Law und sprang auf. Auch Kurai erhob sich, folgte Law zur Haustüre. „Wie? Der ist draußen?“ Stiefel und Mantel waren schnell angezogen. Law drehte sich noch einmal um, kehrte in die Küche zurück und zog eine Schublade auf. Die rote Taschenlampe leuchtete noch und er kehrte zur Haustüre zurück. „Der ist hinten am Haus. Ich bin gleich wieder zurück.“ Kurai trat zurück, als ein starker Wind Schnee in die Hütte wehte. Laws Schritte hörte er durch den Schnee und den Schein der Taschenlampe konnte er bis zu dem zweiten Fenster des Flures verfolgen. Dann war da nur wieder die totale Dunkelheit. „Oh, scheiße.“ Der Lichtkegel fiel auf den Sicherungskasten. Und die umgestürzte Tanne, die diesen getroffen hatte. Zum Glück hatte sie kein Loch in die Hausfassade gerissen oder war gar durch die oberen Fenster gebrochen. Da war nun wirklich nichts zu machen. Das würde natürlich wunderbar werden. War ja nicht so, dass Law nicht jetzt schon Kurais Stimme hörte. „Und? Was ist? Geht es wieder?“ Ungeduldig huschten Kurais Augen hin und her. Suchten an Law nach Anzeichen einer guten Nachricht. „Eine nicht sehr große Tanne ist gegen die Hausfassade geknallt und hat sich gleich noch dazu entschlossen den Sicherungskasten zu killen. Ich befürchte, wir sitzen hier ohne Strom und Gas fest.“ Es waren Hiobsbotschaften wie diese die Kurai nicht erwartet hatte. Die er nicht hatte hören wollen. „Ja, alles geht wieder.“ Das hatte er hören wollen und nur das. Law war froh, dass er auf dem Weg zum Kamin nicht Kurai angesehen hatte. Brodelte in diesem doch wieder Wut. „Was willst du dagegen tun?“ Mit den leeren Tellern machte sich Law auf den Weg in die Küche. Stellte sie neben das Spülbecken. Dann schwang er mit der Taschenlampe herum. „Dagegen kann ich jetzt nichts tun. Es ist fast halb zehn. Ich werde morgen losfahren und die Vermieterin darauf ansprechen. Sie sagt, wenn etwas ist, kann ich sie anrufen oder vorbeikommen.“ Dies besserte nur geringfügig Kurais Laune. „Es tut mir Leid, Kurai.“, entschuldigte sich Law. Kurai schaute auf. „Was tut dir Leid?“, hakte dieser nach. Konnte er noch hoffen? „Dass der Strom brach liegt, du hier frierst und… Ja. Das war es auch schon.“, sprach Law. Da hatte sich Kurai ganz offensichtlich geirrt. Wäre aber auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. „Ich hoffe für dich du erfrierst!“ Trotzig, einem Kleinkind gleich dem man sein Wunschspielzeug nicht kaufte, trampelte Kurai die Treppen hoch. Law verstand die Welt nicht mehr. Was hatte er denn jetzt wieder getan? Alternatives Ende Für mich persönlich endet die Geschichte wie oben beschrieben. Allerdings hatte ich zwei unterschiedliche Ideen wie diese endet und mich nach mehreren Überarbeitungen dazu entschlossen, das zweite Ende als Alternative auch noch aufzuschreiben. Für alle jene, die sich vielleicht mehr erhofft hatten oder nicht warm geworden sind. Das nachfolgende alternative Ende beginnt nach dem Satz: Konnte er noch hoffen? Law zögerte eine Antwort hinaus. Was so ganz und gar untypisch für diesen war. Auch wenn sie sich gerade einmal zwei Monate kannten, so war Law nach Kurais Einschätzungen mehr der direkte Typ. Der nicht viel darauf gab sich zurückzuhalten. Jetzt lernte er an diesem eine ganz andere Seite kennen. Sekunden schienen zu Stunden zu werden. Schließlich seufzte Law schwer aus, suchte den Augenkontakt. „Es tut mir Leid, dass die Überraschung zu einem solchen Desaster ausgeartet ist. Jetzt frierst du und bist wahrscheinlich noch wütender auf mich, als ohnehin schon.“ Wieder seufzte Law schwer aus. Massierte sich den Nasenrücken. „Auch dass ich dich draußen habe in der Kälte stehen lassen tut mir Leid. Ich weiß, dass wir uns zu einem festen Zeitpunkt verabredet hatten. Ich hätte mir auch einfach in der Mittagspause etwas zum Essen kaufen können. Entschuldige bitte, Kurai. Es tut mir wirklich leid.“ Von Sprachlosigkeit erfasst, starrte Kurai Law mit halb geöffnetem Mund an. Also DAS hätte er jetzt niemals erwartet. Nicht nur, dass Law sich bisher nie für einen offensichtlichen Fehler entschuldigt hatte, dass er überhaupt fähig war sich zu entschuldigen war ebenso sensationell. Da war er schon erleichtert darüber, dass Law ihn gerade nicht lächeln sah. Wirklich lächeln sah, aufrichtig. „Schon in Ordnung. Ich verzeihe dir.“, antwortet Kurai. Allerdings blendete ihn der plötzliche Lichtkegel. „Hey!“ „Hast du gerade gelächelt?“, fragte Law. Schützend hielt Kurai beide Hände vors Gesicht. „Nein! Nimm die Taschenlampe runter!“ Law grinste mit einem Mal. „Du hast gelächelt, ich habe es gesehen.“ „Gar nicht wahr!“, stritt Kurai ab. „Doh~och.“, summte Law und lachte kraftvoll. „Hör auf mir so etwas zu unterstellen! Du nervst!“, stritt Kurai auch weiterhin ab und lief dann nach oben. Law schmunzelte. Ob es Kurai wohl peinlich gewesen war, dass Law ihn hat lächeln sehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)