Das weitaus schönste Glück ist das plötzliche! von 1202AkaiKuroba ================================================================================ Kapitel 1: Good Morning, Sherlock! ---------------------------------- Good Morning, Sherlock! Shinichi POV: Nachdem mich das Klingeln meines Weckers aus dem Schlaf gerissen hatte, streckte ich mich und gähnte. Es war bereits der zweite Wecker, was soviel hieß, dass ich mich langsam beeilen musste, wenn ich pünktlich zur Schule kommen wollte und, viel wichtiger, keinen Stress mit meiner Freundin Ran wollte. Doch dafür war es anscheinend schon zu spät, denn kaum hatte ich mich aus dem Bette gehievt, klingelte es auch schon an der Haustür. Ich rannte schnell nach unten, drückte den Öffner und dann wieder nach oben, während ich das Knarren des großen Tores vernahm. Bekleidet mit meiner blauen Schuluniform und meiner Tasche über der Schulter ging ich die Treppe in einem gemütlichen Tempo runter und wunderte mich, dass ich Geklapper aus der Küche hörte. Sie wird doch nicht... Aber ein Blick in die Küche verriet mir, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. Ran war gerade dabei, mir Frühstück zu machen. „Was machst du da?“, fragte ich, obwohl es offensichtlich war. „Frühstück.“, kam ihre knappe, aber nicht unfreundliche Antwort und sie summte vor sich hin. „Das sehe ich auch, aber warum?“ Meine Laune war nicht gerade besonders, da ich einfach mal ein Langschläfer war, aber das wusste Ran, deshalb nahm sie mir meine Laune meistens auch nicht übel. Es sei denn, sie hatte selber schlechte Laune, was an diesem Morgen, Gott sei Dank, nicht der Fall war. „Weil wir sonst erst in einer halben Stunde hier loskommen. Und dann werden wir definitiv zu spät zum Unterricht sein.“, erklärte sie und drückte mir ein Marmeladenbrot und eine Tasse Kaffee in die Hand. „Du bist ein Schatz, Ran.“, bedankte ich mich bei ihr mit einem Grinsen, bevor ich herzhaft in mein Marmeladenbrot biss. Nachdem ich mein Frühstück vertilgt hatte, eilte ich noch ins Bad. Als ich wieder kam stand Ran bereits ungeduldig mit unseren Taschen in der Hand an der Tür und wartete. Ihrem vorwurfsvollen Blick zu urteilen sollte ich mich tatsächlich langsam beeilen, daher schlüpfte ich in Windeseile in meine Schuhe, nahm ihr meine Tasche ab und wir eilten los. Da Ran, was Pünktlichkeit betrifft, jedoch sehr panisch ist, kamen wir natürlich überpünktlich, sodass wir sogar noch 10 Minuten rum saßen, ehe es zum Stundenbeginn klingelte. „Shinichi?... Shinichi! Shinichi, jetzt wach verdammt noch mal auf!“ „Schläft er wirklich?“ „Scheint so! Shinichi, jetzt wach schon auf!“ „Wir wäre es mit einem kalten Waschlappen?“ „Sonoko! Sei doch nicht immer so gemein!“ „Und wie wäre es mit einem Dornröschenkuss?“ „Tss! Er hat mich heute morgen nicht mal richtig begrüßt!“ Ein Ausstrecken der Arme. Ein herzhaftes Gähnen. Dann vier Augen die mich belustigt und ratlos zugleich ansahen. „Der hat echt geschlafen?!“ Sonoko schüttelte fassungslos den Kopf und machte sich auf den Weg den Klassenraum zu verlassen. „Na, auch endlich wieder wach, Sherlock?“ Fragend sah Ran mich an und als ich ihr nicht antwortete fügte sie hinzu: „Wir gehen jetzt in der Kantine essen, entweder packst du deine Sachen und kommst mit, oder du bleibst hier weiter stumm sitzen.“ Verwirrt schüttelte ich den Kopf, stand aber dennoch auf und packte meine Sachen, um den beiden Freundinnen zu folgen. „Ich kann es immer noch nicht fassen. Der Musterschüler Shinichi Kudo schläft im Unterricht ein!“, ließ Sonoko sich während dem Essen aus. „Ich bin kein Musterschüler!“, protestierte ich. „Aber warum bist du überhaupt eingeschlafen, Kudo?“, hakte sie nach. „Na, was ist es diesmal? Ein neuer Fall? Eine Ankündigung von Kid?“ Innerlich musste ich grinsen, über die Gründe, die Ran genervt und irgendwie desinteressiert aufzählte. Aber diesmal stimmte keine ihrer Vermutungen. „Nein, diesmal war es Holmes persönlich, der mir meinen Schlaf geraubt hat.“, erklärte ich gähnend. „Sag mal müsstest du da nicht mittlerweile schon mitsprechen können? So oft wie du diese Bücher schon gelesen hast.“ Eigentlich hatte Ran ja recht, zum Teil konnte ich seitenlange Zitate bringen, aber sobald ich wieder eines von Arthur Conan Doyles Büchern aufschlug, war es, als hätte ich es nie gelesen. Jedes Mal faszinierten mich die Abenteuer des Londoner Detektivs aufs Neue und es war immer wieder spannend, egal wie oft ich es schon gelesen hatte. Deshalb war es auch so schwierig es zur Seite zu legen, ich las und las und las und vergaß dabei vollkommen die Zeit. Dafür hatte ich den Schlaf jetzt im Unterricht nachgeholt und war daher wieder einigermaßen fit. „Guten Morgen, ihr zwei Hübschen!“, hörte ich auf einmal eine mir nur zu bekannte Stimme. „Und guten Morgen auch an dich. Sollten Detektive nicht immer erholt und aufmerksam sein?!“, stichelte Hakuba grinsend und setzte sich zu uns an den Tisch. Seinem Beispiel folgten auch Aoko und Kaito. „Ach lass mich doch, ich hab den Schlaf in der letzten Stunde nachgeholt. Und selbst wenn ich noch so müde bin, bin ich immer noch aufmerksam. Schließ nicht immer von dir auf andere!“, stichelte ich zurück, grinste dann aber, ebenso wie mein gegenüber. Diese kleinen Streitereien waren bei uns ganz normal, sie waren nie wirklich ernst gemeint und selbst wenn, war man dem anderen nie lange böse. „Ich geh schon mal vor. Muss nochmal kurz zu meinem Spind.“, warf Ran plötzlich merkwürdig ernst ein. „Okay, Schatz! Bis dann.“ Ich grinste sie an, doch es war, als würde sie durch mich hindurch sehen. „Ran?“ Aoko war neben mir aufgesprungen und Sonoko tat es ihr gleich. Ihre sorgenvollen Blicke hingen meiner Freundin hinterher und nur wenige Augenblicke später rannten sie ihr hinterher. Irritiert sah ich für einen Moment auf den leeren Platz, auf dem eben noch Ran gesessen. Doch dann besann ich mich wieder, schüttelte den Kopf und richtete den Blick wieder auf mein Essen. „Was hast du denn mit der gemacht?“, fragte Kuroba, der den Mädchen immer noch nachdenklich hinterher sah. „Mit wem? Mit Ran? Gar nichts, wieso?“, fragte ich zurück, da ich nicht so recht wusste, was er meinte. „Naja, also wenn ich eins gelernt habe, in der Zeit, die ich Aoko inzwischen kenne, dann ist es das sinnlose Verhalten von Frauen einzuschätzen. Und ich kann dir mit ziemlich großer Sicherheit sagen, dass Ran gerade ein Problem hat. Und zwar mit dir. Oder deinem Verhalten. Oder sonst irgendwas, das mit dir zu tun hat.“, schloss Kaito seine Erklärung ab und ich runzelte die Stirn. Hatte ich sie irgendwie verärgert? Eigentlich nicht, dass ich wüsste. Meine Fälle habe ich in letzter Zeit wirklich selten erwähnt und habe wirklich versucht, auch ein wenig Zeit für sie zu finden. Aber in letzter Zeit war die Stimmung in unserer Beziehung sowieso nicht wirklich das Wahre. Dass das nur an mir lag, bezweifelte ich jedoch stark. „Und? Fällt dir irgendwas ein, womit du sie wieder mal verärgert haben könntest?“, schaltete sich nun auch Hakuba ein. „Hey! Was heißt denn hier schon wieder?“, protestierte ich, doch die beiden Jungs grinsten nur und schüttelten den Kopf. „Na, so oft, wie ihr euch in letzter Zeit in den Haaren habt? Das war doch selbst früher nicht so, oder irre ich mich da?“, warf der Detektiv ein. Irgendwie hatte er ja Recht, in letzter Zeit stritten Ran und ich uns fast täglich, dabei hatten wir in nicht mal einer Woche unser Einjähriges. „Verdammt!“, fluchte ich und schlug mit der Faust auf den Tisch. Das hatte ich ja total vergessen. „Was ist denn jetzt?“, fragte der „Auslandsdetektiv“ verwirrt. „Ihm ist vermutlich gerade aufgefallen, dass er sein Einjähriges in 4 Tagen vergessen hat!“, antwortete ihm Kaito, der seelenruhig an einem Kaffee nippte, an meiner Stelle. „Oh! Das macht die Sache dann noch um einiges dramatischer, würde ich sagen. Aber lasst uns später darüber reden. Der Unterricht beginnt in 4 Minuten und 32 Sekunden.“, unterbrach Hakuba die Unterhaltung zwinkernd, da er genau wusste, wie genervt wir von seinen genauen Zeitangaben waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)