Ein Leben an deiner Seite... von Salada (KagoxInu) ================================================================================ Kapitel 5: Andenken ------------------- Andenken Schwer atmend hängt mein Körper an den Ketten in der Quelle. Jegliche Kraft ist aus meinem Inneren gewichen. Der Schweiß läuft über mein Gesicht und schmeckt salzig in meinem Mund. Ich spüre wie sich der Dämon mit seinen Händen rechts und links von meinem Körper abstützt. Auch er atmet heftig ein und aus. Anscheinend hat ihn das doch sehr fertig gemacht. An meinem Ohr höre ich es laut zischen. Noch bevor ich nachsehen kann was es ist, hebt der Dämon seine Hand und hält sie mir vor's Gesicht. Und da erst sehe ich das diese völlig verbrannt ist. Ein Tropfen von der Höhlendecke landet genau auf seine offenen Handfläche und verdampft sofort mit einem lauten Zischen. „Siehst du was du angerichtet hast?“ Ehe ich antworten konnte presst er mir gewaltsam seine verbrannte Hand auf den Mund und hebt so meinem Kopf an. In mir dreht sich alles, als mein Kopf hart gegen die Wand hinter mir geknallt wird. Ich reise geschockt die Augen auf. Gerade noch so kann ich ein Würgen unterdrücken, als ich sein angekokeltes Fleisch rieche und schmecke. Dann erst sehe ich wie nah er mir ist. Wie immer grinst er mich hämisch an. „Dafür wirst du jetzt büßen!“ Er beugt sich zu mir runter und beginnt an meinem Hals zu saugen. Mein Körper reagiert sofort. Pochend strömt das Blut durch meine Adern. Doch meine Seele schreit nach Hilfe. Verzweifelt presse ich die Augen zusammen und hoffe inständig, dass Inu Yasha kommen wird. Er muss einfach! Aber wenn er sie wirklich suchen würde, wäre er da nicht schon längst hier? Der Dämon lockert mit seiner Hand mein Kimono-Oberteil. Ich zieh erschrocken die Luft ein, so weit dies überhaupt geht, denn unter seiner Hand fange ich langsam aber sicher an zu röcheln. Ich wimmere. Er ignoriert es. Als nächstes spüre ich seine Hand an meinem Hintern. Abermals bebt mein Körper unter seiner Berührung. Erst recht als er mich an seinen Körper presst und ich seine Erregtheit spüre. Berauscht keuche ich und gleichzeitig fühle ich mich so schrecklich, dass mir zum zweiten Mal Tränen in die Augen steigen. Er stoppt kurz und und sieht mich an. Dann nimmt er seine Hand weg und küsst mich. Gewaltsam dringt er in meinen Mund ein, ohne dass ich ihn davon abhalten kann. Ich versuche ihn von mir zu bekommen, doch die Ketten hintern mich. Auch wenn mir meine Handgelenke schmerzen, so hör ich doch nicht auf an meinen Fesseln zu zerren. Mein Wimmern wird stärker. Er schmeckt so bitter. Ich will das nicht. Bitte. Inu Yasha! Nun laufen mir die Tränen nur so über die Wangen. Kurz löst er sich von mir und schmunzelt leicht, als er mich anblickt. „Dein Bewusstsein ist stark.....aber dein Körper nicht!Zu schade, dass das Aphrodisiakum keine Wirkung auf Dämonen hat!“ Doch bevor er sich wieder meinen Lippen zuwenden kann, drehe ich meinen Kopf beiseite. Meine Stimme zittert, als ich das einzige sage, was mir noch Hoffnung gibt: „Inu Yasha!“ Verstört sieht er mich an. „Inu Yasha? Ist das dein Freund?“ Was fragt der da? Als ob den das was angeht? Und überhaupt weiß ich das selber nicht! Nur weil ich ihn geküsst hab heißt das jetzt nicht das sich irgendetwas geändert hat, oder? „Er wird mich finden!“ Ein Lachen schallt durch die Hölle, ehe er mich amüsiert anblickt. „Ich glaube nicht, dass er dich finden wird. Wir sind hier her geflogen, ziemlich weit oben. Der Geruch müsste sich schon längst verflüchtigt haben. Außerdem ….hab ich spezielle Fähigkeiten!“ Damit nahm er mir jegliche Hoffnung auf Rettung. Fassungslos starre ich an die Decke, während er sich wieder meinem Hals widmet. Als sein Griff zu meinen Brüsten wandert kehre ich in die Realität zurück und winde mich umher. Bitte nicht! Fest pack er schließlich zu und fängt an sie zu kneten. Ich stöhne laut, als mein Körper darauf mit einer welle der Erregung reagierte. Vor meinen Augen verschwimmt alles. Mein Bewusstsein wird schwächer. Doch immer wieder sehe ich vor mir Inu Yasha, wie er mich angesehen hat, als ich aus dem Brunnen kam, als ich baden war, als ich ihn geküsst habe. Bitte, er soll ihn mir nicht nehmen! Sein Mund löst sich von meinem Hals und wandert hoch zu meinem Ohr. „Du wirst brechen, widerspenstige Miko!“ Seine Lippen streifen meine Ohrmuschel und erzeugen eine Gänsehaut auf meinem Körper. Dann wendet er sich meinen Brüsten zu und überseht er sie mit feuchten Küssen. Abermals stöhne ich. Was soll ich nur tun? Ich hab keine Kraft mehr, um mich zu verteidigen! Ist das dann mein Ende? Nebenbei spüre ich wie seine Hand tiefer wandert. Instinktiv presse ich meine Schenkel zusammen, doch er hat wenig Mühe sich einen Weg zwischen meine Beine zu kämpfen. „NEIN! Bitte!“ Meinen Stimme hallt laut durch die Höhle. Mein Kopf ist gesenkt und gegen seinen Schulter gestützt. Leise tropfen meine Tränen in das warme Wasser. Auch wenn er mich nur durch die Hose durch berührt, so ist es doch so intensiv, dass ich geschockt die Augen aufreiße. Ich will das nicht, ...doch mein Körper...er verlangt nach mehr. Schrecklich! Grob packt er meine Beine und drückt sie auseinander, um sich an mich zu pressen. Seine Erregung an meiner lässt mich schaudern. Er packt abermals meinen Hintern um den Druck noch zu verstärken. Ängstlich sehe ich ihn an. Ein Fehler. Sofort versiegelt er meine Lippen mit einem dominanten Kuss. Er reibt sich an mir und mein Körper kann nicht anders, als dies zu erwidern. Selbstsicher löst er den Kuss. Durch meinen eigenen Tränenschleier sehe ich ihn grinsen. „Na also, geht doch! Endlich hörst du auf dich dagegen zu wehren!“ Verzweifelt drehe ich den Kopf beiseite und flüstere mehr zu mir selbst als zu ihm : „Niemals!“ „Ach ja, das werden wir doch mal sehen!“ Sein Atem streift meinen Hals. Dann geht er mir mit einer Hand in die Hose um meinen Hintern richtig zu greifen. Ich beiße die Zähne zusammen und senke den Kopf, damit er mich nicht erneut Küssen kann. Seine Schulter ist bereits von meinen Tränen ganz nass. Seine andere Hand berührt kräftig meine Brust, so dass es schon schmerzt, während sein Mund über meinen Körper wandert und rotte Flecken hinterlässt. „Damit die Welt sieht, was du getan hast!“ Ich schluchze. Nein, bitte! Seine Hand lockert leicht meine Hose, so dass diese langsam runter rutscht. Ich beiß mir auf die Lippen, vorauf ich einen Moment später Blut schmecke. „Dein Geruch verrät mir, dass du heiß bist. Welch Glück ich doch heut habe!“ Ich höre, wie er genüsslich die Luft einzieht. Dann ein leises Lachen, ehe dies plötzlich verstummt. „Wer bist du denn?“ Es wird dunkler in der Höhle, weswegen ich schwach versuche zum Höhleneingang zu blicken. Jemand steht dort. Die Umrisse kenne ich nur zu gut. Der Dämon drückt mich noch etwas dichter an sich und kichert leicht. „Bist du dieser Inu...?“ Doch bevor er zu ende reden kann spüre ich, wie der Dämon von mir geschleudert wird. Das Bild was sich mir bot bringt mein Blut zum rasen. Sie, halb nackt und er, wie ein verrückter Perverser über ihr. Ihre Augen bleiben unter ihrem Pony verdeckt, doch ich rieche die Tränen und Angst. Der Bastard von einem Dämon grinst unverschämt, doch als ich ihn mit voller Wucht von Kagome schleudere und er gegen die Wand knallt vergeht ihm sein hässliches Lachen. Ich stelle mich an den Rand der Quelle, genau vor Kagome, um ihm keine Möglichkeit mehr zu geben sie zu verletzen. Meine Hände knacken bedrohlich, als ich mir überlege, wie ich diesen Feigling zur Strecke bringe. Der Besagte erhebt sich und sieht mich aus hasserfüllten Augen an. „Dein letztes Stündlein wird gleich schlagen!“ Dann spüre ich wie seine Kraft steigt. Sein menschlicher Körper zerspringt, als er seine wahre Gestalt zeigt. Er scheint eine Art Vogel zu sein, denn seine Arme sind überseht von Federn, die rot schimmern. Seine Gestalt wächst und seine Nägel verwandeln sich zu scharfen Klauen. Doch all dies beeindruckt mich wenig. Ich hatte schließlich schon oft mit solchen Dämonen zu tun. Sie sind alle gleich! Und für den hier brauch ich nichtmal Tessaiga! Ohne noch länger zu zögern sprinte ich auf ihn los und noch ehe er reagieren kann, habe ich ihn bereits aufgeschlitzt. Geschockt sinkt er zu Boden und blickt mich an. Dann jedoch kehrt sein Grinsen zurück. „Auch wenn ich sie nicht haben konnte, du wirst sie auch nicht bekommen!“ Mit den Worten löst er sich in Rauch auf. Ich spüre wie seine Aura erlischt. Endlich! Er ist tot! Erleichtert atme ich aus. Mein Körper entspannt sich. Erst jetzt nehme ich wahr, wie erschöpft ich wirklich bin. Mein Kopf tut weh, meine Handgelenke schmerzen, genauso wie meine Glieder. Mein Kopf ist während des ganzen Spektakels gesenkt geblieben. Zu viel Angst hatte ich davor, dass er plötzlich vor mir steht und dort weiter macht, wo er aufgehört hat. Es plätschert. „Kagome!“ Ich sehe seine blutrote Hose vor mir, doch immer noch möchte ich nicht aufblicken. Zu viel Scham hat sich angesammelt. Ich bin fast nackt und er steht vor mir und ich kann mich noch nicht mal verdecken! Wie peinlich! Ein lautes Klirren, ehe sich die Ketten um meine Hände lösen und ich nach vorne kippe. Inu Yasha fängt mich auf und zieht mir mein Oberteil zusammen. Welch Erleichterung endlich diese Fesseln los zu sein. In meine Fingerspitzen pocht es angenehm, als das Blut dort wieder fließen kann. Ich seufze erleichtert. Dann wird es still. Inu Yasha wagt es nicht sich zu bewegen, hält mich einfach nur feste im Arm. Dankend schmieg ich mich in diese. Dann atme ich einmal tief durch und richte meine Kleidung, ehe ich ihm in die Augen blicke. Erschrocken zieh ich die Luft zwischen meinen Zähne ein. Inu Yasha hat sich verwandelt. Doch anders als sonst starren mich seine roten Augen besorgt an. Anscheinend hat er die Kontrolle über sich. „Inu yasha.... Alles ok?“ Er blickt zur Seite. „Ich weiß, ich habe mich verwandelt! Doch als ich keine Spur von dir hatte, da hat mein Blut einfach reagiert. Nur deswegen konnte ich dich finden!“ Ich nicke leicht, als ich verstehe. Dann spüre ich seinen Blick auf meinen Händen ruhen. Ich folge diesem und sehe mir meine Handgelenke, im noch schwachen Abendrot an. Sie sind bereits ganz grün und angeschwollen. Es pocht nun eher unangenehm, als ich sie an meinen Rücken presse, damit er sie nicht weiterhin besorgt mustert. Ein undefinierbarer Laut entringt seiner Kehle, ehe er mich in die Arme nimmt und an sich presst. Mein Körper fängt an zu kribbeln. Sehnsucht steigt in mir auf. „Außerdem solltest du dir keine Sorgen um mich machen, Kagome! Du bist Diejenige, der es schlecht geht. Am besten ich bring dich jetzt zu Kaede!“ Er beugt sich hinab, um mich auf den Arm zu nehmen, doch da pack ich ihn schon und presse meine Lippen auf seine. Auch wenn ich schmerzen habe, so will ich doch einfach nur vergessen. Vergessen, wie dieser Dämon mich angesehen hat, mich geküsst hat, mich angefasst hat. Und vor allem möchte ich vergessen, wie mein Körper es wollte. Ich will nur einen wollen und das ist ihn! Tränen sammeln sich in meinen zugepressten Augen. Ich ignoriere es. Einzig und alleine zählt das hier gerade! Fordernd lecke ich an seinen Lippen und bekomme sofort meine erhoffte Antwort. Meine Hände krallen sich verzweifelt in seinen Umhang. Zögernd legt er seine um meine Taille. Ich spüre seine Überraschung und gleichzeitig seine Freude. Sie bestärkt mich, ihn immer leidenschaftlicher zu küssen. Mein Körper schmiegt sich an ihn und deutlich zeige ich ihm, worauf das hier hinauslaufen soll. Ja! Ich will es! Nur mit ihm! Ich will nicht mehr dran denken müssen. Will mir nicht ständig ausmalen, was wäre, wenn er nicht gekommen wäre. Ich will es nicht! Ich stelle fest, wie mir Tränen über die Wangen laufen. Mir ist es egal. Es ist bedeutungslos. Plötzlich löst er sich von mir und hält mich auf Abstand. Sein Atem rast und doch sehe ich die Entschlossenheit in seinen Augen. „Nicht, Kagome, du weiß, dass das jetzt falsch ist. Es sind diese Kerzen oder?“ Sein Blick gleitet über die immer noch schwimmenden Figuren, die bereits stark unter der Flamme zu leiden hatten und jetzt eher wie kleine Klumpen aussehen. Seine Nase zuckt unruhig, als er einatmet. „Sie riechen komisch!“ Sein Blick gleitet zu mir. Doch ich will nicht aufgeben. Ich will JETZT vergessen! „Heißt das, du willst mich nicht?“ Ich sehe seinen geschockten Gesichtsausdruck und obwohl ich weiß, wie er denkt lege ich noch einen drauf. „Du findest mich abstoßend, jetzt wo er mich angefasst hat!“ Seine Augen zeigen mir, wie schockiert er von meine Worten ist. Erst Verzweiflung, dann Wut. „Kagome, was sagst du da? Ich finde dich nicht abstoßend! Doch sollten wir uns erst mal um deine Wunden kümmern! Dir geht es nicht gut!“ Ich schluchze kurz auf, ehe mich ebenfalls die Wut packt und ich ihn anschreie, obwohl er es nicht verdient. „Genau, mir geht es nicht gut! Also wieso gibst du mir nicht einfach, was ich will? Wieso löscht du nicht diese Erinnerungen, diese Bilder, diese Andenken von ihm? Bitte ich flehe dich an! Tu mir den Gefallen!“ Ich deute auf die zahlreichen dunklen Flecken, die sowohl von seinen Küssen, als auch von seiner brutalen Vorgangsweise stammen. Dann breche ich zusammen. Inu Yasha fängt mich, wie eben schon auf. Tränen laufen jetzt nur so in Strömen über mein Gesicht. Mein Schluchzen klingt in meinen Ohren wieder. Ich kann mich nicht dagegen wehren. Inu Yasha hält mich tröstend fest, ehe er mich nach einiger Zeit anhebt und mit mir diesen grausem Ort verlässt. Ich lasse ihn machen, kralle mich nur weiter in sein Feuerrattenfell. Ich vertraue ihm. Er weiß schon was gut für mich ist. Egal, was kommen mag, er wird mich beschützen, so wie er es heute auch wieder getan hat. Wenn auch nicht ganz... Kaede verlässt nach einer ganzen Zeit die Hütte und kommt auf mich zu. „Ich hab sie jetzt versorgt. Ihr geht es so weit gut!“ Ich nicke etwas abwesend und blicke in den Himmel. „Ich kann das nie wieder gut machen, Kaede! Sie hätte in ihrer Zeit bleiben sollen. Dort wäre sie sicher gewesen!“ Ich spüre ihre kalte Hand auf meiner Schulter, wie sie mich langsam zu sich dreht. Ihre alten Augen blicken eindringlich in die meine. „Mach dir keine Vorwürfe! Sie ist freiwillig hier. Außerdem...Wenn du nicht gewesen wärst, hätte sie jetzt noch schlimmeres durch gemacht!“ „Er hat sie also nicht...“ „Nein!“ Innerlich löst sich in mir ein Band, welches mich eingeschürt hatte und mein atmen erschwerte. Kurz herrscht Stille, bis sie sich umdreht um zum Dorf zurück zu kehren. Doch sie richtet noch mal das Wort an mich. „Hör jetzt auf dich zu quälen und geh zu ihr rein. Sie braucht dich jetzt.“ Ihre Schritte entfernen sich, ehe ich sie nicht mehr wahrnehmen kann. Kurz blicke ich nochmal in den nachtschwarzen Himmel, ehe ich mich zu Hütte drehe und sie betrete. Das Feuer knistert leise und erhellt sachte den Raum. In der Ecke sehe ich ihren zierlichen Körper auf dem Strohbett liegen. Ich setze mich zu ihr und betrachte sie. Zum Glück ist sie endlich eingeschlafen, nachdem sie sich so lange in mein Fell gekrallt hatte und nicht los lassen wollte. Ungern erinnere ich mich an ihren Anblick, doch ich kann mich nicht gegen die Erinnerung wehren. Wie sie völlig verängstigt in meinem Armen lag, kreide bleich und überseht von vielen kleinen Wunden. Ich konnte noch einen kurzen Blick auf ihren Leib erhaschen, als Kaede ihr den Kimono auszog. Überall kleine, bis riesengroße, blaue Flecken. Schrecklich. Mein Gewissen plackte mich und tut es immer noch. Doch Kaede hat recht. Ich muss jetzt für sie da sein! In Gedanken streiche ich ihr über den Kopf, als sie plötzlich die Augen aufreißt und meine Hand wegschlägt. Ihre verängstigten Augen sehen einen Augenblick in die meine, ehe sie begreift, dass ihr keine Gefahr droht. Beim Aufschrecken ist ihre Decke hinab gerutscht und gibt nun ihren reichlich beschädigten Körper frei, der nur an den nötigsten Stellen verbunden ist. Unter dem Verband sehe ich ihre Brust hektisch heben und senken. Sie wird rot und zieht die Decke wieder hoch. Nur leise vernehme ich ein „Entschuldige“. Beschämt und abermals von meinem Gewissen geplackt, richte ich mich auf und wende den Blick ab. Kaum zu glauben, dass sie sich bei mir entschuldigt! Es hätte anders rum sein sollen! Ich atme tief durch, um nicht aus Wut laut zu brüllen. Krampfhaft schließe ich die Augen und versuche einfach einen Gedanken zu finden, der mich beruhigt. Doch als ich mein eigenes Blut im Mund schmecke, weiß ich, das mich im Moment gar nichts beruhigt... „Inu Yasha!“ Ihre Hand legt sich auf meine und ich blicke zu ihr hinab. Ihr Blick ist gequält, auch wenn sie versucht ein Lächeln über die Lippen zu zwingen. „Auch wenn du mir wahrscheinlich nicht glaubst, so bin ich doch glücklich hier zu sein! Ich kann mich immer darauf verlassen, dass du kommst, dass du mich findest! Schon allein das beruhigt mich. Deswegen … bitte mach dir keine Sorgen um mich, solange du kommst und bei mir bist, geht es mir gut!“ Ihr Blick nimmt einen klaren Ausdruck an, ist weniger trüb, von dem Leid und den Erinnerungen. „Außerdem...ich konnte einem Mädchen das Leben retten. Ich hab mich nützlich gemacht und habe das Dorf, als Miko verteidigt! Das macht mich unendlich stolz!“ Kurz lacht sie und ich höre, dass es ehrlich ist. Sie freut sich wirklich, auch wenn es in meinem Augen unmissverständlich ist. Sie musste so viel Leid auf sich nehmen, nur um jemanden in diesem Dorf zu retten, mit dem sie nichtmal wirklich was zu tun hat. Das ist doch verrückt! Nachdenklich hocke ich mich zu ihr hinab und bemerke erst beim dritten Zupfen, das sie in eine bestimmte Richtung im Raum zeigt. „Könntest du mir bitte meinem Kimono holen? Ich möchte mich gern waschen!“ Ich nickte ohne zu zögern und reiche ihr den Kimono. Anstandsweise, wie ich es mittlerweile gewohnt bin, drehe ich mich um. Als ich vermute, dass sie fertig ist, wende ich mich zu ihr, nehme sie ohne zu zögern auf den Arm und hebe sie an. Kurz schätze ich ab, wie ihr die Situation behagt, schließlich kann ihr ab sofort sämtliche Nähe unangenehm sein. Doch wie gewohnt hält sie sich an meinem Feuerrattenfell fest und guckt mich dankbar an. Ich lächle, froh darüber, sie wenigstens im Arm halten zu dürfen. Dann gehe ich aus der Hütte … und stocke. Vor uns haben sich so ziemlich alle Dorfbewohner versammelt. Manche knien, manche stehen, doch in allen ist der schuldbewusste Blick zu sehen. Das Mädchen von vorhin tritt vor und blickt Kagome an. „Kagome, wir alle haben heute euren Mut bewundert und wollten Euch und Inu Yasha danken, mit welchem Einsatz ihr das Dorf und die Kinder beschützt habt. Vor allem ich verdanke Euch mein Leben. Ohne Euch wäre ich dem Dämon zum Opfer gefallen und es tut mir leid, was er Euch angetan hat. Ich werde euch auf ewig dankbar sein!“ Kurz verbeugt sie sich tief, so dass ihre braunen Haare über die Schultern gleiten. Ich spüre, wie Kagome die Luft einzieht und zum sprechen ansetzen möchte, doch das Mädchen lässt ihr keine Gelegenheit. „Das Dorf hat erkannt, dass wir ebenso die Verpflichtung haben Euch Schutz leisten zu müssen. Ihr werdet die nachfolgende Miko sein und wir werden hart daran arbeiten, Euch ebenso zu beschützen, wie ihr uns.“ Damit verbeugte sich das ganze Dorf, einschließlich Miroku und Sango, die Kagome und mir aufmunternd zulächeln. Kagome bleibt eine ganze Weile ruhig, ehe sie lächelt und sich an das Dorf richtet: „Ich danke euch! Bereits als ich hierher zurück gekehrt bin, habe ich beschlossen, zusammen mit meinen Freunden für den Schutz des Dorfes zu sorgen. Und ich hoffe, dass wir in nächster Zeit zusammen hier in Frieden leben können!“ Ein Raunen geht durch die Menge und die Dorfbewohner erheben sich mit einem zustimmendem Nicken, ehe sie sich auf den Heimweg machen. „Siehst du, wieso ich dieses Dorf beschütze? Es schafft Freunde und Vertrauen! Einen starken Zusammenhalt!“ Wieder abwesend nicke ich, während ich mit ihr zu nächsten heißen Quelle laufe, die sich in der Nähe befindet. Die Entschuldigung des gesamten Dorfes, macht mich nachdenklich. Noch nie habe ich es erlebt, dass sich eine ganze Masse an Menschen so schuldbewusst gefühlt hat. Selbst bei mir haben sie sich bedankt. Die Aktion damals mit dem Bau meiner Hütte war eher gezwungenermaßen von Kaede aufgetragen. Niemand war mir wirklich dankbar für den Schutz des Dorfes und es war mir auch egal. Doch heute war es anders... „Inu Yasha? Meinst du, wir können irgendwann glücklich mit den Dorfbewohnern in vollkommender Harmonie zusammenleben?“ Sie krallt sich in meinen Umhang und ich rieche ihre Nervosität und Unsicherheit. Ich weiß vorauf sie anspielt, schließlich habe ich ihr selbst erzählt wie meine Mutter, in dem Menschendorf behandelt wurden ist. Und das, obwohl sie eine Prinzessin war... Einen Halbdämon in der Familie zu haben ist nicht leicht. Doch ich kann darüber nur lächeln. Denn so, wie uns die Dorfbewohner behandeln ist das bereits ein guter Schritt in die Zukunft. „Mach dir keine Sorgen! Wie du heute gehört hast haben sie sich sogar bei mir bedankt! Und dich verehren sie sowieso!“ Kurz lache ich kräftig. Sie zuckt zusammen und blickt mich irritiert an. „Du hast sie schon alle um den Finger gewickelt!“ Ich zwinker ihr zu und sie schenkt mir daraufhin ein glückliches Lächeln mit leicht erröteten Wangen. Eine wundervolle Kombination! So will ich sie jeden Tag sehen! Sie kuschelt sich an meine Schulter und ich drücke ihren Körper noch etwas fester gegen meine Brust. Zufrieden schließe ich kurz die Augen, als ich plötzlich ihre zarten Lippen auf meinen fühle. Wie auf knopfdruck schlägt mir mein Herz unangenehm im Hals und ich hab Schwierigkeiten zu schlucken. Doch so überraschend der Kuss begonnen hat, so schnell endet er auch wieder und bevor ich irgendwas sagen konnte redet sie schon darauf los: „Danke, Inu Yasha! Doch bevor das hier noch ausartet, lassen wir es dabei! Schließlich bis du momentan ziemlich ….sensibel, wenn es um das Thema geht...!“ Sie kichert und ich begreife sofort, worauf sie aus ist. Rot laufe ich nun an und kurz grummel ich über mich selbst. Doch ich weiß, dass ich mir deswegen keine Gedanken machen brauche! Mein Sorgen um sie, ist tausendmal stärker, als der süße Geruch, der mich in Versuchung führen will... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)